Ich befasse mich seit einiger Zeit mit dem Anpassen von Signalen und lese eifrig in der zur Verfügung stehenden Literatur. Eines verstehe ich immer noch nicht: Ich kann ein Signal a) mit Serienterminierung und auch b) Parallelterminierung abschließen. Bei a) wird sofort daruf abgehoben, dass man nur den halben Pegel hat. Dabei verstehe ich nicht, wie die Schaltung dann noch funktionieren kann, wenn man nicht die Spannung anhebt! Beim Ausgang eines Chips habe ich doch gar keinen Einfluss auf den Hub.(?) Wenn der z.B. mit 5V treibt, will die Folgestufe auch mal wenigstens 60% davon "sehen", um zu schalten. Wie funktioniert das? Wird bei schnellen Schaltungen die Welle als solche irgendwie mitgenutzt und da ein Vorteil aus der Überhöhung gezogen? Wie habe ich mir das vorzustellen?
Hi, lies dir das mal durch, ist sehr einfach aber schön erklärt. http://www.mikrocontroller.net/articles/Wellenwiderstand Gruß
Nun, es gibt ganz einfach 4 Fälle: 1) Keine Anpassung an Sender- und Empfängerseite. Brauchen wir hier nicht zu diskutieren. 2) Anpassung an Empfängerseite - der gebräuchlichste Fall. Hier versucht man, den Empfänger-Eingangswiderstand an die Leitungsimpedanz anzu passen; im einfachsten Fall mit einem Lastwiderstand=Wellenwiderstand (bspw. 50 oder 100Ohm) parallel zum hochohmigen Empfängereingang ("Parallel-Terminierung"). Hier vermeidet man eine zum Sender zurücklaufende Welle. 3) Anpassung an der Senderseite. Zwischen den (meist sehr niederohmigen) Senderausgang und die Leitung wird ein Serienwiderstand=Leitungsimpedanz gehängt ("Serien-Terminierung"). Der Empfänger bleibt hochohmig. Die vom Empfänger zurücklaufende (reflektierte) Welle wird in diesem Widerstand geschluckt und es bilden sich keine Mehrfachreflexionen aus. Aufgrund der rücklaufenden Welle sieht der Empfänger allerdings einen stufenförmigen Spannungssprung. Um diese Stufe kurz zu halten sollte dieses Verfahren nur bei kurzen Leitungen angewandt werden. 4) Anpassung an Sender- und Empfängerseite. Hier wird die Signalspannung - wie du richtig erkannt hast - halbiert. Dies muss bei den Empfänger-Schaltschwellen bzw. bei den Sendepegeln berücksichtigt werden. Bei optimaler Empfänger-Anpassung wäre diese Variante an sich unnötig.
Danke schon mal fü diese ausführlichen Erklärungen. Wie würde Fall 4 realisiert werden? Beide Terminierungsarten?
Daniel L. schrieb: > Wie würde Fall 4 realisiert werden? Beide Terminierungsarten? Du musst immer so terminieren, dass Du, wenn Du "in die Schaltung reinschaust", den Wellenwiderstand "siehst". D.h.: Ist der Sender eine Spannungsquelle (Ri=0), brauchst Du einen Serienwiderstand, ist er eine Stromquelle (Ri=unendlich), einen Parallelwiderstand. Gruß Dietrich
nicht "Gast" schrieb: > 3) Anpassung an der Senderseite. > Die vom > Empfänger zurücklaufende (reflektierte) Welle wird in diesem Widerstand > geschluckt und es bilden sich keine Mehrfachreflexionen aus. Korrekt. > Aufgrund > der rücklaufenden Welle sieht der Empfänger allerdings einen > stufenförmigen Spannungssprung. Um diese Stufe kurz zu halten sollte > dieses Verfahren nur bei kurzen Leitungen angewandt werden. Falsch! Der Empfänger sieht ein einwandfreies Signal mit vollem Hub und das auch bei großen Leitungslängen. Nur auf der Sendeseite, nach dem Serienwiderstand, treten die beschriebenen Stufen auf - mehr oder weniger deutlich auch über die gesamte Länge der Leitung. Deshalb darf man auch zwischen dem quellseitigen Serienwiderstand und dem Empfänger keine weiteren Abzweigungen oder Signalabnahmen vornehmen. Dies ist die beste Methode zur sauberen Übertragung von digitalen Signalen.
HildeK schrieb: > > Falsch! > Der Empfänger sieht ein einwandfreies Signal mit vollem Hub und das auch > bei großen Leitungslängen. Nur auf der Sendeseite, nach dem > Serienwiderstand, treten die beschriebenen Stufen auf - mehr oder I stand corrected. Du hast vollkommen recht!
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