Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Belastbarkeit von Elkos mechanisch


von Kurt (Gast)


Lesenswert?

Hi Leute.

ich habe eine kleine Spgversorgung zusammengezimmert.
Nix wildes. 7805 + Beiwerk unter anderem auch 2 Elkos.

Nun kommt das ganze an eine Welle die auch mal mit 1500 U/min dreht.

Kurz überschlagen heißt das in 10 cm Abstand zur Welle werden 254 g 
erreicht.
Die Elkos zeigen mit Ihren Köpfen (Sollbruchstelle ) nach Außen

Leider finde ich in den Datenblättern keine Infos ...

Lieber Folienkondensatoren ??

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Wie machst du das mit den Lötstellen, die den Kondensator festhalten 
sollen? Halten die das auf Dauer aus?

von Kan a. (Firma: Basta) (kanasta)


Lesenswert?

Mhh da würde ich eher SMD-Elkos nehmen, ganz viel Zinn und ordentlich 
Heisskleber drüber. Oder ist es am Betriebsort warm?

von Kurt (Gast)


Lesenswert?

Die Bauteile sind in einer Reihe  oben mit Heißkleber zu einem glatten 
Rand verarbeitet und sitzen in einem Gehäuse so dass sich die Bauteile 
sozusagen alle selbst an Ihrem Kopf stützen.

Die Platine selber ist nicht befestigt muss also keine Kräfte aufnehmen.

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

Kan asta schrieb:
> ganz viel Zinn und ordentlich
> Heisskleber drüber.

damit erhöht sich aber die masse, und die ist das eigentliche Problem. 
man sollte es so leicht wie möglich halten.

Kannst du die sache nicht umdrehen, damit die bauteile auf die Platine 
gedrückt werden?

von Kurt (Gast)


Lesenswert?

Warm ist es nicht ... 30 max 40 Grad...

Die Sachen sind auch großzügig verlötet... Also Lochraster und unten 
keine beinchen abgeschnitten sondern umgebogen so dass ein 
überdimensionierter Lötzinn Brocken alles zusammenhält :-)

Es kam nun aber das "Problem" mit dem Elkos auf weshalb ein alter 
Elektriker meinte das so nicht zu verbauen sondern Folienkondensatoren 
zu nehmen.

um aber die 470 uF zu erreichen ( Größe kleiner Finger das Endglied ) 
hätte ich nur Folienkondensatoren mit 33 uF da die groß sind wie ein 9 
Voltblock... und davon dann 10 unterbringen :-(

von Kurt (Gast)


Lesenswert?

Peter II schrieb:
> Kannst du die sache nicht umdrehen, damit die bauteile auf die Platine
> gedrückt werden?

Klar kann ich ... nur ist das für den Elko gut ?? Wenn die Flüssigkeit 
Richtung Boden gedrückt wird

Aktuell gehts ja Richtugn Becherdeckel ( Die Sollbruchstelle )

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

Kurt schrieb:
> Klar kann ich ... nur ist das für den Elko gut ?? Wenn die Flüssigkeit
> Richtung Boden gedrückt wird

da ist doch kein Wasser drin, ich denke nicht das das etwa wirklich 
Fießt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Peter II schrieb:
> da ist doch kein Wasser drin, ich denke nicht das das etwa wirklich
> Fießt.
Wasser nicht, aber Elektrolyt:
Beitrag "Re: Elkos kühlen?"

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

Lothar Miller schrieb:
> Wasser nicht, aber Elektrolyt:
das ist mir schon klar das das drin ist. Aber nur im Papier gedränkt.

Dann lieber Kerkos, das ist auf den Fall nichts flüssiges drin und sie 
gibt es auch schon mit gescheiter Kapazität. Aber ich würde es auf jeden 
Fall in CMD und so machen das die Bauteile auf die Platine gedrückt 
werden.

Eventuell sollte man sich auch über das Lötzinn gedanken machen, das 
fliest auch ein wenig.

von Joe R. (Gast)


Lesenswert?

Hi Kurt,
wenn nicht zu viel dranhängt, und damit meine ich die Kosten falls was 
kaputtgeht, würde ich das einfach ausprobieren so wie ich es geplant 
hätte.
Also mit Elko.
Wenn aber viel dranhängt, dann würde ich den Hersteller des Kondensators 
kontaktieren und dort fragen anststatt mich auf Antworten zu verlassen, 
die zwar sicher gut gemeint sind aber meist mit Fragezeichen enden oder 
Abschätzungen beinhalten, und Du am Ende Dich auf eine Antwort verlässt 
die Dir lediglich gefällt und dabei falsch ist.

Gruß,
Joe

von Vn N. (wefwef_s)


Lesenswert?

Kan asta schrieb:
> Mhh da würde ich eher SMD-Elkos nehmen

Wohl eher kontraproduktiv. Der SMD-Elko zieht an seinen Pads, während 
der bedrahtete die Lötaugen richtung Basismaterial belastet.

von A. R. (redegle)


Lesenswert?

Mess mal das Gewicht des Elkos.
Wenn der 20 g wiegt ergibt sich eine Zugkraft von ca. 50N. Sprich 5kg.
natürlich kenne ich nicht die genauen Daten des Elekos aber mit 5kg 
kannst du einfach mal dran ziehen und prüfen ob das die Lötstellen 
aushalten.

Ob die Langzeitauswirkung der Kraft den Elko zerstören wird dir wohl 
keiner sagen können.

Wenn das Gerät nicht in Serie geht oder ewig lange halten soll würde ich 
es einfach mal Ausprobieren. Meistens halten die Bauteile doch mehr aus 
als man denkt.

von Kai K. (klaas)


Lesenswert?

Beschleunigungen sind schon ein Problem, weil es im Gehäuse zu 
zerstörerischen Resonanzen kommen kann:

http://www.elna-america.com/tech_reliability_automotive.php

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

vn nn schrieb:
> Wohl eher kontraproduktiv. Der SMD-Elko zieht an seinen Pads, während
> der bedrahtete die Lötaugen richtung Basismaterial belastet.

man könnte dann aber die Platine umdrehen.

von Georg A. (georga)


Lesenswert?

> kannst du einfach mal dran ziehen und prüfen ob das die Lötstellen
> aushalten.

Die Lötstellen möglicherweise, aber nicht die Gummidichtungen bzw. die 
internen Folienkontakierungen. Wenn das nicht grad Hochspannungselkos 
sind und der Preis auch eher unwichtig, wäre Tantal wohl die bessere 
Wahl...

von mhh (Gast)


Lesenswert?

Die 470 µF auf 2-3 Elkos aufteilen und sie so

Peter II schrieb:
> Kannst du die sache nicht umdrehen, damit die bauteile auf die Platine
> gedrückt werden?

verbauen. Das hält ein Weilchen.

von Reinhard Kern (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

elektronische Bauteile halten eine ganze Menge aus, z.B. gibt es runde 
Steuerplatinen, etwas kleiner als Bierdeckel, die werden in 
Mörsergranaten eingebaut und damit verschossen. Die sind ansonsten aber 
recht konventionell (SMD). Zuzugeben ist allerdings, dass sie nicht 
lange halten müssen - die normale Flugzeit eben.

Gruss Reinhard

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

Reinhard Kern schrieb:
> Zuzugeben ist allerdings, dass sie nicht
> lange halten müssen - die normale Flugzeit eben.
wobei der Flug wohl am unproblematischsten ist.

von Rainer Erst (Gast)


Lesenswert?

Ich habe mal aus Spaß an einem kaputten Elko probiert wie viel die 
Dinger aushalten. Mit der bloßen Hand habe ich den nicht abgezogen 
bekommen. Erst mit einem Schraubenzieher durch einen extrem großen Hebel 
ist der weggeflogen. Die Lötstellen haben das mitgemacht. Es sind die 
kleinen Platten im innerem aus dem Elko rausgekommen, aber erst mit ner 
Menge Kraft.

Leg doch mal die Teile auf die Platine und mach sie mit einem 
Kabelbinder fest. Dann ist auch der Radius kleiner.

von Dario B. (abcd)


Lesenswert?

ansonnsten umbiegen, so dass der cap auf der leiterplatte liegt, links 
und rechts ein loch durch die leiterlplatte eindesignen und 
anschliessend mit nem kabelbinder fixieren.

von Rainer Erst (Gast)


Lesenswert?

Dario B. schrieb:
> ansonnsten umbiegen, so dass der cap auf der leiterplatte liegt, links
> und rechts ein loch durch die leiterlplatte eindesignen und
> anschliessend mit nem kabelbinder fixieren.

War das jetzt Zufall oder Diebstahl?

von B e r n d F. (Gast)


Lesenswert?

vn nn schrieb:
> Kan asta schrieb:
>> Mhh da würde ich eher SMD-Elkos nehmen
>
> Wohl eher kontraproduktiv. Der SMD-Elko zieht an seinen Pads, während
> der bedrahtete die Lötaugen richtung Basismaterial belastet.

Kann man SMD-Elkos nicht mit Sekundenkleber auf der Platine befestigen 
und dann anlöten?

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


Lesenswert?

Dann klebst du den Boden fest. Um den Boden herum ist ein Alu-Zylinder 
gepresst, in dem das Elektrolyt und die Poren sind. Dort entsteht bei 
der Rotation das Hebelmoment, welches dedn Aluzylinder vom Boden 
abhebelt. Ich hab mal eine Platine in einem Spannfutter einer Drehbank 
gemacht, da habe ich Tantal-Kondensatoren verbaut. Die sind wesentlich 
flacher und das Verhältniss Lötfläche / Masse ist besser. Hat sich 
damals bewährt. Je nach Spannung kann man jetzt auch über diese 
hochkapazitiven KerKos nachdenken.

von Joe R. (Gast)


Lesenswert?

Rainer Erst schrieb:
> Ich habe mal aus Spaß an einem kaputten Elko probiert wie viel die
> Dinger aushalten. Mit der bloßen Hand habe ich den nicht abgezogen
> bekommen. Erst mit einem Schraubenzieher durch einen extrem großen Hebel
> ist der weggeflogen.

Hättest Du immer Dein Brot in der Pause gegessen dann wäre so ein 
Elkolein kein Problem, das Du aber dazu noch einen großen Hebel 
benötigst lässt auf eine schwere Erkrankung des Bewegungsapparates 
schließen, lässt Du Dienen Lötkolben halten oder geht das wenigstens 
noch?

Alles Gute,
Joe

von Rainer Erst (Gast)


Lesenswert?

Joe Rosac schrieb:
> Hättest Du immer Dein Brot in der Pause gegessen dann wäre so ein
> Elkolein kein Problem, das Du aber dazu noch einen großen Hebel
> benötigst lässt auf eine schwere Erkrankung des Bewegungsapparates
> schließen, lässt Du Dienen Lötkolben halten oder geht das wenigstens
> noch?

Glaub mir, als KFZ-Mechaniker hat man genug Kraft. Allerdings auch dicke 
Finger.
Nur mal so, der Schraubenzieher war 5 cm lang.

von Kai K. (klaas)


Lesenswert?

>Kann man SMD-Elkos nicht mit Sekundenkleber auf der Platine befestigen
>und dann anlöten?

Und was machst du mit den Innereien des Elkos? Das ist ein Wickel, der 
nur lose im Becher liegt.

von Zetta (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

Um das Ganze mal mit etwas "theorethischer Praxis" zu füllen: 254g 
bedeutet, dass ein Objekt mit dem 254fache seiner Gewichtskraft 
senkrecht zur Bewegungsrichtung beschleunigt wird. Bei nem 3g schweren 
Elko (entspricht gemäß Reichelt Versandgewicht nem 1000µF 16V Elko) also 
der Gewichtskraftraft von ca.750g. Ich vermute mal dass die Beine dann 
noch aushalten, aber ich bezweifle irgendwie, dass das Elektrolyt bei 
Kräften die dem 254 fachem dem Entspechen für das das Teil normalerweise 
ausgelegt ist da bleibt wo es soll(bisher noch nicht ausprobiert.) Mit 
nen paar unter 1g schweren Kerkos die so montiert sind, dass sie gegen 
die Platine gedrückt werden fährt man da vermutlich sicherer...

BTW: Wie schnell beschleunigt die Welle eigentlich beim Anlaufen und wie 
oft macht sie das? Könnte mir vorstellen, dass die seitliche Belastung 
beim Beschleunigen bedrahter Bauteile bei denen auf Dauer 
Ermüdungserscheinungen in den Beinen hervorruft...

von B. S. (bestucki)


Lesenswert?

Zetta schrieb:
> BTW: Wie schnell beschleunigt die Welle eigentlich beim Anlaufen und wie
> oft macht sie das? Könnte mir vorstellen, dass die seitliche Belastung
> beim Beschleunigen bedrahter Bauteile bei denen auf Dauer
> Ermüdungserscheinungen in den Beinen hervorruft...

Das war auch mein erster Gedanke.

Mein zweiter Gedanke:
Warum muss der Regler samt Elkos auf der Welle sein? Irgendwie muss der 
ja auch versorgt werden. Geschieht das über Schleifkontakte? Dann 
könntest du den Regler samt Elkos auch vor die Schleifkontakte setzen. 
Ich nehme an, die zu Versorgende Schaltung muss auf der Welle sein.

von Kai K. (klaas)


Lesenswert?

>Um das Ganze mal mit etwas "theorethischer Praxis" zu füllen: 254g
>bedeutet, dass ein Objekt mit dem 254fache seiner Gewichtskraft
>senkrecht zur Bewegungsrichtung beschleunigt wird.

Wenn ich es richtig im Kopf habe, überprüft die DIN Elkos mit 5g. Dann 
dürften 254g wohl ein wenig zu viel sein...

Auch Alu-Elkos mit festem Elektrolyten scheinen nicht viel mehr als 
10...15g auszuhalten:

http://electrochem.cwru.edu/encycl/misc/c04-appguide.pdf

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.