Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik RFM12B Antenne bauen


von Karl W. (karl94)


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Hallo,

zu dem geplanten 433MHz-Modul RFM12B (RFM12B-433S1) will ich mir eine 
Antenne bauen, falls es mit meinen minderen Kenntnissen möglich ist.

Das einzige, was ich weiß ist dass sie Lambda/4 lang sein sollte. Die 
Wellenlänge ist ja 70cm. Das wären dann so gut 17cm.

Ich gehe davon aus, dass es einen Eingang für die Antenne gibt, habe 
dazu im Datenblatt (http://www.quasaruk.co.uk/acatalog/RFM12B.pdf) 
nichts gefunden. Oder steht "ANT" für "Antenne" bei den Pins (2. Seite 
beim SMD-Modell rechts unten)?

Kann man dazu jeden beliebigen Draht nehmen, z.B. Kupferdraht?

Vielen Dank
~

von Funker (Gast)


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Karl W. schrieb:
> Das einzige, was ich weiß ist dass sie Lambda/4 lang sein sollte.

Eine λ/4-Antenne ist eigentlich eine halber Dipol, d.h. du brauchst 
immer ein passendes Gegengewicht, i.e. eine ausreichend große 
Massefläche. Außerdem mußt du bei der Berechnung den Verkürzungsfaktor 
für die Wellenausbreitung auf dem Leiter berücksichtigen.

> Kann man dazu jeden beliebigen Draht nehmen, z.B. Kupferdraht?
Im Prinzip schon, aber er sollte gegen Korrosion geschützt sein, da die 
HF-Ströme ganz wesentlich in der Oberfläche fließen (-> Skin-Effekt)

von Karl W. (karl94)


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Hallo nochmal,

Funker schrieb:
> d.h. du brauchst
> immer ein passendes Gegengewicht, i.e. eine ausreichend große
> Massefläche

Wie soll die dann mit dem Drahtstück verbunden werden?
Auf dem entsprechenden Wikipedia-Artikel heißt es, sie soll mit dem 
Massepotential (GND) verbunden werden.

Meinst du dann mit der Fläche soetwas hier?
Habe dazu mal auf ebay geschaut: http://www.ebay.de/itm/221060488914

Leider kann ich mir noch nicht vorstellen, wie die Schaltung dann 
insgesamt aussehen soll.

Funker schrieb:
> Außerdem mußt du bei der Berechnung den Verkürzungsfaktor
> für die Wellenausbreitung auf dem Leiter berücksichtigen.

Habe mal hier 
(http://www.mikrocontroller.net/articles/433_MHz_Funk%C3%BCbertragung#.CE.BB_.2F_4_Antenne) 
nachgesehen, da scheint aber 17cm trotzdem richtig zu sein, oder?

Danke schonmal für die Antwort.

von Funker (Gast)


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Karl W. schrieb:
> Auf dem entsprechenden Wikipedia-Artikel heißt es, sie soll mit dem
> Massepotential (GND) verbunden werden.

Das sieht etwa so aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Marconi-Antenne

Der Radius der Gnd-Fläche muß mindestens λ/4 sein. Insofern ist eine 
reine λ/4-Antenne eigentlich nur praktisch, wenn sie sowieso auf einer 
Metallfläche montiert werden soll.

Die Länge liegt etwas unter 17 cm. Wenn man die Antennenspitze mit 
Gewindestange aufbaut, läßt sich die fein einstellen. Das setzt aber 
passende Meßmittel voraus. Der Aufwand für die Antenne hängt natürlich 
davon ab, ob die Reichweite kritich ist.

von Karl W. (karl94)


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Funker schrieb:
> Das sieht etwa so aus:
> http://de.wikipedia.org/wiki/Marconi-Antenne

Auf der Abbildung rechts sieht es so aus als wäre die "ground"-Platte 
garnicht mit dem Rest verbunden.
Ist es das Verbindungskabel zwischen dem Funkmodul und der Antenne, was 
ganz links im Bild ist?

Eine Alternative für mich wäre auch eine fertige Antenne zu kaufen, 
unter folgenden Umständen:
- sie muss funktionieren/passen
- darf nicht zu teuer sein (sollte <10€)

Wenn die einzige Eigenschaft die Antennenlänge mit 17cm ist, sollte doch 
auch sowas passen?
http://www.ebay.de/itm/140758984743

Oder kennt jemand eine, kann mir eine empfehlen ?

Funker schrieb:
> Der Aufwand für die Antenne hängt natürlich
> davon ab, ob die Reichweite kritich ist.

Leider geht hier der Preis vor. Gesagt wurde mir, dass das RFM12B (in 
meinem Fall RFM12B-433S1) 50m auf freiem Feld schafft. Mir würde eine 
Reichweite >10-15m reichen.

von Funker (Gast)


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Karl W. schrieb:
> Mir würde eine Reichweite >10-15m reichen.

Dafür dürfte ein 17cm wild runterbaumelnder Draht immer reichen, solange 
halbwegs direkte Sichtverbindung besteht.

von Karl W. (karl94)


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Funker schrieb:
> Dafür dürfte ein 17cm wild runterbaumelnder Draht immer reichen, solange
> halbwegs direkte Sichtverbindung besteht.

Selbst ohne die Masseplatte?

Das wäre natürlich sehr gut, da könnte ich mir Geld sparen...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das Gegengewicht bildet sich immer aus, daß kann dann dazu führen das 
andere Teile deiner Schaltung Störungen zeigen. Daher ist es gut, wenn 
man eine ausreichende Massefläche der Antenne zur Verfügung stellt. Was 
im Übrigen ein völlig chaotisches Strahlungsbild verhindert.

von Funker (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> daß kann dann dazu führen das andere Teile deiner Schaltung Störungen
> zeigen.

Bei den 3mW des RFM12B würde ich das da mal drauf ankommen lassen ;-)

von Karl W. (karl94)


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Hallo.

Funker schrieb:
> Bei den 3mW des RFM12B würde ich das da mal drauf ankommen lassen ;-)

Ich hoffe, ich habe die Ironie verstanden :)
Ein Gegengewicht ist nicht notwendig, da es sich immer selbst schon von 
alleine "ausbildet". Das Problem könnte bei fehlndem Gegengewicht sein, 
dass es Störungen geben könnte, die allerdings bei 3mW unwahrscheinlich 
sind.

Ich bitte um eine Bestätiging ,ob ich es richtig verstanden habe.

---
Nachtrag:
Karl W. schrieb:
> Ich gehe davon aus, dass es einen Eingang für die Antenne gibt, habe
> dazu im Datenblatt (http://www.quasaruk.co.uk/acatalog/RFM12B.pdf)
> nichts gefunden. Oder steht "ANT" für "Antenne" bei den Pins (2. Seite
> beim SMD-Modell rechts unten)?
Ist leider noch ungeklärt.
---

Vielen Dank

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Du hast es schon verstanden. Wieviel wenig ist, hängt von der 
Restschaltung ab.

Was bei Zulassungen hier gefordert ist, entzieht sich meiner Kenntnis.


ANT ist natürlich die Antenne. Wie gesagt, die Masse ist die andere 
Hälfte der Antenne und wünsch genauso behandelt zu werden!

von Karl W. (karl94)


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Ok, danke.

Dann ist das leider noch ungeklärt...

Karl W. schrieb:
> Ich gehe davon aus, dass es einen Eingang für die Antenne gibt, habe
> dazu im Datenblatt (http://www.quasaruk.co.uk/acatalog/RFM12B.pdf)
> nichts gefunden. Oder steht "ANT" für "Antenne" bei den Pins (2. Seite
> beim SMD-Modell rechts unten)?

Weiß jemand bescheid?

von Karl W. (karl94)


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Abdul K. schrieb:
> ANT ist natürlich die Antenne.

Ok, danke. Das wusste ich vorher noch nicht.

Abdul K. schrieb:
> Wie gesagt, die Masse ist die andere
> Hälfte der Antenne und wünsch genauso behandelt zu werden!

Das ist mir nicht klar. Dieser Draht wäre also ein halber Dipol. Und das 
Gegengewicht sollte man durch eine Masseplatte aufnehmen. Wie meinst du 
das, dass sie genauso behandelt werden soll? Dass ein Gegengewicht 
gewünscht ist, es wenn nicht vorhanden, trotzdem ausgebildet wird ?

von ... (Gast)


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Wenn es nicht unbedingt λ/4 sein soll, kommt vielleicht auch eine 
einfach nachzubauende J-Antenne in Frage
http://www.dl8kdl.de/artikel/projekte/antennen/70cm-j-antenne

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