Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hilfe bei Schaltungsentwurf


von xaveriusba (Gast)


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Hallo zusammen,

Bin dabei mir einen Adapter zur Integration einer "Lenkradbedienung fürs 
Autoradio" zu bauen. Angehängtes Bild zeigt den ersten Entwurf.

Zur Funktion:
Die Tasten der Lengradfernbedienung(LRFB) liegen mit einem Widerstand 
(470 Ohm) an 5V. Je nachdem welche Taste gedrückt wird, wird der 
Gesamtwiderstand des Kreises verändert.
Werte LRFB: 0 Ohm bei Hupe - 2474 Ohm im Ruhezustand, die restlichen 
Widerstände entsprechen den jeweiligen Tasten - 6 insgesamt)
SWI misst die abfallende Spannung an der LFRB (0-0,7-4,2 V) und steuert 
das Autoradio entsprechend an.
Bei 0 Ohm bzw. 0V soll das Hupenrelais geschaltet werden. Das Problem 
dabei, ich krieg die Verbindung zwischen Messkreis und Hupe-Steuerkreis 
nicht auf die Reihe ohne das Potenzial am Messkreis und damit das 
Steuersignal fürs Radio zu verändern...

Frage konkret: Wie kann ich den Messkreis(5V) mit dem Steuerkreis(12V) 
verbinden sodass dieser bei 0V die Hupe ansteuert ohne jedoch das 
Spannungspotenzial im Messkreis zu verändern.
Hatte an einen Optokoppler gedacht aber selbst bei diesem fallen ja noch 
einige V Spannung ab...

Wäre wirklich toll wenn jemand die zündende Idee liefern könnte.

Vielen Dank im Voraus und liebe Grüsse,
JP

von trollaufspürer (Gast)


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>    017.JPG
>    2,4 MB, 5 Downloads
Argh! Bildformate und das Bild vorher drehen!

Wenn ich dein Problem richtig verstehe: Guck mal nach Komparator.

Der Transistor kann das Relais auch direkt schalten wenn es nicht gerade 
ein Riesending ist, der FET ist überflüssig.

von Harald (Gast)


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Versuch bitte noch eine oder mehrere Sicherungen in Deiner Schaltung 
unter zu bringen. Die ABE hast Du bei dem Einbau sowieso schon verloren, 
aber dann fackelt Dir die Karre wenigstens nicht ab.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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trollaufspürer schrieb:

> Argh! Bildformate und das Bild vorher drehen!

Hab' ich mit beidem mal nachgeholfen.

> Wenn ich dein Problem richtig verstehe: Guck mal nach Komparator.

Bzw. Fensterkomparator.

> Der Transistor kann das Relais auch direkt schalten wenn es nicht gerade
> ein Riesending ist, der FET ist überflüssig.

Auf jeden Fall fehlt jedoch die Freilaufdiode über dem Relais.

von lowlevel (Gast)


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Ich glaube du suchst einen Impedanzwandler obwohl ich nicht sicher bin 
das Problem verstanden zu haben.

Impedanzwandler: OP dessen Ausgang mit negativem Eingang kurzgeschlossen 
ist. Eigenschaften: extrem hochohmiger Eingang. Je nach OP Ausgang mit 
mehr oder weniger dampf.

Gruß lowlevel

von MaWin (Gast)


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> Hatte an einen Optokoppler gedacht

Im Prinzip ja, wenn du Masse der 5V nicht mit Masse der 12V verbinden 
willst.

Du musst halt die 0.7V vor dem Optokoppler erkennen, und aus dem 5V ein 
Schaltsignal für den Optokoppler ableiten.

0.7V klingt wie gut geeignet für einen bipolaren Transistor wie BC547, 
aber der darf die (auch höhere Spannung) nicht beenflussen, nicht 
belasten, also müsste er einen hohen Vorwiderstand haben, was wiederum 
bei 0.7V eher keinen Basisstrom erlaubt.

Also würde ich einen echten Komparator nehmen

  +5V
 |  |   |        |
470 9k  |        |
 |  |   | LM393 1k
 +--(--|+\       |
 |  |  |  >--|<|-+
 R  +--|-/   LED des Optokopplers
 |  |   |
 | 1k   |
 |  |   |
Masse

Der Phototransistor des Optokopplers schaltet dann den MOSFET.


+12V
  |   |     |
 10k Relais |
  |   |     |
  |   +-|>|-+ Freilaufdiode 1N4004
  |   |
  +--|I
  |   |S
 |<   |
  |E  |
  Masse

von xaveriusba (Gast)


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danke vielmals für die Anregungen...

Koparator wird wohl die Lösung sein.

der Transistor dient der "negierung", diese Funktion könnte aber der 
Komparator übernehmen

Freilaufdiode am Relais? Der FET hat eine interne Schutzdiode, reicht 
die nicht aus? Werd dann mal sicherheitshalber noch ne Freilaufdiode ans 
Relais koppeln. Danke für den Tip.

Sicherungen sind definitiv ne gute Idee!

ABE spielt keine Rolle.

Sorry für's verdrehte Bild bzw. Dateigrösse - gelobe Besserung.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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xaveriusba schrieb:
> Freilaufdiode am Relais?

Ja.

> Der FET hat eine interne Schutzdiode, reicht
> die nicht aus?

So, sowas hat er?  Glaub' ich dir nicht.  Das müsste dann entweder
eine integrierte Z-Diode sein, oder aber er braucht zusätzlich noch
einen Anschluss, an dem du die 12 V zuführen kannst (gegen die die
Schutzdiode arbeiten muss).

Du verwechselst das schätzungsweise einfach nur mit der Substratdiode.
Die ist prinzipbedingt bei einem MOSFET immer da, aber die liegt nicht
über der Last, sondern invers über der Strecke Drain-Source.

von MaWin (Gast)


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> Der FET hat eine interne Schutzdiode, reicht die nicht aus?

Der BUZ11 ? Sicher nicht.

Die eingezeichnete ist offensichtlich an der falschen Stelle.

von xaveriusba (Gast)


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dass der FET ohne Schutzdiode bzw. Freilaufdiode nicht lange mitmacht 
ist mir schon klar aber wie angedeutet hab ich das Schaltbild vom BUZ 
wohl falsch interpretiert...

naja, wenn ich alles wüsste würde ich euch wohl sicher nicht um Hilfe 
bitten... deswegen DANKE für die Richtigstellung ;-)

angepasste Schaltung angehängt.

von Falk B. (falk)


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@  xaveriusba (Gast)

>naja, wenn ich alles wüsste würde ich euch wohl sicher nicht um Hilfe
>bitten...

Da ist was dran ;-)

>angepasste Schaltung angehängt.

Viel zu aufwändig. Nimm einem LM311, der kann allein 50mA schalten und 
kann damit kleinere Relais direkt sleber schalten. Kein NPN und kein 
MOSFET extra.
Ausserdem schalter dein Komparator nie, denn die Referenz (- Eingang) 
liegt auf Masse. Da komt der Signaleingang nie drunter.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ein generelles Problem deiner Anordnung dürfte die Empfindlichkeit
gegen allerlei Störungen sein, die du dir im Betrieb am Kfz-Bordnetz
so einfängst.  Es könnte also gut passieren, dass es beim Drücken
des Bremspedals mal kurz hupt. ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Falk Brunner schrieb:
> Nimm einem LM311, der kann allein 50mA schalten und
> kann damit kleinere Relais direkt sleber schalten.

Falk, kennst du Kfz-Relais?  Mit 50 mA wirst du da nicht viel
ausrichten, fürchte ich.

von MaWin (Gast)


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> angepasste Schaltung angehängt.

Wenn du Masse der 5V mit Masse der 12V verbindest,
hättest du den Aufwand nicht machen müssen.

Jetzt den Optokoppler wegzulassen ist irgendwie - vergesslich.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Wenn du Masse der 5V mit Masse der 12V verbindest,
> hättest du den Aufwand nicht machen müssen.

Eigentlich gibt es gar keinen Grund für eine separate 5-V-Domain.
Das kann man alles auf der 12-V-Ebene abhandeln.

Wenn man sowieso das Eingangssignal auf 5 V runterbrechen will,
kann man dort gleich einen kleinen Controller mit seinem ADC
hinsetzen.

von xaveriusba (Gast)


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> Ausserdem schalter dein Komparator nie, denn die Referenz (- Eingang)
> liegt auf Masse. Da komt der Signaleingang nie drunter.

das verstehe ich jetzt leider nicht...

folgende Erklärung von Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Komparator_(Analogtechnik)

quote:
Am Ausgang des Komparators steht ein Signal zur Verfügung, das anzeigt, 
welche der Eingangsspannungen höher ist. Wenn die Spannung am positiven, 
nicht-invertierenden Eingang höher ist als die Spannung am negativen, 
invertierenden Eingang, so nähert sich die Ausgangsspannung der 
positiven Versorgungsspannung. Bei umgekehrten Verhältnissen geht die 
Ausgangsspannung gegen die negative Versorgungsspannung.
unquote

Verstehe das so: in der Schaltung ist die Spannung am Punkt SWI (Ue an 
komparator) immer grösser 0, also immer grösser als die Vergleichstelle, 
ausser wenn Widerstand LRFB = 0, dann ist Ue=0
Demnach beträgt Ua = Ue x v bei Ue>0 Bzw. Ua=0 bei Ue=0

Unter der Annahme dass obere Zeilen nicht völliger Unsinn sind... würde 
die Schaltung so funktionieren wie gewünscht.
--> Wenn LRFB=0 ist Ua am Koparator ebenfalls 0V, BC547 sperrt, BUZ11 
leitet wodurch das Relais geschaltet wird.
--> Wenn LRFB>0 ist Ua am Koparator enenfalls grösser 0V, BC547 leitet 
wodurch BUZ11 sperrt, das Relais folglich nicht geschaltet wird.

> viel zu aufwändig...

meinst du den OP als invertierenden Komparator sowie Stromsenke zu 
nutzen?
--> befürchte die Messstelle zu sehr zu belasten..., was beim 
nichtinvertierenden "glaub ich" ausgeschlossen ist...

von xaveriusba (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Eigentlich gibt es gar keinen Grund für eine separate 5-V-Domain.
>
> Das kann man alles auf der 12-V-Ebene abhandeln.
>
>
>
> Wenn man sowieso das Eingangssignal auf 5 V runterbrechen will,
>
> kann man dort gleich einen kleinen Controller mit seinem ADC
>
> hinsetzen.

na den Grund gibt es wohl da die Lenkradfernbedienung aus einem neueren 
Fahrzeug stammt und über ein 5V Stromkreis mit controller ausgewertet 
wird. Der Adatpter zum Autoradio berücksichtigt diese Umgebung, deswegen 
muss ich die "simulieren"... das funzt ja auch, nur die Hupe will dann 
nicht mehr so recht und das geht ja gar nicht! also fummeln bis es 
funzt...

Controller scheint mir doch etwas aufwändig für diese Aufgabe...

von xaveriusba (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Ein generelles Problem deiner Anordnung dürfte die Empfindlichkeit
>
> gegen allerlei Störungen sein, die du dir im Betrieb am Kfz-Bordnetz
>
> so einfängst.  Es könnte also gut passieren, dass es beim Drücken
>
> des Bremspedals mal kurz hupt. ;-)

das wäre aber wirklich ärgerlich... was kann man dagegen tun?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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xaveriusba schrieb:
> Controller scheint mir doch etwas aufwändig für diese Aufgabe...

Nö.  Wenn du die 5 V ohnehin benutzen musst, dann ist das im
Gegenteil der geringste mögliche Aufwand an Hardware.  Allerlei
Dinge wie Entprellung des Eingangssignals, Beseitigung von
Umschalt-Störimpulsen und dergleichen kann man dann in die
Software verlagern.

Das alles auch nur halbwegs störsicher analog aufzubauen, läuft
auf ungefähr so was hinaus wie im Anhang gezeigt.  Da fehlen
allerdings noch einige Maßnahmen gegen Überspannung im Bordnetz
und dergleichen.

von MaWin (Gast)


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> Wenn LRFB=0 ist Ua am Koparator ebenfalls 0V,

Es gibt kein ebenfalls in der Analogtechnik.

Es gibt nur kleiner oder grösser (und sei es nur um 1 Mikrovolt).

Und kleiner ist es schon mal nicht.

von Jens G. (jensig)


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>Verstehe das so: in der Schaltung ist die Spannung am Punkt SWI (Ue an
>komparator) immer grösser 0, also immer grösser als die Vergleichstelle,
>ausser wenn Widerstand LRFB = 0, dann ist Ue=0
>Demnach beträgt Ua = Ue x v bei Ue>0 Bzw. Ua=0 bei Ue=0

Dein zitierter Text sagt aber im zweiten Fall was von "umgekehrten 
Verhältnissen". Und das umgekehrte Verhältnis von Ue>0 ist ... Ue<0, und 
nicht Ue=0.
Ue=0 ergibt nur beim theoretisch idealen OPV Ua=0. Wobei noch zu 
definieren wäre, auf was sich die Ua=0V beziehen. Den eigentlich weis 
ein OPV gar nicht, wo sein Bezugspegel für Ua ist. Ich würde sagen, bei 
Ue=0V (Diff. zw. Eingängen, nicht gegenüber Masse) müsste der Ausgang 
genau auf Ub/2 stehen (wenn der OPV idealerweise genau symmetrisch 
aufgebaut wäre), was bei einer symmetrischen Versorgung eben genau 
Massepotential wäre.
In Deinem Fall aber mit nur einer unsymmetrischen +Ub=5V wären das aber 
eigentlich genau Ua=2,5V bei Ue=0V.

In der Praxis gibt's aber nur OPV's mit einer gewissen Fehlerspannungen 
(Offset), so daß Ue=0 am Ausgang alles mögliche ergeben kann. MaWin hat 
hier also mal recht ;-)

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