Um das für mich am Besten geeignete Oszilloskop zu finden, habe ich mich bemüht die für mich wichtigen Kriterien aufzuzählen: 1. Digitaloszilloskop mit Farbbildschirm (der Schirm sollte wenigstens 15 cm groß, farbig, TFT Technik mit hoher Auflösung von wenigstens 800x480 Pixel haben [320x240 finde ich nicht mehr Stand der Dinge]) 2. Zwei Kanäle ein Muß (gibt es überhaupt Digitaloszis mit 1 Kanal?) 3. mindestens 50 MHz reelle Bandbreite. Höhere Frequenzen werde ich kaum benötigen. 4. Logikanalysatorfunktion muss, wenn nicht serienmässig vorhanden, dann wenigstens einfach nachrüstbar sein (8 Kanäle genügen, mehr natürlich besser) da der Hauptanwendungszweck Digitalelektronik sein wird (Arduino, AVR, Raspberry, Power Supply, Hauselektronik, Akustik, Bastelei). Das Gerät wird also nicht gewerblich eingesetzt, ein Rechtecksignal sollte dennoch nicht wie eine Vivaldi Ouvertüre auf dem Bildschirm aussehen. Wegen der Akustikmessungen ist eine FFT Funktion unumgänglich. 5. USB Anschluß zum Datenaustausch. Besser noch wäre LAN um die Daten auf den PC zu spielen. Ideal wäre ein Gerät das komplett über ein Webinterface zu bedienen wäre (gibt es sowas überhaupt in dieser Gerätekategorie?) 6. Wenn PC Software mitgeliefert wird ist Kompatibilität zu Mac OS / Linux (eventuell iOS/Android) wichtiger als Windows 7. praktisch wäre ein Gerät mit Interface zu NI LabView (oder ähnlicher Software). Gibt es Geräte wo man einfach eigene Applets/Widgets installieren kann? Videoausgang (VGA, besser DVI) ist ein Plus 8. werden regelmässig Updates kostenlos bereitgestellt (Fehlerbeseitiigung, aber eventuell auch zusätzliche Features nachrüsten). Welche Firmen verhalten sich hier vorbildhaft? 9. verständliche Anleitung (D/F/E) ist mir wichtiger als ein paar Dutzend Features die ich nie benutzen werde, da ich noch nicht einmal über ihre Existenz im Bilde bin 10. optionaler Batteriebetrieb ist ein Plus, sowie gute Qualität des mitgelieferten Zubehörs 11. einfache Bestellmöglichkeit und Bezahlmöglichkeit über Webshop (das ist auch ein Plus!) 12. Blinkenlights: wenn sonst alle Features gleich sind, bevorzuge ich das Gerät mit den meisten farbigen, blinkenden Knöpfchen :-). (der Vorteil der Tischgeräte ist die schnelle Aufrufbarkeit von Funktionen und präzise Regelbarkeit) Schliesslich wäre beim Preis bei etwa 1000 € die Schmerzgrenze erreicht. Meine bisherige Auswahl sieht wie folgt aus: - als erstes hatte ich mir das Voltcraft 3062C von Conrad, durch den Lockpreis von 300 € , aber nicht mehr lieferbar - zweiter Kandidat HAMEG 722, aber das scheint für die gebotene Leistung überteuert zu sein - bei vergleichbaren Rigol Geräten ist mir die Displayauflösung zu mickrig - jetzt bin ich beim Owon SDS7102 gelandet, aber ich hätte kein Problem damit meine Meinung noch ein paar Mal zu ändern aufgrund der Expertenmeinungen hier Vielen Dank im Voraus für eure Anregungen!
Charles X. schrieb: > Um das für mich am Besten geeignete Oszilloskop zu finden, habe ich mich > bemüht die für mich wichtigen Kriterien aufzuzählen: [...] > 3. mindestens 50 MHz reelle Bandbreite. Höhere Frequenzen werde ich > kaum benötigen. Was genau meinst Du mit "reeller Bandbreite"? 50 MHz Analogbandbreite, dann sinnvollerweise ab 500 MSa/s aufwärts, bei Rechtecksignalen sind dann maximal etwa 5 MHz drin. Könnte für Arduino/AVR und besonders Raspberry knapp sein? > 4. Logikanalysatorfunktion muss, wenn nicht serienmässig vorhanden, dann > wenigstens einfach nachrüstbar sein (8 Kanäle genügen, mehr natürlich > besser) da der Hauptanwendungszweck Digitalelektronik sein wird > (Arduino, AVR, Raspberry, Power Supply, Hauselektronik, Akustik, > Bastelei). Das Gerät wird also nicht gewerblich eingesetzt, ein > Rechtecksignal sollte dennoch nicht wie eine Vivaldi Ouvertüre auf dem > Bildschirm aussehen. Wegen der Akustikmessungen ist eine FFT Funktion > unumgänglich. Die FFT wird nicht so doll sein, wegen der nur 8 Bit Auflösung und des deswegen arg begrenzten Dynamikumfangs. Da könnte für Akustik ein Soundkarteneingang deutlich besser sein. [...] > 6. Wenn PC Software mitgeliefert wird ist Kompatibilität zu Mac OS / > Linux (eventuell iOS/Android) wichtiger als Windows Kannst Du meines Wissens vergessen, da gilt Windows über alles. Überhaupt ist die mitgelieferte Software üblicherweise eher schrottig. [...] > 9. verständliche Anleitung (D/F/E) ist mir wichtiger als ein paar > Dutzend Features die ich nie benutzen werde, da ich noch nicht einmal > über ihre Existenz im Bilde bin Auch schwierig, die Anleitungen sind in "Chinglish", im Prinzip ganz brauchbar aber stellenweise, uhhh, suboptimal. > 11. einfache Bestellmöglichkeit und Bezahlmöglichkeit über Webshop (das > ist auch ein Plus!) Das sollte in DE kein grosses Problem sein, was hier nicht in einem reputablen Webshop verfügbar ist ist eher zweifelhafter Kram. [...] > - jetzt bin ich beim Owon SDS7102 gelandet, aber ich hätte kein Problem > damit meine Meinung noch ein paar Mal zu ändern aufgrund der > Expertenmeinungen hier Das könnte es schon tun. Es hat aber keine (nachrüstbare) LA-Funktion. Und wenn die nicht mächtig an der PC-Software gearbeitet haben kannst Du die gleich in die Tonne treten. Es gibt bestimmt diverse Reviews/Testberichte online, die würde ich auch mal konsultieren.
xy schrieb: > rigol ds2102 Das Gerät ist interessant (scheint ja gerade erst erschienen zu sein), jedoch vermisse ich jegliche Hinweise zu LA Funktionalität.
Diese ganzen Forderungen könnte eventuell ein Agilent DSO7000 noch am ehesten erfüllen. Doch überschreitet der Preis deine Schmerzgrenze bei weiten.Ein DSO6000 hat nicht deine gewünschte Bildschirmgröße, wäre aber schon preiswerter, aber immer noch vieeel zu teuer. Die geforderte Auflösung von 800*600 schrenkt das Angebot auch schon enorm stark ein. Da gibt es von den Lowkost Oszis nicht all zu viele die das erfüllen. Und in der gewünschten Preisklasse einen Mixed scope mit viel Speicher zu bekommen, ist auch eher ein Wunschdenken. Du solltest deinen Forderungskatalog nochmal überdenken. Einen Ferrari bekommt man eben nicht zu dem Preis eines VW-Polo. Selbst nicht gebraucht. Ralph Berres
Hans H. schrieb: > Von Agilent > > > > DSOX-2002A > > > > bei > > www.hbe-shop.de Schönes Gerät für um die 1000 Euro. Das upgrate auf MSO 8 Kanäle kostet aber schon um die 500 Euro und das upgrate auf eine Lan Schnittstelle so um 300 Euro. Da sind wir dann schon fast beim doppelten Preis. Ob ihm das nicht schon zu teuer ist? Ralph Berres
Wirklich schade dass das Rigol kein MSO Gerät ist. Gefällt mir gut aber das ist ein k.o. Kriterium. Im hbe-shop kann man noch nicht mal nach Marke suchen. Vielleicht ist das für Profis optimal, mich irritiert es. Damit lande ich wieder beim Hameg HMO 722 (nachdem ich herausgefunden habe, dass es auch eine Ethernet Option gibt, bietet es eigentlich alles was ich haben möchte) und es ist ein europäisches Produkt. In einem anderen Thread wurde ich dafür ausgelacht, inzwischen habe ich aber gelesen, dass es in Deutschland entwickelt und in Tschechien gebaut wird. Ich kann auch nur zur Kenntnis nehmen was ich im Internet an Informationen finde und kann nicht an Ort und Stelle mich überzeugen ob es tatsächlich so ist (ich rede jetzt nicht von der Herkunft aller einzelnen Bauteile). Was mich zweifeln lässt ist die Tatsache dass die reelle Bandbreite (darum hab ich das in meinem 1. Post geschrieben) durch irgend einen Umstand sehr viel kleiner als angegeben sein soll.
Ralph Berres schrieb: > Hans H. schrieb: >> Von Agilent >> >> >> >> DSOX-2002A >> >> >> >> bei >> >> www.hbe-shop.de > > Schönes Gerät für um die 1000 Euro. > > Das upgrate auf MSO 8 Kanäle kostet aber schon um die 500 Euro und das > upgrate auf eine Lan Schnittstelle so um 300 Euro. > > Da sind wir dann schon fast beim doppelten Preis. > > Ob ihm das nicht schon zu teuer ist? > > Ralph Berres Das mag sein, aber man kann nicht alles haben. Ausserdem kommt noch die Mehrwertsteuer hinzu. Aber vernünftiges Werkzeug kostet einfach Geld. Hans
Hans H. schrieb: > Aber vernünftiges Werkzeug kostet einfach Geld. Das hatte ich ihm weiter oben schon versucht klar zu machen. Ralph Berres
Mir ist klar dass ein gutes Gerät gutes Geld kostet, aber beginnt man nicht normalerweise mit den Wunschvorstellungen (bei denen ich versucht habe realistisch zu bleiben: kein 4 Kanal, keine 350 MHz Bandbreite, kein Funktionsgenerator eingebaut, wichtige Funktionen können nachrüstbar bleiben [LA, LAN] usw.) Zur limitierten Bandbreite, ein Zitat aus dem anderem Thread : "Leider ist die -3db Bandbreite im 1mV/DIV und 2mV/DIV auf nur 20MHz begrenzt."
Charles X. schrieb: > Zur limitierten Bandbreite, ein Zitat aus dem anderem Thread : "Leider > ist die -3db Bandbreite im 1mV/DIV und 2mV/DIV auf nur 20MHz begrenzt." Mehr wird dir auch kaum Nutzen. Schau mal nach wie viel ein 1M-Ohm Eingangswiderstand bei 20Mhz rauscht. http://www.sengpielaudio.com/Rechner-rauschen.htm Deine doch sehr widersprüchlichen Anforderungen (Audio-FFT, Batteriebetrieb, hohe Bildschirmauflöslung) lassen sich am ehesten mit einem USB-Oszilloskop + Laptop erfüllen. (PicoScope 4227 oder 4423 = 12 Bit, PicoScope 4262 = 16 Bit). Gruß Anja
Vergiss das mit dem LAN, in der Preisklasse funktioniert das nicht brauchbar. Die Daten bekommst Du aber von so ziemlich jedem neueren Gerät per USB-Stick oder SD-Karte im Textformat. Was nutzt Dir ein 800x480 Pixel Bildschirm, wenn Dein AD-Wandler eh nur 7-8 Bit hat? Wie schon die Vorposter schrieben, wenn Du genügend Geld ausgibst, und dann noch selber bastelst, kannst Du was du willst bekommen. So als fertige Kiste gibts das nicht.
Christian Berger schrieb: > Was nutzt Dir ein 800x480 Pixel Bildschirm, wenn Dein AD-Wandler eh nur > > 7-8 Bit hat? Das Argument höre ich hier andauernd immer wieder, und zeugt davon das der jenige der sowas behauptet noch kein Vergleich zwischen Qvga und Xga Schirm durchgeführt hat. 1. Wenn man ein gezoomtes Bild unter dem Originalbild darstellt,reichen die 240 Punkte eines Qvga Schirm nicht mehr aus. 2. Sind die 320 Punkte auf der horizontale Achse viel zu wenig , um eine Sinus mit nur 5 Perioden auf dem Bildschirm so darzustellen, das eine Sinus auch wie eine Sinus aussieht. Wer es pardot nicht glauben will, soll sich doch mal bei den selben Einstellungen eine Sinus auf einen qvga schirm und einen XGA schirm ansehen. Selbst ein VGA Schirm ist schon sichtbar besser als ein QVGA Schirm. Ralph Berres
Auch wenn ich mich als DAU oute: Was ist denn MSO? Finde den Thread wirklich sehr spannend, ich bin auch immer auf der Suche nach der (und das ist jetzt nicht böse gemeint!!) eierlegenden Wollmilchsau. Guter Thread!!
Michael schrieb: > Auch wenn ich mich als DAU oute: Was ist denn MSO? MSO = Mixed SIgnal Osziloskop. Zu gut deutsch Ein Scope , welches sowohl Eingänge für analoge Signale , als auch für rein digitale Signale hat. Oder anders ausgedrückt Kombination aus Oszilloscop und einfachen Logikanalyzer, welches in diesem Fall den Vorteil hat, das ein exakter zeitlicher Zusammenhang zwischen analogen Signale des Oszilloskopes und den digitalen Signalen des Logikanalysers zu sehen ist. DSO sind dagegen Oszilloscope mit analogen Eingängen und digitaler Signalverarbeitung. Es gibt dann noch Kombiscope wie z.B. die älteren Hameg und Fluke es hatten. Das sind Oszilloscope, welche sich zwischen analoge und digitale Signalverarbeitung umschalten lassen. Im Analogmodus sind es rein analoge Oszillosscope ohne Bildspeicher, im Digitalmodus verarbeiten Sie das analoge Signal digital weiter und können es somit auch speichern. Ich hoffe sämtliche Klarheiten beseitigt zu haben. hi schrieb: >>eine Sinus Den Fehler schenke ich dir :-) Ralph Berres
Charles X. schrieb: > - als erstes hatte ich mir das Voltcraft 3062C von Conrad, durch den > Lockpreis von 300 € , aber nicht mehr lieferbar ... ----------- C. hat das 3062C nun wieder unverändert im Angebot, es dürfte auch noch die "einfach" auf 200MHz erweiterbare Version sein. Immer noch für EUR 299. siehe auch Beitrag "VOLTCRAFT DSO-3062C 60 MHz = baugleich mit?" und Beitrag "TEKWAY DST1xx2B Oszilloskop" Gruß Thomas
Zum Voltcraft-Modell 3062C gibt es unter http://www.eevblog.com/forum/general-chat/hantek-tekway-dso-hack-get-200mhz-bw-for-free/ viele weitere Infos. Laut tinman könnte auch eine LA-Option aus dem verwandten MST-Modell als Hochrüst-Otion für Bastelwillige auf dem Markt erscheinen, siehe http://www.mikrocontroller.net/attachment/135049/MST1202B.jpg und Beitrag "Re: TEKWAY DST1xx2B Oszilloskop" ff.
Ralph Berres schrieb: > Michael schrieb: >> Auch wenn ich mich als DAU oute: Was ist denn MSO? > > MSO = Mixed SIgnal Osziloskop. Zu gut deutsch Ein Scope , welches sowohl > Eingänge für analoge Signale , als auch für rein digitale Signale hat. > > Oder anders ausgedrückt Kombination aus Oszilloscop und einfachen > Logikanalyzer, welches in diesem Fall den Vorteil hat, das ein exakter > zeitlicher Zusammenhang zwischen analogen Signale des Oszilloskopes und > den digitalen Signalen des Logikanalysers zu sehen ist. Dabei bescheissen einen aber die Marketing-Fuzzies auch gerne mal. Z.B. die OWON-Modelle mit MSO im Namen: meines Wissens zeigen die (und zeichnen auch nur auf) entweder die analogen oder die digitalen Signale, aber nicht beide gleichzeitig. Ist also eher ein DSO und ein LA in einem Gehäuse. Käufer aufpassen, wie eigentlich immer... ;-)
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