Forum: Platinen Selbstbau Ätzküvette & Platz für Heizstab


von Platine (Gast)


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Mal ne Frage:

Bei vielen Selbstbauätzküvetten wird ja geraden die Seite etwa 3,5 cm 
breit zu machen, mit dem Hintergedanken, daß dadurch dann natürlich noch 
der Heizstab reinpaßt.


Was spricht aber dagegen, die Selbstbauküvette einfach etwas schmaler zu 
machen und dann nur für den Heizstab einen etwas breiteren Bereich zu 
machen?

Also so, daß das ganze Gebilde am Ende etwa so wie ein L aussieht:

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Der Heizstab würde also in den Fuß des Ls hineinpasen, während der 
Küvettenplatz für die Platine mit ca. vielleicht nur 1 breite sehr 
schmal wäre und man somit deutlich weniger Ätzflüssigkeit benötigen 
würde.


Gut, man hat so natürlich mehr Klebeflächen und der Aufwand des 
Zusammenbaus ist geringfügig höher.
Aber man spart somit einiges an Ätzflüssigkeit ein und der Heizstab muss 
auch nicht mehr so viel Leistung erbringen, um die Temperatur von ca. 45 
°C erreichen zu können.

von Platine (Gast)


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PS:

Die Ätzflüssigkeit liese sich bei so einer schmalen Küvette prima mit 
einem Trichter einfüllen.
Das wäre also kein Problem.

von Platine (Gast)


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Dann noch eine Frage:

Wie laßt ihr die gesättigte Ätzlösung aus der Ätzküvette?
Haben kommerzielle Geräte dafür einen kleinen Hahn unten dran oder 
werden die auch einfach umgedreht und dann der Inahlt der Küvette normal 
in einen Behälter geleert?

von Wolfram L. (amazon)


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Also ich habe bereits zwei solcher Küvetten gebaut.
Einmal so:
!-----------------------------------------!
!                                         !
!-----------------------------------------!
Und einmal als Dreieck, also quasi eine Seite "zusammengedrückt". Dann 
passt der Heizstab hinein und Du benötigst nur die Hälfte Ätzmittel.
Meine Erfahrung ist allerdings auch, dass man für eine typische Größe 
auch wenn sie rechteckig ist, etwa 0.5l Flüssigkeit benötigt. Bei der 
Hälfte hat man dann zwar weniger Ätzmittel verwendet, aber wenn Du 
weniger Flüssigkeit verwendest, ist natürlich die Ergiebigkeit geringer.
Bei großen Kupferflächen die wegzuätzen sind musste ich beim großen 
Volumen sogar schon mal die gesamte Lösung tauschen, weil trotz 
Luftsprudel und hoher Temperatur nicht genug gelöst wurde.
Also wirklich Ätzmittel spart man meiner Meinung nach nicht.
Ich habe einen elektronischen Heizstab aus Aquariumzubehörhandel 
verwendet und die Temperatureinstellung "getuned".
Das optimale Ätz-Ergebnis bekommst Du wenn Du eine Sprudelquelle 
einbaust, dann gehts "Ratz-Fatz" ohne Unterätzung.
In dem Fall ist s dann auch fast egal ob Du die Küvette in L-Form baust. 
Ohne Luft einzublasen denke ich wird das Ätzergebnis in der L-Form nicht 
so gut.

von Wolfram L. (amazon)


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Platine schrieb:
> Wie laßt ihr die gesättigte Ätzlösung aus der Ätzküvette?

Nun einfach über eine der Ecken in die Flasche zurück - geht 
einwandfrei.
ich würde grundsätzlich komplizierte Formen vermeiden, das gibt nur 
Undichtigkiten.

von Platine (Gast)


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Wolfram L. schrieb:
> Bei der
> Hälfte hat man dann zwar weniger Ätzmittel verwendet, aber wenn Du
> weniger Flüssigkeit verwendest, ist natürlich die Ergiebigkeit geringer.
> Bei großen Kupferflächen die wegzuätzen sind musste ich beim großen
> Volumen sogar schon mal die gesamte Lösung tauschen, weil trotz
> Luftsprudel und hoher Temperatur nicht genug gelöst wurde.
> Also wirklich Ätzmittel spart man meiner Meinung nach nicht.

Okay, das leuchtet ein.
Danke für den Hinweis.


Eine Luftzufuhr habe ich schon fest eingeplant.
Hier würde ich nur noch gerne wissen, ob es einen Unterschied macht,
ob die Luftblasen klein und schön verteilt sind, oder ob es große 
Luftblasen und dafür etwas weniger sein sollen?



Für ersteres Dachte ich an solche luftdurchlässigen Steine, wie man sie 
im Aquariumhandel findet.

von tt2t (Gast)


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> Für ersteres Dachte ich an solche luftdurchlässigen Steine, wie man sie
> im Aquariumhandel findet

Hauptsache, die Lösung wird bewegt. Luftschlauch aus Plastik reicht, die 
Ätzlösung greift evtl. die "Steine" an.

von Platine (Gast)


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tt2t schrieb:
> Hauptsache, die Lösung wird bewegt. Luftschlauch aus Plastik reicht, die
> Ätzlösung greift evtl. die "Steine" an.

Ach so, ich dachte die Luftzufuhr ist dazu da, daß die Säure (vielleicht 
zusammen mit dem Sauerstoff aus der Luft) besser wirken kann.
Ich wußte nicht, daß die nur dazu da ist, die Säure zu bewegen.

von Wolfram L. (amazon)


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Platine schrieb:
> Luftblasen klein und schön verteilt sind, oder ob es große
> Luftblasen und dafür etwas weniger sein sollen?
Meiner Meinung nach sind kleine Luftblasen besser, aber eher wegen dem 
Gespritze den die großen Blasen an der Oberfläche auslösen.
Ich versuche die Platine immer auf eine Seite der Küvette zu bringen und 
auch nur auf der Hälfte den Luftschlauch anzubringen. Die Luftblasen 
steigen dann auf und bewegen die Flüssigkeit im Kreis - es kommt hier 
auf den Stofftransport an.

Die Luft ist übrigens für den Prozess nicht erforderlich, 
Natriumpersulfat in Wasser gelöst.

von Platine (Gast)


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Wenn die Luft nicht wichtig ist,
wäre es dann nicht wesentlich sinnvoller, wenn man die Ätzlösung einfach 
durch die Küvette pumpt?

Z.B: könnte man, wenn man sich die Küvette von vorne betrachtet oben 
rechts einen Schlauch anbringen, den mit einer Säurebeständige Pumpe 
verbinden und dann an der Pumpe einen weiteren Schlauch dranmachen, 
dessen andere Ende/Öffnung dann wieder unten links in der Küvette 
landet.
Dadurch wäre gewährleistet, daß die Flüssigkeit gut zirkuliert.
Wieso macht man das also mit Luftblasen?

von David .. (david1)


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Und was kostet ne Säure beständige Pumpe?

...

von Platine (Gast)


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David .. schrieb:
> Und was kostet ne Säure beständige Pumpe?

Das sollte in Zeiten von Kunststoffen wohl kein Problem sein.
Die Preise dürften sich daher eher an Nachfrage und Angebot orientieren.

von David .. (david1)


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Platine schrieb:
> David .. schrieb:
>> Und was kostet ne Säure beständige Pumpe?
>
> Das sollte in Zeiten von Kunststoffen wohl kein Problem sein.
> Die Preise dürften sich daher eher an Nachfrage und Angebot orientieren.

Richtig, nur wer braucht denn solche Pumpen?
Richtig, Chemie-Unternehmen, und was kosten die? Richtig zu viel.

Wenn du eine für nen erträglichen Preis findest kannst du das dem Rest 
der Welt aber gern mitteilen ;)

von Wolfram L. (amazon)


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Platine schrieb:
> Wieso macht man das also mit Luftblasen?

Eben genau wegen der sonst notwendigen säurebeständigen Pumpe...
Die Luft sorgt für genügend Bewegung..

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