Hallo, ich habe hier einen Atmega32L. Davon habe ich diverse Eingänge heraus geführt und über eine Flachstecker auf eine zweite Platine mit Klemmleiste gebracht. Dort habe ich auf jeden Port neben einem 10k-Pull-UP noch einen 100nF Kondensator nach GND gelegt. Jetzt habe ich nachvollziehbar schon drei Atmega zerstört, wenn ich den ersten PIN (PA.0) nach GND ziehe. Dabei ist es offensichtlich egal, ob der uC bereits geflasht und initialisiert wurde oder total unprogrammiert ist. Von daher gehe ich mal von irgendeinem Hardwareeffekt aus. Komischer Weise trat dies bisher nur an genau dem Port auf: PA.1 - PA.5 und PC0. und PC.1 reagieren nicht so. Zufall? Wenn der uC zerstöt ist, zieht er den maximalen Strom aus der Versorgung und agiert als 1a-Heizelement. Ich weiß, ich hätte besser noch eine kleinen Widerstand in die Eingangleitung legen sollen, aber darauf hatte ich aus Platzgründen verzichtet. Kann mir mal jemand sagen was hier passiert? Welcher Effekt passiert hier? Der C ist auf 5V geladen, durch die Masse die ich am Port anlege schließe ich den C doch nur kurz, dass dürfte den Port ja nicht beinflussen. Ich verschiebe kein Potenial. Die Entladung erfolgt über meinen Schalter. Löte ich den Kondensator aus, ist das Problem behoben. Ich kann mir das momentan nicht erklären... Bitte nicht nur Ratschläge wie ich es hätte besser machen sollen, dass weiß ich (nun) selber (RC oder Zehner oder Supresser-Diode). Ich probiere zu verstehen WARUM der Atmega stirbt und wieso offenbar nur Port PA.0 betroffen ist....!?!? Danke und Gruß Holger
Der von dir geschilderte Fehler kann nicht durch das von dir geschilderte Vorgehen hervorgerufen werden. Ein Schaltplan wäre ganz gut. Gruss Gordon
Holger schrieb: > Wenn der uC zerstöt ist, zieht er den maximalen Strom aus der Versorgung > und agiert als 1a-Heizelement. Man nimmt ja auch kein PC-Netzteil mit 100A zum Basteln. Ein Labornetzteil auf 300mA Strombegrenzung gestellt und Dein MC überlebt selbst die gröbsten Fehler. Und wenn das PC-Netzteil nicht richtig geerdet ist, fließen giftige Blindströme über dessen Entstörkondensatoren. Sowas mag ein MC auch nicht. Eine andere Frage ist, ob GND auf der 2. Platine auch wirklich mit GND des MC verbunden ist. Und daß alle (A)VCC, GND des MC angeschlossen sein müssen, ist ja auch klar. Peter
Peter Dannegger schrieb: > Man nimmt ja auch kein PC-Netzteil mit 100A zum Basteln. > Ein Labornetzteil auf 300mA Strombegrenzung gestellt und Dein MC > überlebt selbst die gröbsten Fehler. Wo habe ich was von einem PC-Netzteil mit 100A geschieben?
Holger schrieb: > Peter Dannegger schrieb: >> Man nimmt ja auch kein PC-Netzteil mit 100A zum Basteln. >> Ein Labornetzteil auf 300mA Strombegrenzung gestellt und Dein MC >> überlebt selbst die gröbsten Fehler. > > Wo habe ich was von einem PC-Netzteil mit 100A geschieben? Nirgends, aber du hast wohl ein Netzteil ohne Strombegrenzung benutzt. Und das macht man halt beim experimentieren mit einem Controller nicht. Moderne AVRs sterben nur noch sehr selten. Auch beim grober Fehlbehandlung. Wenn man eben den Strom begrenzt. Meist ist das von dir beschriebene Verhalten eine Folge von Verpolung. Durch einfaches Pins hin und herziehen passier sowas nicht. gruß cyblord
Holger schrieb: > Ich weiß, ich hätte besser noch eine kleinen Widerstand in die > Eingangleitung legen sollen, aber darauf hatte ich aus Platzgründen > verzichtet. Ich nehme 10k Pullup und 10k in Reihe zum Pin. Dafür spare ich mir den Kondi, da SW-Entprellung. Und ne SMBJ5,0A an VCC als Schutz vor Überspannung. Holger schrieb: > Wo habe ich was von einem PC-Netzteil mit 100A geschieben? Vieleicht nicht 100A, aber deutlich über 300mA werdens schon sein. Peter
Läßt sich die Steckverbindung zwischen den Platinen vielleicht verkehrt herum draufstecken? Ist ein Fehler im Programm, der die Anschlußpins als Ausgang definiert? MfG Paul
cyblord ---- schrieb: > Nirgends, aber du hast wohl ein Netzteil ohne Strombegrenzung benutzt. > Und das macht man halt beim experimentieren mit einem Controller nicht. Das ganze soll ein Hausbus werden. Die Experimentierphase habe ich verlassen. Das Board ist fertig geroutet und die Platine ist bestückt. Ich hatte die letzten 6 Mnate immer um die 10 baugleichen Platinen im Testszenario halt mit Tastern an den Eingängen (zwar mit Pull-ups aber ohne C). Da gab es nie Probleme. Die Klemmplatine soll eben nur die Installationsleitungen aufs Board bringen. Die Spannungsversorgung ist auf dem Board. LM2574N-5 macht aus 24V 5 Volt. Der begrenzt automatisch auf seine 500mA im Kurzschlussfall. Trotzdem kann ich mit das Verhalten nicht erklären. Das dürfte eigentlich nicht sein!
Paul Baumann schrieb: > Läßt sich die Steckverbindung zwischen den Platinen vielleicht verkehrt > herum draufstecken? Nein, ist ein 10-pol Wannenstecker. Werde die Kabel gleich nochmal messen/genau prüfen.... > Ist ein Fehler im Programm, der die Anschlußpins als > Ausgang definiert? Auch dann dürfte ich den nicht zerschießen können, wenn ich ich den als Ausgang geschalteten Portpin der auf High liegt mit Gewalt auf GND ziehe, oder?
Naja, wenn ein Kerko an einem Ausgang hängt, fließen halt ganz kurz mal ziemlich hohe Ströme beim Umschalten. Aber dass das den ganzen Käfer killt, kann ich mir nicht vorstellen.
Bla schrieb: > Naja, wenn ein Kerko an einem Ausgang hängt, fließen halt ganz kurz mal > ziemlich hohe Ströme beim Umschalten. Irgendsowas habe ich mir auch gedacht, kann es mir aber nicht erklären. Ziehe ich den Eingang auf GND schließe ich den Kondensator faktisch kurz, der Strom müsste über meine Brücke fließen!? Ich habe mittlerweile mal den LM2574 ausgelötet und speise jetzt die 5Volt wieder mit einem Labornetzteil. Im Normalfall zieht das ganze Board 20-22 mA. Reproduzierbar löst der 100nF an PA.0, wenn ich diesen auf GND ziehe irgendeinen Effket aus, dass der uC plötzlich intern (nicht über den Port A.0) hohen Strom zieht. Die anderen Ports sind nicht betroffen. Das Labornetzteil habe ich auf 50mA begrenzt. Es wird der maximale Strom gezogen, der uC läuft aber weiter. Das Verhalten ist identisch, ob programmiert oder nicht. Erst wenn ich die Stromversorgung unterbreche normalisiert sich der Stromverbrauch. Ohne den Kondensator ist das alles kein Problem.
Mein Gedankengang wäre jetzt: Halte mal Ausschau, ob sich irgendwo eine Induktivität "gebildet" hat (Leiterbahnen, Kabel). Vielleicht hast du ja ungewollt eine Art Trafo gebaut, der einen Teil der Energie des hohen Stroms, der beim Entladen entsteht, in den Chip reinschickt...
Holger schrieb: > Reproduzierbar löst der 100nF an PA.0, wenn ich diesen auf GND ziehe > irgendeinen Effket aus, dass der uC plötzlich intern (nicht über den > Port A.0) hohen Strom zieht. Das muß irgendwie am Layout liegen. Durch den Kurzschluß des Kondensators wird irgendein Pin des MC über VCC oder unter GND gezogen und der parasitäre Thyristor zündet. Schalte mal 100R mit dem Taster in Reihe, dann sollte der hohe Impulsstrom nicht mehr fließen. Kondensatoren an Tastern sind teuflisch. In der alten Relaistechnik hatten die Entstörkondensatoren noch einen Widerstand in Reihe im Gehäuse. Die Leute waren eben nicht doof, die hatten sich schon was dabei gedacht. Nur heute denken viele, die alten Erfahrungen seien nicht mehr gültig. Peter
Holger schrieb: > Die Spannungsversorgung ist auf dem Board. LM2574N-5 macht aus 24V 5 > Volt. Der begrenzt automatisch auf seine 500mA im Kurzschlussfall. Das sollte der MC eigentlich noch abkönnen. Ich hab mal nen MC verpolt mit nem 7805 versorgt, der kann ja kurzzeitig bis 1,6A, der hat es aber überlebt. Allerdings sind Schaltregler etwas zickiger, es dauert länger, bis die Strombegrenzung einsetzt. Auch kann es Überschwinger geben. Bei nem Schaltregler würde ich in jedem Fall ne Suppressordiode vorsehen, die 30 Cent sind gut investiert. Peter
Hallo, kann es sein, dass beim Hausbus noch externe Spannungen eine Rolle spielen? Evtl. ja auch eine 2te Masse vom Bus oder passiert das unter Laborbedingungen sepparat?
Peter Dannegger schrieb: > Das muß irgendwie am Layout liegen. > Durch den Kurzschluß des Kondensators wird irgendein Pin des MC über VCC > oder unter GND gezogen und der parasitäre Thyristor zündet. So was vermute ich auch. Aber am chip-Layout des atmegas. Ich hatte hier noch zwei verschiedene Typen. atmega32 und atmega32a. Beide zeigen das gleiche Verhalten, beim atmega32a ist der Strom aber niedriger. Auch hier nur wieder Port A.0 betroffen. Einziger Unterschied zu den anderen Ports schein die Verwendung des Pins A.0 bei der Parallelprogrammierung zu sein. Vielleicht ht es damit was zu tun... > Schalte mal 100R mit dem Taster in Reihe, dann sollte der hohe > Impulsstrom nicht mehr fließen. Das habe ich getestet. Geht! Auch habe ich mal anstatt der 100n einen 10n eingelötet. Auch das schafft Abhilfe. Trotzdem ist es irgendwie unbefriedigend... nun ja, ich werde wohl jetzt auf der Klemmplatine die 100nF gegen einen kleineren Wert tauschen. Wenn es dann weiterhin Probleme gibt, werde ich noch in die Massezuleitung bei den Einbautastern einen 100 Ohm Widerstand einbauen. Oder sollte ich den Kondensator gleich ganz weg lassen? Schließlich kommen nochmal je nach Einbauort 5-10m 2x 0,6mm hinzu, was ja auch noch eine gewisse Kapazität mitbringt. Ärgerlich, aber ich habe schon über 30 von den Klemmplatinen fertigen lassen und 15 gelötet... wieder am falschen Ende gespart... man hat ja sonst nichts zu tun... :-(
Holger schrieb: > Aber am chip-Layout des atmegas. Du kannst davon ausgehen, dass die Portpins eines Ports intern alle das gleiche Layout haben, insbesondere die sogenannte Pad-Zelle ist bei diesen gleich. Allerdings könnte sich diese von den Pad-Zellen anderer Ports unterscheiden, da Port A beim ATmega16/32 der ADC- Port ist; dessen Zellen werden ja von AVCC versorgt. Ich vermute, dass deine Verkabelung von AGND und AVCC das Problem ist. Möglicherweise erzeugst du irgendwo auf der Masseleitung einen Spike, der zum Latch-Up führt. Vielleicht solltest du uns ja doch noch das Layout zeigen. Der Außenbeschaltung nach hast du ohnehin nicht vor, den ADC zu benutzen. Dann schmeiß mal den blöden 10-Ω-Widerstand in AVCC raus (da sollte eigentlich höchstens eine Drossel drin sein) und ersetz' ihn durch eine Drahtbrücke. Auch den 47-µF-Kondensator an AVCC finde ich (insbesondere zusammen mit dem 10-Ω-Widerstand) deutlich zu viel des Guten: er führt dazu, dass die Spannung an AVCC viel langsamer ansteigt als an VCC und damit das Gebot, dass sich beide nicht nennenswert unterscheiden dürfen, für einige 100 µs verletzt wird.
Jörg Wunsch schrieb: > Ich vermute, dass deine Verkabelung von AGND und AVCC das Problem > ist. Möglicherweise erzeugst du irgendwo auf der Masseleitung > einen Spike, der zum Latch-Up führt. Vielleicht solltest du uns > ja doch noch das Layout zeigen. Hm, ich habe AGND nicht extra geführt, ich habe nur eine Masse, weil wohl zu geizig für ein Multilayer-Board war und 2 Lagen für mich schon eng waren. > Der Außenbeschaltung nach hast du ohnehin nicht vor, den ADC zu > benutzen. Dann schmeiß mal den blöden 10-Ω-Widerstand in AVCC raus > (da sollte eigentlich höchstens eine Drossel drin sein) und ersetz' > ihn durch eine Drahtbrücke. Ich wollte eigentlich schon die A/Ds in PA.6 und PA.7 nutzen. Über den Spannungsteiler an PA.7 wollte ich die Hardwarerevision des Boards ermitteln können und PA.6 soll die Busspannung überwachen. > Auch den 47-µF-Kondensator an AVCC finde > ich (insbesondere zusammen mit dem 10-Ω-Widerstand) deutlich zu viel > des Guten: er führt dazu, dass die Spannung an AVCC viel langsamer > ansteigt als an VCC und damit das Gebot, dass sich beide nicht > nennenswert unterscheiden dürfen, für einige 100 µs verletzt wird. Hm, ich weiß gar nicht mehr woher ich mir das "geklaut" hatte. Ich glaube das stammt aus dem Elektor-Projekt "Hier kommt der Bus". Der Kondensator ist ein 4,7u, das Komma ist schlecht zu sehen... Im Anhang mal das Layout... Grundsätzliche Änderungsvorschläge sind gut für mein Verständnis, bloß leider habe ich schon fast 30 Platinen für das ganze Haus hier liegen und fast alle fertig besütckt. So ein Tipp mit der Induktivität gegen Widerstand lässt sich aber ja leicht realisieren... Was schlägst Du denn da vor?
Nimm doch mal den µC aus der Fassung, schalte das ganze Ding ein und leg dann PA0 mit einem Draht auf Masse. Wenn das einen Kurzschluß erzeugt (Strombegrenzung nutzen, sonst verdampft die Leiterbahn) mußt Du suchen wie dieser zustande kommt.
Jörg Wunsch schrieb: > Dann schmeiß mal den blöden 10-Ω-Widerstand in AVCC raus > (da sollte eigentlich höchstens eine Drossel drin sein) und ersetz' > ihn durch eine Drahtbrücke. Habe ich gerade getan, ohne Erfolg: Ich hatte noch ein 10uH Spule hier liegen, die habe ich zuerst getestet. Danach habe ich mal 0 Ohm probiert, der Effekt ist immer der selbe. Holger
Holger schrieb: > Habe ich gerade getan, ohne Erfolg: Ich hatte noch ein 10uH Spule hier > liegen, die habe ich zuerst getestet. Danach habe ich mal 0 Ohm > probiert, der Effekt ist immer der selbe. Das hat auch mit Deinem Problem garnichts zu tun. Du hast irgendwie ne komische Masseführung und darüber kommen die Latchups. Wenn Du z.B. den Taster direkt über die beiden Pins des 100nF legst, wird es auch funktionieren. Nur mal zur Verdeutlichung, das Drücken ist ein echter Kurzschluß, d.h. da können schon einige µs lang 10..100A fließen! Der Pfad, wo die lang fließen, ist daher das Problem. Peter
Vileicht hat ja Jemand demnächst mal erbarmen und testet es bei sich am Labornetzteil. Wenn dort der fehler auch auftritt braucht man nicht mehr weiter zu suchen sondern hat ein Problem im Silizium gefunden (z.B. zündender parasitärer Thyristor), das unter umständen auftreten kann. Alleine diese info wäre ja Gold wert für stabile Designs die den Pin PA0 nutzen und dort eine kapazitive Last (wie auch immer geartet) treiben wollen.
Stell Dir den 100nF mal als 100Ah Autobatterie vor und dann verfolge mal, welche Leiterzüge aufglühen würden, wenn Du den Taster drückst. Peter
Das mit dem Latchup klingt logisch, dann wäre die Erkenntnis, daß Pin PA0 empfindlicher gegen Latchups ist als andere Pins aber auch schön.
Meine Kristallkugel meint, daß eine Masseverbindung zu spääät angeschlossen wird und Deine anderen Pins vorher diese Masse "simulieren" müssen. Dabei entsteht dann meist Rauch.
Hi >Das mit dem Latchup klingt logisch, dann wäre die Erkenntnis, daß Pin >PA0 empfindlicher gegen Latchups ist als andere Pins aber auch schön. Versteife dich nicht auf einen Controllerfehler. Den ATMega32 gibt es seit 10 Jahren. Wenn dem so wäre hätten das andere schon lange vor dir bemerkt. MfG Spess
Holger schrieb: > Grundsätzliche Änderungsvorschläge sind gut für mein Verständnis, bloß > leider habe ich schon fast 30 Platinen für das ganze Haus hier liegen > und fast alle fertig besütckt. Deine Masseführung ist, ähem, sehr suboptimal. Insbesondere der AGND-Anschluss "rennt halb um den Block", bevor er endlich mal auf Gleichgesinnte trifft. Auf dem Weg zu diesen trifft er zuvor noch den Masseanschluss des Steckers von Port A. Auch der Abblockkonden- sator von AVCC ist meilenweit vom Portpin entfernt. Dann ist auch noch der 4,7-µF-Elko vor dem 100-nF-Kerko gelegen, den Kerko hättest du dir fast schenken können. Solche Abblockkondensatoren gehören so dicht wie möglich dran an die Pins. Hier nochmal Lothar Miller als Referenz: http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/14-Entkopplung Du hättest dein Layout ruhig mal zur Kritik stellen dürfen (in der Rubrik "Platinen" ist sowas durchaus üblich), bevor du davon 30 Stück fertigen lässt. Jetzt ist das Kind schon mächtig weit ins Wasser gefallen ... Ich würde es als erstes mal mit einer "strate- gischen Brücke" probieren, die AGND quer über den Controller auf die Masseflächen der anderen Seite legt, siehe türkisfarbener Strich im Bild. Für einen Keramikkondensator direkt zwischen den Pins AVCC/AGND wird dir ja vermutlich der passende Lötkolben fehlen, oder? Ein 0603er Kondensator passt ja direkt auf die Pins drauf.
Uwe schrieb: > Vileicht hat ja Jemand demnächst mal erbarmen und testet es bei sich am > Labornetzteil. Wie soll man Deine Masseführung testen, die kennt keiner außer Dir. Und wie gesagt, ich benutze SW, daher sind keine Kondis an meinen Tasten. Uwe schrieb: > Wenn dort der fehler auch auftritt braucht man nicht mehr > weiter zu suchen sondern hat ein Problem im Silizium gefunden Laut Datenblatt sind 40mA erlaubt. Wenn der 100nF Kondensator sich mit 10..100A entlädt, ist das etwas darüber, auch wenn der Stromstoß nicht komplett in den MC fließt. Atmel wird Dich auslachen, wenn Du behauptest, das wäre innerhalb der Spezifikation. Peter
Peter Dannegger schrieb: > Wenn Du z.B. den Taster direkt über die beiden Pins des 100nF legst, > wird es auch funktionieren. > > Nur mal zur Verdeutlichung, das Drücken ist ein echter Kurzschluß, d.h. > da können schon einige µs lang 10..100A fließen! > Der Pfad, wo die lang fließen, ist daher das Problem. Das war wohl der entscheidene Hinweis. Das Problem liegt wohl auf der Klemmplatine. Die Anordnung der der oberen drei Kondensatoren scheint das Problem: Ich habe testweise die Kondensatoren von PA.1 und PA.2 entfernt und es läuft. Alternativ habe ich eine zusätzliche Masse direkt vom Stecker K2 (dort kommt die GND aufs Board) per Silberdraht zu den Kondensatoren gelegt und es läuft. Es liegt wohl tatsächlich an dem hohen Entladungsstrom von C1 der der ja die Widerstände und Elkos der Ports PA.1 bis PA.3 umfließt, irgendwas induziert und damit den Latchup des uC auf der anderen Paltine auslöst. Dafür spricht auch das ich den Latchup nicht mit einer losen R/C-Kombination auslösen konnte. Die Ehre von ATMEL scheint also gerettet... ;-) Somit sollte ohne dass ich alle Klemmplatinen entsorgen muss die sichere (Behelfs-)Lösung lauten: Entstörkondensator verkleinern (10 statt 100nF) und den Entladungsstrom zu reduzieren, Masse per Schatdraht nachverdrahten um den Entladungsstrom über eine ordenliche Massefläche zu führen und ggf. noch einen 100 Ohm in Leitung beim Taster um den Entladestrom nochmals zu reduzieren. Bei einem Redesign der Klemmplatine werde ich dann wohl die Kondensatoren anders anordnen und ordenlich durchkontaktierungen der MAssefläche schaffen. Ihr habt mir sehr geholfen, danke! Holger
Peter Dannegger schrieb: > Wie soll man Deine Masseführung testen, die kennt keiner außer Dir. Hat er oben ja gepostet. Aber die willst du nicht nachbauen, Peter. ;-) Uwe schrieb: > Das mit dem Latchup klingt logisch, dann wäre die Erkenntnis, daß Pin > PA0 empfindlicher gegen Latchups ist als andere Pins aber auch schön. Das kannst du als Idee vergessen. Wie ich schon oben schrieb: keiner wird die Pad-Zelle von PA0 anders bauen als die von PA1 ... PA7. (Die Pad-Zellen von SCL und SDA könnten sich noch von den übrigen unterscheiden, wegen der OC-Funktion am I²C, aber die kann man auch komplett in vorgelagerter Logik abbilden, wie man das letztlich beim Software-I²C auch macht.)
Holger schrieb: > Ihr habt mir sehr geholfen, danke! Lass das nächste Mal einen Design-Review hier machen. ;-) Fertigst du die Platinen selbst, oder warum bist du so geizig mit GND-Vias? Ich gebe ja zu, dass ich den Autorouter auch schon vergleichbare Designs verbrechen lassen habe, wenn's mal schnell gehen muss und nicht drauf ankam. Aber für 30 Stück würde ich die Führung von Masse und Versorgung sowie deren Abblockung sorgfältig mit der Hand routen, bevor ich dann den Autorouter anschmeiße, um die Datenleitungen routen zu lassen.
Jörg Wunsch schrieb: > Du hättest dein Layout ruhig mal zur Kritik stellen dürfen (in der > Rubrik "Platinen" ist sowas durchaus üblich), bevor du davon 30 > Stück fertigen lässt. Jetzt ist das Kind schon mächtig weit ins > Wasser gefallen ... Und hinterher ist man immer schlauer. JA du hast recht, man muss sich erstmal eine blutige Nase holen. In Zukuft werde ich das sicherlich tun. > Ich würde es als erstes mal mit einer "strate- > gischen Brücke" probieren, die AGND quer über den Controller auf > die Masseflächen der anderen Seite legt, siehe türkisfarbener > Strich im Bild. Danke für deine Bemühungen. Auch dieser Hinweis alleine behebt schon da Problem. Ich sehe schon es ist eine Verkettung von Designfehlern, die den Kollaps ausgelöst haben. > Für einen Keramikkondensator direkt zwischen den > Pins AVCC/AGND wird dir ja vermutlich der passende Lötkolben fehlen, > oder? Ein 0603er Kondensator passt ja direkt auf die Pins drauf. Nö, habe eine billige Rework-Station, das bekäme ich noch hin. Bißchen SMD-Paste und pusten... ;-) Nochmals Danke...
Holger schrieb: >> Ich würde es als erstes mal mit einer "strate- >> gischen Brücke" probieren, die AGND quer über den Controller auf >> die Masseflächen der anderen Seite legt, siehe türkisfarbener >> Strich im Bild. > > Danke für deine Bemühungen. Auch dieser Hinweis alleine behebt schon da > Problem. Gut zu wissen, dass ich zumindest "den richtigen Riecher" hatte. ;-) > Nö, habe eine billige Rework-Station, das bekäme ich noch hin. Bißchen > SMD-Paste und pusten... ;-) Dann würde ich an deiner Stelle jedem GND/VCC-Paar einen solchen Kondensator spendieren (die anderen kann man stattdessen weglassen). Es ist nicht ausgeschlossen, dass du sonst noch "anderweitige Überraschungen" erlebst, und sei's beim nächsten Gewitter.
>> Das mit dem Latchup klingt logisch, dann wäre die Erkenntnis, daß Pin >> PA0 empfindlicher gegen Latchups ist als andere Pins aber auch schön. Das mit dem Latchup würde ich nicht so beiseite schieben. Das Problem mit der Taste am Reset eines Mega8A hatte ich auch schon. Reset-Pin 10k nach VCC und 100n nach GND, Resettaste nach GND. Nach drücken des Resettaster zog der µC ca.200mA, der µC lief weiter. Nach abschalten der Spannung war wieder alles Normal. Mit dem weglassen der 100n oder mit 100 Ohm in der Tastenleitung war der Fehler nicht mehr reproduzierbar. Also im Prinzip kein Problem, wenn man Atmel zu einer Applicationnote in dieser Sache veranlassen könnte. Meine Bemühungen diesbezüglich waren vergebens.
Hubert G. schrieb: > Das mit dem Latchup würde ich nicht so beiseite schieben. Natürlich ist es ein Latchup, aber der wird nicht durch den IC selbst verursacht, sondern durch die suboptimale Masseführung im Zusammenhang mit den Stromspitzen, die beim Entladen des externen Cs entstehen. Dafür braucht man keine Applicationnote. Dass eine saubere (niederimpedante) Masseführung sowie niederimpedante Abblockung der Betriebsspannung bei CMOS-ICs elementar sind, gehört zum Grundwissen eines Schaltungstechnikers. Dass CMOS-Pins prinzipiell in einen Latchup geraten können, wenn man an dieser Stelle nicht sauber arbeitet, ist prinzipbedingt. Der von Peter genannte parasitäre Thyristor ist eine bauartbedingte Erscheinung eines jeden CMOS-Eingangs.
Die Sache ist halt nur, ich kann hier nur vom Mega8 sprechen, das dieser Effekt erst beim Mega8A und bei den Mega8 der letzten Serie auftritt. Wenn man einen Kontroller tauscht, kann es da zu bösen Überraschungen führen.
Hubert G. schrieb: > Nach drücken des Resettaster zog der µC ca.200mA, der µC lief weiter. Das liegt daran, daß der Taster nicht direkt parallel an den Anschlüssen des Kondensators lag, sondern irgendwo weiter entfernt seinen GND hatte. Wenn man mit hohen Strömen arbeitet, sollte man mit dem Auge verfolgen, wo dieser Strom entlang fließt, ob da nicht andere Bauteile was davon abbekommen. Jeder Leiterzug hat einen Widerstand und eine Induktivität. Die 100R sind eine saubere Lösung. Den 100nF weglassen würde ich auf keinen Fall, der Resetanschluß reagiert auf sehr kurze Flanken. Peter
Peter Dannegger schrieb: > Den 100nF weglassen würde ich auf keinen Fall, der Resetanschluß > reagiert auf sehr kurze Flanken. Naja, die alte Appnote empfiehlt 10 nF, die genügen auch. Wer am /RESET Antennen anschließt, hat sowieso verloren. ;-)
Ich habe gerade gesehen das Atmel doch reagiert hat. In der neueren Atmel AVR042: AVR Hardware Design Considerations von 03/11 sind in Figure 3-2 330 Ohm in Serie zur Resettaste vorgesehen. In der Note von 06/10 ist dieser Widerstand noch nicht vorhanden.
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