Forum: HF, Funk und Felder HF ins Stromnetz einspeisen


von P. F. (funkpurzel)


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Hallo,

Ich möchte einen Leitungssucher bauen. Ich habe schon Versuche (auf dem 
Labortisch, noch nicht am Netz) gemacht, indem ich ein HF-Signal (ca. 
120 kHz) in ein Kabel eingespeist und das Magnetfeld mit einer kleinen 
Spule mit einem Ferritkern abgetastet habe. Das funktioniert recht gut 
mit Stegleitung NYIF aber auch mit Schlauchleitung MYM. Meine Frage ist 
nun. ob und in welchem Umfang es zulässig ist, HF in das Stromnetz 
einzuspeisen und wo dies geregelt ist.

von Chris R. (hownottobeseen)


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P. F. schrieb:
> HF-Signal (ca. 120 kHz)

das ist noch kein HF ;)
Generell sollte es aber zugelassen sein, Signale ins Netz einzuspeisen - 
kann dir aber nicht sagen, mit wie viel Leistung man reingehen darf und 
ob man dafür Zertifizierungen braucht.

Wenn du eine bestehende Lösung verwenden/missbrauchen willst: Es gibt 
doch so Nebensprechanlagen, die übers Stromnetz "funken". Da lässt sich 
statt dem Mikrofon sicher auch etwas anderes ranhängen. Auf 
Empfängerseite (wenn dir das Prüfen von Steckdosen reicht), kannst du 
den zweiten Nebensprecher verwenden. Allerdings kann ich dir jetzt nicht 
genau sagen, ob das Zeug auch über die Phasen hinweg sprechen kann (wenn 
ich mich nicht täusche schafft es der Krempel irgendwie).

Ansonsten sind sicherlich die Dokumentationen rund um PowerLan oder PLC 
interessant.

HTH

Chris

von Ham (Gast)


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Hallo,

das ist nichts wirklich neues in wird (wurde) mit Langwellenfrequenzen 
schon lange praktiziert (also z.B. deine 120 kHz).

PLC ist eine leider zulässige Anwendung dieser Technik aber aufgeweitet 
auf das gesamte Frequenzband von einigen 10kHz bis etwa 30MHz.
Das nun aber Elektroleitungen nicht geschirmt oder verdrillt sind 
strahlen diese die HF wieder im großen Maße ab - und zerstören damit 
einen wichtigen Teil des eigentlich geschützten Frequenzspektums, d.h. 
der Bereich bis etwa 30 MHz ist auch in der weitern Umgebung von PLC 
Netzen nicht mehr brauchbar.

Google mal unter den Begriff "PLC Problematik".

Es ist also relativ unproblematisch ein schmalbandiges (z.B. NF Signal) 
als HF Signal über sie Stromleitung zu übertragen, während breitbandige 
Signale nicht über das Stromnetz übertragen werden sollten da dadurch 
wertvolle und wichtige Frequenzbereiche unbrauchbar für ihre Primäre und 
wesentlich wichtigere Anwendung gemacht werden.
Als vergleich => natürlich kann mann auch auf der Leinwand eines Van 
Gogh Gemädes ein neues Bild malen - aber was für ein Frevel...

Ham

von P. F. (funkpurzel)


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@ Chris:
Also bei 12o kHz dürfte es sich bereits um HF handeln, man denke etwa an 
den Normalzeit-Sender, der m. W. auf etwa 77 kHz sendet.

Ich denke, in gewissen Frequenzbereichen und unter Einhaltung von 
Grenzwerten für die Sendepegel (nach meiner Erfahrung würde 1 Veff 
vollkommen reichen) ist es wohl möglich, es wird ja auch heute oft für 
die LANs eingesetzt.


@ham:

Aha, hier spricht wohl der Amateurfunker.
Ich würde ein (fast) reines Sinussignal senden.

Danke für die Tipps.

von Harald W. (wilhelms)


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P. F. schrieb:
> @ Chris:
> Also bei 12o kHz dürfte es sich bereits um HF handeln, man denke etwa an
> den Normalzeit-Sender, der m. W. auf etwa 77 kHz sendet.

Sender kann man auch mit wenigen kHz bauen. Eine eindeutige
Definition des Begriffs HF gibt es nicht. Früher war allerdings
der Bereich unter 150 kHz generell freigegeben. Auf jeden Fall
wird eine Ausstrahlung in diesem Bereich ohne angepasste Antennen
nicht weit kommen.
Gruss
Harald

von J. V. (janvi)


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> Ich möchte einen Leitungssucher bauen.

Selber bauen ? Sowas kann man auch kaufen. Z. Bsp. 
http://www.taco-nauert.de/catalog/leitungssucher-p-45.html Der Empfänger 
hat eine Bandbreite von etwa 10khz und funktioniert auch noch in 1m 
Abstand vom gesuchten Kabel ziemlich gut.

von Michael K. (charles_b)


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1. DLan kaufen und einstecken.
2. Leitung suchen.
3. Dlan wieder in den Laden bringen und Geld wiederbekommen.
4. Beim nächsten Bier eine Gedenksekunde an die Funker abgeben.

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