Hallo, ich mache mir schon seit einiger Zeit Gedanken ob es nicht besser ist wieder als Facharbeiter in Musterbau oder Fertigung anstatt als Ingenieur zu arbeiten. Ich denke das Leben wäre dann wieder ENTSPANNTER und man hätte MEHR ZEIT für sich und die WICHTIGEN Dinge im Leben. Auf das bisschen Geldeinbuße könnte ich wohl ganz gut verzichten. Nur das Studium wäre dann umsonst gewesen. Denn ich bin seit 10 Jahren in der Elektronikentwicklung in mittelständischer Firma beschäftigt, viel Eigenverantwortung und man bekommt nur ca. 40 % mehr Brutto als ein Facharbeiter(ohne Schicht) in der gleichen Firma. Wechseln der Firma wäre noch eine Idee aber die meisten die ich kenne sagen es wäre ähnlich stressig und bringt nix. Bin mal gespannt auf eure Meiningen. Gruß an alle Maleno
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Also 40% mehr als Ingenieur ist schon viel. So groß sind die Gehaltsunterschiede meist nicht.
Facharbeiter ist stressiger weil du wohl im stumpfsinnigen Akkord arbeiten müsstest. Als Ingenieur in der Entwicklung kannst du doch auch ne ruhige stressarme und abwechslungsreiche Kugel schieben. Außerdem glaube ich kaum das du deinen Lebenslauf so frisieren und abwerten kannst, das man dir überhaupt was anbieten würde. Da werden dir dann schnell unseriöse Motive unterstellt, mal von der Planungsunsicherheit des Arbeitgebers, ganz abgesehen. Und die lieben es, alles im Plan zu haben.
Nachdem sich das so anhört als ob du schon als Facharbeiter tätig warst. Welche Gründe hattest du den Job zu beenden und ein Studium anzufangen? Sicher, dass diese Gründe jetzt nicht mehr relevant sind?
ist Geschmacksache. Als Ing oder Inf hat man durchaus gewisse Vorteile, man hat viele Möglichkeiten. Ich war erst im Mittelstand, zwar durchaus gut bezahlt, aber sehr viel Stress und viel Reisetätigkeit. Jetzt verdiene ich sogar etwas mehr in einem Konzern und habe eine 35 H Woche. Stress gibt es hin und wieder mal auch, aber im wesentlichen ist es doch recht entspannt. Natürlich, mancher Facharbeiter im Konzern verdient auch sehr gutes Geld, allerdings auch nur dort. Wen der mal seinen Job verliert oder dieser wegrationalisiert wird, muss er woanders für erheblich weniger anfangen. Verstehen kann ich aber die Einstellung von Dir schon. Ich kenne auch Ings mit 10 Jahren BE die kommen auf gerade mal 50 - 55 k Brutto und das in einem teuren süddeutschen Ballungsgebiet. Pfeifen sind diese Leute sicher nicht. Dagegen hat ihr ein Facharbeiter im Konzern gut und gerne auch mal 40 k Brutto, mit Schicht - und / oder Akkordarbeit auch mal mehr. Natürlich ohne Studium. Für mich wäre das nix, ich denke lieber frei bei meiner Arbeit und brauche geistige Herausforderung, dazu werde ich auch noch anständig bezahlt. Verstehen aber kann ich die Einstellung gut, gerade wenn man in einem schlecht zahlenden Mittelständler oder noch schlimmer : bei ner Leihfirma arbeitet. Aber in deinem Fall : 40 % mehr Brutto ist schon einiges. Darauf würde ich nciht so einfach verzichten wollen. Wenn du zuviel Stress hast auf der Arbeit würde ich eher einen Jobwechsel als Ing bevorzugen wo es weniger ist mit Stress oder mal mit einem Chef sprechen.
Dipl.-Inf(FH) schrieb: > Wenn du zuviel Stress hast auf > der Arbeit würde ich eher einen Jobwechsel Das würde ich auch als erstes erwägen. Die Unterschiede zwischen Firmen und Stellen können gewaltig sein. Die gleiche Tätigkeit kann in einer Firma toll, in einer anderen katastrophal sein. Danach kann man danach denken, ob ein Berufswechsel sinnvoll ist. Irgendwann sind wir alle tot, und das dauert nicht lange, 2012 ist z.B. schon fast vorbei, ging das nicht schnell? Es lohnt sich deshalb eine Tätigkeit zu suchen, die man gerne ausführt. Leider wird dieses Thema sehr, sehr selten angesprochen, obwohl es so wichtig ist.
Nach einem praktisch abgeschlossenen E-Technik-Studium denke ich derzeit auch ein wenig wie du. Stress in Sachen Arbeitsbelastung habe ich zwar nicht, aber insbesondere die permanent hohe geistige Belastung und das permanente Herumärgern mit irgendwelchen Bugs macht extrem zu schaffen. Ich hab das früher alles auch freiwillig als Bastler gemacht, meist so 3 - 5 Mal pro Woche 3-5 Stunden, in den (Schul-/Semester-)Ferien auch mal täglich 4-6 Stunden. Dann macht's Spass und man hat genügend Zeit, um wieder aufzutanken. Dauerhaft 8 Stunden für Praktikum oder Masterarbeit laugen einem aber total aus und der Spass geht komplett verloren. Ich sehne mich sehr nach einem Job, wo man eine gute Balance finden kann. Sowas scheint es aber kaum zu geben.
.... schrieb: > Ich hab das früher alles auch freiwillig als Bastler gemacht, meist so 3 > - 5 Mal pro Woche 3-5 Stunden, in den (Schul-/Semester-)Ferien auch mal > täglich 4-6 Stunden. Dann macht's Spass und man hat genügend Zeit, um > wieder aufzutanken. Dauerhaft 8 Stunden für Praktikum oder Masterarbeit > laugen einem aber total aus und der Spass geht komplett verloren. Das ist m.E. eines der Hauptprobleme: man sollte sich nicht das Hobby zum Beruf machen. Denn wenn man dann Stress im Beruf hat, hat man keine Lust aufs Hobby. Der Ausweg? Ein zweites, komplett anderes Hobby! Dann kann man in solchen Zeiten ausweichen und den Frust kompensieren.
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