Kann man Elkos mit dem Komponententester von Hameg-Oszi testen? Oder sollte man das besser lassen, weil Elkos ja falsche Polung nicht mögen? Kann man mit dem Komponententester auch irgendwelche quantitativen Aussagen machen oder kann man da nur prinzipiell sehen, ob ein Bauteil kaputt ist?
Tach hgg, > Kann man Elkos mit dem Komponententester von Hameg-Oszi testen? Oder > sollte man das besser lassen, weil Elkos ja falsche Polung nicht mögen? wenn du den Elko stundenlang am Tester hängen lässt könnte er vielleicht messbaren Schaden nehmen. Die Messströme sind halt sehr gering. > Kann man mit dem Komponententester auch irgendwelche quantitativen > Aussagen machen oder kann man da nur prinzipiell sehen, ob ein Bauteil > kaputt ist? Du kannst in einem bestimmten Bereich eine qualitative Aussage machen. Kleine Kondensatoren sehen eher wie ein liegendes Oval aus. Sehr große sehen irgendwann aus wie ein Kurzschluss. Dann ist halt auch nicht mehr feststellbar ob sie intern einen echten Kurzschluss haben. Manchmal kann man mit dem 10x Zoom noch was raus hohlen. Thor
Ein schöner Hinweis sind schräge Ellipsen, das bedeutet das der Elko einen ohmschen Widerstand hat, wäre also kaputt. Bei meinem HM206-3 sind 10uF ungefähr kreisrund, kleinere sind liegende Ellipsen, grössere dann stehende. Mess einfach ein paar herumliegende, um ein Gefühl dafür zu kriegen.
Matthias Sch. schrieb: > Ein schöner Hinweis sind schräge Ellipsen, das bedeutet das der Elko > einen ohmschen Widerstand hat, wäre also kaputt. Ja, genau. Speziell die kleinen Elkos in Schaltnetzteilen-Netzteilen, die eigentlich immer kaputt gehen, kann man damit meistens ganz gut überprüfen; oft sogar im eingebauten Zustand. Matthias Sch. schrieb: > Bei meinem HM206-3 sind 10uF ungefähr kreisrund,... Das ist interessant; ich habe ein HM203-6, da bekommt man mit 10uF relativ schmale, stehende Ellipsen. Haben die tatsächlich so unterschiedliche Mess-Ströme oder ist da bei meinem Oszi etwas nicht in Ordnung?
Irgendwie muss man doch auch von dem Bild auf den Kapazitätswert schließen können.
Johannes E. schrieb: > Das ist interessant; ich habe ein HM203-6, da bekommt man mit 10uF > relativ schmale, stehende Ellipsen. Ich bin doof, meiner ist natürlich auch ein 203-6 oops . Habe jetzt nochmal ein paar Cs rangehängt: ab ca. 47n fängt die hor. Linie an, sich zu öffnen. 4u7 ist ein fast runder Kreis. Ab da bis ca. 220u ist es eine stehende Ellipse. Dadrüber nur noch vertikale Linie, vom Kurzschluss nicht zu unterscheiden. Das alles ohne die X*10 Taste.
Mit welchen Strömen und Spannungen werden die Bauteile denn von einem Hameg-Komponententester belastet? Kann z.B. eine LED dadurch beschädigt werden? Erstens darf die Spannung in Sperrichtung ja nicht zu groß sein. Zweitens muss der Strom in Durchlassrichtung beschränkt sein. Je nach LED 25mA oder 2mA oder ähnlich. Die Problematik mit verpolten Elkos wurde oben ja auch schon angesprochen.
Das steht üblicherweise in der Bedienungsanleitung des Oszilloskopes. Ich bin sofort damit zurechtgekommen, der Komponententester ist echt klasse. LEDs lassen sich doch an einer entsprechenden Spannungsquelle testen, wozu der Komponententester?
> wozu der Komponententester?
Weil er (eingebaut im Oszi) praktisch kostenlos vorhanden ist, keinen
zusätzlichen Platz und Kabelsalat benötigt und einfach zu verwenden ist,
ohne noch irgendwelche Vorwiderstände an eine Spannungsquelle zu hängen.
Mir ist es in den letzten 25 Jahren nicht gelungen, irgendwelche Bauteile, inkl. CMOS, NMOS,LEDs (alles was da war) mit dem Komponententester meines HM203-6 zu zerstören. Auch Glühlämpchen niedriger Spannung stellten bisher nie ein Problem dar,die sind aber vermutlich am gefährdetsten. Also ein 3 Volt 20mA Lämpchen könnte evtl. Schaden nehmen. LEDs aller Art sind aber kein Problem.
Bei Lowcurrent-LEDs hätte ich aber doch ernsthafte Bedenken. 20mA-LEDs überleben die Tortur aber schon. Hameg gibt beim HM400 einen Maximalstrom von 7mA(eff) an.
karl g. schrieb: > Bei Lowcurrent-LEDs hätte ich aber doch ernsthafte Bedenken. > 20mA-LEDs überleben die Tortur aber schon. > > Hameg gibt beim HM400 einen Maximalstrom von 7mA(eff) an. Wo ist denn da die Tortur für LEDs? 7 mAeff sind 10 mA Peak, wo bitte ist denn da die Tortur für 20mA-LEDs????? Ich messe sogar Tunneldioden zerstörungsfrei mit dem Komponententester, das geht sonst nur mit riesigem Aufwand. Bisher hat sich noch keine Low-Current-LED bei mir beschwert...... ;-)
Du hast da wirklich schon 2mA-LEDs drangehängt?
Aber sicher! Man kann fast nicht reingucken, so hell sind die, aber die brennen ja auch nur einen Bruchteil der Zeit.....
Sach ich doch - da geht nix kaputt. Ich habe wirklich schon alles probiert :-P
Wie gesagt - versuch mal einer, eine Tunneldiode mit einem Multimeter im Ohmbereich zu messen. Puff und kaputt! Mit dem Komponententester geht es exzellent. Mein Lieblingstest bei MOSFETs ist, D und S anzuschließen, und dann ein paarmal mit einem Finger oder einem Werkzeug das Gate zu berühren, man sieht so sehr schön, ob der noch spielt oder ob er defekt ist. (Tip: Gatekapazität!)
Doch, mir ist eingefallen, es gibt einen Problemfall, der allerdings die meisten hier nicht mehr betrifft. Wenn man Audiotonköpfe misst, kann der Kopf aufmagnetisiert werden. Da muss man dann nochmal mit der Entmagnetisierungsdrossel ran. Aber wer misst sowas heute noch? Jochen Fe. schrieb: > Mein Lieblingstest bei MOSFETs ist, D und S anzuschließen, und dann ein > paarmal mit einem Finger oder einem Werkzeug das Gate zu berühren, man > sieht so sehr schön, ob der noch spielt oder ob er defekt ist Oder mit einem nassen Finger G-D zu brücken, MOSFet leitet. G-S brücken, MOSFet sperrt :-) Das Spiel geht übrigens mit bipolaren Transitoren auch, hier brückt der nasse Finger B und C.
Zweifelhafte Fälle werden mit dem Vielfachmesser-Diodentest nicht alle erkannt. Der Komponententester findet mehr.
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