Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Bezugsquelle für Ethernet-Switch-Chips


von Andy W. (winsch)


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Hallo Leute,

ich möchte eine kleine Platine mit AVR, WIZnet W5100 und 4-Port 
Ethernet-Switch-IC, wie in der Skizze angedeutet, entwickeln. Leider 
habe ich auch nach mehrstündiger Suche keine Bezugsquelle für Switch-ICs 
gefunden.

Weiß jemand von euch wo ich solche Chips in kleiner Anzahl (5-10 Stück) 
herbekomme? Weder Reichelt noch Conrad haban so etwas in ihrem 
Sortiment.

Vielen Dank
Andy

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Das aller billigste wird wohl sein, du kaufst einfach einen 5-Port 
Switch, baust da die Platine raus und setzt die auf die eigene Platine 
und dann lötest Du die 5. Buchse einfach raus und verdrahtest es auf 
Dein Board.

Kostet fast nichts im Gegensatz zu einem Selbstbau.

von Michael F. (grisu901)


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www.digikey.de hat (fast) alles :-)

Reichelt und Conrad taugen für 08/15 Chips. Sobald es etwas spezieller 
wird, führt an Digikey eigentlich kein Weg vorbei.

von Frank K. (fchk)


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von Andy W. (winsch)


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Wow, das ging ja schnell. Danke euch allen schonmal.

@Markus: Den gleichen Einfall hatte ich auch. Das Problem ist nur die 
größe der Platine. Das Ganze soll in eine Unterputzdose passen, daher 
komme ich leider um eine Eigenkonstruktion nicht rum.

@Michael & Frank: Danke für eure Tips und Links. Ich werde mich da mal 
umschauen.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Bei einer UP-Dose, bedenke die Ethernet-Chips werden ziemlich warm.

2-Fach UP-Dose, tiefe Ausführung nebeneinander? dann passt das doch.

von Andy W. (winsch)


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@Frank: Der KSZ8895MQ gefällt mir schon mal ganz gut.

@Markus: Tiefe Dosen, doppelte Auführung, so hatte ich mir das auch 
vorgestellt. Und falls ich Hitzeprobleme bekomme, baue ich einfach 'nen 
120er Lüfter ein ;-)

von Lattice User (Gast)


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Andy W. schrieb:
> 120er Lüfter ein ;-)

Das sind aber grosse UP-Dosen, die da das hast :-)

Du brauchst auch noch Trafos für die Ethernetanschlüsse.
Für die Verbindung W5100 - Switch geht es auch ohne, ich hatte vor ein 
paar Wochen mal eine APP Note gesehen wie man das Onboard, bzw sehr bei 
kurzen Längen kapazitiv koppelt.

Der Micrelswitch kann max 100 MBit/s, für den W5100 reicht das, aber 
wenn aussen auch Datenübertragung zwischen 2 PC's oder zu einem NAS 
möglich sein soll ist das heutzutage etwas wenig.

von .... (Gast)


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von Andy W. (winsch)


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Lattice User schrieb:
> Das sind aber grosse UP-Dosen, die da das hast :-)

Ich säge immer 120er HT-Rohre ab und mache einen Deckel als Rückwand 
drauf. Die versenke ich dann mittels Kernbohrung in meinen 1m dicken 
Bunkerwänden ;-)

Spaß beiseite:

An die Trafos habe ich gedacht. Es gibt ja RJ45-Buchsen mit integrierten 
Übertragern, ich würde allerdings lieber Klemmen zwecks Platzersparnis 
benutzen. Da brauche ich dann ja wieder externe Übertrager, aber die 
gibt es ja auch als SMD.

Für die kappazitive Kopplung würde ich mich schon interessieren. Hast du 
die adäquaten Werte parat?

Wegen den 100 MBit/s mache ich mir weniger Sorgen. Die Module hängen 
dann sowieso in einem eigenen Netzwerk, abgetrennt vom normalen 
Heimnetzwerk, und irgendwo habe ich gelesen, dass ein AVR mit W5100 nur 
auf etwa 6 (oder 8?) MBit/s kommt.


.... schrieb:
> wenns nur um switch geht ;)

Danke für deine Hilfe, aber das ist nicht ganz das was ich gesucht habe.

von Lattice User (Gast)


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Andy W. schrieb:
> Für die kappazitive Kopplung würde ich mich schon interessieren. Hast du
> die adäquaten Werte parat?

War in einer Micrel APP Note:
http://www.micrel.com/_PDF/Ethernet/app-notes/an-120.pdf

Die genaue Beschaltung hängt vom Switch/Controller ab. Muss man 
eventuell etwas experimentieren.

Aber unbedingt beachten: kapazitive Kopplung taugt wirklich nur lokal, 
auf keinen Fall für eine hausweite Verkabelung.

von Sven (Gast)


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Also

Ich würde Glaubich eine Neuentwickelung Vermeiden da zu aufwendig und zu 
Teuer?
7~ für den Chip 1€ jeweils für die Übertrager, Platine, Kleinkrams ...

http://www.reichelt.de/Hubs-Switch/ALLNET-ALL8056A/3/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=76213;GROUPID=4302;artnr=ALLNET+ALL8056A;SID=11T84Ogn8AAAIAACTtTG48a7cf3ab6e8ca156f9e2d195c443268c

13€ Fertiges Gerät

Up Dose is sone sache, ich Glaube das wird nicht reinpassen weder 
selbstgebaut noch gekauft.
Und wie willst du die Wärme loswerden ? Lüfter in die Up Dose? oder 
großen Kühlkörper als Deckel an die Up Dose?

Warum Braucht man nen Webserver mit Hub in Einer Up Dose?
Meide Idee Währe An dieser Stelle vorsichtig Die Wand Aufsstemmen und 
einen verteilerkasten Setzen in der passenden größ.

von Andy W. (winsch)


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Lattice User schrieb:
> Aber unbedingt beachten: kapazitive Kopplung taugt wirklich nur lokal,
> auf keinen Fall für eine hausweite Verkabelung.

Das war mir schon fast klar, dass kapazitive Kopplung nur für 
Platinen-Verdrahtung taugt :-) Aber trotdem vielen Dank für die App 
Note.


Sven schrieb:
> Warum Braucht man nen Webserver mit Hub in Einer Up Dose?

Von Webserver hat doch hier niemand etwas gesagt, oder?
Ich möchte ein kleines, dezentrales Heimautomatisierungs-System bauen, 
und Ethernet ist nun mal das einzige, für meine Zwecke adäquate 
"Bussystem". Oder weißt du eine andere Möglichkeit, mehrere AVR über 
längere Strecken in Baum-Topologie zu vernetzen?

Schau dir mal diese UP-Dose und diesen µWebserver an:
http://www.intellihome.at/DEU/shop/puebersicht.php?uwgid=146&wgID=83
https://www.it-wns.de/images/dbimages/artikel_0000114_b_1.jpg
Ich bin mir relativ sicher, dass meine ganze Konstruktion in so eine 
Dose passt. Da kann man dann eine Blende mit Lüftungsschlitzen drauf 
setzen und das Ganze sieht dann auch noch ansrechend aus. Mal ganz davon 
abgesehen, dass fast alle Consumer-Swiches in nahezu luftdicht 
abgeschlossenen Gehäusen verbaut sind, und auch nicht in Flammen 
aufgehen.

Und bitte sag mir jetzt nicht, ich solle mir lieber EIB/KNX oder LCN 
fertig kaufen, ich bastel halt gerne :-)

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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CAN Bus
= Controllers Area Network

Läuft auch in meinem Haus seit Jahren zuverlässig.

Gaaanz leicht zu programmieren und super einfach billig und 
Stromsparend.

Ethernet ist nun wirklich weniger für Hausgebrauch und 
Controllervernetzung geeignet.

von Andy W. (winsch)


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Markus Müller schrieb:
> CAN

Habe ich auch schon dran gedacht. Aber hat CAN nicht Probleme mit 
allzulangen Stichleitungen?

von Christian B. (casandro)


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Andy W. schrieb:
> Habe ich auch schon dran gedacht. Aber hat CAN nicht Probleme mit
> allzulangen Stichleitungen?

Wir haben CAN mal in der Firma ausprobiert. Stichleitungen darfst Du da 
keinesfalls haben. Wenn Du nur 10 kBit brauchst mag es funktionieren. 
Alles über 100k funktioniert nur im Labor und bei wirklich einwandfreien 
Leitungen.

Bedenke: CAN kommt aus der Automobilindustrie, da muss es nicht 
funktionieren. Niemand würde das wo einbauen wo er für die Funktion 
gerade stehen müsste.

Nebenbei ist CAN, wenn man fertige Komponenten haben will (z.Bsp. 
Konverter auf Ethernet damit man einen Rechner anschließen kann) relativ 
teuer.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Ich habe in meiner Wohnung in Knotenpunkt zwei AMIS42770 Chips drin, 
somit kann ich von da aus mit 8 Stiche weg fahren.

In der Firma haben wir die auch und damit haben wir schon insgesamt mehr 
400 Busknoten vernetzt

von Andy W. (winsch)


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Christian Berger schrieb:
> Stichleitungen darfst Du da keinesfalls haben.

So hatte ich das auch in Erinnerung.


Christian Berger schrieb:
> CAN kommt aus der Automobilindustrie, da muss es nicht funktionieren.

Man möge mich korrigieren wenn ich da falsch liege, aber wird nicht 
sogar der Motor von einem CAN-Bus gesteuert? Ich glaube da ist schon 
eine gewisse Ausfallsicherheit gefordert.


Christian Berger schrieb:
> fertige Komponenten

:-) Wir sind doch hier in einem Bastler- und Tüftler-Forum. Da wird sich 
schon das eine oder andere Selbstbauprojekt finden lassen.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Ansonsten könnte man auch einen Controller verwenden, der 2x CAN mit 
drauf hat. Somit kann man 4 Leitungen weg führen.


Controller mit CAN

  CAN1      CAN2
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 |    |    |    |
 |    |    |    |
Dev1 Dev2 Dev3 Dev4
 |    |    |    |
 BA   BA   BA   BA


Dev1..4 = Strang mit Busknoten
BA = Busabschluss 120R

von Christian B. (casandro)


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Andy W. schrieb:
> Man möge mich korrigieren wenn ich da falsch liege, aber wird nicht
> sogar der Motor von einem CAN-Bus gesteuert? Ich glaube da ist schon
> eine gewisse Ausfallsicherheit gefordert.

Nicht wirklich, ein ausfallender Motor ist kein großes Problem. De facto 
gibts aber immer mal wieder den gegenteiligen Effekt: Ein Auto lässt 
sich nicht mehr stoppen. Das juckt aber natürlich niemanden, zumindest 
nicht in Deutschland.

von Andy W. (winsch)


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Markus Müller schrieb:
> Ansonsten könnte man auch einen Controller verwenden, der 2x CAN mit
> drauf hat. Somit kann man 4 Leitungen weg führen.
>
>
> Controller mit CAN
>
>   CAN1      CAN2
>  |    |    |    |
>  |    |    |    |
>  |    |    |    |
>  |    |    |    |
> Dev1 Dev2 Dev3 Dev4
>  |    |    |    |
>  BA   BA   BA   BA
>
>
> Dev1..4 = Strang mit Busknoten
> BA = Busabschluss 120R

Klar, das ist auch eine Möglichkeit. Ich wollte aber auf jeden Fall 
verhindern, dass wenn ein µC aus CAN1 mit einem aus CAN2 kommunizieren 
will, der Conrtoller der beide CAN-Busse verbindet Rechenleistung für 
die Weiterleitung der Daten aufbringen muss.

Ich denke schon, die technisch sinnvolste Lösung ist mein Ansatz mit 
Ethernet. Heir kann jede µC mit jedem anderen kommunizieren, ohne das 
ein Contoller alle Daten forarwden muss. Außerdem sind Stichleitungen 
bzw Baum.Topologien kein Problem. Oder wie seht ihr das?

@Christian: Es wird langsam zu offtopic :-D

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Falsch. Siehe den oben genannten AMIS-Chip. Das ist ein HUB für CAN Bus, 
über 2 Drähte kann man den verdoppeln. Anbei ein Schaubild.

1x AMIS = 4x Stichleitung
2x AMIS = 8x Stichleitung

Und die CPU braucht dann nur 1x CAN.

Wenn man eine CPU mit 2x CAN verwendet, die paar Bytes kann die mit 
wenigen Befehlen im Interrupt umschaufeln, das braucht so gut wie keine 
Rechenleistung.

von Frank K. (fchk)


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Andy W. schrieb:

> Ich möchte ein kleines, dezentrales Heimautomatisierungs-System bauen,
> und Ethernet ist nun mal das einzige, für meine Zwecke adäquate
> "Bussystem". Oder weißt du eine andere Möglichkeit, mehrere AVR über
> längere Strecken in Baum-Topologie zu vernetzen?

Mit einem PIC18F67J60 hättest Du eine Ein-Chip-Lösung. Das passt dann 
locker in eine 68mm UP-Dose.

http://www.microchip.com/wwwproducts/Devices.aspx?dDocName=en026445

fchk

von Andy W. (winsch)


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@Markus: Das sieht auch sehr interessant aus. Ich glaube ich muss mich 
mal eingehender mit CAN beschäftigen. Irgendwie habe ich deinen ersten 
Beitrag über den AMIS42770 total überlesen :-)


@Frank: Ich habe mich die letzten Jahre ziemlich auf Atmel 
eingeschossen, deswegen würde ich eher zum AT91SAM7X.. tendieren. Der 
hat auch LAN "onboard".

von Frank K. (fchk)


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Andy W. schrieb:

> @Frank: Ich habe mich die letzten Jahre ziemlich auf Atmel
> eingeschossen, deswegen würde ich eher zum AT91SAM7X.. tendieren. Der
> hat auch LAN "onboard".

Aber nur den MAC (was jede Menge Pins kostet) und nicht den PHY, den Du 
dort noch zusätzlich brauchst. Das ist eben keine Single-Chip Lösung und 
braucht mehr Platz und mehr €€€.

fchk

von Andy W. (winsch)


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Frank K. schrieb:
> Aber nur den MAC (was jede Menge Pins kostet) und nicht den PHY, den Du
> dort noch zusätzlich brauchst. Das ist eben keine Single-Chip Lösung und
> braucht mehr Platz und mehr €€€.

Das der PHY beim Atmel fehlt habe ich beim überfliegen des Datenblatts 
überlesen. Aber Markus redet mir gerade die CAN-Lösung immer 
schmackhafter. Ich glaube, ich muss mich mal eingehend mit CAN 
beschäftigen.

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