Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Worüber heute so alles papers gemacht werden


von Dipl.-Ing. (TH) (Gast)


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... kann einen nur noch wundern!

Zu meiner Zeit war es schwer, überhaupt zu einer Nennung zu kommen, bzw 
es musste erst einmal ein wertiges Ergebnis her, um etwas abliefern zu 
können, was einer annimmt.

Heute gibt es offenbar eine Flut von Conventions und Kongressen, die 
laut nach scientific papers schreien und nehmen, was irgendwie 
interessant sein könnte.

Immer öfter tauchen Asiaten, vor allem Chinesen und Inder auf, die 
einfach irgendwas in einen Prozessor oder einen FPGA imnplementieren, 
was im Grund tägliche Arbeit von Tausenden Ingenieuren ist und 
präsentieren es als grossartige wissenschaftliche Arbeit, freilich ohne 
überprüfbare Eegebnisse zu liefern, die aufzeigen, dass man besonders 
intelligent, platzsparend oder hochperformant gebaut hat.

Beispiel: http://www.ipcsit.com/vol37/045-ICINT2012-I3213.pdf

Man beachte die Bezugnahmen auf z.t. 20 Jahre alte Dokumente!

Ich wette mal, dass sich locker mehr als 100 VHDL-Programmierer weltweit 
schon an einem solchen Decoder probiert haben, nebst denen, die es als 
Auftragsarbeit für einen OEM abgeliefert haben. Ferner dürfte es 50 
Firmen auf der Welt geben, wo Mitarbeiter sowas schon eingebaut oder 
modifiziert haben.

Wo ist da die wissenschaftliche Leistung?

: Gesperrt durch User
von Wissenschaftler (Gast)


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Das ist kein Paper sondern ein Konferenzbeitrag.....vielleicht sollte 
man erstmal schauen was das Unterschied ist und dann meckern...

von nicht "Gast" (Gast)


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Ich bin zwar in der digitalen Welt nicht so bewandert, aber trotzdem 
würde ich diese Arbeit auch als nicht sehr wertvoll betrachten. Schon 
das Abstract und die Conclusion lassen auf nichts Neues schließen.

Warum das Zitieren von älteren Werken bemerkenswert sein sollte, 
erschließt sich mir nicht. In meiner Diss wurde sogar ein 2470 Jahre 
altes Werk zitiert...

von Mine Fields (Gast)


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Mir ist auch schon aufgefallen, dass besonders die Chinesen viel auf 
wissenschaftlichen Plattformen veröffentlichen, was in Deutschland als 
ganz normale ingenieursmäßige Arbeit angesehen wird und keiner großen 
Beachtung geschenkt wird. Das ist wahrscheinlich eine Frage der 
Mentalität, schließlich stehen sie auch geistigem Eigentum ganz anders 
gegenüber.

von Georg A. (georga)


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Es ist auch nicht so ganz klar, in welche Kategorie zB. das 
angesprochene Werk gehört. Gibt ja auch oft Poster-Sessions (für Papers, 
die es nicht ganz zum Vortrag schaffen), Studenten-Sessions, etc. Je 
nach Konferenz-Begutachtung gibt es ja auch Bonus-Punkte, wenn jemand 
mal alle Literatur zu einem Thema gut zusammengefasst hat, oder trotz 
"nur"-Implementierung eine gute Beschreibung dafür bringt.

Es kann nicht jedes Paper eine neue Relativitätstheorie aufstellen. 
Daher finde ich den Anspruch "es muss was neues" sein, ziemlich daneben. 
Schon allein die bei Reviews beliebte Konzentration auf schneller, 
besser, toller ist IMO nur ein Teil der Wissenschaft. Es trauen sich 
kaum Leute, mal ein gescheitertes Projekt vorzustellen mit einer genauen 
Analyse, warum es nicht ging. Das ist genauso eine Erfahrung und eine 
wissenschaftliche Erkenntnis, die anderen helfen kann.

Nur mal so ein Gegenbeispiel für "neu, aber wertlos": Ich hatte ein 
Paper-Review zu einer irgendwie supertollen Art, eine ganz bestimmte 
2D-FFT mit ganz bestimmten Einschränkungen (Nische der Nische der 
Nische) etwas schneller zu berechnen. War sicher neu und trickreich, auf 
die kranke Nische ist vorher sicher keiner freiwillig gekommen. 
Wissenschaftlicher Nutzen? IMO gegen 0. Hab rumgegoogelt, der Autor 
macht seit 20 Jahren nichts anderes als FFT-Papers zu prodzuieren. 
2D/3D, rot/grün, hochkant, mal in SIMD, mal MMX, mal so, immer viel 
Mathematik, einfach nur öde.

von D. I. (Gast)


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Scheint ja nicht mal eine IEEE Konferenz zu sein, wen juckts?

Es gibt ungefähr drölfdrillionen verschiedene Konferenzen, wenn man 
ernsthaft akademisch wahrgenommen werden will zählt unter anderem auf 
welchen renommierten Konferenzen man was unter bringt. Dass es viel 
Schund gibt ist nun wahrlich nichts neues...

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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D. I. schrieb:
> Scheint ja nicht mal eine IEEE Konferenz zu sein, wen juckts?

Es gab schon einige IEEE Bullshit-Konferenzen. IEEE hat kürzlich, 
nachdem sie jahrelang heftige Arschtritte bekommen haben und nach zwei 
Jahren "Untersuchung" ein bisschen aufgeräumt und die Beiträge der 
schlimmsten Konferenzen aus der Explorer-Datenbank entfernt.

http://www.ieee.org/conferences_events/conferences/publishing/author_form.html

Darüber hinaus gibt es haufenweise andere IEEE-Konferenzen die auch "§$% 
sind. Dazu natürlich die, die mit IEEE werben, von denen die IEEE gar 
nichts weiß.

von D. I. (Gast)


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Hannes Jaeger schrieb:
> D. I. schrieb:
>> Scheint ja nicht mal eine IEEE Konferenz zu sein, wen juckts?
>
> Es gab schon einige IEEE Bullshit-Konferenzen. IEEE hat kürzlich,
> nachdem sie jahrelang heftige Arschtritte bekommen haben und nach zwei
> Jahren "Untersuchung" ein bisschen aufgeräumt und die Beiträge der
> schlimmsten Konferenzen aus der Explorer-Datenbank entfernt.
>
> http://www.ieee.org/conferences_events/conferences/publishing/author_form.html
>
> Darüber hinaus gibt es haufenweise andere IEEE-Konferenzen die auch "§$%
> sind. Dazu natürlich die, die mit IEEE werben, von denen die IEEE gar
> nichts weiß.

Ja das ist wahr, deswegen sprach ich auch noch von renommierten 
Konferenzen. Z.B. im FPGA-Bereich die FCCM, FPT oder FPGA.

Für irgendwelche Pubs-Journals kommen auch regelmäßig Spam-Mails rein. 
Andererseits kann man hin und wieder auch mal eine mittelmäßige 
Konferenz mitnehmen für "den Counter" wenn die Contribution mal nicht so 
groß ausfällt.

von Hondo (Gast)


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Es gibt Wissenschaftler, die versuchen fachfremde Paper zu platzieren. 
Zb bei den Chemikern einen pH Verstaerker. Die ersten zwei Transistoren 
ergeben ein Paper. Die tun dann so als waere das der totale Durchbruch. 
Der Nachverstaerker, resp die Gegenkopplung ergibt dann das naechste 
Paper. Das bezieht sich dann schon auf das erste, ist natuerlich 
nochmals der totale Durchbruch... jetzt kann man Krebs heilen oder so...

von Georg A. (georga)


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Naja, dafür gibts ja das Review ;) Hatte auch mal eins, wo jemand von 
Motorola den Benchmark schlechthin erfunden hatte. Grosses Dokument in 
Word laden, Zeit starten, "Cursor down" drücken, Zeit stoppen, wenn das 
Textende erreicht ist. Leider kein Witz...

von Schorsch (Gast)


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Ich habe eine Zeit lang in einer britischen Uni studiert, die 
Professoren dort waren dermaßen heiß auf IEEE Veröffentlichungen, das 
kann sich in Deutschland kaum einer Vorstellen. Habe in der Zeit auch 
meine Master-Arbeit geschrieben und dementsprechend viel aus IEEE Papers 
zitiert. Ich gebe dem Beitrags-Autor hier vollkommen recht, es ist 
teilweise haarsträubend was da alles veröffentlicht wird. Oft auch noch 
mit einem Englisch zum Zähneknirschen,…wo man mit Fachfloskeln und 
Abkürzungen nur so torpediert wird, aber die Grammatik irgendwo bei 8. 
Klasse Realschule stehen geblieben ist.
Da wurde auch wirklich jeder Schrott veröffentlicht, die Hauptsache war 
man hatte wieder ein Paper mehr unter seinem Namen. Hat mich bisschen an 
die Facebook-Freunde-Sammel-Mentalität erinnert ;-)
Ein Beispiel: Ein Absolvent schrieb eine AES-128 Implementierung für 
einen Spartan-6. Ich hab das Paper und den Code später analysiert. 
Fazit: Der Code war unter aller Sau geschrieben und null performant. Die 
unglaublich guten Performance-Werte die im Paper zur Schau gestellt 
wurden rührten von komplett falschen Messungen her. Wurde aber niemals 
überprüft, Hauptsache noch mal ein Paper mehr durchgebracht…

von Dipl.-Ing. (FH) (Gast)


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Ich sehe breite Zustimmung. Wer das liest, der weiss nun wenigsens, was 
er von all den Asiaten zu halten hat, die sich mit ihren papers 
bewerben:

Es ist auf dem Level der österreichischen Doktoren!

von nicht "Gast" (Gast)


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Vielleicht der österr. Doktoren (FH)...

von Lebenskünstler (Gast)


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> Autor: Dipl.-Ing. (FH) (Gast)
> Datum: 26.07.2012 11:28

> der weiss nun wenigsens, wasn er von all den Asiaten zu halten hat, die > sich 
mit ihren papers bewerben:

Diplome im Format DIN-A0 mit Stempeln drauf groß wie Toilettendeckel !

Richtig tolle Kerle die Inder und Chinesen, und haben so viel drauf !

von Bunny (Gast)


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http://ieeexplore.ieee.org/xpl/articleDetails.jsp?reload=true&arnumber=5204459&contentType=Conference+Publications

Das ist auchn Witz! Der aufwand liegt bei ca. 4 Std. Inkl. 
Zigarettenpausen! Wie können die reviewer sowas durchlassen! V.a.bei 
IEEE!

von Ingenieur (Gast)


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Unfassbar!

Sowas machen bei Studenten als Studienarbeit, weil es für eine 
Diplomarbeit zu seicht ist,

von Roland B. (geldler)


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Bunny schrieb:
> http://ieeexplore.ieee.org/xpl/articleDetails.jsp?...
>
> Das ist auchn Witz! Der aufwand liegt bei ca. 4 Std. Inkl.
> Zigarettenpausen! Wie können die reviewer sowas durchlassen! V.a.bei
> IEEE!

Der Kracher ist das Zitat Nr. [5]. Ratet mal was? Klar: 
Wikipedia!!!!!!!!!

Das darf doch nicht wahr sein! Sowas nennt sich Assistent Professor!

von D. I. (Gast)


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Lol, da müsen die Reviewer wirklich kaum Ahnung gehabt haben.

von Christian B. (casandro)


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Hmm, der Titel einer Arbeit lässt nicht immer darauf schließen wie viel 
Arbeit dahinter steckt.

Ein Beispiel: Fernbedienungsdekoder

Man kann den jetzt so machen, dass er die Bits nacheinander empfängt, in 
eine Variable schiebt und nach dem er das Ende erkannt hat, den Inhalt 
der Variable mit einer Tabelle vergleicht. So macht das der übliche 
Bastler.

Man kann aber auch einen eingebetteten PC verwenden, dafür dann einen 
Service-Microcontroller per USB anbinden, der die Fernbedienungssignale 
empfängt, etwas entwickeln, so dass USB zuverlässig wird und dann noch 
Treiber für Windows entwickeln. Dann wird in C# oder sonst was eine 
Anwendung geschrieben, die die Bits aus dem Service-Microcontroller 
popelt und dann die Codes in einer SQL-Datenbank nachschlägt. Diese 
SQL-Datenbank muss dann auch erst einmal eingerichtet und gewartet 
werden.
So macht man das in Firmen, bei Siemens kommt da noch bei jedem Schritt 
ein paar Wochen Verwaltungskram dazu.

Also das was Normalmenschen als "ca. 4 Std. Inkl. Zigarettenpausen" 
bezeichnen, kann durchaus ein mehrjähriges Projekt sein.

von Mischmasch (Gast)


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Christian Berger schrieb:
> Hmm, der Titel einer Arbeit lässt nicht immer darauf schließen wie viel
> Arbeit dahinter steckt.
>
> Ein Beispiel: Fernbedienungsdekoder
>
> Man kann den jetzt so machen, dass ...

Wenn man wirklich etwas neuartiges gemacht hat, dann kann man schon den 
Titel des Papers so wählen, dass das klar wird. Soviel Intelligenz 
sollte schon drin sein. Also "A Novel Implementation of the RC5 
Protocol", statt "Implementing RC5 protocol ..."

Schließlich sind wir hier nicht beim Patentieren, wo man alles hinter 
"Method and Apparatus to do or not to do Something" versteckt, damit 
keiner den Dünnschiss findet.

von beginner (Gast)


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Ich habe mal eine andere Frage zu IEEE. Welche Form von Mitgliederschaft 
habt ihr? Als student kann man ja keine eigenen Papers veröffentlichen.

Mich würde es auch interessieren wie man Reviewer wird.

von Dr. Tech (Gast)


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Du brauchst dafür Passierschein A 39, wie er im neuen Rundschreiben B 65 
festgelegt.

von D. I. (Gast)


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beginner schrieb:
> ls student kann man ja keine eigenen Papers veröffentlichen.

Warum sollte das nicht gehen? Eigentlich kann jeder Hinz und Kunz was 
einreichen.

beginner schrieb:
> Mich würde es auch interessieren wie man Reviewer wird.

Ganz einfach: wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem Institut werden, 
dann bekommt man die Reviews vom Prof. automatisch delegiert, da die 
meistens "Besseres" zu tun haben.

von EliteIng (Gast)


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Du scheinst ja gut zu wissen wie es so abläuft in der wissenschaft D.I.

von Georg A. (georga)


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> Du scheinst ja gut zu wissen wie es so abläuft in der wissenschaft D.I.

Was stimmt an den Aussagen von D.I. nicht? Genauso läufts.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Roland B. schrieb:
> Bunny schrieb:
>> http://ieeexplore.ieee.org/xpl/articleDetails.jsp?...
>>
>> Das ist auchn Witz! Der aufwand liegt bei ca. 4 Std. Inkl.
>> Zigarettenpausen! Wie können die reviewer sowas durchlassen! V.a.bei
>> IEEE!
>
> Der Kracher ist das Zitat Nr. [5]. Ratet mal was? Klar:
> Wikipedia!!!!!!!!!
>
> Das darf doch nicht wahr sein! Sowas nennt sich Assistent Professor!

Und? Das ist eine wichtige Quelle heutzutage! Sehe darin kein Problem, 
wenn die Quelle angemessen zur Problemstellung ist.

Eher ist es ein Problem was morgen aus dem Artikel bei Wiki geworden 
ist. Das ist aber ein allgemeines Problem! Paper vor Zeiten von PDF und 
Internet sind oftmals gar nicht mehr auftreibbar oder der Aufwand steht 
in keinem Verhältnis zum Nutzen, da man die Qualität der referierten 
Quelle auch nicht immer gut abschätzen kann. Was dann in der Praxis so 
aussieht:
1. lange Suche im Internet, nada
2. Ausflug in eine physikalisch Bibliothek, nada, aber da war doch noch 
was...
3. Anforderung unter meist hohen Kosten des alten Papers
4. warten, warten, warten
5. Reinschauen, öh ja, nix gescheites drin oder das interessierende 
Diagramm ist gar nicht mehr entzifferbar
6. Quellenangaben dieses Papers durchforsten. Man beginnt rekursiv bei 
"1." in mehreren Handlungssträngen.
7. Irgendwann das Stückwerk von Teilinfos zusammensetzen. Oftmals hat 
mich es dann schon nicht mehr interessiert. Oder ich hatte die Stückelei 
unter verschiedenen Aspekten abgelegt und dadurch Teile vergessen. 
Irgendwann findet man sie durch Zufall vielleicht mal wieder.
8. Und für Leute mit Chef: "Wie, sie suchen immer noch??"


Kennt das keiner so?

von Roland B. (geldler)


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Abdul K. schrieb:
> Und? Das ist eine wichtige Quelle heutzutage! Sehe darin kein Problem,
> wenn die Quelle angemessen zur Problemstellung ist.

Die Quelle ist nicht seriös, weil der Autor der Quelle anonym ist und 
somit keiner für die Richtigkeit Verantwortung übernimmt. In einem Paper 
mit Wissenschaftlichem Anspruch hat die Wikipedia nix zu suchen. Eine 
Uni sollte eine Bibliothek haben, die die entsprechende Originalquellen 
auftreiben können.

Klar ist das ein Haufen Aufwand, der die Aussagefähigkeit des Papers 
nicht verbessert. Aber das gehört zur wissenschaftlichen Arbeit dazu. 
Deshalb sitzen die Leute an der Uni auch häufig des Sonntags um 5:00 an 
der Arbeit, für die sie keiner bezahlt. In der Wirtschaft schreibt man 
ja aus diesem Grund wohl auch keine Papers für Fachjournale: Es ist viel 
zu aufwändig und nutzt den Arbeitgeber nix.

Dieses Paper zeigt mir, daß die Uni keinen Ruf zu verlieren hat.

von GrundigBiphasenCode (Gast)


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Mischmasch schrieb:
> RC5
> Protocol

Schnee von vorgestern. Schon mal von RC6 gehört?
So ein MischMasch  ;-)

von GrundigBiphasenCode (Gast)


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Dr. Tech schrieb:
> Du brauchst dafür Passierschein A 39, wie er im neuen Rundschreiben B 65
> festgelegt.

Ist doch gar nicht wahr.
Erst benötigt er einen Antrag auf Erteilung eines Antragformulars, zur 
Bestätigung der Nichtigkeit des Durchschriftexemplars.
(geguttenbergt bei Reinhard Mey).

von GrundigBiphasenCode (Gast)


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Roland B. schrieb:
> Deshalb sitzen die Leute an der Uni auch häufig des Sonntags um 5:00 an

Willst du uns jetzt zeigen, was du für ein toller Hecht bist?
... wenn man die Uhrzeit deines Postings mit deiner Aussage vergleicht.

Eine Runde Mitleid und Bewunderung für Roland.

von Mischmasch (Gast)


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beginner schrieb:
> Mich würde es auch interessieren wie man Reviewer wird.

Werden ist einfach. Loswerden ist das Problem ...

Beim Anmelden zu und Einreichen eines Papers über EDAS, kannst du 
angeben, ob du zukünftig als Reviewer zur Verfügung stehst. Wenn du Pech 
hast, nehmen das Konferenzvorsitzende und Konferenzveranstalter ernst 
und du bekommst in Zukunft automatisch oder manuell Reviews zugeteilt. 
Jahrelang ...

von Mischmasch (Gast)


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GrundigBiphasenCode schrieb:
> Mischmasch schrieb:
>> RC5
>> Protocol
>
> Schnee von vorgestern. Schon mal von RC6 gehört?
> So ein MischMasch  ;-)

Ich glaube, du hast den Kern meines Beitrags nicht erfasst.

von Roland B. (geldler)


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GrundigBiphasenCode schrieb:
> Willst du uns jetzt zeigen, was du für ein toller Hecht bist?
> ... wenn man die Uhrzeit deines Postings mit deiner Aussage vergleicht.

Was hab ich denn davon? Ist halt allgemein so. Für eine Wikipedia 
-Referenzangabe würde ich jedenfalls mit Sicherheit einen A***tritt 
kriegen.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Bunny schrieb:
> Das ist auchn Witz! Der aufwand liegt bei ca. 4 Std. Inkl.
> Zigarettenpausen!

In manchen Ländern/an manchen Unis ist eine Veröffentlichung zwingende 
Voraussetzung für den Master-Abschluss. Da ist das Niveau der 
Veröffentlichung natürlich entsprechend niedrig. Ich habe mal was zum 
Review bekommem, wo die komplette Einleitung aus einem Buch 
abgeschrieben war.

> Wie können die reviewer sowas durchlassen!

Allgemein niedrige Standards bei manchen Konferenzen und Zeitschriften. 
Da wird alles akzeptiert was ankommt. Jede Veröffentlichung bringt ja 
auch Geld für den Herausgeber.

> V.a.bei IEEE!

Das ist leider kein Qualitätskriterium.

von D. I. (Gast)


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EliteIng schrieb:
> Du scheinst ja gut zu wissen wie es so abläuft in der wissenschaft D.I.

Mag wohl an meiner momentanen Anstellung nach TV-L E13 liegen ;)

Ich durfte auch schon einige Reviews schreiben und was einem da manchmal 
unter die Finger kommt, ...

von Dr. Tech (Gast)


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Welche Leute manchmal Reviews schreiben duerfen ..

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Die Autoren hätten sich vor der Veröffentlichung auch mal etwas genauer
über die Bergifflichkeiten informieren können: RC5 und RC-5 sind zwei
verschiedene Dinge, da. Da aber beide etwas mit Kommunikation zu tun
haben (die ja eines der Themen der Konferenz war), sollten sie schon
auseinandergehalten werden. Aber vielleicht haben die Jungs ja mittels
RC-5 RC5-verschlüsselte Daten übertragen ;-)

Im englischsprachigen Wikipedia wird übrigens bei beiden Artikeln gleich
zu Beginn auf die Verwechslungsgefahr hingewiesen:

  "Not to be confused with RC-5." bzw.
  "Not to be confused with RC5."

Mir will auch nicht ganz in den Kopf, warum man für eine relativ langsa-
me IR-Datenübertragung ein FPGA (sender- wie empfängerseitig) bemühen
muss.

Weil es draußen gerade regnet, habe ich mal ein wenig rumgegoogelt:

Die Veröffentlichung ist wohl aus einem "Final Year Project" (also einer
studentischen Abschlussarbeit) entstanden, da darf man nicht die hohe
Wissenschaft erwarten. In diesem Fall war die Arbeit wohl eher eine
FPGA-Übungsaufgabe. Siehe auch:

Andreas Schwarz schrieb:
> In manchen Ländern/an manchen Unis ist eine Veröffentlichung zwingende
> Voraussetzung für den Master-Abschluss.

Außerdem scheint die INCACEC höchstens eine viertklassige Konferenz zu
sein, was man daran erkennen kann, dass sie wohl nur ein einziges Mal
(2009)¹ stattfand und alles andere als international war (praktisch alle
Vortragenden kamen aus dem Land, in dem die Konferenz stattfand). Bei
solchen Lokalkonferenzen werden mangels qualifizierter Vorträge auch
gerne Studentenbeiträge genommen.

Also was soll's?

Die Studenten haben ihren Spaß gehabt, kein Superwissenschaftler musste
deswegen auf seine eigene Publikation verzichten, und die Welt wird
deswegen nicht zugrunde gehen :)

—————————————
¹) Es gab wohl 2001 schon eine Konferenz mit dem gleichen Kürzel, aber
   etwas anderer Bedeutung. Damals stand das "INC" noch für "Indian
   National Conference". Ich kann mir gut vorstellen, dass die INCACEC
   2009 eine Nachfolgekonferenz unter der Schirmherrschaft des IEEE war.
   So wäre auch das "IN" als unübliche Abkürzung für "international"
   erklärbar.

von Roland B. (geldler)


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Andreas Schwarz schrieb:
> Allgemein niedrige Standards bei manchen Konferenzen und Zeitschriften.
> Da wird alles akzeptiert was ankommt. Jede Veröffentlichung bringt ja
> auch Geld für den Herausgeber.

Geld verdienen die nur, wenn sich jemand findet, der's liest. Wenn der 
Standard zu gering wird, wer kauft sich dann das Journal? Für wen ist 
das dann interessant?

von hehimself (Gast)


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http://the-scientist.com/2012/08/01/predatory-publishing/

In dem Artikel werden einige sher interessante Punkte dazu präsentiert. 
Sollte man sich mal anschauen.
Die Behauptung früher wäre die Qualität besser gewesen ist hingegen 
Blödsinn. Es erinnert sich nur keiner mehr an die Millionen 
Scheissartikel von 1983.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Roland B. schrieb:
> Geld verdienen die nur, wenn sich jemand findet, der's liest.

Im konkreten Fall mit der wiedererfundenen Fernsehfernbedienung ging es
um eine Konferenz. Konferenzen werfen auch dann Gewinn ab, wenn außer
den Vortragenden keiner hingeht, da auch diese meist die volle
Teilnehmergebühr (manchmal sogar noch deutlich mehr) bezahlen müssen.

Bei der INCACEC 2009 gab es über 140 Vorträge. Wenn jeder Redner ein
paar Hundert Euro/Dollar Eintritt zahlt, kommt da ein schönes Sümmchen
zusammen. Bei größeren Konferenzen kann das auch mal ne Million werden,
die nur mit den Vortragenden umgesetzt wird.

> Wenn der Standard zu gering wird, wer kauft sich dann das Journal? Für
> wen ist das dann interessant?

Bibliotheken von Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen. Viele
davon sind schon seit längerem am Fluchen, weil die Journals immer mehr
und immer teurer werden.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Roland B. schrieb:
> GrundigBiphasenCode schrieb:
>> Willst du uns jetzt zeigen, was du für ein toller Hecht bist?
>> ... wenn man die Uhrzeit deines Postings mit deiner Aussage vergleicht.
>
> Was hab ich denn davon? Ist halt allgemein so. Für eine Wikipedia
> -Referenzangabe würde ich jedenfalls mit Sicherheit einen A***tritt
> kriegen.

Das verstehe ich. Wenn du in einem System mitspielen willst, mußt du 
dessen Regeln beachten. Ob du ins System willst, steht auf einem anderen 
Blatt. Niemand muß.


"Verantwortung" für was? Bis du das zitierst, hat der Autor das meiste 
vergessen und wird/kann ziemlich sicher keine Verantwortung übernehmen. 
Da mußte ich echt lachen.
Außerdem ist ja nachgewiesen, daß die Masse immer Recht hat! Daraus 
folgt, daß Wiki meist richtig liegen wird. Also nochmal drüber 
nachdenken! Wir sind im 21. Jahrhundert angekommen!

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Yalu X. schrieb:
> Also was soll's?
>
> Die Studenten haben ihren Spaß gehabt, kein Superwissenschaftler musste
> deswegen auf seine eigene Publikation verzichten, und die Welt wird
> deswegen nicht zugrunde gehen :)
>
> —————————————
> ¹) Es gab wohl 2001 schon eine Konferenz mit dem gleichen Kürzel, aber
>    etwas anderer Bedeutung. Damals stand das "INC" noch für "Indian
>    National Conference". Ich kann mir gut vorstellen, dass die INCACEC
>    2009 eine Nachfolgekonferenz unter der Schirmherrschaft des IEEE war.
>    So wäre auch das "IN" als unübliche Abkürzung für "international"
>    erklärbar.

Mir fällt aber auf, daß aus Indien so gut wie immer Schrott kommt. Da 
muß irgendwie System dahinter sein.

von Dr. Tech (Gast)


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Nö, ist nur deine Angst vor der Konkurrenz. Da wird dann mit 
Diffamierung gearbeitet, das ist ganz typisches Verhalten von 
Angsthasen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wen oder was meinst du?

von Dipl.-Ing. (TH) (Gast)


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Was ist denn bitte daran Diffarmierung, wenn man den Wert einer Arbeit 
einstuft? Was da gepostet wurde, ist in der Tat "MIST".

Auf linkedin rennen die Inder auch massenweise rum und schreien mit 
ihren tollen Leistungen aber wenn es ans Eingemacht geht, hat da keiner 
der Doktoranden eine Idee. In Indien gibt es viel Masse aber eher 
weniger Klasse, als bei uns.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Zumindest kommen mit Abstand die blödesten Fragen aus dem Raum der 
früheren 3.Welt Länder. Es ist einfach unglaublich, was für Fragen z.B. 
im Yahoo LTspice gestellt werden. Teils ist das Englisch auch einfach 
völlig unverständlich. Damit meine ich keine Rechtschreibfehler! Ich 
meine damit also u.a. das Thema 'Hausaufgabe'.

Natürlich gibts in Indien auch gute Leute. Ich kenne da einen, der mir 
schon mal sehr geholfen hat. Auf den würde ich nichts kommen lassen!

Mir scheint aber die Mentalität eine völlig andere. Das ist eben nicht 
das Land der Gurus. Ganz im Gegenteil! Das ist das Land der 
Hilfsarbeiter und Tagelöhner. Heute hier, morgen dort, übermorgen 
behindert zuhause und von der Frau mitdurchgebracht.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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hehimself schrieb:
> http://the-scientist.com/2012/08/01/predatory-publishing/
>
> In dem Artikel werden einige sher interessante Punkte dazu präsentiert.
> Sollte man sich mal anschauen.

Vor allem den letzten Satz, und die Kommentare dazu. Der Artikel ist ein 
ziemlich durchsichtiger Rant gegen Open Access.

von Dipl.-Ing. (TH) (Gast)


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Ich bin nicht sicher, ob ich den Tenor des Artikels richtig verstanden 
habe. Inwiefern sind die Inder mit den "predatory publishers" 
assoziierbar und warum ist open access das Problem hierbei?

von Michael K. (charles_b)


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1. Wie sagt der Ami: If you don't have a result you can at least get a 
publication out of it...

2. Konferenzbeiträge teilen sich in eingeladene Vorträge bis hin zu 
Postern auf. Die Poster werden i.d.R. NICHT vorab reviewt. Das sollen 
dann schon die Besucher während der Poster-Sessions selber machen...

3. Die Geilheit auf viele Publikationen kommt vom System: Wer viel 
publiziert, wird für schlauer, kreativer, einstellenswerter gehalten... 
Was dann eigentlich geschrieben wurde, war lange eher egal. Heute schaut 
man auch, wie viele Male ein Artikel von anderen Autoren zitiert wurde.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Michael K-punkt schrieb:
> Konferenzbeiträge teilen sich in eingeladene Vorträge bis hin zu
> Postern auf. Die Poster werden i.d.R. NICHT vorab reviewt.

Reviewed wird immer das Paper, sonst kann es nicht als wissenschaftliche 
Veröffentlichung bezeichnet werden; wobei bei eingeladenen Papers die 
Annahme natürlich praktisch garantiert ist.

Ob das Paper auf der Konferenz als Vortrag oder als Poster präsentiert 
wird ist davon unabhängig.

von Michael K. (charles_b)


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Andreas Schwarz schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Konferenzbeiträge teilen sich in eingeladene Vorträge bis hin zu
>> Postern auf. Die Poster werden i.d.R. NICHT vorab reviewt.
>
> Reviewed wird immer das Paper, sonst kann es nicht als wissenschaftliche
> Veröffentlichung bezeichnet werden; wobei bei eingeladenen Papers die
> Annahme natürlich praktisch garantiert ist.
>
> Ob das Paper auf der Konferenz als Vortrag oder als Poster präsentiert
> wird ist davon unabhängig.

1. Nun ja, in der eigenen Veröffentlichungsliste hat man ja schon die 
Rubriken "Veröffentlichungen" und "Konferenzbeiträge".

2. Unsere Poster waren nur mit dem Titel angekündigt. Die konkreten 
Inhalte wurden quasi "aktuell" zur Session mitgebracht - das konnte 
keiner reveiwen. Vielleicht gab es noch mal einen Siebungsprozess für 
schlechte Poster nach der Konferenz und vor dem Drucken der Proceedings 
- da hab ich jedoch nie was von mitbekommen.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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OK, stimmt schon, bei manchen Konferenzen gibt es keinen Reviewprozess 
(DAGA z.B., wenn ich mich richtig erinnere). Bei den großen 
IEEE-Konferenzen aber immer.

von Michael K. (charles_b)


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Ok, klar, das mag von Fachrichtung zu Fachrichtung unterschiedlich sein.

von Matthias (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Zumindest kommen mit Abstand die blödesten Fragen aus dem Raum der
> früheren 3.Welt Länder. Es ist einfach unglaublich, was für Fragen z.B.
> im Yahoo LTspice gestellt werden. Teils ist das Englisch auch einfach
> völlig unverständlich. Damit meine ich keine Rechtschreibfehler! Ich
> meine damit also u.a. das Thema 'Hausaufgabe'.

Ich lese in der SI-List mit, die sich mit Fragen der Signalintegrität 
beschäftigt. Teilnehmer aus besagten Ländern stellen dort ähnlich 
gehaltvolle Fragen, sind sich selbst aber zu schade auf Fragen anderer 
zu antworten...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Stimmt. Der Punkt kommt noch hinzu.

von Michael K. (charles_b)


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Abdul K. schrieb:
> Stimmt. Der Punkt kommt noch hinzu.

In Deutschland gibt/gab es mal einen Patentatlas - welche Patentklassen 
wo wieviel auftauchen etc. Was fragt mich der nette Herr vom Patentamt, 
also ich dort anrufe und frage, wie ich so ein Exemplar bekommen kann? 
Ob ich Japaner wäre....

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