Habe hier eine 240er VHS-Kassette, die ist vielleicht um die 15 Jahre alt. Das Problem: Vollständiges Vor- oder Zurückspulen geht nicht, denn dann blockiert die Spule, weil zuviel Band aufgewickelt ist. Gibt dann lecker Bandsalat... Es bleiben auf der abzuwickelnden Spule noch um die 5 mm dick Restband übrig. Am Rekorder kann es nicht liegen - Rutschkupplung und Bremse sind noch OK. Ich dachte ja zuerst, das Band ist nicht straff genug gewickelt... Hat jemand von Euch das schonmal erlebt? Kann das Band "aufquillen"? Bei der Kassette habe ich jetzt einfach das Band gekürzt, sodaß es wieder vollständig auf die Spulen paßt.
Hmm, ist es vllt. mal heiss geworden? Eigentlich ist da (im Gegensatz zu altem Filmmaterial) nichts organisches drin, ich könnte mir nur vorstellen, das die Kassette mal in der Sonne lag und es dadurch die Geometrie verzogen hat. Ich hab hier Bänder von 1986, die mechanisch noch einwandfrei sind. Du hast ja jetzt das Band geschnitten, beim nächsten Mal spul es besser in eine andere Kassette.
Matthias Sch. schrieb: > nichts organisches drin Daß du dich da mal nicht irrst. Die Trägerfolie ist garantiert organische Chemie.
OK. Habe gemerkt, daß man besser noch transparenten Vorspann einfügen sollte. Sonst zerrt der Rekorder beim Zurückspulen das Band straff und gibt erst nach einigen Sekunden auf. ;) Na ja egal, die eine Kassette sollte zu verschmerzen gehn.
Au ja, da freut sich die Mechanik! :) Wofür nutzt Du sowas heute noch? Die einzige Möglichkeit wofür ich noch VHS-Bänder abspielen würde ist das Digitalisieren/Kopieren auf DVD oder Bloopray. Würde mir aber schwerfallen, da ich im Moment keinen VHS-Rekorder mehr habe. Und dann reichts, wenn der Recorder das Ding ein einziges Mal in ganzer Länge abspielt, danach fliegt's sowieso in den Plastikmüll...
Schau bitte mal wie das Band gewickelt ist. Wenn es nicht gleichmäßig gewickelt ist, kommt es zu deinem Verhalten. Ich hatte mal eine Musikkassette, die ursprünglich 120 Minuten ging. Durch ständiges benutzen konnte ich später über 70 minuten pro seite aufnehmen....
> Wofür nutzt Du sowas heute noch?
Na ja zum Aufnehmen und Abspielen halt, insbesondere für meinen
Schwarzweiß-Fernseher. Der kommt mit nur drei Transistoren aus, und die
stecken alle im UHF-Tuner. :) Da schaue ich gerne alte schwarzweiß
Polizeiruf-Folgen. Mangels SCART-Anschluß muß der Fernseher sowieso über
den Videorekorder laufen. Diese lahmen Digitalreceiver haben ja keinen
UHF-Ausgang mehr, und nach der erzwungenen Analogabschaltung muß man in
den sauren Apfel beißen...
Das Band ist eigentlich gleichmäßig aufgewickelt. Kann mir das nur so
erklären, daß es doch irgendwie nicht straff genug gewickelt ist und der
Wickel deswegen zu groß wird.
Das mit den 70 Minuten kann ich nicht nachvollziehen. Da müßte das Band
ja länger geworden sein oder es läuft nun langsamer (Antriebsproblem).
Das Band ist länger geworden, weil auf dieser Kassettte immer Aufgenommen und abgespielt wurde..
Ben _ schrieb: > Und dann reichts, wenn der Recorder das Ding ein > einziges Mal in ganzer Länge abspielt, danach fliegt's sowieso in den > Plastikmüll... Ist schon komisch, das die Geräte des 'Mittelalters' immer als Müll deklariert werden. Wenn du heute mit einem Röhrenradio ankommst, leuchten die Augen und alle finden das ganz toll, genau wie die hässlichen Opel Kadett A, die wir früher nicht leiden konnten und die heute Höchstpreise erzielen. Eine 2" Ampex Maschine hat im Moment schon Kultstatus, das gilt bestimmt für VHS in 20 Jahren auch :-) Von den vielen VHS Rekordern, die mir in meiner Karriere untergekommen sind, hab ich mir das Galamodell rausgesucht und behalten. Die anderen waren immerhin prima Teilelieferanten...
Und welches Galamodell ist das? Habe einen Samsung, der ist schon recht ordentlich. Nur dummerweise ist der Riemen am Ende...
Matthias Sch. schrieb: > Ist schon komisch, das die Geräte des 'Mittelalters' immer als Müll > deklariert werden. Eben. Nur weil es nicht digital ist oder blau leuchtet oder man gar Zeit aufwenden muss (Vor-/Rückspulen) die die heutige Jungend ja scheinbar nicht mehr hat, muss es nicht schlecht sein. Damals zu meiner Jugendzeit waren die neuen Video2000 gerade auf den Markt gekommen, später dann VHS mit Stereoton. Warum sollte ich das heute nicht mehr benutzen wollen? Wenn man die Bänder ordentlich behandelt, halten Aufnahmen locker 30 Jahre oder noch länger (bewiesen, zumindest bei mir). Versucht das mit Festplatten oder gar DVD oder Flash-Speichern mal. Topic: Wenn die Kassetten lange gelegen sind, kleben die Bandschichten aneinander, zumindest bei billigeren Kassetten. Daher sollten diese von Zeit zu Zeit umgespult werden. Gilt auch für Audio-Tonbänder. Was war denn jetzt das Premium- Modell? Meine Tops: V2000: Grundig 2280a Beta: Sony SL-HF 950 (ist klar) VHS: Panansonic SuperVHS (Bezeichnung vergessen) Mfg
Wenn man nach den Anfängen der Tonaufzeichnung mit Band surft, da findet man tatsächlich Hinweise, das Polyesterbänder in den 1930-er Jahren noch verklebten, und sich auch zersetzten. Ich selbst habe sowohl Compact-Cassette 30 Jahre alt, und VHS-Kassetten 20 Jahre alt, die machen alle keine Probleme. Hubert Mueller schrieb: > Das Band ist länger geworden, weil auf dieser Kassettte immer > Aufgenommen und abgespielt wurde.. Besonders die Compact-Cassette mit 120 Minuten geriet vor 30 Jahren schon in Verruf, da sie wohl aus dünnerem Bandmaterial bestand, als Kassetten mit 60 oder 90 Minuten. Festigkeit, und auch Kopierdämpfung von Lage zu Lage. Ja, das konnte man hören. Ich kaufte die Compact-Cassette mit 120 Minuten nie. Und wenn sie sich längt, dann würde man gewiß übele Streckspuren auf dem Band sehen, die bei einem Kinderkassettenrekorder für Märchenkassetten vielleicht nicht viel aus machen, auf einem HiFi-Recorder aber sehr wohl.
Wolle R. schrieb: > Matthias Sch. schrieb: >> Ist schon komisch, das die Geräte des 'Mittelalters' immer als Müll >> deklariert werden. > > Eben. Nur weil es nicht digital ist oder blau leuchtet oder man gar Zeit > aufwenden muss (Vor-/Rückspulen) die die heutige Jungend ja scheinbar > nicht mehr hat, muss es nicht schlecht sein. Nö, aber die moderne Technik hat in Bezug auf die Auflösung und die Bearbeitbarkeit doch so ihre Vorteile (und auch Nachteile). > > Damals zu meiner Jugendzeit waren die neuen Video2000 gerade auf den > Markt gekommen, später dann VHS mit Stereoton. Warum sollte ich das > heute nicht mehr benutzen wollen? Es zwingt dich keiner, dir was neues anzuschaffen. > > Wenn man die Bänder ordentlich behandelt, halten Aufnahmen locker 30 > Jahre oder noch länger (bewiesen, zumindest bei mir). Versucht das mit > Festplatten oder gar DVD oder Flash-Speichern mal. Die Information auf Festplatten dürften gleich lang oder länger halten, da es sich um das gleiche magnetische Aufnahmesystem handelt. DVDs haben wieder das Problem des Kunststoffs. Flash-Speicher sollte man nur durch einen EMP wirklich unbrauchbar machen können... > VHS: Panansonic SuperVHS (Bezeichnung vergessen) Ja, den ohne TBC habe ich hier noch in der Blaupunkt-Ausführung stehen... Ich sehe zu, dass ich meine "VHS-Schätze" digital sichere.
F. P. schrieb: > Und welches Galamodell ist das? Habe einen Samsung, der ist schon recht > ordentlich. Nur dummerweise ist der Riemen am Ende... Bei mir haben 2 überlebt, ein Panasonic NV-HD101 und ein Exot von Sony, der SLV-ED828 der letzten Generation mit Multinorm, beide HiFi-LP. Aus meiner Schrauberkarriere hab ich noch so viele Ersatzteile, das Zwischenräder und Treibriemen bis Pflaumenpfingsten reichen sollten. Für den Pansomatic hab ich noch so 2-3 Kopftrommeln :-), der braucht allerdings mal neue Elkos, die alte Macke. V2000 hab ich vor ca. 10 Jahren sterben lassen, obwohl man damit tolle Sachen machen konnte, z.B. ein Einzelbildrekorder aus einem 2x4 von Grundig, gesteuert mit einem 6802 Board, hehehe. Der hatte richtige Steckkarten und einen eigenen MC für das Track Following.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Hubert Mueller schrieb: > >> Das Band ist länger geworden, weil auf dieser Kassettte immer >> Aufgenommen und abgespielt wurde.. > > Besonders die Compact-Cassette mit 120 Minuten geriet vor 30 Jahren > schon in Verruf, da sie wohl aus dünnerem Bandmaterial bestand, als > Kassetten mit 60 oder 90 Minuten. Festigkeit, und auch Kopierdämpfung > von Lage zu Lage. Ja, das konnte man hören. Ich kaufte die > Compact-Cassette mit 120 Minuten nie. Und wenn sie sich längt, dann > würde man gewiß übele Streckspuren auf dem Band sehen, die bei einem > Kinderkassettenrekorder für Märchenkassetten vielleicht nicht viel aus > machen, auf einem HiFi-Recorder aber sehr wohl. Diese 120 Minuten Casetten habe ich nur benutzt um wöchentlich die Schlagerparade vom Radio aufzunehmen. Und diese Sendung ging 1 Std.... Hinterher wurden bestimmte Musikstücke überspielt.....
> Flash-Speicher sollte man nur durch einen EMP wirklich > unbrauchbar machen können... Die kriegt man kaputt wie jeden anderen IC auch. Hammer, Starkstrom, Mikrowelle... Alles voll die Härte für einen Flash-Speicher! Und zum reinen Löschen dürfte auch starke ionisierende Strahlung (Gammastrahlung) ausreichen.
Matthias Sch. schrieb: > Eine 2" Ampex Maschine hat im Moment schon Kultstatus, das gilt bestimmt > für VHS in 20 Jahren auch :-) Hmm, VHS war so extrem weit verbreitet das es da wohl nicht wirklich für einen Kult reicht. Wenn dann wohl eher ein Gerät von der technisch viel besseren Seite: Ein schönes Video-2000 Gerät von Grundig, so ein 2x8 oder sowas. Das waren noch ordentliche Kisten mit ihrer soliden, modularen Bauweise. Und die Bildqualität um längen besser, verglichen mit VHS. Und mann konnte die Kasetten umdrehen und so auf beiden Seiten bespielen. Wie ein Kompakt-Kassette, halt nur mit Video ;) Grüße, Chris
Rahul Der trollige schrieb: > Die Information auf Festplatten dürften gleich lang oder länger halten, > da es sich um das gleiche magnetische Aufnahmesystem handelt. Leider ist es ja mit Festplatten meistens so, das nicht etwa die magnetische Information schwächer wird, sondern irgendwas an der Restelektronik / Mechanik putt geht. Und selbst wenn es die Aufzeichnung auf der Platte ist, kriege ich nur einen 'unrecoverable' Error, unrettbar, während ich beim Magnetband höchstens einen Drop-Out mitkriege. Ich kann also das alte Material noch erkennen, das geht bei der CD/DVD/HDD nicht. Wäre die alte original Metropolis Fassung aus Argentinien auf einer kapputten DVD gewesen, wäre sie wahrscheinlich nie zu restaurieren gewesen. Da war zwar jede Menge Schimmel auf dem Zelluloid, aber die analoge Information war erkennbar und wiederherzustellen.
Ach die gute alte VHS, da komme ich noch heute ins schwärmen über den hohen Bedienkomfort. Die Geräteentwickler haben damals noch mitgedacht. Eine Aufnahme konnte bequem über Videotext programmiert werden, für jeden Sender konnte die Seite gespeichert werden z.B. 303. Man brauchte einen Tastendruck zum Aufruf, dann mit der Kursortaste auswählen und OK, fertig. Mit VPS wurde sekundengenau ausgenommen, Vor- und Nachlaufzeit überflüssig. Und die Werbung in der Vorabendserie wurde auch automatisch rausgeschnitten. Natürlich ging auch der Fernseher automatisch an, sobald man Wiedergabe drückte. Die umständliche Bedienung heutiger Geräte mutet dagegen steinzeitlich an. Peter
Hubert Mueller schrieb: > Diese 120 Minuten Casetten habe ich nur benutzt um wöchentlich die > Schlagerparade vom Radio aufzunehmen. Und diese Sendung ging 1 Std.... > Hinterher wurden bestimmte Musikstücke überspielt..... Dann zeichnetest du die Sendung vollständig auf, mit den Abschnitten des Sprechers. OK, dann ist die 120-er Kassette natürlich unabdingbar. Die volle Sendung zeichnete ich nie auf, sondern drückte "Pause", wenn der Sprecher dran war. Deshalb kam ich gut mit 60-er und 90er Kassetten aus. Meine Mitschnitte waren allerdings mehr oder weniger unsauber, weil oft ein Sprecher noch in die ersten oder letzten paar Sekunden hinein sprach. Zu Anfang gabs bei mir nur Mono-Aufzeichnung und auch einfaches Eisenoxid-Band. Dennnoch, so gut die Erfinder der Compact-Cassette es auch mit der einfachen Handhabung meinten: Irgend einen Verschleiß der Bänder gab es immer. Ich erinnere mich an regelmäßigen Neukauf der Kassetten in gewissen Zeitabständen. Ein einziger kurzer Bandsalat irgendwo in der Mitte, und das Band war ja dann für qualitativ hochwertige Aufzeichnungen unbrauchbar. Fürs Auto hatte ich einen separaten Satz Bänder, die mußten nach einem heißen Sommer immer wieder komplett verschrottet werden. Es gab dann mal einen Hersteller, der Bänder extra fürs Auto mit höherem Einsatztemperaturbereich hatte. Das testete ich jedoch nie.
Rahul Der trollige schrieb: > Flash-Speicher sollte man nur durch einen EMP wirklich unbrauchbar > machen können... Die "eingesperrten" Elektronen verflüchtigen sich mit der Zeit. Nach ca. 10 Jahren sind dann zu wenige noch vorhanden. Und die Multi-Level-Zellen (>1 bit pro Flashzelle) kannste gleich vergessen.
Robert L. schrieb: > @Peter Dannegger > > lol Wieso "lol" ? Mein Nordmende VCR war mit Videotext genau so gut zu programmieren wie mein Panasonic HDD-Recorder mit EPG. Nur das VPS nur bei den öR funktioniert, die anderen bieten das gar nicht an.
Fra Nk schrieb: > Die "eingesperrten" Elektronen verflüchtigen sich mit der Zeit. Nach ca. > 10 Jahren sind dann zu wenige noch vorhanden. In meinen Hameg-Geräten wie Oszi, Frequenzzähler, Frequenzgenerator, alles von 1992, befinden sich GALs. Die Geräte tun es alle noch. 10 Jahre, sagte man in den Anfangszeiten dieser Bausteine noch. Inzwischen geht es auch über 40 Jahre, bis zu 100 Jahren.
Wilhelm Ferkes schrieb: > GALs haben sicher keine (billigen) MLC. Ich denke, durch die größeren Dimensionen (µm statt nm) sind die Zellen von damals stabiler als die "auf Kante genähten" von heute. 100 Jahre! Wer's glaubt. Kannst dann niemand mehr verklagen ;o)
Fra Nk schrieb: > Kannst dann > niemand mehr verklagen ;o) Wenn meine Gerätschaften wirklich genau deswegen mal das Zeitliche segnen: Seis drum. Normalerweise geht da bei häüfigem Betrieb oder Dauerbetrieb eher mal was anderes über den Jordan. Ich selbst habe noch Geräte mit EPROM hier am laufen, was ich vor 12 Jahren brannte. Zumindest diese kann ich auch mal wieder neu brennen.
Moin, das ist ja das Problem mit der Langzeitarchivierung. Dass Videokassetten unter guten Bedingungen >30 Jahre halten, schrieb ich ja weiter oben. Vergaß aber zu erwähnen, dass man freilich auch ein passendes Abspielgerät immer lauffähig haben muss. Als DVD Rekorder bezahlbar wurden, habe ich einen Großteil der Videokassetten auf DVD kopiert. Jetzt nach 11 Jahren habe ich erste Ausfälle. Seltsamerweise unabhängig von der Marke (NoName oder Spindel hab ich nie gekauft), vielleicht chargenabhängig. Allerdings habe ich damals auch die sehr teuren DVD-RAM für ganz wichtige Aufnahmen verwendet und die gehen alle noch ohne Probleme. Jetzt muss ich weiter denken, also auf den PC überspielen und hoffen, dass es in ?? Jahren auch noch ein Programm gibt, welches die Videos abspielen kann. Am besten würde mir da Blu-Ray gefallen, da passen 4 DVDs und die Software zum Abspielen drauf. Aber gegen das "Vergessen" hilft wohl immer wieder Umkopieren auf neue Medien. Grüße, W.
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