Hallo, ich muß für ein Telemetrieprojekt ca. 48 Bits 5x pro Tag über eine kabelgebundene (Erd-Telefonkabel) Strecke übertragen. Bisher habe ich das mit 2 Modulen von dem hier http://www.wut.de/e-84201-ww-dade-000.php?pf=207 realisiert. Also mit RS232 rein, mit CurrentLoop auf die Strecke und dann wieder auf RS232. Die Baudrate war dabei 300 Baud. Das Problem dabei ist, daß die Strecke über absolut flaches Gelände geht und nach jedem größeren Gewitter eines der beiden Module defekt ist. Nachdem die Übertragungszeit so gut wie keine Rolle spielt, dachte ich mir das Signal potentialfrei über Koppelrelais zu übertragen ("zu morsen"). Ich würde dabei das RS232 Protokoll benutzen, nur halt vom Timing runtergerechnet auf z.B. 1 Baud. Seht ihr da irgendwelche Probleme oder müßte das funktionieren? Oder hat jemand noch eine viel bessere Idee? :-) Danke, Martin PS: bitte kein Hinweis auf Blitzschutz/Überspannungsschutz, das ist bereits mehrfach vorhanden und lt. Versicherungsgutachter auch korrekt ausgelegt.
Nimm doch ein normales Modem, oder was sollte da dagegen sprechen?
geht auch kaputt...hab glaub ich mittlerweile schon 40 Modems verschiedenster Hersteller (incl. devolo Industriemodem) bei mir rumliegen... Die Strecke gibts nicht nur einmal, sondern 30mal (sternförmig um eine Zentrale), Gewitter gibts in der Flachen Gegend sehr oft und mich nervt es einfach alle 4 Wochen zum Austauschen der neu kaputt gegangenen Teile hinzufahren...
Wir wärs mit Übertragern so wie bei Ethernet? Damit ist es dann auf beiden Seiten galvanisch getrennt.
Es soll ja auch Blitzschutzeinrichtungen und Überspannungsableiter geben ...
Ist das Erdkabel ein Must-Have?? Wenn ich mir die Kosten der Arbeitszeit ansehe, waere es wohl guenstiger einfach zwei SMS/GPRS Modems mit Prepaid-Karten zu organisieren und einmal im Jahr aufzuladen.
Martin schrieb: > Gewitter gibts in der Flachen Gegend sehr oft und mich nervt > es einfach alle 4 Wochen zum Austauschen der neu kaputt gegangenen Teile > hinzufahren Kein Überspannungsschutz installiert?! Das gibts doch eigentlich für jede noch so merkwürdige Schnittstelle was: https://eshop.phoenixcontact.ch/phoenix/treeViewClick.do?UID=852611253
Schmalband-Datenfunk? GSM-Netz nutzen, falls nicht gerade ein Netzloch? Ansonsten: vor >20 Jahren habe ich mal was für ein Kölner Unternehmen gemacht. Der behauptete, dieses Problem als einziger im Griff zu haben. Ging um die Vernetzung von Schneekanonen, ähnliche Entfernungen, auch current loop, aber gleiche Problematik. Er behauptete, alles ausser direktem Einschlag im Griff zu haben. Und hat seinen Kram anscheinend gut verkauft als Austauschinstallation. Muss mal suchen, ob es den noch gibt, falls Interesse.
Danke euch allen. Blitzschutz incl. Überspannungsschutz ist vorhanden! @H.joachim Seifert: wäre interessant wenn du hier noch was rauskriegst! Spricht gegen meine Idee mit den Koppelrelais was? Das könnte der Anlagenbetreiber bei Ausfall sehr einfach (und günstig) selbst ersetzen, wobei das Überspannungen eher besser abkann als ein Halbleiter... Danke, Martin
Martin schrieb: > Blitzschutz incl. Überspannungsschutz ist vorhanden! Prüf das doch mal, denn sehr offensichtlich reicht der nicht aus.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Martin schrieb: >> Blitzschutz incl. Überspannungsschutz ist vorhanden! > > Prüf das doch mal, denn sehr offensichtlich reicht der nicht aus. Die Fa. Dehn war mehrfach vor Ort um den auszulegen. Scheint aber trotzdem Fälle zu geben wo es "durchschlägt"... Ich hab einfach keine Lust mehr hier "weiterzuforschen", ich probier hier seit >1 Jahr rum und kriege die Übertragung nicht stabil. Deshalb die letzte Idee mit den Koppelrelais. GSM ist vom Kunden nicht gewünscht da Folgekosten entstehen...
Wie macht sowas die Telekom ? Die haben ja tausende KM Erdkabel , und trotzdem läuft das recht stabil...
10km sollten für ein Funkmodem kein Problem sein. http://amber-wireless.de/63-0-AMB8355.html Je kleiner die Baudrate, desto weiter geht's. Im 30m Band kann man gut einen 50mW Sender aus Athen empfangen. QRSS, also ca. 1Bit/sec.
Tja, bleibt die Frage, warum es stirbt. Die WuT-Teile sind ja schon optisch entkoppelt, aber trotzdem ist auf der isolierten Seite genügend Elektronik vorhanden, die sterben kann. Wenn sich eine Überspannung zwischen den beiden Adern aufbauen, dann würde ich es mit massivem Einsatz von 14V-Varistor, und Transil hinter flinker Schmelzsicherung versuchen. Wenn sie aber die Überspannung zwischen den Telefon-Adernpaar und der Elektronik-Seite aufbaut, dann muß man auf die optische Isolierung hoffen und auf den Trafo im Übertrager. Die könnten evtl. zu knapp bemessen sein. Die Idee mit den Relais hat aber etwas... Da erledigen sich gleich wieder ein paar Probleme, außer, daß die Dinger nicht wirklich eine lange Funkenstrecke gegen Überspannung haben. Also wieder massiv Varistoren, Transils und notfalls Funkenstrecken einbauen (Funkenstrecken werden bei 24V aber noch nicht einsetzen).
wie gesagt, das Ganze existiert 30x, d.h. 60 Module die umzubauen wären mit den genannten Bauteilen. Funkenstrecken etc. sind wie schon geschrieben ja schon verbaut. Ich würde mit den Koppelrelais eben versuchen von der Halbleitertechnik im Übertragungsweg auf rein "elektromechanische" und günstige Komponenten zu wechseln, die ein "Normaluser" tauschen kann...
Mir fällt eine Möglichkeit ein, die vor zig jahren funktionierte: Man nehme ein altes Telefon (ohne Elektronik, nur elektromechanisch); dazu den (früher) gebräuchlichen Überspannungsschutz der Post; schliesse daran einen Akustikkoppler an. Die alten Wählscheibentelefone mit Kohlemikrofon waren fast völlig blitzfest. Damals gab es viele Freileitungen und selbst direkte Einschläge machten den Telefonen in der Regel nichts aus. Eventuell musste der überspannungsschutz ausgetauscht werden. Die galvanische Trennung bewirkt, dass die Elektronik von den Einschlägen ausser einem Knacken im Lautsprecher (Hörkapsel) nichts mitbekommt. Bauanleitungen für Akustikkoppler sind in alten Computerzeitschriften zu finden. Denke mir aber, lässt sich mit einem µC heutzutage mit weniger Bauteilen realisieren
Mit den Relais könnte man es hinbekommen. Letztendlich musst du nur aufpassen, dass innerhalb der Relais nix überspringt. Von Meder gibts einige nette Hochspannungsrelais, die sollten reichen. Dann musst du nur noch überlegen, wie du die Energie für den Schleifenstrom überschlagsicher auf die Leitung bekommst.
H.joachim Seifert schrieb: > Mit den Relais könnte man es hinbekommen. > Letztendlich musst du nur aufpassen, dass innerhalb der Relais nix > überspringt. Von Meder gibts einige nette Hochspannungsrelais, die > sollten reichen. > Dann musst du nur noch überlegen, wie du die Energie für den > Schleifenstrom überschlagsicher auf die Leitung bekommst. Super genau das wollte ich hören :-) Hast du eine Idee wie ich das versorgen sollte? Zentral von der Zentrale aus (also 1 PowerSupply für alle 30 Stationen) oder pro Station ein PowerSupply für die Übertragungsstrecke?
Kevin K. schrieb: > Glasfaser! HAHA weißt du wie hell so ein Blitz ist??- Wenn der da rein einschlägt... Wenn wir nachts Gewitter haben, dann ist es auf der anderen Seite der Erde taghell!
Kevin K. schrieb: > Glasfaser! Ja neee - Is klar... Du meinst er soll seinem Kunden empfehlen 30x 10km Glasfaser verbuddeln zu lassen...
@Martin Vor vielen Jahren habe ich bei Fa Rittmeyer (CH bei Zug) gearbeitet. Diese Firma hatte damals schon ein Kabelmodem mit speziellem Überspannungsschutz-Übertrager zur Datenübertragung von 30km und mehr erfolgreich verwendet. Ich habe viele Anlagen in Betrieb genommen und es ist mir nicht ein einziges mal ein Modem wegen Blitzschlag abgefackelt. Das Modem hatte zwar nur 300 Baud, war allerdings eine Eigenproduktion. Damals hieß das Modem "RVUT12" oder so (ist schon gute 15 Jahre her). Was diese Firma heute hat weiß ich nicht, in jedem Fall sind die darauf spezialisiert eine Leittechnik mit Fernwirken über Kabel hin zu bekommen. (Wasserwerke, Energieversorgungen usw.)
schon erstaunlich, vor 150jahren konnte man schon zwischen Europa und Nordamerika ein paar daten (morse codes) austauschen, aber heute bekommen wir nicht mehr 10km über ein kabel hin? Mach eine Glühlampe und ein Taster dran, wenn es anders nicht geht.
Ich kann mir eigentlich eher vorstellen, daß es eine Spannungsdifferenz zwischen dem Telefonleitungspaar und dem Endpunkt herrscht. Wenn ein Blitz einschlägt, wird das Potenzial an der Stelle angehoben und am anderen Ende der Leitung stehen plötzlich mehrere kV gegen Erde an. Da wird dann wohl die Isolation übersprungen...
Bernd Rüter schrieb: > Wenn ein Blitz einschlägt, wird das Potenzial an der Stelle angehoben > und am anderen Ende der Leitung stehen plötzlich mehrere kV gegen Erde > an. Da wird dann wohl die Isolation übersprungen... wie schon oben von jemand anderem Geschrieben, scheint die T-Com das Problem ja wohl im Griff zu haben.
Wie sind denn die Leitungen verlegt? Six feet under oder wie in anderen Regionen der Erde üblich auf Utility Poles, die bei jedem kleineren Sturm wegbrechen? fchk
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