Forum: Platinen Brauner Belag auf der Platine eines Motorsteuergeräts


von Dieter K. (speedy_1304)


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Hallo zusammen,

ich habe ein Motorsteuergerät für einen Kia Picanto 1.1 Automatik 
geöffnet.
Bei dem Fehler handelt es sich um den Fehlercode P0755, der eigentlich 
besagt "Unzulässiger Spannungsabfall an Schaltventil B 
Automatikgetriebe".
Dies könnte sowohl ein zu hoher als auch ein zu niedriger 
Spannungsabfall sein.
Leider führten bislang alle anderen Massnahmen (Tausch Magnetventil, 
Überprüfung des kompletten Kabelbaumes bis hin zum Steuergerät) nicht 
zum Erfolg.
Bevor ich nun über tausend Euro für ein neues Steuergerät ausgebe, 
wollte ich einen Reparaturversuch starten.
Da ich in einem Drittweltland wohne, helfen mir Hinweise auf 
Reparaturbetriebe nicht weiter. Ich muss es selbst hinbekommen oder ein 
neues Steuergerät kaufen (was auch nicht einfach werden wird).

Auf der Platine befindet sich (in Einbaulage unten) ein brauner Belag, 
siehe Anhang.
Dieser Belag ist trocken, ganz leicht klebrig, und mechanisch relativ 
leicht zu entfernen.
Es sieht für mich so aus, als ob der Kondensator (hellbraun) der 
Verursacher wäre. Allerdings scheint es sich dabei doch um einen 
Tantal-Kondensator zu handeln? Könnte das die Ursache sein, oder kommt 
der Belag von ganz woanders?
Die Einbaulage ist Anschluss nach unten; der Belag befindet sich also im 
unteren Teil der Platine.

Leider komme ich an die Platinenrückseite nicht ran, scheint geklebt zu 
sein (der Deckel war im Eck auch geklebt, schon sehr schwierig zu 
öffnen).
Ich möchte nicht riskieren, die Platine zu beschädigen, das Fahrzeug ist 
ja noch eingeschränkt nutzbar, und ein Steuergerät zu bekommen, wird 
mehrere Monate dauern.
Wenn jemand zusätzlich einen Tipp hat, wie ich die Platine 
beschädigungsfrei aus dem Gehäuse bekomme, bin ich auch sehr dankbar.

Danke schon vorab für konstruktive Antworten.

von Paulo M. (paulo)


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Hallo,
für mich sieht es aus als wäre da eine Flüssigkeit eingedrungen, würde 
ich mit med. Alkohol säubern, das müsste ein normaler Elko sein 
100uF/35V.
Für mich sieht es so aus als wenn Plastiknasen die Platinen halten 
würden, mit dem Finger leicht weg biegen und die Platine vorsichtig 
anheben.
Aber vorher sicher sein das da nicht doch noch Schrauben sind, kann das 
nicht auf dem Foto erkennen, vielleicht eins von oben machen.
Das Steuergerät scheint ja noch zu gehen sonst würde es ja nicht diesen 
Fehler geben, vielleicht sind ja die Anschlüsse auch von dieser 
Flüssigkeit verklebt, noch mal die Anschlüsse der Kabel prüfen.

Gruß Paulo

von Nicht-Kfz-Elo (Gast)


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Bin zwar selber kein Kfz-FM, aber wie äußert sich den der Fehler so für 
Laien verständlich?
Daß im Motorsteuergerät (MSG) die Automatikgetriebesteuerung mit 
untergebracht sein sollte, wäre mir neu.
Wie das da drin aussieht, sollte dir solange egal sein, wie der Motor 
noch ordentlich arbeitet.
Ohne diesen werden deine Probleme garantiert nicht weniger mit dem Fzg.
Also Handbuch oder Rep.Anleitung wälzen und erstmal klären wo die 
Getriebesteuerung sitzt.
Sollte doch das MSG darin verwickelt sein, dann suche vllt. mal das 
Schaltventil B, miss es durch oder erkläre mal welche Funktion es haben 
sollte.
Anderenfalls wärest du in einem Kfz-Elektronik-Forum des Herstellers 
vllt. auch ganz gut aufgehoben.

von Dieter K. (speedy_1304)


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Paulo M. schrieb:
> für mich sieht es aus als wäre da eine Flüssigkeit eingedrungen
Das Steuergerät war original verschlossen und verklebt.
Beim Eindringen einer Flüssigkeit von aussen müssten Spuren am 
Gehäuserand sichtbar sein, das ist nicht der Fall.
Wäre das Steuergerät beispielsweise im Wasser gestanden, wäre der Rand 
der Flüssigkeit gerade, auch das ist nicht der Fall.
Ein Eindringen von aussen schliesse ich definitiv aus. Möglich wäre 
höchstens, dass diese Flüssigkeit bei der Herstellung bereits 
aufgebracht wurde, aber sie ist, wie man gut auf dem Foto erkennen kann, 
völlig unregelmässig in Struktur und Dicke.

> das müsste ein normaler Elko sein 100uF/35V.
Der Bezeichnung nach eigentlich 10µF?
Bist Du sicher, dass es normale Elkos mit diesem Aussehen gibt? Ich habe 
mit SMD keine Erfahrung.

> Für mich sieht es so aus als wenn Plastiknasen die Platinen halten
> würden
Nein, die sind nur an der Steckerseite und haben das Steckergehäuse 
(schwarz) vor dem Verlöten gehalten.Sichtbare Schrauben gibt es nicht.

> Das Steuergerät scheint ja noch zu gehen sonst würde es ja nicht diesen
> Fehler geben, vielleicht sind ja die Anschlüsse auch von dieser
> Flüssigkeit verklebt, noch mal die Anschlüsse der Kabel prüfen.
Schon geprüft, ohne Befund. Anschlüsse sehen aus wie neu.

Nicht-Kfz-Elo schrieb:
> Bin zwar selber kein Kfz-FM, aber wie äußert sich den der Fehler so für
> Laien verständlich?
Getriebe geht ca. 5-10 Minuten nach dem Kaltstart ins Notlaufprogramm. 
Nur noch 3. Gang und Rückwärtsgang verfügbar, Fehler steht nach Löschung 
des Fehlerspeichers bei warmem Motor sofort beim Einschalten der Zündung 
wieder an. Bei kaltem Motor kein Fehler.

> Daß im Motorsteuergerät (MSG) die Automatikgetriebesteuerung mit
> untergebracht sein sollte, wäre mir neu.
Das ist völlig normal in der heutigen "Geiz ist Geil"-Zeit.
Ich habe den Kabelbaum bis ans Steuergerät verfolgt und bin somit 
sicher, dass die Steuerung des Getriebes hier erfolgt.

> Also Handbuch oder Rep.Anleitung wälzen und erstmal klären wo die
> Getriebesteuerung sitzt.
Und woher sollte ich sowas bekommen? Ich suche mir seit einer Woche 
einen Wolf, aber sicher hast Du einen Tipp für mich?

> Sollte doch das MSG darin verwickelt sein, dann suche vllt. mal das
> Schaltventil B, miss es durch oder erkläre mal welche Funktion es haben
> sollte.
Auch das habe ich bereits weiter oben geschrieben.
Die Schaltventile sitzen im Getriebe und sind für die Ansteuerung der 
Gänge (3+R=4) sowie die Regelung des Öldrucks (1) zuständig, diese 5 
Ventile sind baugleich.
Ich habe das Getriebe bereits zerlegt, die Schaltventile rotiert. Fehler 
war der Gleiche, also kann es nicht am Ventil liegen (sonst wäre ein 
anderes Ventil als fehlerhaft angezeigt worden).
Ich habe den Kabelbaum im Getriebe komplett zerlegt und vorsichtshalber 
alle Anschlüsse nachgelötet.

> Anderenfalls wärest du in einem Kfz-Elektronik-Forum des Herstellers
> vllt. auch ganz gut aufgehoben.
Ja, wäre ich - wo gibt es das denn? Gerne auch auf Englisch.

von Nicht-Kfz-Elo (Gast)


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Wenn das so ist, bekommt das MSG eine Info > Signal, und führt diese 
dann wohl als solche aus, woraus dann eine Störung in der Ausführung bei 
deinem Ventil zu resultieren scheint.
Die Ursache wird also nicht das MSG und auch nicht das Ventil sein, 
sondern ein Geber, welcher einen Zustand abfragt, dieser entweder falsch 
ist, oder der Geber (Sensor) falsche Werte ans MSG ausgibt.
Miß einfach mal elektrisch ob das Ventil bestromt wird, wie es soll, 
oder ob im MSG eine Blockierung auf dem Kreis eintritt, sollte eigentl. 
nicht so schwer nachweisbar sein. Also direkt parallel zum Ventil eine 
LED schalten und den Zustand anzeigen lassen.
Wenn der Fehler permanent durch ein defektes Bauelement (Teil) im MSG 
auftreten würde, wie deine Vermutung anfangs war, dann wäre der von dir 
beschriebene Zustand nicht logisch, dass es anfangs ginge.
Möglicher Fehler im MSG wäre, dass der Aktor (Stellglied) fürs Ventil 
defekt wäre, nur auf deinen Bildern sind nur logische und keine 
LeistungsBauelemente zu sehen.
Entweder sind das die 6 sw Blöcke auf der linken Seite, oder aber auf 
der LP-Unterseite befinden sich diese meist Transistoren.

Als weitere Infoquelle wären Kfz- oder Motortechnik-Foren ratsam. 
Einfach mal Googeln und sich etwas dort bei den Treffern umsehen.
Aber ob dein Problem da schon erfolgreich an Gesprächsstoff vorhanden 
wäre, kann dir keiner garantieren.

von O. D. (odbs)


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Der Belag sieht für mich nach ganz normalem Flußmittel aus. Der stammt 
entweder von der Produktion oder einer Reparatur. Es könnte sein, dass 
der Steckverbinder mal nachgelötet wurde, weil bei Steuergeräten hier 
gerne kalte Lötstellen auftreten. Der Belag kann mit Isopropylalkohol 
oder einem Platinenreiniger entfernt werden, ist aber nur ein optischer 
Mangel.

Hast du alle Ventile mal aus der Sicht des Steuergerätes (auf den 
Lötstellen des entsprechenden Steckverbinders) nachgemessen 
(Widerstand)? Wenn die alle gleich sind, sieht das Steuergerät einen 
Fehler, der nicht da ist. Ansonsten weißt du, wo du zu suchen hast.

Sonst Shunt oder Treiber austauschen.

von Dieter K. (speedy_1304)


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Nicht-Kfz-Elo schrieb:
> Wenn das so ist, bekommt das MSG eine Info > Signal, und führt diese
> dann wohl als solche aus, woraus dann eine Störung in der Ausführung bei
> deinem Ventil zu resultieren scheint.
An einen Geber hatte ich auch schon gedacht. In Frage käme 
beispielsweise der Geschwindigkeitssensor.
Die Frage ist nur, warum dann spezifisch und ausschliesslich der falsche 
Spannungsabfall gemeldet wird, es gibt ja jede Menge andere Fehlercodes 
für solche Fälle.
Da liegt es doch nahe, einen solchen falschen Spannungsabfall (zu 
niedrig oder zu hoch) auch zu vermuten. Und der kann eigentlich doch nur 
auf dem Weg vom Schalter (Transistor) zum Ventil erfolgen?
Ich weiss, ich habe wohl zu viel Vertrauen in die Programmierer und 
Konstrukteure, aber irgendwo sollte man halt versuchen, der Reihe nach 
vorzugehen, von der wahrscheinlichsten zur unwahrscheinlichsten 
Möglichkeit.
Ich hatte das Auto mal von einem Kia-Händler auslesen lassen, der hat 
eine nette Software, die ihm anschliessend mit bunten Bildern genau 
sagt, was er tun soll. Darin lief alles auf das betreffende Ventil und 
dessen Kabelbaum hinaus, ein Sensor kam in der Anleitung nicht vor ...

> Miß einfach mal elektrisch ob das Ventil bestromt wird, wie es soll,
> oder ob im MSG eine Blockierung auf dem Kreis eintritt, sollte eigentl.
> nicht so schwer nachweisbar sein. Also direkt parallel zum Ventil eine
> LED schalten und den Zustand anzeigen lassen.
Mit einer LED würde ich den Spannungsabfall, so er denn existiert, wohl 
nicht merken können.
Ich habe ein USB-Oszilloskop, das ich während der Fahrt verwenden 
könnte. Ob man allerdings den Moment mitbekommt, in dem der Fehler 
auftritt, wage ich zu bezweifeln.
Aber diesen Ansatz halte ich für gut. Nur, wie könnte man den Messfühler 
anschliessen? Ich würde den Kabelbaum nur ungern auftrennen.

> Wenn der Fehler permanent durch ein defektes Bauelement (Teil) im MSG
> auftreten würde, wie deine Vermutung anfangs war, dann wäre der von dir
> beschriebene Zustand nicht logisch, dass es anfangs ginge.
Meine Vermutung beruht darauf, dass das Problem und somit auch der 
Fehler erst nach einiger Fahrstrecke, also bei Erwärmung, auftritt. Wenn 
es also ein Bauteil ist, was erst bei seiner Erwärmung versagt (oder 
eine kalte Lötstelle), wäre das schon logisch?

> Möglicher Fehler im MSG wäre, dass der Aktor (Stellglied) fürs Ventil
> defekt wäre, nur auf deinen Bildern sind nur logische und keine
> LeistungsBauelemente zu sehen.
Ich nehme an, dass die komplette Leistungselektronik auf der anderen 
Platinenseite liegt, an die ich ja leider nicht rankomme.
Dort ist ja auch der "Kühlkörper", also der dicke Aluminiumteil des 
Gehäuses mit den Kühlrippen. Die gezeigte und zugängliche Seite ist 
unter dem Deckel. Wo sie geklebt war, sieht man ja auf dem Bild 
(rechts), und der Zweck ist garantiert ebenfalls die Wärmeabführung für 
"heisse" Komponenten auf der Unterseite.

> Als weitere Infoquelle wären Kfz- oder Motortechnik-Foren ratsam.
Ehrlich: Ich bin in KFZ-Foren geboren. ;)
Aber an ein Automatikgetriebe oder Steuergerät traut sich in Westeuropa 
doch so gut wie niemand ran. Ich habe auch schon versucht, in 
Chiptuningforen was zu finden (auch auf Englisch), erfolglos. Trotzdem 
sind mir dabei die "Dieselschrauber" wieder eingefallen, eventuell 
eröffne ich dort mal einen Parallelthread - allerdings denke ich, in 
Sachen Elektronik, also wenn es ums Steuergerät geht, ist hier der 
perfekte Ort ...

Oliver Döring schrieb:
> Der Belag sieht für mich nach ganz normalem Flußmittel aus. Der stammt
> entweder von der Produktion oder einer Reparatur.
Eine Reparatur schliesse ich eigentlich aus, da das Steuergerät ja 
verklebt und eine Reparatur somit nicht vorgesehen ist (eine Frechheit). 
Aber Flussmittel könnte es natürlich sein.

> der Steckverbinder mal nachgelötet wurde, weil bei Steuergeräten hier
> gerne kalte Lötstellen auftreten.
War er nicht, ist er aber jetzt, habe ich gestern rein präventiv mal 
gemacht. :)
Die Verbindungen sahen aber alle perfekt aus, soweit ich das mit meinen 
schlechten Augen und der Lupe beurteilen kann.

> Hast du alle Ventile mal aus der Sicht des Steuergerätes (auf den
> Lötstellen des entsprechenden Steckverbinders) nachgemessen
> (Widerstand)? Wenn die alle gleich sind, sieht das Steuergerät einen
> Fehler, der nicht da ist. Ansonsten weißt du, wo du zu suchen hast.
Nein, habe ich nicht, werde ich machen, danke.

> Sonst Shunt oder Treiber austauschen.
Und wo sitzt der bzw. wie komme ich dort ran ...?


Was wäre davon zu halten, rein zur Sicherstellung/Prüfung den 
betreffenden Kondensator durch einen normalen Elko (habe und bekomme 
keine SMDs) zu ersetzen? Das könnte man ja wahrscheinlich wieder leicht 
rückgängig machen.
Was wären die Risiken?

von wosnet (Gast)


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Noch eine andere Möglichkeit: Vielleicht ist der gelbe Kondensator 
ausgelaufen (das gibts bestimmt nicht nur bei normalen 
Radial/Axial-Elkos)? Ich würde vorschlagen, den mal vorsorglich 
auszutauschen. Nach dem Auslöten kann man den ja mal mit einem 
Kapazitätsmessgerät prüfen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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wosnet schrieb:
> Noch eine andere Möglichkeit: Vielleicht ist der gelbe Kondensator
> ausgelaufen (das gibts bestimmt nicht nur bei normalen
> Radial/Axial-Elkos)?
Das war ja schon der allererste Verdacht im allerersten Post...
Auf jeden Fall kommt die Pampe garantiert nicht aus einem Bauteil auf 
dieser Platinenseite. Tantal verbrennen bestenfalls, die können gar 
nicht "auslaufen", weil da keinerlei Flüssigkeit eingebaut ist.

Oliver Döring schrieb:
> Der Belag sieht für mich nach ganz normalem Flußmittel aus.
Es ist schon sehr auffällig, dass dieser "Belag" nur im Bereich der 
bedrahteten Bauteile (und vor allem unter der weißen Beschichtung) zu 
finden ist. Evtl. wurde die Platine nach dem Selektivlöten nicht mehr 
gereinigt.

Flussmittel+Wasser schaffen eine unangenehme Umgebung für Leiterbahnen. 
Und weil die Säure im Flussmittel den Taupunkt weit herabsetzt, wird 
schon hohe Feuchtigkeit (und die dürftest du dort umgeben vom Meer 
durchaus haben) schnell zu Wasser...   :-o

von AD (Gast)


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wosnet schrieb:
> Noch eine andere Möglichkeit: Vielleicht ist der gelbe Kondensator
> ausgelaufen (das gibts bestimmt nicht nur bei normalen
> Radial/Axial-Elkos)? Ich würde vorschlagen, den mal vorsorglich
> auszutauschen. Nach dem Auslöten kann man den ja mal mit einem
> Kapazitätsmessgerät prüfen.

Naja es ist ja eine ganze Menge an Flüssigkeit. Entweder sind das 
wirklich Produktionsrückstände oder es befindet sich noch ein grosser 
Elko auf der Oberseite. Würde auch eher sagen das der Gelbe ein 
Tantalkondensator ist und nicht auslaufen kann.
Das Mittel kann man in beiden fällen aber entfernen. Nimm da am besten 
reinen Isopropylalkohol. Gibts hier in jeder Apotheke zum desinfizieren.
Wenn das Elektrolyt aus einem Elko ist, löst sich der grüne Schutzlack 
sehr leicht mit ab. Denn sind definitiv Leiterbahnen beschädigt und 
müssen freigelegt und überbrückt werden. Dann könnten auch Risse im 
Kupfer im µm Bereich entstanden sein, die mit Lötzinn überbrückt werden 
können. Diese Risse sieht man aber sehr schlecht.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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AD schrieb:
> Das Mittel kann man in beiden fällen aber entfernen.
Aber eben nicht auf der anderen Seite (solange die Platine noch im 
Gehäuse ist) und vor allem nicht unter dem Stecker...  :-/

von AD (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Es ist schon sehr auffällig, dass dieser "Belag" nur im Bereich der
> bedrahteten Bauteile (und vor allem unter der wieißen Beschichtung) zu
> finden ist. Evtl. wurde die Platine nach dem Selektivlöten nicht mehr
> gereinigt.

klingt für mich am Wahrscheinlichsten.

von AD (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> AD schrieb:
>> Das Mittel kann man in beiden fällen aber entfernen.
> Aber eben nicht auf der anderen Seite (solange die Platine noch im
> Gehäuse ist) und vor allem nicht unter dem Stecker...  :-/

wenn es wirklich von einem Elko ist MUSS man das machen. Denn muss man 
auch zusehen das auf die andere Seite der Platine kommt. Sonst sind 
früher oder später keine Leiterbahnen mehr vorhanden.
Kenn das von Videorecordernetzteilen. Einmal musste ich eines freihand 
nach Bauteillageplan und Schaltbild teilweise neu verdrahten.

von Dieter K. (speedy_1304)


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Lothar Miller schrieb:
> ist schon sehr auffällig, dass dieser "Belag" nur im Bereich der
> bedrahteten Bauteile (und vor allem unter der weißen Beschichtung) zu
> finden ist. Evtl. wurde die Platine nach dem Selektivlöten nicht mehr
> gereinigt.
Man sieht anhand des Barcodes, dass der Belag in jedem Fall NACH der 
Fertigstellung der Lötarbeiten dahingekommen ist.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass erst der Aufkleber angebracht und 
anschliessend noch gelötet wird.
Was versteht man unter Selektivlöten?

> Auf jeden Fall kommt die Pampe garantiert nicht aus einem Bauteil auf
> dieser Platinenseite. Tantal verbrennen bestenfalls, die können gar
> nicht "auslaufen", weil da keinerlei Flüssigkeit eingebaut ist.
Das ist meine Frage: Ist es denn sicher, dass es sich bei diesem Bauteil 
um einen Tantal-Kondensator mit festem Elektrolyten handelt (soll ja 
auch welche mit flüssigem geben, oder es könnte ein normaler Elko sein)? 
Das Auto ist übrigens Bj. 2007.
Die Kapazitätsmessung im EINGEBAUTEN Zustand ergibt 10,3µF.

> Flussmittel+Wasser schaffen eine unangenehme Umgebung für Leiterbahnen.
> Und weil die Säure im Flussmittel den Taupunkt weit herabsetzt, wird
> schon hohe Feuchtigkeit (und die dürftest du dort umgeben vom Meer
> durchaus haben) schnell zu Wasser...   :-o
Philippinen haben tropisches Klima. Luftfeuchte immer >65%, meist 
70-80%. Meine Autos werden mittels Lufttrockner trockengehalten, wenn 
sie länger nicht benutzt werden - macht man das nicht, hat man innerhalb 
weniger Wochen Schimmel im Fahrzeug. Staubig ist es auch, Elektronik 
aller Art schmeisst gerne mal das Handtuch. Kondensieren tut aber wenig, 
weil die Temperaturunterschiede minimal sind. Auch das Meersalz hat 
erstaunlich wenig Einfluss - in D rosten die Autos wesentlich schneller.
Es sind auch an der sichtbaren Seite keinerlei Spuren von Korrosion zu 
erkennen, also ich würde mal sagen, die Flüssigkeit ist nicht korrosiv.

AD schrieb:
> Naja es ist ja eine ganze Menge an Flüssigkeit
Das habe ich mir auch schon gedacht, so viel Flüssigkeit aus so einem 
kleinen Kondesator? Aber wenn man mal sieht, wie es aussieht, wenn ein 
halber Liter Wasser auf dem Boden verteilt ist, wäre es aus meiner Sicht 
nicht ausgeschlossen.
Was auch in meinen Augen sehr auffällig ist: Der Kondensator ist das 
einzige hohe Bauteil, das auch auf der Oberfläche und seitlich mit der 
braunen Sosse bedeckt ist - alle anderen Bauteile nicht. Sollte man auf 
dem Foto auch erkennen.
Daher nochmals meine Frage: Welche Risiken würde das Auslöten des 
Kondensators bergen? Welche Temperatur und Lötspitzengrösse wären am 
besten? Sollte ich mit Lötzinn fluten?
Normalerweise mache ich sowas einfach, aber bei diesem Geldbetrag bin 
ich vorsichtig.
Ich bin den Argumenten ja nicht abgeneigt und relativ wahrscheinlich ist 
der Kondensator nicht der Übeltäter. Nur wenn ich ihn ohne grösseres 
Risiko auslöten kann (mir fehlt halt die Erfahrung mit SMD-Bauteilen), 
dann werde ich das tun, einfach um eine mögliche Fehlerquelle 
auszuschliessen.

> oder es befindet sich noch ein grosser
> Elko auf der Oberseite.
Mir wäre es auch wesentlich angenehmer, wenn es gelänge, die Platine 
zerstörungsfrei vom Gehäuse zu lösen. Aber das nicht um jeden Preis.
Ich hoffe ja immer noch, dass hier einer aus der Branche mitliest und 
einen Tipp für mich hat ... der Deckel ging mit ziemlich viel Kraft plus 
Anwendung von Heissluft runter.
Ansonsten kann man das dann ggf. später machen, wenn ich pleite bin und 
ein neues Steuergerät habe ... falls es nicht im Austausch ist.

> Das Mittel kann man in beiden fällen aber entfernen. Nimm da am besten
> reinen Isopropylalkohol.
Habe ich da, danke für den Tipp. Nur will ich das momentan gar nicht 
entfernen, es wird mir nichts reparieren, aber eventuell "Beweise 
vernichten".
Sollte man aber aufgrund der Anwendung von Isopropylalkohol oder anderer 
Lösemittel feststellen können, um was für eine Art von Flüssigkeit es 
sich handelt, dann mache ich gerne einen "Lösetest".

von Osche R. (Gast)


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Dieter K. schrieb:

> Auf der Platine befindet sich (in Einbaulage unten) ein brauner Belag,

Lackwerke Peters, SL 1307 eco.


> Leider komme ich an die Platinenrückseite nicht ran, scheint geklebt zu
> sein

Die Platine ist unten mit den Steckerpins verlötet. Und die sind mit 
Kunststoff umspritzt...

von jojo50 (Gast)


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Hallo,
hast du schon mal bei
http://www.motor-talk.de/
nachgefragt? Dort gibt es auch ein KIA-Forum.
Oft sind dort auch Leute vertreten, die in KFZ-Werkstätten arbeiten.

von Dieter K. (speedy_1304)


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om pf schrieb:
> Die Platine ist unten mit den Steckerpins verlötet. Und die sind mit
> Kunststoff umspritzt...
Das heisst, wenn ich den Stecker löse, kommt die Platine raus?

jojo50 schrieb:
> Hallo,
> hast du schon mal bei
> http://www.motor-talk.de/
> nachgefragt?
Ich werde es wohl mal probieren müssen.

von friedrich (Gast)


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Hallo speedy_1304,

>Das ist meine Frage: Ist es denn sicher, dass es sich bei diesem Bauteil
>um einen Tantal-Kondensator mit festem Elektrolyten handelt (soll ja
>auch welche mit flüssigem geben, oder es könnte ein normaler Elko sein)?
>Das Auto ist übrigens Bj. 2007.
>Die Kapazitätsmessung im EINGEBAUTEN Zustand ergibt 10,3µF.

Das ist ein Kemet (Hersteller, am K erkennbar) Tantal 100u/35V. Ohne 
flüssigen Elektrolyt. Ich schließe mich den Vorrednern an dass es sich 
NICHT um den Elektrolyten dieses Kondensators handeln kann.

Grüße

von Georg A. (georga)


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Man könnte einfach mal die Pins der diversen Steckkontakte nachlösten, 
evtl. gibts da einen schlecht sichtbaren Haarriss. Drittweltland klingt 
ja auch nach etwas heisserem Klima verbunden mit schlechten Strassen, 
das könnte vorhandene schlechte Lötstellen schon verschlimmern.

von O. D. (odbs)


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Leute, hört auf, euch über diese Flüssigkeit Gedanken zu machen.

Das sind definitiv Flußmittelreste. Es wundert mich, dass in einem 
Elektronikerforum so lange darüber gerätselt wird, da doch jeder diesen 
Anblick kennt. Ich hatte überlesen, dass das Gerät definitiv keine 
Reparatur hinter sich hat. Lothar Miller liegt richtig - der SMD-Teil 
der Platine wurde sehr wahrscheinlich reflow gelötet und der 
Steckverbinder in herkömmlicher bedrahteter Bauweise anschließend in 
einem zweiten Durchgang selektiv mit einer anderen Technik.

Das Problem des Steuergerätes liegt woanders. Anstatt sinnlos 
herumzurätseln oder wahllos Bauteile zu tauschen, sollte das Problem 
systematisch angegangen werden.

Als erstes muss gemessen werden, wie das Steuergerät die Ventile sieht. 
Dann muss die Schaltung zur Ansteuerung der Ventile nachvollzogen werden 
um herauszufinden, was die Fehlermeldung auslöst. Sehr wahrscheinlich 
handelt es sich bei halbwegs modernen Steuergeräten um einen 
intelligenten High-Side-Switch mit Diagnosefunktion, möglicherweise mit 
integrierter Strommessung.

von Dieter K. (speedy_1304)


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friedrich schrieb:
> Das ist ein Kemet (Hersteller, am K erkennbar) Tantal 100u/35V. Ohne
> flüssigen Elektrolyt. Ich schließe mich den Vorrednern an dass es sich
> NICHT um den Elektrolyten dieses Kondensators handeln kann.
OK - und ich dachte, das K sei die Toleranz ... dann werde ich ihn nicht 
auslöten. Und wenn nicht noch eine Lösung für das Entfernen der Platine 
kommt, das Steuergerät wieder zumachen und nochmals (habe ja, wie oben 
bereits geschrieben, alle Pins präventiv nachgelötet) testen.
Und wenn es immer noch nicht geht (wovon ich ausgehe), werde ich mir 
wohl ein neues Steuergerät bestellen.
Wo liegt mein Fehler bezüglich der Kapazität? Ich komme bei 106 auf 10µ?

Georg A. schrieb:
> Man könnte einfach mal die Pins der diversen Steckkontakte nachlösten,
> evtl. gibts da einen schlecht sichtbaren Haarriss.
Habe ich ja bereits getan.

Oliver Döring schrieb:der SMD-Teil
> der Platine wurde sehr wahrscheinlich reflow gelötet und der
> Steckverbinder in herkömmlicher bedrahteter Bauweise anschließend in
> einem zweiten Durchgang selektiv mit einer anderen Technik.
Danke, das macht mir die Sache verständlicher - wobei es trotzdem 
unverständlich bleibt, warum ein so hochwertiges, oder soll man sagen 
teures, Bauteil im Anschluss nicht vernünftig gereinigt wird.

> Das Problem des Steuergerätes liegt woanders. Anstatt sinnlos
> herumzurätseln oder wahllos Bauteile zu tauschen, sollte das Problem
> systematisch angegangen werden.
Was leider nicht möglich ist, solange die Platine noch im Gehäuse klebt 
...

> Als erstes muss gemessen werden, wie das Steuergerät die Ventile sieht.
Ich denke, diese Messung werde ich morgen nochmal machen. Wenn dabei 
alles OK ist, weiss ich wohl wenigstens, dass ich nicht umsonst so viel 
Geld ausgebe. Werde mir einen Y-Adapter bauen, so dass ich das Oszi 
irgendwie da dranklemmen kann.

von Bernd T. (bastelmensch)


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Nicht-Kfz-Elo schrieb:
> Daß im Motorsteuergerät (MSG) die Automatikgetriebesteuerung mit
> untergebracht sein sollte, wäre mir neu.

Was weder Kia noch einen anderen Hersteller oder Lieferanten daran 
hindern wird Steuergeräte zusammen zu legen. ;-)

Es wird definitiv gemacht, es ist manchmal wirklich erstaunlich welches 
Steuergerät für welche Aufgaben nebenher verantwortlich ist.

Zur Flüssigkeit: das ist Flussmittel.
Der Barcode ist wahrscheinlich für die Neudeutsch so genannte 
traceability gedacht. Da kann man dann so schöne Datenwüsten abfragen 
und sieht genau was wann und wo und auch wie gemacht wurde.

Im Automotive geben die Hersteller immer mehr vor was dokumentiert wird, 
irgendwann bekommt noch jeder Arbeiter einen RFID verpasst damit man 
weis wer wann am Förderband vorbeigegangen ist.

Wird eigentlich in dem Steuergerät irgendein Bauteil unsinnig heiß?
Ich weis jetzt nicht wo im Picanto das Steuergerät sitzt und ich will 
jetzt auch nicht das Auto von meinem Bruder auseinandernehmen um 
nachzuschauen, aber bei meinem Auto ist das Motorsteuergerät in der 
Fahrgastzelle verbaut, d.h. für Tests könnte ich es problemlos ohne 
Deckel betreiben.

von Dieter K. (speedy_1304)


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Bernd T. schrieb:
> Es wird definitiv gemacht, es ist manchmal wirklich erstaunlich welches
> Steuergerät für welche Aufgaben nebenher verantwortlich ist.
Der Trend geht dahin, alles in ein Gerät zu integrieren. So ist auch der 
Makeup-Spiegel irgendwann diagnosefähig ("P9999 - Glas Makeupspiegel 
rechts gebrochen"). ;)
Schön für die Hersteller, wird es doch billig. Schlecht für den 
Gebrauchtwagenkäufer, denn sein Auto ist mitunter wegen einer kalten 
Lötstelle ein Totalschaden.

> Wird eigentlich in dem Steuergerät irgendein Bauteil unsinnig heiß?
Ich komme an die Platinenunterseite nicht ran.

> Ich weis jetzt nicht wo im Picanto das Steuergerät sitzt
Im Beifahrer-Fussraum unter dem Armaturenbrett.

von friedrich (Gast)


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Hallo.

speedy_1304 schrieb:
>Wo liegt mein Fehler bezüglich der Kapazität? Ich komme bei 106 auf 10µ?
Habe nicht genau hingesehen, und nicht richtig gelesen (mein Fehler, 
nicht richtig gelesen). Du liegst mit 106=10u richtig. Aber es ist nach 
wie vor eine Kemet Tantal.

Grüße

von Tüftler (Gast)


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Bevor Du Dir die Arbeit mit löten oder oder reinigen machst, würde ich 
die temperaturabhängige Fehlerquelle suchen und den Fehler forcieren. 
D.h. jede einzelne Komponete etweder vorwärmen bzw. abkühlen. Dann 
sollte der Fehler früher bzw. später auftreten oder im Fehlerfall auch 
schneller verschwinden. Kältespray ist da ein gutes Hilfsmittel.

Ebenfalls hilfreich ist es, die von den Messwertgebern ausgegebenen 
Signale testen, ob diese plausibel sind.

Rein optisch wird sich dieser Fehler wahrscheinlich nicht finden lassen.

von ... (Gast)


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Das der Deckel so schwer runter ging hat seinen Grund. Das Gerät wurde 
nach der Herstellung aufwändig getrocknet und dann mit dem Deckel 
hermetisch abgedichtet. Dadurch wird vermieden, dass sich durch 
Temperaturänderungen Schwitzwasser im innern bildet. Aber das hat sich 
ja jetzt erledigt.
Die braune Soße, die wie Flussmittel aussieht, ist noch ein zusätzliches 
Dichtungsmittel, damit im Bereich der Steckanschlüsse über diese keine 
Feuchtigkeit in das Gerät eindiffundiert.

Da der Fehler ja Temperaturabhängig zu sein scheint, kannst du versuchen 
mit Heisluftpistole und Kältespray den Fehler im Motorsteuergerät zu 
suchen.
Da anscheinend ein Spannungsabfall zu hoch wird (Fehlermeldung), 
solltest du dir mal die beiden grünlichen Hochlast-SMD-Widerstände über 
dem gelben Tantal-Kondensator anschauen. Ggf. erwärmen, bzw. mit 
Kältespray abkühlen.

von Dieter K. (speedy_1304)


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Ich habe das Steuergerät letztendlich wieder zusammen- und eingebaut.
Wie erwartet ergaben alle Massnahmen keine Verbesserung, das Problem 
besteht weiterhin.
Werde nächste Woche ein neues Steuergerät bestellen, soll "nur" 
umgerechnet 600 Euro kosten.
Ich kann nur hoffen, dass das Problem dann gelöst ist.
Vielen Dank jedenfalls für die Hilfe hier, habe wieder eine Menge lernen 
können!

von Reiner O. (elux)


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Und wenn Du ein neues Strg. eingebaut hast und es dann immer noch nicht 
funktioniert, kannst Du Dich ja noch mal melden...
Ansonsten habe ich mal eine Frage: wie hast Du denn den Kabelbaum 
getestet?

Der Fehlercode beginnt mit einer Null und ist daher ein Standardfehler: 
P0755 - Shift Solenoid B Malfunction.
Wie kommst Du da auf Unterspannung ?

MfG

Elux

von Dieter K. (speedy_1304)


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> Und wenn Du ein neues Strg. eingebaut hast und es dann immer noch nicht
> funktioniert, kannst Du Dich ja noch mal melden...
Werde ich.

> Ansonsten habe ich mal eine Frage: wie hast Du denn den Kabelbaum
> getestet?
Sichtprüfung, Wackelprüfung und dabei mit dem Multimeter auf Durchgang 
geprüft. Im Prinzip käme für diesen Fehler ja nur ein einzelnes Kabel in 
Frage, ich habe aber vorsichtshalber mal alle zehn geprüft. Und auch, 
was passiert (welche Fehlercodes auftreten), wenn die einzelnen Kabel 
unterbrochen werden.

> Der Fehlercode beginnt mit einer Null und ist daher ein Standardfehler:
> P0755 - Shift Solenoid B Malfunction.
> Wie kommst Du da auf Unterspannung ?
Habe ich im Netz als weitergehende Erläuterung für diesen Fehlercode 
gefunden (eine amerikanische OBD II-Seite).
Nicht Unterspannung, sondern zu hoher oder zu niedriger Spannungsabfall.
Im Prinzip kann das Steuergerät ja auch nur so erkennen, dass das Ventil 
ein Problem hat.
Weiter oben habe ich auch meine Vorgehensweise beschrieben, um ein 
defektes Ventil auszuschliessen.

von Reiner O. (elux)


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Dieter K. schrieb:

> Sichtprüfung, Wackelprüfung und dabei mit dem Multimeter auf Durchgang
> geprüft. Im Prinzip käme für diesen Fehler ja nur ein einzelnes Kabel in
> Frage, ich habe aber vorsichtshalber mal alle zehn geprüft. Und auch,
> was passiert (welche Fehlercodes auftreten), wenn die einzelnen Kabel
> unterbrochen werden.
Dachte ich mir;-) Geht so i.d.R. nicht! Unter Last, wenn der Fehler da 
ist, d.h. er sich nicht löschen lässt, testen auf Spannungsabfall (max. 
0,5 V); Masseleitungen Strg nicht vergessen...
K.A., was Du als Durchgangstester verwendet hast -> bei meinem Fluke 
wird Durchgang bis 40 Ohm(!) angezeigt...

> Nicht Unterspannung, sondern zu hoher oder zu niedriger Spannungsabfall.
> Im Prinzip kann das Steuergerät ja auch nur so erkennen, dass das Ventil
> ein Problem hat.
Ja eben. Ich schätze Deiner Beschreibung nach eher mal Stecker am bzw. 
Kabelsatz im Getriebe..., da Du das Ventil ja schon getauscht hast.

Aber jede Ferndiagnose ist zu 98%...

MfG
Elux

von Dieter K. (speedy_1304)


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Reiner O. schrieb:
> K.A., was Du als Durchgangstester verwendet hast -> bei meinem Fluke
> wird Durchgang bis 40 Ohm(!) angezeigt...
Ein normales Multimeter mit der Widerstandsmessung, misst bis mehrere 
Megaohm. Ein Fluke kann ich mir nicht leisten. ;)

> Ja eben. Ich schätze Deiner Beschreibung nach eher mal Stecker am bzw.
> Kabelsatz im Getriebe..., da Du das Ventil ja schon getauscht hast.
Den Kabelbaum im Getriebe habe ich, wie oben beschrieben, nicht nur 
nachgelötet, sondern auch millimeterweise geprüft. Alle 
Steckverbindungen, soweit möglich, zerlegt. Da war es ja einfach, weil 
er ausgebaut war.
Wäre da ein Fehler vorhanden, hätte sich schon durch die ganze 
Rumpfriemelei irgendwas ändern müssen. Das ist eine Plastikfolie mit 
aufgedruckten (oder eingegossenen?) Leiterbahnen, wie sie früher auf den 
Instrumenteneinheiten zu finden waren.

> Aber jede Ferndiagnose ist zu 98%...
Jetzt warte ich mal auf das Steuergerät. Wenn es dann nicht besser ist 
und es schlussendlich doch ein Kabel ist, kann ich mir wenigstens selbst 
in den Hintern treten. Wenn es aber irgendwas ganz Anderes wäre, wäre es 
viel schlimmer, denn dann müsste ich Kia in den Hintern treten (oder 
deren Softwareentwicklern).

von Osche R. (Gast)


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Dieter K. schrieb:

>> Ansonsten habe ich mal eine Frage: wie hast Du denn den Kabelbaum
>> getestet?
> Sichtprüfung, Wackelprüfung und dabei mit dem Multimeter auf Durchgang
> geprüft.

Damit wirst Du einen sporadischen Fehler kaum finden. Du kannst Strom 
durchschicken, das Oszilloskop auf single-shot, und dann kräftig an 
allen Steckern wackeln.

Die meisten Kontaktprobleme kommen durch Reibkorrosion. Das geht für 
eine Weile weg, wenn Du die Stecker ein paarmal ab- und wieder 
ansteckst.


> Nicht Unterspannung, sondern zu hoher oder zu niedriger Spannungsabfall.
> Im Prinzip kann das Steuergerät ja auch nur so erkennen, dass das Ventil
> ein Problem hat.

Womit wird das Ventil getrieben? Die Bausteine auf dem Foto an der 
linken Seite? Aktive Highsidetreiber haben entweder Sense-Ausgänge, die 
den Iststrom zurückliefern, oder einen Status-Pin, der Überstrom, 
Übertemperatur und Unterstrom zurückmeldet. Die untere Schwelle liegt um 
50mA.

von Meister E. (edson)


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@Dieter K.
> ... der Deckel ging mit ziemlich viel Kraft plus
> Anwendung von Heissluft runter.

Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, aber hast du von der 
Seite in das MSG hineingeföhnt, die jetzt die Kruste aufweist? Dann bist 
du selbst der Verursacher des verfärbten Belags und die eigentliche 
Fehlerquelle liegt ganz wo anders...

Gruß,
Edson

von Besserwisser (Gast)


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Bitte den Threat ganz lesen. Bei dem Belag handelt es sich um ein 
Dichtungsmittel gegen Feuchtigkeit.

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