Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Ranking: ETH Zürich 6., TU Berlin 43., TU München 46.


von et-student (Gast)


Lesenswert?

Mal wieder ein Uni-Ranking: 
http://www.topuniversities.com/university-rankings/world-university-rankings/2012/subject-rankings/technology/electrical-engineering

Diesmal gehts nur um Elektrotechnik. Und da wundert sich noch jemand, 
warum in Deutschland derzeit ziemlich die Luft aus dem High-Tech-Sektor 
draussen zu sein scheint? In Europa schafft man es gerademal so knapp in 
die Top-10 und hat als grösste Industrienation 5 Länder 
(Grossbritannien, Schweiz, Frankreich, Italien, Schweden) mit besser 
platzierten Unis vor sich.

(Bevor der Verriss losgeht: Natürlich sagen Rankings wenig über die 
Qualität eines einzelnen Abgängers aus. Aber sehr wohl über die 
Gesamtheit des produzierten Outputs - Absolventen, Wissenschaftler, 
Forschungsergebnisse, Technologietransfer zur Industrie, und dieser 
Output ist ja letztlich relevant für die wirtschaftliche Bedeutung.)

von adads (Gast)


Lesenswert?

et-student schrieb:
> (Bevor der Verriss losgeht: Natürlich sagen Rankings wenig über die
> Qualität eines einzelnen Abgängers aus. Aber sehr wohl über die
> Gesamtheit des produzierten Outputs - Absolventen, Wissenschaftler,
> Forschungsergebnisse, Technologietransfer zur Industrie, und dieser
> Output ist ja letztlich relevant für die wirtschaftliche Bedeutung.)

Nein.

von Floh (Gast)


Lesenswert?

Ohne Angabe der "Messmethode" oder der Bewertungsrichtlinien ist das 
Ganze höchstens als Klopapier zu gebrauchen.
Davon hab ich nichts gesehen auf der Seite.
Frei nach dem Motto: Die Gesetze für große Zahlen beginnen bei 2.

von Heiner (Gast)


Lesenswert?

die USA sind in vielen Dingen in der Spitze gut, aber in der Masse 
schlecht. Daher ist der durchschnittliche ET Technik Absolvent in 
Deutschland wohl deutlich besser als der durchschnittliche amerikanische 
Absolvent. Oft sagen Austauschstudenten aus technischen Fachrichtungen, 
dass sie das Niveau in den USA als deutlich niedriger empfanden im 
Studium. Zumindest die Austauschstudenten, die ich aus meinem 
Fachbereich ( Informatik ) kenne und die in den USA an als dort 
durchschnittlich geltenden Unis waren.

von et-student (Gast)


Lesenswert?

Floh schrieb:
> Davon hab ich nichts gesehen auf der Seite.

Guckst du hier: 
http://www.iu.qs.com/university-rankings/subject-tables/?

(Die Klopapier-Aussage interpretiere ich mal als Hoffnung, dass es 
vielleicht um (deine?) deutsche Unis doch nicht so schlecht steht. Auch 
wenn man über die Methoden immer streiten kann, aber bloss anhand der 
Bequemlichkeit der Toilettensitze an verschiedenen Unis wird sowas nicht 
gemacht. Der genaue Rang ist unwichtig, die ungefähre Platzierung aber 
schon eine Ansage - immerhin sind über diverse Rankings immer wieder 
ähnliche Tendenzen sichtbar: Harvard und MIT top, weitere US-Unis weit 
vorne, Cambridge und Oxford beste europäische Unis, ETH Zürich beste Uni 
im deutschsprachigen Raum, Deutsche Unis ab Platz 30-40.)

von Zac Hobson (Gast)


Lesenswert?

Das Ranking ist eine politische Sache. Zum einen wird die Forschung 
bewertet, was mit der Lehre wenig zu tun hat. Excellente Forsch muessen 
nicht gute Lehrer sein.
Zweitens kommt's daruf an wieviele Nobelpreistraeger da rumhocken.
Und dann gibt's eine Bewettung durch eine andere Universitaet. Das geht 
dann etwa so. Ein paar (fast-) pensionierte Professoren blubbern durch 
die Labore und freuen sich auf das Mittagessen. Dann ein par 
selsbtbeweihraeucherungsvortraege und dann kommt das Abendessen. Auf 
dass die andere Uni im Gegenzug das naechste Jahr auch gut bewertet wird 
und auch ein gutes Essen springen laesst.

von Kritiker (Gast)


Lesenswert?

Zac Hobson schrieb:
> Excellente Forsch muessen
>
> nicht gute Lehrer sein.

und vor allem müssen sie mit der Hochschule nichts zu tun haben!

Ich habe mir schon vor Jahren, als der Hype um die ETH losging, 
angesehen, wer dort mit Preisen überhäuft wird: Es sind fast ausnahmslos 
ausländische Forscher von anderen Universitäten, unter anderem ein 
ehemaliger Prof von mir, der dort die Topenticklungen gemacht hat.

Die ETH kauft sich einfach gute Leute ein, wie ein Firma!

Wo sind die vielen Schweizer Topforscher, die in München arbeiten?

Wo sind die Spezialisten aus Bern, die in Erlangen arbeiten?

Ich kenne in München und Erlangen jeweils 2 Firmen, die in ihrer Branche 
dr Weltmarktführer der Produktpalette sind, da ich für beide bereits 
tätig war. Da ist weit und breit kein Schweizer Forscher.

Ausserdem kann man eine ETH nicht mit einer allgemeinen Uni wie München 
vergleichen, eher schon mit der TH Darmstadt etc.

von et-student (Gast)


Lesenswert?

Zac Hobson schrieb:
> Das Ranking ist eine politische Sache. Zum einen wird die Forschung
> bewertet, was mit der Lehre wenig zu tun hat. Excellente Forsch muessen
> nicht gute Lehrer sein.
> Zweitens kommt's daruf an wieviele Nobelpreistraeger da rumhocken.
> Und dann gibt's eine Bewettung durch eine andere Universitaet. Das geht
> dann etwa so. Ein paar (fast-) pensionierte Professoren blubbern durch
> die Labore und freuen sich auf das Mittagessen. Dann ein par
> selsbtbeweihraeucherungsvortraege und dann kommt das Abendessen. Auf
> dass die andere Uni im Gegenzug das naechste Jahr auch gut bewertet wird
> und auch ein gutes Essen springen laesst.

Zac Hobson, schaust du dir das Zeugs eigentlich auch an, bevor du deinen 
Senf dazu gibst? Deine Behauptungen betreffend Nobelpreisträger und 
gegenseitige Besuche von blubbernden Professoren sind schlicht falsch. 
Auch dass nicht primär die Forschung bewertet wird, geht aus obigem Link 
ganz klar hervor. Was du schreibst, ist als kompletter Unsinn zu werten.

Was die Forschungslastigkeit anderer Ratings angeht: Natürlich sind 
die auch für mich als Student wichtig:

1. Gute Forschung kann nur betreiben, wer eine gute Lehre hat. Denn die 
Forscher rekrutieren sich zu einem guten Teil aus den eigenen Abgängern.
2. Wo keine Spitzenforschung betrieben werden, kann auch niemand in 
diesen Spitzentechnologiebereichen ausgebildet werden.
3. Dasselbe gilt für das Angebot an Bachelor- und Masterarbeiten.
4. Gute Rankings und eine daraus folgende gute Reputation ziehen mehr 
Studenten an, entsprechend steigt der Selektionsdruck und somit der Wert 
eines Abschlusses.

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

et-student schrieb:
> (Bevor der Verriss losgeht: Natürlich sagen Rankings wenig über die
> Qualität eines einzelnen Abgängers aus. Aber sehr wohl über die
> Gesamtheit des produzierten Outputs - Absolventen, Wissenschaftler,
> Forschungsergebnisse, Technologietransfer zur Industrie, und dieser
> Output ist ja letztlich relevant für die wirtschaftliche Bedeutung.)

Weil die Schweiz ja in der ganzen Welt für Elektrotechnik bekannt ist 
und nicht etwa für Banken, Nahrungsmittel (Käse, Schokolade und vor 
allem: Nestlé), Pharma/Chemie (z.B. Novartis, Roche), Taschenmesser und 
Uhren.

Nenne mir auf Anhieb eine Schweizer Firma von internationalem Renommé 
aus dem Bereich Elektrotechnik? Okay, ABB. Noch eine? Da muss man schon 
anfangen zu überlegen.

von Schiller72 (Gast)


Lesenswert?

et-student schrieb:
>(Die Klopapier-Aussage interpretiere ich mal als Hoffnung, dass es
>vielleicht um (deine?) deutsche Unis doch nicht so schlecht steht. Auch
>wenn man über die Methoden immer streiten kann, aber bloss anhand der
>Bequemlichkeit der Toilettensitze an verschiedenen Unis wird sowas nicht
>gemacht. Der genaue Rang ist unwichtig, die ungefähre Platzierung aber
>schon eine Ansage - immerhin sind über diverse Rankings immer wieder
>ähnliche Tendenzen sichtbar: Harvard und MIT top, weitere US-Unis weit
>vorne, Cambridge und Oxford beste europäische Unis, ETH Zürich beste Uni
>im deutschsprachigen Raum, Deutsche Unis ab Platz 30-40.)

Wie einige der Vorredner schon schrieben:  Man beachte immer: wer macht 
diese Ranking, welche Kriterien werden herangezogen und vor allem wer 
gibt diese in Auftrag und bezahlt diese.

Und ich denke auch, dass in Deutschland die breite Masse immer noch eine 
im weltweiten Vergleich hervorragende Ausbildung im Bereich der 
Ingenieurwissenschaften erfährt und das sogar kostenlos. Wem nutzen denn 
die „paar Hundert Hanseln“ etwas von Havard, etc. Und was solch 
hochgezüchtete „Söhnchens“ und „Töchterchen“ – sponsored by Papis 
Brieftasche - nachher im Ingenieuralltag an praktisch Verwertbarem 
bewerkstelligen muss sich auch erst einmal zeigen.

Wie „Kritiker“ hier auch schrieb, ist es so, dass viele sog. 
„renommierte“ Hochschulen sich Spitzenforscher an ihre Institute holen. 
Dies natürlich, weil sie entsprechende finanzielle Mittel haben und 
dafür einsetzen. Das hat aber mit dem Lehr- und Studienbetrieb wenig bis 
überhaupt nichts zu tun. Selbst hierzulande sitzen auf schlecht 
bezahlten befristeten Stellen in Forschungsprojekten gute Leute, die 
aber besonders in Drittmittelprojekten mit der Lehre rein gar nichts zu 
tun haben, weil sie dafür nicht bezahlt werden. Diese Wissenschaftler 
forschen an ihren Projekten und lehren nicht.

Patente, Publikationen oder auch Nobelpreisträger, als Maßstab 
heranzuziehen ist auch so eine Sache. All das ist ein Ergebnis von 
Arbeitsverhältnissen in Instituten an den Hochschulen. Wer sehr gute 
Leute dort haben will, muss gutes Geld bieten oder zumindest 
Perspektiven ermöglichen. Und da hapert es in Deutschland. Nur das hat 
wiederum – wie ich schon sagte – wenig bis rein gar nichts mit der 
Qualität der studentischen Ausbildung zu tun.


et-student schrieb:
>Was die Forschungslastigkeit anderer Ratings angeht: Natürlich sind
>die auch für mich als Student wichtig:
>1. Gute Forschung kann nur betreiben, wer eine gute Lehre hat. Denn die
>Forscher rekrutieren sich zu einem guten Teil aus den eigenen Abgängern.
>2. Wo keine Spitzenforschung betrieben werden, kann auch niemand in
>diesen Spitzentechnologiebereichen ausgebildet werden.
>3. Dasselbe gilt für das Angebot an Bachelor- und Masterarbeiten.
>4. Gute Rankings und eine daraus folgende gute Reputation ziehen mehr
>Studenten an, entsprechend steigt der Selektionsdruck und somit der Wert
>eines Abschlusses.

Zu 1. Das ist Unsinn, siehe meine Aussagen zuvor. Gute Forscher kann man 
„einkaufen“ auch in der Hochschul-/Wissenschaftslandschaft. Und auch 
diese hervorragenden Wissenschaftler/Forscher machen dann meist das, was 
sie am besten können und das wofür sie ihr hohes Gehalt bekommen und das 
ist ganz sicher nicht der normale Lehrbetrieb. Diese Damen und Herren 
forschen dann an ihren Projekten, verfassen Paper, halten internationale 
Vorträge, stemmen Patente usw. Ab und an kommt auch ein Nobelpreisträger 
dabei heraus. Nur diese Damen und Herren werden bestimmt nicht 
Lehrverpflichtungen in signifikantem Umfang durchführen, denn damit 
wären zuvor genannte Reputationsleistungen nicht realisierbar.

Zu 2. Welcher Student eines „normalen“ Studiengangs betreibt bitte 
Spitzenforschung oder soll eigens dafür ausgebildet werden ? Ein Student 
soll sein Handwerkszeug lernen und sein erstes „Meisterstück“ ist seine 
Diplomarbeit. Das hat aber mit Spitzenforschung in den aller meisten 
Fällen wenig bis nichts zu tun. Und das muss und soll es auch nicht. 
Allenfalls trifft deine Aussage für Doktoranden zu, die sich aber nach 
ihrem Diplom ihre Forschungsstellen frei aussuchen und dann meist dort 
hin gehen, wo sie ihre Doktorarbeit unter den günstigsten 
Randbedingungen abschließen können. Wer das Zeug dazu hat eine 
Dissertation zu schreiben und wer die Uni mit dem Masterabschluss 
verlässt, das kristallisiert sich im Studium heraus. Da wird nicht im 
Semester 1 eine Seminargruppe der Kandidaten für die Spitzenforschung 
aufgemacht.

Zu 3. Auch Unsinn. Der Hauptteil der Absolventen aus 
ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen hat ihren Platz nach dem 
Studium in der Industrie. Dafür werden sie vorrangig ausgebildet. Für 
Bachelors gilt das noch viel mehr. Studenten eines Masterstudiengangs 
kommen zu ca. 15 % in wirklicher Forschung im Sinne von Wissenschaft 
unter, weil sie promovieren oder an Forschungsinstituten eine Stelle 
finden. Einige schaffen es auch in die „richtige“ Industrieforschung. 
Nur das ist aus meiner Sicht heutzutage auch eher „normale“ F&E, sicher 
auch mit Vorausentwicklung und ein wenig Spielraum für neue Ideen. Aber 
bahnbrechende wissenschaftliche Erkenntnisse und Elfenbeinturm-artige 
Herangehensweisen sind dort eher nicht zu erwarten. Wirkliche 
Grundlagenforschung wird meist staatlich / institutionell bestieben und 
auch vom Steuerzahler finanziert. Und da der Thread auch das Thema 
Elektrotechnik vorgab, sehe ich noch viel begrenztere Möglichkeiten, die 
Welt neu zu erfinden. Bei der Physik mag das schon anderes sein, aber 
darum ging es hier nicht.

Zu 4: Sehe ich auch nicht so. Ich persönliche sehe bei einer Einstellung 
eines Absolventen eines ingenieurtechnischen Studiengangs den Namen oder 
die Reputation der Uni/FH innerhalb von Deutschland als einen der 
unwichtigsten Punkte an, der bei Bewerbungsselektionen eine Rolle 
spielt. Da sind ein guter Studienabschluss, passgerechte Qualifikationen 
in Bereichen, die für die zu besetzende Stelle erforderlich sind, schon 
durchgeführte Projekte, Praxissemester, individuell zu beurteilende 
Sozialkompetenz etc. 1000 mal wichtiger, als das Kriterium, das 
Diplom/der Master ist aus Darmstadt, München, Hamburg, Dresden, Ilmenau, 
oder oder oder. Heiko Mell spricht immer gern vom 
"Schlüssel-Schloss-Prinzip", und der Name der Hochschule stellt auch 
dort, so weit ich weiß, nicht einmal einen ganz kleinen Zacken da.
Fachlich inhaltlich sind die Studiengänge einer bestimmten Fachrichtung 
aller deutschen Hochschulen immer noch halbwegs untereinander 
vergleichbar. Sicher macht es die eine oder andere den Studenten mal 
schwerer und mal etwas leichter. Das ist aber auch nicht statisch 
sondern hängt immer von dem Prof. ab, der dort gerade das betreffende 
Fach lehrt. Da kann selbst an der selben Uni bei anderen Studenten ein 
anderer Prof. das gleiche Fach unterrichten und die Durchfallqoute 
und/oder Vorlesungsinhalte differieren erheblich. Oder aber nach 1 Jahr 
ist der Prof., welcher einen Ruf als der „Exmatrikulator“ hatte, von Uni 
A nach B gewechselt.

von Kritiker (Gast)


Lesenswert?

Mark Brandis schrieb:
> Nenne mir auf Anhieb eine Schweizer Firma von internationalem Renommé
>
> aus dem Bereich Elektrotechnik? Okay, ABB.

Die ABB ist nicht mal ein Beispiel für Elektro, weil das, was in der BB 
Elektro ist, als BBC zugekauft und abgewirtschaftet wurde. Das was in D 
so richtig Elektro ist, kommt von der ehemaligen Hartmann und Braun, die 
aufgekauft wurde.

Genau so verhält es sich mit der Liechtensteiner Balzers. Das sind alles 
schweizer hoasts, die woanders einkaufen.

Eine Firman in der Schweiz, die da anders gelagt ist, ist die Hilti. Dzu 
gibt es Baumer und der Mischupltehersteller Studer.

von Schiller72 (Gast)


Lesenswert?

zu 3. noch: Die meisten Studenten die ich kenne und kannte 
machen/machten ihre Diplom/Masterarbeit in einem Industrieunternehmen 
und nicht an der Uni. Das ist immer ein Pluspunkt, wenn man nach dem 
Diplom/Master/Bachelor in der Industrie seine Brötchen verdienen möchte. 
Dazu gehen Studenten für 1 Semester von Darmstadt nach München oder vom 
Ilmenau nach Wolfsburg, usw. usw. Der Ort der jeweiligen Uni/FH ist 
dafür unbedeutend, außer man ist "Kirchturmliebhaber".
Wer nun im Studium schon weiß, dass er in die Wissenschaft/Forschung 
will und/oder über eine Dissertation es mal selbst zum Prof. schaffen, 
der liebäugelt unbestritten mit "wissenschaftlich anspruchsvollen" 
Themen (diese Wortschöpfung mißfällt mir jetzt selbst, aber mir fällt 
grad keine bessere ein). Nur dazu kann er auch von Uni A zu Uni B gehen, 
das sogar weltweit oder zu Fraunhofer, Max-Planck oder einer ganzen 
Reihe anderer Institute. Auch hier gilt natürlich die Einschränkung: 
"kein Kirchturmliebhaber".

Und am Rande noch: Schau dir doch mal die CV von sog. Spitzenforschern 
mal an, ersatzweise auch die von einigen Profs an deiner Uni. Ich denke 
nicht, dass diese an der Uni, wo sie studierten, jetzt nach X Jahren nun 
Professor sind. Meist sind diese mal paar Jahre hier, paar Jahre da und 
paar Jahre wieder wo anders.
Früher gab es auch ein Hausberufungsverbot an Unis, d.h. jemand der an 
Uni A promovierte durfte nicht an Uni A berufen werden. Das ist aber 
heute, glaube ich, etwas aufgeweicht wurden.

von sieben von neun (Gast)


Lesenswert?

Wer sind die (Diplom-)Absolventen der ETH? Das sind Schweizer. Wer sind 
die Doktoranden? Auslaender. Denn die Schweizer kriegen schon mit dem 
Diplom einen guten Job in der Industrie. Wer sind die Post-Doc's, dh die 
effektiven Forscher? Leute aus Staaten mit einer schlechten Wirtschaft 
und Null Aussichten auf einen Job in ihrem Land.

Ich hab's auch nach dem diplom sein lassen. Hatte keinen Vorteil 
gebracht.

von gordon51freeman (Gast)


Lesenswert?

Wie hier alle aufschreien. Wenn die TU Berlin resp. die TU München so 
weit vorne wäre wie z.B. Zürich würde wohl hier der grösste Lobesgesang 
auf diese Rankings anstehen. Lächerlich.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


Lesenswert?

>1. Gute Forschung kann nur betreiben, wer eine gute Lehre hat. Denn die
>Forscher rekrutieren sich zu einem guten Teil aus den eigenen Abgängern.
>2. Wo keine Spitzenforschung betrieben werden, kann auch niemand in
>diesen Spitzentechnologiebereichen ausgebildet werden.
>3. Dasselbe gilt für das Angebot an Bachelor- und Masterarbeiten.
>4. Gute Rankings und eine daraus folgende gute Reputation ziehen mehr
>Studenten an, entsprechend steigt der Selektionsdruck und somit der Wert
>eines Abschlusses.
Tja, ich hatte einen ganz anderen Wert für die Wahl einer Uni gelegt: 
LEBENSQUALITÄT! Prost..
Rosa

von Nicht neu (Gast)


Lesenswert?

Ich halte das Ranking für durchaus brauchbar.

Wenn man sich hier in Deutschland die sog. Eliteunis ansieht, dann 
machen die einen großen Wirble. Doch wenn man mit denen zu tun hat kommt 
einem als Absolvent einer "normalen" Hochschule ziemlich schnell der 
Gedanke, dass die auch nur mit Wasser kochen, dass die eigene Ausbildung 
auch nicht sooooo schlecht war und dass man da mithalten kann.

Das man von den ganzen deutschen Elitehochschulen keine ganz weit vorne 
findet, wundert mich auch nicht. Das ist nicht zuletzt eine Geldfrage. 
Trotz Excelenzförderung sind die Mittel der durchgehend staatlichen 
Hochschulen ein Witz gegenüber dem, was zum Beispiel Harward so hat. Ich 
erinnere mich an einen Beitrag darüber, wie hart Harward von der ersten 
Finanzkrise getroffen wurde. Was denen nach der Krise übrig blieb würde 
hier immer noch ausreichen ein paar Hochschulen zu betreiben.

Da wir hier gar nicht so viel fördern können um in solchen 
internationalen Rankings mitzuhalten wäre das Geld, das für die 
Excelenzförderung verheizt wird, vermutlich besser in der breiten Masse 
der Hochschulen angelegt. Dafür würde ein paar deutsche Hoschschulen in 
Rankings noch ein paar Stellen nach unten wandern, na und?

So, und jetzt nehme ich das Ranking, gehe zum meinem Kollegen der an der 
RWTH studiert hat und reibe es ihm unter die Nase. Dafür sind Rankings 
immer gut :-)

von ethler (Gast)


Lesenswert?

Mir fällt folgendes auf: Studenten und Abgänger von deutschen Unis 
klagen hier im Forum ständig über die miese Jobsituation, über mickrige 
Löhne und dass man sogar über einen Zeitarbeitsjob froh sein soll. Hier 
in Zürich sieht es komplett anders aus: ETH-Abgänger sind sehr gefragt 
und steigen zu sehr guten Löhnen ins Berufsleben ein. Ich habe noch 
nie einen ETH-Absolventen über seine Karrierechancen jammern hören. 
(Und warum bauen z.B. Google und IBM wichtige Forschungszentren gerade 
in Zürich, wo die Lohnkosten geschätzt doppelt so hoch sind wie z.B. in 
Berlin?)

Mark Brandis schrieb:
> Nenne mir auf Anhieb eine Schweizer Firma von internationalem Renommé
> aus dem Bereich Elektrotechnik? Okay, ABB. Noch eine? Da muss man schon
> anfangen zu überlegen.

Wenn man sich nicht auskennt, ja. Schweizer Firmen oder internationale 
Firmen mit wichtigen Niederlassungen in der Schweiz im Bereich 
Elektro/Maschinenbau: ABB, Alstom, Sulzer, Liebherr, Swisscom, 
Schindler, Swatch, Rolex, OC Oerlikon, Hilti (Lichtenstein), Siemens, 
Google, Logitech, Ruag, IBM, Kaba, Ammann, Komax.

von ETH_Doktorand (Gast)


Lesenswert?

1) Rankings sind nur so gut wie die Massstäbe/Kriterien die Wirklichkeit 
widerspiegeln. Kriterium "Anzahl der Veröffentlichungen" ist 
international gesehen nunmal DIE Währung für eine Forschungsanstalt. Was 
sich dahinter verbirgt, kann durchaus sehr kritikwürdig sein. z.B. 
Veröffentlichungsflut in der Biochemie/Lifescience oder in den 
Materalwissenschaften, wo jede Parameteränderung im Versuch für ein 
weiteres Paper verwurstet wird (überspitzt gesagt).

2) Da ich an einer deutschen, nicht unbekannten TU diplomiert wurde und 
danach an der ETH doktoriert habe (ET nahes Fachgebiet) würde ich sagen, 
dass die ETH durchaus ein deutlich höheres Potential hat. 
Begabte/nichtbegabte Studentenschaft ist bei beiden gleich. Entscheidend 
ist die hervorragende Professorenschaft und der sehr gute Mittelbau 
(bricht ja bei deutschen Unis immer mehr weg). Ausserdem werden 
Studenten sehr früh in Forschungsprojekte eingebunden und an 
wissenschaftliche Arbeitsweisen herangeführt und auch nicht so 
hinterhältig behandelt wie in D-Land, wo studentische Hausarbeiten 
unbezahlt als Kundenprojekte für die Firma des Profs abgewickelt werden.
An der ETH gibt es einen Klumpeneffekt weil sehr gute Profs (will meinen 
Feuer und Flamme für ihr Fachgebiet) gute und sehr gute PostDocs und 
Doktoranden anziehen. An meiner ehemaligen alma mater in D-Land gab es 
auch sehr gute Professoren, aber es gab auch viel Mittelmass, Profs die 
über Beziehungen reinkamen. Da gab es Profs, die die Lehre ihrem 
Doktoranden überlassen haben, nichts wesentliches publizierten und ihren 
sonstigen Geschäften in Gremien und Unternehmen nachgingen. ETH 
Professoren werden sehr gut bezahlt, sind aber auch wirklich 
Hochschullehrer, deren Arbeit/Vorlesungen evaluiert werden.

von Ränkespiel (Gast)


Lesenswert?

Nunja, dafür das Deutschland nicht die besten Universitäten hat, sind 
aber deren Produkte weltweit gefragt.

Wenn es um Zuverlässigkeit, Präzision und Qualität im µm-Bereich geht, 
wird in Deutschland geordert.

Aus den Ländern mit Top-Unis habe noch keine richtig guten, 
konkurrenzfähigen Produkte gesehen, weder aus Fernost noch aus dem 
Angelsächsischen Raum. Genau da sind doch aber die Top-Unis. In den USA 
sind die Waffen absolut highend. Aber auch auf diesem Gebiet könnte 
Deutschland der Beste sein, wenn nicht die Vergangenheit wäre.


Sicherlich hat jemand in den USA den Kleber nach dem Geckoprinzip 
erfunden, aber wo ist jetzt das ausgereifte Produkt auf dem Markt!?

von Chris (Gast)


Lesenswert?

Ich kann ehrlich gesagt nur noch lachen über diese ganze Thematik. Ich 
habe an einer kleinen Hochschule mit insgesamt 2500 Studis meinen Master 
in Nachrichtentechnik gemacht und konnte mir meine Stelle quasi 
aussuchen. Ich habe 4 Bewerbungen geschrieben und bekam zu allen eine 
Einladung und letztendlich hatte ich hier 3 Verträge liegen. Darunter 
die beiden größten Automobilzulieferer.
Natürlich hört sich das gut an wenn man an der TU München oder RWTH 
Aachen studiert hat aber es wurde oben ja schon erwähnt, dass die auch 
nur mit Wasser kochen. Letztendlich kommt es halt immer darauf an, wie 
man sich bei den Gesprächen verkäuft und sowas lernt man an den so 
tollen Elite-Unis wohl auch nicht.

von Marwin (Gast)


Lesenswert?

Diese Rankings sind reiner Mythos. Ich habe selbst an einer Hochschule 
studiert, die in den Rankings stets top war. Wenn die anderen 
Hochschulen wirklich schlechter sind, dann erklaert das den Niedergang 
Deutschlands. Mit Abgaengern der ETH arbeite ich taeglich zusammen - die 
sind nicht besser und nicht schlechter als Andere. Allerdings steht 
Ihnen taeglich ihr Ego, dass an der ETH aufgeblasen wurde, im Weg.

von PIC (Gast)


Lesenswert?

Hahaha, wieso sollen die auch besser sein? Erklär doch mal!!!

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

ROFL
Wurde bei dem Ranking eigentlich auch bewertet, daß Englisch die 
Vorlesungssprache ist, und daß man in der Mensa mindestens 1 mal täglich 
Hamburger und Hot dogs kriegt?
Oder spielte es eine Rolle wie viele gute Football-Spieler an der Uni 
studierten?
Die USA und vor allem England sind ja bekannt dafür die größten 
Hersteller und Exporteure für High-Tec Produkte zu sein. Siehe z.B. Auto 
Industrie oder Unterhaltungselektronik.
Oder gehen alle Absolventen von dort direkt nach De, Japan, Singapur, 
S-Korea, Hong Kong oder China?
Oder was machen alle Absolventen dieser Super Unis? Bleiben dort und 
werden Prof?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.