Forum: HF, Funk und Felder ATA5811 alleine funktionstüchtig ?


von Karl W. (karl94)


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Hallo,

ist der ATA5811 von Atmel als solches mit einem Mikrocontroller (in 
diesem Fall Arduino Uno Rev. 3) funktionstüchtig oder bedarf er noch 
weiterer Hardwarekomponenten?

Vielen Dank
~Karl

: Verschoben durch Moderator
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hast du dir die Applikationsschaltung im Datenblatt angesehen?  Dann
sollte dir zumindest klar sein, was da alles dazu gehört.

von Karl W. (karl94)


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Was meinst du mit Applikationsschaltung?
Etwa das, was sich "System Block Diagram" nennt?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Datenblatt S. 6 - 8

von Karl W. (karl94)


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Muss man also die zusätzlichen Teile außerhalb des dick umrandeten 
ATA5811/ATA5812-Quadrat noch zusätzlich bestellen und wenn ja wo ?
Gibt es ein Paket ,in dem die Hardware dieser Beispielsanwendung 
"Typical Key Fob or Sensor Application with 1 Battery" oder eine der 
folgenden vorhanden ist.

Da mir Senden und Empfangen für kurze Distanzen (max 5 Meter) reicht, 
brauche ich wirklich diese zusätzliche Hardware?

Übrigens ist in der Zeichnung gut zu sehen, wo der Mikrocontroller am 
ATA5811 angeschlossen werden muss, aber nicht was das für Pins beim µC 
selbst sind (?)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Karl W. schrieb:
> Muss man also die zusätzlichen Teile außerhalb des dick umrandeten
> ATA5811/ATA5812-Quadrat noch zusätzlich bestellen

Ja, natürlich.

> und wenn ja wo ?

Beim Distri deines geringsten Misstrauens.

> Gibt es ein Paket ,in dem die Hardware dieser Beispielsanwendung
> "Typical Key Fob or Sensor Application with 1 Battery" oder eine der
> folgenden vorhanden ist.

Was erwartest du als "Paket"?

Das Teil ist konzipiert für Funk-Autoschlüssel und dergleichen.
Insofern: ja, es gibt ein Paket, du nimmst einen Autoschlüssel und
den zugehörigen Empfänger. ;-)  Ansonsten ist nicht zu erwarten,
dass dir jemand irgendeinen fertigen Modul damit baut, weil das
eben nicht der primäre Anwendungszweck ist.

> Da mir Senden und Empfangen für kurze Distanzen (max 5 Meter) reicht,
> brauche ich wirklich diese zusätzliche Hardware?

Ja.

> Übrigens ist in der Zeichnung gut zu sehen, wo der Mikrocontroller am
> ATA5811 angeschlossen werden muss, aber nicht was das für Pins beim µC
> selbst sind (?)

Das hängt einfach vom verwendeten Controller ab.

Deine Fragen lassen mich zweifeln, wie viele Jahre du für die
Entwicklung deiner Funkübertragung so eingeplant hast ...

Kauf' dir einen RFM12, und gut is'.  Oder einen Zigbit, da ist der
Controller schon mit drin.

von Karl W. (karl94)


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Gibt es auch "einfache" Funkmodule für 433MHz, die FSK und ASK 
unterstützen.
Damit meine ich solche, die keine zusätzliche Antennen, ... brauchen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Karl W. schrieb:
> Gibt es auch "einfache" Funkmodule für 433MHz, die FSK und ASK
> unterstützen.

Erzähl' mal lieber, was du tun willst.

434 MHz ist nicht sonderlich glücklich (auch wenn es genügend
Module gibt), da erstens jeglicher Billigkrempel dort arbeitet
und zweitens die Funkamateure als Primärnutzer des Bandes mit
bis zu 750 W dort senden dürfen.

Heutzutage würde ich allemal 868 MHz bevorzugen.

Module wie RFM12 gibt's aber nach wie vor auch für 434 MHz, und
die können zumindest OOK (was ja letztlich auch eine ASK ist)
und FSK.

Wäre allerdings noch die Frage, warum du dich auf genau diese
Modulationsarten und die Frequenz so versteift hast.

> Damit meine ich solche, die keine zusätzliche Antennen, ... brauchen.

Ohne Antenne wird keine HF abgestrahlt.  Bei 70 cm Wellenlänge fährt
zwangsläufig jede Antennekonstruktion, deren Gesamtabmessungen
(einschließlich strahlender Teile des Gerätegehäuses usw.) kleiner
als ~ 30 cm sind, nur Verluste ein.

Wenn du trotz kleiner Antennen noch effizient sein willst, dann geh
auf 2,4 GHz.  Dort werden dann auch die sogenannten Chipantennen
(Keramikantennen) langsam vernünftig im Wirkungsgrad.  Siehe das
bereits genannte Zigbit-Modul.

von Karl W. (karl94)


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Ich will wissen, welche Modulationsart und Frequenz bessere Ergebnisse 
liefert. Bei 433 MHz dachte ich mir, dass es ein oft genutztes 
(nachteilhaft), aber dadurch auch einfach an Module dafür zu kommend 
ist, was für meine Entscheidung der ausschlaggebende Grund war.
Für die Modulationsart habe ich gedacht, dass FSK und ASK häufig in 
Modulen benutzt wird.

Und OOK ist ja nur eine Art von ASK, wenn der Empfänger, der OOK 
demodulieren kann, ein anderweitig ASK-moduliertes Signal erhält, wird 
er damit wohl wenig anfangen können (?)

Das von dir genannte RFM12 benutzt ja FSK-Modulation. Könnte man auch 
theoretisch den Sender vom RFM12 benutzen und mit einem anderen 
Sender-Modul, das FSK demodulieren kann, benutzen, oder gibt es 
innerhalb von FSK Unterschiede ?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Karl W. schrieb:
> Ich will wissen, welche Modulationsart und Frequenz bessere Ergebnisse
> liefert.

Das kannst du alles theoretisch nachlesen.

Außerdem musst du als erstes "besser" definieren:

. bessere Empfindlichkeit des Empfängers?
. bessere spektrale Leistungsdichte?
. bessere Störfestigkeit?
. einfachste Schaltungstechnik?

Aber du widersprichst dir.  Weiter oben schreibst du was von einer
Überbrückung kurzer Distanzen (maximal 5 m).  Dafür ist es völlig
wurscht, ob du nun FSK, BPSK, ASK oder OQPSK benutzt.  Die paar
Meter kannst du ja noch Steine werfen. :)

Sicher, Experimente mit sowas sind ein weites Feld, aber wenn du diese
ohne jegliche Grundlagen ausführst, haben sie kaum praktischen Wert.
Da du bereits simpelste Schaltungsdetails (wie beim ATA5811)
nachfragst und in Zweifel stellst, habe ich nennenswerte Zweifel
daran, dass du aus diese Experimenten irgendwas anderes als zufällige
Ergebnisse gewinnen wirst.

> aber dadurch auch einfach an Module dafür zu kommend
> ist

Bekommst du für 868 MHz und 2,4 GHz genauso.

von Karl W. (karl94)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Bekommst du für 868 MHz und 2,4 GHz genauso.

Ok, das ist mir wichtig, war mir allerdings noch nicht klar.
Mit besser meinte ich eine hohe Zuverlässigkeit der Übertragung, dass 
bei solch kurzen Distanzen die Modulation keine Rolle spielt war mir 
auch nicht klar, und dass die Schaltungstechnik einfach sein soll, ist 
mir auch wichtig.

von Sebastian (Gast)


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Wenn's ein (briefmarkengroßes) Modul sein darf, RFM70, z.B. bei Octamex 
für wenig Geld zu haben. Mit etwas Google findet man sogar ein Arduino 
Beispiel dafür:
http://www.kner.at/home/news.avr.rfm70.html
http://projects.web4clans.com/?p=90

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Karl W. schrieb:
> Mit besser meinte ich eine hohe Zuverlässigkeit der Übertragung

"Wer Funk kennt, nimmt Kabel."  Eine Funklösung mit Funktions*garantie*
wirst du nicht bekommen.  Es wird immer jemand eine Möglichkeit finden,
dir den Kanal zuzustopfen.

Je höher die Frequenz:

. um so kleiner werden die Antennen; andersrum: bei vorgegebenen
  Abmessungen ist es leichter, eine effektive Antenne zu bauen

. um so schlechter wird die Durchdringung von Mauerwerk oder
  Pflanzen und Tieren

. um so größer wird der Stromverbrauch

Du solltest dich auf erweiterte Funktionen deiner Funksysteme
konzentrieren, die da wären:

. eingebaute Datenintegritätsprüfung (CRC)
. automatische Bestätigung der Übertragung und Wiederholung von
  nicht bestätigten Übertragungen

Derartige Dinge findest du beispielsweise bei allen Systemen, die
nach IEEE 802.15.4 arbeiten, da sowas dort bereits im Standard
vorgesehen ist.

Auch interessant wäre es, wenn sich das System dynamisch eine
wenig gestörte Frequenz aussuchen kann.

von Karl W. (karl94)


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Danke für die Antworten.

Kommt das RFM70 denn auch ohne Antenne aus ?
Und zu viel Strom wollte ich auch nicht verbrauchen, was für kleinere 
Frequenzen spräche.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Karl W. schrieb:
> Kommt das RFM70 denn auch ohne Antenne aus ?

"Kann ich das Auto auch ohne Tank fahren?"

von Karl W. (karl94)


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Ich meinte ob eine Antenne schon im Gerät eingebaut ist oder ob man eine 
externe braucht. Dass man eine braucht, weiß ich :)

Ich glaube, es ist noch keine eingebaut. Ist bei der Antennenlänge dann 
sehr genau darauf zu achten, dass sie Lambda/4 beträgt, wenn man sie 
sich selbst herstellt?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Karl W. schrieb:
> Ist bei der Antennenlänge dann
> sehr genau darauf zu achten, dass sie Lambda/4 beträgt, wenn man sie
> sich selbst herstellt?

Einigermaßen.  Was aber gern vernachlässigt wird: eine Monopolantenne
von lambda/4 braucht eine Fläche mit mindestens lambda/2 Durchmesser,
auf der sie aufgestellt wird!  Wenn du diese Fläche weglässt, benimmt
sich die Antenne "irgendwie", je nachdem, wie ihre Umgebung aufgebaut
ist.

Wenn du eine einigermaßen brauchbare integrierte Antenne haben willst,
dann schau dir mal die Zigbee-Module an, oder die Module von AN
Solutions.  Auch XBee-Module gibt es teilweise mit integrierter
Antenne (sogenannter Chip-Antenne).  Schrieb ich aber alles oben
schon einmal ...

von Karl W. (karl94)


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Was ist mit der Fläche hier gemeint ?
Meinst du die Umgebung sollte frei sein?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Karl W. schrieb:
> Was ist mit der Fläche hier gemeint ?

Eine metallisch leitende Fläche, eine sogenannte "ground plane".
(Nicht zu verwechseln mit der "Groundplane"-Antenne, bei der nämlich
die eigentliche ground plane durch abgestimmte Drahtstückchen
ersetzt worden ist.)

Die Erklärung ist einfach: eine Monopolantenne entsteht aus der
(doppelt so langen) Dipolantenne gewissermaßen, indem man die
eine Hälfte des Dipols langsam aufweitet.  Zuerst wird sie dabei
ein Kegel, und wenn man den noch mehr aufweitet, ist es eine
kreisrunde Platte von lambda/4 (ein Dipolschenkel) Radius.  Dies
ist die Minimalforderung für einen Monopol, man darf die Platte
nun aber auch beliebig größer machen oder eben auch gleich die
Erdfläche ("ground plane") dafür benutzen, indem man den Monopol
senkrecht auf der Erdfläche errichtet.

Wenn die Erdfläche kleiner als lambda/2 im Durchmesser wird, ist
das Antennenverhalten nicht mehr klar definiert.

von Karl W. (karl94)


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Ok, danke.
Das sollte erstmal für mich reichen.

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