Hallo HF'ler, bisher war ich im Energie bzw. Regelungsbereich tätig. Da mich der HF-Bereich schon immer interessiert hat bin ich nun am überlegen Amateurfunker zu werden, um meine Kenntnisse in dem Bereich zu vertiefen. Jedoch hört man dabei immer wieder, das es immer weniger Amateurfunker gibt. Könnt ihr da was zu sagen? Wäre die Ausbildung der Ausbildung wegen interessant? Macht es noch sinn sich das entsprechende Equipment zu zulegen? Habe gehört, das man schon 1000-1500€ investieren muß, um einzusteigen. Gruss Muecke
Wenn du schon im Bereich Elektrotechnik tätig bist, also schon Vorkenntnisse besitzt, brauchst du sicher keine extra "Ausbildung", sondern kannst dir das zur Prüfung erforderliche Wissen leicht selber aneignen. > Habe > gehört, das man schon 1000-1500€ investieren muß, um einzusteigen. Völliger Unsinn. Kommt immer darauf an, was man machen will. Die Möglichkeiten sind ja sehr zahlreich. Vom Selbstbau-QRP Gerät für 10 Euro bis zum Highend-TRX für über 5000Euro ist alles drin. Gleiches gilt für eine Antenne aus Kupferlackdraht für ein paar Cent bis zu mehreren tausend Euro. Ein Reiz besteht ja gerade darin, mit geringen Kosten viel zu erreichen. Die Steckdosenamateure, die nur teure industrielle Geräte benutzen, betreiben ja kein Amateurfunk im herkömmlichen Sinne. Aber das soll jeder machen wie er mag. Für den Anfang ist wohl ein gebrauchtes Funkgerät eines üblichen Herstellers mit dem gewünschten Frequenzbereich das sinnvollste. Mag sein, dass es immer weniger Funkamateure (nicht Amateurfunker) gibt. Aber das kann dir doch egal sein, wenn du Interesse daran hast. Erwarte auch nicht unbedingt so viel von den anderen Funkamateuren. Viele sind sehr eigen, sehr konservativ, wenig aufgeschlossen für moderne Technik. Also lege deine Schwerpunkte im Hobby so wie du willst und lasse dir nicht von irgendwelchen Besserwissern sagen, du würdest somit schlechten Amateurfunk betreiben.
Um einzusteigen brauchst du nicht so viel Geld. Es kommt aber darauf an, was du machen willst wenn du die Lizenz hast. KW-Funk mit viel Leistung und einem Edel-Transceiver? ( Sog. Steckdosenfunker....kaufen und Funken... ) Oder Selbstbauprojekte? Amateurfunk hat so viele Facetten, dass man die Kosten nicht an irgendwas festmachen kann. Bei mir war es der Reiz, dass ich Sender ( Im GHz Bereich ) selbst bauen und betreiben darf ( Amateur TV ). Es ist sicher kein Fehler eine Lizenz zu machen. Auch wenn es weniger aktive gibt, so lernt man doch sehr interessante Leute kennen, die im wahrsten Sinne auf der gleichen Wellenlänge sind. Und schon starten gemeinsame Projekte. Der Amateurfunk hat in neuerer Zeit auch digitale Betriebsarten dazu bekommen ( ausser klassischem Packet Radio ). Manchem stehe ich kritisch gegenüber, da man sich manchmal fragt was das ein oder andere noch mit Funk zu tun hat, aber nun denn... Ich rate dir: Mach es! Ein Nachteil ist es nie.
Braucht man die A Lizenz, oder reicht die E Lizenz, oder ist es so, das es ein Abwasch ist gleich A zu machen?
Die E sollte mal als Einsteigerlizenz mit deutlich weniger Lernaufwand kommen, die Praxis hat dann gezeigt, daß der Unterschied doch eher gering ist. Es spricht also nihcts dagegen - gerade bei Vorkenntnissen - gleich auf die A zu gehen. Der Amateurfunk ist so vielseitig, vom Morsen bis zum digitalen Netzwerk zur Kommunikation (ich habe es früher mal A-GSM genannt) gibt es alles. Nur HDTV für Amateure habe ich bisher nicht gesehen, oder gibt es das auch schon? (Habe seit 83 Lizenz)
Muecke schrieb: > Braucht man die A Lizenz, oder reicht die E Lizenz, oder ist es so, das > es ein Abwasch ist gleich A zu machen? Wenn du dich auf das 500 THz Band stürzt, darfst du das sogar ganz ohne Lizenz.
Jochen Fe. schrieb: > Die E sollte mal als Einsteigerlizenz mit deutlich weniger Lernaufwand > kommen War sie auch mal. Damals durfte man sie aber nur dafür benutzen, auf 145 oder 430 MHz mit maximal 10 W EIRP zu arbeiten. Dann wurde der Genehmigungsumfang "aufgebohrt", inwzischen kann man Teile der Kurzwelle sowie unter der üblichen Abgabe der Selbsterklärung auch mehr als 10 W EIRP machen, aber in der Folge wurde der Fragenkatalog entsprechend erweitert. Da der Unterschied aber ohnehin nur im technischen Fragenkomplex liegt (Gesetzeskunde- und Betriebstechnik-Fragen sind zwischen beiden Klassen gleich) und unser TE technische Vorbildung hat, kann man natürlich auch gleich eine Klasse A anstreben. Leider sind die Gebühren für alles bei der BNetzA doch recht heftig geworden, sodass es deutlich billiger ist, nicht erst eine Klasse E als Zwischenstufe zu machen, wenn man ohnehin mit 'ner A liebäugelt. Was man mit der E insbesondere nicht darf: Betrieb auf den "interessanteren" KW-Bändern sowie Experimente auf 2,4 GHz (13 cm). om schrieb: > Erwarte > auch nicht unbedingt so viel von den anderen Funkamateuren. Erwarte von ihnen in erster Linie, dass sie dir als QSO-Partner zur Verfügung stehen. > Viele sind > sehr eigen, sehr konservativ, wenig aufgeschlossen für moderne Technik. Manch einer, wie dieser "om" hier, kommt auch mit einer gesunden Portion Vorurteilen daher, wie er uns gerade beweist. Um dir eine andere Sichtweise zu präsentieren: Ambitionierte Funkama- teure basteln nicht nur Technik, die in den Weltraum fliegt (als Bestandteil von Amateurfunksatelliten), sondern auch Dinge wie ihre eigenen Digital-Fernseh-Sender oder "Klempnertechnik" für den Bereich weit oberhalb 10 GHz, bei der man sich als "Normalsterblicher" schon fragt, wie man bei dieser Frequenz überhaupt noch misst, um welche Frequenz es sich denn handelt. ;-) Aber wenn man auf diesem Auge blind ist, kann man natürlich alle über einen Kamm scheren und als "wenig aufgeschlossen für moderne Technik" abstempeln. ;-)
Jörg Wunsch schrieb: > Ambitionierte Funkama- > teure basteln nicht nur Technik, die in den Weltraum fliegt (als > Bestandteil von Amateurfunksatelliten) ...sondern sie betreiben auch Amateurfunk während sie selbst durchs Weltall schweben: http://www.youtube.com/watch?v=h73EYcyszf8
Hi, Muecke, ich brauche nicht zu wiederholen, was die Vorredner schon richtig geschrieben haben. Aber nachdem die wichtigen Dinge bereits erwähnt sind, bleiben mir nur die weniger wichtigen wie "Freude am Hobby" oder gar "Freunde im Hobby" ;-): a) "Professionelle Ausbildung" bedeutet für die Tätigkeit "Zweiradfahren" erst mal viele Semester Theorie. Dann zur Diplomarbeit im Praktikum mal ein Zweirad putzen dürfen, nach dem Diplom kommt dann der Praxisschock mit schwersten Hautabschürfungen. b) "Hobby" bedeutet in meinem Fall, als Dreikäsehoch unter väterlicher und brüderlicher Anleitung einen Detektorempfänger gelötet zu haben, bis Musik erscholl. Den in der Klasse herum gezeigt - und schon hatte ihn mir einer abgekauft - und ich konnte den nächsten, besseren in Angriff nehmen. Im Hobby orientiert man sich nicht am Berufsziel, sondern an der Freude am Hobby. Diese Freude braucht ständig Nachschub, hat man ein Erfolgserlebnis, beginnt das nächste. (Klar, Tiefschläge gibt's auch...) Man macht das auch besser nicht allein, sondern mit Freunden, wie sie hier im DARC zu finden sind, auf dem Clubabend in Deiner Nähe (Ortsverbände unter www.DARC.de) Die haben alle mal angefangen wie Du - und ihre Beitragszahlungen zum DARC beweisen ihren Erfolg und ihr erfolgreiches Vorgehen. Hier im Forum findest Du keine echten Freunde, zu unpersönlich, keine helfenden Hände. Aber im Ortsverband den besten Rat in Deiner Nähe. Zur Freude selbst: Gespräche über Funk machen nicht wesentlich mehr Freude als Gespräche am Telefon. (Mir jedenfalls nicht.) Wer die Freude allein am Gespräch hat, der wird über kurz oder lang den leichtesten Weg dazu suchen und nicht so einen mühseligen, wo man auf den Wiesenparkplatz fahren und noch eine Antenne aufbauen muss. Funkamateur ist eher Basteln, ob mit Lötkolben oder mit Compiler. (Ich versuche mich gerade an ACARS-Demodulator und Decoder (Flugdatenübermittlung), da wird beides gebraucht.) Deshalb noch dieser sanfte Tritt in Deinen Allerwertesten: Such Dir Deinen Ortsverband heraus, den nächsten Klubabend, kreuze da auf, erzähle dort, was Du hier erzählt hast, aber von Angesicht zu Angesicht, und dann orientiere Dich nach Deiner Erwartung Deiner Freude. Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Gespräche über Funk machen nicht wesentlich mehr > Freude als Gespräche am Telefon. (Mir jedenfalls nicht.) Nun, es gibt andere, denen sie Freude machen. Sollte man halt als Motivation nicht verachten, statt sie als "Steckdosenamateure" zu betiteln, wie das einer der Vorredner tat. Es gab Zeiten, da ging es nicht anders, aber nicht für jeden ist der Weg das Ziel. Ich würde mir auch gern mehr selbst bauen, wenn ich nur Zeit dafür hätte. ;-)
Amateurfunk ist ein recht breit gefächertes Hobby. Es gibt Funkamateure die machen 2 Funkverbindungen im Monat, dafür basteln Sie ambitioniert an Ausrüstung für die oberen GHz-Bänder. Andere programmieren Spezialsoftware für digitale Betriebsarten. Viele haben sich die gesamte Ausrüstung fertig gekauft und wollen nur Funkverbindungen z.B in ferne Länder. Was Du persönlich draus machst und mit welcher Gruppe Du Kontakt pflegst, bleibt Dir überlassen. Muecke schrieb: > Jedoch hört man dabei immer wieder, das es immer weniger > Amateurfunker gibt. Das Alleinstellungsmerkmal mobil (lokal oder weltweit) kommunizieren zu können hat von den 60ern bis Anfang der 90er Jahre viele Leute zum Amateurfunk gebracht. Das ist durch erschwingliche Handy-Flatrates als Motivation weggefallen. Heute hat drahtlose Kommunikation für die Jugendlichen den Reiz verloren. Sie ist selbstverständlich wie fließendes Wasser oder Strom. > Könnt ihr da was zu sagen? > Wäre die Ausbildung der Ausbildung wegen interessant? Wenn Du den Stoff nur lernst, um die Lizenzprüfung zu bestehen, ist es wenig gewinnbringend. Wenn Du die Lizenzprüfung und insbesondere die Möglichkeiten danach nutzt, Dich aus eigenem Antrieb mit der Materie HF-Technik zu beschäftigen, dann kannst Du einiges an Erfahrung mitnehmen. Wenn Du einen Eindruck bekommen willst, was den durchschnittlichen Funkamateur so beschäftigt, hol Dir im Zeitschriftenhandel mal eine Ausgabe der Funkamateur (online www.funkamateur.de). > Macht es noch sinn sich das entsprechende Equipment zu zulegen? Habe > gehört, das man schon 1000-1500€ investieren muß, um einzusteigen. Kommt drauf an, was man unter "entsprechendes Equipment" versteht. Wenn Du einen Transceiverbausatz für Morsetelegraphie kaufst, kommst Du mit 100 € aus. Wenn Du mit handelsüblichen Fertiggeräten Sprechfunk auf den gebräuchlichen Bändern (KW, 2m, 70cm) machen willst, sind die 1000-1500€ eine gute Hausnummer. Der ernsthaft bastelnde Funkamateur wird sich zusätzlich Meßgeräte wünschen. Ob das ein SWR-Meter für 100 €, ein gebrauchter Meßsender aus den 60ern für 300€ oder ein Spektrumanalyzer für 3000 € ist, hängt vom einzelnen ab. Der Lernaufwand für Klasse A ist nicht so viel mehr als für Klasse E. In Anbetracht der deutlich größeren Möglichkeiten und der Kosten für eine Zusatzprüfung von E nach A würde ich sofort zur Klasse A raten. Wolfgang Horn schrieb: > Zur Freude selbst: Gespräche über Funk machen nicht wesentlich mehr > Freude als Gespräche am Telefon. (Mir jedenfalls nicht.) Das kommt sehr drauf an. Der lockere Ratsch über 10 km auf 2m ginge per Telefon auch. Wenn man auf einem Berg sitzend mit wenigen Watt und einer kleinen Antenne große Enternungen direkt überbrückt, dann macht das schon mehr Freude als Telefonieren. Wer den Mond als Reflektor nutzt, freut sich schon über ein paar Zeichen auf dem Bildschirm. Servus Michael
Ja, das gibts noch. Ich habe selbst just am Dienstag die Klasse A gemacht und harre nun dem Bescheid der Post^WRegulierungsbehörde^WRegTP^WBundesnetzagentur. Von den knapp 20 Leuten war rund die Hälfte Neueinsteiger und die Hälfte Aufstocker von E nach A. Nach meinem ganz persönlichen Dafürhalten ist A aber nicht soo viel dramatischer als E: 20 Technikfragen extra und etwas mehr Details. Warum ich das gemacht habe? Weil die Technik mich interessiert. Was ich draus mache? Mal sehen... es grüßt der noch-SWL
Hallo, kurz gesagt : mach es - kaum ein Hobby bietet soviel Facetten wie der Amateurfunk Wie überall gibt es einige wenige Zeitgenossen auf die mann gerne verzichten würde - die sind aber zum Glück die Ausnahme - wirklich. Ja es gibt im Amateurfunk wirkliche einige hochgradige Spezialisten welche Entwicklungen und Anwendungen hervorbringen die locker mit der Industrie und Forschung mithalten können - diese Funkamateuere sind aber immer beruflich vorbelastet - solch ein Wissen wie du Satelliten ins All bringst, oder digitale Verfahren entwickelst welche aus dem Rauschen noch Information herausholen wird bei der Amateurfunkprüfung nicht abgefragt und benötigt - bei weiten nicht. Steig ein, investier die 90 (110 ?) Euro für die Prüfung und Zulassung, du wirst nie mehr vom Bazillus Amateurfunk loskommen - eventuell entsteht mal eine längere Pause (Familie, Beruf, Haus, zeitweises Desinteresse..) aber sei sicher: einmal infiziert => für immer der HF verfallen ;-) 73 "Ham"
Hi, ich schließe mich der Runde an und kann es nur empfehlen, sich das Thema Amateurfunk näher anzuschauen. Ich würde auch soweit gehen und sofort zur Klasse A raten, dabei aber nur bedingt wegen der Einschränkungen auf Klasse E. Ich habe nach dem Informatikstudium direkt die Lizenz gemacht und fand den Wissenszuwachs sehr bereichernd - die Dinge aus Sicht der Analogtechnik zu betrachten, wenn man eine sehr halbleiterorientierte und recht 'digitale' Ausbildung hinter sich hat, kann eine sehr positive und nützliche Erfahrung sein. Man braucht sich aber nichts vorzumachen - für berufliche Zwecke bringt es dir direkt nix, die HAREC zu haben. Für den eigenen Erkenntnisgewinn, den Spaß am Ausprobieren und am Basteln von Elektronik sowie an der Kommunikation über das traditionelle Medium 'Funk' ist nur zu empfehlen, sich das Hobby Amateurfunk zuzulegen. Zudem ist das Niveau der Projekte vieler Funkamateure sehr sehr groß. Wenn ich manchmal in die Elektor gucke was da manchmal für Schaltungen drinne sind, frag ich mich echt, ob sowas ein Artikel wert ist. Ich will an dieser Stelle nicht die Elektor bashen - viele Artikel, insbesondere zum Thema Nixie-Röhren, Lösen der Lorenz-Gleichungen mittels Op-Amps (Chaostheorie) und zum Thema AVR-SDR fand ich absolut klasse. Dennoch - wer sich mal die Hefte der "Funkamateur" oder der DARC-Zeitschrift "CQ" anschaut wird vom hohen Niveau dieser Zeitschriften positiv überrascht sein. Aber das wurde ja bereits erwähnt. Ich dir vorher nur raten, dir mal bestimmte Dinge mal vorher anzuschauen: • "Funkamateur"-Zeitschrift • die Homepage von DJ4UF (http://www.dj4uf.de) • die Homepage des DARC (http://www.darc.de) • http://www.websdr.org/ um dich mal durch die Frequenzbänder zu klicken und ein Gefühl für das Thema zu kriegen Wenn die Themen Neugier wecken, lohnt es sich auf jeden Fall sich da mehr reinzulesen, bevor eine Prüfung in Erwägung gezogen wird. Das intensive Lernen, insbesondere der Betriebstechnik und Vorschriften kann schon ein wenig mühselig sein. Auch wenn der Kreis der Funkamateure recht begrenzt ist, kann es jedem technisch Interessiertem nur angeraten werden, zumindest mal reinzuschnuppern. Dank Internet, Telefonflatrates und Ubiquitous Computing ist elektronische Kommunikation heute Alltag. Wer sich für die Hintergründe interessiert, kann mit diesem Hobby eine Menge lernen.
Nun, auch ich kann die wohlgemeinten Empfehlungen nur bestätigen und werde diese nun nicht noch wiederholen. Wer sich für diese hochinteressante Thematik interessiert: Ran an die Prüfung. Damals, als ich OM wurde, war alles schwieriger. Ich musste mich noch mit Telegraphie (das Morsen) quälen und 60 Zeichen/Min. fehlerfrei hören und geben absolvieren. Dieser Prüfungsteil ist aber inzwischen längst weggefallen und dies war richtig.
> Um dir eine andere Sichtweise zu präsentieren: Ambitionierte Funkama- > teure basteln nicht nur Technik, die in den Weltraum fliegt (als > Bestandteil von Amateurfunksatelliten), sondern auch Dinge wie ihre > eigenen Digital-Fernseh-Sender oder "Klempnertechnik" für den Bereich > weit oberhalb 10 GHz, bei der man sich als "Normalsterblicher" schon > fragt, wie man bei dieser Frequenz überhaupt noch misst, um welche > Frequenz es sich denn handelt. Naja das ist aber wirklich die absolute Ausnahme. Funkamateure, die sich mit derartigen Dingen auskennen dürfte im zehntel Promille Bereich liegen, wenn überhaupt. Dies als Charakteristikum für Funkamateure zu nennen, ist wirklich an den Haaren herbei gezogen. Die meisten haben anstatt Kenntnissen über moderne Technik eher eine Große Klappe und halten jeden, der nicht das Morsen als seine Hauptbetriebsart betrachtet für einen schlechten Funkamateur. Diejenigen, die sich mit der Technik oben genannter Dinge auskennen, sind doch fast immer die, die beruflich mit der Sache zu tun haben und nebenbei eher zufällig die Lizenz gemacht haben. Die Anforderungen sind ja gering.
> Damals, als ich OM wurde, war alles schwieriger. Ich musste mich noch > mit Telegraphie (das Morsen) quälen und 60 Zeichen/Min. fehlerfrei hören > und geben absolvieren. Dieser Prüfungsteil ist aber inzwischen längst > weggefallen und dies war richtig. Ja da war die zuständige Behörde fortschrittlicher als der DARC.
Zitat: "Die meisten haben anstatt Kenntnissen über moderne Technik eher eine Große Klappe und halten jeden, der nicht das Morsen als seine Hauptbetriebsart betrachtet für einen schlechten Funkamateur." Das stimmt so nicht, es sind nur wenige die so arrogant und überheblich sind, der allergrößte Teil der Funkamateure ist freundlich und umgänglich - bitte verallgemeinere nicht jetzt das Verhalten von einigen "Altherrenrunden" auf den 80m Band. Dieses beschämende Verhalten legen nur die wenigsten FA an Tage. Leider ist aber auch so das gerade diese wenigen den Amateurfunk behindernden OM's es verstehen kräftige Signal zu erzeugen. Mit 750W (+einige dB "Messabweichung") an großen Antennen ist das aber keine Leistung. 73 "Ham"
> bitte verallgemeinere nicht jetzt das Verhalten von einigen > "Altherrenrunden" auf den 80m Band. In den Ortsverbänden sieht es aber meistens auch nicht anders aus. Und dass der DARC die Morseprüfung beibehalten wollte, sagt auch schon etwas über diesen Verein aus. Die Ablehnung von moderner Digitaltechnik ist im Amateurfunk nun wirklich keine Ausnahmeerscheinung! http://www.heise.de/mobil/newsticker/foren/S-hauptsaechlich-Amateurfunker-ROTFL/forum-67684/msg-6729728/read/ http://www.heise.de/newsticker/foren/S-Re-Amateurfunker/forum-71778/msg-7185979/read/
Jochen K. schrieb: > Die meisten [...] Hast du sie gezählt? Für die einfache Mehrheit allein in Deutschland müsstest du dann wohl reichlich 30000 davon gezählt haben, aber du hast die Allgemeinheit deiner Aussage ja nicht auf Deutschland beschränkt, also solltest du wenigstens eine Million deiner "fortschrittsfeindlichen" Amateure weltweit vorweisen, bevor du auch nur ansatzweise das Wort "die meisten" in den Mund nehmen kannst. > Diejenigen, die sich mit der Technik > oben genannter Dinge auskennen, sind doch fast immer die, die beruflich > mit der Sache zu tun haben und nebenbei eher zufällig die Lizenz gemacht > haben. Oder eben andersrum: über das Hobby Amateurfunk in Richtung HF-Technik gekommen und das dann zum Beruf gemacht. Jaja, ich weiß, dass passt nicht zum stereotypen Bild der großmäuligen, fortschrittsfeindlichen Funkamateure, wie es einige Vertreter der Art so gern an die Wand malen. Dass Vereine von einigen 10000 Mitgliedern zu einer gewissen Schwer- fälligkeit tendieren, ist keineswegs auf Funkamateure beschränkt. Es besser zu machen, ist aber alles andere als einfach. Dass darüber Leute frustriert sind, kann ich gut verstehen. Dass sie aber deshalb gleich alle anderen Funkamateure in der Öffentlichkeit madig machen müssen (selbstverständlich aus dem Schutz der Anonymität heraus), k*tzt mich an. Ham schrieb: > Mit 750W (+einige dB "Messabweichung") an großen Antennen ist das aber > keine Leistung. Leistung ist es schon. :-) Aber nur in der abgestrahlten HF ... ich schrieb: > Die Ablehnung von moderner Digitaltechnik ist im > Amateurfunk nun wirklich keine Ausnahmeerscheinung! Soso. Wann wurde gleich das Packet-Radio-Netz aufgebaut? Ich glaube, mobile Telefone haben zu der Zeit noch analog gearbeitet. (Dass man danach dann die Weiterentwicklung verschlafen hat, ist allerdings schade.) Das PR-Netz hatte durchaus eine gute Akzeptanz in Afu-Kreisen.
Nachdem ich jetzt etwas recherchiert habe tendiere ich dazu direkt die Klasse A zu machen. Habe mir die Prüfungsfragen angeguckt und habe festgestellt, das ich beim Technikteil derzeit: 25% kann, 50% wieder auffrischen muss und 25% neu lernen muss, wobei die Grenze zwischen auffrischen und neu lernen fliessend ist. Das hält sich im Groben und Ganzen im akzeptablen Rahmen meiner Meinung nach. Eine Sache lässt mich noch ein wenig skeptisch da stehen, wozu ich auch gerne noch mal Input von euch hätte: In wiefern ist man eigentlich auf die Mitgliedschaft in einem Ortsverband angewiesen, oder gibt es auch entsprechend lockere „Zusammenschlüsse“ bzw. kann man auch als Einzelner durchstarten? Gibt es Übersichten, wo man das Verhältnis von "organisierten" zu "nichtorganisierten" Amateurfunkern sehen kann? Ich bin zwar kein prinzipieller Einzelgänger oder kontaktscheu, aber ich habe gewisse Vorbehalte bzw. Bedenken gegenüber Vereinen und der dazugehörigen meist typischen Vereinsmeierei. Gruss Muecke
Muecke schrieb: > In wiefern ist man eigentlich auf die Mitgliedschaft in einem > Ortsverband angewiesen, oder gibt es auch entsprechend lockere > „Zusammenschlüsse“ bzw. kann man auch als Einzelner durchstarten? Formal darauf angewiesen bist du gar nicht. Funkamateur kann man auch völlig ohne Vereinsmitgliedschaft sein. > Gibt > es Übersichten, wo man das Verhältnis von "organisierten" zu > "nichtorganisierten" Amateurfunkern sehen kann? Wenn ich mich recht erinnere, sind leicht über 50 % der Inhaber einer Afu-Genehmigung organisiert. Dabei musst du natürlich auch bedenken, dass es unter den Genehmigungsinhabern auch eine Reihe inaktiver OMs (und YLs) gibt, die zwar ein Rufzeichen haben, aber schon lange keine Taste oder Mikrofon mehr benutzt. > Ich bin zwar kein prinzipieller Einzelgänger oder kontaktscheu, aber ich > habe gewisse Vorbehalte bzw. Bedenken gegenüber Vereinen und der > dazugehörigen meist typischen Vereinsmeierei. Verständlich. Schau' dir einfach an, wie die Leute in deiner Gegend drauf sind. Das dürfte, je nach Mentalität der Beteiligten, von Fall zu Fall dramatisch unterschiedlich sein. Zwei Dinge, die neben dem Erfahrungs- und Gedankenaustausch noch für einen Verein sprechen: . QSL-Vermittlung; wenn du QSL-Karten empfangen willst, ohne den Partnern den teuren Postversand aufbürden zu müssen, geht das nur über DARC oder mit ihm QSL-mäßig kooperierende Vereine. Wenn du da nicht drin bist und trotzdem gelegentlich mal eine QSL-Karte haben möchtest, kommst du am besten, deinem QSL-Partner zusammen mit deiner Karte einen frankierten Rückumschlag beizulegen. (International hat sich die "Green Stamp" eingebürgert: Beilegen einer 1-Dollar-Note; genügt aber in manchen Teilen der Welt bereits nicht mehr für das Porto.) . Interessenvertretung gegenüber Behörden und Wirtschaft. Gerade die Wirtschaft ist natürlich immer wieder scharf drauf, möglichst viel vom Frequenzspektrum belegen zu dürfen. Ganz ohne Interessen- vertrtung wären denen gewiss auch die Afu-Frequenzen nicht heilig.
Muecke schrieb: > Klasse A zu machen. Habe mir die Prüfungsfragen angeguckt und habe > festgestellt, das ich beim Technikteil derzeit: 25% kann, 50% wieder > auffrischen muss und 25% neu lernen muss, wobei die Grenze zwischen > auffrischen und neu lernen fliessend ist. Das hält sich im Groben und > Ganzen im akzeptablen Rahmen meiner Meinung nach. Als Test, ob Du für die Prüfung fit bist kann ich den Prüfungssimulator von http://www.afup.a36.de/download/download.html wärmstens empfehlen. Da sieht man nicht öde die richtigen Antworten sondern kann selber mal rechnen, überlegen und schauen, ob man richtig lag. Die Bücher von Eckard Moltrecht DJ4UF sehe ich auch als Pflichtlektüre an. Damit hat man zumindest mal ein knappes Script, um die Prüfungsthemen zu verstehen. > In wiefern ist man eigentlich auf die Mitgliedschaft in einem > Ortsverband angewiesen, Ehrlich gesagt: Je nach persönlichem Interesse. Wenn Du nicht willst, gar nicht. Inzwischen haben gut 1/3 der Funkamateure dem DARC den Rücken gekehrt. Für den aktiven Kurzwellenfunker ist die kostenlose QSL-Vermittlung das stärkste Argument für den DARC. Doch selbst da gibt es zunehmend Alternativen (GlobalQSL, EQSL, LOTW). > oder gibt es auch entsprechend lockere > „Zusammenschlüsse“ bzw. kann man auch als Einzelner durchstarten? Gibt Dank Internet und Co. gibt es viel mehr überregionale Interessengruppen als das in einem lokalen OV überhaupt möglich wäre. Außerdem lernt man "auf dem Band" ja öfter Gleichgesinnte kennen, ein Vorteil des Amateurfunks. > es Übersichten, wo man das Verhältnis von "organisierten" zu > "nichtorganisierten" Amateurfunkern sehen kann? Mal ganz grob: DARC Homepage 41.000 Mitglieder : (78206 vergebene Rufzeichen * Korrekturfaktor 0.8) = 66% Vergebne Rufzeichen aus http://ans.bundesnetzagentur.de/Amateurfunk/Rufzeichen.aspx Der Korrekturfaktor 0.8 ist ganz grob geschätzt, da ja die automatischen Stationen, Clubrufzeichen, Sonderrufzeichen, Ausbildungsrufzeichen noch rausfallen. > Ich bin zwar kein prinzipieller Einzelgänger oder kontaktscheu, aber ich > habe gewisse Vorbehalte bzw. Bedenken gegenüber Vereinen und der > dazugehörigen meist typischen Vereinsmeierei. In jedem OV gibt es einen kleinen, harten Kern, der mehr oder minder aktiv das Vereinsleben gestaltet. Die überwiegende Zahl der OV Mitglieder beschränkt sich auf ein Dasein als Karteileiche. Die monatliche CQ DL in den Briefkasten bekommen, gelegentlich die QSL-Karten beim QSL-Manager abgeben/abholen, beim jährlichen OV-Fieldday/Contestbetrieb mal vorbeischauen. Fazit: Die 60€ für die Mitgliedschaft tun nicht groß weh, wie stark Du dann am Vereinsleben teilnimmst, entscheidest Du selbst. Servus Michael
Michael M. schrieb: > Als Test, ob Du für die Prüfung fit bist kann ich den Prüfungssimulator > von http://www.afup.a36.de/download/download.html wärmstens empfehlen. > Da sieht man nicht öde die richtigen Antworten sondern kann selber mal > rechnen, überlegen und schauen, ob man richtig lag. > Die Bücher von Eckard Moltrecht DJ4UF sehe ich auch als Pflichtlektüre > an. Damit hat man zumindest mal ein knappes Script, um die > Prüfungsthemen zu verstehen. Den Simulator hatte ich mir schon geladen vorhin. Damit hatte ich auch relativ fix meine %-Aufstellung gemacht. :) Auf die Bücher von DJ4UF bin ich auch schon gestoßen. Werde wohl nachher mal eine Bestellung auslösen (Technik+Recht). Michael M. schrieb: > In jedem OV gibt es einen kleinen, harten Kern, der mehr oder minder > aktiv das Vereinsleben gestaltet. Die überwiegende Zahl der OV > Mitglieder beschränkt sich auf ein Dasein als Karteileiche. Die > monatliche CQ DL in den Briefkasten bekommen, gelegentlich die > QSL-Karten beim QSL-Manager abgeben/abholen, beim jährlichen > OV-Fieldday/Contestbetrieb mal vorbeischauen. > Fazit: Die 60€ für die Mitgliedschaft tun nicht groß weh, wie stark Du > dann am Vereinsleben teilnimmst, entscheidest Du selbst. Ach so ist das: Man ist Mitglied im nationalen DARC und kann dann zu einem OV seiner Wahl hingehen, oder tritt man über den OV dem DARC bei (grübel)? So lockerer Kontakt hört sich auf jedenfalls schon besser an, als gewisse Pflichtprogramme /-Termine. Gruss Muecke
Muecke schrieb: > Ach so ist das: Man ist Mitglied im nationalen DARC und kann dann zu > einem OV seiner Wahl hingehen, oder tritt man über den OV dem DARC bei > (grübel)? Wenn du beim DARC dabei sein willst, bist du in jedem Falle in einem der OVs, denn das sind seine regionalen Gliederungen. Ob du nun zum OV deines geringsten Misstrauens gehst und dort den Aufnahmeantrag stellst, oder ob du beim DARC direkt einen Aufnahmeantrag stellst und dir von ihm den lokalen OV (bzw. die in größeren Orten) nennen lässt, bleibt sich gleich. Sinnvoll ist es natürlich, wenn du dir die Leute vorher mal ansiehst und schaust, ob sie mit dir auf einer Wellenlänge liegen. Dabei können ja durchaus scheinbare Nebensächlichkeiten entscheiden, wie die Frage, ob beim in der Regel monatlichen Clubabend eine Zigarette nach der anderen angezündet wird, was dich als Nichtraucher komplett abschrecken würde oder dergleichen. Wir haben in userem OV Mitglieder, die noch dazu gehören, aber schon eine Weile berufsbedingt nicht mehr hier wohnen. Andererseits haben wir Leute, die regelmäßig zu den Treffen kommen, aber eigentlich zu einem anderen OV gehören (ebenfalls historisch bedingt). Auch, wenn das "O" für "Ort" steht, zwingt dich letztlich niemand, dich genau dem OV bei dir um die Ecke anzuschließen.
Hallo, schau dir mal die Internetauftritte der OVs an - das sagt schon viel (aber nicht alles) aus was im OV so los ist. Auch wenn mir so einiges an der "großen" Vereinsmeierei (also der typisch deutsche Kram mit Vorstand, Entlastung, Gemeinnützigkeit, Steuern etc.) nicht gefällt so möchte ich die OMs und YLs im OV nicht missen. Die die Vertretung der Interessen gegenüber den Behörden und Gestzgebern ist eigentlich das Hauptargument pro DARC. Der nähste Vorteil für Funkamateure die zu Hause keine großen Antennen aufbauen können (z.B Mietwohnung) ist der das viele OVs eine eigene Clubstation haben. Leider ist es aber auch so das besonders da wo eine Clubstation angebracht wäre (Großstädte) keine Clubheim mit Clubstation vorhanden sind, und auf den "platten Land" wo die meisten Funkamateure auch zu Hause eine Station und große Antennen aufbauen können die Clubstation vorhanden ist aber ausserhalb von Constesten kaum betrieben wird... 73 Ham
Ich bin auch bei einem OV gelandet der nicht direkt nebenan ist. Aber die Leute da sind im Schnitt jünger als anderswo (wo man den mit 50 durchaus schonmal runter zieht) und die Vereinsmeierei hält sich in Grenzen. Damit kann ich für meinen Teil leben. 73 de DJ2ELF ;-)
Hallo liebe Kommentatoren, Habe heute wieder viel gegoogelt und festgestellt, das morgen einer meiner am nächst gelegenen OV's (Ich wohne zwischen Lüneburg E05 und Uelzen H23)und zwar der in Lüneburg um 1500 Uhr einen Informatiosnachmittag veranstaltet. Zusätzlich wird in der Woche (14.07.) darauf die SWL Lizenz in Lüneburg angeboten. Resultat: Ich werde morgen mal gucken... Gruss Muecke p.s.: Ich freu mich auf morgen. p.s.2: Habe heute meine Frau schon konfrontiert, das ihr PC woanders stehen muß, damit ich eine PC/Funk Station standesgemäß aufbauen kann. Beim Stichwort Antenne kam auch nicht viel Gegenwehr. Die Hoffnung steigt...
Ach ja, Muecke, aus gegebenem Anlass: > p.s.2: Habe heute meine Frau schon konfrontiert, das ihr PC woanders > stehen muß, damit ich eine PC/Funk Station standesgemäß aufbauen kann. > Beim Stichwort Antenne kam auch nicht viel Gegenwehr. Die Hoffnung > steigt... Nimm sie doch mit auf die Information. Manche XYL hat ihrem Götergatten den Schneid abgekauft... (allerdings fehlt mir die Stastik dazu.) Mein Grund: Ein gemeinsames Hobby macht zu Zweit mehr Spass als zwei einsame. Ciao Wolfgang Horn
>> Die Ablehnung von moderner Digitaltechnik ist im >> Amateurfunk nun wirklich keine Ausnahmeerscheinung! > >Soso. Wann wurde gleich das Packet-Radio-Netz aufgebaut? Ich glaube, >mobile Telefone haben zu der Zeit noch analog gearbeitet. (Dass man >danach dann die Weiterentwicklung verschlafen hat, ist allerdings >schade.) Ja das waren die 80er Jahre. Damals war noch vieles anders, auch im Amateurfunk. Aber viele Funkamateure waren auch damals nicht an der Entwicklung und Aufbau des Packet-Radio-Netzes beteiligt. Es war vielmehr die Leistung weniger einzelner Leute. Heute hingegen werden technische Neuerungen erstmal abgelehnt und man möchte den Amateurfunk am liebsten zum reinen Nostalgiefunk verkommen lassen. Sehr schade diese Entwicklung. Einige wenige vorbildliche Ausnahmen können den Amateurfunk als ehemals experimentiellen und innovativen Funkdienst zur Weiterbildung und Erkenntnisgewinnung leider nicht retten. Technisch interessierte jüngere Leute befassen sich heute eher mit der Computertechnik, auch weil sie von den ewig Gestrigen im Amateurfunk abgeschreckt und vertrieben werden.
Wer die Zeitschrift "Funkamateur" liest, kann daraus ne Menge über den Gemütszustand der lieben OM's entnehmen. z.B. ist die Anzahl derer, die alles ablehnen, was "SMD" heißt, groß und äußert sich lauter als andere. Ich hatte neulich auf dem Funkerberg bei KW sowas miterlebt, herrje hatte der Bursche zu einer Schimpftirade ausgeholt und beifälliges Nicken geerntet. Im Gegensatz zu solchen gibt es aber einige (wenige) Funkamateure, die aufgeschlossen und modern sind und die Technik vorantreiben. Meist haben diese OM's einen entsprechenden beruflichen Hintergrund. Aber auch dort gibt es Probleme, hauptsächlich altershalber. Zum Hobby kommt so mancher eben erst nach der Pensionierung und da ist schon ein bissel die Luft raus. Wenn ich so zurück denke, dann sind solche Sachen wie Fourier-Transformation usw., die man an der Uni hatte, schon Jahrzehnte her - aber für interessante Sachen wie SDR braucht man's eben wieder. Wenn man dann sein Leben lang was Anderes gemacht hat, ist es ne Anstrengung, das alles wieder so aufzufrischen, daß man damit einen Signalprozessor so programmieren kann, daß was gutes dabei herauskommt. Das ist vielleicht der Kern der Beiträge, die den Funkamateuren eine gewisse Abneigung gegen Neues zusprechen. W.S.
Michael M. schrieb: > In jedem OV gibt es einen kleinen, harten Kern, der mehr oder minder > aktiv das Vereinsleben gestaltet. Die überwiegende Zahl der OV > Mitglieder beschränkt sich auf ein Dasein als Karteileiche. Nicht wirklich in jedem...aber in manchen. Mein Tipp als Ortsverbandsvorstand: Gehe nicht zu dem Infoabend, da ist sicher alles wunderhübsch und bunt. Besuche einfach unverbindlich ein paar Ortsverbände in Deiner Nähe. Setze Dich einfach dazu. Funkamateure wollen meist nur spielen und beißen nicht :-) Nun versuche dort ins Gespräch zu kommen. So kannst Du Dir selbst ein Bild über die Personen dort machen und ob Dir das liegt. Wenn Du den "OV-Abend" besuchst und keine Neugier erweckst kannst Du m.E. gleich wieder gehen, Du bist falsch. Ansonsten kann ich Dir den DARC nur wärmestens empfehlen, die Ortsverbände sind aber sehr unterschiedlich organisiert und aufgeschlossen. Im "richtigen" Ortsverband bekommst Du ganz sicher sehr nette Kontakte und vor allem Lernhilfe. Meist bekommst Du auch als Starthilfe irgendein Funkgerät kostenlos ausgeliehen. Probiers einfach aus, wenn Du den "richtigen" Club gefunden hast dann meldest Du Dich zunächst für 6Monate als Gastmitglied an. Tja, und wie von einigen Vorschreibern erwähnt: Wenn Du schon techn. Vorkenntnisse hast, mache die "A", dann bist Du frei für alles. Der Aufwand ist wirklich nur ein bisschen mehr Technik lernen. Viel Spaß und willkommen in der Gemeinde der infizierten :-)
Man kann sich ja nur einen OV in seiner Nähe suchen. Es ist ja nicht so, dass es in jedem Dorf einen gibt. Die (Aus)Wahl hat man also eher weniger. Aber die Praxis zeigt: Den DARC braucht man nur zur QSL-Karten-Vermittlung, wenn man überhaupt auf diese Papierkarten Wert legt. (Es gibt da längst sinnvollere QSO-Bestätigungen, die der DARC natürlich ablehnt.) Die sonstige Vereinsmeierei ist mehr störend als nützlich.
hf schrieb: > Man kann sich ja nur einen OV in seiner Nähe suchen. Es ist ja nicht so, > dass es in jedem Dorf einen gibt. Die (Aus)Wahl hat man also eher > weniger. Uih, Du bist an keinen OV in Deiner Nähe gebunden, Du hast die Auswahl aller Ortsverbände! Lieber fahre ich 30km weiter zu einem OV der auf meiner Wellenlänge liegt und eine Gemeinschaft pflegt, als zu einem OV in der Nähe der sich nur auf QSL-Karten verteilen beschränkt. Ich fürchte, Du bist in solch einem? Aber die Praxis zeigt: Den DARC braucht man nur zur > QSL-Karten-Vermittlung, wenn man überhaupt auf diese Papierkarten Wert > legt. (Es gibt da längst sinnvollere QSO-Bestätigungen, die der DARC > natürlich ablehnt.) Die sonstige Vereinsmeierei ist mehr störend als > nützlich. Siehe was ich zuvor schrieb... Hier würde ich sicher nicht eintreten... Bevor das nun vom Thema abweicht, sollten wir damit vielleicht aber aufhören (ok, bin nicht ganz unschuldig). Der TE wollte ursprünglich wissen ob eine Amateurfunkausbildung Sinn macht.
>als zu einem OV >in der Nähe der sich nur auf QSL-Karten verteilen beschränkt. > >Ich fürchte, Du bist in solch einem? Nein ganz so schlimm ist es bei uns nicht. Aber glaube mir ich kenne einige OVs ziemlich gut. Habe früher auch viel Vereinsarbeit gemacht und die unterschiedlichsten OVs kennen gelernt. Daher bilde ich mir schon ein, in etwa zu wissen wie es bei den OMs meisten so läuft. > Wer die Zeitschrift "Funkamateur" liest, kann daraus ne Menge über den > Gemütszustand der lieben OM's entnehmen. z.B. ist die Anzahl derer, die > alles ablehnen, was Die Zeitschrift "Funkamateur" kommt inhaltlich wesentlich aufgeschlossener und innovativer daher als das Mitgliedsblatt CQDL des DARC.
W.S. schrieb: > Wer die Zeitschrift "Funkamateur" liest, kann daraus ne Menge über den > Gemütszustand der lieben OM's entnehmen. z.B. ist die Anzahl derer, die > alles ablehnen, was "SMD" heißt, groß und äußert sich lauter als andere. Vor allem letzteres. Aber das ist keineswegs auf Funkamateure beschränkt: sieh' dich in diesem Forum um, wie viele Leute hier immer wieder rumjammern, dass sie diesen oder jenen schönen Controller ja vielleicht gern mal ausprobieren wollen, dann sofort verbunden mit der Bemerkung: "Aber den gibt's ja nicht in DIP". Willst du diese Leute deshalb alle als "technikfeindlich" abstempeln, nur weil sie noch nicht verstanden haben, wie einfach SMD ist? Mein persönlicher Einstieg in SMD war übrigens ein Beitrag im "Funkamateur" Ende der 1990er Jahre: die DL-QRP-PA. In diesem Beitrag haben sich bereits damals die Autoren regelrecht euphorisch über die Vorteile von SMD gerade im HF-Bereich geäußert. Vor einiger Zeit hat Norbert Graubner, DL1SNG, Autor einiger Bausätze im Funkamateur, einen eigenen Beitrag über Infrarot-Löten von SMDs in QFN und dergleichen geschrieben, eben weil er sich für die Bausätze auch mit sowas befassen musste und dies den anderen OMs und YLs dann näherbringen wollte. Sieh' dich mal hier im Forum um, wiel viele bekennende Elektronikbastler um QFN nach wie vor allergrößte Bögen machen ... hf schrieb: > (Es gibt da längst sinnvollere QSO-Bestätigungen, die der DARC > natürlich ablehnt.) Wo lehnt "der DARC" diese ab? Albernes Gefasel. Ansonsten: ob diese "sinnvoller" sind oder nicht, darfst du als Entscheidung schon jedem Einzelnen zugestehen. Wenn du QSLs nur haben willst, um für ein DXCC oder dergleichen zu sammeln, könntest du Recht haben. Für mich aber ist eine QSL-Karte ein persönlicher Gruß des QSO-Partners, bei dem ich mich sowohl über Individualität als auch Ästhetik freue. Mit 'ner eQSL könnte ich mich da vielleicht noch anfreunden. LoTW ist mir jedoch uninteressant, zumal sie ja auch gleich mal vorschreiben, wer alles nutzungsberechtigt ist:
1 | TQSL works with: |
2 | · MS Windows |
3 | · Mac OS X |
(Nein, keine Diskussion über Betriebssysteme. Dort beanspruche ich für mich einfach mal, experimentierfreudiger zu sein als die meisten anderen. Sollte ich darum alle Windows-Nutzer nun "technikfeindlich" nennen?)
So: Die Informationsveranstaltung war sehr aufschlussreich und die Leute sehr kontaktfreudig. Hat mir gut gefallen. Ich wurde daraufhin gleich zum nächsten OV-Abend eingeladen, wo ich auch hin ging. Dort wurde unter anderem ein Vortrag über D-Star (DV-RPTR) welchen ich sehr interessant und definitiv nicht rückständig fand! Samstag ist noch eine SWL (DE) Ausbildung wo ich noch ein wenig Praxis bekommen kann, die etwas beim Lernen (A-Lizenz) unterstützen sollte. Gibt natürlich schöneres als Ländercodes, Frequenzen u.ä. auswendig zu lernen, aber da führt wohl kein Weg dran vorbei. Gruss Mücke
Zumindest hier gibt es fuer Elektroingenieure eine vereinfachte Funkpruefung, die im Wesentlichen aus dem Gesetzesteil besteht.
Morz Kerl schrieb: > Zumindest hier gibt es fuer Elektroingenieure eine vereinfachte > Funkpruefung, die im Wesentlichen aus dem Gesetzesteil besteht. Hier nicht, aber als E-Ing. hast du auch praktisch keine ernsthaften Probleme mit dem technischen Teil der Prüfung, sondern nur mit dem gesetzlichen und betriebstechnischen (Länderkennungen, Q-Gruppen und sowas).
Jörg Wunsch schrieb: > Damals durfte man sie aber nur dafür benutzen, > auf 145 oder 430 MHz mit maximal 10 W EIRP zu arbeiten. Hi Jörg Das war doch die damalige C-Lizenz (hab ich mir auch mal angetan). Aber iirc dürfte man mit der auch höher als 70cm arbeiten, oder ? Grüße Andreas
Andreas H. schrieb: > Das war doch die damalige C-Lizenz (hab ich mir auch mal angetan). Nein, die hatte noch eine höhere Leistung (soweit ich mich erinnern kann — ich war ja nie selbst davon "betroffen"). Ich meinte die Anfänge der "E", aka. Einsteigerklasse. Bis zum Wegfall der CW-Prüfung gab's dann A (alles), B (nur > 30 MHz, keine CW-Prüfung) und dann halt E (nur 145/430 MHz, nur 10 W EIRP und damit u. a. keine Prüfungsinhalte, die sich mit den Details rund um die Selbsterklärung befassen). Mit dem Wegfall der CW-Prüfungspflicht wurde dann Klasse B abgeschafft (alle B-Inhaber damit A-Inhaber), später dann hat man Klasse E einiges mehr zugestanden, u. a. Teile der Kurzwelle und mehr als 10 W EIRP (natürlich verbunden mit der Pflicht zur Selbsterklärung). Daraufhin wurden dann aber die Prüfungsinhalte an die neuen Anforderungen "aufgestockt", nur diejenigen, die zu dieser Zeit die "E" hatten, haben also gewissermaßen die Erweiterungen "geschenkt" bekommen.
Hallo Jörg Danke für die "History". Durch die bekannten Antennenprobleme bei Mietwohnungen bin ich ja seit (leider) vielen Jahren inaktiv und das ganze "Relizensierungsdrama" ist an mir vorbeigegangen. Naja, mal sehen ob ich nicht doch mal eine HB9CV für 70cm zusammenschraube und nachsehe, ob in Y09 noch jemand aktiv ist. 73 55 Andreas
Andreas H. schrieb: > Durch die bekannten Antennenprobleme bei > Mietwohnungen War bei mir irgendwie immer ein Kriterium beim Aussuchen der Wohnung. Nicht das wichtigste, aber ein Vermieter, der sich grundsätzlich dagegen geweigert hat, überhaupt über sowas zu reden, war halt auch von vornherein indiskutabel. Jetzt habe ich Glück: mittlerweile sind Kamine ja wieder "in", daher wurden bei der Modernisierung die Schornsteine erhalten und das Dach begehbar gehalten, schließlich muss ja der Schornsteinfeger auch rauf. Für 2 m habe ich schon was aufgebaut, nun muss ich nur noch einen sinnvollen Kompromiss für Kurzwelle finden ...
Jörg Wunsch schrieb: > War bei mir irgendwie immer ein Kriterium beim Aussuchen der Wohnung. Die Option hatte ich leider nicht. Da kam irgendwie immer was dazu, was die Wohnungsauswahl noch deutlicher beschränkt hatte. Aber man kann ja auch einiges aus dem Zimmer raus machen. Nicht schön aber machbar, wenngleich auch sehr reichweitenbeschränkt. Für basteln hats aber dann doch immer noch gereicht. @TE: Ich würde es auch immer wieder empfehlen. Du kannst Dir ja gar nicht vorstellen, was es für ein tollen Gefühl ist, wenn Du das erste Mal mit einem selbstgebauten Empfänger irgendwas gehört hast, was nicht normales Radio ist. Und dann auch irgendwann mit einem Selbstbau senden zu können, ist schon irre :-) Der Geräteaufwand hält sich übrigens in erträglichen Grenzen. Man kennt irgendwann eigentlich immer jemanden, der jemanden kennt, der das gesuchte Gerät von jemand leihen kann ;-) Ausserdem musst Du ja nicht im GHz Bereich anfangen. Und, finally, Messgeräte bauen ist dann auch noch mal doppelt spannend. Grüße Andreas
Hallo Müecke, mach die Ausbildung, sei ein Mann. Bau ein Haus, pflanze einen Baum oder was uach immer du zu einem guten Garten und einer 160m oder gar 472 KHz brauchst und denke an die Familie. Tritt in einen Amateurfunkclub ein. Die haben immer Hilfe in Not und Katastrophenfälle. Amateurfunkkollegen sind meistens Hilfsbereit und in der Gruppe kann man besser bauen, experimentieren. Klar es gibt exotische Bänder wo man selber nur sehr wenige der 6 ;Millionen Funkamateure auf der Erde trifft. Aber wenn es klappt ist man froh das man Helfen kann uns sein wissen im Club weitergeben kann was man alleine nicht schafft. Lass dich nicht beeinflussen auch wenn du Beruflich gar nichts mit Technik zu tun hast. Gerade die meisten beruflich tätigen sind oft durch Buchhalter, Manager die nur die Aktien sehen eingeschrankt und sehe gar nicht was auf der Basis abgeht. Ist bei mir im Betrieb auch so. Jeder läuft mit dem Iphone und Android rum und erst jetzt fällt oben der Groschen man könnte ja mal so ein Ding mit Table produzieren. Ob die nicht Techniker und Entwickler etwas mit Amateurfunk und Technik im Hobby zu tun haben wird dabei gar nicht gefragt und schon gar nicht gewürdigt. Aber wenn die ... am Dampfen ist dann muss nunmal jeder ran und die Kohlen aus dem Feuer holen. Obwohl die schon seit Monaten sagen da ist die Ursache aber auf die hört man nicht und denkt die sind ja nur Amateure und haben oft die Stecknadel im Heuhaufen gefunden.
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