Forum: HF, Funk und Felder Frage GTEM Zelle und Leistung einer Antenne


von tntbc (Gast)


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Hallo,

ich habe eine Frage an die EMV Läute und einen an die 
Hochfrequenztechniker.
Die für die EMV:

Ich habe eine GTEM Zelle und speise dort eine Leistung von 25W ein. Wo 
wird die Leistung umgesetzt?

Die für die HF:

Wenn ich eine Antenne habe und wird dort Wirkleistung eingespeist, wo 
wird diese Umgesetzt? Für mein Verständnis ist doch eine Antenne und ein 
Empfänger eine Kapazitive Anordnung? Warum wird dort eine Wirkleistung 
umgesetzt in der Antenne?

Gruß Tino

von michael_ng (Gast)


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Dumme Frage zurück:
Was spricht gegen etwas Grundlagen-Recherche?

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, tntbc,

> Ich habe eine GTEM Zelle und speise dort eine Leistung von 25W ein. Wo
> wird die Leistung umgesetzt?
Hauptsächlich im Abschlusswiderstand am anderen Ende der Zelle.
Denkbar wären auch TEM-Zellen, die ihre eingespeiste Energie in der 
Absorberwand "verbraten".


> Wenn ich eine Antenne habe und wird dort Wirkleistung eingespeist, wo
> wird diese Umgesetzt?
Im Empfänger. Im ohmschen Eingangswiderstand des Empfängers. Bei 
kommerziellen Typen von 50 Ohm, beim Audion eher ein Schwingkreis mit 
einem frequenzabhängigen Eingangswiderstand, der von Abstimmung und 
Gegen-/Mitkopplung abhängt.

> Für mein Verständnis ist doch eine Antenne und ein
> Empfänger eine Kapazitive Anordnung?
Bei manchem Empfänger mag der Wirkleistungsanteil der Senke klein sein 
gegenüber dem kapazitiven Anteil, aber das ist eher selten.

Ciao
Wolfgang Horn

von HF-Werkler (Gast)


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Hallo,
wie von Wolfgang Horn bereits beschrieben, ist am Ende der GTEM Zelle 
ein Abschlusswiderstand. Dieser sorgt dafür, dass das elektromagnetische 
Feld in der aufgeweiteten Koaxleitung (nicht anderes ist eine TEM) über 
die Frequenz weitgehend homogen bleibt. Die Störung des Feldes durch den 
Prüfling erzeugt dann keine massive Änderung der Anpassung, so dass die 
Immunitätsmessung sinnvoll erfolgen kann. Daher ist die Prüflinfgsgrösse 
auch an die Kammergrösse gekoppelt.

Leider ist das Verfahren mit dem Nachteil behaftet, dass man wesentlich 
mehr Leistung aufbringen muss, als das eigentliche "Prüffeld" bräuchte. 
Aber so wird halt die Frequenzlinearität erreicht.

Bei einem "Empfänger" ist die frage, was du un genau meinst? Bei 
Hochfrequenz-Eingangsstufen gibt es imho keine rein kapazitiven 
Eingangsstufen, irgendwo ist immer ein Realteil vorhanden.

Gruss

von Christian S. (messgeraeteprofi)


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HF-Werkler schrieb:
> Daher ist die Prüflinfgsgrösse
> auch an die Kammergrösse gekoppelt.

Jo, rein mechanisch schon; 1. Voraussetzung ist: Prüfling < Kammer !

:-)

von HF-Werkler (Gast)


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Christian S. schrieb:
> HF-Werkler schrieb:
>> Daher ist die Prüflinfgsgrösse
>> auch an die Kammergrösse gekoppelt.
>
> Jo, rein mechanisch schon; 1. Voraussetzung ist: Prüfling < Kammer !
>
> :-)
Naja, nicht nur. Wenn die Prüflingsgrösse einen HF-Kurzschluss 
(frequenzabhängie Änderung der Anpassung) darstellt, dann wird die 
Messung wohl kaum noch sinnvoll sein (inhomogenes Feld). Ähnlich der 
Anechoic chamber quiet zone, gibt es bei der GTEM eine Beschränkung der 
Höhe. Typischerweise findet man den Hinweis, dass die Prüflingsgrösse 
nicht mehr als 30-50% des inneren Abstands der oberen Streifenleitung 
von der Bodenwand (Septumshöhe) sein sollte.

Beitrag "GTEM- Zelle Erfahrungen"

von Ralph B. (rberres)


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Wolfgang Horn schrieb:
>> Wenn ich eine Antenne habe und wird dort Wirkleistung eingespeist, wo
>
>> wird diese Umgesetzt?

Eine Antenne transformiert den Freifeldwiderstand von 377 Ohm auf die 50 
Ohm des Senders , bzw. Empfängers. Bei exakter Anpassung, und wenn die 
Antenne in Resonanz ist, ist der Fusspunktwiderstand der Antenne reell.

Ralph Berres

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ralph Berres schrieb:
> Bei exakter Anpassung, und wenn die
> Antenne in Resonanz ist, ist der Fusspunktwiderstand der Antenne reell.

Die Leistung wird dann ins EM-Feld abgestrahlt.  Felder können
Energie transportieren.

Wenn man bei sehr hoher Feldstärke irgendwas absorbierendes in das
Feld packt, wird die Umsetzung von Feldenergie in Wärme deutlich
spürbar, siehe Mikrowellenofen.

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