Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Physik oder Elektrotechnik studieren ?


von AX90 (Gast)


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hallo zusammen,

ich wollte gerne eure rat / meinung wissen.

ich habe mein abitur gemacht und bin seit einem jahr relativ siher 
gewesen elektrotechni zu studieren. ich habe mich für mathe und physik ( 
z.b. elektromagnetische wellen) interessiert und fand es interessant , 
es technisch anzuwenden  ( z.b in form von smd led , die ich sehr 
interessant finde) oder ich habe mich stets gefragt wie ein pc 
funtkioniert etc.


in der schule hat aber nun speziell die qunantenphysik  neugierig 
gemacht. angefangen vom welle teilchen dualismus bis hin zur 
unschärferelation , habe ich eine ziemliche neugierde bekommen.

was würdet ihr mir raten oder für tipps geben , damit ich mir sicherer 
werden kann

von BindochnurGast (Gast)


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AX90 schrieb:
> ich habe mein abitur gemacht

Und das ohne Kenntnis von Groß- und Kleinschreibung?

Zum Thema:

Die von dir zitierten Physikthemen sind - je nach Vertiefungsrichtung - 
durchaus Bestandteil eines Elektrotechnik-Studiums.

Die beiden folgenden Veranstaltungen gehören bspw. zum Master 
Elektrotechnik an der Ruhr-Uni-Bochum, Vertiefung "Mikro- und 
Nanoelektronik":

http://www.ei.rub.de/studium/lehrveranstaltungen/82/
http://www.ei.rub.de/studium/lehrveranstaltungen/83/

AX90 schrieb:
> ich habe mich für mathe und physik (
> z.b. elektromagnetische wellen) interessiert und fand es interessant ,
> es technisch anzuwenden  ( z.b in form von smd led , die ich sehr
> interessant finde) oder ich habe mich stets gefragt wie ein pc
> funtkioniert etc.

Ich habe mich für ein Elektrotechnik-Studium entschieden, weil ich mich 
die Technik der ganzen Geräte, die ich auseinandergebaut habe, so sehr 
interessiert hat, dass ich dazu mehr wissen wollte. Das was du 
schreibst, klingt für mich sehr vage - du müsstest mehr erzählen, weil 
es schwierig ist, aus dem was du schreibst eine Empfehlung abzuleiten.

Studier' das, was dir Spass macht.

von AX90 (Gast)


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@BindochnurGast

Mein Vater ist Elektroniker und ein ziemlicher Bastler :).
Ich musste früher für ihn  kleine "Schaltpläne" erstellen für Platinen , 
die er mit  LEDs bestückte bzw. lötete. Mich hat es stets fasziniert, 
warum solche kleine Bauteile  so stark leuchten konnten. Außerdem habe 
ich meinen alten PC auseinander  geschraubt und mich stets gewundert 
wieso diese Bauteile modernen PC ergeben oder wie die Datenübertragung 
funtktioniert beim W-Lan ?

Deswegen dachte ich mir, das  Studium der Elektrotechnik gibt mir 
Antworten darauf ^^.

von AX90 (Gast)


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" oder wie die Datenübertragung beim W-Lan  funtkioniert "

von Drei Sommer (Gast)


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Die mathematischen Anforderungen sind bei einem Physikstudium sehr viel 
hoeher. Wenn man nicht auch Mathefan ist, sollte man sich das nicht 
antun. Ich hab beides studiert, beides war gut.

von AX90 (Gast)


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An der Mathematik macht mir speziell das Beweisen und das Knobeln am 
meisten SPaß. Die Schulmathematik finde ich etwas öde , da meist nach 
dem gleichen Muster gerechnet wird^^

von Top-Absolvent (Gast)


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Tja, schlechte Voraussetzungen.

Spaß wird dir da schnell vergehen, was du wirklich brauchst ist neben 
Interesse eine große Portion Durchhaltevermögen.

von BindochnurGast (Gast)


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Ja, genau das wollte ich auch ergänzen.

Mathe-LK gehabt? Oder "nur" Grundkurs?

Üblicherweise haben Physiker und reine Mathematiker die gleichen 
Mathe-Vorlesungen (Analysis I-?, Lineare Algebra I-?) während 
Elektrotechnik-Studenten eine eher zugeschnittenere 
Mathe-Vorlesungs-Serie hören müssen.

Mathematik ist ein mächtiges Werkzeug - ohne wird's schwer, richtig zu 
verstehen, wie die Datenübertragung bei WLAN funktioniert.

von AX90 (Gast)


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Mathematik LK natürlich
und Physik GK , obwohl es von den Anforderungen eher LK war :D

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Geh gleich mal die Hartz bescheide ausfüllen ..
> Hab ich auch schon gemacht ..

Unser netter Ghostwriter ist schon wieder aufgetaucht ..

Wenn ich die Moderatoren bitten dürfte ..

von Top-Absolvent (Gast)


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LK, GK alles vollkommen egal.

Schule und Uni sind nicht zu vergleichen, Rückschlüsse zu ziehen 
sinnlos.

von AX90 (Gast)


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Und wegen der Mathematik:
Ich bin mir bewusst , dass es ein harter und schwerer Weg sein wird und 
es etwas dauert , sich daran zu gewöhnen, aber dennoch  nehme ich die 
Herausforderung an, weil ich  einfach mehr von der Welt verstehen will 
und dazu gehört Mathematik einfach dazu.

von El Loco (Gast)


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AX90 schrieb:
> " oder wie die Datenübertragung beim W-Lan  funtkioniert "

Studiere Nachrichtentechnik! Physik+Mathe+E-Technik hoch drei.
Elektromagnetische Wellen, W-LAN? --> Nachrichtentechnik!
HTW-Berlin bietet das an. http://nt.htw-berlin.de/

von AX90 (Gast)


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das kam mir in den Sinn , aber ich will mich nicht zu früh festlegen, 
vllt. finde ich in anderen Richtungen das einzig Wahre(z.B 
Automatisierungstechnik)

von El Loco (Gast)


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AX90 schrieb:
> Automatisierungstechnik

Und wieder Nachrichtentechnik! Das ist ja das Schöne an NT, Du bist 
nicht so eingegrenzt in deiner Themenwahl.

von Bernie (Gast)


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AX90 schrieb:
> in der schule hat aber nun speziell die qunantenphysik  neugierig
>
> gemacht. angefangen vom welle teilchen dualismus bis hin zur
>
> unschärferelation , habe ich eine ziemliche neugierde bekommen.

Die hatte ich zu Deiner Zeit auch. Habe alles gelernt bis hin zur 
schwachen Schwechselwirkung. Zu meiner Zeit kamen gerade die beiden 
Typen mit ihrem Artikel in der FAZ raus, die die Einstein'sche 
Relativitätstheorie widerlegt haben (wollte). Dazu habe ich dann mal 
gleich einen Fachartikel geschrieben.

Später habe ich aber doch Elektro gemacht, weil die Physiker so gut wie 
nie in ihrem Job arbeiten.

Ich kenne jetzt einen einzigen, der damals mit mir Physik-Abi gemacht 
hat und heute in der Physik arbeitet. Der ist bei der GSI und verdient 
sein Geld als Forscher. Der hat eine Promotion und weniger Geld, als 
ich.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Das Studium ist immer eine Sache für sich selbst, egal welche
Fachrichtung. Es kann keiner seriös vorraussagen, wie der
Arbeitsmarkt NACH dem Studium aussieht.

Mein Sohn studiert Physik, es ist elend interessant. Hätte
ich damals nur ... Mach es !

von adasdas (Gast)


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Hey,

lass dir von denen keine Angst bezüglich Mathematik machen.
Wir durften uns (hab Physik studiert) aussuchen, ob wir die Module bei 
den Mathematikern oder für die Mathe Module für Physiker besuchen 
wollen.
Die Ingenieur Trottel versuchen ihr lächerliches rumgerechne in Mathe, 
welches sie dann noch in zig Threads als Mathe 1 bis 10 anspruchsvoll 
reden, als das Ende der Fahnenstange darzustellen und ach so 
anspruchsvoll zu reden. Sogar die Informatiker machen im Vergleich zu 
den Elektrotechnikern und Maschinebauern richtige Mathematik.

Wenn dir es spaß macht, dann packse es schon!
Schönen Gruß

von Michael K. (charles_b)


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1. Du hast das Abitur bekommen!
2. Interessiert dich wie die Schaltung funktioniert => Elektrotechnik
3. Interessiert dich WARUM ein Bauteil so funktioniert => Physik

von Jochen Kilb (Gast)


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> in der schule hat aber nun speziell die qunantenphysik  neugierig
> gemacht. angefangen vom welle teilchen dualismus bis hin zur
> unschärferelation ,

Das ist ja echt erstaunlich, dass man davon etwas in der Schule hört.
Von Welle-Teilchen-Dualismus habe ich bestenfalls etwas im Zusammenhang 
mit Beugung von Licht am Spalt gehört. Quantenmechanik und 
Unschärfenrelation gab es in unserer Schulphysik nicht.

> Mathematik LK natürlich
> und Physik GK

Und dazu noch im Grundkurs.
Welche Schule ist das denn?

von Michael K. (charles_b)


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Jochen Kilb schrieb:
>> in der schule hat aber nun speziell die qunantenphysik  neugierig
>> gemacht. angefangen vom welle teilchen dualismus bis hin zur
>> unschärferelation ,
>
> Das ist ja echt erstaunlich, dass man davon etwas in der Schule hört.
> Von Welle-Teilchen-Dualismus habe ich bestenfalls etwas im Zusammenhang
> mit Beugung von Licht am Spalt gehört. Quantenmechanik und
> Unschärfenrelation gab es in unserer Schulphysik nicht.

Ja, die "modernen" Lehrpläne des G8.....

Im Ernst: Mehr als neugierig machen kann man da in der Schule nicht. 
Klar, der Doppelspaltversuch ist ein Klassiker, vielleicht noch den 
Franck-Hertz-Versuch wird vorgeführt. Doch das Aufstellen von 
Hamiltonoperatoren etc. und das Rechnen geht natürlich nicht.

Insofern seh ich es auch ein wenig kritisch, da viele die Überzeugung 
gewinnen, sie hätten es ja in der Schule "gelern", obwohl sie in der 
Schule nur davon "gehört" haben.

Ist so ähnlich wie Englisch für Grundschüler, welches dann von 
Tourismusenglisch-LehrerInnen vertickt wird und den Kinder die 
trügerische Selbstüberschätzung ermöglicht, sie könnten die Sprache ja 
dann schon, wenn sie ins Gymnasium kommen.

von Michael K. (charles_b)


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P.S. auch die SRT wird ja behandelt. Wir schauen aber, dass die 
Beispiele sehr überschaubar bleiben (Myonen auf der Erde, Gesamtenergie 
von geladenen Teilchen, Ruheenergie). Das Zwillingsparadoxon halten wir 
eher flach, wegen der Beschleunigungsvorgänge etc.

Doch schon die relativistische Bewegungs auf einer Kreisbahn (z. B. 
Synchrotron) führt uns ins Abseits, weil wir hier es ja mit einer zum 
Zentrum beschleunigen Bewegung zu tun haben.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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AX90,

überlege Dir, wie die Berufschancen mit Physik oder Elektrotechnik 
aussehen. Schliesslich bleibst Du nicht jung und Du musst Deinen 
Unterhalt verdienen. Als Elektrotechniker geht das meiner Meinung nach 
deutlich besser...
Rosa

von hans (Gast)


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Was sagt ein Physiker ohne Arbeit zu einem mit Arbeit?
.
.
.
.
.
.
.
Eine Currywurst mit Pommes bitte.

von Paul (Gast)


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1. Falls Dich in Physik nur die ET interessiert hat und Mechanik, 
Thermodynamik usw. anödeten, vermeide ein Physikstudium. Mache dann ET.

2. Falls Dir das knobeln an Grundlagen (z. B. Atomstrukturen) mehr 
reizt, als mit fertigen Bauelementen Geräte zu bauen, studiere Physik

3. Als Physiker hat man weniger Möglichkeiten in einem adäquaten Job 
unterzukommen. Viele landen bei Versicherungen und Behörden oder werden 
Vorstand von irgendwas oder Bundeskanzlerin ;-)

von Didi S. (kokisan2000)


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Ich habe beides studiert an einer TU, zu einem großen Teil parallel. 
Einige Fächer der ersten Semester werden manchmal sogar für beide 
Disziplinen gemeinsam angeboten. Beide Studiengänge sind sehr 
interessant und Mathe gibt es bei beiden reichlich, wenn auch in 
unterschiedlichen Themengebieten.

Mein Rat:
Schnupper in beide Gebiete rein und rede mit Studentinnen/Studenten vor 
Ort, ob nun an TU, HS, BA oder FH. Besorge Dir die Inhalte der 
Studienrichtungen an ein paar wenigen Hochschulen Deines Vertrauens und 
schaue Dir die Disziplinen und Inhalte genau an.
In vielen Bereichen gibt es eine sehr starke Überschneidung der großen 
Themengebiete. So gehört etwa die Optik, die Halbleitetechnik und auch 
die Thematik Wellentheorie mal zum Fachbereich Physik, mal zum 
Fachbereich Elektrotechnik. Das spiegelt sich auch in den 
Stellenangeboten wieder: "Gesucht wird Physiker oder Elektrotechniker 
mit Schwerpunkt ...". Mathe ist in beiden Berufen ein Fundament auf dem 
Du fest stehen musst. Also suche Dir ein Studiengang mit mindestens vier 
Semestern Mathematik aus, auch wenn das nach viel Arbeit klingt.

Das Physiker nur Grundlagen betreiben und Etechniker nur anwenden ist 
unfug. Die Physiker in der Industrie sind in Projekten eingebunden wo 
meistens ein Produkt (also Geld verdienen) das Ziel ist. Andererseits 
ist ein Etechniker, der nicht hinterfragt und in die Tiefe geht, für 
eine Firma wertlos. Physiker, die wirklich an den Grundlagen dessen 
arbeiten, was unsere Welt so zusammenhält sind nur wenige und dann die 
besten ihrer Disziplin, da es hier um Grundlagenforschung geht und man 
damit kaum Geld verdienen kann. Viele sind im Rahmen einer Promotion an 
einer Hochschule oder Stiftung an den Grundlagen.

Die meisten Physiker und E-Techniker wurden durch die Maxwellschen 
Gleichungen gejagt. Das später jemand von ihnen damit beruflich jedoch 
arbeitet schätze ich auf <1% ein.

gruß

von Schrankenwärter am Bahndamm Zwo (Gast)


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AX90 schrieb:

> ich habe mein abitur gemacht und bin seit einem jahr relativ siher
> gewesen elektrotechni zu studieren. ich habe mich für mathe und physik (
> z.b. elektromagnetische wellen) interessiert und fand es interessant ,
> es technisch anzuwenden  ( z.b in form von smd led , die ich sehr
> interessant finde) oder ich habe mich stets gefragt wie ein pc
> funtkioniert etc.
Das kann man nachlesen, dazu muss man nicht gleich E-Technik studieren.

> in der schule hat aber nun speziell die qunantenphysik  neugierig
> gemacht. angefangen vom welle teilchen dualismus bis hin zur
> unschärferelation , habe ich eine ziemliche neugierde bekommen.
Das kannste als Hobby betreiben. -> Brotlose Kunst


> was würdet ihr mir raten oder für tipps geben , damit ich mir sicherer
> werden kann
Studiere BWL,... Früher oder später zählt nur wieviel Geld der Job 
einbringt. Mit was Technischem biste heute sowas wie modernen 
Fliessbandarbeiter und dazu noch schlechter bezahlt als der klassische 
Fliessbandarbeiter.
Mit Mathe kannste dich in BWL auch austoben wenn du Wirtschaftsmathemaik 
studierst, da gibts dann später auch ordentlich Schotter und nicht 
solche Taschengeldgehälter wie bei den ach so gesuchten MINTLern, die 
immer mehr per Dienstleister (=moderner Sklavenhandel) ausgebeutet 
werden.

Schreib dir das an die Wand im Kinderzimmer:
ICH WERDE KEIN MINT-FACH STUDIEREN - N-I-E-M-A-L-S!!!
ICH STUDIERE JURA, BWL/WIRTSCHAFTSMATHEMATIK, MEDIZIN

Hör nur dieses eine mal im Leben auf Erwachsene, du wirst ihnen später 
dafür dankbar sein!

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Schrankenwärter am Bahndamm Zwo schrieb:
> Hör nur dieses eine mal im Leben auf Erwachsene, du wirst ihnen später
> dafür dankbar sein!

Tue das nie ...

von hans (Gast)


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haha Jura wohl der dümmste tipp des forums

von (prx) A. K. (prx)


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Schrankenwärter am Bahndamm Zwo schrieb:
> Studiere BWL,...

... und häng dann lebenslang irgendwo im Controlling rum. Oder du sitzt 
als Berater in einer Bank und weisst, dass deine Aufgabe darin besteht, 
andere Leute zu bescheissen. Ok, wers mag.

von Udo S. (urschmitt)


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A. K. schrieb:
> ... und häng dann lebenslang irgendwo im Controlling rum.

Aber nur wenn du ein Job kriegst.
Die Banken, Großinvestoren und Topmanager haben längst begriffen wo 
sonst noch Geld zu holen ist, Die BWLer und Juraabsolventen haben zu 80 
- 90% auch kein goldenes Leben mehr.
Denen gehts wie uns, irgendwo müssen die Milliardenprofite einiger 
weniger herkommen. Das ist einfache Addition und Subtraktion.

Mein Tipp, fang mit Physik an, da kannst du eher zu E-Technik 
umschwenken wenn du das nach 2-4 Semestern wollen solltest, da die 
Physik und Mathevorlesungen mit hoher Wahrscheinlichkeit in E-Technik 
angerechnet werden, umgekehrt ist das eher weniger der Fall.

von Backflow (Gast)


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Von einem BWL-Studium würde ich zumindest den mit 
Minderwertigkeitskomplexen Beladenen hier im Forum dringenst abraten. 
Wenn derjenige es dann als BWLer auch zu nichts gebracht hat, dann fehlt 
die Ausrede, daß an dem eigenen Versagen nur die bösen BWLer schuld 
sind.

von Udo S. (urschmitt)


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Backflow schrieb:
> Von einem BWL-Studium würde ich zumindest den mit
> Minderwertigkeitskomplexen Beladenen hier im Forum dringenst abraten.

[ ] Du kannst lesen?
Es ging hier nie um ein BWL Studium, sondern um die Wahl zwischen Physik 
oder E-Technik.
Wenn du in deinem beruflichen Leben genauso zum Problem passende Tipps 
verteilst, kannst du eigentlich nur bei einem der großen 
Beratungsunternehmen wie McKinsey oder CapGemini arbeiten :-P

von Backflow (Gast)


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[x] Du kannst lesen?

>Autor: Schrankenwärter am Bahndamm Zwo (Gast)
>Datum: 06.07.2012 11:18
>Studiere BWL

[] Du kannst selber lesen?

von Schrankenwärter am Bahndamm Zwo (Gast)


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A. K. schrieb:
> ... und häng dann lebenslang irgendwo im Controlling rum. Oder du sitzt
> als Berater in einer Bank und weisst, dass deine Aufgabe darin besteht,
> andere Leute zu bescheissen.
.oder oder oder oder

BWL ist ein weites Feld, da findet man immer was. Und wenn er 
Finanzmathematik studiert hat er noch "was mit Mathe", MINT-artiges UND 
verdient ordentlich und muss sich nicht bei Dienstleistern mit 100 
anderen Bewerbern um einen Sklavenjob prügeln.

Leute ihr habt noch gar nicht gemerkt wie ihr abgezockt werdet. Die 
Ing.gehälter stagnieren seit bald zwei Jahrzenten bzw. sind im Sinkflug. 
Die Konkurrenz ist riessig, im Innland, im Ausland und es werden immer 
mehr dank Fachkräftemangelgeschrei, MINT-Studium-Werbeaktion, Girlsday 
... In Maschinenbau sind soviel eingeschrieben wie nie zuvor, selbst 
wenn man die doppelten Jahrgänge berücksichtigt.

Der BWLer-Spruch "Ingenieure stellt man nicht ein, die hält man sich" 
ist heute so wahr wie noch nie.
Auftrag erledigt, Nachfrage sinkt ein bischen => raus vor die Türe mit 
dem Ing.-Gesockse. Nachfrage steigt => Sklavenhändler anrufen der die 
120% passgenauen Ing. mit der Peitsche zusammentreibt, wer aufmuckt oder 
den Scheitel falsch trägt wird gleich aussortiert.

Ing. sind Spielbälle, Menschenmaterial, nützliche Idioten, der Sklave 
unserer modernen Zeit. Und das beste ist: Der Ing. merkt davon nichts, 
glaubt der VDI vertrete seine Interessen, wird abgelenkt durch Gezänk 
"Ing besser als BWLer, Dipl. vs. Bch/Master/Techniker", ...

Sklaven wann wacht ihr auf?

von Udo S. (urschmitt)


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Backflow schrieb:
> x] Du kannst lesen?
>
>>Autor: Schrankenwärter am Bahndamm Zwo (Gast)
>>Datum: 06.07.2012 11:18
>>Studiere BWL
>
> [] Du kannst selber lesen?

Nur weil ein 2. auch nicht lesen kann heisst das noch lange nicht daß du 
liest. Und wenn du schon auf einen Troll Beitrag antwortest, dann mach 
das halt durch zitieren kenntlich.

von Larsen (Gast)


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AX90 schrieb:
> hallo zusammen,ich wollte gerne eure rat / meinung wissen.ich habe mein abitur 
gemacht und bin seit einem jahr relativ siher gewesen elektrotechni zu studieren. 
ich habe mich für mathe und physik ( z.b. elektromagnetische wellen) interessiert 
und fand es interessant , es technisch anzuwenden  ( z.b in form von smd led , die 
ich sehr interessant finde) oder ich habe mich stets gefragt wie ein pc 
funtkioniert etc.in der schule hat aber nun speziell die qunantenphysik  neugierig 
gemacht. angefangen vom welle teilchen dualismus bis hin zur unschärferelation , 
habe ich eine ziemliche neugierde bekommen.was würdet ihr mir raten oder für tipps 
geben , damit ich mir sicherer werden kann

Hallo,

ich würde dir nahe legen einfach mal die Infornmationstage der Uni's zu 
besuchen. Vielleicht eine Vorlesung als Gast besuchen und dich dann mit 
Studenten der Fachrichtung zu unterhalten.

Erwartest du etwa echt hier die Antwort auf deine Frage "Was soll ich 
studieren ?" zu finden ?

Die meisten Antworten sind doch eh subjektiv.

Frag mal einen begeisterten Physiker was du studieren solltest, die 
Anwort solltest du bereist kennen, oder ?

Gruss Larsen

von Didi S. (kokisan2000)


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Beschrankter,

was hat man Dir denn angetan?

In meiner Firma sind immer wieder Ing Stellen frei. Da zur Zeit aber 
kaum Leute auf dem Markt verfügbar sind, geht man zum Headhunter, zahlt 
übertarifliche Löhne, steckt Berufsanfänger in positionen, die sie nur 
schwer erfüllen können. und bevor Du fragst - auch ü50 werden 
eingestellt.
UND - die Stimmung ist GUT. Und auch wenn es auf und ab geht, einen 
guten und fähigen Ing ist ein hoch spezialisierter Mitarbeiter, den man 
nicht einfach so gehen lässt, und schon garnicht rausschmeisst.

Und erzähl mir ja nicht, dass ich etwas nicht merken würde. Bin mit 
allen Sinnen dabei.

Gruß
Didi

größeres Unternehmen, Elektrobranche 20-30000 Mitarbeiter, global

von Fachkraft (Gast)


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Schrankenwärter am Bahndamm Zwo schrieb:
> Ing. sind Spielbälle, Menschenmaterial, nützliche Idioten,
> der Sklave unserer modernen Zeit. Und das beste ist:
> Der Ing. merkt davon nichts

Das hat mit der Mentalität zu tun. Es gibt durchaus Ingenieure, die 
Manager sind und sich unter BWLern und Juristen bestens behaupten. Ich 
würde mal vermuten, die gleichen Underdog-Ings würden als BWLer auch nur 
die Excel-Knechte und kleinen Bürosklaven sein. Und als Juristen hätten 
sie eine Wohnzimmerkanzlei und würden zusätzlich noch Taxi fahren. 
Einfach weil sie nicht auftreten können.

Jedenfalls sind unter Physiker mehr umfassend gebildete Menschen dabei, 
während die Ings öfter Fachidioten sind ohne Blick über den Tellerrand. 
Sie kommen im Mittel auch öfter aus einem akademischen und gehobenen 
Elternhaus. Deshalb finde ich Physik besser für die persönliche 
Entwicklung, auch wenn dann später letztlich als Softwareentwickler oder 
als in der Produktentwicklung arbeitet.

von Backflow (Gast)


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>Und wenn du schon auf einen Troll Beitrag antwortest

Nicht jeder Beitrag, der dir nicht passt, ist ein Trollbeitrag. Oder 
bist du offizieller Trollbeauftragter?

Im übrigen finde ich es sehr amüsant, wie hier unsere "Fachkraft" und 
"Schrankenwärter" ihre Minderwertigkeitskomplexe so offen ausleben.
Mich würde es brennend interessieren, wie deren Gejammer als 
gescheiterte BWLer aussähe.

von voodoofrei (Gast)


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Backflow schrieb:
> Mich würde es brennend interessieren, wie deren Gejammer als
> gescheiterte BWLer aussähe.

Ein Betriebswirt jammert nicht - er geht insolvent! ;)

von Fachkraft (Gast)


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Backflow schrieb:
> Mich würde es brennend interessieren, wie deren
> Gejammer als gescheiterte BWLer aussähe.

Braucht man nicht Phantasie dazu: "Hätte ich doch nur Ingenieur 
studiert, da sind meine auffälligsten Charaktereigenschaften gefragt 
oder zumindest nicht hinderlich. Da könnte ich mich meinen jetzigen 
Vorgesetzten heimlich überlegen fühlen, zum Beispiel weil ich sogar 
Vorlesungen und Prüfungen zusammen mit richtigen Mathematikern besucht 
habe".

Der Unterschied ist, daß gescheiterte BWLer weniger Ressentiments den 
Ings gegenüber zu haben scheinen als umgekehrt.

von Umbrella (Gast)


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Wie jämmerlich die Leute sind, die sich immer vergleichen. Die laufen 
stets mit Komplexen durch die Welt, weil es immer jemanden gibt, der 
besser ist. Oder sie bilden so ein Napoleonsyndrom, wie Dipl. Gott und 
co. ;)

von Backflow (Gast)


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>Da könnte ich mich meinen jetzigen Vorgesetzten heimlich überlegen fühlen,

Da behaupte ich doch mal ganz spontan, daß 99% aller Arbeitnehmer, egal 
welcher Profession, sich ihrem Chef überlegen fühlen.

Vermutlich warst du noch nie an Gesprächen unter Kollegen in der 
Arbeitswelt beteiligt.

von Fachkraft (Gast)


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Backflow schrieb:
> Vermutlich warst du noch nie an Gesprächen unter
> Kollegen in der Arbeitswelt beteiligt.

Das ist falsch. Ich kenne das, was Du anführst, bestens. Irgendwann aber 
wird der BWLer (heimlich!) merken, daß er vielleicht doch nicht für die 
Geschäftsführung geeignet ist, auch wenn das Studium eigentlich darauf 
ausgerichtet ist.

Ich meinte aber nicht die Konkurrenz zwischen den  innerhalb eines 
Berufsstands, sondern zwischen den Berufsständen. Der Underdog-Ing neigt 
ja dazu, sich den BWLern generell überlegen zu fühlen, weil seine 
Ausbildung mathematischer ausgerichtet war (ich Laplace-Transformation, 
du linear-degressive Abschreibung, ich Maxwell, du Neckermann). Das hat 
eine Entlastungsfunktion und mindert den Schmerz.

von Backflow (Gast)


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>...Underdog-Ing neigt ja dazu, sich den BWLern generell überlegen zu
>fühlen

Ich nehme alles zurück. Leute studiert BWL. Allein die Vorstellung als 
BWLer in ein Ing-Großraumbüro zu gehen und zu sagen: "Buh, ich bin der 
böse BWLer, der jetzt all' eure armseligen Jobs wegrationalisiert".

Und dann in die panischen Gesichter mit den großen ängstlichen 
Kinderaugen zu blicken, das dürfte einen für Vieles entschädigen.

von Arc N. (arc)


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Warum nicht "beides"?
Beispiel: TU Dortmund, BSc. Physik mit Vertiefungsgebiet Elektrotechnik
http://www.physik.tu-dortmund.de/index.php?option=com_content&view=article&id=266%3Aallgemeines-vertiefungsgebiet-b-sc-&catid=62%3Astudiengaenge&Itemid=184
und einem dazu passenden physikalischen Vertiefungsgebiet

von Dipl.- G. (hipot)


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Jochen Kilb schrieb:
>> Quantenphysik
>> Welle-Teilchen-Dualismus
>> Unschärferelation


> Das ist echt erstaunlich, dass man davon etwas in der Schule hört.

Neugierige Frage: Wenn ihr am Ende der 10. Klasse und vor allem während 
des Abitus nicht die nicht-klassische Physik behandelt habt, was habt 
ihr dann behandelt?


In der DDR wurde in Physik seit den 50er Jahren die atomistische 
Struktur der Materie unmittelbar am Anfang des Physikunterrichtes 
behandelt und in den höheren Klassen kontinuierlich ausgebaut. Physik 
begann in in der achtjährigen Grundschule (ab 1959 zehnjährige 
polytechnische Oberschule) in der 6. Klasse und die Struktur der Materie 
stellte das 2. Stoffkapitel dar; das 1. Kapitel hieß "Gegendstand der 
Physik".

Darauf aufbauend begann traditionell in der 7. Klasse der 
Chemieunterricht, in dem das Atom- und Materiemodell grundsätzlich 
klassisch angewendet wurde, doch nie ohne handfeste Hinweise und 
qualtitative Erklärungen, daß eigentlich das quantenmechanisches Modell 
richtig ist, und nicht das klassische Modell. ("Wir werden das in der 
Zehnten genauer diskutieren.")


In der 10. Klasse folgte in Chemie das lange Kapitel "Kernchemie" und 
zeitgleich wurde in Physik im Anschluß an das lange Kapitel "Kernphysik 
und radioaktiver Zerfall" die "Quantennatur des Lichtes und der Materie" 
behandelt - sozusagen als großer Abschluß der regulären schulischen 
Laufbahn.



Schüler, die darüber hinaus eine EOS (erweitere Oberschule, 1946-68 
vierjährig, ab 1969 zweijährig) besuchten, erhielten in den Klassen 11 
und 12 in den naturwissenschaftlichen Fächern Physik, Chemie und 
teilweise Biologie intensiven Kontakt zu den Quantentheorien.



Der Lehrplan Chemie der EOS enthielt z.B. unter anderem folgendes:


Klasse 11
---------


1. Atombau und chemische Bindung

Quantenmechanisches Atommodell: Welle-Teilchen-Dualismus, 
Elektronenwelle, Unschärferelationen, Ausschließungsprinzip von PAULI, 
s-Orbitale,
p-Orbitale, Energieniveauschema, Sigma-Bindungen, Pi-Bindungen,
sp3-Hybridorbitale, sp2-Hybridorbitale, sp-Hybridorbitale, polare 
Delta-Bindung, Bindungswinkel, Bindungsverhältnisse im Wasserstoff, 
Wasser,
Äthenmoleküle, Äthinmoleküle, Benzol in Alkanmolekülen und 
Halogenalkanen

2. Summen- und Strukturformeln

3. Makromolekulare Stoffe


Klasse 12
---------

1. Physikalische Chemie

u.a.:
Quantenmechanisches Atommodell II: Schwingungen von Atomen, 
Molekülpektroskopie, Grundlagen von Schrödingergleichung und 
Wellenfunktion, Thermochemie, Reaktionsenergie, Reaktionsenthalpie etc. 
pp.

2. Metalle der Nebengruppen

u.a.:
Atombau und Stellung im PSE, d-Niveau, Prinzip der Besetzung der 
Energieniveaus in der Atomhülle, etc. pp.

3. Chemie der Komplexverbindungen

4. Chemisches Praktikum (4 Wochen)

5. Abschlußlektion




Und Physik :


Klasse 11
---------

1. Welle-Teilchen-Dualismus

u.a.:
Welleneigenschaften des Lichtes, linearpolarisiertes Licht, Wellennatur 
von Elektronen, Quanteneigenschaften des Lichtes, äußerer 
photoelektrischer Effekt und EINSTEINsche Gleichung, PLANCKsches 
Wirkungsquantum, spontane und induziere Emission, quantenmechanisches 
Modell der Atomhülle, Über die historische Entwicklung der Lichttheorien

2. Kinetische Gastheorie und Thermodynamik

3. Physikalisches Praktikum I (3 Wochen)

4. Mechanik I

5. Physikalisches Praktikum II (2 Wochen)


Klasse 12
---------

1. Mechanik II

2. Felder

3. Aus der speziellen Relativitätstheorie

4. Energieerhaltungssatz

u.a:
Energiebilanz bei Kernreaktionen, Elementarteilchen,
Systematisierung von Erhaltungssätzen in der Physik, Energiequellen und 
Energieversorgung

5. Regelung und kybernetische Systeme

6. Physikalisches Praktikum III (3 Wochen)

7. Abschlußlektion



Die hier genannte Anordnung des Stoffes der 60er und 70er Jahre und das 
dahinterliegende didaktische Konzept wurden mehrmals moderat verändert 
und periodisch auf den letzten Stand der universitären 
Fachwissenschaften gebracht.



Was für mich besonders interessant ist: Weil ich, Abitur Sachsen 2002, 
Physik und Chemie bei alten, noch in der DDR studierten Lehrern hatte, 
und diese die Ansicht vertraten, naturwissenschaftlicher Unterricht in 
Westdeutschland wäre das fünfte Rad am Wagen, niveauschwach und konzept- 
und ideenlos, und daß die DDR-Lehrpläne besser gewesen sind, hatte ich 
in Physik und Chemie quasi DDR-Unterricht; wir behandelten so gut wie 
denselben Stoff.

Leider werden in den alten Bundesländern seit je und in den neuen 
Bundesländern seit 1990 deutlich, deutlich, deutlich weniger 
Wochenstunden unterrichtet als zu DDR-Zeiten, so daß die Lehrer immer 
betroffen waren, wenn sie Inhalte notgedrungen kürzen mußten. ("Zu 
DDR-Zeiten konnte ich das noch machen, leider habe ich bei Ihnen 
heutzutage keine Zeit mehr. Ich würde ja, aber dürfen den Prüfungsstoff 
nicht vernachlässigen.")


Sachsen hat im Übrigen seit 1951 Abitur nach 12 Klassen. ;-)
Soviel zu dieser nervtötenden süddeutschen Larmoyanz über G8. :-P




Grüße

von Thomas1 (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> und diese die Ansicht vertraten, naturwissenschaftlicher Unterricht in
> Westdeutschland wäre das fünfte Rad am Wagen, niveauschwach und konzept-
> und ideenlos, und daß die DDR-Lehrpläne besser gewesen sind


Auch noch wichtig ist, daß im Westen alles so umständlich und 
hochtrabvend gemacht wird. Nicht nur in Fachbüchern. Wer wirklich gut 
ist, kann das auch einfach erklären.

von Backflow (Gast)


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@Dipl-gott,

konntest du aufgrund deiner zumindest Halbgott-ähnlichen Vorbildung 
eigentlich Semester während des Studiums überspringen?

Als Nachweis deines tiefen naturwissenschaftlichen Verständnisses 
könntest du dich ja mal über "Benzol in Alkanmolekülen und 
Halogenalkanen" auslassen.

Mir scheint, du hast da beim Abschreiben aus deiner Quelle etwas 
durcheinander gebracht.

von Dipl.- G. (hipot)


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AX90 schrieb:

> ich habe mein abitur gemacht und bin seit einem jahr relativ sicher
> gewesen elektrotechni zu studieren.

Ich wollte ursprünglich Mathe studieren, weil ich das am besten mit der 
Methode des Ärmelschüttelns kann. Das abstrakte Denken in Strukturen ist 
schön, doch gleichzeitig fand ich es sehr trocken und die fehlende Lust 
am Beweisen brachte den Mathelehrer regelmäßig auf die Palme.

Irgendwann in der 11. Klasse schaute ich im Dritten Programm wieder in 
der mittlersten Nacht BOB ROSS ("The Joy of Painting"). Unmittelbar im 
Anschluß kam eine komische Sendung. So ein Typ erzählte von Physik. Die 
Chose hieß Alpha Centauri mit einem gewissen Prof. LESCH. Der Typ 
begeisterte mich wahnsinnig. Ich verpaßte keine Folge Alpha Centauri 
mehr. Deswegen verschmierte mein Studienwunsch und ich konnte mich nicht 
zwischen Mathe oder Physik entscheiden.

Irgendwann kurz vor der schriftlichen Matheprüfung dachte ich mir dann: 
"Nee, Junge, komm. Du bist kein Handwerker oder Bastler, aber 
irgendwas Praktisches willste im Leben hin und wieder tun. Immerfort 
am Schreibtisch ist doof."

Daher entschied ich mich einfach so kurz vor der Angst für ein Studium 
der Elektrotechnik. Ohne besonderen Eifer, ohne besonderes Feuer und 
ohne besonderes Detailwissen über die Wissenschaftsdisziplin Etechnik.

Der Alptraum geschah: Die ersten 2 Jahre trocken wie die Sahara! Die 
Motivation verdampfte, ich befürchtete, daß die Entscheidung gegen Mathe 
und Physik fundamental falsch gewesen ist.

Das Diplomgrundstudium war unglaublich zersplittert in mehr als 20 
Fächer, die von mehr als 20 Professoren vorgelesen wurden, mit mehr als 
20 Assistenten, Übungsleitern im Schlepptau et cetera perge perge.


"Ich verstehe, es steht Ihnen bis hier, daß Ihnen alle Professoren immer 
erzählen, daß ihr Fach das wichtigste sei. Was ist jetzt der Unterschied 
zu meinem Fach? Mein Fach ist tatsächlich das Wichtigste."

"Ich verstehe Ihre Bedenken wegen der Prüfung. Ich weiß, sie haben zu 
tun und noch viele andere Prüfungen. Hauptfächer, Nebenfächer. Aber das 
interessiert mich nen Scheiß!"

Und nein, das sind keine Scherze gewesen und die, die in der letzten 
Bankreihe lachten, faßten typischerweise später die 5,0 ab.


Ein guter Kumpel von mir ist Physiker und er studierte parallel an der 
gleichen Universität. Im 2. Studienjahr hörte er Elektronik im 
Nebenfach, von den Elektrotechnikern. ;-)


Beim Mittagessen in der Mensa schmiß er mir kurz vor der Prüfung 
folgenden sichtlich frustrierten Kommentar an den Kopp:


"Wie kommst Du eigentlich mit Deinem dämlichen Etechnikstudium klar?!

Mich kotzt euer Mist an. Alles ist Klein-Klein. Es ist mühsam, schwierig 
und nirgends sehe ich nen roten Faden. Wir haben im Grundstudium 3 
Fächer: Mathe, Physik, Nebenfach. Das ist überschaubar und einfach. 
Mathe ist Mathe, Physik ist Physik. Easy!

Wie konstruierst Du in Deinem Kopp bitte das ganzheitliche Bild von 
Elektrotechnik, wenn ihr das nie habt? Mußt Du nicht wissen, was 
Elektrotechnik ist, um Elektrotechnik zu machen? Alter, Du mußt doch im 
Großen wissen, was abgeht, damit Du im Kleinen nicht vom Weg abkommst. 
Die Profs bei euch sind ignorante Einzelkämpfer, die bürokratisch nur 
ihren Kram durchziehen und außer Formel-Formel-Formel in der Vorlesung 
nichts kennen. Ich wäre an Deiner Stelle nach ner Wochen gegangen, das 
kannste aber wissen!"


Umgekehrt habe ihn mal vollgekaspert als ich eine Weile auf Kriegsfuß 
mit den Vorlesungen "Physik für Elektrotechniker" stand. :-)


Physik ist eine Naturwissenschaft, ergebnisoffen und will beschreiben, 
wie die Naturgesetze funktionieren und warum die Naturgesetze sind, wie 
sie sind.

Elektrotechnik ist eine Ingenieurwissenschaft, die technische 
Sachverhalte und Geräte zielorientiert unter gegebenen Bedingungen 
verstehen und anwenden will.

Erkenntnistheoretisch und wissenschaftsmethodisch liegen zwischen beiden 
Welten. Die vielzitierten Überschneidungen gibt es ausschließlich im 
Werkzeugkasten. Während ich (Ingenieur) von links in die Werkzeugkiste 
fasse, faßt mein Kumpel (Physiker) von rechts hinein.

That's it. That's all.


Im Hauptstudium vertiefte ich Energietechnik, weil 1. 
hardcore-mathematisiert, 2. großes Spektrum an Physik, 3. nie reine 
Theorie, sondern stets Praxisbezug zur Energieversorgung, 4. vereint 
sehr unterschiedliche Fachgebiete und 5. Beschreibung verzweigter 
elektrischer Stromkreise mit Hilfe weniger Methoden der theoretischen 
Elektrotechnik (kein unübersichtlicher Blumenstrauß).
Ab dem 3. Studienjahr machte es wahnsinnig Spaß und ich kann mir heute 
nichts Genialeres vorstellen.


Die anderen elektrotechnischen Disziplinen fand ich furchtbar, z.B. die 
Elektronik-Mikroelektronik-Embedded-Brühe oder Nachrichtentechnik oder 
Automatisierungstechnik. Wenn ich dran denke, buuuuaaaaargh. (So fühle 
ich mich, wenn ich dran denke: 
http://www.youtube.com/watch?v=7vK02hk5rS4&;)




> was würdet ihr mir raten oder für tips geben, damit ich mir sicherer
> werden kann

Physiker können sehr gut mathematisch modellieren und sind universeller 
einsetzbar als XYZ-Ingenieure. Für Ingenieure gibt aber wesentlich mehr 
Jobs im Ingenieurwesens als es Jobs für Physiker in der Physik gibt.

Du solltest irgendwie ergründen, welcher wissenschaftsmethodische Ansatz 
(siehe oben) Dir mehr Spaß macht und inwieweit Dich eine Tätigkeit in 
einem industriellen Umfeld strapaziert. Wenn Du die typische 
Ingenieurtätigkeit mit dem Zwang zu ökonomisch meßbaren und verwertbaren 
Resultaten nicht leiden kannst, laß es.

An engineer must deliver, and if he cannot, he is going to be replaced. 
:-(





Viel Spaß beim Physikstudium ;-) ;-)

von Dipl.- G. (hipot)


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Backflow schrieb:
> @Dipl-gott,
>
> konntest du aufgrund deiner zumindest Halbgott-ähnlichen Vorbildung
> eigentlich Semester während des Studiums überspringen?

Warum? Weil in der DDR solider naturwissenschaftlicher Unterricht 
gegeben wurde, während das BRD-Abitur wegen der altbekannten 
Textlastigkeit, Sprachenlastigkeit und vor allem wegen des Kurssystems 
nicht mehr das Papier wert gewesen ist, auf dem es geschrieben stand?

Oder weil Jahrzehnte später Lehrer eines kleinen sächsischen Gymnasiums 
aus individuellen, streitbaren Ansichten das durchgezogen haben, was sie 
am besten konnten?


Wenn es in Relation zu den westdeutschen "Curricula" (LOL) deutlich 
härter aussieht, ist dieser Eindruck korrekt. Das ist altbekannt und 
weiß Gott nichts Neues. Dennoch ist es Schule gewesen.

Schule - ich darf erinnern. Schule ist folgendes:

3 Wochenstunden Physik, 3 Wochenstunden Chemie;
Lehrervortrag, Lehrerexperimente, Fragestunden, Hausaufgaben, 
Schülerexperimente, Leistungskontrollen, mündliche Leistungskontrollen 
(gefürchtet!), Klassenarbeiten, Praktikumswochen im Labor, Protokoll.

Die komplizierten Sachen kamen alle im Lehrervortrag, mit 
audio-visuellen
Hilfsmitteln. Und selbstverständlich trug der Lehrer einen weißen
Kittel. :-D




Im Übrigen: Semester überspringen? Das geht nicht. Zumindest nicht bei 
der Art und Weise wie im Grundstudium Prüfungsnoten gebildet werden:

Vorlesung+Übung
Hausaufgaben
Laborpraktika+Protokolle

dann und genau dann: Zulassung zur Prüfung


Nicht zu vergessen: Lehrveranstaltungen, die Übungen und Laborpraktika 
umfassen, werden nicht an beliebigen Zeitpunkten angeboten, sondern 
typischerweise einmal pro Jahr.

In Deutschland überspringt niemand irgendwas, schon gar nicht die 
Fütterung des bürokratischen Hengstes.




>"Benzol in Alkanmolekülen und Halogenalkanen"
> Mir scheint, du hast da beim Abschreiben aus deiner Quelle etwas
> durcheinander gebracht.

Nein, steht exakt so als letztes Stichwort im 1. Kapitel "Atombau", 
Klasse 11, 1968.

Wenn ich mal Zeit habe nächste Woche, scanne ich die Seite.




So long!

von Backflow (Gast)


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>Wenn ich mal Zeit habe nächste Woche, scanne ich die Seite.

Ich dachte, du wüßtest wovon du redest. An irgendwelchen Scans habe ich 
kein Interesse.
Momentan bist du eher der Kleinkrämer, der irgenwelche Lehrpläne 
nachplappert.

von Dipl.- G. (hipot)


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Backflow schrieb:

>>Wenn ich mal Zeit habe nächste Woche, scanne ich die Seite.
>
> Ich dachte, du wüßtest wovon du redest. An irgendwelchen Scans habe ich
> kein Interesse.

Ja ne, is klar.

Eigentlich hatte ich eine Frage gestellt, und zwar: Was tut man 
spätestens in der Abiturstufe den lieben langen Tag in Physik und 
Chemie, wenn man nicht zu ungefähr einem Drittel der Zeit 
nich-klassische Physik und Chemie behandelt?

Das ist eine profunde Frage gewesen, denn wir wurden ohne Ende 
durchgeknetet, ob wir wollten oder nicht. Der Auszug aus dem Lehrplan 
ist eine kleine Dreingabe meinerseits, so daß nicht wieder irgendwelche 
Minderbemittelten hier aus dem Busch gesprungen kommen und schreien 
"Stimmt nicht, gab es nicht. In der DDR gab es nur Stasi, SED, Mauer.".

Weil die Lehrerschaft in Ostdeutschland so alt ist, existiert(e) eine 
hohe Kontinuität im naturwissenschaftlichen Unterricht von früher bis 
ungefähr zu meinem Abiturjahrgang.



Und ob wir, damit meine ich meine Klasse, damals bei der Behandlung des 
quantenmechanischen Atommodells Halogenalkane behandelt haben, 
bwwwfffwwww, das ist 10 Jahre her. (Ich merke soeben, daß ich 
überraschend alt bin. Abitur zehn Jahre her, meine Fresse.)

Wer weiß, wo der Chemiehefter jetzt liegt und ob er noch existiert.



Ahoi

von Backflow (Gast)


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>Was tut man spätestens in der Abiturstufe den lieben langen Tag...

Hast du eingentlich in den letzten 10 Jahren nichts zuwege gebracht, daß 
du dich immer noch ob deines gefühlten Elite-Abiturs beweihräuchern 
mußt?

>quantenmechanischen Atommodells Halogenalkane

Allein diese Forumulierung zeigt, daß du keinen Plan hast. Und jezt komm 
mir nicht mit der Oktett-Regel.

von TM (Gast)


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AX90 schrieb:
> ich habe mein abitur gemacht und bin seit einem jahr relativ siher
> gewesen elektrotechni zu studieren. ich habe mich für mathe und physik (
> z.b. elektromagnetische wellen) interessiert und fand es interessant ,
> es technisch anzuwenden  ( z.b in form von smd led , die ich sehr
> interessant finde) oder ich habe mich stets gefragt wie ein pc
> funtkioniert etc.

Überlege dir, ob der Studiengang Technomathematik für dich das Richtige 
sein kann. Es handelt sich um Ingenieurwesen+IT+Mathematik. Vorteil: du 
lernst, wie man mit Hilfe von Mathematik technische Probleme lösen kann. 
Aufgrund von breit gefächerter Ausbildung hast du später gute Chancen 
sowohl in akademischen als auch in nicht akademischen Bereichen einen 
interessanten und gut bezahlten Job zu kriegen. Das einzige Problem bei 
uns war: dieser Studiengang war sehr schwer.

von f. t. (Gast)


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Ich kann jetzt nur von Ende der 80er Jahren in Hessen berichten. Da war 
im Gymnasium der naturwissenschaftliche Unterricht nur Beiwerk. Ich 
musste leider fast nie etwas dafür lernen. Meine Zeit wurde durch 
Literatur, Kunst und sozialistisch politisches Gelaber vergeudet.

So einen Lehrplan wie von "Dipl.- Gott" hier vorgestellt, hätte ich gern 
gehabt!

von Dipl.- G. (hipot)


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f. t. schrieb:

> Literatur, Kunst und sozialistisch politisches Gelaber vergeudet
> So einen Lehrplan wie von "Dipl.- Gott" hier vorgestellt, hätte ich gern
> gehabt!

Dem sozialistisch-politischen Geschwafel wärst Du in der DDR nicht 
entkommen. ;-) ;-)

von Dipl.- G. (hipot)


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Backflow schrieb:

>>quantenmechanischen Atommodells Halogenalkane
>
> Allein diese Forumulierung zeigt, daß du keinen Plan hast.

Das ist grober Unfug. Noch einmal, ich zitierte aus dem Lehrplan und 
erwähnte Überschneidungen zu meinem Chemieunterricht, wegen der älteren 
Lehrergeneration.

Es ist unbestritten, daß ich nach 10 Jahren, von bestimmten Sachen bei 
den Werkstoffen abgesehen, die ich häufiger brauche, ziemlich viel vom 
chemischen Fachwissen vergessen habe. Dennoch weiß ich hier und da noch 
etwas -- Zusammenhänge und Systemwissen sind eben wichtiger.


Keine Ahnung, warum die zitierten (!) Formulierungen doof sein sollen, 
denn "quantenmechanisches Atommodell" ist ein wissenschaftlicher 
Ausdruck, und meine Güte, sagen wir eben "Halogenkohlenwasserstoffe", 
wenn Dir "Halogenalkane" nicht paßt.

Müßte ich vermuten, würde ich meinen, daß die DDR-Schüler im Anschluß an 
die unterschiedlichen Kohlenstoffhybridisierungen andere ausgewählte 
Molekülorbitale kennengelernt haben.



Im Übrigen will ich nächstes Jahr im April das FE-Examen ablegen. Das 
FE-Examen enthält folgenden Prüfungsstoff:
http://www.ncees.org/Documents/Public/FE%20Ele%202009.pdf

Die Kapitel Mathematik und Statistik habe ich schon wiederholt und das 
nächste Kapitel wird Chemie sein. Nähmen wir an, ich hätte gegenwärtig 
keine Ahnung mehr von den Grundlagen der Chemie, so wird sich dieses 
Problem in einigen Monaten erledigt haben werden.



Grüße

von (prx) A. K. (prx)


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f. t. schrieb:
> im Gymnasium der naturwissenschaftliche Unterricht nur Beiwerk. Ich
> musste leider fast nie etwas dafür lernen. Meine Zeit wurde durch
> Literatur, Kunst und sozialistisch politisches Gelaber vergeudet.

In den Wochenstunden für Naturwissenschaften wurde also über Literatur 
und Kunst gelabert? Sieh an - und dabei hielten die Hessen immer hoch, 
wie gut ihr Bildungssystem doch im Gegensatz zu den Norddeutschen wäre.

Oder hatten dich die Umstände auf ein altsprachliches Lehrinstitut 
verschlagen? Dafür wären dann aber wohl kaum die ministerialen Sozen 
veranwortlich gewesen.

von Michael K. (charles_b)


Angehängte Dateien:

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8. Klasse Gym in By: Schülerin, die erst nach Pfingsten zu uns gekommen 
ist, habe ich gebeten, sich mal 10 Minuten Zeit zu nehmen und 
aufzuschreiben, was sie so im Physik-Unterricht gemacht hätten...

von Dipl.- G. (hipot)


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A. K. schrieb:

> f. t. schrieb:
>> im Gymnasium der naturwissenschaftliche Unterricht nur Beiwerk. Ich
>> musste leider fast nie etwas dafür lernen. Meine Zeit wurde durch
>> Literatur, Kunst und sozialistisch politisches Gelaber vergeudet.
>
> In den Wochenstunden für Naturwissenschaften wurde über Literatur
> und Kunst gelabert? Sieh an - und dabei hielten die Hessen immer hoch,
> wie gut ihr Bildungssystem doch im Gegensatz zu den Norddeutschen wäre.
>
> Oder hatten dich die Umstände auf ein altsprachliches Lehrinstitut
> verschlagen?

Ist die Stichelei nicht überflüssig? :-P Was f.t. offensichtlich meinte, 
ist das Ungleichgewicht von Sprachen, Gesellschafts- und schöngeistigen 
Fächern auf der einen Seite und Mathematik, Naturwissenschaften und 
Technik auf der anderen Seite. Er hätte anscheinend lieber mehr "harte" 
Fächer gemacht.


Im Internet habe ich durch Guhgl einige sehr interessante Informationen 
gefunden:

http://www.bns.info/Unterricht/Stundentafel/Stundentafel_G9/stundentafel_g9.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Polytechnische_Oberschule#Stundentafel_f.C3.BCr_die_zehnklassige_allgemeinbildende_polytechnische_Oberschule_1959

Sogar wenn man für das neunjährige Gymnasium die 11. Klasse dazuzählt - 
und egal wen ich bis jetzt getroffen habe, jeder sagte ohne zu zucken, 
daß man die 11. Klasse hätte weglassen sollen, weil nur wiederholt und 
rumgelungert wurde -, erkennt man zwischen BRD und DDR wahnsinnige 
Unterschiede in den Zeitverteilungen und Intensitäten. Extrem ist es bei 
Deutsch, Mathe, sämtlichen Naturwissenschaften, Polytechnik existiert(e) 
im Westen anscheinend überhaupt nicht, und bei Geschichte. In der 
Abiturstufe war die Diskrepanz auf Grund des Kurssystems in den alten 
Ländern und der dadurch nicht belegten Fächer sogar noch größer.



.

von Michael K. (charles_b)


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Dipl.- Gott schrieb:

> im Westen anscheinend überhaupt nicht, und bei Geschichte.


Dabei scheint der Unterricht in Geschichte nur wenig zu bringen, glauben 
doch inzwischen eine Reihe von Schülern (im Westen), die DDR sei eine 
Demokratie gewesen.


Den ganzen Geschichte/Sozialkunde/Wirtschaft/Religion-Senf könnte man 
auf 2 Stunden zusammenkondensieren - das gäbe Raum zum eigenen 
Nachdenken. Schule ist mehr als Lernen.

von egal (Gast)


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Religion ist Privatsache und hat in Schulen ohnehin nichts zu suchen! 
Was soll man in der Schule mit einer selbsternannten Wissenschaft 
anfangen, die überhaupt keine Belege für ihre Theorien hat?

von voodoofrei (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> 8. Klasse Gym in By: Schülerin, die erst nach Pfingsten zu uns gekommen
> ist, habe ich gebeten, sich mal 10 Minuten Zeit zu nehmen und
> aufzuschreiben, was sie so im Physik-Unterricht gemacht hätten...

Alle reden über Kalorien - wenn du aber mal nachfragst, was eine Kalorie 
ist... m(

Physik an der Schule scheint Zeitverschwendung zu sein.

von Fritz J. (fritzjaeger)


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Drei Sommer schrieb:
> Die mathematischen Anforderungen sind bei einem Physikstudium sehr viel
> hoeher.

Ne, das kann man so nicht pauschalieren. Bspw ist die Theoretische 
Elektrotechnik bezüglich der Komplexität der berechnungsmethoden völlig 
gleich dem Physik. Und ob die Galoistheorie und Bereiche der 
Zahlentheorie (Krypthografie) in der Physik überhaupt Beachtung findet, 
wage ich zu bezweifeln. In so fern würde ich nicht von "sehr viel" höher 
sprechen. Mglw. findet man in der ET die Nische leichter in der man auch 
mit löchrigen Mathe-Wissen überlebt. Aber von der Klasse her sind beide 
m.E. vergleichbar. (Diese Behauptung stelle ich allerdings nur für den 
Diplom-Lehrgang auf, bei Bachelor und Bacholoretten mag es anders 
aussehen).

MfG

von Dipl.- G. (hipot)


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AX90 schrieb:

> hallo zusammen,
>
> ich wollte gerne eure rat / meinung wissen.

Noch eine Hilfe für Dich.

Sieh Dir 'mal diese 5 Folgen von Lesch an:


Warum ist nicht Nichts?
http://www.youtube.com/watch?v=OEET6NImjHk


Was sind Myonen?
http://www.youtube.com/watch?v=Ti-lG1o20Js


Ist die Welt stabil?
http://www.youtube.com/watch?v=8NYF0MD1C8k


Wo sind die Neutrinos?
http://www.youtube.com/watch?v=PsP6ZY4hjcc


Woher kommt unser Gold?
http://www.youtube.com/watch?v=LVnj1a-MBl8



Jetzt frage Dich, inwieweit Du Dich für dieses Weltbild und den 
wissenschaftsmethodischen Ansatz der Physiker begeistern kannst. Wenn 
nicht, und wenn Du lieber hin und wieder praktische Probleme machen 
willst, also Probleme, die vor allem ökonomisch motiviert sind und 
unmittelbar von den Bedürfnissen der Gesellschaft bestimmt werden, 
studiere Elektrotechnik.





.

von topmech (Gast)


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Schrankenwärter am Bahndamm Zwo schrieb:
> AX90 schrieb:
> ICH STUDIERE JURA, BWL/WIRTSCHAFTSMATHEMATIK, MEDIZIN
>
> Hör nur dieses eine mal im Leben auf Erwachsene, du wirst ihnen später
> dafür dankbar sein!

Den Scharrn kann man doch im Nebenfach studieren

Sagen wirs mal so, als Dipl.-Ing. erwarten dich so oder so 40'000 Euro 
Einstiegsgehalt. Bei Physikern ist das ähnlich, habe auf einer 
Karrieremesse mit 40 Firmenvertretern gesprochen (ja, hatte es nicht nur 
auf die Kulis abgesehen :) )

Und ein kleiner Tipp am Rande:
geh Richtung Osten zum Studieren, die Mieten sind echt sch***billig 
hier.

gruß
Nico

von lach (Gast)


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> Sagen wirs mal so, als Dipl.-Ing. erwarten dich so oder so 40'000 Euro
> Einstiegsgehalt.

Träum weiter. Erst musst du mal einen Job als Ing finden! Und dann sind 
dir die 40k auch nicht sicher, auch nicht in München, Frankfurt/M oder 
Stuttgart!

von Arc N. (arc)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Jetzt frage Dich, inwieweit Du Dich für dieses Weltbild und den
> wissenschaftsmethodischen Ansatz der Physiker begeistern kannst.

H.L. steht nicht für "die Physiker" oder "deren Weltbild", sondern imo 
nur für einen sehr beschränkten Teil der Physiker. Also, warum 
ausgerechnet H.L. und nicht z.B.

Richard Feynman The Messenger Lectures Seeking New Laws
http://www.youtube.com/watch?v=MIN_-Flswy0
Quantum Mechanics
http://www.youtube.com/watch?v=mRKI-oiYHv0&feature=related

Brian Cox, David Deutsch, Tegmark, 't Hooft, Lee Smolin, Brian Greene, 
Roger Penrose, Seth Lloyd u.v.a.m.

von Michael K. (charles_b)


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egal schrieb:
> Religion ist Privatsache und hat in Schulen ohnehin nichts zu suchen!
> Was soll man in der Schule mit einer selbsternannten Wissenschaft
> anfangen, die überhaupt keine Belege für ihre Theorien hat?

Nun, ein Fach namens "Ethik", also was soll man tun und warum und warum 
soll man manches nicht tun und warum, wäre schon nicht schlecht.

von Dipl.- G. (hipot)


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Arc Net schrieb:
> Dipl.- Gott schrieb:
>> Jetzt frage Dich, inwieweit Du Dich für dieses Weltbild und den
>> wissenschaftsmethodischen Ansatz der Physiker begeistern kannst.
>
> H.L. steht nicht für "die Physiker" oder "deren Weltbild", sondern imo
> nur für einen sehr beschränkten Teil der Physiker.

Tatächlich? Ist es nicht so, daß Lesch sogar einen großen Teil der 
Physiker repräsentiert? Warum?
Lesch ist eigentlich Plasmaphysiker, der das als Astronom im Universum 
macht und nicht unter der Erde in Kreisbeschleunigern. Des weiteren ist 
er Professor für Naturphilosophie und beschäftigt sich intensiv mit dem 
wissenschaftsmethodischen Ansatz der Physik ("Wir irren uns empor") und 
kritisiert seit langem, daß die Physiker häufig diesen 
empirisch-naturalistischen Ansatz inzwischen zuwenig hinterfragen bzw. 
ihr Tun zuwenig einordnen. Lesch repräsentiert deswegen "die Physiker" 
im Sinne von Naturwissenschaftlern und "deren Weltbild" sogar in 
besonderem Maße.

Und - für den Fragesteller relevant - Lesch spricht Deutsch, so daß 
nichts in einer Sprachbarriere verlorengeht.


> Richard Feynman The Messenger Lectures Seeking New Laws
> http://www.youtube.com/watch?v=MIN_-Flswy0
> Quantum Mechanics
> http://www.youtube.com/watch?v=mRKI-oiYHv0&feature...
>
> Brian Cox, David Deutsch, Tegmark, 't Hooft, Lee Smolin, Brian Greene,
> Roger Penrose, Seth Lloyd u.v.a.m.

Ganz ehrlich, von den Amis weiß ich zuwenig, um einschätzen zu können, 
wie gut das ist, was die erzählen. Im Vergleich zu Lesch leidet die 
anglo-amerikanische Welt an Oberflächlichkeit und reißerischer 
Aufmachung, wenn es um die Erklärung von Physik und 
naturwissenschaftlichen Ansätze geht. Grauenvolle Beispiele sind alle 
möglichen Dokumentationen über astrophysikalische Themen. Deswegen 
Lesch, der ist Deutscher und stark im Fernsehen präsent mit seinen 
Vorträgen und langen Dokumentationen. Das ist doch einfacher, oder?



Ahoi

von Arc N. (arc)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Tatächlich? Ist es nicht so, daß Lesch sogar einen großen Teil der
> Physiker repräsentiert? Warum?

Ganz und gar nicht, wer mal seine "philosophischen" Sendungen gesehen 
hat, wird da zu einem anderen Schluss kommen...
U.a. sieht Lesch hinter fast jeder Konstanten einen Beweis für Gott, 
versucht aber in den Medien neutral zu erscheinen (und das ist beileibe 
nicht der einzige Kritikpunkt)

> Und - für den Fragesteller relevant - Lesch spricht Deutsch, so daß
> nichts in einer Sprachbarriere verlorengeht.

Wissenschaftssprache ist in diesem Bereich, wie auch in der E-Technik 
Englisch. Früher oder später sollte man es können (The Messenger 
Lectures sind im übrigen für jeden gedacht)

>> Richard Feynman The Messenger Lectures Seeking New Laws
>> http://www.youtube.com/watch?v=MIN_-Flswy0
>> Quantum Mechanics
>> http://www.youtube.com/watch?v=mRKI-oiYHv0&feature...
>>
>> Brian Cox, David Deutsch, Tegmark, 't Hooft, Lee Smolin, Brian Greene,
>> Roger Penrose, Seth Lloyd u.v.a.m.
>
> Ganz ehrlich, von den Amis weiß ich zuwenig, um einschätzen zu können,

So viel zu einigen z.T. recht bekannten Physikern...
Brian Cox, Brite, David Deutsch, Brite, Roger Penrose, Brite, Tegmark, 
Schwede, 't Hooft, Niederländer, Brian Greene (tatsächlich aus den USA), 
ebenso wie Seth Lloyd und Lee Smolin. Feynman und 't Hooft sind 
Nobelpreisträger, das nur nebenbei.
Was sie aber auszeichnet ist, das die genannten im Gegensatz zu Lesch 
offen für andere Ideen sind.

> Im Vergleich zu Lesch leidet die
> anglo-amerikanische Welt an Oberflächlichkeit und reißerischer
> Aufmachung, wenn es um die Erklärung von Physik und
> naturwissenschaftlichen Ansätze geht.

Also typische Vorurteile. Ein Großteil der genannten beschäftigt sich 
durchaus und tiefgehend mit den philosophischen Fragen in diesem 
Kontext.

> Grauenvolle Beispiele sind alle
> möglichen Dokumentationen über astrophysikalische Themen. Deswegen
> Lesch, der ist Deutscher und stark im Fernsehen präsent mit seinen
> Vorträgen und langen Dokumentationen. Das ist doch einfacher, oder?

Deswegen xyz, der ist Deutsche(r) und stark im Fernsehen präsent.
Und der einfache Weg (der Herde hinterher) ist immer der richtige...

von Dipl.- G. (hipot)


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Arc Net schrieb:
> Dipl.- Gott schrieb:
>> Tatächlich? Ist es nicht so, daß Lesch sogar einen großen Teil der
>> Physiker repräsentiert? Warum?
>
> Ganz und gar nicht, wer mal seine "philosophischen" Sendungen gesehen
> hat, wird da zu einem anderen Schluss kommen...
> U.a. sieht Lesch hinter fast jeder Konstanten einen Beweis für Gott,
> versucht aber in den Medien neutral zu erscheinen (und das ist beileibe
> nicht der einzige Kritikpunkt)

Den Kram sehe ich mir nicht an, weil ich persönlich den Dialog mit 
Theologen nicht für sinnvoll halte. Ich bin Ossi und in dem Zusammenhang 
Produkt des sozialistischen Bildungssystems, nämlich knallharter Atheist 
und Wissenschaftler. In den religionsphilosophischen Sendungen mit 
Lesch, die ich mir angesehen habe, wirkte er extrem defensiv - viel zu 
defensiv - im Vergleich zu Alpha Centauri und die Redeanteile des 
Theologen waren zu hoch. Ich konnte nicht den Eindruck gewinnen, daß er 
hinter jeder Zahl einen Beweis für Gott sieht, im Gegenteil. Wenn er in 
Alpha Centauri und in Interviews emotional geladen gegen irgendwelche 
Esoteriker, Verschwörungstheoretiker etc. vom Leder zieht, ist er 
höchstglaubwürdig. Daß er "Evangele" ist, interessiert mich nicht, denn 
offensichtlich beeinflußt das seine fachlichen Qualitäten nicht. 
Einstein ist schließlich auch Jude gewesen. Et cetera perge perge.



> Wissenschaftssprache ist in diesem Bereich, wie auch in der E-Technik
> Englisch.

Menscheskinder. Ein Abiturient fragt in einem deutschen Forum nach 
Hilfestellung für die Studienwahl in Deutschland. Was für ein 
idiotischer Verweis auf die Wissenschaftssprache.

Des weiteren: Daß die Wissenschaftssprache in der E-Technik tatsächlich 
Englisch ist, kann bezweifelt werden, denn zwar erfolgen 
Veröffentlichungen mehr und mehr auf englisch, die qualitativ beste 
Fachliteratur ist aber immer noch deutsche. Ich kenne gute amerikanische 
Bücher und sowjetisch-russische Bücher, und die Amerikaner erklären sehr 
gut wie u.a. auch die DDR-Fachliteratur, doch die besten 
Grundlagenbücher wurden auf deutsch geschrieben.

In der Tat gerate ich trotz meiner sehr guten englischen 
Sprachfertigkeiten immer wieder in die Zwickmühle, daß ich auf englisch 
nicht exakt das ausdrücken kann, was ich im Deutschen sagen würde. 
Bedeutungsunterschiede gehen verloren; ich muß Umwege reden, um zum Ziel 
zu kommen. Der Grund liegt an der berühmten Genauigkeit der deutschen 
Sprache (insofern sie gut angewendet wird) und weil die Elektrotechnik 
historisch eine vornehmlich deutsche Erfindung gewesen ist.


> Früher oder später sollte man es können

Daß ich nicht lache. Wenn ich die meisten Fachartikel deutscher Autoren 
lese, sträuben sich mir dir Haare.


> So viel zu einigen z.T. recht bekannten Physikern...

Jetzt wird es abstrus: Selbstverständlich kenne ich diese Namen - 
fachlich. Ich kenne z.B. keinen Aufsatz von Feynman & Co., der 
gründlich die wissenschaftlichen Methode der Physiker behandelt.
Lesch ist diesbezüglich Gold wert, insbesondere weil es Fernsehen ist.



> Was sie aber auszeichnet ist, das die genannten im Gegensatz zu Lesch
> offen für andere Ideen sind.

Ich fühle mich nicht gut dabei, Lesch hier verteidigen zu müssen und das 
ist nicht meine Intention. Dieses Gerede von den Amis entbehrt aber 
jedweder Verhältnismäßigkeit zur gestellten Frage. Dennoch: Wo ist Lesch 
denn nicht offen für andere Ideen? Weil er zu dem sehr großen Kreis 
Physiker gehört, der die äußerst fragwürdige Stringtheorie ablehnt bzw. 
sehr streitbar hinterfragt?

Daß die Stringtheorie ein unpopulärer Zankapfel ist, sollte bekannt sein 
und ist typischer fachlicher Standpunkt in der deutschen 
Universiätslandschaft. Ich kenne keinen Physiker außer diejenigen, die 
aktiv an der Stringtheorie forschen, die keine konservativen 
Zurückhaltung zeigen. Warum? Wegen der wissenschaftlichen Methode der 
Physik. Keine Vorhersagekraft, keine Experimente? = schlechte Theorie = 
in die Aschentonne damit.



> Also typische Vorurteile. Ein Großteil der genannten beschäftigt sich
> durchaus und tiefgehend mit den philosophischen Fragen in diesem
> Kontext.

Keine Vorurteile. Ich lebe in Amerika und kenne das Fernsehprogramm.
Das Schlimme: Wenn ich die Galleonsfiguren der Physik in solchen 
Dokumentationen sehe, denke ich mir, warum die sich wie 'ne Hure für 
solchen Mist hergeben. Das sollen doch intelligente Menschen sein und 
dann kommt mehrheitlich so etwas? Argh!

Darauf, daß ich andererseits nicht aktiv die Fachliteratur nach 
anglo-amerikanischen Autoren durchsuche, hatte ich zudem hingewiesen.
Lesch brachte ich ins Spiel, weil er dem Fragenden perfekt nahebringen 
kann, was Physik ist und wie Physik arbeitet. So kann er feststellen, 
welche Studienrichtung es am Ende sein soll.


> Und der einfache Weg (der Herde hinterher) ist immer der richtige...

Stumpfsinniges Blabla. Es soll tatsächlich Sachen geben, die gut und 
für die breite Masse geeignet sind. Noch einmal: Lesch ist im 
deutschsprachigen Raum ausgezeignet geeignet dafür, jemandem lebendig zu 
erklären, was Physik ist, und zwar Physik als Studienfach, also als 
universitäre Wissenschaftsdisziplin.

Und ehrlich: Ich könnte rot vor Wut und Neid werden, wenn ich mir 
vorstelle, nen Professor wie Lesch in Elektrotechnik gehabt zu haben. 
Von mir aus nimm auch einen wie Feynman. Der hatte so seine Spleens, 
aber seine "Vorlesungen über Physik" sind schließlich berühmt und wurden 
uns im Grundstudium in den Vorlesungen Chemie und 
Werkstoffwissenschaften regelrecht aufgezwängt.
Bei den Etechnikern hatte keiner derartige Lehrqualitäten. Doof vom 
Blatt vorlesen konnten sie, und die Aussetzer zeigten, daß sie es am 
Ende nicht einmal selbst zurechtgeschrieben hatten, sondern der Assi 
bzw. der Oberassi. Forschung, Forschung, Forschung. Geld, Geld, Geld. 
Weiter reichte der Horizont nicht.

Kein Wunder, daß die Mehrheit der Ingenieure dem normalen Menschen doch 
ziemlich speziell im Nischel erscheint. Bezeichnend auch daß die 
Etechnik tendenziell schmalgebildete Abiturienten anzieht, nicht selten 
die. die relativ schlechte Abiturnoten haben. "Rain Man"-Menschen.

Wie auch immer: Ich streite mich hier nicht über Lesch. Ist ja 
lächerlich.
Wenn Du meinst, Lesch wäre ne Niete, bitte schön. Du hast recht, ich hab 
meine Ruhe. Ich weiß bloß, daß ich bei der Studienwahl damls keinen 
Feynman, Penrose etc. hätte gebrauchen können, ein Lesch hätte mich 
allerdings vorangebracht.




Ahoi

von studi (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Bei den Etechnikern hatte keiner derartige Lehrqualitäten. Doof vom
> Blatt vorlesen konnten sie, und die Aussetzer zeigten, daß sie es am
> Ende nicht einmal selbst zurechtgeschrieben hatten, sondern der Assi
> bzw. der Oberassi. Forschung, Forschung, Forschung. Geld, Geld, Geld.
> Weiter reichte der Horizont nicht.

Tut mir leid für dich.
Zum Glück ises bei mir anders.

Dipl.- Gott schrieb:
> Bezeichnend auch daß die
> Etechnik tendenziell schmalgebildete Abiturienten anzieht, nicht selten
> die. die relativ schlechte Abiturnoten haben.

Wen kümmmert denn die Abiturnote?

von Bernd (Gast)


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Physiker wird man...Elektrotechniker möchte man werden....

von AX90 (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe mich für dieses semester für e-technik entschieden.
Aber ich fühle mich etwas dumm im vergleich zu den studenten, die vorher 
eine lehre gemacht haben. Außerdem fehlt mir etwas die Tiefe von dem 
Studium. Nun tendiere ich zu Physik zu wechseln, aber mir macht 
mathematik etwas Angst,denn ich weiß nicht, ob mir das Bewisen liegt und 
ob man physik mit normaler intelligenz zu bestehenist

von amateur (Gast)


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@AX90

Das bisschen Vorsprung, dass die "Gelernten" vor Dir zu haben scheinen,
verfliegt sehr bald.

Der Gedanke von E-Technik zu Physik zu wechseln, amüsiert mich 
allerdings schon. Vor allem wegen Mathematik.
Beide Fächer sind dermaßen mathematiklastig, dass in Deinem Falle nur 
ein kompletter Wechsel helfen würde.

von A. $. (mikronom)


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AX90 schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> ich habe mich für dieses semester für e-technik entschieden.
> Aber ich fühle mich etwas dumm im vergleich zu den studenten, die vorher
> eine lehre gemacht haben.

Warts ab, deren Vorsprung schilzt innerhalb von Monaten dahin. Deien 
Vergleichsreferenz haben nicht deine cool daherredenden Kommillitonen zu 
sein, sondern die Noten der Prüfungen am Ende des Semesters.

> Außerdem fehlt mir etwas die Tiefe von dem
> Studium.

Den Satz verstehe ich nicht.

> Nun tendiere ich zu Physik zu wechseln, aber mir macht
> mathematik etwas Angst,denn ich weiß nicht, ob mir das Bewisen liegt und
> ob man physik mit normaler intelligenz zu bestehenist

Setz dich einfach in die Vorlesungen der Physiker rein und mach dir ein 
Bild von den Vorlesungen. Schau dir vor allem auch die Übungen an, die 
die Physiker in Mathematik machen. Normale Intelligenz ist auf jeden 
Fall ausreichend.

Aber: Ein Physik-Studium ist nichts für faule Leute, Physik ist ein 
Fleißstudium. Wer schon mit einem Ingenieurstudium, wie etwa 
Elektrotechnik, Probleme hat, weil er sich außerhalb der Vorlesungen 
nicht intensiv genug mit der Materie auseinandersetzt, der säuft in 
Physik noch viel schneller ab.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Andi $nachname schrieb:
> Aber: Ein Physik-Studium ist nichts für faule Leute, Physik ist ein
> Fleißstudium. Wer schon mit einem Ingenieurstudium, wie etwa
> Elektrotechnik, Probleme hat, weil er sich außerhalb der Vorlesungen
> nicht intensiv genug mit der Materie auseinandersetzt, der säuft in
> Physik noch viel schneller ab.

Fulltime. Ich seh's an meinem VL, den sehe ich nur noch 2mal im
Jahr. Die Mathematik ist recht heftig, wenn Du einmal den Anschluß
verpeilst wird es sehr schwierig.

Aber mit Sicherheit das Interessanteste was man studieren kann.

Er fängt jetzt mit der Bätscheler-Arbeit an: Linearbeschleuniger 6 m.
Haben wir aber schon aus HT-Rohr selbst gebaut und mit Kartoffeln
bestückt ;) Die Welt geht weiter ...

Ingenieure gestalten die Welt, Physiker erschaffen sie :-)))

von Heinervdm (Gast)


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Hallo AX90,
ich habe Physik und nicht E-Technik studiert, aber ich gehe mal davon 
aus dass der Wissensvorsprung derer, die vorher eine Lehre gemacht 
haben, nach dem 3. Semester weg ist. Dann zählt nur noch wie sehr du 
dich für dein Studienfach interessiert. Wenn dir E-Technik Spaß macht 
dann bleib dabei.

Physik ist in den ersten drei Semestern sehr Mathe lastig und Mathe wird 
am Anfang das einzige sein was wirklich schwer ist und wo du auch schon 
mal durch eine Prüfung fallen wirst. Auch die Hausaufgaben schafft man 
selten allein, aber in eine Gruppe mit ein paar andern Kommilitonen 
schafft man die auch.
Ich würde sagen, wenn einem Physik richtig Spaß macht dann schafft man 
auch das Studium, ansonsten wird es schwer, unmöglich ich es auf jeden 
Fall nicht.

von student 235987 (Gast)


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>ich habe mich für dieses semester für e-technik entschieden.
>Aber ich fühle mich etwas dumm im vergleich zu den studenten, die vorher
>eine lehre gemacht haben.

Keine Sorge, wenn du dich anstrengst schaffst du das. Wie "amateur 
(Gast)" schon sagt, wird der Vorsprung der meisten recht bald 
verschwunden sein. Ich studiere Informationstechnologie mit Schwerpunkt 
im Hardwarebereich, d.h ich habe die ersten Semester alle Vorlesungen 
der ET'ler (+ den IT-Bereich) gehabt und kenne es von der anderen Seite, 
d.h. ich hatte diesen Vorsprung durch Mathe/Physik-LK und die 
Hobbybastelei. Im ersten und zweiten Semester hat mir das ungemein 
geholfen, da ich schon grob wusste wohin es thematisch gehen würde und 
was man mit den Grundlagen später machen würde. In den höheren Semestern 
verschwanden diese Vorteile dann recht schnell.

Was du auf jeden Fall im Studium brauchst ist Durchhaltevermögen und 
Selbstdisziplin. Interesse am Fachlichen ghilft dabei natürlich :-)

Geh in die Übungen & Vorlesungen und lies dir die Schwierigen Sachen 
noch mal durch, dann sollte das gehen. - Die Leute die das Studium 
vorzeitig beendet haben, waren (soweit mir bekannt) grundsätzlich nur 
selten Anwesend und/oder in den Vorlesungen/Übungen mit ihrem Laptop 
beschäftigt.

[WICHTIG!] Mathe nicht auf später verschieben, das braucht man fast 
überall! Ich kenne viele, die damit reingefallen sind.

>Außerdem fehlt mir etwas die Tiefe von dem
Studium.
Im ersten Semester sollte doch eigentlich klar sein warum das fehlt, 
oder? Ihr bekommt halt erstmal die Grundlagen beigebracht...

von Zod (Gast)


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Heinervdm schrieb:
> Hallo AX90,
> ich habe Physik und nicht E-Technik studiert, aber ich gehe mal davon
> aus dass der Wissensvorsprung derer, die vorher eine Lehre gemacht
> haben, nach dem 3. Semester weg ist. Dann zählt nur noch wie sehr du
> dich für dein Studienfach interessiert. Wenn dir E-Technik Spaß macht
> dann bleib dabei.
>

Mir hat das Zeug was in der Ausbildung daran kam erst etwas in den 
höheren Semestern genutzt. In den ersten Semestern war dann noch recht 
theorielastig, sowas macht man in der Ausbildung nicht.

von M. K. (sylaina)


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Joachim Drechsel schrieb:
> Ingenieure gestalten die Welt, Physiker erschaffen sie :-)))

Ich würde sagen: Physiker erschaffen die Werkzeuge, die Ingenieure 
benutzen sie ;)

von AX90 (Gast)


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Kann man als e-technikingenieur auch nach dem studium im 
halbleiterbereich als entwickler arbeiten oder ist es physikern 
vorbehalten?

von Michael (Gast)


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Michael Köhler schrieb:
> Joachim Drechsel schrieb:
>> Ingenieure gestalten die Welt, Physiker erschaffen sie :-)))
>
> Ich würde sagen: Physiker erschaffen die Werkzeuge, die Ingenieure
> benutzen sie ;)

Die Physiker beschreiben die Welt in Modellen, die Elektrotechniker 
realisieren sie.

AX90 schrieb:
> Kann man als e-technikingenieur auch nach dem studium im
> halbleiterbereich als entwickler arbeiten oder ist es physikern
> vorbehalten?

Definitiv ja. Wobei in der Tat der Großteil dort Physiker sind.

von Joachim (Gast)


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Mikrosystemtechnik od. Aufbau und Verbindungstechnik wäre etw. zwischen 
angewanter Physik und Elektrotechnik (z.B. Uni Freiburg)

von Dipl.-Gott (Gast)


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Physiker sind deutlich gebildeter als Ingenieure.

Viele Ingenieure kommen aus bildungsfernen Schichten, gerne auch 
Migrantenkinder.

Schema-F ist halt doch was anderes, als das umfassende Wissen, das 
Physiker haben. =)


Aber ohne Ingenieure geht es auch nicht, die haben schon ihre 
Daseinsberechtigung als Erfüllungsgehilfen oder Laborassistenten etc.

von H.K. (Gast)


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Ich möchte mal darlegen, warum ich heute nicht mehr E-Technik studieren 
würde:

1. Die Firmen lagern aus. Kaum jemand sieht das so hautnah, wie ich, 
weil ich dafür zuständig bin, das zu stützen (Einweisung von Kollegen, 
Planung der Entwicklungsverlagerung nach Tschechien).

2. Entwicklung MUSS billiger werden, daher setzen viele auf Studenten 
mit dualem Studium, alsoi Schmalsopur

3. Entwicklung wird immer uninteressanter. Das was gemacht werden muss, 
hat immer weniger mit Spass zu tun.

4. Entwicklung wird anspruchsloser, weil die Tools besser werden.



Für mich heisst das:

Baue in Deiner Freizet Elektronik, Programiere windows und 
Mikrocontroller und studiere etwas mit Wirtschaft. Von mir aus 
Wirtschafstingenieur und mache einen Trainee.

Nach 2 Jahren Trainee in der Entwicklung, siehe zu, dass Du in das 
Projektgechäft kommst. Nicht, dass da mehr verdient wird, sondern weil 
es dort noch sichere Stellen gibt.

Alteranativ: Schmalspursatudium Etechnik, so schnell wie möglich in dewn 
Job und dann dort weiterqualifizieren.

Für Techniker gibt es nur die Möglichkeit, sich zu einem OEM zu bewegen, 
wenn er einen guten Arbeitsplatz haben will:

a) Hersteller von Tools wie Software, EDA
b) Hersteller von Primärbauteilen wie FPGAs, Mikrocontroller,
c) Hersteller grosser Anlagen mit geringem Elektronikanteil

von Dipl.-Gott (Gast)


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Als ob die "irgendwas mit Wirtschaft" Studierten bessere Jobaussichten 
hätten.

Oder meinst du 60 Stundenwoche mit großem Stress als Lidl Filialleiter 
machen "Spaß"?

Das Leben ist kein Ponyhof, auch wenn es für viele Entwickler lange Zeit 
so war. Die Zeiten sind vorbei, sieht man ja an den ganzen Jammerlappen 
hier im Forum.

Nur die fitten überleben.

von H.K. (Gast)


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Dipl.-Gott schrieb:
> Als ob die "irgendwas mit Wirtschaft" Studierten bessere Jobaussichten
> hätten.

Technik + wirtschaft ist der boomenste Bereich momentan. Und es ist der 
einzige, den ich momentan empfehlen kann.

Oder: Du machst knallhart auf Technik und gehts mit dem Gehalt runter. 
Das geht immer. Allerdings machen Entwicklerjobs mit der Zeit keinen 
Spass mehr, weil es immer mehr Gezettel ist.

von Dipl.-Gott (Gast)


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Natürlich boomen die "Bindestrich-Ingenieure/Informatiker", weil die 
Vorabeit in der Entwicklung immer wichtiger wird.

Wie sagte mein ehem. Softwaretechnik-Prof?

"Sie müssen Softwaretechnik so beherschen, dass sie ihre Unterlagen den 
Indern zum Programmieren überreichen können".

Das können aber die Wenigsten und die, die es nicht können, schimpfen 
dann über die Inder, Ukrainer, Polen, etc. Dabei liegt die Inkompetenz 
in den meisten Fällen min. eine Stufe davor - bei den so hochgelobten 
Deitschen Fachkräften.

Dazu sind Skills gefragt, wie Projektmangement, Teamarbeit, etc.

Aber dazu muss man nicht Bindestrich studieren, dazu braucht man "nur" 
die richtige Persönlichkeit.

Der Kellerfrickler hat keine Chance mehr am Arbeitsmarkt, siehe Michael 
S. und Wilhelm F.

von AX90 (Gast)


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Hat man als Physiker eher Chancen in der Entwciklung bzw. in der 
Forschung zu arbeiten als ein Ingenieur.

Denn ich will möglichst im Berufsleben in diesen Bereichen arbeiten, 
denn ich bin persönlich nicht geeignet Sachen  zu verkaufen , Projekte 
zu leiten etc., sondern eher zu entwickeln bzw. zu forschen.

von Dipl.-Gott (Gast)


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Forschunug -> Physik

Aber die Plätze sind sehr rar. Du musst zu den besten gehören, sonst 
landest du vorm Taxilenkrad oder noch schlimmer bei ERP-Software (SAP).

Entwicklung -> Kannst du vergessen, wird mehr und mehr ausgelagert. 
Musst nach Indien und Co. auswandern .. ;)

von Joe (Gast)


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.

Wer einen Physik-Grundkurs zu schwer findet, der sollte nicht Physik 
studieren.


Joe

von AX90 (Gast)


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Ich fand den Physik Grundkurs nicht zu schwer, man musste natürlich 
nachdenken , aber mit Fleiß war dies alles zu bewältigen.
Ich fand Physik interessant nicht nur wegen der Mathematik , sondern 
auch wegen den philosophischen Einblicke , die man unter anderem wegen 
der Quantenphysik ( Heisenbergshce Unschärferelation , Welle - Teilchen 
Dualismus etc ) erhält.

Elektrotechnik fand ich wegen dem praktischen Bezug sehr interessant und 
ich dachte mir ich könnte mich in E-technik in Richtung Halbleiter- bzw. 
Mikrosystemtechnik spezialisieren. Da werde ich auf Quantenphysik 
stioßen ( Schrödinger Gleichung etc.)

von markus (Gast)


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Deine Interessen klingen sehr nach Halbleiterphysik.  Die Funktion eines 
PCs wirst Du dabei nicht lernen, aber die Grundbausteine und deren 
Funktion.  Da wäre vermutlich Quanteninformatik die richtige 
Fachrichtung.

von Yannik (Gast)


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Dann wäre doch Mikrosystemtechnik doch eigentlich genau das Richtige!
Und mit einen Bachelor in Mikrosystemtechnik könntest du gegebenfalls 
immer noch an eine Uni wechseln die Elektrotechnik mit der Vertiefung 
anbietet.

zB
http://www.tf.uni-freiburg.de/studium/studiengaenge/bachelor/studienplaene/ese_semester.pdf

http://www.tf.uni-freiburg.de/studium/studiengaenge/bachelor/studienplaene/mst_semester.pdf



gegebenfalls wäre ein Blick auch in den Master interessant
http://www.tf.uni-freiburg.de/studium/studiengaenge/master/studienplaene/mst2009_semester.pdf

http://www.tf.uni-freiburg.de/studium/studiengaenge/master/studienplaene/mse2009_semester.pdf

von Peter H. (Gast)


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Hätte hier mal auch eine Frage hinzuzufügen.

Mache gerade mein Abitur (G9) und weiß noch nicht so richtig, was ich 
studieren soll.

Eigentlich interessieren mich technische Studiengänge schon, aber ich 
will nicht als Fachidiot irgendwo in einer Abteilung oder als 
Maschinensklave gehalten werden. Ich will eher ins Projektmanagment oder 
Teamleitung.

Diese Hybrid-Studiengänge sind aber auch nichts Ganzes. Deswegen habe 
ich überlegt irgendetwas Naturwissenschaftliches zu studieren. Mal ganz 
ehrlich, wie sehr spielt der IQ bei dem Erfolg eines MINT-Studiums eine 
Rolle? Das es da eine Korrelation gibt ist mir klar, aber mit was muss 
man als leichtüberdurchschnittlich intelligenter Studienanwärter 
rechnen? Kann man Physik studieren, kostet das nur mehr Aufwand?

Wie groß ist der fachliche Unterschied zwischen Uni und Schule? Wenn man 
jetzt z.B. nicht die Wahl hatte LK Mathe zu nehmen, hat man dann einen 
Nachteil? Wenn man eine eins in Physik hatte, hat man gute 
Vorraussetzungen Physik zu studieren?

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