Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Induktivität von Spule berechnen


von student (Gast)


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Hallo Leute,
mal kurz eine Frage:

Ich habe eine Spule an ein Netzgerät angeschlossen.
f = 50 Hz
U (gemessen) = 11,7 Volt
I = 0,073 A
Phasenverschiebung = +36,7°

Jetzt soll anhand dessen die Induktivität berechnet werden.

Soweit ich weiß sollte etwas um die 60 mH rauskommen, aber meine Frage: 
Wie komme ich auf dieses Ergebnis?


Mein Rechenweg war bisher so.

Z = 11,7/0,073 = 160,27 Ohm

x = 160,27 Ohm * sin(36,7) = 95,78 Ohm

x = wL => L = x/w = 95,78/2*Pi*50 = 304 mH

Was ist falsch an meinem Rechenweg?

Danke schonma!

von BindochnurGast (Gast)


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Deine gemessene Spannung war was genau?

Efektivwert, Amplitude oder Spitze-Spitze?

Wie ist der Strom angegeben?

von ind. (Gast)


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Sind die 60 mH bei 50 Hz oder bei einer anderen Frequenz angegeben?
Die Induktivität ist frequenzabhängig.

von student (Gast)


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Die 11,7 V waren Effektivspannung @ 50 Hz. War also en simple 230 V => 
12 V Trafo.

Gemessen wurde mit nem Hameg Hm8115-2

von auch student (Gast)


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Dein Rechenweg ist richtig, der erwartete Wert passt nicht.

von Hanns (Gast)


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> Die Induktivität ist frequenzabhängig.

Schwachsinn!

Z bzw imaginäre Anteil ist freq. abgängig!

Hanns

von ind. (Gast)


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Hanns schrieb:
>> Die Induktivität ist frequenzabhängig.
>
>
>
> Schwachsinn!
>
>
>
> Z bzw imaginäre Anteil ist freq. abgängig!
>
>
>
> Hanns

Ich hab die Aussage vielleicht ein bisschen kurz geschrieben, aber sie 
ist keineswegs Schwachsinnig! Ich ging nur nicht so genau auf diesen 
Punkt ein, da er nicht genau das Thema ist. Aber z.B. die Werte von 
HF-Induktivitäten weichen sehr stark bei 50 Hz ab. Hier eine kleine 
Ausführung der Ursache

1. µr z.B. von Ferritwerkstoffen ist frequenzabhängig. Aus der Praxis 
kann ich sagen, dass ich hier schon unterschiede um einen Faktor im 2 
bis kleinem dreistelligen Bereich gemessen habe.
2. bei einer reinen Draht einer Spule führt der Verdrängungs und der 
Skinneffekt dazu, dass sich die "wirksame Fläche" ändert und damit auch 
die Induktivität. kleiner Bereich, aber auch noch im Bereich von ca. 30- 
50%

So sind die beiden Faktoren auslöser für eine frequenzabhängigkeit von L
Hier noch mal die Näherungsformel einer Zylinderspule: L = N² *µo*µr*A/l
Aber halt µr und A sind frequenzabhängig.Dazu kommen noch die Kapazität 
zwischen den einzelnen Leitern der Spule, die sich ebenfalls auf L 
auswirken.
Die kommt zugegeben erst vor, wenn f signifikant geändert wird. z.B. vom 
Hz bereich in MHz bereich. Aber man muss auch sehr stark aufpassen, dass 
es nicht zu (ungewollten Resonanzen) aufgrund von parasitären 
Kapazitäten kommt.

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