Hallo, bei meinem 3 phasigen Wechselrichter habe ich am Ausgang eine dreiphasige induktive Last. Nun will ich den Ausgang zu-/abschalten können, wofür ich wohl ein Schütz benötige. Bei einem Schütz wird ja nach Leistung kategorisiert. Allerdings habe ich ja eine getaktete Ausgangsspannung (durch PWM Taktugn des Wechselrichters). Diese getaktete Spannung nimmt maximal den Wert 4/3*Ud/2 an, in meinem Fall 466 2/3 Volt (Ud=700V). Oder muss ich nach der Grundschwingung auslegen? Ich denke doch ja oder? Diese würde bei Sinusmodulation maximal die amplitude 350 Volt (248 Volt Effektiv)annehmen. Als Strom habe ich maximal den Wert 100A Effektiv am Ausgang. Ist die Rechnung P=U*I=100A_eff*248V_eff für die Auslegung des Schützes korrekt? Wären dann ja ca. 25 kW, was sehr teuer würde. Danke für eure Antworten
Da bei Wechselrichtern auf Grund der nicht sinusförmigen Ströme immer noch ein erheblicher Blindanteil dazu kommt, verwendet man in der Praxis für Anlagen, die mehr als 20 Jahre halten sollen, bzw. deren Ausfall mit erheblichen Konsequenzen für den Errichter verbunden sind, einen Aufschlag von 50%. In Deiner Berechnung hast Du, abgesehen von einer ganzen Reihe anderer Merkwürdigkeiten, meines Erachtens den Verkettungsfaktor unterschlagen.
tex schrieb: > In Deiner Berechnung hast Du, abgesehen von einer ganzen Reihe anderer > Merkwürdigkeiten, meines Erachtens den Verkettungsfaktor unterschlagen. Hallo, könntest du andere Merkwürdigkeiten etwas definieren? Ja, stimmt Wurzel 3 ist vergessen worden.
Die Spannungen mit denen Du rechnest, scheinen sich auf den
Mittelpunkt zu beziehen. Bei Drehstrom rechnet man jedoch mit den
Spannungen gegen den Außenleiter.
> 4/3*Ud/2 an, in meinem Fall 466 2/3 Volt (Ud=700V).
scheint mit gänzlich fragwürdig. Wo kommen diese Zahlen und
Berechnungsgrundlagen her?
tex schrieb: > scheint mit gänzlich fragwürdig. Wo kommen diese Zahlen und > Berechnungsgrundlagen her? Grundsätzlich: Ich habe bisher die immer mit den Spannungen über der Induktivität, also gegen den Sternpunkt, gerechnet. Bei Sinusmodulation(allg. bei dei PWM) schalte ich ja (gemessen gegen den Zwischenkreismittelpunkt) immer +/-Ud/2 (Ud=Zwischenkreisspannung). Die Spannung über der Induktivität gegen den Sternpunkt setzt sich zusammen aus dieser geschalteten Spannung und der Nullsystemspannung, die am freien Sternpunkt entsteht. Wenn man sich das anguckt, liegt maximal 4/3*Ud/2 über der Induktivität gegen den Sternpunkt an. Wenn man nun die Grundschwingung berechnet, kommt man darauf, dass die maximal erreichbare Ampltidue der Grundschwingungsspannung gegen Sternpunkt gemessen bei Sinusmodulation Ud/2 ist (bei voller Aussteuerung)...
Soweit so gut, aber Dein Schütz sitzt ja hinter der Drossel, ebenso Dein Abnehmer und nun fließt Dein Strom nicht mehr nur (wenn überhaupt) zum Mittelpunkt sondern, bestenfalls nur zwischen Deinen Außenleitern. Und hier ist die Spannung nun nicht alleine die Höhe der Amplitude über dem Mittelpunkt sondern die Summe der Spannungen zum Zeitpunkt t zwischen den Außenleitern. Sofern Du also versuchst, das gewöhnliche Stromnetz abzubilden, sollte der Effektivwert der Spannung zwischen Deinen Außenleitern 400V betragen. Dann sind es diese 400V und der Strom von 100 Ampere, die für die Berechnung herangezogen werden müssen. Damit komme ich auf 70kVA. Bei einem Industriewechselrichter würde ich bei dieser Konstellation ein 125kW -Schütz einsetzen. Wenn ich Deine Berechnung richtig verstanden habe, würde Deine Spannung bei 430V liegen, so dass sich bei 100 Ampere 75kVA käme.
tex schrieb: > Soweit so gut, aber Dein Schütz sitzt ja hinter der Drossel, ebenso Dein > Abnehmer und nun fließt Dein Strom nicht mehr nur (wenn überhaupt) zum > Mittelpunkt sondern, bestenfalls nur zwischen Deinen Außenleitern. Ich glaube ich verdeutliche nochmals den Aufbau der Schaltung. 3-phasiger WR, an dessen 3-Halbbrücken jeweils eine Drossel angeschlossen ist, die wiederum im Stern geschaltet sind. D.h. so gesehen habe ich (ideal) keine Wirkleistung am Ausgang. Das besagte 3-phasige Schütz soll nun vor die Drossel geklemmt werden, d.h. zwischen Ausgang WR und Drossel. Halbbrücke 1 -> Schütz -> Drossel 1-> Sternpunkt Halbbrücke 2 -> Schütz -> Drossel 2 -> Sternpunkt Halbbrücke 3 -> Schütz -> Drossel 3 -> Sternpunkt Also im Prinzip nen Standard-Zweipunkt WR an Maschinenlast, die hier durch die drei Induktivitäten gegeben ist.
ggf. hilft ja diese Übersicht Gebrauchskategorie AC-1: Nicht induktive oder schwach induktive Last, Widerstandsöfen AC-3: Käfigläufermotoren: Anlassen, Ausschalten während des Laufes AC-4: Käfigläufermotoren: Anlassen, Gegenstrombremsen, Reversieren, Tippen
Danke für deine Hilfe, allerdings weiß ich nun immernoch nciht genau, ob ich als Bemessungsspannung die getaktete Spannung nehme oder eben die Grundschwingung?
Das nimmt sich nur solange etwas, wie Du daraus Deine Leistung errechnen willst, mit der Du Dein Schütz dimensionieren kannst. Hier aber hast Du die Ströme angegeben. Die Spannung ist nur sekundär interessant um festzustellen, ob die isolatorischen Eigenschaften es Schützes ausreichend sind.
Okay danke für deine Hilfe tex! Ich habe nochmals eine Frage, die in die gleiche Richtung geht, jedoch nichts mit der Sache zuvor zu tun hat. Bzgl. dieser Art von Schützen: http://de.farnell.com/stancor/124-903/schuetz-spst-no-24vdc-100a-bracket/dp/1688400 Sind das "Standard" Schütze, bei denen ich auch unter Last (100A) abschalten kann? Ich suche nämlich noch Schütze/Relais o.ä., mit denen ich etwas UNBELASTET zuschalten/abschalten kann. Wenn Sie zugeschaltet sind, müssen die Kontakte aber hohe Ströme führen können, z.b. 100A. Kann mir da jemand helfen?
Gut die Frage kann ich mir selbst beantworten... Sowas gibts wohl eher nicht, denn was würde passieren wenn das Schütz doch plötzlich aufgrund eines Fehlers aufgeht... Danke
jumbo schrieb: > Bzgl. dieser Art von Schützen: > http://de.farnell.com/stancor/124-903/schuetz-spst... > Sind das "Standard" Schütze, bei denen ich auch unter Last (100A) > abschalten kann? Was haste denn da für ein Schütz rausgesucht???? Der ist für 24V DC geeignet und sonst nichts. So hätte Dein Schütz vor 30 Jahren ausgesehen: http://www.ebay.de/itm/Schutz-100A-3polig-ID100-DDR-/150843603909?pt=Sch%C3%BCtze_Meldeger%C3%A4te&hash=item231efabbc5 So sieht es heute aus, auch wenn die el. Daten nicht genau passen: http://www.ebay.de/itm/Siemens-Schutz-37KW-110V-DC-3RT1344-1BF40-4S-100A-NEU-3RT-/260857719777?pt=Sch%C3%BCtze_Meldeger%C3%A4te&hash=item3cbc54ebe1 Hinter Deinem Frequenzumrichter passt jedes normale Siemensschütz für 400V und 100A. Ist aber nicht ganz billig. P.S. viele ältere Umrichter sind verstorben, wenn man ihnen im Betrieb die Last weggeschaltet hatte. Axel.
Axel Düsendieb schrieb: > Was haste denn da für ein Schütz rausgesucht???? > > Der ist für 24V DC geeignet und sonst nichts. Jo alles klar, das hatte ich dann auch selbst gemerkt :) Trotzdem danke :) Axel Düsendieb schrieb: > P.S. viele ältere Umrichter sind verstorben, wenn man ihnen im Betrieb > die Last weggeschaltet hatte. Bei mir handelt es sich um einen Umrichter in IGBT Technik. Warum sind die verstorben bzw. was meinst du mit ältere Umrichter? Axel Düsendieb schrieb: > Hinter Deinem Frequenzumrichter passt jedes normale Siemensschütz für > 400V und 100A. Ist aber nicht ganz billig. Für mich waren eben die 400V etwas fraglich, da die Grundschwingung der Spannung zwar darunter liegt, die getaktete Spannung jedoch deutlich größer ist. So um die 200 Euro muss man da wohl mal investieren. Danke für die Hilfe
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.