Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schaltvorhaben mit ATMega8, brauche diverse Infos


von Tobias N. (silberkristall)


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Hallo,

also ich möchte mein altes Projekt jetzt mal komplett neu aufbauen. Das 
ganze dann auch mal viel mehr durchdachter, diesbezüglich brauche ich 
ein paar informationen.

Also die Schaltung soll diverse abfragen und Schaltzustände bearbeiten.


Ich arbeite in einem Bereich von 12 - 15V. Meine Schaltungen erstelle 
ich mit Target, ich denke aber das programm sollte nicht viel zur Sache 
tuen.

Meine fragen sind nun folgende:

Ich möchte anstatt von Schraubanschlußklemmen eine ganze Steckerleiste 
verwenden. Ich dachte da an so einen Stecker wie z.b. an einem Mainboard 
und dem Netzteil, also diese ATX Stecker. Kann mir da jemand sagen wie 
die heissen? Also unter was ich diese in meinem Programm finden kann?

Dann suche ich so Stecker die ich an die Bauteile setzen kann, also so 2 
Polige Stecker wie z.b. bei Akkus von Modellbauautos. Die haben ja am 
Akku den Stecker und dann das gegenteil davon. Wie heissen diese und wo 
kann ich diese beziehen?

Auf der Schaltung würde ich gerne auch diese "Glas" Sicherungen 
verbauen, da gibt es ja die Halter für, wie / wo finde ich diese in 
einem Programm, also unter was findet man diese und wie ist das da mit 
den "abständen"? Also wie weit muss man diese auf der Schaltung als 
länge angeben das diese auch passen?

Kann ich mittels eines Transistors Masse auf den ATMega8 schalten? Also 
12 - 14V an die Basis des Transistors und dieser schaltet dann Masse auf 
den Chip? Falls ja was benötige ich alles um an den Chip zu gehen? 
(Widerstand etc.) oder kann ich die Masse direkt an den Chip durch 
schalten?

Dann würde ich den Strom gerne ein wenig puffern. Also meine Schaltung 
"Startet immer neu" wenn z.b. kurz für 1 - 2 Sek. mal die Masse abfällt 
oder es einen Peak gibt. Welche Art von Kondensator benötige ich hier? 
Also wie/wo schalte ich einen Kondensator zwischen der das ganze 
kurzzeitig puffert und welche wäre hierfür gut?

Danke euch schonmal. Wenn mir nochwas einfällt poste ich es noch.

von Krapao (Gast)


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Die meisten deiner Fragen beantworten sich von selbst, wenn du 1 h in 
einem aktuellen Bauteilekatalog stöberst.

Ich bevorzuge dabei einen Papierkatalog, aber auch ein Internetkatalog 
ist möglich.

Den REICHELT bekommst du in einem größeren Zeitschriftenkiosk (Bahnhof 
einer größeren Stadt) oder auf Anforderung bei www.reichelt.de

Reichelt (oder Conrad, hat ähnliches) haben den Vorteil, dass du als 
Privatperson schnell bestellen kannst. Vielleicht ist auch ein Conrad 
Laden in deiner Nähe so wie bei mir.

"Exotischere" Händler wie Digikey, Mouser etc. haben dickere Kataloge 
(und Internetseiten) mit mehr Bauteilen, aber die Versandkosten fressen 
das Bastelbudget schneller auf.

Die Transistorschaltung ist im Artikel Transistor erklärt; das spare 
ich mir hier.

Der Spannungsausfall kann mehrere Gründe haben. Es kann eine zu 
schwachbrüstige Versorgung sein aber auch eine Störung, die von der 
last (Relais, Motor...) kommt. Musst du halt alles durchdenken, wenn du 
nix genaueres (Schaltplan?) zum Projekt zeigst. Zu den Störungen steht 
was in der Artikelsammlung im Artikel Snubber und im Artikel 
Relais mit Logik ansteuern. µC seitig ist der Artikel über 
Brownout sicher auch interessant.

von h_ (Gast)


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Tobias N. schrieb:
> Ich möchte anstatt von Schraubanschlußklemmen eine ganze Steckerleiste
> verwenden. Ich dachte da an so einen Stecker wie z.b. an einem Mainboard
> und dem Netzteil, also diese ATX Stecker. Kann mir da jemand sagen wie
> die heissen? Also unter was ich diese in meinem Programm finden kann?

Versuche doch mal nach "Connector" zu suchen. Oder nach dem Namen des 
Steckers. "ATX" halt. Wieso glaubst du, jemand hier wüsste wonach du in 
deinem Programm suchen musst?

> Dann suche ich so Stecker die ich an die Bauteile setzen kann, also so 2
> Polige Stecker wie z.b. bei Akkus von Modellbauautos. Die haben ja am
> Akku den Stecker und dann das gegenteil davon. Wie heissen diese und wo
> kann ich diese beziehen?

"2 poliger Stecker und Buchse", ggf mit "verpolsicher". Beziehbar beim 
Elektronikversender deines Vertrauens. Wo kommen denn sonst so deine 
Bauteile her? Fallen die vom Himmel?

> Auf der Schaltung würde ich gerne auch diese "Glas" Sicherungen
> verbauen, da gibt es ja die Halter für, wie / wo finde ich diese in
> einem Programm, also unter was findet man diese und wie ist das da mit
> den "abständen"? Also wie weit muss man diese auf der Schaltung als
> länge angeben das diese auch passen?

Das kann man so pauschal nicht sagen. In welchem Programm willst du sie 
denn finden? Allgemein würde ich da mal die Suchleiste/das Suchfeld 
probieren. Handelt es sich um ein englischsprachiges Programm, dann 
lautet der gesuchte Suchbegriff "fuse(holder)".
Ich weiß auch nicht, was bei deinem Programm die Suchabstände sind.

> Kann ich mittels eines Transistors Masse auf den ATMega8 schalten? Also
> 12 - 14V an die Basis des Transistors und dieser schaltet dann Masse auf
> den Chip? Falls ja was benötige ich alles um an den Chip zu gehen?
> (Widerstand etc.) oder kann ich die Masse direkt an den Chip durch
> schalten?

Was möchtest du machen? Zeichne mal einen Schaltplan.

> Dann würde ich den Strom gerne ein wenig puffern. Also meine Schaltung
> "Startet immer neu" wenn z.b. kurz für 1 - 2 Sek. mal die Masse abfällt
> oder es einen Peak gibt. Welche Art von Kondensator benötige ich hier?
> Also wie/wo schalte ich einen Kondensator zwischen der das ganze
> kurzzeitig puffert und welche wäre hierfür gut?

Es sollte doch nichts machen, wenn die Masse abfällt, denn das ist ja 
dein Bezugspotential. Ausser du hast eine andere Definition/Verständnis 
von Masse als ich.
D.h. zwei Dinge können passieren, wenn die Masse gegenüber einem anderen 
Potential negativer wird:
a) VCC folgt, dann passiert nichts.
b) VCC folgt nicht und dann ist deine Schaltung kaputt durch 
Überspannung.

Meinst du vielleicht, dass deine Versorgungsspannung einsackt?
Möchtest du Vielleicht nicht die Masse sondern die Versorgungsspannung 
mit einem Transistor zum ATmega durchschalten?

von Shuzz (Gast)


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Wie wär's wenn Du Dein Vorhaben ein wenig genauer beschreibst als "die 
Schaltung soll diverse abfragen und Schaltzustände bearbeiten"? ;)

D.h. was genau soll gemacht werden? Willst Du LEDs blinken lassen, 
Motoren steuern oder ein Spaceshuttle landen?
Welches Umfeld? Industrie, Auto, Kinderzimmer, SM-Dungeon?

Die Möglichkeiten sind quasi endlos, ohne genauere Angaben wird man Dir 
nur bedingt helfen können.

Und wie mein Vorposter bereits schrieb: Schaltplan mit Erklärung 
bitte...

von Tobias N. (silberkristall)


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Hallo,

also die Schaltung ist in meinem KFZ verbaut. Bitte jetzt nicht wieder 
so geschichten wie Versicherung etc. pp. das ganze lassen wir hier 
nunmal aussen vor.

Die Schaltung steuert die Fensterheber, Kofferraumzugmotor, 
Spiegelheizungen, Zentralverriegelung, Alarmanlage

Folgende Zustände gibt es:

Fensterheberschalter rechts / links als Taster (4 PINs)
Fensterhebermotoren rechts links mit H-Brücke mittels KFZ Relais (4 
PINs)
Taster für Spiegelheizung (1 PIN)
Taster für Kofferraum (1 PIN)
Eingang für Blinkersignal der Zentralverriegelung (1 PIN)
Eingang für Zündung (1 PIN)
Eingang für REEDkontakte zur Festellung der Fensterposition (4 PINs)
Ausgang 5V (1 PIN)
Ausgang Alarm LEDs (1 PIN)
Ausgang Spiegelheizung (1 PIN)
Eingang TÜrkontaktschalter (2 PINs)

Weitgehends klappt auch alles ausser das ZV Signal über die Blinker und 
das Zündungssignal.

Die Fensterhebermotoren, Spiegelheizung und Kofferraummotor werden 
mittels Transistoren geschaltet, die Relais sind direkt bei der zu 
Schaltenden Teile verbaut und erhalten das Masse Signal vom Transistor 
der Schaltung. 12V Plus liegt jeweils direkt an den Relais an. Die 
Schaltung schaltet also lediglich die Relais.

Für die Zündung und das Blinksignal dachte ich mir verbaue ich jeweils 
einen 7805er mit einem 1K widerstand zum Chip. Somit wird hier nicht mit 
Masse sondern mit VCC am Chip geschaltet, das problem hierbei, sobald 
man an den 7805er von Zündung oder ZV Blinkersignal 12V anlegt macht die 
Schaltung was sie will, als ob sie dann ein eigenleben hätte und 
reagiert weder auf die Fensterheber Taster nocht auf die 
Türkontakttaster etc. erst wenn hier kein Strom mehr anliegt geht die 
Schaltung wieder. Deswegen dachte ich mir hier das ich hier wieder 
anstatt einem 7805er einen Transistor einsetzt der dann das Masse signal 
zum Chip schaltet wenn hier 12V + an der Basis anliegen. Deswegen die 
frage ob ich da was zwischen schalten muss oder ob das ganze dann so 
klappt, alternativ könnte ich ja auch ein Relai verwenden was widerrum 
Masse an den Chip schaltet.

Das weitere Problem, wo ich mich falsch ausgedrückt habe ist, das die 
Türkontaktschalter Masse direkt von der Karosserie beziehen, das ist ja 
soweit ganz gut allerdings startet die Schaltung neu wenn man das 
Fahrzeug startet, der Anlasser zieht kurzzeitig so viel Strom das die 
Schaltung für etwa 1 - 2 Sek. keinen Strom bekommt, danach folgt dann 
wieder das Masse signal der Türkontaktschalter und die Fenster fahren 
ein Stück runter und sofort wieder hoch da der Taster ja dann 
geschlossen ist.

Die Türkontaktschalter soll, wenn die Tür geöffnet wird, die Fenster 1 
cm herunterfahren und wenn man die Türe schließt die Fenster wieder 
schliessen.

Somit wollte ich um diesen kurzen Ausfall zu brücken einen Kondensator 
verwenden der in der Startzeit des Motors (1 - 2 sek.) die Schaltung 
weiterhin mit Spannung versorgt das es hier nicht zu einem "fehler" 
kommt.

Einen Schaltplan werde ich die Tage erst zeichen. Den Plan der ersten 
Schaltung (die die derzeit läuft) habe ich nicht mehr. Aufgrund der 
Probleme will ich diese nun komplett neu aufsetzen.

Danke euch schonmal.

von Stefan W. (dl6dx)


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Hallo Tobias,

wie du ja gemerkt hast, ist es nicht ganz trivial, ein µC-System zu 
bauen, dass im KFZ einwandfrei funktioniert.

> Fensterheberschalter rechts / links als Taster (4 PINs)
> Fensterhebermotoren rechts links mit H-Brücke mittels KFZ Relais (4
> PINs)
> Taster für Spiegelheizung (1 PIN)
> Taster für Kofferraum (1 PIN)
> Eingang für Blinkersignal der Zentralverriegelung (1 PIN)
> Eingang für Zündung (1 PIN)
> Eingang für REEDkontakte zur Festellung der Fensterposition (4 PINs)
> Ausgang Alarm LEDs (1 PIN)
> Ausgang Spiegelheizung (1 PIN)
> Eingang TÜrkontaktschalter (2 PINs)

Ok.

> Ausgang 5V (1 PIN)

Was für eine Funktion hat dieser Anschluss bzw. was wird dort 
angeschlossen?

> Die Fensterhebermotoren, Spiegelheizung und Kofferraummotor werden
> mittels Transistoren geschaltet, die Relais sind direkt bei der zu
> Schaltenden Teile verbaut und erhalten das Masse Signal vom Transistor
> der Schaltung. 12V Plus liegt jeweils direkt an den Relais an. Die
> Schaltung schaltet also lediglich die Relais.

Was verwendest du als Treiber? Hast du Schutzmaßnahmen gegen die 
Freilaufspannung der Relaisspulen und gegen rückwärts eingekoppelte 
Spannungsspitzen vorgesehen?

> Für die Zündung und das Blinksignal dachte ich mir verbaue ich jeweils
> einen 7805er mit einem 1K widerstand zum Chip.

Keine gute Idee, aus mehreren Gründen.

> sobald man an den 7805er von Zündung oder ZV Blinkersignal 12V
> anlegt macht die Schaltung was sie will

Hast du an Ein- und Ausgang des 7805 je einen Kondensator vorgesehen? 
Nein? Dann dürfte der Regler schwingen und der Port sieht eine Folge von 
Impulsen.

Abgesehen davon ist der 7805 (genauer: jeder Spannungsregler) für diesen 
Einsatzzweck einfach nicht geeignet. Du willst ein Signal anpassen, 
keine Versorgungsspannung stabilisieren.

Sinnvoll wäre, das Eingangssignal über einen Spannungsteiler in den 
richtigen Bereich zu bringen, zu begrenzen (z.B. mit einer Z-Diode) und 
vor allem Störimpulse zu filtern (kleiner Kondensator nach Masse).

> Das weitere Problem, wo ich mich falsch ausgedrückt habe ist, das die
> Türkontaktschalter Masse direkt von der Karosserie beziehen

Auch hier solltest du nicht direkt auf den µC gehen. Um Probleme mit 
Übergangswiderständen an den Schaltern auszuschließen, würde ich einen 
Inverter verwenden, dessen Schaltschwelle hoch genug liegt. 
("Bauchgefühl": etwa 1/3 der Bordnetzspannung, bei 12V also etwa 4V. 
Ganz genau muss das aber nicht sein). Im einfachsten Fall ein 
PNP-Transistor, der mit dem Emitter an 12V hängt und am Kollektor den 
schon beschriebenen Spannungsteiler hat. (Kann sein, dass es so was auch 
als IC gibt, hab jetzt nicht gesucht.)

> allerdings startet die Schaltung neu wenn man das Fahrzeug startet,
> Somit wollte ich um diesen kurzen Ausfall zu brücken einen Kondensator
> verwenden der in der Startzeit des Motors (1 - 2 sek.) die Schaltung
> weiterhin mit Spannung versorgt das es hier nicht zu einem "fehler"
> kommt.

Wie du richtig erkannt hast, musst du die Spannungsversorgung deutlich 
verbessern. Neben ausreichend dimensionierten Pufferkondensatoren 
solltest du auch Spannungsspitzen abfangen, z.B. mit einer 
Seriendrossel. Eventuell wäre auch ein Varistor parallel zum 
Versorgungsspannungseingang sinnvoll.

Generell musst du daran denken, dass auf allen Leitungen im Fahrzeug je 
nach Situation mitunter deutliche Spannunsspitzen ankommen können. Die 
musst du abfangen und aus deinem System heraushalten.

> Die Türkontaktschalter soll, wenn die Tür geöffnet wird, die Fenster 1
> cm herunterfahren und wenn man die Türe schließt die Fenster wieder
> schliessen.

Ok, das wäre dann Sache deines Programms.
Persönliche Frage: Warum willst du das machen?

> Einen Schaltplan werde ich die Tage erst zeichen. Den Plan der ersten
> Schaltung (die die derzeit läuft) habe ich nicht mehr. Aufgrund der
> Probleme will ich diese nun komplett neu aufsetzen.

Poste den dann mal.

Grüße

Stefan

von Tobias N. (silberkristall)


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So,

ich habe nun das ganze mal be-/über- arbeitet. Und mal einen Schaltplan 
erstellt. Ich bin kein Profi was dies angeht, also die Pläne entsprechen 
nicht der "norm".

Da ich in Target den Schaltplan nur als PDF und im Eagle Format ausgeben 
kann habe ich beides mal angehangen. Also so wie das jetzt dort zu sehen 
ist habe ich mir das vorgestellt. Wie gesagt, vorher noch einen 
ordentlich dimensionierten Kondensator und Schotky Dioden dann sollte es 
"meine Ansicht nach" alles gewesen sein.

naja, warte mal auf eure Antworten.

Stefan Wagner schrieb:
>> Ausgang 5V (1 PIN)
>
> Was für eine Funktion hat dieser Anschluss bzw. was wird dort
> angeschlossen?

Das ist der Anschluß der Fensterheberschalter, die 5V schalten erst bei 
Zündung durch und somit sind die Schalter dann auch beleuchtet,

>> Die Türkontaktschalter soll, wenn die Tür geöffnet wird, die Fenster 1
>> cm herunterfahren und wenn man die Türe schließt die Fenster wieder
>> schliessen.
>
> Ok, das wäre dann Sache deines Programms.
> Persönliche Frage: Warum willst du das machen?

Also ich fahre einen Targa, der hat keinen Rahmen um die Fensterscheibe 
und wenn man die Türe zu macht passiert es schonmal das sich die Scheibe 
nicht in die "nut" vom Dach setzt wo sie rein gehört sondern sich von 
aussen gegen das Dach drückt, dann ist es natürlich undicht, dann muss 
man das Fenster ein Stück runter und wieder hoch machen das es da ist wo 
es hingehört, das macht die Schaltung somit ja beim Öffnen / Schliessen 
der Türe und das Fenster ist immer richtig zu.

>> Einen Schaltplan werde ich die Tage erst zeichen. Den Plan der ersten
>> Schaltung (die die derzeit läuft) habe ich nicht mehr. Aufgrund der
>> Probleme will ich diese nun komplett neu aufsetzen.
>
> Poste den dann mal.

Gerade getan :)



Danke euch schonmal.

von Stefan W. (dl6dx)


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Tobias N. schrieb:
> ich habe nun das ganze mal be-/über- arbeitet. Und mal einen Schaltplan
> erstellt.

Ok, dann kommentiere ich den mal.

1. Du solltest den 7805 gegen Rückspannungen mit einer Diode schützen. 
(Siehe Beispiel.)

2. Die Eingangsbeschaltung für Eingangssignale musst du unbedingt gegen 
Störimpulse und Spannungsspitzen schützen.

Beispiel 1 (links) ist für Eingänge, die im aktiven Zustand positive 
Spannung führen ("Plus geschaltet"). D1 begrenzt die Spannung auf einen 
unschädlichen Wert. Sie sollte so gewählt werden, dass sie bei 
Sollspannung (plus Toleranz) noch nicht anspricht. R1 begrenzt den Strom 
in die Baugruppe bei Spannungsspitzen. R2 und R3 sind der normale 
Basisspannungsteiler. Die Dimensionierung sollte so sein, dass bei 
Sollspannung T1 sauber durchgesteuert ist (in die Sättigung) und bei 
"Restspannungen" am Eingang der Schaltung noch keine Durchsteuerung 
passiert. C1 fängt Impulse ab.

Beispiel 2 ist für nach Masse schaltende Signale. Warum hier dieser 
Aufwand mit dem Transistor? Der Prozessor erkennt nur dann "L", wenn die 
Spannung am Eingang < 0,2V ist. Das ist bei direktem Anschluss nicht 
unbedingt sicher gestellt. Da reicht eine kleine Masseverschiebung, und 
es reicht nicht mehr. Du musst die Schaltschwelle also nach oben 
schieben.

3. Die Ausgangsstufen benötigen unbedingt einen Schutz (Freilaufdiode) 
gegen rückwärts eingespeiste Überspannungen, wie sie von induktiven 
Lasten (Relais!) erzeugt werden. Am Relais ist das zwar am wirksamsten, 
aber eine zusätzliche Schutzdiode am Ausgang ist keine verkehrte Idee.

> Ausgang 5V (1 PIN)
> Das ist der Anschluß der Fensterheberschalter, die 5V schalten erst bei
> Zündung durch und somit sind die Schalter dann auch beleuchtet,

Brauchen die Fensterheberschalter denn 5V für ihre Beleuchtung? Wenn ja, 
würde ich diese Spannung separat erzeugen, also nicht aus dem Regler für 
den Prozessor entnehmen.

> Also ich fahre einen Targa, der hat keinen Rahmen um die Fensterscheibe
> und wenn man die Türe zu macht passiert es schon mal das sich die Scheibe
> nicht in die "Nut" vom Dach setzt wo sie rein gehört sondern sich von
> außen gegen das Dach drückt, dann ist es natürlich undicht, dann muss
> man das Fenster ein Stück runter und wieder hoch machen das es da ist wo
> es hingehört, das macht die Schaltung somit ja beim Öffnen / Schließen
> der Türe und das Fenster ist immer richtig zu.

Das klingt sehr sinnvoll. Ein Sonderfall, der mir spontan einfällt: Was 
ist, wenn die Tür ganz schnell geöffnet und wieder geschlossen wird? Das 
würde ich vor dem Entwurf des Programms unbedingt durchspielen.

Kommst du mit den Hinweisen klar?

Grüße

Stefan

von Tobias N. (silberkristall)


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Stefan Wagner schrieb:
> Tobias N. schrieb:
>> ich habe nun das ganze mal be-/über- arbeitet. Und mal einen Schaltplan
>> erstellt.
>
> Ok, dann kommentiere ich den mal.
>
> 1. Du solltest den 7805 gegen Rückspannungen mit einer Diode schützen.
> (Siehe Beispiel.)
>
> 2. Die Eingangsbeschaltung für Eingangssignale musst du unbedingt gegen
> Störimpulse und Spannungsspitzen schützen.
>
> Beispiel 1 (links) ist für Eingänge, die im aktiven Zustand positive
> Spannung führen ("Plus geschaltet"). D1 begrenzt die Spannung auf einen
> unschädlichen Wert. Sie sollte so gewählt werden, dass sie bei
> Sollspannung (plus Toleranz) noch nicht anspricht. R1 begrenzt den Strom
> in die Baugruppe bei Spannungsspitzen. R2 und R3 sind der normale
> Basisspannungsteiler. Die Dimensionierung sollte so sein, dass bei
> Sollspannung T1 sauber durchgesteuert ist (in die Sättigung) und bei
> "Restspannungen" am Eingang der Schaltung noch keine Durchsteuerung
> passiert. C1 fängt Impulse ab.
>
> Beispiel 2 ist für nach Masse schaltende Signale. Warum hier dieser
> Aufwand mit dem Transistor? Der Prozessor erkennt nur dann "L", wenn die
> Spannung am Eingang < 0,2V ist. Das ist bei direktem Anschluss nicht
> unbedingt sicher gestellt. Da reicht eine kleine Masseverschiebung, und
> es reicht nicht mehr. Du musst die Schaltschwelle also nach oben
> schieben.

Also bis hier hin habe ich soweit alles verstanden.

> 3. Die Ausgangsstufen benötigen unbedingt einen Schutz (Freilaufdiode)
> gegen rückwärts eingespeiste Überspannungen, wie sie von induktiven
> Lasten (Relais!) erzeugt werden. Am Relais ist das zwar am wirksamsten,
> aber eine zusätzliche Schutzdiode am Ausgang ist keine verkehrte Idee.

Das verstehe ich jetzt nicht mehr. Wie was wo zurück kommen soll etc. 
das ist für mich als "ablenkungs" Hobby-Elektoniker zu hoch.

>> Ausgang 5V (1 PIN)
>> Das ist der Anschluß der Fensterheberschalter, die 5V schalten erst bei
>> Zündung durch und somit sind die Schalter dann auch beleuchtet,
>
> Brauchen die Fensterheberschalter denn 5V für ihre Beleuchtung? Wenn ja,
> würde ich diese Spannung separat erzeugen, also nicht aus dem Regler für
> den Prozessor entnehmen.

Also die Schalter hatten vorher 12V plus und GND. Wurden dann direkt an 
die Motoren geleitet. Die LED dadrinne war mit einem Widerstand direkt 
an die 12V angeschlossen. Nun hatte ich 2 möglichkeiten:

Ich trenne die LED und gebe ihr 12V alleine => hierzu müsste ich dann 1 
neue Leitung pro schalter legen.

Ich wechsel den widerstand aus und betreibe die Schalter mit 5V => ich 
muss hierzu keine neue Leitung legen und habe die gleiche 
funktionsweise.

Also entschloss ich mich dafür die Schalter direkt mit 5V zu betreiben 
da ich diese ja (sollen nur bei Zündung funktionieren) an die Schaltung 
anschliessen muss. Andernsfalls hätte ich das 12V Signal der schaltung 
noch abgreifen müssen.

>> Also ich fahre einen Targa, der hat keinen Rahmen um die Fensterscheibe
>> und wenn man die Türe zu macht passiert es schon mal das sich die Scheibe
>> nicht in die "Nut" vom Dach setzt wo sie rein gehört sondern sich von
>> außen gegen das Dach drückt, dann ist es natürlich undicht, dann muss
>> man das Fenster ein Stück runter und wieder hoch machen das es da ist wo
>> es hingehört, das macht die Schaltung somit ja beim Öffnen / Schließen
>> der Türe und das Fenster ist immer richtig zu.
>
> Das klingt sehr sinnvoll. Ein Sonderfall, der mir spontan einfällt: Was
> ist, wenn die Tür ganz schnell geöffnet und wieder geschlossen wird? Das
> würde ich vor dem Entwurf des Programms unbedingt durchspielen.

Ja, deswegen prüft das Programm nach 1,5sek den Taster nochmal und für 
dann erst eine Aktion aus.

> Kommst du mit den Hinweisen klar?
>
> Grüße
>
> Stefan

Bis auf das oben genannte ja.

Danke dir für deine bisherige Hilfe. Der erste der nicht sofort über 
meinen Schaltplan mekkert und nur alles direkt kritisiert.

Ich hätte da aber noch ein paar fragen:

Kann ich wie auf meinem Schaltplan Links bei K5 das Masse Signal so an 
den ATMega8 weiter geben oder muss ich da den Chip noch absichern?

Ebenfalls würde es mich interessieren wie ich die Schaltung gegen 
verpolung schützen kann? Oder noch besser wäre ja, egal wie herum man 
die Versorgung anschliesst?

Und dann noch das mit dem Kondensator. Wie groß müsste der sein um die 
Schaltung zumindestens aufrecht zu erhalten. Also die funktionsweise 
müsste nicht 100% gegeben sein aber der Chip müsste noch genug haben um 
nicht neu zu starten?

von Stefan W. (dl6dx)


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Tobias N. schrieb:
> Also bis hier hin habe ich soweit alles verstanden.

Gut.

>> 3. Die Ausgangsstufen benötigen unbedingt einen Schutz (Freilaufdiode)
> Das verstehe ich jetzt nicht mehr. Wie was wo zurück kommen soll etc.
> das ist für mich als "ablenkungs" Hobby-Elektoniker zu hoch.

Lies dir mal http://de.wikipedia.org/wiki/Schutzdiode#Freilaufdiode und 
http://de.wikipedia.org/wiki/Snubber durch.

> Also die Schalter hatten vorher 12V plus und GND. Wurden dann direkt an
> die Motoren geleitet. Die LED dadrinne war mit einem Widerstand direkt
> an die 12V angeschlossen.

Wieso kannst du das originale Steuersignal denn nicht nutzen? Ich sehe 
keinen sachlichen Grund, die Schalter umzubauen. Du kannst das 
Steuersignal der Schalter auch bei einem Pegel von 5V nicht 
"unbehandelt" an den µC anschließen. Dann kannst du es auch auf 12V 
lassen. Die Pegelwandlung erledigst du in der sowieso notwendigen 
Eingangsbeschaltung mit.

> Ja, deswegen prüft das Programm nach 1,5sek den Taster nochmal und für
> dann erst eine Aktion aus.

Das hab ich jetzt nicht verstanden, 1,5 sek nach welchem Ereignis?

> Danke dir für deine bisherige Hilfe. Der erste der nicht sofort über
> meinen Schaltplan mekkert und nur alles direkt kritisiert.

Wir mussten alle unsere Erfahrungen sammeln.

> Ich hätte da aber noch ein paar fragen:

> Kann ich wie auf meinem Schaltplan Links bei K5 das Masse Signal so an
> den ATMega8 weiter geben oder muss ich da den Chip noch absichern?

Schau dir meine Beispiele noch mal an. Der eingezeichnete 
Pullup-Widerstand (R4) fehlt in deinem Entwurf noch. Zwar hat ein AVR 
eingebaute Pullup-Widerstände, die sind aber ziemlich hochohmig (ca. 20k 
oder - je nach Streuung - auch deutlich mehr). Ein parallel geschalteter 
externer Pullup (pi*Daumen: 10k) macht das Ganze etwas niederohmiger.

> Ebenfalls würde es mich interessieren wie ich die Schaltung gegen
> verpolung schützen kann? Oder noch besser wäre ja, egal wie herum man
> die Versorgung anschliesst?

Du könntest eine Seriendiode zwischen der positiven Klemme für die 
Versorgungsspannung und den Siebkondensator einfügen. Gibt natürlich 0,7 
V Verlust. Alternativ ginge auch eine Diode antiparallel zu den Klemmen 
für die Versorgungsspannung (also so, dass sie bei richtiger Polung 
sperrt). bei verpolung "opfert" sie sich und löst die (hoffentlich 
vorhandene) Sicherung aus.

> Und dann noch das mit dem Kondensator. Wie groß müsste der sein um die
> Schaltung zumindestens aufrecht zu erhalten. Also die Funktionsweise
> müsste nicht 100% gegeben sein aber der Chip müsste noch genug haben um
> nicht neu zu starten?

Du meinst den, der in meiner Zeichnung als C5 bezeichnet ist? Lies dir 
mal in http://de.wikipedia.org/wiki/Gl%C3%A4ttungskondensator die 
Ausführungen zur Dimensionierung durch. Dann hast du zumindest einen 
Anhalt. Die Seriendiode wäre in einem solchen Fall übrigens von Vorteil 
(bessere Entkopplung vom Bordnetz).

Was aber genau so wichtig ist, ist eine saubere Masseführung und was 
sonst noch dazu gehört. Ein paar Links auf die Schnelle:

Appnote AVR040: EMC Design Considerations 
http://www.atmel.com/Images/doc1619.pdf

Google war bei der Gelegenheit noch 
http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/14-Entkopplung mit aus, was 
nach einem ersten Blick wegen der "so geht's nicht"-Beispiele auch ganz 
hilfreich sein könnte.

So, jetzt hast du erst einmal genug zum Lesen und Umsetzen. Lass dann 
mal sehen, was draus geworden ist.

Grüße

Stefan

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