Hallo, stehe vor der Aufgabe einen fast 100 Jahre alten Schornstein zu sanieren. Das ganze ist sehr unglücklich gelaufen. Der lokale Schorni gab die Anweisung, das Ding bis unter das Dach abzureissen und ab da neu zu machen + nochmalige Begutachtung nach dem Abbruch vor dem Neuaufbau. Heute kam er nun und verkündete die Totalsanierung (man hätte die alte Esse somit auch stehen lassen können, da sie noch fest war und hätte nur sanieren müssen = Bauschaden von [ganz schön vierstellig] EUR). Glas-, Keramik-, Blech-Rohre einfädeln will ich / der Schorni nicht. Nun steht die Alternative Schlauchsanierung (ein Schlauch wird in die Esse gehängt und aufgepumpt und dann mit Mörtel von oben nach unten verfüllt) oder Rütteltonne (ein rundes rüttelndes etwas wird unter ständiger Zugabe von Mörtel am Kran/Winde durch die Esse gezogen). Hat jemand von euch schon mal sowas erlebt? Mich interessiert vorrangig - anfallender Schmutz in beiden Fällen? - machen die Schwingungen der Rütteltonne Schäden am Bauwerk? - kennt ihr Preise? - Haltbarkeit, Langlebigkeit Tonne / Schlauch?
A. W. schrieb: > Der lokale Schorni gab > die Anweisung, das Ding bis unter das Dach abzureissen und ab da neu zu > machen So schön so gut, eine Fachkraft (Meister) hat gesprochen ... A. W. schrieb: > Heute kam er nun und verkündete die Totalsanierung (man hätte die alte > Esse somit auch stehen lassen können, da sie noch fest war und hätte nur > sanieren müssen = Bauschaden von [ganz schön vierstellig] EUR). Die Fachkraft (Meister) hat sich als Vollidiot und Geldvernichter herausgestellt. Wechsel die Fachkraft oder verlange die Kosten durch den von ihm falsch beurteilten Schaden zurück, bzw. am besten beides, man hat nichts mehr zu verschenken, ausser dumme Sprüche, siehe oben, die man selbst auch kostenlos bekommt. A. W. schrieb: > Glas-, Keramik-, Blech-Rohre einfädeln will ich / der Schorni nicht. Die Fachkraft (Meister) hat ab Punkt 2 bei diesem Projekt nicht mehr viel zu sagen ... für ihn heißt es ab jetzt zahlen ... Die "Blechrohre" sind sehr gut und halten einen Schornsteinbrand bis jenseits 1200° aus. Keine Ahnung was du für einen Schacht hast, aber das reicht für einen kleinen, z.B. 14KW, Ofen aus. Außerdem hast du keinen Siff mehr im Gemäuer. A. W. schrieb: > Nun steht die Alternative Schlauchsanierung (ein Schlauch wird in die > Esse gehängt und aufgepumpt und dann mit Mörtel von oben nach unten > verfüllt) oder Rütteltonne (ein rundes rüttelndes etwas wird unter > ständiger Zugabe von Mörtel am Kran/Winde durch die Esse gezogen). Was hast du vor? Willst du den Schacht verfüllen? Wie lauten eigentlich die meisterlich gesprochenen Mängel? Beste Grüße.
erst mal danke fürs Reply. Mathias K. schrieb: >Wechsel die Fachkraft oder verlange die Kosten durch den >von ihm falsch beurteilten Schaden zurück, bzw. am besten beides, man >hat nichts mehr zu verschenken, ausser dumme Sprüche, siehe oben, die >man selbst auch kostenlos bekommt. naja, sich mit dem Bezirks-Schorni anzulegen ist glaube ich keine so gute Idee. Man kann zwar lt. Gesetz jemaden fremden Beauftragen, das Hoheitsrecht bei der Genehmigung für Feuerstätten übt er dann trotzdem noch aus. Die Idee ihn für seinen Bockmist in Regress zu nehmen hab ich erstmal hinten angestellt. Mathias K. schrieb: >Was hast du vor? Willst du den Schacht verfüllen? Wie lauten eigentlich >die meisterlich gesprochenen Mängel? Der Schornstein soll wieder für den Anschluß von Öfen benutzt werden. Die beiden Verfahren würden die Esse quasi von innen verputzen, früher hat man wohl kleine Jungs in den Schacht gelassen, die das mit der Fugenkelle erledigt haben http://de.wikipedia.org/wiki/Pflaumentoffel. Der amtliche Bescheid besagt: 1) Der Schornstein befindet sich durch Jahre lange Nutzung in einen schlechten baulichen Zustand, der eine weitere Nutzung so nicht zulässt. Er muß bis auf festes Mauerwerk abgerissen werden und neu aufgemauert werden. Eine weitere Möglichkeit währe den Schornstein zu sanieren (Einsatzrohr mit Dämmung). 2) Sollte der Schornstein saniert werden ... Die Bemessung ist nach DIN/EN 13384-1/2 oder nach Diagramm / Tabelle nachzuweisen. Anmerkung: da noch 80% - 50% der Fugen da waren, war das Mauerwerk ohnehin fest, der Begriff F90 kam erst gestern ins Spiel.
A. W. schrieb: > naja, sich mit dem Bezirks-Schorni anzulegen ist glaube ich keine so > gute Idee. Hallo, der hat dir die Bude abbrechen lassen... :-o Und wenn du mit der Sanierung fertig bist, dann geh ab 2013 zur Konkurrenz: http://typo.schornsteinfegermonopol.de/index.php?id=100
Lothar Miller schrieb: > Und wenn du mit der Sanierung fertig bist, dann geh ab 2013 zur > Konkurrenz: Damit bist du den Bezirksschornsteinfeger nicht los, denn er ist nach wie vor derjenige, der die Einhaltung der Vorschriften überwacht. Wenn man einen anderen Schornsteinfeger mit den fälligen Arbeiten beauftragt, muß man anschließend dem Bezirksschornsteinfeger nachweisen, daß alles wie vorgeschriebenen gemacht wurde.
Ich haette gerne ein Glas eingezogen fand aber niemand, der das gemacht haette. Eisen wollt ich nicht, denn da ist der Abtrag von der Saeure in der Ordnung von 0.1mm pro Jahr, dh nach 15 Jahren kommen die Loecher. Also haben wir ein Kunststoffrohr eingezogen. Dieses Rohr ist aber freistehend im Steinkamin. Und ist Temperaturempfindlich, dh wir haben einen Temperatursensor und wenn der Uebertemperatur detektiert, wir die Heizung abgeschaltet. Der Kunsstoff ist spezifiziert bis 220 Grad, macht aber 260 Grad wenn's denn sein muss. Betriebstemperatur ist glaub ich kondensierend, dh unter 100 Grad.
Zwei von Drei schrieb: > Eisen wollt ich nicht, denn da ist der Abtrag von der Saeure in > der Ordnung von 0.1mm pro Jahr, dh nach 15 Jahren kommen die Loecher. Ist das Edelstahl?
Ja. Edelstahl, sorry. Ja der wird mit 0.1 mm pro Jahr weggeaetzt. Wurd mir gesagt.
>Betriebstemperatur ist glaub ich >kondensierend, dh unter 100 Grad. d.h. vor allem mal, dass du ein Brennwertgerät hast (da ist Kunststoff sicher das beste) nur hilft das dem TO u.U: nicht, weil er vielleicht einen z.b. Einsatzofen hat.. und DORT (also bei "Normalen" öfen mit hohen temperaturen) hat man IMHO kein säureproblem ?? (das möge man aber bitte vorher einen Fachmann fragen..)
> Ja. Edelstahl, sorry. Ja der wird mit 0.1 mm pro Jahr weggeaetzt. > Wurd mir gesagt. So wie der bei unserem Rohr immer seinen Kugelbesen durchjagt, wird es wohl eher 0.1mm pro Reinigungsbesuch abgeKRATZT. Wir haben eine Gasheizung, da versteh ich ohnehin nicht, warum er das macht. Einmal mit Spiegel unten reinschauen, ob alles frei ist, wäre ja noch OK...
Um mal zurueck zum Topic zu kommen, es geht um richtige Oefen, nicht um Brennwertgeraete. Hat denn nun einer schon mal seinen Kamin Esse Schornstein von innen verputzen lassen? Ich hatte eine Weile gebraucht um den Begriff Kamin einzuordnen, ich verbinde damit immer das Ding vor dem das Eisbaerenfell liegt ;-)
A. W. schrieb: > Ich hatte eine Weile gebraucht um den Begriff Kamin einzuordnen, ich > verbinde > damit immer das Ding vor dem das Eisbaerenfell liegt ;-) Tja, du bist halt noch nie in der Sächsischen Schweiz einen Kamin hoch geklettert. :-)
A. W. schrieb: > um den Begriff Kamin einzuordnen, Nenne es doch "Auspuff", dann kann der "Schwarze Mann" Dich mal, dafür darfst Du dann aber regelmäßig zur ASU und zum TÜV... A. W. schrieb: > Hat denn nun einer schon mal seinen Kamin Esse > Schornstein von innen verputzen lassen? Ich nicht, der Schwarze Mann hat's auch noch nicht bemängelt, obwohl es darin (zu Brikett-Zeiten) schon mal gebrannt hat. Seitdem ich Brennstäbe aus spaltbarem Material in den Gussrippen-Gliederkessel schiebe, ist der Schwarze Mann äußerst zufrieden. Sein Monopol gehört trotzdem abgeschafft, das "Hoheitsrecht" sollte man den Feuerwehren übertragen, die dann auch einige ihrer Mitglieder dementsprechend schulen müssten. ...
>Sein Monopol gehört trotzdem abgeschafft, das "Hoheitsrecht" sollte man >den Feuerwehren übertragen, die dann auch einige ihrer Mitglieder >dementsprechend schulen müssten. Die Idee ist gut, letzten Endes haben die Feuerwehren ja auch die Arbeit mit den brennenden Hauesern. Ausserdem sind die Jungs insoweit Praktiker, dass sie die Kirche im Dorf und den Schornstein auf dem Dach lassen, wenn nichts wirklich dringendes dagegen spricht.
vn nn schrieb: > Ja, und wer der größtenteils freiwilligen Mitglieder soll das machen? Vielleicht der, der für diesen Zweck bei der Gemeindeverwaltung in Lohn und Brot steht? Hoheitliche Rechte obliegen dem Staat und nicht irgendwelchen raffgierigen Privatpersonen. ...
Jörg Wunsch schrieb: > Tja, du bist halt noch nie in der Sächsischen Schweiz einen Kamin > hoch geklettert. :-) Immer dran denken: Die Spinnen, die Sachsen! :D
Da Dieter schrieb: > Die Spinnen, die Sachsen! Spinnen gibt's überall, Sachsen nicht ganz so viele. ;-)
Hannes Lux schrieb: > Vielleicht der, der für diesen Zweck bei der Gemeindeverwaltung in Lohn > und Brot steht? Am besten neben seinem Job?
Hannes Lux schrieb: > Nenne es doch "Auspuff", dann kann der "Schwarze Mann" Dich mal, dafür > darfst Du dann aber regelmäßig zur ASU und zum TÜV... Wenn du mit deinem Kamin auf öffentlichen Straßen abrauchen willst. A. W. schrieb: > das Ding vor dem das Eisbaerenfell liegt ;-) Stimmt doch auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Kamin Der Schornstein ist ja nur der Abzug(oder umgekehrt). Georg A. schrieb: > Wir haben eine Gasheizung, da versteh ich ohnehin nicht, warum er das > macht. Einmal mit Spiegel unten reinschauen, ob alles frei ist, wäre ja > noch OK... Na, weil du die Vorschriften eh nicht kennst(nicht zu kennen brauchst), eine lukrative Methode von die Gebühren zu verlangen.
Ein Jahr und ~9kEUR,- spaeter ist das Thema durch. Der sinnlose Abriss und Wiederaufbau hat ~5kEUR verschlungen, 1kEUR fuer den Ofenbauer, die Sanierung mittels Eldfast durch Inresa den Rest. Eldfast ist das einzige in Dt. zugelassene Verfahren und dieser Spezialmoertel kommt in weissen ungelabelten Saecken daher -- irgendwie ist dieser Teil der Aktion sehr mysterioes. Das ganze laueft dann so ab: eine Keflar Blase wird nebst Schlauch zum Kompressor und Seil in den Schornstein gelassen, aufgepumpt und dann unter staendiger Zugabe von Moertel von oben an einer Winde wieder rausgezogen (manuell). Vorher sind die angeschlossenen Oefen am Rohr zu oeffnen, damit der Moertel dort verschmiert werden kann. Das Zeug wird bombenfest, ca. 200kg kleben jetzt in den Fugen. Die Aktion war in ca. 5h nebst einiger kleiner Kolateral-Schaeden vergessen (exkl. Ofenbauer). Letzte Woche war anheizen, schaumermal wie lange das Zeug haelt. Vorteil ist, das die Blase sich gut dem aktuellen Querschnitt anpasst, somit verkleinert sich der Durchlass kaum, es ist quasi wie neu verfugt.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.