Forum: HF, Funk und Felder Detektion von Bewehrungsstahl


von Johannes B. (basstscho)


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Hallo zusammen,

ich würde gerne den Bewehrungsstahl im Fußboden detektieren (möglichst 
flächig und schnell). Hat hiermit jemand Erfahrungen? Welche Sensoren 
sind hierfür geeignet? Kapazitative?

Besten Dank für erste Infos,
Johannes

PS: Bin ich im richtigen Forum? - ich dachte, dass das ganze zu Feldern 
passt.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Das macht eigentlich der Statiker bei der Eisenabnahme.
Ich würde mal einen Sachverständigen oder Gutachter fragen.

von Johannes B. (basstscho)


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Ich würde diese Tiefeninformationen gerne für einen anderen Zweck 
verwenden.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Johannes B. schrieb:
> Welche Sensoren sind hierfür geeignet? Kapazitative?
Metalldetektoren arbeiten gern induktiv. Sowas dürfte derade hier 
interessant sein, besonders, weil der Wassergehlat im Beton die 
Kapazität doch sehr beeinflussen könnte...

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Es müßte ein Sensor sein der magnetisch funktioniert und über die
Betonplatte gezogen wird. aus den Änderungen eines gegebenen
Magnetfelds könnte man Rückschlüsse auf die Lage der Eisen ziehen.

Eichen über eine Vergleichsbodenplatte :-)

Ich habe mal gehört, daß zB bei Nullenergiehäusern die Bodenplatten
kritisch sind - es scheint entsprechende Meßgeräte zu geben.

Wie gesagt, Fachmann fragen (das sind die Sachverständigen) oder
mal eine Uni (zB THD) angraben.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Lothar Miller schrieb:
> Wassergehlat

Das Gehlat ist chemisch gebunden ... ;)

von UR-Schmitt (Gast)


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Johannes B. schrieb:
> ich würde gerne den Bewehrungsstahl im Fußboden detektieren (möglichst
> flächig und schnell). Hat hiermit jemand Erfahrungen? Welche Sensoren
> sind hierfür geeignet? Kapazitative?

Willst du selbst was bauen oder darf es was kosten?
Ich hatte schon ein paar Leitungs/Metallsucher in den Fingern, der erste 
der halbwegs gut funktioniert hat war der Bosch GMS120
Was "angeblich" ganz gut funktionieren soll ist der Bosch D-tect 150, 
aber der war mir doch zu teuer.
Und nein ich arbeite nicht bei Bosch, und bin auch im allgemeinen kein 
Bosch Fan :-)

von UR-Schmitt (Gast)


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Joachim Drechsel schrieb:
> Das Gehlat ist chemisch gebunden ... ;)

Nicht nur, wenn er nicht verdichtet ist dann kann Beton ganz ordentlich 
Wasser aus der Umgebung aufnehmen.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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UR-Schmitt schrieb:
> Nicht nur, wenn er nicht verdichtet ist dann kann Beton ganz ordentlich
> Wasser aus der Umgebung aufnehmen

Hängt von der Betonart ab (zB Brückenfundamente sind wasserfest).

von Bewehrungshelfer (Gast)


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@Johannes B. (basstscho)
Wenn es um eine Dienstleistung gehen soll frag mal hier 
(http://www.mit-dresden.de/dienstleistungen.html). Hoffe geholfen zu 
haben.

von Johannes B. (basstscho)


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Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge. Das Messergebnis soll in 
Echtzeit über einen PC ausgewertet werden. Ich würde eine fertig Lösung 
bevorzugen (natürlich auch gerne als Dienstleistung). Wer also sonst 
noch ein geeignetes Gerät/Firma kennt, kann sich gerne bei mir melden 
(MIT-Dresden werde ich kontaktieren).

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Johannes,


zur Navigation fahrerloser Transportfahrzeuge habe ich mal unter dem 
Bodenblech eine Leiste gesehen mit einer Reihe von Sensoren ähnlich 
KMZ51.
Dazu gab es auch eine Patentschrift.

Während das Fahrzeug fährt, registrieren die Sensoren den Stahl unterm 
Estrich.

Ciao
Wolfgang Horn

von gk (Gast)


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Man kann solche Geräte kaufen (teuer) zum Beispiel:

http://www.orpheusweb.co.uk/protovale/brochures/cm529.html#cm9

gk

von tex (Gast)


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dieser hier funktioniert richtig gut. Kann man auch mieten

http://www.hilti.de/holde/page/module/product/prca_rangedetail.jsf?lang=de&nodeId=-423344

von Karl (Gast)


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Hallo,

der Bewehrungsstahl liegt nicht im Fußboden sonder in der 
Boden/Deckenplatte. Darüber befindet sich der Estrich und dazwischen 
diverse Versorgungsleitungen. Eine Vermessung ist da nahezu unmöglich. 
Weiterhin liegt der Stahl teilweise in mehreren  Lagen.

Die Vermessung von Bewehrung auf nichtinvasiver Basis ist eine 
Wissenschaft für sich. Wenn du schon mal beim Arzt warst, der auf 
Röntgengerät geschaut und sagt, die Leber sieht gut aus, du aber noch 
nicht mal die Leber erkennst, dann weißt du wovon ich spreche.

Beschreib doch mal genauer wozu du die Informationen Brauchst.


P.S. Beton ist wasserfest, aber nicht Wasserdicht. Durch den 
Herstellprozess gibt es immer Porenm

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Karl,

> der Bewehrungsstahl liegt nicht im Fußboden sonder in der
> Boden/Deckenplatte.

Ich präzisiere meine Aussage:
1. Die patentierte Vorrichtung hatte die Sensorleiste unter der 
Bodenplatte des fahrerlosen Fahrzeugs, z.B. Gabelstapler, quer über 
seine Fahrspur.

2. Originalton Architekt: "Ja, die Bewehrung des Stahlbetons einer 
Industriehalle beginnt Zentimeter unter der Oberfläche."

3. Die Sensorleiste nahm den magnetischen Fluss durch das geomagnetische 
Feld auf.

4. In Aktion habe ich das interessante Ding nie gesehen, nur in der 
Messehalle und auf Papier. Es war ein deutlicher Fortschritt gegenüber 
denjenigen fahrerlosen Transportfahrzeugen, für deren induktive 
Linienführung ("Indumat") ein Kabel in den Estrich gefräst werden muss. 
(Und jedesmal, wenn eine Maschine umgestellt werden muss, müssen der 
Programmierer, der Fräser und der Monteur schon wieder ran.

5. Ich hätte mich als Konstrukteur lieber auf Odometrie verlassen und zu 
deren Kalibrierung auf RfId-Kapseln im Estrich und einen RfId-Empfänger 
mit Ortungsfunktion.

Ciao
Wolfgang Horn

von Karl (Gast)


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Und woher weiß das Fahrzeug wo es fahren soll? die Bewehrung liegt 
flächig in der Halle (längs und quer). Ohne zusätzliche Vorrichtungen 
wird es nicht gehen. Und ob der TO einen Industriehallenboden oder einen 
Wohnraum vermessen will wissen wir auch noch nicht.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Karl schrieb:
> Und woher weiß das Fahrzeug wo es fahren soll? die Bewehrung liegt
> flächig in der Halle (längs und quer). Ohne zusätzliche Vorrichtungen
> wird es nicht gehen. Und ob der TO einen Industriehallenboden oder einen
> Wohnraum vermessen will wissen wir auch noch nicht.

Könnte aber auch Kontrolle sein ob das "Team vom Bau" nicht mal
wieder, so wie in Köln, die Eisen verhökert haben anstatt sie
einzubauen ...

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Berechtigte Frage, Karl,

> Und woher weiß das Fahrzeug wo es fahren soll? die Bewehrung liegt
> flächig in der Halle (längs und quer).

Zur Stützung der Odometrie müsste es zuverlässiger sein als ein Kompass.

Außerdem - wie hart- oder weichmagnetisch ist Bewehrungsstahl?
Karosseriebleich beispielsweise bekommt in der Karosseriepresse beim 
Prägen ein "individuelles" magnetisches Muster variierender Remanenzen.
Hast Du einen Schreibtisch mit Stahlplatte? Dann fahr da mal mit einem 
Magnetsensor wie KMZ51 rüber, ich hab dessen Ausschlag mal mit einem 
CD4046 in ein Ton umgesetzt, hörte sich lustig an.

Nach meiner Entscheidung, RfID mit Transpondern im Boden müsste 
wirtschaftlicher sein, habe ich die Beobachtung dieser Idee aufgegeben.

Aber wenn jemand, wie der TO hier, genau wissen will, wo Stahldraht 
unter der Oberfläche liegt und wo nicht, könnte die Messung ja wieder 
interessant sein.
Wobei ich auf die Frage nach "Tiefensicht" eher einen Ultraschallmeßkopf 
linear verfahren würde wie ein "Side looking airborne Radar". Das 
benutzen auch Archäologen.

Ciao
Wolfgang Horn

von Karl (Gast)


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Was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass ein Laie in Sachen Bautechnik 
mit den Messergebnissen im Bezug auf die Bauqualität genau soviel 
anfangen wie ein Laie mit dem Ultraschallbild seiner Leber.

von Johannes B. (basstscho)


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Hallo Herr Horn,

haben sie noch Informationen/Namen zu der Firma mit der Navigation? Das 
geht in die Richtung für welche ich diese technologie gerne einsetzen 
würde.

Besten Dank und Grüße,
Johannes

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Moin aus München, Johannes,

> haben sie noch Informationen/Namen zu der Firma mit der Navigation?
Gerade mal mein Archiv auf Festplatte durchgestöbert. Nix mehr gefunden.

Erinnerungen: Zeitschrift "Fördern und heben" oder eine 
Schwesterzeitschrift, die ich damals regelmäßig gelesen habe. Im 
redaktionellen Teil eine Produktankündigung etwa 1/8 Spalte.

Recherche auf Firmennamen als Patentinhaber ergab eine hübsche 
Patentschrift.
Zeitraum: 2005 plus minus 2 Jahre.

Mehr ist nicht vorhanden.

Ciao
Wolfgang Horn

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