Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Küchenarbeitsplatten sind auch Gehäuse


von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich habe Buchenholzplatten in der Küche verbaut. Die wurden gegen 
Verschleiß mit Bienenwachs bestrichen. Soweit sogut. Nur leider ist die 
Sache doch nicht wasserfest. Man sieht jeden nicht sofort weggewischten 
Tropfen. Dabei war ich so stolz auf das selbsteingelassene Spülenbecken 
:-(

Hat jemand einen guten Tipp, wie man gegen temporäre Pfützen schützt? 
Nachträglich auf dem Bienenwachsanstrich ohne Komplettabschleifen!

Wenn euch Küchenarbeiten hier im Forum stören, dann betrachtet es eben 
als Elektronikgehäuse ;-) Mein erster Mac war auch in einem Holzgehäuse.

von G. C. (_agp_)


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Abdul K. schrieb:
> Ich habe Buchenholzplatten in der Küche verbaut. Die wurden gegen
> Verschleiß mit Bienenwachs bestrichen. Soweit sogut. Nur leider ist die
> Sache doch nicht wasserfest. Man sieht jeden nicht sofort weggewischten
> Tropfen. Dabei war ich so stolz auf das selbsteingelassene Spülenbecken
> :-(
>
> Hat jemand einen guten Tipp, wie man gegen temporäre Pfützen schützt?
> Nachträglich auf dem Bienenwachsanstrich ohne Komplettabschleifen!
>
> Wenn euch Küchenarbeiten hier im Forum stören, dann betrachtet es eben
> als Elektronikgehäuse ;-) Mein erster Mac war auch in einem Holzgehäuse.

Hmm .. meine Küchenarbeitsplatte ist laminiert und damit zum Glück 
unempfindlich gegen alles was man üblicherweise in der Küche so an 
Lebensmitteln (oder auch mal gebrauchten Teebeuteln) drauflegt. Aber 
warum Bienenwachs? Sowas macht man doch üblicherweise mit Leinöl bzw. 
einem Hartöl.

Mal hier lesen
http://www.helpster.de/kuechenarbeitsplatte-aus-buche-oelen-so-geht-s_47521

von peter (Gast)


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Nimm eine Säge, forme damit handliche Bieruntersetzer oder 
Macintosh-Gehäuse aus deiner Arbeitsplatte, dann haste gleich was für 
Weihnachten. Man sagt ja immer, selbstgemacht ist am schönsten....

...und kaufe dir eine neue Arbeitsplatte, wenn du keine Lust auf 
Schleifarbeiten hast, die du dann mit einem Kunstharzlack kunstvoll 
bestreichen solltest

;-)

von j. c. (jesuschristus)


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Hallo Abdul, willkommen im Club. Meines Erachtens nach gibt es nichts 
unchemisches, sprich Hartlack, was das Holz gegen Wasserflecken 
dauerhaft schützt. Mit den billigen laminierten hat man mehr Spaß...

von c. m. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Man sieht jeden nicht sofort weggewischten
> Tropfen.

ja, und? willst du was lebendiges in der küche haben oder was steriles? 
leg dir halt nen lappen parat mit dem du die sauerei wegwischst.

g. c. schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Ich habe Buchenholzplatten in der Küche verbaut. Die wurden gegen
>> Verschleiß mit Bienenwachs bestrichen. Soweit sogut. Nur leider ist die
>> Sache doch nicht wasserfest. Man sieht jeden nicht sofort weggewischten
>> Tropfen. Dabei war ich so stolz auf das selbsteingelassene Spülenbecken
>> :-(
>>
>> Hat jemand einen guten Tipp, wie man gegen temporäre Pfützen schützt?
>> Nachträglich auf dem Bienenwachsanstrich ohne Komplettabschleifen!
>>
>> Wenn euch Küchenarbeiten hier im Forum stören, dann betrachtet es eben
>> als Elektronikgehäuse ;-) Mein erster Mac war auch in einem Holzgehäuse.
>
> Hmm .. meine Küchenarbeitsplatte ist laminiert und damit zum Glück
> unempfindlich gegen alles was man üblicherweise in der Küche so an
> Lebensmitteln (oder auch mal gebrauchten Teebeuteln) drauflegt. Aber
> warum Bienenwachs? Sowas macht man doch üblicherweise mit Leinöl bzw.
> einem Hartöl.
>
> Mal hier lesen
> http://www.helpster.de/kuechenarbeitsplatte-aus-buche-oelen-so-geht-s_47521

erste antwort, full quote. gratz.

von Markus U. (markjus) Benutzerseite


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Such mal nach "Le Tonkinois". Nicht chemisch und sehr widerstandsfähig. 
Aber ob es für eine Arbeitsplatte in der Küche reicht, die zudem mit 
Wachs vorbehandelt wurde...

von Udo S. (urschmitt)


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Hallo Abdul,

War das ein relativ dünnflüssiger Anstrich? Dann ist evt. zu wenig 
aufgetragen worden. Es gibt auch Hartwachs das man einarbeiten muss. 
Habe ich selbst aber noch nicht gemacht.
Ansonsten hat mein einer Vorredner recht, Ganz vermeiden wirst du das 
nicht können aber man kann damit leben.
Problematischer sind Fettränder oder Ränder durch heisse Töpfe da die 
Platte schon deutlich unter 100°C empfindlich wird.

von herbert (Gast)


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Es gibt Naturverträgliche Ölmischungen (mit Leinöl) da härtet das Öl im 
Holz aus.Gibt es auch im Baumarkt in so einer gelben Dose.Bienenwachs 
ist für hart beanspruchtes Holz eher nichts.

von Stefan M. (derwisch)


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Ich habe für so einen Zweck ein dünnflüssiges Wachs verwendet. Leider 
weiss ich nicht mehr was es genau war, aber der Holzprofi hat mir dazu 
geraten und es war wirklich hervorragend. Man musste aber min. zweimal 
Auftragen und einziehen lassen.

Wasserflecken waren kein Thema. Aber mit Bratfett und Speiseölen muss 
man immernoch aufpassen.

Lehrgeld habe ich bezahlt ( bin kein Tischler ) als ich bei einer 
solchen Arbeitsplatte mal nur die Oberseite gewachst hatte.
Die Unterseite war unbehandelt und hat mit der Luftfeuchtigkeit schön 
gearbeitet. Die Oberseite nicht. Das Ergebnis war nach 2 Jahren eine 
krumme und schiefe Platte, die man nur noch als Brennholz verwenden 
konnte.

Immer beide Seiten lückenlos wachsen ( oder lackieren ) sonst :-(((

von Hauspapa (Gast)


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Da du keine harte Lackschicht drauf hast sollte Schleifen garnicht so 
viel Arbeit machen (hochwertiges Schleifpapier vorausgesetzt). Leider 
wirst Du es wohl ausbauen müssen.

Aber auch Lack leidet. Unser Küchentisch (2m x 80cm) besteht aus einer 
40mm Werkbankplatte. Die erste  (Acryl)Lackierung hat 3 Jahre gehalten 
dann war Sie fertig. Jetzt ist ein Bootslack drauf, der ist bisher hart 
im nehmen.

Öl und Wachs ist gut hab ich beim Bett auch gemacht aber bei so 
hochbeanspruchten Flächen hilft nach meiner Erfahrung nur eine 
geschlossene Oberfläche.

Die Alternative: Lassen wie es ist und damit Leben. Sieht halt aus wie 
"hier wird gearbeitet".

fröhliches Kochen
Hauspapa

von Udo S. (urschmitt)


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Das ist wie bei den Dielen. Die waren früher auch gewachst. Da musste 
man ab und an gründlich schrubben und nachwachsen.
Und zu Hauspapa: Schleifen geht immer dann gut, wenn die Oberfläche hart 
ist. Wachs verklebt dir wunderbar jedes noch so hochwertige 
Schleifmittel. Dann besser billiges Schleifpapier und öfter wechseln, 
und etwas grober anfangen.
Ich hatte mal alte Türrahmen entlackt und gewachst. Da das nicht so das 
Wahre war, wollte ich sie nochmal abschleifen und klar lackieren, das 
war eine Riesensauerei mit sehr viel Schweiss bis zum Erfolg.

von Paul Baumann (Gast)


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>das war eine Riesensauerei mit sehr viel Schweiss bis zum Erfolg.

Man wachst mit seinen Aufgaben.

Kaufe Leinöl, erwärme es leicht und streiche die Platte satt von allen
Seiten ein.

MfG Paul

von Udo S. (urschmitt)


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Paul Baumann schrieb:
> Man wachst mit seinen Aufgaben.

:-)
hier eher 'ent-wachst'


> Kaufe Leinöl, erwärme es leicht und streiche die Platte satt von allen
> Seiten ein.

Funktioniert das auch noch NACH dem wachsen? Ich dachte immer erst ölen 
und dann wachsen?

von MaWin (Gast)


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> Die wurden gegen Verschleiß mit Bienenwachs bestrichen.

Welchen Verschleiss ? Schmierung damit die drübergeschobenen Töpfe
nicht so schleifen ?

> aber der Holzprofi hat mir dazu geraten und es war wirklich hervorragend.

Hirnlose Leute.

Wachs verwendete man (bis zur Erfindung von PU-2K-Lacken) nur in einem 
Fall als Holzoberfläche: Wenn jede harte (Lack, Öl) Oberfläche sofort 
abgeschliffen werden würde, also auf dem Boden wo der Sand unter den 
Schuhen wie Schleifpapier wirkt dem damals kein (Ölfarben-)Lack 
standhielt.

Dafür trat sich der Dreck in die weiche Oberfläche des Wachses ein und 
musste jede Woche durch bohnern entfernt werden und eine neue 
Wachsschicht aufgeschmolzen werden.

Wenn die Oberfläche nicht mit Sand unter den Schuhe betreten wird, ist 
Wachs die blödeste alle Oberflächenversiegelungen, weil es weich ist. 
Viel zu weich und daher regelmässig erneuert werden muß.

Eine Küchenarbeitsplatte mit Wachs zu behandeln ist dermassen was von 
blöd, blöder geht's nicht. Ma legt ja auch kein Wachstischtuch mehr auf 
den Tisch.

Verwendet Lack, in historischer Form als aushärtendes Leinöl (Ölfarbe).
Leinöl kann man essen, ist also (so lange keine giftigen Sikkative zur 
schnelleren Verarbeitung drin sind) als Oberfläche einer Küchenplatte 
unbedenklich. Leinöl dringt tief ein, vor allem wenn es im warmen Sommer 
getrichen wird, da härtest es auch schnell aus (so in 2 Tagen pro 
Schicht). Und bringt so viele Leinölschichten auf, bis die Arbeitsplatte 
so versiegelt ist, wie ihr sie wollt, meist braucht man 4 Schichten für 
eine matte Platte und 6 Schichten für eine hochglänzende Platte.

Eine mit ausgehärtetem Leinöl behandelte Platte ist wasserfest, und 
sollte mal eine Kerbe reinkommen, platzt nicht gleich der Lack ab, das 
Leinöl ist ja eingedrungen. Man kann solche Fehlstellen auch problemlos 
nachölen, weil das Öl nur dort wieder ins Holz einzieht wo es beschädigt 
war und daneben einfach abgewischt wird. daher ist (Lein-)öl besser als 
Farbe bei beanspruchten Holzoberflächen.

von Stefan M. (derwisch)


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MaWin schrieb:

>Hirnlose Leute.

Nö, war das perfekte Zeug. Würde ich immer wieder nehmen.
Da war nie Stress mit Dreck oder Nachbehandlung.

Klar, für Fussböden wär das nix.

Wie sieht denn das Holz nach einer Leinölbehandlung aus? Glänzend, 
speckig?
Falls ja, wäre das genau das was ich nicht wollte.

Falls nein wäre es mal einen Test wert ( steht demnächst wieder an, für 
eine Arbeitsplatte ).

Ist nämlich mit Sicherheit billiger als andere Mittelchen.

von MaWin (Gast)


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> Wie sieht denn das Holz nach einer Leinölbehandlung aus?

Ja nach Wunsch.

> Glänzend

Kann man machen wenn man genügend Schichten aufträgt,
zunächst verscaft es einem Holz tuiefe, das Licht dirngt
also in die getränkte Schicht ein und führt zu deutlicher
Betonung der Maserung, im wechselnden Licht schimmert
maches Holz (z.B. Esche) wie Tigerauge. Man trägt meist
so weit auf, bis nur noch die Poren als kleine Dellen auf
der Oberfläche sichtbar bleiben, das Holz ist dann
seidenglänzend. Noch 2 Schiechten mehr, und man hat eine
diche glänzende Schicht wie Bootslack.

> speckig?

Nie, schliesslich härtet Leinöl im Gegensatz zu Wachs aus.

Du solltest dich kurz erinnern: Leinöl = Ölfarbe ohne Farbe.

Erst die Chemiekonzerne haben das gegen schlechtere
Ersatzstoffe abgelöst, ursprünglich mit der Bedeutung
daß die billiger sind.  Schaust du heute in den Baumakrt,
entdeckst du, daß die Firmen für die billigeren Ersatzstoffe
mehr Geld nehmen als für das edele Original.

Professionelle Lackierer lieben die natürlich: Geht schneller
zu verarbeiten, der Kunde kommt eher wieder weil die Lacke
abplatzen, was bei geölten Flächen nie nötig wäre.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich habe halt ne Frau, da sind die Wege zum Ziel oft ähh unergründlich 
;-)

Hm. Stellt sich nur noch die Frage, ob normales Leinöl oder teures mit 
Zusätzen. Besteht da ne Chance mit schnödem Leinöl auf ein Abbinden in 
wenigen Tagen? Von wegen Polymerisierung und Sonnenlicht - was kaum 
vorhanden in der Wohnung.

von Antrag auf Erteilung eines Antrags (Gast)


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Wenn du willst dass es tief einzieht für maximalen Schutz geht nichts 
über "normales" Leinöl (aus dem Lebensmittelladen). Das braucht 
allerdings Wochen bis Monate um "fest" zu werden. Leinöl reagiert mit 
Sauerstoff, Wärme und Licht beschleunigen den Vorgang nur.

Leinölfirnis nimmt man wenns schnell gehen muss (nach 2 bis 3 Tagen 
fest). Man sollte darauf achten dass es ungiftig ist, allerdings habe 
ich da meine Zweifel obs da was gibt was wirklich lebensmitteltauglich 
ist. Irgendwelche Metallsalze sind da AFAIK immer drin.

Man kann auch normales Mineralöl nehmen (gibts bei Ikea für 
Schneidbretter), ist allerdings nicht so dauerhaft.

Leinölanstriche müssen aber auch von Zeit zu Zeit erneuert werden.

von Michael_ (Gast)


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Also, ich weiß ja nicht?
Wenn etwas mit Leinöl/Halböl gestrichen ist, stinkt es am Anfang 
bestialisch.
Nach ein paar Wochen ist es möglicherweise verflogen. Aber in der 
Wohnung würde ich es nicht streichen.
Es war auch Leinöl mit Pellkartoffeln, was ich als Kind aktiv verweigert 
habe.
Vieleicht finden manche den Geruch edel.

von B.A. (Gast)


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Es gibt hier bei mir mehrere Unternehmen welche dieses Leinöl 
herstellen.

Es gib kaltgepresstes Öl, das ist richtig teuer. (1. Pressung)
Dann gibt es noch warmgepresstes Öl. (relativ günstig, 2. Pressung)
Und dann gibt es noch das Zeug was man sich zum Anstrich von 
Holzoberflächen holt. (sehr günstig im 5 Liter Behälter, dunkle Farbe, 
3. Pressung)

Es ist echt ein Unding dass man das schöne Öl als Anstrich benutzt, 
dieses dunkle Öl aus der 3. Pressung schützt das Holz auch noch etwas 
vor der UV-Strahlung.

Hinweis:
Ein Leinöllappen sollte nie unbeaufsichtig gelassen werden, der kann 
sich von selbst entzünden, am besten in einem dichten Gefäß 
(Schraubglas, Behältnis mit dichtem Deckel) lagern.

von B.A. (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Michael_ (Gast)

Ja, da läuft mir das Wasser im Mund zusammen, frisches Leinöl ist sowas 
von lecker ... man muss aufpassen dass man sich nicht mit diesem Fett 
überfrisst und kugelrund wird.

Du hast bestimmt uraltes Leinöl bekommen welches sich schon chemisch 
verändert hat, man kann das nicht mehr essen, das nennt man dann Firnis 
und ist wirklich nur noch zum Kitten von Fenstern gut. (heutzutage nutzt 
man dafür aber eher Silikon)

Probiere mal frisches Leinöl, am besten kaltgepresstes und lasse es 
nicht lange stehen, sorge dafür dass dort möglichst kein Sauerstoff 
rankommt.

von Design-Ingenieur (Gast)


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Hatte mal einen Beitrag gesehen, wo einer seine Lautsprecherboxen aus 
BEton gegossen hat. Geht alles!

von Stefan S. (novafly)


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Hallo Abdul,
ich glaube nicht, dass du hier im Forum brauchbare und fundierte 
Aussagen bekommen wirst. Wenn du vernüftige und funktionierende Lösungen 
für dein Problem suchst, dann ist deine Frage in folgendem Forum besser 
aufgehoben:


http://www.woodworker.de/forum/



vg
Stefan

von Klaus D. (kolisson)


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Hallo Abdul,
ich verstehe zwar nicht wirklich wo die Sache gerade klemmt aber..
... aber ich habe hier noch französische Reste eines Produktes
names "Auro". Das hat wohl nichts damit zu tun was man gerade ergoogled.

das ist so eine Art Öl mit Zitronengeruch.
Allerdings muss man es oft einpinseln und auch trocknen lassen.

falls du eine Probe willst müsste ich mal sehen wieviel noch da ist.
Entscheide dich bald, da ich nur noch 1 woche in FR sein werde.

Gruss Klaus

von Michael K. (charles_b)


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Unterm Strich ist es doch so, dass die Idee mit der Buchenplatte nicht 
für Leute ist, die eine perfekte Küche haben wollen.

Auf dem Markt gebracht haben das wohl Küchenarchitekten mit Kochinsel im 
Wohnzimmer, die sich bei Hunger vom Feinkostservice was liefern lassen 
und ansonsten nur nen Espresso aus einer 2500-Euro-Maschine gluckern.

Natürlich gibt es da immer zwei Lösungen:

1. Sich mit der Küchenplatte als lebendes System abfinden und Flecken 
flecken sein lassen. Man muss hier aber seine Einstellung ändern, was 
oft nicht so einfach ist. Leben zwei Leute zusammen, von denen der eine 
der Wischer und der andere der Lasser ist => Da wird bald ne Wohnung 
frei!

2. Neue Arbeitsplatte kaufen, die mit Laminat beschichtet ist, mit der 
Zeit auch Abnutzungserscheinungen zeigt, aber sehr unempfindlich auf 
Wasserflecken reagiert. Ist natürlich ein Sch.. projekt, wenn man gerade 
die Buche so toll eingepasst und liebevoll mit Wachs behandelt hat.

Andere Wachse, Pflegemittel etc. werden wohl kaum eine grundlegene 
Lösung bringen.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Meine habe ich mit Olivenöl eingepinselt. Relativ unempfindlich
und gut zu reinigen. Ab und zu mal einpinseln.

Leider hat sich mein Kaffeeautomat als inkontinent erwiesen, ich
habe nicht drauf geachtet und die Platte hat einen 2 cm (!) Riß
bekommen. Jetzt wieder Plastik.

von c. m. (Gast)


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Joachim Drechsel schrieb:
> einen 2 cm (!) Riß
> bekommen.

was? lang oder breit (fakultät fällt ja flach bei 2).

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Breit. Anscheinend war der Leim nicht wasserfest ...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Antrag auf Erteilung eines Antrags schrieb:
> Wenn du willst dass es tief einzieht für maximalen Schutz geht nichts
> über "normales" Leinöl (aus dem Lebensmittelladen). Das braucht

Wir werden Eßleinlöl nehmen und den Rest mit Kartoffeln verputzen.
Manche Dinge muß man bereits als Kind gegessen haben. Ich würde auch nie 
Schnecken essen.


> Man kann auch normales Mineralöl nehmen (gibts bei Ikea für
> Schneidbretter), ist allerdings nicht so dauerhaft.

Das von Ikeas kannste vergessen. Habe davon noch ne Pulle.


>
> Leinölanstriche müssen aber auch von Zeit zu Zeit erneuert werden.

Das ist kein Problem. Habe jemanden gefunden, der das mit seinen 
Schneidbrettern seit langer Zeit praktiziert.

In anderen Bereichen habe ich die normalen stinke-Preßspannplatten mit 
Plasteüberzug. Dagegen ist die Buchenholzplatte wirklich viel schöner. 
Die Möbel die ich baue, sollen 100 Jahre halten - weil ich faul bin.

von Klaus D. (kolisson)


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Abdul K. schrieb:
> Die Möbel die ich baue, sollen 100 Jahre halten - weil ich faul bin.

Das  klingt super. In Bremen  gint es eine Strasse die "Faulengasse" 
heisst
Da wohnten ein paar Brüder die einen Haufen verschiedener Sachen zur
Automatisierung erfunden hatten damit die Brüder länger schlafen 
konnten.

ich finde das pfiffig.

k.

von B.A. (Gast)


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Ich hatte die Möglichkeit mein Arbeitszimmer mit Tapete zu versehen oder 
für den 3 Fachen Preis eine Holzpaneele (+ einem weißen Wachsanstrich) 
zu verbauen.

Die Tapete hatte immer die selbe Struktur, das ist auf Dauer fürs Auge 
sehr unbefriedigend.

Die Paneele musste ich letztens mal entfernen und wieder befestigen 
(nachdem ich dahinter etwas verlegt hatte), das ging sehr gut. Sowas 
kann man mit keiner Tapete machen.
Dort wo der Splitter, Router und Switch sind kann man die Paneele 
abnehmen.

Man bekommt so viel Fertigzeug vorgesetzt, da tut es gut etwas selbst 
gemachtes um sich zu haben.

von leda (Gast)


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Ich habe meine Buchenholzplatte mit einem speziellen Öl behandelt. Name 
vergessen. Das war aber irgendeine Mischung aus Carnauberwächs, Leinöl, 
u.ä in Orangenöl gelöst. Das dringt tief in die Platte ein und härtet 
dann an der Luft aus. Ist zumindest Wasserresistent. Eine Pfütze auf der 
Platte ist aber nie gut.

von G. C. (_agp_)


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B.A. schrieb:
> Ich hatte die Möglichkeit mein Arbeitszimmer mit Tapete zu versehen oder
> für den 3 Fachen Preis eine Holzpaneele (+ einem weißen Wachsanstrich)
> zu verbauen.
>
> Die Tapete hatte immer die selbe Struktur, das ist auf Dauer fürs Auge
> sehr unbefriedigend.

U.a. deswegen hängen sich Leute Bilder an die Wand. Dann hat's auch was 
fürs Auge.

;-)

von G. C. (_agp_)


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leda schrieb:
> Ich habe meine Buchenholzplatte mit einem speziellen Öl behandelt. Name
> vergessen. Das war aber irgendeine Mischung aus Carnauberwächs, Leinöl,
> u.ä in Orangenöl gelöst. Das dringt tief in die Platte ein und härtet
> dann an der Luft aus. Ist zumindest Wasserresistent. Eine Pfütze auf der
> Platte ist aber nie gut.

Eine Küche ohne Pfützen ist irgendwie eine Küche die nur zum Anschauen 
dient. Da werden immer Flüssigkeiten überlaufen, umkippen, auslaufen 
etc. Praktisch lässt sich das auf Dauer kaum verhindern, denn wo 
gehobelt wird ..

Wie sagte so schön "der Alte" in Wolfgang Petersens Meisterwerk "das 
Boot":

"Das muss das Boot abkönnen!"

;)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Klaus De lisson schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Die Möbel die ich baue, sollen 100 Jahre halten - weil ich faul bin.
>
> Das  klingt super. In Bremen  gint es eine Strasse die "Faulengasse"
> heisst
> Da wohnten ein paar Brüder die einen Haufen verschiedener Sachen zur
> Automatisierung erfunden hatten damit die Brüder länger schlafen
> konnten.
>
> ich finde das pfiffig.
>

Ja, sehr nett. Schöner jedenfalls als die tausendste Goethe-Straße. 
Jeder Baum wo Schiller mal drunter saß, Goethe eine umlegte, oder 
Napoleon einen aufknöpfen ließ, wird in guter deutscher Tradition nach 
den Tyrannen benannt. Da sieht man die wahre Mentalität eines Volkes.


Ich persönlich würde ja gerne richtig fette Montageteile benutzen, aber 
Frau und der Preis halten mich davon ein wenig ab.

von Michael T. (vollelektronischer)


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Also meine Buchenarbeitsplatte habe ich, auf Anraten des Tischlers 
meines Vertrauens, mit Zweihorn Naturtrend Hartöl NHO behandelt. Dazu 
braucht man bei 2 Schichten je nach Wetter 2-3 Tage, bis es wischfest 
ist. Die Maserung wird betont, die Oberfläche wird matt glänzend (nach 
kräftigem Bürsten). Die Oberfläche verträgt Wasser und küchenübliche 
Fette/Öle ohne Flecken- Nach 4 Jahren habe ich die Oberfläche wegen 
einiger Schrammen mit Stahlwolle abgezogen und nachgeölt, das sieht dann 
aus wie neu und man braucht nur sehr wenig Öl.
Ich bekomme kein Geld von der Firma und habe auch sonst nichts mit denen 
zu tun, ich gebe nur meine persönlichen Erfahrungen wieder.

Gruß Micha

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich habe vor 2 Jahren auf Empfehlung meines Tischler-Bruders 1 Teil 
Leinölfirnis mit 1 Teil Terpentinersatz gemischt. Zwischen den ersten 3 
Schichten immer wieder geschliffen, die restlichen 3 Schichten ohne 
Schleifen aufgetragen, da ich die Buchenstruktur matt haben wollte und 
nicht glänzend. Wasserpfützen lassen sich problemlos wegwischen und 
hinterlassen keine Spuren, auch wenn sie mal länger drauf sind.
Zugegeben sind 6 Schichten vllt. etwas viel, aber es hat sich gelohnt.

von Michael K. (charles_b)


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Wir haben nen Küchentisch von Ikea, klarlackiert, helles Holz 
(Fichte/Kiefer, aber massiv).

Vor einigen Jahren hab ich die Platte schon mal neu lackiert. Dazu erst 
mal mit dem Schwingschleifer den alten Lack ab und dann neuen drauf, 
Fußbodenlack, hart, klar etc. etc.

Dennoch kommt mir die Oberfläche eher weich vor und gar nicht 
wasserdicht.

Lässt man mal ne Flasche Bier stehen und Kondenswasser läuft nach unten, 
dann kriegt man die Flasche nur noch schlecht weg, bzw. es entsteht ein 
Geräusch. An einigen Stellen ist der Lack auch schon wieder ab.

Ne Ölbehandlung scheidet sicherlich aus, da das Holz Wasser sicher sehr 
gut aufnimmt.

Welchen Lack könnte man da nehmen?

von MaWin (Gast)


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> Ne Ölbehandlung scheidet sicherlich aus,
> da das Holz Wasser sicher sehr gut aufnimmt.

Aha.

> Welchen Lack könnte man da nehmen?

Leinöl.

von Michael K. (charles_b)


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MaWin schrieb:
>> Ne Ölbehandlung scheidet sicherlich aus,
>> da das Holz Wasser sicher sehr gut aufnimmt.
>
> Aha.

Weil das Fichten/Kiefernholz die Feuchtigkeit schneller aufnimmt als 
irgendwelche afrikanische Edelhölzer.

>> Welchen Lack könnte man da nehmen?
>
> Leinöl.

Aha.

von Michael_ (Gast)


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>Weil das Fichten/Kiefernholz die Feuchtigkeit schneller aufnimmt als
>irgendwelche afrikanische Edelhölzer.
Wenn schon einheimische, dann kein Weichholz.
Esche oder Eiche würde ich nehmen.

von Michael K. (charles_b)


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Michael_ schrieb:
>>Weil das Fichten/Kiefernholz die Feuchtigkeit schneller aufnimmt als
>>irgendwelche afrikanische Edelhölzer.
> Wenn schon einheimische, dann kein Weichholz.
> Esche oder Eiche würde ich nehmen.

Seh ich genauso. Doch der Tisch ist nun schon mal da.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Michael K-punkt schrieb:
> Michael_ schrieb:
>>>Weil das Fichten/Kiefernholz die Feuchtigkeit schneller aufnimmt als
>>>irgendwelche afrikanische Edelhölzer.
>> Wenn schon einheimische, dann kein Weichholz.
>> Esche oder Eiche würde ich nehmen.
>
> Seh ich genauso. Doch der Tisch ist nun schon mal da.

Das schonmal vorhanden, ist den meisten Ingenieuren zuwider. Kann man 
das nicht bestellen??

von Michael K. (charles_b)


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Abdul K. schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Michael_ schrieb:
>>>>Weil das Fichten/Kiefernholz die Feuchtigkeit schneller aufnimmt als
>>>>irgendwelche afrikanische Edelhölzer.
>>> Wenn schon einheimische, dann kein Weichholz.
>>> Esche oder Eiche würde ich nehmen.
>>
>> Seh ich genauso. Doch der Tisch ist nun schon mal da.
>
> Das schonmal vorhanden, ist den meisten Ingenieuren zuwider. Kann man
> das nicht bestellen??

Den Tisch hat die Frau mit in die Ehe gebracht. Punkt.

von Michael_ (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Wir haben nen Küchentisch von Ikea, klarlackiert, helles Holz
> (Fichte/Kiefer, aber massiv).
>Lässt man mal ne Flasche Bier stehen und Kondenswasser läuft nach unten,
>dann kriegt man die Flasche nur noch schlecht weg, bzw. es entsteht ein
>Geräusch. An einigen Stellen ist der Lack auch schon wieder ab.
Schleif es ab und zu mal ab, da hast du wenigstens das Ambiente eines 
Bierzelttisches. Oder besser, du säufst dein Bier in der Kneipe um die 
Ecke.
Wie wäre es mit einer Tischdecke?
Früher hatte man Bieruntersetzer aus Holz oder Porzellan, was ganz edel 
ist.

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