Hallo, ich habe eine kleine Schaltung mit einem ATMega88, die unter anderem einen 24V/1A-Gleichstrommotor steuert. Dieser wird mit einem Relais ein- und ausgeschaltet. Die Versorgungsspannung für den Motor ist separat, aber die Massen beider Spannungen sind an einer Stelle (auf der µC-Platine) verbunden. Sternförmige Masseführung ist mir ein Begriff. Am Controller hängt auch ein 4*20 LCD (Reichelt "LCD 204B LED") und dieses reagiert extrem empfindlich auf die EMV des Motors. Eine Entstörung (die übliche Schaltung mit 2 Spulen, einem X- und 2 Y-Kondensatoren gegen das Motorgehäuse) brachten auch nicht merklich was. Mein Programm ist mit Bascom geschrieben und das Display funktioniert perfekt... solange der Motor nicht läuft :-/ Das Display ist in einem separaten kleinen Kunststoffgehäuse und ist mit ca. 40cm geschirmter Steuerleitung angeschlossen, allerdings sind an jedem Ende ca. 10cm ungeschirmt. Irgendwie muss man die Adern ja anschließen. Aufs Display habe ich einen 100n-Abblockkondensator gelötet - keine Verbesserung. Der Atmega läuft mit einem 20Mhz-Quarz. Anbei ein Oszi-Screenshot, eines der Datenbits direkt am Display gemessen. Man sieht, dass eine Schwingung mit 40Mhz überlagert ist. Also wohl die erste Oberwelle des Quarzes. Wenn der Motor läuft, erhöht sich immer kurzzeitig die Amplitude dieser Schwingungen. Jedes mal, wenn der Kommutator des Motor umschaltet. Ein Umstellen auf den internen 8Mhz-Oszillator reduzierte zwar die Schwingungen, das Display war aber genauso empfindlich auf Störungen. Die Oberwellen sind übrigens am anderen Ende des Kabels, also an der µC-Platine, deutlich geringer. Habt Ihr eine Idee, was ich falsch mache bzw. was ich verbessern kann? Ich bin schon stundenlang mit diesem §$&$%§ Display beschäftigt, ohne Erfolg. Bin kurz davor, mir ein anderes LCD zu bestellen. In der Hoffnung, dass es weniger empfindlich ist. Danke! Gruß Third-Eye
Hallio Dane, > aber die Massen beider Spannungen sind an einer Stelle (auf der > µC-Platine) verbunden. Muss das so sein? > dieses reagiert extrem empfindlich auf die EMV des Motors. Eine Bitte genauer beschreiben! Singt es beim Anlauf des Motores das Deutschlandlied oder faengte es an zu weinen? > Das Display ist in einem separaten kleinen Kunststoffgehäuse und ist mit > ca. 40cm geschirmter Steuerleitung angeschlossen, allerdings sind an > jedem Ende ca. 10cm ungeschirmt. Irgendwie muss man die Adern ja Toll....von 40cm 20cm ungeschirmt.....wozu dann...? > Aufs Display habe ich einen 100n-Abblockkondensator gelötet - keine Und WO angeschloessen? > Anbei ein Oszi-Screenshot, eines Der bringt nun garnicht weiter......Du weisst sicher, dass dieses Bild voellig anders aussioeht, wenn Du die Masseklemme ein paar Zentimeter umklemmst. > Erfolg. Bin kurz davor, mir ein anderes LCD zu bestellen. In der > Hoffnung, dass es weniger empfindlich ist. Das bringt sicher keine Erleichterung...... Wie sind die Beinchen des LCD beschaltet? Wie ist die Kurvenform/Flankensteilheit des "E"-Signals? Gruss Michael
Dane S. schrieb: > EMV des Motors Wo siehst du elektromagnetische Verträglichkeit des Motor, wenn der das Dispay stört?
Dane S. schrieb: > Das Display ist in einem separaten kleinen Kunststoffgehäuse und ist mit > ca. 40cm geschirmter Steuerleitung angeschlossen, allerdings sind an > jedem Ende ca. 10cm ungeschirmt. Irgendwie muss man die Adern ja > anschließen. Und ich nehme an, die Schirmung selber ist dann auch nicht angeschlossen, so dass die übrigen, kümmerlichen 20cm auch nicht mehr wirklich geschirmt sind? :D
Dane S. schrieb: > Anbei ein Oszi-Screenshot, eines der Datenbits direkt am Display > gemessen. Und wie sieht das Signal aus, wenn du die Gnd-Leitung am Display mißt?
Wolfgang schrieb: > Dane S. schrieb: >> EMV des Motors > > Wo siehst du elektromagnetische Verträglichkeit des Motor, wenn der das > Dispay stört? Er meint wohl EME. Versuch mal auf jede Steuer- und Datenleitung 100nF gegen Ground beim Treiber (also uC). Ein Stütz-C bei der Versorgungsspannung alleine reicht nicht.
Johannes T. schrieb: > Versuch mal auf jede Steuer- und Datenleitung 100nF gegen Ground Dann ist bestimmt alles ruhig. Die armen Leitungstreiber.
> Bin kurz davor, mir ein anderes LCD zu bestellen.
Wie schon geschrubt wurde wird das nichts bringen. Vermutlich mangelt es
am Aufbau und an den Entstörmaßnahmen. Zeig doch mal aussagekräftige(!)
Fotos nebst vollständigen Schaltplänen und Layouts.
Hallo, versuch mal die Daten- und Steuerleitungen direkt am Display mit einem kleinen Tiefpass zu entstören...so etwa 100 Ohm und 100pF....das hat mir bei meinem Frequenzumrichter-Projekt sehr gut geholfen. Außerdem würde ich alle VCC-Leitungen ordentlich mit Blockkondensatoren stützen. (am Besten ne kleine Kaskade zwischen 1nf und 10µF) Gruß Olli
Man verzeihe mir meinen Dilettantismus. Ich bin halt kein Elektroingenieur. Ich habe schon mehrere Displays in verschiedensten Schaltungen verbaut, hatte bisher nie Probleme. Also ich meinte natürlich die Störaussendung des Motors, nicht die EMV. Wenn der Motor läuft, springt das LCD manchmal in eine eine falsche Zeile bzw. falsche Position. Manchmal kommen auch komplett nur wirre Zeichen. Wenn ich gewusst hätte, dass das LCD derart empfindlich ist, hätte ich Metallgehäuse verwendet. So oder so werde ich das Kabel zum Display ersetzen und die Schirmung so lang wie möglich dran lassen. @ Daniel H: Natürlich ist die Schirmung angschlossen. Am Masse-Sternpunkt. Zur Frage, ob die Massen verbunden sein müssen: Müssen sie eigentlich nicht, ich habe sie auch schon testhalber mal getrennt. Dann war die Störneigung des Displays geringer aber immer noch vorhanden. Zur Frage, wie die Masse am Display aussieht: die ist leider auch etwas mit der 40MHz-Schwingung "belastet". Wie kann ich das beseitigen? Ist daran die Induktivität der Masseleitung schuld? Für mich ist HF-Technik leider totales Voodoo. Kondensatoren brachten nichts (100n Keramik + 10µ Tantal getestet: praktisch kein Unterschied) Zur Frage, wo der Abblockkondensator sitzt: Direkt an der Display-"Lötaugenleiste" zwischen GND und +5V Was haltet ihr vom Zwischenschalten eines 4050 als Buffer, der sozusagen das Signal aufbereitet? Evtl. mit RC-Gliedern am Eingang für einen leichten Tiefpass? Ich weiß, Ursachenbekämpfung wäre besser, aber ich hab halt keinen Schimmer, was ich noch machen soll.
Dane S. schrieb: > Ich weiß, Ursachenbekämpfung wäre besser, aber ich hab halt keinen > Schimmer, was ich noch machen soll. Schaltplan und Bild vom Aufbau posten, wie vorher schon erwähnt.
Dane S. schrieb: > Zur Frage, wo der Abblockkondensator sitzt: Direkt an der > Display-"Lötaugenleiste" zwischen GND und +5V Erste Maßnahme wäre, die Störungen an der Quelle zu unterdrücken. Es kommt etwas drauf an, wie der Motor angesteuert wird. Ein Snubber (R-C Serienschaltung) direkt über den Motorkontakten wäre eine Möglichkeit. Drosseln/Feritkerne helfen auch zum Abblocken der HF.
Bitte nicht dem Display die Schuld geben, das kann nun wahrlich nichts dafür. Auch die Befilterung der Datenleitungen setzt am falschen Ende an. Vielmehr die Ursache bekämpfen, wirksame Entstörmaßnahmen für DC Motoren sind im Netz reichlich beschrieben.
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