Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Sternförmige Massführung Ist wirklich OUT ?


von Thomas D. (thomasderbastler)


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Es wurde wirklich extrem viel darüber geredet. Klar in meinem eigenen 
Threads auch.

Ich habe hier ein Behringer Denoiser. Ganz klar Deckel aufmachen und 
gucken..

In besten Willen kann ich nirgends die "berühmte" Masseführung finden !

von hans (Gast)


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Du solltest mal eine Teschnische Ausbidung beginnen! Dein Halwissen oder 
Viertelwissen ist einfach schrecklich!

Und bitte: Verschone das Forum in Zukunft mit solchem Müll, dann bitte 
im OFFTOPIC Forum

Ich bin hier nur stiller Leser und schreibe so gut wie 
nie................ aber dein Müll nervt einfach.

von spontan (Gast)


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Zwei Bemerkungen:
- Weißt Du wieviele Lagen die LP hat?
- Woher weißt Du, daß das vorliegende Design gut ist?

Schrott wird so viel verkauft, Hauptsache er funktioniert irgendwie.

von Fachkraft (Gast)


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spontan (Gast) schrieb:

> Zwei Bemerkungen:
> - Weißt Du wieviele Lagen die LP hat?

Wiviel soll das olle Ding denn Haben? Sieht aus wie eine einlagige LP 
und wird auch eine sein.

> - Woher weißt Du, daß das vorliegende Design gut ist?

Weil es funktioniert?

> Schrott wird so viel verkauft, Hauptsache er funktioniert irgendwie.

Richtig und ein Beweis dafür das vieles auch ohne größeren Aufwand 
funktioniert.

hans (Gast) schrieb:

> Du solltest mal eine Teschnische Ausbidung beginnen!

Hat er die nicht bereits?

> Dein Halwissen oder
> Viertelwissen ist einfach schrecklich!

Gilt für die Allermeisten hier im Forum und stell dir mal vor, auch die 
sog. Experten (aus Respekt mal ohne Anführungszeichen) irren sich öfter 
mal.

> Und bitte: Verschone das Forum in Zukunft mit solchem Müll, dann bitte
> im OFFTOPIC Forum

Nein das gehört genau hier hin in Analoge Elektronik.

> Ich bin hier nur stiller Leser und schreibe so gut wie
> nie................ aber dein Müll nervt einfach.

Mich nicht. Ich finde es respektabel hier einen zu sehen der sich traut 
offen seine Lücken zu diskutieren, um sich zu verbessern. Den Schneid 
hat manch einer nicht.

Darum weiter so Thomas!

von Kai K. (klaas)


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>In besten Willen kann ich nirgends die "berühmte" Masseführung finden !

Behringer ist nun leider kein gutes Vorbild. Ich frage mich ganz oft, 
wie die die CE-Tests bestehen...

Die sternförmige Masse ist nicht out. Aber sternförmig heißt ja nicht, 
daß von einem zentralen Massepunkt Kilometer lange Leitungen zu jedem 
Bauteil gezogen werden müssen. Es gibt auch noch das Konzept der lokalen 
Massepunkte und das Prinzip der durchgehenden Massefläche, die praktisch 
ein sehr großer sternförmiger Massepunkt ist.

Das Thema ist letztlich sehr kompliziert, weil du für jede Anordnung ein 
anderes Massekonzept brauchst. Manchmal geht man auch absichtlich weg 
von der sternförmigen Masseführung, weil andere Eigenschaften, wie 
beispielsweise Redundanz bei der Sicherheit wichtig sind.

von Michael H. (michael_h45)


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Thomas der Bastler schrieb:
> In besten Willen kann ich nirgends die "berühmte" Masseführung finden !

weil du nie verstehst, worauf es ankommt.
jedes mal lässt dus dir erklären, nimmst das ergebnis daraus mit und 
hast keinen blassen schimmer, warum das alles so ist.

jetzt fragst du hier im fünften thread nach ein und derselben sache 
und wirst dir wieder nicht die mühe machen, einfach lernen zu wollen, 
wann es worauf ankommt.

http://www.sprichworte-und-zitate.de/gib-einem-hungernden-einen-fisch-und-er-wird-einmal-satt-305/
hier erklären dir kompetente leute 20 mal, wie man fischt und du fragst 
immer wieder nach einem fisch.
wird dir das nicht selber mal zu dumm?

von Kai K. (klaas)


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>jetzt fragst du hier im fünften thread nach ein und derselben sache

Und ich frage mich das jeden Tag in meiner Arbeit, wie wohl eine 
optimale Masseführung aussieht...

Macht den Thomas mal nicht rund, der hat einfach bergiffen, daß er da 
einem unlösbaren Dilemma dran ist. Dieses Thema hat schon Generationen 
von Ingenieuren beschäftigt und wird dies auch in Zukunft tun.

von Ralph B. (rberres)


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hans schrieb:
> Und bitte: Verschone das Forum in Zukunft mit solchem Müll, dann bitte
>
> im OFFTOPIC Forum

Hat  nicht jeder von uns mal klein angefangen?

Aber wenn dir das nicht passt, kannst du dich ja von diesem Forum 
fernhalten.

hans schrieb:
> Ich bin hier nur stiller Leser und schreibe so gut wie

Kein Kommentar!
>
> nie................ aber dein Müll nervt einfach.

Uns nicht.

Thomas , auch wenn sich bei dir manchmal Lücken auftun, Erfahrungen 
schaden , wenn man sie nicht hat.

Obwohl ich ein relativ alter Hase bin, lerne ich auch jeden Tag dazu. 
Und das ist auch gut so.

Ich finde du kämpfst dich beharrlich durch jedes Problem. Der Erfolg 
scheint dir recht zu geben.

Lasse dich nicht von einigen überheblichen Besserwisser ins Bockshorn 
jagen. Jeder hat einmal angefangen. Du bist auf dem besten Weg ein Profi 
zu werden.

Ralph Berres

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Smile..ist ja echt krass hier...Egal was Ihr schreibt und mich runter 
putzt, ich werde weiter machen...und wenn ich hier gesperrt werden 
sollte, werde ich trotzdem weiter basteln..smile...

Ich möchte ech mal wissen, wer von Euch ein besseres Gerät baut wie 
Behringer ausserdem habe nicht mit Burmester verglichen.

Zeigt mal Eure Audiogeräte, habe bisher nicht viel gesehen..smile..

Ich habe Elektronik nicht studiert, was ich weiss habe ich mir selber 
beigebracht.

Meinen Verstärker habe ich auch selber "zusammengebaut" und mit 
Sicherheit etwas dazu gelernt.

Ich habe nicht ohne Grund diesen Thread eröffnet, einige haben es nicht 
"geblickt"...smile...

von moep (Gast)


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hans schrieb:
> Du solltest mal eine Teschnische Ausbidung beginnen! Dein Halwissen oder
> Viertelwissen ist einfach schrecklich!

Wenn hier alle Alles wüssten, könnte das Forum dicht machen. Dann 
bräuchte
es niemand....

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Moep als Inkognito Gast :

Zeigmal Deine Projekte !

Noch so nebenbei....ich als unwissender..sternförmige Verkabelung ist 
wichtig, siehe Zusammschaltung von Vor und Endstufen...smile..

von Michael H. (michael_h45)


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Kai Klaas schrieb:
> Und ich frage mich das jeden Tag in meiner Arbeit, wie wohl eine
> optimale Masseführung aussieht...
dito...
und, fragst du dann jeden tag in einem forum oder überlegst du, wo die 
bezugspunkte kritisch und ströme hoch sind?

von Michael H. (michael_h45)


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Ralph Berres schrieb:
> Ich finde du kämpfst dich beharrlich durch jedes Problem.
eben nicht...

er stößt auf probleme, lässt sie vom forum lösen, übernimmt die lösung, 
kapiert dabei nichts und fragt am gleichen tag nochmal nach dem selben 
thema bei der nächsten baustelle.

siehe verstärker, signalgenerator, filter, 1kHz, uswusf...
überall genau das gleiche.
und anstatt sich mal auf den hintern zu setzen und vielleicht ein buch 
in die hand zu nehmen, lieber wieder das gleiche von vorn.

wenn du ein mal so einen kollegen hattest, reichts dir ein leben lang 
mit solchen typen.

von Michael H. (michael_h45)


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Thomas der Bastler schrieb:
> Zeigmal Deine Projekte !

und deine projekte? hast du nicht...
du schusterst irgendwas ohne hintergrund-wissen zusammen - läuft 
scheiße, quelle surprise.
dann wird das problem hier gelöst - von allen außer dir.

alles, was du machst, ist zeug zusammenlöten, das sich andere ausgedacht 
und durchschaut haben.

das können 15-jährige auch.

von Kai K. (klaas)


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>dito...
>und, fragst du dann jeden tag in einem forum oder überlegst du, wo die
>bezugspunkte kritisch und ströme hoch sind?

Oft reicht Überlegen nicht und wir müssen Hilfe in einem EMV-Labor 
suchen...

Es ist schon spannend, wie im Zuge der Einführung des CE-Tests bestimmte 
Masseführungskonzepte über den Haufen geworden wurden und jetzt immer 
mehr Hersteller von der klassischen sternförmigen Masseführung mit den 
vielen Schlitzen in der Massefläche abrücken und sich immer öfter die 
durchgehende Massefläche durchsetzt.

von Helmut L. (helmi1)


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Kai Klaas schrieb:
> und sich immer öfter die
> durchgehende Massefläche durchsetzt.

Auf einem guten Fundament kann man eben Hochhaeuser bauen.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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michael_h45 :

Noch paar Sprüche ? Zeige doch mal Deine Projekte, alle wollen lernen, 
oder hast nicht genug.....in der Hose ?

Wäre nett wenn Du Deiner sehr hilfreiche Kommentare sparen würdest..

von Michael H. (michael_h45)


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Thomas der Bastler schrieb:
> oder hast nicht genug.....in der Hose ?
schönes niveau.
such im forum, du findest genug.

> Wäre nett wenn Du Deiner sehr hilfreiche Kommentare sparen würdest..
wenn du ihnen wirklich was entgegenzusetzen hättest, hättest du das wohl 
hier getan.
ich kenn genügend typen wie dich: meinen, sie können alles, kriegen 
selber doch nichts gebacken und blähen die brust auf, wenn ihr scheiß 
dann nach hilfe von zig anderen läuft... "MEIN PROJEKT" sag ich da 
nur...

von Purzel H. (hacky)


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>Ich möchte ech mal wissen, wer von Euch ein besseres Gerät
>baut wie Behringer ausserdem habe nicht mit Burmester verglichen.
>Zeigt mal Eure Audiogeräte, habe bisher nicht viel gesehen..smile..


Aeh... wir bauen keine Audiogeraete ... Das waer weder spannend, noch 
ist der Markt so gross.

von Willi Wumdersam (Gast)


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Ist das Ein Foto eines aktuellen Geräts ? Die klassische TH  Bestückung 
wundert mich gerade..  viel Platz zwischen den Bauteilen,wegen der 
einseit. Platine. Kontrollzettel in deutsch ?

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Das Gerät ist älter aber funzt perfekt..Ist eine einseitige LP. einige 0 
Ohm Widerstände, ich finde, sauber aufgebaut.

Muss schliesslich gucken, wie sowas auch gemacht wurde.

von Bonz'o (Gast)


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>Die klassische TH  Bestückung wundert mich gerade ..  viel Platz zwischen den 
Bauteilen...

Ist Audio... Da muss etwas gross und schwer sein, sonst ist es eh 
nichts.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Thomas.


> Sternförmige Massführung Ist wirklich OUT ?
> In besten Willen kann ich nirgends die "berühmte" Masseführung finden !

Jain.

Sternförmige Masseführung ist sehr wirksam, aber kann in einigen Fällen 
nicht angewendet werden, d.h. sie ist "unflexibel".

Eine verteilte Masseführung geht erstmal gar nicht (Brummschleifen) , es 
sei, man legt eine echte Masselage an.....das geht aber eigentlich nur 
gut in Multilayer, oder bei relativ unkomplizierten Platinen. Wichtig 
ist eben, das die Lage  von niedriger Impedanz ist und keine langen 
Schlitze aufweist. Das lässt sich aber nicht immer machen, und wenn Du 
so richtig dicke Ströme hast, sind die Lagen oft auch nicht mehr 
impedanzarm genug bzw. ich musste hochomiger werden, um meine Rückströme 
auf bestimmte Bahnen zu zwingen und andere stromarm zu halten.

Ganz gefährlich ist eine ringförmige Masseführung. Damit bin ich schon 
mal so richtig auf die Nase gefallen (Wenn ich nicht mehr weiter wusste, 
hab ich eben rumprobiert). Trozdem kann ein Massering sinnvoll sein, 
wenn er denn nicht zur Stromführung dient sondern nur als 
Kurzschlussringn ein Gegenfeld zur durchsetzetzender Induktion aufbauen 
soll. Aber auch das kann eine Massefläche eigentlich noch besser. Nur 
lässt sich halt nicht immer eine durchgehende Massefläche anlegen.

Ich habe einige Jahre lang Funkenquellen mit Hochspannungszündung für 
Funkenspektroskope entwickelt. Die Teile kann man sich ähnlich einer 
ESD-Testpistole vorstellen, die mit über 100 Ampere nachschieben kann. 
In dünne Bleche kann man damit Löcher machen. ;O) Die Teile haben mir 
einiges an Kopfzerbrechen bei der Entstörung bereitet.

Persönlich habe ich recht gute Erfahrungen mit einem Mittelding zwischen 
Massefläche und sternförmiger Masse gemacht. Das heisst konkret, das ich 
funktional zusammenhängende Bauteilegruppen zusammengestellt habe, die 
ich mit einer Massefläche versehen habe. Solche "Inseln" hingen dann 
über Drosseln zusammen. Die DC+ versorgung war auch flächig ausgeführt, 
und auch in den gleichen Inseln zusammengefasst, die auch über die 
gleiche Drosselbauform zusammenhingen. Stromkompensierte Drosseln 
funktionierten dabei nur sehr begrenzt, und zwischen DC und GND hatte 
ich auch exessiv schnelle Kondensatoren eingebaut.

Die größte dieser Inseln war die Steuerung, wo auch 24V, 5V und einige 
Steuersignale mit gleichem Massebezug auf verschiedenen Steckern 
ankamen.
Einige "extreme" Störquellen mit gleichem Potentialbezug hatten ihre 
eigene über Drosseln abgehängten Inseln, und alles, was sowieso auf 
einem anderen Massepotentialbezug lag (z.b. Netzpotential), war wiederum 
separat auf eigenen Inseln wo dann entweder per Optokoppler oder 
Übertrager hingelangt wurde.

An einigen Stellen musste ich auch Widerstände (Induktivitätsarm und 
Leistungsstark!)zwischen der Platinenmasse und der Gehäusemasse 
einführen, um im Moment der Zündung den Hochspannungspuls zwischen 
Gehäuse und Masse kurzzuschliessen, aber den dicken anschliessenden 
Hauptstrom am wild durchs Gerät vagabundieren zu hindern, was ein 
direkter Kurzschluss begünstigt hätte. Nebenbei: solche Widerstände 
machen auch Resonanzen im Gehäuse und der Leitungsführung durch 
Bedämpfung kaputt)

Mit anderen Worten: Es gibt keinen Königsweg. Es hängt immer von der 
konkreten Aufgabenstellung ab, welcher weg günstiger ist, und auch von 
Nebenbedingungen. Eine Regel in dem Sinne tu jenes und lass dieses gibt 
es in dem Sinne nicht, das ich sagen kann, lege die Masse so oder so....
Die regel müsste lauten: Konstruiere dein Massesystem so, das hin- und 
zurücklaufende Ströme möglichts impedanzarm dicht zusammen geführt 
werden, und das Massen sehr impedanzarm zusammenhängen....Das kann aber, 
je nach Situation, leider zu einem Widerspruch führen, weil Du auch 
Impedanzen nicht beliebig klein machen kannst (dann wäre es einfach) und 
Dein Rückstrom über die verteilt Masse partout einen Weg nehmen möchte, 
den du nicht gutheissen kannst.

Ich musst also schon eine gewisse Vorstellung von der Physik haben und 
einiges an Erfahrung, mit anderen Worten, ich musst Theorie und Praxis 
in Einklang bringen können, um solche Aufgaben schnell und selbstständig 
lösen zu können.
Desweiteren spielt die Zeit, die ich zur Verfügung habe, eine Rolle. 
Eine sternförmige Masseführung lässt sich eher "auf die schnelle" aus 
dem Boden stampfen als eine gute Massefläche. Das ist mit ein Grund, 
warum ich bei einer "quick and dirty" Lösung mit einer Sternförmigen 
Masse anfangen würde. Auch für erste Versuchsmuster kann sowas sinnvoll 
sein, bevor ich genau weiss, wie der Hase läuft, indem ich versuchsweise 
zusätzliche Drähte als Masseverbindung auflöte.

Um von einer solchen Funkenquelle (neben der gleichzeitig noch eine 
sensible analoge Auswertung und AD-Wandlung von CCD Zeilen gemacht 
werden, die den analytischen Funken beobachten) auf z.B. Audiogeräte zu 
schliessen, und umgekehrt, muss ich mir gut überlegen. Die Maßnahmen 
wirken natürlich, aber ob sie der Situation angemessen sind, ist ein 
anderes Kapitel.

Jedenfalls habe ich daraus einiges gelernt, unabhängig von der 
Masseführung:
Geitze nicht mit schnellen, impedanzarmen Kondensatoren in Deiner 
Versorgung. Über jedes IC hatte ich mindestens 100uF epitaktische 
Tantalkondensatoren paralell zu 470nF keramischen kondensator. Ich 
weiss, jetzt schreien einige auf, aber mir war es wichtiger, die 
Versorgungsspannung im interessierenden Bereich glattzuziehen als 
Schwingungen im GHz bereich zu vermeiden, zumal ich ja durch den 
verteilten Kondensator Massefläche/Versorgungsfläche dafür einen guten 
Kurzschluss und durch die großen Kondensatoren eh eine schlechte 
Schwinkreisgüte habe.
Ab und zu eine flotte Suppressordiode zwischen GND und DC Versorgung 
macht auch Schwingungen tot und bügelt Spannungsspitzen weg.
Freilaufdioden gehören unmittelbar neben die Relais, und weil dies so 
lange Leitungen sind, wo sich öfter mal eine Spitze verfängt, diese auch 
als Supressordiode ausgeführt. Grund ist der gleiche wie eben....auf die 
Leitung zum Relais bezogen.
Für Steuersignale Lichtwellenleiter nehmen. Ab und zu den signalweg mit 
einem Optokoppler trennen, sperrt Störer auch gut aus. Gleiches gilt für 
Pulsübertrager.
Lässt sich ein leitungsgebundenes Signal ohne galvanische Trennung nicht 
machen, je nach Situation Zugeständnisse an die Signalintegrität machen.
Ein leicht bis mittelmäßig verrundetes digitales Signal ist durchaus 
noch aktzeptabel, das RC-Glied, das die verrundung bewirkt, zieht auch 
störpeaks glatt, die sonst zum latch up führen könnten.

Desweiteren: Wenn Ich mit Masseflächen arbeite, sehe ich zu, dass ich 
meine einzelnen Inseln nach Möglichkeit an mehreren weit 
auseinanderliegenden Punkten verbinde. Eine lange schmale Insel mit nur 
an einer Seite an Masse ist genauso schlimm wie ein Schlitz. Um so etwas 
zu vermeiden, ziehe ich sogar zusätzliche Masseleiterbahnen. Möglichst 
kurz.
Und ja, wenn nötig, mache ich dafür sogar extra Brücken und Vias.

Wenn ich auf beiden Seiten eine Massefläche habe, sehe ich zu, dass 
diese alle 1-2cm mit Vias verbunden sind, wo sie sich gegenüberstehen 
(Stitching). Nach Möglichkeit setzte ich Vias aber NICHT regelmäßig, um 
"stabile Moden" zu vermeiden, sondern lasse den Abstand und die "gerade 
linie" etwas schwanken.

Resonanzen werden weniger schlimm, je mieser die Güte der daran 
beteiligten Schwingkreise ist. Das heisst: Kapazitäten rauf, und nach 
möglichkeit Dämpfung einführen. Das bedeutet u.U. mehrfaches auf Masse 
legen an verschiedenen Stellen mal so impedanzarm wie möglich, und dann 
an anderen Stellen dämpfungsintensiv mit Widerständen so von 50-500 Ohm. 
;O)
Es kann sehr schwer sein, einem Cheff den Grund dafür klar zu machen. 
Wenn Du ihm die Wirkung vorführen kannst, wird er Dich als Voodopriester 
fürchten. ;O)

Nochwas am Rande zu den Geräten: Die Funkenquellen waren Sperrwandler 
mit Leistungen im mehrere 100W bis 1kW Bereich. In allen Lehrbüchern 
steht, dass man Sperrwandler nur bis ca. 100W baut, und die Lehrbücher 
haben absolut recht. Sperrwandler in der Größenordnung sind wegen ihrer 
Pulsleistungen EMV mäßige Monster, die ich in Zukunft zu vermeiden 
trachte. Meine ehemaligen Kollegen bauen jetzt Nachfolgegeräte mit 
Gegentaktwandlern. Die sind zwar auch nicht unproblematisch, aber 
deutlich Entspannter, was EMV angeht.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit meinen Ausführungen weiterhelfen.

mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Ingo (Gast)


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Alle Achtung Bernd, Daumen hoch.

@Michael
Du bist der Meister, ich will auch so perfekt sein wie Du.

@Thomas
Lass dich von solchen Lullis nicht unterkriegen, das sind Nerds die 
keine Freunde haben, eben weil sie glauben alles zu können und zu 
wissen. Traurig, is aber so... :)
Hier gibts echte gute und nette Leute (K-H Buchegger, Kai Klaas, Lothar 
Miller, Jörg Wunsch), aber auch gute Leute ohne soziale Kompetenzen 
(MaWin und gelegentlich Falk,Michael).
Einfach das Wissen ungeachtet des Umgangstones aufsaugen!


Ingo

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Ingo : stimme ich Dir 100% zu

K-H Buchegger, Kai Klaas, Lothar Miller, Jörg Wunsch, MaWin und 
gelegentlich Falk,Michael..und OldPapa und Helmut Lenzen

von Martin S. (sirnails)


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Kai Klaas schrieb:
>>In besten Willen kann ich nirgends die "berühmte" Masseführung finden !
>
> Behringer ist nun leider kein gutes Vorbild. Ich frage mich ganz oft,
> wie die die CE-Tests bestehen...

Es gibt mit Sicherheit schöneres, als den TL072/74 für Audioanwendungen, 
aber prinzipiell sieht das Teil doch gar nicht mal so verkehrt aus, 
oder?

Oder anders gefragt: Was macht das Teil jetzt offensichtlich so 
schlecht, dass der teilweise 2-5-fache Preis eines anderen Herstellers 
gerechtfertigt wäre?

von Thomas D. (thomasderbastler)


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kein Bastler schrieb im Beitrag #2773148:
> Du bist natürlich kein Nerd und hast Freunde. Ich frage mich
> nur, warum Du ständig am Basteln bist und Dich ständig in diesem Forum
> herumtreibst (Hallo wir haben Sommer, nichtgerade die beste
> Bastlerzeit!

Weil ich einen stressigen Job habe und teilweise bin auch noch 
unterwegs.

Für mich ist basteln der Ausgleich, Entspannung.

von Michael H. (michael_h45)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Was macht das Teil jetzt offensichtlich so
> schlecht, dass der teilweise 2-5-fache Preis eines anderen Herstellers
> gerechtfertigt wäre?

- kein Netzfilter und dann auch noch
- kein filter auf der sekundär-seite
- billige steckverbinder
  1. offen -> verschmieren, verstauben
  2. nicht vergoldet. jaaaja, blabla - aber auf lange sicht klüger,
     hier nicht im x10-cent-bereich zu sparen.
- linearregler ohne kerko am eingang
- der schutzleiter kapazitiv auf lokalen ground gekoppelt. das
  ist totaler mist. entweder ein netzfilter oder halt wirklich
  schutzklasse 2 durchziehn.

von Jens G. (jensig)


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Enthalten die Platinen überhaupt einen Leistungsteil, wo auch paar 
größere Strömchen drüber gehen? Wenn nicht, dann ist die Masseführung 
ohnehin nicht so kritisch, solange man nicht gerade im Netzteil (soll 
wohl links eins sein) irgendwo an unterschiedlichen Stellen zw. 
Trafo/Gleichrichter/Siebelko/Regler die Masse abgreift. Es reicht, wenn 
der Stern beim Siebelko/Regler ist.

@ Martin Schwaikert (sirnails)
>Es gibt mit Sicherheit schöneres, als den TL072/74 für Audioanwendungen,

War früher des öfteren in Audioschaltungen anzutreffen. Warum auch 
nicht, wenn es nicht gerade um höhere Ansprüche geht, und man nicht 
gerade Mikrofonpegel damit verstärken will.

von Jens G. (jensig)


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@ Michael H. (michael_h45)
>- kein Netzfilter und dann auch noch
>- kein filter auf der sekundär-seite
>- billige steckverbinder
>  1. offen -> verschmieren, verstauben
>  2. nicht vergoldet. jaaaja, blabla - aber auf lange sicht klüger,
>     hier nicht im x10-cent-bereich zu sparen.

Das alles willst Du dem TO anlasten? Der hat es doch gar nicht gebaut.
Ansonsten - es muß auch billige Geräte geben. Und früher gab es solchen 
Luxus nun mal nich in Geräten für Otto-Normalbürger.

>- linearregler ohne kerko am eingang

Wozu?

- der schutzleiter kapazitiv auf lokalen ground gekoppelt. das
  ist totaler mist. entweder ein netzfilter oder halt wirklich
  schutzklasse 2 durchziehn.g

so so ... woran siehst Du denn das?

von Michael H. (michael_h45)


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Jens G. schrieb:
> Das alles willst Du dem TO anlasten?
nein?
Schau doch einfach mal, wen ich da bei meiner Antwort zitiere.

Jens G. schrieb:
>>- linearregler ohne kerko am eingang
> Wozu?
Suchfunktion, Datenblatt, Buch, Internet... mir egal. Ich werd dir hier 
nicht vorbeten, was schon an 1000 Stellen zu lesen steht.

Jens G. schrieb:
> so so ... woran siehst Du denn das?
Vielleicht an der wünscherschönen Sternennacht heute?
Ja an den zwei Photos oben, wo denn sonst?

von Jens G. (jensig)


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>> Das alles willst Du dem TO anlasten?
>nein?
>Schau doch einfach mal, wen ich da bei meiner Antwort zitiere.

gut - hatte ich ignoriert

Jens G. schrieb:
>>- linearregler ohne kerko am eingang
>> Wozu?
>Suchfunktion, Datenblatt, Buch, Internet... mir egal. Ich werd dir hier
>nicht vorbeten, was schon an 1000 Stellen zu lesen steht.

Lese Du mal paar Datenblätter dieser 78xx durch - in vielen steht da 
sowas wie "3. Required if regulator is locate an appreciable distance 
from power supply filter.", was hier eindeutig nicht der Fall ist.

Jens G. schrieb:
>> so so ... woran siehst Du denn das?
>Vielleicht an der wünscherschönen Sternennacht heute?
>Ja an den zwei Photos oben, wo denn sonst? Mach die Augen auf...

Du meinst den 47n?

von Jens G. (jensig)


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ach übrigens - habe hier leider keine wünscherschöne Sternennacht ... 
bin also etwas im Nachteil.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Bin 1000000000% sicher, daß jemand hier , bei so einem Gerät etwas 
schlechtes im Schaltplan oder bei der Platine finden würde...LoL

http://www.marklevinson.com/Products/Details/27

http://www.10audio.com/ml_326s_phono.htm

http://www.elegantaudiovideo.com/category/preamp_processors.mark_levinson/

von kein Bastler (Gast)


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Thomas schrieb:"Bin 1000000000% sicher".

Ich bezweifle diese Aussage. Natürlich wird dieser Kommentar umgehend 
von einem Moderator der nur bis 3 zählen kann gelöscht. Aber man glaubt 
halt bis zuletzt an das Gute im Menschen!

Bitte Löschen und Gute Nacht.

von Kai K. (klaas)


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>Es gibt mit Sicherheit schöneres, als den TL072/74 für Audioanwendungen,
>aber prinzipiell sieht das Teil doch gar nicht mal so verkehrt aus,
>oder?

Die TL072 sind nicht das Übel, mit denen arbeite ich auch gerne.

Ich habe mehrere Geräte von Behringer, Mischpult, Limiter und solche 
Sachen. Die Layouts sind einfach unklug, in vielerlei Hinsicht, 
spindeldürrre, ewig lange Massebahnen, dumme Entopplungen, überall 
Anfängerfehler. Soundmäßig dauernd irgendwo verzerrt, obwohl die 
Overload-LEDs keine Übersteuerung anzeigen. Und wenn es mal gerade nicht 
verzerrt, dann rauscht es unüberhörbar. Letztlich nicht mal für halbwegs 
seriöse Sachen zu gebrauchen, ein Quell dauernden Ärgers. Mit meinem 
Wort, furchtbar. Da hilft es auch nicht, daß Behringer preislich extrem 
günstig ist.

>Oder anders gefragt: Was macht das Teil jetzt offensichtlich so
>schlecht, dass der teilweise 2-5-fache Preis eines anderen Herstellers
>gerechtfertigt wäre?

Das Gesamtpaket stimmt einfach nicht. Man erhält zwar für wenig Geld 
viel Elektronik, die aber einfach nicht zu gebrauchen ist.

Wenn man sich mal dagegen ein Mackie-Mischer anschaut, sieht man, wie 
man es richtig machen kann. An vielen Stellen und in vielen Details 
einfach intelligenter und undurchdachter.

Das soll jetzt hier aber kein Behringer Bashing sein, es ist einfach nur 
meine persönliche Meinung. Ich weiß, daß viele Leute mit Behringer 
zufrieden sind. Für mich war es leider ein Griff ins ...

von Kai K. (klaas)


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>- linearregler ohne kerko am eingang

Falls dort ein 7915 sitzt, reicht am Ausgang ein keramischer 100n Cap 
nicht! Da muß laut Datenblatt

http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm7915.pdf

ein 1µF Tantal oder 25µF Alu-Elko hin.

Wenn man das falsch macht, überlagert sich der Ausgangsspannung des 7915 
gerne eine 150...200kHz Schwingung von 1...2Vpp. Ein Kumpel von mir 
mußte bei einer ganzen Serie von Industrienetzteilen einen geeigneten 
Cap nachrüsten...

von Jasch (Gast)


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Fachkraft schrieb:
> spontan (Gast) schrieb:
>
>> Zwei Bemerkungen:
[snip]
>> - Woher weißt Du, daß das vorliegende Design gut ist?
>
> Weil es funktioniert?

Äähhhh, nein, Unfug?

Versuch mal "funktioniert" exakt zu definieren. Da kommen dann ganz 
plötzlich Dinge rein wie Umgebung (Störungen, Toleranzen aller möglichen 
Dinge usw.) usf.

Insofern gibt es soetwas wie "funktioniert" nicht, nur "funktioniert 
unter diesen und jenen Bedingungen" - und das darf man auch nur sagen 
wenn man das wirklich getestet hat.

>> Schrott wird so viel verkauft, Hauptsache er funktioniert irgendwie.
>
> Richtig und ein Beweis dafür das vieles auch ohne größeren Aufwand
> funktioniert.

Nein, eher der Beweis das in den meisten Fällen "Standardbedingungen" 
herrschen. Vieles Zeugs was da relativ problemlos funktioniert wird 
unter verschärften Bedingungen gnadenlos abkacken. Ist aber natürlich 
auch nicht dafür ausgelegt worden.

Schau Dir doch z.B. mal an was für Konsumenten-Einsatz spezifiziert wird 
gegenüber dem industriellen Einsatz gegenüber dem Tötungseinsatz. Oder 
bei Kraftfahrzeugen. Oder in der Medizin.

Ein unqualifiziertes "Funktioniert" ist unqualifizierter Bullshit.

[snip]

von Kai K. (klaas)


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>Bin 1000000000% sicher, daß jemand hier , bei so einem Gerät etwas
>schlechtes im Schaltplan oder bei der Platine finden würde...LoL

Aber ja, warum auch nicht? Da sitzen auch nur Menschen in der 
Entwicklung die Fehler machen. Auch bei superteuren Geräten wird 
letztlich nur mit Wasser gekocht.

Aber wenn wir schon dabei sind: Man kann auch bei deinem Mark Levinson 
Eingangs- und Ausgangsbuchsen erkennen, die direkt auf der Platine 
festgelötet sind und bei denen die mechanischen Belastungen beim Ein- 
und Ausstecken von Kabeln und von Vibrationen direkt auf diese 
Lötverbindungen "arbeiten". Nach nicht all zu langer Zeit sehen die dann 
so aus wie im Anhang. Über 80% der Geräte, die ich zum Reparieren in die 
Hände bekomme, haben irgendwo solche Haarrisse an den Lötstellen von 
Buchsen und Potis. Der letzte Fall, gerade letzte Woche, ein Marshall 
9200:

http://www.marshallamps.de/equipment/?produkt=75

von Fachkraft (Gast)


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Jasch (Gast) schrieb:

>>> - Woher weißt Du, daß das vorliegende Design gut ist?
>> Weil es funktioniert?

> Äähhhh, nein, Unfug?

Nö.

> Versuch mal "funktioniert" exakt zu definieren.

Nichts einfacher als das.

Die Funktion dieses Gerätes ist dann gegeben, wenn die Vorgaben des 
Herstellers eingehalten werden. Punkt.

> Da kommen dann ganz
> plötzlich Dinge rein wie Umgebung (Störungen, Toleranzen aller möglichen
> Dinge usw.) usf.

Nö. Du verwechselst den Begriff Funktion mit persönlichem Anspruch und 
Erwartungshaltung des Käufers. Das eine hat mit dem anderen nichts zu 
tun.

> Insofern gibt es soetwas wie "funktioniert" nicht, nur "funktioniert
> unter diesen und jenen Bedingungen"

Die Randbedingungen gibt der Hersteller vor. Du solltest natürlich nicht 
den NF-Eingang an 230 V~ anschließen. Das mag der Hersteller nicht. 
Dafür gibt es keine Gewährleistung. :)

> - und das darf man auch nur sagen
> wenn man das wirklich getestet hat.

Wer ist denn "man"? Du als Kunde? Totaler Quark!

>>> Schrott wird so viel verkauft, Hauptsache er funktioniert irgendwie.
>> Richtig und ein Beweis dafür das vieles auch ohne größeren Aufwand
>> funktioniert.

> Nein, eher der Beweis das in den meisten Fällen "Standardbedingungen"
> herrschen.

Ha! Definiere DU erstmal deine "Standardbedingungen!

> Vieles Zeugs was da relativ problemlos funktioniert wird
> unter verschärften Bedingungen gnadenlos abkacken.

Jetzt definierst du mal deine "verschärften Bedingungen". Interessiert 
aber auch nicht (den Hersteller). Der hat SEINE Bedingungen aufgestellt 
wonach das Gerät seine Funktion zu erfüllen hat. Das genügt!

> Ist aber natürlich
> auch nicht dafür ausgelegt worden.

dito

> Schau Dir doch z.B. mal an was für Konsumenten-Einsatz spezifiziert wird
> gegenüber dem industriellen Einsatz gegenüber dem Tötungseinsatz.

Tötungseinsatz? Du hast wohl Gewaltphantasien. Ts, ts ..

> Oder
> bei Kraftfahrzeugen.

Jo! Oder bei Mondraketen. Oh man ..

> Oder in der Medizin.

Oder in der Dosenwurstverarbeitung.

> Ein unqualifiziertes "Funktioniert" ist unqualifizierter Bullshit.

Man hast du Bengel flausenargumente auf Lager.

:-)

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Kai Klaas.



> Aber wenn wir schon dabei sind: Man kann auch bei deinem Mark Levinson
> Eingangs- und Ausgangsbuchsen erkennen, die direkt auf der Platine
> festgelötet sind und bei denen die mechanischen Belastungen beim Ein-
> und Ausstecken von Kabeln und von Vibrationen direkt auf diese
> Lötverbindungen "arbeiten".

Richtig. Allerdings gibt es eben auch Gründe, das genau so zu machen.

1) Bei Mikrowellenschaltungen muss oft mit jedem mm länge gegeitzt 
werden. Die Anbindung eines Steckers ist oft ein Problem. Stecker direkt 
anzulöten
ist eine Lösung.
Allerdings gibt es dafür auch spezielle Buchsen, die direkt auf die 
Platine gelötet werden können, mit adäquater mechanischer Befestigung 
auf der Platine.
Übrigens sind auch LWL-RX/TX Bausteine oft ein extremes Beispiel für 
solche Vorgehensweisen. Siehe Agilents Versatile-link-Serie (Beispiel 
HFBR1521 / HFBR2521) oder Toshibas Toslink-Serie (Beispiel TOTX173 / 
TORX173).

2) Kosten. Überall noch eine Leitung anzuhängen und beidseitig 
anzuschliessen kommt teuer. Industrieroboter sind nur bei großen 
Stückzahlen günstig, und Handarbeit ist und bleibt teuer.
Ein Kompromis wären trozdem direkt auf die Platine gelötete und dort 
auch Verankerte Stecker. Sieht man ja oft an PC-Motherboards für die 
Peripherie.
Es geht also auch anders.....ob allerdings die gewünschten Steckerformen 
in geeigneter Bauform erhältlich sind, weiss ich nicht. tatsächlich 
könnte dort der Hase im Pfeffer liegen.

Ausserdem ist bei solchen Konstruktionen oft auch das Board beschädigt , 
wenn der Stecker Beschädigt ist, bzw. es ist oft ein Akt, in Multilayer 
den Steckersockel zu wechseln. Besonders wenn die TH-Löcher knapp 
ausgefallen sind und für den neuen etwas eng sind. Deine angemahnte 
Fehlerstelle ist in dem Falle eben auch eine Sollbruchstelle, die das 
Board ein wenig schützt.


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Kai Klaas schrieb:
> Aber ja, warum auch nicht? Da sitzen auch nur Menschen in der
> Entwicklung die Fehler machen. Auch bei superteuren Geräten wird
> letztlich nur mit Wasser gekocht.
>
> Aber wenn wir schon dabei sind: Man kann auch bei deinem Mark Levinson
> Eingangs- und Ausgangsbuchsen erkennen, die direkt auf der Platine
> festgelötet sind und bei denen die mechanischen Belastungen beim Ein-
> und Ausstecken von Kabeln und von Vibrationen direkt auf diese
> Lötverbindungen "arbeiten". Nach nicht all zu langer Zeit sehen die dann
> so aus wie im Anhang. Über 80% der Geräte, die ich zum Reparieren in die
> Hände bekomme, haben irgendwo solche Haarrisse an den Lötstellen von
> Buchsen und Potis. Der letzte Fall, gerade letzte Woche, ein Marshall
> 9200:

Das finde ich schon mal sehr interessant.

In der Preisklasse kann ja wirklich nicht sein, daß so ein grobe 
Konsturktionsfehler produziert wird...weil ich denke, so ein Gerät wird 
nicht in einer Woche Serienreif entwickelt.

Mich würde weiterhin interessieren, wie die Top Geräte aufgebaut sind, 
Schaltplan und Layout..aber man findet "logischerweise" nichts, 
Geschüzte Inhalte.

von Helmut L. (helmi1)


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Nun das Bild das Kai Klass gepostet hat sieht nach einer einseitigen 
Platine aus. Da ist es aber seit Jahrzehnten bekannt das so was nicht 
auf dauer haelt. In der billigen Lustelektronik herrschen halt immer 
noch einseitige Pertinax Platinen vor. Bei Edelequipment sollte man doch 
langsam mal durchkontaktierte Epoxyd Platinen einsetzten. Dann passieren 
solche Haarrisse nicht mehr.

von Martin S. (sirnails)


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Kai Klaas schrieb:
>>Es gibt mit Sicherheit schöneres, als den TL072/74 für Audioanwendungen,
>>aber prinzipiell sieht das Teil doch gar nicht mal so verkehrt aus,
>>oder?
>
> Die TL072 sind nicht das Übel, mit denen arbeite ich auch gerne.

Klar, warum auch nicht. Es kommt immer auf den Einsatzzweck drauf an. 
Für Hifi würde ich dennoch nicht unbedingt auf den TL zurückgreifen, da 
gibt auch besseres.

Erstaunlich ist: Ich habe erst vor kurzem Sinn 7 "Studiomonitore" 
auseinander genommen. Auch heute noch ist die Kombi TL074 und TDA2030 
anzutreffen. Bewährte Technik, preiswert, und für das Durchschnittsohr 
mehr als ausreichend.

> Ich habe mehrere Geräte von Behringer, Mischpult, Limiter und solche
> Sachen.

Dagen spricht erstmal nichts.

> Die Layouts sind einfach unklug, in vielerlei Hinsicht,
> spindeldürrre, ewig lange Massebahnen, dumme Entopplungen, überall
> Anfängerfehler.

Das kann sein. Aber es ist halt auch der Preis, der die Qualität macht. 
Behringer ist 08/15 aber genau deswegen auch für einen großen 
Anwendungsbereich absolut ausreichend.

> Soundmäßig dauernd irgendwo verzerrt, obwohl die
> Overload-LEDs keine Übersteuerung anzeigen.

Das ist ein gefährlicher Grad zwischen "Ich weiß, dass es nicht gut sein 
kann, weil es Behringer ist" und "Ist wirklich Schrott". Gerade im 
Hifi-Bereich (und da Zähle ich jetzt Live-Equipment mal dazu) wird mir 
viel zu oft "Nomen ist Omen" zu groß geschrieben.

> Und wenn es mal gerade nicht
> verzerrt, dann rauscht es unüberhörbar. Letztlich nicht mal für halbwegs
> seriöse Sachen zu gebrauchen, ein Quell dauernden Ärgers. Mit meinem
> Wort, furchtbar. Da hilft es auch nicht, daß Behringer preislich extrem
> günstig ist.

Für Hifi würde ich auch nicht zwangsläufig Behringer nehmen. Als 
Alleinunterhalter braucht man schon eine anständige Anlage, die halbwegs 
klingt. Für die kleine Coverband von nebenan ist B genau das richtige.

>>Oder anders gefragt: Was macht das Teil jetzt offensichtlich so
>>schlecht, dass der teilweise 2-5-fache Preis eines anderen Herstellers
>>gerechtfertigt wäre?
>
> Das Gesamtpaket stimmt einfach nicht. Man erhält zwar für wenig Geld
> viel Elektronik, die aber einfach nicht zu gebrauchen ist.

Das kann ich so nicht bestätigen. Wir haben in unserem Proberaum einen 
T-Amp an sündhaft teuren JBL Boxen dran gehabt. Kostet mit 1 Euro / Watt 
fast nichts, und abgesehen vom recht lauten Lüfter hat die Qualität 
absolut gepasst. Davor war ein Behringer 14-Kanal EQ der auch bestens 
seine Dienste getan hat. Als Mixer den Hohner RM-300 (Endstufe ist 
geschossen). Rauschen konnte man kaum hören. Für unsere Zwecke absolut 
ausreichend.

> Wenn man sich mal dagegen ein Mackie-Mischer anschaut, sieht man, wie
> man es richtig machen kann. An vielen Stellen und in vielen Details
> einfach intelligenter und undurchdachter.

Das stimmt. Es hat durchaus seinen Grund, warum das Zeug weit teurer 
ist. Ich habe erst vor ein paar Tagen mit einem bekannten gesprochen, 
der einen kleinen PA-Verleih hat. Er selbst hat noch ein Behringer-Pult, 
dass er halt an die Bauernpartys rausgibt. Ein 1000 Euro Pult, dass kaum 
mehr kann, als ein Behringer für 300 Euro ist dort einfach totaler 
Overkill.

> Das soll jetzt hier aber kein Behringer Bashing sein, es ist einfach nur
> meine persönliche Meinung. Ich weiß, daß viele Leute mit Behringer
> zufrieden sind. Für mich war es leider ein Griff ins ...

Es kommt halt - wie so oft - auf den Einsatz drauf an. Für die kleine 
Band von nebenan, die halt recht preiswert Equipment für ihren Proberaum 
wollen, ist Behringer absolut ok. Mit steigendem Anspruch allerdings 
steigt halt auch die Preisklasse. Wenn man etwas seriöses machen will, 
sollte man durchaus auch ein paar Euro mehr investieren.

von Jojo S. (Gast)


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Vielleicht verkauft Behringer ja noch eine Kiste um das Brummen 
rauszufiltern das der Denoiser hinzugefügt hat :-)

von Kai K. (klaas)


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>Bei Edelequipment sollte man doch langsam mal durchkontaktierte Epoxyd
>Platinen einsetzten. Dann passieren solche Haarrisse nicht mehr.

Für die Hauptschaltungen haben die mittlerweile oft schon zweiseitige 
Platinen mit Dukos. Aber gerade für die Steckverbindungen, die Potis und 
Schalter werden immer noch abgesetzte, einseitige Platinen genommen.

>Dann passieren solche Haarrisse nicht mehr.

Sag das nicht. Erst neulich hatte ich eine XLR-Buchse mit einer kalten 
Lötverbindung in der Duko. Gab am Anfang noch Kontakt, aber nach einiger 
Zeit war die Lötstelle defekt. Hätte man mit einer optischen Kontrolle 
aber erkennen und gleich reparieren können.

Gerade High-End-Verstärker haben oft super fette Lautsprecherklemmen, 
die sich nur sehr schwer maschinell einlöten lassen. Also werden die 
nachträglich von Hand angelötet und dabei entstehen in der Akkordarbeit 
schon mal Fehler.

von Willi Wundersam (Gast)


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B wurde von den Einzelhändlern auch deswegen zum Bäh stilisiert, weil 
sie wenig dran verdienen. So wird das Verkaufsgeschwätz eben auf 
Produkte geleitet, an denen 30% Marge übrigbleibt und es entsteht so 
etwas wie ein Nimbus für gewisse Marken.

von Helmut L. (helmi1)


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Kai Klaas schrieb:
> Gerade High-End-Verstärker haben oft super fette Lautsprecherklemmen,
> die sich nur sehr schwer maschinell einlöten lassen. Also werden die
> nachträglich von Hand angelötet und dabei entstehen in der Akkordarbeit
> schon mal Fehler.

Ich kenn das eher anders. Ein Wellenloetanlage hat doch einen groessere 
Waermekapazitaet als ein Handloetkolben.

von Kai K. (klaas)


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>Ich kenn das eher anders. Ein Wellenloetanlage hat doch einen groessere
>Waermekapazitaet als ein Handloetkolben.

Ja, aber bis die fetten Klemmen auf Temperatur gebracht sind, sind die 
Elkos schon verkocht...

von Falk B. (falk)


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@  Kai Klaas (klaas)

>>Ich kenn das eher anders. Ein Wellenloetanlage hat doch einen groessere
>>Waermekapazitaet als ein Handloetkolben.

Sehe ich aus so. Und es gibt noch Selektivlöten.

>Ja, aber bis die fetten Klemmen auf Temperatur gebracht sind, sind die
>Elkos schon verkocht...

Wenn das mal kein Irrtum ist. Vorwärmen etc. ist das Zauberwort. Und 
Selktivlöten.

http://www.youtube.com/watch?v=wAOLOSky9P4

von Kai K. (klaas)


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>Das stimmt. Es hat durchaus seinen Grund, warum das Zeug weit teurer
>ist.

Profipulte müssen im Gegensatz zu Consumer-Mischern einen erweiterten 
CE-Test absolvieren. Insbesondere müssen verkabelte Mischer den "RF 
immunity test" bestehen. Aufgrund des bekannten Pin 1 Problems gibt es 
dann schnell Probleme, wenn die Signalmassen an verschiedenen Stellen 
auf die Hauptplatine geschleift werden.

Wie löst Mackie das Problem? Alle Signalmasssen, ob symmterisch (XLR) 
oder unsymmetrisch (Klinke) werden direkt an der Buchse mit dem 
geerdeten Gehäuse verbunden! Das Gehäuseblech ist dort durchgehend, ohne 
Unterbrechungen und bildet eine ideale RF-Plane. Für die interne 
Signalverarbeitung erhält jeder Eingangszug seine eigene Signalmasse, 
die von dem Punkt gewonnen wird, an dem die Buchsen mit dem Gehäuse 
verbunden sind. Die einzelnen Massen sind im Mischer sonst nicht mehr 
miteinander verbunden.

Dort, wo die Signale miteinander verbunden werden müssen, also 
beispielsweise in den verschiedenen Summenzügen, wird mit symmetrischer 
Signalführung gearbeitet. Die Spannungsabfälle von Brummstörungen, die 
durch Brummströme im Gehäuse zwischen den Buchsen entstehen, werden auf 
diese Weise eliminiert.

Natürlich setzt diese Technik den konsequenten Einsatz symmetrischer 
Signalführung zwischen den Geräten voraus, die mit dem Mischer verbunden 
werden, was im Consumer-Bereich eher die Ausnahme ist.

Dann arbeitet ein Mackie Mischer mit einer größeren Versorgungsspannung, 
um den Aussteuerbereich zu vergrößern. Außerdem wird grundsätzlich sehr 
niederohmig gefahren und stromsparende OPamps eingesetzt, die 600R 
Lasten treiben können. Jeder OPamp wird direkt am Chip entkoppelt und 
mit einem "phase lead cap" in der Gegenkopplung bandbreitenbegrenzt.

Alle diese sehr wichtigen Prinzipien werden bei billigen Mischern nur 
halbherzig oder garnicht umgesetzt. Und das hört man dann eben...

von Kai K. (klaas)


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>Wenn das mal kein Irrtum ist. Vorwärmen etc. ist das Zauberwort. Und
>Selktivlöten.

Naja, Fakt ist jedenfalls, daß man diese Teile von Hand angelötet 
findet, wenn man ein solches Gerät aufmacht.

von Ralf H. (teccoralf)


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Kai Klaas schrieb:
>>Wenn das mal kein Irrtum ist. Vorwärmen etc. ist das Zauberwort. Und
>>Selktivlöten.
>
> Naja, Fakt ist jedenfalls, daß man diese Teile von Hand angelötet
> findet, wenn man ein solches Gerät aufmacht.

Hallo,
ich muß hier dem @Kai Klaas absolut und uneigeschränkt Recht geben.
Ich muß  an die 10 Geräte pro Woche auf Grund irgendwelcher Ausfälle 
untersuchen,- und da sind das doch die eindeutigen Fertigungsverfahren, 
die hier @Kai Klaas anspricht. Bei diesen untersuchten Geräten sind 
Geräte dabei, die mittlerweile an die 35 bis 40 Jahre im Dienst sind, 
teilweise mit Flugtauglichkeits- Zulassung!
Hier wird aber auch ein anderes Problem, das in diesem Thread nicht 
beachtet wurde: Es werden Amateurgeräte, Semi-prof- Geräte und 
industrielle Massenproduktionen, zugleich bewertet. Da zwischen liegen 
doch Welten - Im Preis und in der Fertigung und in der Aufgabenstellung.
Wir haben einen anderen Thread in dem wir uns über das Rauschen und den 
Einfluß der Masseleitung auseinandersetzen und da sind wir wohl alle 
noch auf der Suche nach der "absoluten Masseführung!"
Und das ist der Grund warum hier wohl alle recht haben, der eine mehr 
der andere weniger!
LG Ralf

von Kai K. (klaas)


Angehängte Dateien:

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>1) Bei Mikrowellenschaltungen muss oft mit jedem mm länge gegeitzt
>werden. Die Anbindung eines Steckers ist oft ein Problem. Stecker direkt
>anzulöten ist eine Lösung.

Bei HF-Schaltungen verwendet man ja gerne solche robusten Gehäuse wie im 
Anhang. Ich hoffe Gerhard hat nichts dagegen, wenn ich seinen 
wunderschönen Aufbau hier zeige. Das Bild stammt aus diesem Thread:

Beitrag "Re: Einfacher Messverstärker 10 Hz - 100 KHz"

Man kann deutlich erkennen, daß nicht nur die Buchse, sondern auch die 
Platine fest im ultrastabilen Gehäuse verschraubt ist. Erst nach dieser 
Montage wird dann der Anschluß an die Platine festgelötet. Mechanische 
Spannungen sind dann weder beim Löten noch später beim Betrieb möglich. 
Eine solche Lötverbindung macht dann das, was du forderst und hält ewig.

von Kai K. (klaas)


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>Wir haben einen anderen Thread in dem wir uns über das Rauschen und den
>Einfluß der Masseleitung auseinandersetzen und da sind wir wohl alle
>noch auf der Suche nach der "absoluten Masseführung!"

Witzig, Ralf, daß wir beide jetzt auf den gleichen Thread 
zurückgegriffen haben...

von Ralf H. (teccoralf)


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... tja, sind wohl die gleichen Grundlagen, - für und von uns beiden!
LG Ralf

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