Hallo ich habe an einem DC/DC Wandler (SIM2-1215D SIL7) ein Filter drangehängt, siehe Bild. Induktivitäten 100µH, Keramikkondensatoren 100nF, Elko's 10µF Trotzdem habe ich da ein Störsignal von 50mVpp, siehe Bilder. Diese Störung ist vor und nach dem Filter vorhanden, das Filter hat in diesem Frequenzbereich anscheinend keine nennenswerte Wirkung. Was tun?
Peter Zz schrieb: > Was tun? Erzählen was für Filter dahinter gebastelt sind + Schaltplan. Dann nochmal erklären für welchen Frequenzen du diese Filter gebastelt hast.
Man soll nicht alles glauben was am Oszi Schirm zu sehen ist. Ich denke du fängst Dir da über das Massekabel des Tastkopfes eine Störung ein. Poste mal den Schaltplan. Grüsse
Also ich tippe immer noch auf zu langes Massekabel am Tastkopf. Es könnte aber auch was bringen zwischen den isolierten Grounds einen 1-2,2nF Y Kondensator(Spannungsfestigkeit beachten!) einzulöten. Der würde die HF kurzschließen. Grüsse
So ganz zur Versicherung - welche Frequenz muss gefiltert werden ? ich seh etwas wie 12MHz, wenn das keine Fehlmessung ist.
Ich würde mit 10 nF ganz nah am Schaltkreis mal testen ob sich was verändert am Oszibild. Evtl sammelst Du wirklich über die Messleitung oder Masse irgendwo was ein?
Das sind vermutlich Common-Mode-Störungen, also Störungen, die sowohl auf der Masse als auch auf der Ausgangsspannung drauf sind. Das kann man mit einem einfachen Test überprüfen, indem man den Oszi-Tastkopf an Masse anklemmt, also Masse-Klemme des Tastkopfs an Masse und die Tastkopf-Spitze auch an Masse und zwar an den gleichen Punkt wie die Masse-Klemme. Wenn dann die Störung auch noch da ist, ist es eine Common-Mode Störung. Dann hilft als Entstör-Maßnahme normalerweise ein Kondensator zwischen Primär- und Sekundärseite, so wie das hier schon vorgeschlagen wurde. Oder alternativ eine Common-Mode Drossel am DC/DC-Wandler Ausgang, dort muss die Masse und die Ausgangsspanung durchgewickelt werden. Allerdings muss diese Drossel eine ziemlich hohe Induktivität haben, da die Common-Mode Störung auch eine hohe Impedanz hat. Am besten wirkt natürlich eine Kombinatiton aus Y-Kondensator und Common-Mode Drossel.
Also, ein wenig mehr "Luft" zwischen den Caps vor und hinter der Drossel, hättest du schon vorsehen sollen. Das ist aber hier wohl nicht das Problem. Wie schon andere vor mir geschrieben haben, handelt es sich in der Tat um eine Common-Mode-Störung, die du nur mit einer Kapazität zwischen Eingangs- und Ausgangsmasse verringern kannst. Dazu mußt du direkt am Switcher einen Cap zwischen die beiden Massen schalten. Hier zählt jeder Millimeter. Man kann oft die Situation sogar durch mehrere parallelgeschaltete Caps verbessern, weil dann auch der Gesamt-ESL durch Parallelschalung kleiner wird. Gerne werden da 10nF/1kV Caps genommen, oder gleich Y-Caps. Diese Form des Common-Mode-Noise kann übrigens ein wahrer Albtraum beim CE-Test werden, wenn man vorher nicht daran denkt... Noch ein paar Tipps: Auch am Eingang ein Pi-Filter vorsehen. Außerdem statt 10µF lieber 100µF und statt 100µH lieber 10µH nehmen. Dann neigen Pi-Filter zur Resonanz, weswegen in Serie zu L ein Widerstand liegen sollte. Für ihn muß gelten: R >= SQRT(2L/C), also 0,47R im konkreten Beispiel. Das bringt oft schon die Drossel mit, dann kannst du einen zusätzlichen Widerstand weglassen. Auch der endliche ESR des Elkos kann diese Rolle übernehmen. Also nicht in jedem Fall eine LOW-ESR-Ausführung wählen. Noch ein Tipp: Für den Switcher keine Fassung verwenden, sondern direkt einlöten. Außerdem für die Masseführung eine Massefläche wählen. Dann klappt das auch mit der Unterdrückung der CM-Störung besser.
Kai Klaas schrieb: > Wie schon andere vor mir > geschrieben haben, handelt es sich in der Tat um eine > Common-Mode-Störung, die du nur mit einer Kapazität zwischen Eingangs- > und Ausgangsmasse verringern kannst. Wirklich effektiv sind auch Common-Mode Drosseln in der Zuleitung zum DC-DC Wandler - oder auch eine Kombi zwischen Drossel und Kapazität.
Peter Zz schrieb: > Induktivitäten 100µH, Keramikkondensatoren 100nF, Elko's 10µF > Trotzdem habe ich da ein Störsignal von 50mVpp Hallo Peter entweder hast du wirklich null Ahnung oder du wolltest das Forum testen. Die Induktivitäten die du da verwendest sind ja eine tolle Lachnummer. Ich weis nicht was mein Vorposter mit Common-Mode Drosseln meint, im elektronik-Versandhandel heissen die stromkompensierte Drossel. Also zwei Spulen auf dem gleichen Ringkern. Siehe auch hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Stromkompensierte_Drossel#Stromkompensierte_Drosseln
sowas kann man auch selber zusammen-zwierbeln wenn man einen Ferritkern und etwas draht hat.
Ach ja und wenn garnichts mehr hilft gibts ja noch die Schnapsdrossel. http://de.wikipedia.org/wiki/Schnapsdrossel
Da fliegt das Blech weg schrieb: > Hallo Peter entweder hast du wirklich null Ahnung oder du wolltest das > Forum testen. Die Induktivitäten die du da verwendest sind ja eine tolle > Lachnummer. Diese Induktivitäten werden bei Reichelt unter der Bezeichnung L-HBCC 100µ verkauft. Immerhin helfen sie gegen diesen 130kHz Sägezahn, den man direkt hinter dem DC-DC-Wandler sehen kann, siehe Bild. Diese Stromkompensierten Drosseln sind eher für Netzspannungseingänge.
Da fliegt das Blech weg schrieb: > Die Induktivitäten die du da verwendest sind ja eine tolle > Lachnummer. was genau ist an diesen Induktivitäten so lachhaft?
Peter Zz schrieb: > Diese Stromkompensierten Drosseln sind eher für Netzspannungseingänge. Wie kommst du denn darauf? Nur weil etwas bei Netzspannung funktioniert, bedeutet das doch nicht, dass es bei einem DC/DC-Wandler nicht funktioniert. Probiers einfach mal aus, nimm einen Ringkern aus einem guten Material, am besten nanokristallines Material (Vitroperm, Nanoperm, ...) und wickel da deine Leitungen ein paar mal durch (+ und - gemeinsam). Die Induktivität sollte irgendwo im mH-Bereich liegen. Beim Nanokristallinen Kern reichen da meistens 5-10 Windungen, je nach Kern; bei Ferritkernen braucht man deutlich mehr Windungen bzw. einen ziemlich großen Kern. Du wirst staunen, wie viel das bringt!
Hallo, ist es OK, wenn ich das nochmal aufgreife? Oder soll ich da besser einen neuen Thread eröffnen? Mich würde interressieren, welche Stromkompensierte Drossel man da verwenden sollte. Gibt's da was in SMD? Ich kenne nur diese klobigen Dinger, die man am 230V~ Netzeingang findet. Wie soll man das beschalten, dieser DC/DC-Wandler hat ja immerhin 5 Anschlüsse: +12V In Gnd In +15V Out Gnd Out -15V Out
Uncle Ben schrieb: > Mich würde interressieren, welche Stromkompensierte Drossel man da > verwenden sollte. > Gibt's da was in SMD? Bei solchen Problemen ist es immer etwas schwierig, ein fertiges Bauteil zu finden. Am einfachsten ist, einen geeigneten Ringkern zu suchen und da die passende Anzahl von Adern drauf zu wickeln. Wenn man das für größere Stückzahlen dann in SMD braucht, findet man auch jemand, der diesen Kern auf einen SMD-Spulenkörper montiert und bewickelt. Der Kern T60006-L2016-W403 von Vakuumschelze hat bei 10 kHz einen Al-Wert von 43 µH; mit 5 Windungen kommt man da auf ca. 1 mH; mit 10 Windungen mehr als 4 mH. Den gibts z.B. hier: http://www.occ.de/xtcommerce/product_info.php?info=p7836530092311_T60006-L2016-W403.html > Wie soll man das beschalten, dieser DC/DC-Wandler hat ja immerhin 5 > Anschlüsse: > +12V In > Gnd In > +15V Out > Gnd Out > -15V Out Entweder müssen alle primärseitigen Anschlüsse (+12V und GND In) gemeinsam durchgeführt werden oder alle sekundären Anschlüsse (+15V, Gnd Out und -15V). Sinnvollerweise sollte der Kern auf die Seite gemacht werden, auf der ein niedriger Störpegel besonders wichtig ist. Beachte aber, dass erst die Kombination aus einer Common-Mode Drossel und einem Y-Kondensator zwischen Primär- und Sekundärseite richtig wirksam ist; die Drossel alleine bringt meistens nicht so viel.
Uncle Ben schrieb: > Gibt's da was in SMD? Schau mal bei Würth Elektronik. Da gibts auch Datenblätter. MfG Klaus
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