Forum: Platinen Seno Glanzzin / Conrad / >10 Jahre alt


von T. Reinisch (Gast)


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Hallo,

ich stoße bei Recherchen immer wieder auf dieses Forum, daher wollte ich 
gern ein interessantes Ergebnis mit euch teilen.

Ich habe beim Aufräumen im Keller eine weit über 10 Jahre alte Flasche 
mit Seno-Glanzzinn-Lösung gefunden. Da ich zu der Zeit alles beim großen 
C gekauft habe, kommt es also auch von dort, aber das tut ja nichts zur 
Sache!

Ich habe gleich mal einen Versuch gewagt – die Gelegenheit einen so 
gereiften Jahrgang zu testen gibt es ja nicht alle Tage –, einen 
kaputten Platinen-Abschnitt aus dem Abfall gekramt, grob mit Akopatz 
sauber geschrubbt (war noch Resist drauf) und für 5 Minuten in die 
Lösung getunkt. Seht selbst.

Viele Grüße

 Timm

P.S. Die Platine ist natürlich massiv vergrößert, die Pads sind für 
Widerstände in Bauform 1206.

von herbert (Gast)


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Habe neulich mal meine Lösung von Octamex benutzt welche ca 1 jahr alt 
ist.Das Ergebnis kannst vergessen.Stumpf ,grau und fleckig.Früher habe 
ich auch das von Seno benutzt.Ist um einiges besser als das von Octamex 
aber teuerer.Aber mit zehn Jahre alten Sachen ...nee keine Erfahrung und 
wird auch nur so alt wenn man es vergisst.Werde wohl wieder Seno kaufen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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T. Reinisch schrieb:
> Akopatz
Herrlich...  ;-)
Die gemeinten Pads werden seit 1959 von der Firma DELU AKO MINKY GmbH 
vertrieben: http://www.delu.de/

> P.S. Die Platine ist natürlich massiv vergrößert
Hast du das Layout mit einem Nadeldrucker ausgedruckt?   :-o

von friedrich (Gast)


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Hallo T. Reinisch,

also was ich sehe:
Fehler1: Kurzschlüsse zur Massefläche
Fehler2: Massive Abstandsunterschreitungen
Fehler3: Massive Unterätzungen von Leiterbahnen
Warnung1: Lötstopp fehlt

Wenn die Platine aus einer industriellen Fertigung kam: 
Leiterplattenhersteller wechseln.
Wenn die Platine im Handverfahren zuhause gefertigt wurde: An den 
Fertigungsparametern schrauben. Dass mit diesen Parametern eine 
Leiterplatte mit den Bauformen zu fertigen ist erscheint schwierig und 
wenn die Anzahl der Bauelemente und Verbindungen steigt ist mit einer 
hohen Zahl an Fehlverbindungen und Leitungsunterbrechungen zu rechnen. 
In diesem Fall wäre zu überlegen ob nicht ein Aufbau auf 
Lochraster/Padraster für kleine Schaltungen besser ist und für große 
dann ein echtes Layout zu verwenden. Ohne Lötstop mit SMD ist sehr 
schwierig zu löten und ich mach das nahezu täglich mit 0402 ... 0805. 
Und überleg mal was es an Zeit kostet: Den "Film" Ausdrucken, 
Transferieren, Belichten, Strippen, Ätzen, Reinigen, Verzinnen und 
Fehlersuche und die dazu nötigen Gerätschaften und Chemikalien sowie die 
Zeit dazu. Ob da bei 10 Layouts im Jahr wirklich noch was gespart ist 
zum industriellen Layout mit Lötstop auf dem dann die Inbetriebnahme 
wegen der Fehlersuche auch noch schneller und sicherer geht?

Wenns ums Zinn geht: Die Oberfläche erscheint abgeschmirgelt. Auf das 
würde ich verzichten. Wenns ohne abschmirgeln nicht geht und die 
Oberfläche nicht gut ist: Darauf verzichten oder Pads selektiv 
vorverzinnen (Kann man auftrgaen udn mit Entlötsauglitze Überschuss 
wieder entfernen oder gleich mit Entlötsauglitze verzinnen). Wenns aber 
nur ein Dekostück werden soll würde ich es so lassen.

Grüße

von friedrich (Gast)


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von T. Reinisch (Gast)


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Hallo,

Leute! Warum lag der Abschnitt wohl im Müll? Bestimmt weil er 
einwandfrei war und Platinen generell erstmal eine Zeit im Müll liegen 
sollten. Lesen!

Ja natürlich sollte man Platinen auch nicht abschmirgeln, aber es geht 
nicht um die Platine, sondern darum, dass die über 10 Jahre alte Lösung 
noch einen einwandfreien Überzug geliefert hat.

Beste Grüße

 Timm

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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So eine chemische Zinnbeschichtung hatte ich auch mal, ich glaube sogar
auch von Seno. Es hat anfangs wunderbar funktioniert, irgendwann dann
(vielleicht nach 1 Jahr) aber überhaupt nicht mehr. Ich vermute, dass
man die Flasche, wenn sie erst einmal geöffnet ist, bald aufbrauchen
sollte. Dass man sie geschlossen 10 Jahre aufheben kann, beeindruckt
mich schon. Stand da so etwas wie ein Haltbarkeitsdatum auf der Flasche?

Lothar Miller schrieb:
> Hast du das Layout mit einem Nadeldrucker ausgedruckt?   :-o

Das würde mich auch interessieren. Dann müsste die Platine aber foto-
negativ beschichtet gewesen oder die gedruckte Vorlage fototechnisch
invertiert worden sein, da die Dots an den weggätzten Stellen zu
erkennen sind.

von T. Reinisch (Gast)


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Hallo,

Yalu X. schrieb:
> So eine chemische Zinnbeschichtung hatte ich auch mal, ich glaube sogar
> auch von Seno. Es hat anfangs wunderbar funktioniert, irgendwann dann
> (vielleicht nach 1 Jahr) aber überhaupt nicht mehr. Ich vermute, dass
> man die Flasche, wenn sie erst einmal geöffnet ist, bald aufbrauchen
> sollte. Dass man sie geschlossen 10 Jahre aufheben kann, beeindruckt
> mich schon. Stand da so etwas wie ein Haltbarkeitsdatum auf der Flasche?

Das Produkt wird als Pulver in einem Beutel geliefert und man muss es 
selbst mit heissem Wasser anrühren. Von daher steht auch kein 
Haltbarkeitsdatum auf der Flasche und, naja, sie war definitiv geöffnet 
und die Lösung gebraucht.

Viele Grüße

 Timm

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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T. Reinisch schrieb:
> Das Produkt wird als Pulver in einem Beutel geliefert und man muss es
> selbst mit heissem Wasser anrühren.

Achso. Das, was ich hatte, war bereits vom Hersteller angerührt. Ich
glaube, so ein Pulver hatte ich auch mal. Möglicherweise liegt das noch
ungeöffnet irgendwo rum. Das wäre dann mittlerweile auch schon deutlich
älter als 10 Jahre :)

von B. G. (smarti)


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von Harald W. (wilhelms)


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T. Reinisch schrieb:

> Es geht darum, dass die über 10 Jahre alte Lösung
> noch einen einwandfreien Überzug geliefert hat.

M. E. ist aber das optische Ergebnis da zweitrangig. Es geht eher
darum ob die Oberfläche jetzt das Zinn vom Kolben deutlich besser
als ohne Überzug annimmt. Hast Du da auch einen Versuch gemacht?
Gruss
Harald
PS: Ich weiss auch nicht, warum z.Z so viele "Meckerer" unterwegs
sind. Vielleicht liegts am schlechten Sommerwetter.

von ar (Gast)


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Typisch für dieses Forum...

Ich denke ja wohl auch, das es hier GARNICHT ein bisschen, nicht die 
Spur darum ging, das Layout zu begutachten und Fehler zu finden. Ist 
schliesslich kein Preisausschrieben. Die Platine ist doch ausm Müll! 
Stand doch da.

Interessant ist der Zinnüberzug dann, wenn man SPÄTER (Wochen später) 
nochmal an die Platine ran muss um etwas zu ändern. Dann geht das 
richtig gut. Das angelaufene Kupfer einer unbehandelten Platine lässt 
sich sonst kaum noch löten.

Das das mit ZEHN Jahre atem Zeuchs noch geht, ist erstaunlich - in der 
Tat.

von T. Reinisch (Gast)


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Hallo,

Harald Wilhelms schrieb:
> M. E. ist aber das optische Ergebnis da zweitrangig. Es geht eher
> darum ob die Oberfläche jetzt das Zinn vom Kolben deutlich besser
> als ohne Überzug annimmt. Hast Du da auch einen Versuch gemacht?

mit „optisch” hast Du natürlich recht. Ich verzinne eigentlich nur um 
das Kupfer zu schützen. Lack mag ich am Prototypen nicht, weil mich der 
beim Messen nervt.

Wie auch immer. Motiviert durch das sehr gute Ergebnis bei dem Test habe 
ich die
Lösung verwendet um ein richtiges Board zu verzinnen und, was soll ich 
sagen, lötet sich perfekt. Also entweder kein Unterschied oder der 
Sensor (ich) ist nicht empfindlich genug.

Viele Grüße
 Timm

von Harald W. (wilhelms)


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T. Reinisch schrieb:

> Motiviert durch das sehr gute Ergebnis bei dem Test habe ich die
> Lösung verwendet um ein richtiges Board zu verzinnen und, was soll ich
> sagen, lötet sich perfekt.

Schön. :-)
Gruss
Harald

von Georg A. (georga)


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Ich hatte mit dem Glanzzinn von Seno eher schlechte Erfahrungen. Glänzen 
tut es nicht besonders lang und so wirklich gut lötbar war es dann auch 
nicht mehr. Wenn der Fotoloack noch drauf war, war es deutlich besser zu 
löten (hat aber auch mehr gestunken ;) ).

von friedrich (Gast)


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Hallo Kollegen,

>Ich denke ja wohl auch, das es hier GARNICHT ein bisschen, nicht die
>Spur darum ging, das Layout zu begutachten und Fehler zu finden.

Sorry wenn ich mit meiner Kritik nicht den Punkt getroffen habe.

Frage an die Kollegen, die Ihre Leiterplatten im manuellen Verfahren 
selbst ätzen (kein große Umfrage, nur um ein Gefühl zu bekommen, 
deswegen kein neuer thread): Wievile dm2 macht ihr geschätzt im Jahr, 
welches ist die normalerweise kleinste Bauform die Ihr mit eurem 
Verfahren macht? Macht die Verzinnung ohne Lötstop dann das Löten bei 
kleinen Bauformen wegen möglicher Lotbrücken nicht eher Probleme?

Grüße

von T. Reinisch (Gast)


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Hallo,

• je nachdem wie die Frage gemeint ist SSOP oder 402 oder SOT so um den 
Dreh
• ist mir noch nie aufgefallen, dass es da Probleme mit Lötbrücken gäbe

Die verzinnte Oberfläche verhält sich da auch nicht so anders als 
frisches Kupfer und normalerweise hängt man Platinen nach dem Ätzen ja 
nicht erstmal ne Woche in den Kühlraum zum vorbewittern bevor man lötet.

Die verzinnte Platine bleibt einfach länger frisch, nicht mehr und nicht 
weniger. Naja und sieht besser aus :-)

Viele Grüße

 Timm

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