Hallo, der Titel sollte eigentlich schon alles sagen. Etwas ausführlicher gefragt : - Was macht ein Flussmittel zu einen Flussmittel (irgendwas mit der Oberflächenspannung ?) - hat der Alkohol dabei auch noch eine andere Aufgabe als nur ein Lösungsmittel zu sein ? - was für Flussmittel werden beim Elektronik löten noch verwendet (als Haupbestandteil - die genaue Zusammensetzung ist sicherlich Firmengeheimniss des entsprechnden Herstellers) ? mfg Praktiker
Der Wikipedia-Artikel sollte deine Fragen im Wesentlichen beantworten: http://de.wikipedia.org/wiki/Flussmittel_%28L%C3%B6ten%29
Als Brühpech (auch Metzgerharz, Saupech oder Brühharz) wird es zum Enthaaren von Schweinen und Federvieh verwendet. Das geschlachtete Tier wird damit eingestäubt und mit 70 °C heißem Wasser überbrüht. Durch das Harz können die Haare besser abgeschabt werden. Schon mal Wickipedia bemüht ? mfg
>as geschlachtete Tier wird damit eingestäubt und mit 70 °C heißem Wasser >überbrüht. Und was hat das jetzt genau mit Flussmitteln beim Löten zu tun? >Wickipedia Wickie und die starken Männer?
Die Oxide der Metalle die zum löten verwendet werden haben einen höheren Schmelzpunkt als die Metalle selbst. Daher löst man Kolophonium in Alkohol und gibt es als Reduktionsmittel dazu. Es hat allerdings auch eine auflösende Wirkung auf die Metalloxide. Kolophonium in Alkohol ist auch ein Säuregemisch verschiedenster organischer Säuren. Die Oberfläche wird dann immer schön reduziert und der Schmelzpunkt des Metallgemisches bleibt näher am Schmelzpunkt der Einzelmetalle, denn ihrer Oxide. Dennoch bleibt ein Teil der Metalloxide auch immer im Lot gelöst. Zum anderen werden die Metalloxide und Metallsalze auch im Alkohol/Kolophonium-Gemisch gelöst. Daher bei übermäßigem Einsatz immer die Flussmittelreste entfernen, sonst gibt es an diesen Stellen unschöne Reaktionen, deren Auswachsungen auch zu Kurzschlüssen führen können.
René B. schrieb: > Die Oxide der Metalle die zum löten verwendet werden haben einen höheren > Schmelzpunkt als die Metalle selbst. Daher löst man Kolophonium in > Alkohol und gibt es als Reduktionsmittel dazu. Man kann die Alkohol/Kolophonium-Mischung auch direkt nach dem Ätzen der Platine aufpinseln. Das hat dann den Vorteil das das Kolophonium nachdem der Alkohol verdunstet ist das Kupfer etwas vor dem Luftsauerstoff schützt und das Kupfer weniger oxidiert. Kupfer selbst schmilzt übrigens erst bei 1357°C, da spielt dann eher eine Rolle das oxidiertes Kupfer generell Zinn/Silber/blei schlechter annimmt als reines Kupfer.
Hallo Praktiker. > der Titel sollte eigentlich schon alles sagen. > Etwas ausführlicher gefragt : > - Was macht ein Flussmittel zu einen Flussmittel (irgendwas mit der > Oberflächenspannung ?) 1) Ist es in der Lage, die Patina (ich schreibe bewusst nicht Oxidschicht) aufzulösen, weil es, zumindest im Temperaturbereich des Lötens, aggressiv ist. 2) Es schützt anschliessend die Oberfläche durch einen Fim vor neuer Korrosion. 3) Natürlich der Effekt mit der Oberflächenspannung...bessere Benetzung. Aber auch besseres Wegspülen von Schmutz. Entweder durch das flüssige Flussmittel selber oder durch das Lot. Aber dieser Effekt ist eher klein. > - hat der Alkohol dabei auch noch eine andere Aufgabe als nur ein > Lösungsmittel zu sein ? Normaler Alkohol ist bei Löttemperatur schon verdampft. Vorher hat er aber sicherlich durch das Lösen von Schmutz zur Reinigung der Lötstelle beitragen können. Aber es gibt auch Flussmittel, die höhere Alkohole enthalten, wie z.B. Glyzerin. Die haben eine andere Konsistenz, werden nicht fest und können höhere Temperaturen ab, bevor sie verdampfen. Es geht grundsätzlich aber auch mit Kolophonium ganz ohne Alkohol, aber Alkohol alleine wiederum ist ungeeignet > - was für Flussmittel werden beim Elektronik löten noch verwendet (als > Haupbestandteil - die genaue Zusammensetzung ist sicherlich > Firmengeheimniss des entsprechnden Herstellers) ? Stearinsäure (Das "Wachs" aus ECHTEN Stearinkerzen), Ölsäuren, Fettsäuren. Stearin ist übrigens mein Geheimtipp für Härtefälle, wenn ich partou Lötzinn aus einem Loch nicht hinausbekomme. Die in Ballistol enthaltene Ölsäure macht, das Du auch Ballistol eingeschränkt als Flussmittel verwenden kannst. Besonders, wenn Du Aluminium weichlöten willst. Vorgehensweise: Schmirgele die Lötstellen mit feinem Schmirgelpapier, das Du mit Ballistol benetzt hast, sauber und blank. Der Ölfilm aus dem Ballistol schütz die frisch geschmirgelten Stellen einen kurzen Moment vor Luftzutritt. Trozdem musst Du schnell arbeiten.... Wenn Du jetzt lötest, wird das Stearin bzw. die Ölsäure heiss und viel aggresiver als vorghr. Darum ist sie jetzt in der Lsge, die Oxidschicht anzulösen oder zumundest noch "aufzubrechen". Bei Kolophonium und Stearin geht die Aggressivität beim Abkühlen schnell wieder zurück. Darum kann Kolophonium bei grobem gröberen Platinen in der Schaltung belassen werden. Stearin eigentlich auch....wenn es nicht so eine fatale Tendenz zum Abbröckeln im Winter hätte.....gewitzte Leute schliessen jetzt daraus, das man Stearinflecke herausbekommt, indem man sie mit Kältespray einsprüht und das Stearin dann abbürstet ;O) > mfg > > Praktiker So ein "furchtbarer Praktiker kannst Du nicht sein...... Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Knalltüte schrieb: > Als Brühpech (auch Metzgerharz, Saupech oder Brühharz) wird es zum > Enthaaren von Schweinen und Federvieh verwendet. Da muss man allerdings wirklich ein "Saupech" haben wenn einem so etwas widerfährt ;)
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