Hallo zusammen, kann mir bitte einer von Euch erklären, was ich mir unter den angegebenen Daten im Datenblatt des LTC1661 (DA-Wandler) vorstellen kann, die ich als Screenshot hier mit angefügt habe? Verstehe ich "Short-Circuit Current Low" richtig, dass damit gemeint ist, dass der DAC-"Ausgang" dann 0V "liefert" und eine externe Beschaltung dann den Pin mit "typisch" 25mA belasten darf (also Strom IN den DAC fließt) und unter "Short-Circuit Current High", dass der Ausgang dann bei Vout = Vcc (z.B. 5V) "typisch" 19mA liefert (also Strom AUS dem DAC kommt)? Hintergrund der Frage: Ich möchte mit dem DAC einen Transistor (BD435) ansteuern, an dem ein Motor hängt. In einer Testschaltung habe ich gemessen, dass ich ca. 6mA Basis-Strom (klassische Emitter-Schaltung) benötige, um den Transistor nahezu voll durchzusteuern... Die Frage ist jetzt: Verstehe ich die Angaben richtig und kann der ausgesuchte DAC den Transistor direkt ansteuern (mit einem kleinem Widerstand zwischen DAC und Basis), oder benötige ich doch lieber noch einen kleinen "Treiber" (OPV oder dergleichen)? Wäre super, wenn mir das einer von Euch "übersetzen" könnte. Vielen Dank im voraus und noch ein schönes Wochenende, Michael
Dein Ausschnitt zeigt den Kurzschlussstrom. Das ist aber nicht der Strom mit dem du den DAC belasten sollst. Auf Seite 5 im Datenblatt siehst du die Spannungsänderung als Funktion der Last. http://cds.linear.com/docs/Datasheet/1661fa.pdf > 6mA Basis-Strom (klassische Emitter-Schaltung) benötige, um den Transistor nahezu voll durchzusteuern... Soll das ein "Schätzeisen" werden? Wie sieht denn deine Schaltung aus?
Die Diagramme habe ich mir natürlich vorher schon angeschaut, aber genau da liegt ja gerade mein Problem begraben. Einen Schaltplan gibt es noch nicht; ich bin ja gerade erst dabei, das Teil zu entwerfen. Alle anderen Dinge (USB, MC,...) habe ich schon mehrfach umgesetzt und stellen für mich jetzt kein Problem dar; nur habe ich noch nie einen DAC verwendet. Warum soll ich also mit den einfachen Dingen anfangen, um dann am Ende evtl. sehen zu müsen, dass der Teil, den ich aus Schwierigkeitsgründen bisher ignoriert habe, jetzt der Grund dafür ist, doch das ganze Projekt einzustampfen? Klingt jetzt überdramatisiert, aber ich fange lieber mit den "schwierigen" Dingen an, weil ich von dem Rest weiß, dass es - irgendwie - schon klappen wird. Zu den Diagrammen (und meinem Problem damit): Da wird immer von SINK und SOURCE geredet.... Wenn ich mir jetzt das "Mid-Scale Output Voltage vs Load Current"-Diagramm anschaue (das Teil in der Mitte).... Ich kann - da eben noch nie mit DAC gearbeitet - leider nur vermuten, warum da Iout auch negativ ist... Das ist wohl, wenn das Teil so verbaut wurde, dass eine höhere Spannung von außen an dem Pin anliegt und somit Strom in den DAC fließen würde. Allerdings würde ich die linke Seite von diesem Diagramm dann mit "SINK" und nicht mit "SOURCE" bezeichnen... Also vermutlich ist es doch anders gemeint?! :-( Ansonsten bleibt die Spannung bis zu ca. +15mA stabil genug. Zu meinem geplantem "Teilschaltplan"... Den - für mein bisheriges Verständnis - wichtigen Teil habe ich oben ja schon beschrieben (wenn auch nicht gezeichnet): DAC-Output (5Vcc) -> Widerstand(ca.470 Ohm) -> Basis BD435. Somit sollte ich - nach meinem DAC-Anfängerverständnis nach - einen Basisstrom von bis zu: (5V-0.7V) /470 Ohm = 9mA erreichen können. Das sind 50% mehr, als ich benötige und nur knapp die Hälfte von dem, was der DAC - und wieder: nach meinem Verständnis - ohne Probleme liefern kann. Die Frage ist jetzt: Liege ich da komplett falsch oder nicht?
Ich weiß immer noch noch nicht was du bauen willst. Einen Transistor steuert man doch nicht allein über den Basisstrom, wenn man eine präzise Stromquelle bauen will. Soll das jetzt eine Spannungsquelle oder eine Stromquelle mit viel Leistung werden? Zeige bitte die Schaltung die hinter dem DAC kommt und bitte nicht mit Worten sondern mit einer Skizze.
>Das sind 50% mehr, als ich benötige und nur knapp die >Hälfte von dem, was der DAC - und wieder: nach meinem Verständnis - ohne >Probleme liefern kann. Ein Kurzschlußstrom ist das Maximale was ein Baustein liefern kann, nicht das, was er ohne Probleme liefert. Du scheinst ein gewaltiges Design-Problem zu haben. Was willst Du mit einem DAC-Ausgang an einem Transistor mit nicht exakt spezifizierter Stromverstärkung? Willst Du den Transistor als Schalter betreiben, so brauchst Du keinen DAC. Willst Du den Transistor als Linearregler betreiben, so geht das etwas anders, da muß er in eine Rückkopplung einbezogen werden. Was soll es werden?
Werden soll das - wie oben ja schon geschrieben - eine kleine Motorsteuerung; Da es ohne Zeichnung wohl nicht verständlich genug ist, habe ich jetzt mal was "skizziert". Evtl. müsste dann noch ein kleiner Emitterwiderstand rein... Aber so in etwa ist der Teil gedacht, an dem ich gerade "hänge". Die Steuerung läuft dann so, dass ich die Geschwindigkeit des Motors auslesen kann und entsprechend "nachregele". Ich hoffe, dass jetzt so ungefähr klar ist, was ich beabsichtige... Der Transistor soll übrigens nicht als Schalter, sondern als Linearregler dienen...
>Der Transistor soll übrigens nicht als Schalter, sondern als >Linearregler dienen... Dann bau es auch so. Die Skizze ist auf alle Fälle als Linaer-Regler ungeeignet. Motoren steuert man aber vernünftiger über PWM. Informier Dich doch lieber in dieser Richtung.
LOL, 4 (Fremd-)Beiträge und schon ist es soweit :-) Ich hatte mit mir selbst schon fast eine Wette abgeschlossen, wann die ersten PWM-Meldungen kommen. Also um es kurz zu machen: Ich will hier keine PWM machen; Verlustleistung ist mir bei DIESEM Projekt ziemlich egal. Ja, ich kenne PWM und nehme es auch sonst her; aber nicht hier und jetzt. Ich hoffe sehr, dass Ihr das respektieren könnt und jetzt nicht die gleiche Geschichte passiert, wie bei den unzähligen Threads, bei denen es genaus anfing und am Ende dann offen blieb, weil jeder meinte, nur Hilfe bei PWM anbieten zu wollen... Nehmen wir es einfach als Projektvorgabe, auf PWM verzichten zu müssen... (Hintergrund: Es sind Motoren mit integrierter Elektronik, die mit PWM nicht sicher klarkommen; zumindest so unsicher genug, dass ich es nicht riskieren will, am Ende eine Platine zu haben, die nicht geht.) Was ich eigentlich vermeiden wollte war, so einen LTC1661 einfach mal so fliegend verbauen zu müssen, um dann Testmessungen für die endgültige Platine zu haben... Ist ja doch eher klein und "zerbrechlich", das Teil...
Zu Deiner Anfangsfrage: Bei "short circuit current low" gibt der DAC 0 V aus. Der Pin wird mit einem Kurzschlussdraht mit 5 V verbunden. Über diesen Draht fließt dann der spezifizierte Strom (in den DAC hinein). Entsprechend ist der DAC-Ausgang bei "short circuit current high" auf 5 V und wird gegen 0 V (GND) kurzgeschlossen. Der Strom fließt also aus dem DAC hinaus. Hier werden realitätsnahe Kurzfälle spezifiziert.
@Pspice Fan: Vielen Dank! Das ist doch mal eine kurze und verständliche Antwort, die mir in der Tat weiterhilft. Zumindest bekomme ich dann schon etwas mehr "theroretisches" Verständnis...
>LOL
Solche Antworten freuen immer ungemein. Ist wohl für viele ein Problem
die nettiquette einzuhalten.
spontan schrieb: > Solche Antworten freuen immer ungemein. Ist wohl für viele ein Problem > die nettiquette einzuhalten. ??? Entschuldige bitte; mir war nicht bewusst, dass ich Dir durch ein spontantes Lächeln irgendwie auf die Füße trete. Ich hatte halt beim Lesen diese "Ha, ich ha's doch gewusst: Keine Hilfe bei meinem Problem, nur wieder 'Besser-PWM'"-Reaktion und da musste ich halt schmunzeln, weil ich damit schon - früher oder später - gerechnet hatte... Also ums es kurz zu machen: Entschuldige bitte das "LOL". Ich fand's wirklich nicht beleidigend. Es ist nur so, dass das hier beschriebene Thema wirklich nur ein ganz kleiner Teilausschnitt von dem ganzen Projekt ist und ich es - auch schon bei den anderen Threads, anderer Leute zu dem gleichen Thema - immer wieder beobachten muss, dass einen viele Leute lieber umstimmen, statt helfen wollen, ohne einen Gesamtüberblick zu haben. Bei einer Frage: "Geht denn nicht evtl. auch PWM? Das wäre einfacher" hätte ich vermutlich auch nicht so gegrinst, wie bei "alles ungeeignet; informier Dich mal über PWM". Also nochmals: Entschuldige bitte.
So ähnlich wie im Bild hätte ich das gemacht. Ich würde allerdings eher einen N-MOSFET statt dem bipolaren Transistor nehmen. Mit den angehängten Dateien kannst du die Schaltung mit LTspice simulieren.
Hallo Helmut, das haut mich jetzt aber komplett vom Hocker! Vielen, vielen Dank für die Bemühungen! Ich habe mir eben mal dieses "LTSpice" installiert und bisschen herum experimentiert... Das wird dann wohl noch ein Lehrgang :-) Aber das Grid hat am Ende dann die gleichen Kurven dargestellt :-) Darf ich Deine Schaltung so übernehmen? Wenn ich das richtig sehe, dann wird der DAC gar nicht mehr belastet und der Transistor bekommt auch noch eine Regelung (und quasi einen Treiber durch den OPV)?! Eine Frage noch zu der Schaltung (und meinem LTSpice-Fachwissen :-)): Du hast da einen TS912 verwendet... Wenn ich im LTSpice jetzt einen OPV hinzufügen möchte, dann finde ich keinen TS912... Ist das ein "genereller", den Du dann einfach zu TS912 umbenannt hast, oder gibt es da evtl. zusätzliche Bibliotheken (xopamp_st2.asy)? Hintergrund der Frage: Ich habe hier einige LM358 für die Aufgabe vorgesehen gehabt und wollte mal testen, ob die sich genauso gut verhalten... Also nochmals schon mal vielen Dank!
> Darf ich Deine Schaltung so übernehmen? Wenn ich das richtig sehe, dann wird der DAC gar nicht mehr belastet und der Transistor bekommt auch noch eine Regelung (und quasi einen Treiber durch den OPV)?! Meine Schaltungen darf natürlich jeder nehmen dem sie gefallen. Ich habe dir die Simulation mit dem LM358 angehängt. Du solltest im Datenblatt nachschauen ob der genug Strom kann. Falls nicht, müsstest du einen zweiten Transistor einfügen (Darlington-Schaltung). Das Modell LM358.101 für den LM358 habe ich auf der Webseite von TI geholt. Dieses Modell hat die Pin-Reihenfolge des Symbols opamp2.asy das bereits in LTspice Bibliothek [Opamps] vorhanden ist. Deshalb braucht man da kein eigenes Symbol.
Nachschlag: Man kann auch die Verlustleistung im Transistor anzeigen. Simulation ausführen. Wenn fertig, dann die Alt-Taste drücken und halten. Kursor im Schaltplan über das Bauteil fahren. Es erscheint ein Thermometer-Icon. Linke Maustaste klicken. LTspice zeichnet dann mit der Formel zur Leistungsberechnung. Tipp: Du solltest dem Transistor einen kleinen Kühlkörper spendieren.
@Helmut: Super; da hab ich mich gerade wieder aufgerafft, da haust Du mich schon wieder vom Hocker :-) Nochmals vielen Dank für die letzten beiden Posts. Die Info mit der Verlustleistung ist prima. Danke! Aber... Verstehe ich das richtig, dass es nur 600mW sein sollen? Ich habe den Testaufbau mal eine Stunde laufen lassen... Den Transistor habe ich dabei so angesteuert, dass 5V am Motor anlagen (also ca. 7V im Transistor verbraten werden)... Unter 5V lief der Motor nicht mehr... Der Transistor hat sich dabei von 26 auf 38 Grad erwärmt - ohne Kühlkörper; wärmer wurde er dann nicht mehr... Den BD435 habe ich in der Liste einfach nur deswegen ausgesucht, weil das derjenige mit der größten Leistung war (36W)...
Die 600mW gelten, wenn mein einfaches Motormodell mit dem 60Ohm Widerstand stimmt. Du müsstest mal die Kennlinie I(Umotor)aufnehmen. Dann könnte man das in LTspice nachbilden. Ptransistor = Uce*Imotor + Ibasis*Ube -------------------------------------- Ein Transistor im TO-126 Gehäuse hat einen thermischen Widerstand Rthja von 100°/W ohne Kühlkörper. Rthjc ist ca. 3°/W. Rthja ist junction to ambient. Rthjc ist junction to case. Bei 600mW bedeutet das einen Temperaturerhöhung um 60°. Die 36W erreicht man nur, wenn man den Transistor auf einen supergekuhlten(Wasser) Kühlkörper schraubt dessen Oberflächentemperatur auf 25°C gehalten wird.
Ich werde mich mal in dieses LTSpice einarbeiten. U.a. damit ich weiß, wo ich solche Parameter dann eintragen muss... Und und und... Scheint ja ein tolles Tool zu sein... 600mW -> 60° ? Wau... Schon erstaunlich wieviel Leistung eigentlich 1W ist... Dass ich den Transistor nicht mit 36W belasten kann - schon gar nicht ohne Kühlung - ist mir schon klar. Etwas "großzügig geschätzt" war die Überlegung einfafch nur, dass ein 4A-Transistor bei einer 100mA-Belastung wohl einen kühleren Kopf behält, als einer der nur für 500mA ausgelegt ist... Trotzdem war die Planung die, dass ich 4 Stück (2x2) liegend montiere und über alle 4 dann einen "V 5619B" Kühlkörper montiere (so schimpft sich das Teil zumindest bei Reichelt)... Der hat mechanisch halt genau gepasst.... Ob er mit "13K/W" auch was ausrichtet, weiß ich nicht... Aber dafür war dann auch der Test, komplett ohne Kühlkörper... Also Helmut, nochmals vielen Dank! Du hast mir wirklich sehr geholfen!
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