Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Fehler im Titel Diplomarbeit


von BombardeoNo8 (Gast)


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Hallo,

durch eine Verkettung unglücklicher Umstände hat sich ein Fehler im 
Titel meiner Diplomarbeit eingeschlichen. Ich habe einen Titelvorschlag 
eingereicht, der geändert wurde und den "neuen" Titel nie schriftlich 
erhalten, allerdings vor Ort gegengezeichnet. Die Anmeldung ist schon 
länger vorbei, die Abgabe der Diplomarbeit nun auch schon 2 Wochen her, 
nun habe ich in einer Prüfungsübersicht des Studienbüros den Fehler 
bemerkt. Es ist nicht gravierend, lediglich ein Plural wurde mit einem 
Singular verwechselt (z.B. Performanz, statt Performanzen). Jeglicher 
Schriftverkehr per Email oder in den Besprechungen wurde mit dem 
Singular geführt, meine behandelten Studien sprechen alle vom Singular, 
im offiziellen Dokument, das auch dem Studienbüro gemeldet wurde, steht 
jedoch der Plural. Ich habe meine Arbeit leider mit dem Singular 
eingereicht. Können diese zwei Buchstaben zu einem "Durchgefallen" 
führen oder hab ich jetzt schon nur eine 4,0? Ich bin echt untröstlich, 
dieser Fehler darf mir niemals passieren, ich habe alles 1000%ig 
kontrolliert, nur da ich den Titel eben als Singular eingereicht hatte 
(der Titel ist noch sehr viel länger), habe ich über den Plural 
ausversehen hinweggelesen... Was würdet ihr mir jetzt raten? Soll ich 
mit dem Betreuer kontaktieren? Vllt. merkt es keiner oder es ist nicht 
wichtig. Vllt. bin ich ja schon durchgefallen. Vllt. warten Sie, ob ich 
mich melde, um mir noch die Chance zu geben, meinen Fehler selbst zu 
erkennen und ein identisches Dokument, nur mit korrektem Deckblatt 
abzugeben? Ist der Fall vergleichbar mit jmd., der ausversehen einen 
Buchstabendreher hatte?
Könnte ein Erratum nachgereicht werden?

Danke für eure Hilfe

von Dipl. Ing. (Gast)


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Ich würde einfach die "Klappe halten". Selbst wenn das jemand merkt und 
lediglich Plural und Singular nicht passt bzw. nicht einheitlich ist, 
glaube ich kaum, dass es jemand großartig bemängelt (in der Endnote) 
bzw. meldet. Ein Grund zum Durchfallen ist das sicherlich nicht. Wenn 
dir ein Prof. aufgrund dieses Defizits > 0.3 schlechter gibt würde ich 
das vermutlich schon anfechten.
Locker bleiben, schlafen legen... passt schon.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Also dann ist ja DIE Arbeit gar nicht eingereicht, aber eine andere. 
Wenn man das so betrachtet, hätte sie gar nicht angenommen werden 
dürfen, da es ja eine andere Arbeit ist. Da sie aber angenommen wurde, 
sollte sie auch als akzeptiert gelten.

von Performeranzer (Gast)


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Hi,

das ist gar kein Problem, akademische Grade werden überbewertet. Dann 
performanzt Du eben bei der Mündlichen. Wie das geht zeigte DSDS.

Guts Nächtle
Performeranzer

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Oder man macht als Kompromisslösung einen Dr. h. c. draus.

von Guttenbreg (Gast)


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Könnte auch ein Plagiat sein, au Backe

von Trabi (Gast)


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Lag bei mir im Ermessen des Profs. Hatte ein ähnliches Problem, indem 
man die die Arbeit mit der Entwurfsfassung der Anmeldung fertiggestellt 
hat, die endgültige Anmeldung hatte allerdings die allgemein 
gebräuchliche Abkürzung des Verfahrens zusätzlich zur ausgeschriebenen 
Bezeichnung im Titel aufgeführt oder so.
Hat allerdings das Sekretariat schon bei der Abgabe ~1h vor Deadline 
festgestellt, wobei das mit neu drucken oder dergleichen auch nicht mehr 
drinne war, jedenfalls nicht mit zudem noch geänderter elekeonischer 
Fassung usw.
Sachen wie Titelblatt überkleben mit korrektem Ausdruck oder dergleichen 
wollte der Sekretariats-Heini nicht akzeptieren. (Würde meinen, es liegt 
noch in meiner Freiheit, WIE die das produziert wird, solange der 
richtige Text dort steht und im zweifelsfall klar erkennbar ist, welche 
Fassung gilt. Vgl. Korrekturen auf Wahlzetteln, die ja auch akzeptabel 
sind, solange es eindeutig einzuordnen ist).
War etwas Pulserhöhend, bis man den Prof auftreiben konnte und zugleich 
parallel dran arbeitete noch irgednwie neue titelseiten zu printen und 
zudem auf CD-R zu brennen... Vor endgültigem Abgabeschluss war er aber 
noch anzutreffen und vom Sekretariatsheini erreicht worden. War zwar 
etwas verwundert über die Änderung, sah bei inhaltlich defakto gleichem 
Titel aber kein Problem, das anzunehmen...

Identische Fassung mit neuem Titel hatte ich im Sekratariat auch 
vorgeschlagen, aber da war die Prämisse die zeitliche Deadline. Wobei 
der Heini sich dort aber gezielt dumm stellte und nicht die geringste 
Prognose abgeben wollte, ob ein Prof denn diese minimalste Änderung 
akzeptieren würde sondern hat stur auf Prüfungsordnung verwiesen und 
sonst lieber überhaupt nichts dazu gesagt.

Würde mich an deiner Stelle an den Betreuer wenden, wenn dort nicht 
gerade ein gespanntes Verhältnis vorliegt. I.d.R. hat der ja auch ein 
Interesse, seine Leute zum Abschluss zu bringen.

von Baron von und zu Schlechtenberg (Gast)


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Ich würde das Prüfungsamt fragen, warum sie den Plural eingeführt haben 
und Dich in die Irre geschickt haben.

von Christian B. (casandro)


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Höchstwahrscheinlich fällt das niemandem auf. Mach Dich locker. Selbst 
der kritischste Betreuer wird das höchstens als Tippfehler werten 
können.

Mach Dir lieber Gedanken um die eher unbewusst wahrgenommenen Fehler, 
beispielsweise eine schlechte Typographie.

von Klaus W. (mfgkw)


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Ich fände es am naheliegendsten, mal den zuständigen Prof zu fragen.
Wenn der kein Problem sieht, dann gibt es keines.
Wenn er ein Problem sieht, kann er aktiv werden - er ist der Betreuer.

Nichts gegen dieses Forum, aber es ist nicht dafür zuständig.

von Lebenskünstler (Gast)


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Was ähnliches ist mir auch passiert.

Maul halten, Diplom anziehen, ist hier wohl am einfachsten.

Den Mist brauchst du im ganzen Leben sowieso nicht mehr.

von meckerziege (Gast)


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Ich weiß nicht wie dein Prof drauf ist, aber wenn du zu dem ne ganz gute 
Verbindung hast, dann kannst du ihm sagen, dass die in den Titel nen 
Rechtschreibfehler eingebaut haben.
=> Ihr Fehler. Nicht deiner.

Ich denke nicht dass es ein Problem ist, sofern du irgendwas 
Naturwissenschaftliches machst. Da zählt mehr der Inhalt als das Äußere.

Ansonsten wenn du nicht zu aufgeregt bist: Einfach mal nix sagen. Und 
wenn sich dann wer beschwert du hättest übers falsche Thema geschrieben, 
dann sagst du, dass sie da nen Fehler reingebracht haben.

Sieht für mich so aus, als würde der Fehler nicht das Thema an sich 
verändern? Falls da so ist: Bleib ganz ruhig.
Falls ein anderes Thema rauskommt: tja... pech.

von Informatiker (Gast)


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Was in der Anmeldung steht ist komplett irrelevant.

von BombardeoNo8 (Gast)


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Vielen Dank für die schnellen und vielen Antworten. Jetzt fühle ich mich 
etwas beruhigt. Was haltet ihr davon, ein Erratum (Fehlerkorrekturblatt) 
nachzureichen? Wenn sie das annehmen, würde da nur draufstehen: 
Titelfehler: xyz Performanzen zyx.

Was denkt ihr? Ja, der Betreuer ist sehr nett und ich denke wegen ihm 
sollte ich mir keine Sorgen machen, aber das Studienbüro kriegt ja auch 
ein Gutachten, um die Note abzuspeichern und da könnte es eben 
auffallen. Nein, durch die Verwendung des Plurals wird kein anderes 
Thema draus, denke ich. Sollte ich mal beim Betreuer anfragen, was ich 
tun soll, falls ich "einen kleinen Fehler" in der Arbeit gefunden habe 
und dann seine Reaktion abwarten? Wenn er sagt:" Machen Sie sich keine 
Sorgen", dann ist ja ok, wenn er sagt: "Ja, das ist uns auch schon 
aufgefallen" und dann schweigt, ist das ein schlechtes Zeichen. Dann 
könnte ich das Korrekturblatt anbieten. Aber, wenn ich eure Tipps 
richtig verstehe, dann sollte ich im Zweifel lieber den Mund halten, 
weil ich mir so die Chance nehme, dass er es übersieht. Die Arbeit 
selbst ist ohne Übertreibung wirklich gut, ich hab da schon 
"hochwertige" Fachleute Korrekturlesen lassen, also daran sollte es 
nicht scheitern. Es wäre halt total bitter, wenn man durchfliegt, nur 
wegen diesem blöden Missverständnis.

Danke für eure Tipps.

von audi (Gast)


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ich wette das es im leben keiner bemerkt wenn du nichts sagst und wenn 
doch dann nur mit einem lächeln abgetan wird wenn die arbeit gut ist

von Informatiker (Gast)


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BombardeoNo8 schrieb:
> Sollte ich mal beim Betreuer anfragen, was ich
> tun soll, falls ich "einen kleinen Fehler" in der Arbeit gefunden habe
> und dann seine Reaktion abwarten?

Genau, mach das. Höchstwahrscheinlich wird er sagen, dass es in Ordnung 
ist und keine Auswirkungen hat.

von Georg A. (georga)


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Warum fragst du hier? Warum nicht gleich beliebige Passanten in der 
Fussgängerzone? Für sowas ist genau dein Prüfungsamt zuständig. Und 
nein, wegen sowas reisst man dir nicht den Kopf ab.

von Realist (Gast)


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Deine Diplomarbeit wird nicht so wichtig genommen wie sie für dich 
ist... Keiner wird sie so genau lesen wie du denkst... Unwahrscheinlich 
das dies überhaupt jemandem auffällt... ausser du machst sie auf dem 
Fehler aufmerksam...

von Lebenskünstler (Gast)


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> Autor: Realist (Gast)
> Datum: 30.07.2012 14:31

> ausser du machst sie auf dem Fehler aufmerksam...

Sehe ich auch so !

Keine schlafenden Hunde wecken !

von Manni (Gast)


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Realist schrieb:
> Deine Diplomarbeit wird nicht so wichtig genommen wie sie für dich
> ist... Keiner wird sie so genau lesen wie du denkst... Unwahrscheinlich
> das dies überhaupt jemandem auffällt... ausser du machst sie auf dem
> Fehler aufmerksam...
>
Das dachte sich der Herr zu Guttenberg bei seiner Dissertation wohl 
auch...

von .... (Gast)


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BombardeoNo8 schrieb:
> Können diese zwei Buchstaben zu einem "Durchgefallen"
> führen oder hab ich jetzt schon nur eine 4,0

Alleine für diese Frage sollte man dich durchfallen lassen, wegem 
mangels an gesundem Menschenverstand.

Hallo...? Du hast einen kleinen Tipp- bzw. Flüchtigkeitsfehler auf dem 
Titelblatt. Das wird höchstens ein wenig strenger betrachtet als jeder 
andere Rechtschreib- oder Darstellungsfehler.

Wie kommt man überhaupt auf die Idee, deshalb einen krassen Notenabzug 
zu bekommen?!? Ist deine Arbeit etwa so seicht, dass das Titelblatt ein 
wesentlicher Teil der Leistung ist oder wie?!?

von Troll (Gast)


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Soll Leute geben die haben auch dick Dilpom (in goldener Schrift so auf 
dem Deckblatt) Arbeiten abgegeben

von chuckie (Gast)


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Pillepalle, bei meiner Doktorarbeit war ein falsches Wort drinnen, und 
die haben das erst bemerkt, als die Urkunde schon vom Fakra 
unterschrieben war. Tja, mussten sie halt eine neue mit dem richtigen 
Titel ausstellen. Und Prüfungen haben sie mir zum Diplom auch genehmigt, 
von denen ich hinterher gelesen habe, dass sie gar nicht zusammen 
gewählt werden dürfen.
Bei allem, was sie durchgehen lassen, helfen sie hinterher immer gern 
beim Vertuschen ;-)
Also keine Angst.

von ><((((º>) (Gast)


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20 Beiträge auf diese schwachsinnige Frage. Gratulation, Leute! Ihr seid 
besser als jedes Satireblatt. So dämlich muss man erst einmal sein. 
Wirklich klasse! Selten so gelacht über diese bescheuerten Antworten.

Don't feed the troll - aber wer hier postet, der ist halt von Natur aus 
ein geistiger Tiefflieger.

von Lebenskünstler (Gast)


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> Autor: Troll (Gast)
> Datum: 30.07.2012 15:04

Deutsch 6 ! Kasachstan ?


> Autor: ><((((º>) (Gast)
> Datum: 30.07.2012 15:18

> aber wer hier postet, der ist halt von Natur aus
> ein geistiger Tiefflieger.

Ha, Ha, Ha, Ha, wahre Worte gelassen ausgesprochen.

von ?!? (Gast)


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Willkommen in Deutschland...

von wodupatschi (Gast)


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Keine Sorge, merkt kein Schwein.

Ein Kollege von mir hat es sogar auf dem Titelblatt nichtmal 
hingebracht, "Ingenieur" richtig zu schreiben, und darüberhinaus noch 
ein Buchstabendreher im Namen des Lehrstuhls.

Als Prof würde ich so einem Stundenten das offline mal mitteilen, es 
aber offiziell unter den Tisch fallen lassen.

von Michael K. (charles_b)


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1. Der Begriff "Performanz" war mir, und sicherlich vielen anderen hier, 
erst mal neu. Lt. wikipedia scheint es sich bei dir um die Güte eines 
Approximationsalgorithmus zu handeln. Um grammatikalisch zu beurteilen 
ob es hierfür überhaupt einen Plural gibt ( Der Terrorismus - die 
Terrosismen?) müssten wir schon den genauen Titel kennen.

2. Gerade in der Zeit nach dem Diplom wird man im Lebenslauf, 
Bewerbungsanschreiben etc. wohl ab und dann auch den Titel seiner 
"Tipplom-Arbeit" erwähnen. Wer dann schon im Titel sehr fachspezifische 
Ausdrücke verwendet, der erzeugt natürlich bei den den Titel lesenden 
Personalreferenten (Bachelor in Schriftkunde) einen eher überheblich 
wirkenden Gesamteindruck "Sie mal, er spricht über Performanzen - das 
ist wohl ein ganz ein Schlauer). In einem solchen Umfeld spielt die 
Frage Plural-Singular eine ähnliche Rolle wie die Frage, ob man sich 
lieber mit Methanol oder Propanol übergießen sollte, wenn man sich 
danach demonstrativ anzünden möchte.

von Informatiker (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> 1. Der Begriff "Performanz" war mir, und sicherlich vielen anderen hier,
> erst mal neu. Lt. wikipedia scheint es sich bei dir um die Güte eines
> Approximationsalgorithmus zu handeln. Um grammatikalisch zu beurteilen
> ob es hierfür überhaupt einen Plural gibt ( Der Terrorismus - die
> Terrosismen?) müssten wir schon den genauen Titel kennen.

Laut Wiktionary gibt es einen Plural: 
http://de.wiktionary.org/wiki/Performanz

von BombardeoNo8 (Gast)


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Ok, ich danke euch für eure vielen hilfreichen Tipps und die 
Bereitschaft mir diese mitzuteilen, auch wenn ein paar wenige glauben 
dies kritisieren zu müssen. Das hat mich jetzt wirklich sehr beruhigt 
und ich werde besser nichts sagen, ihr habt recht, keine schlafenden 
Hunde wecken...

Tolles Forum und sehr nette Mitglieder, nochmals herzlichen Dank :)

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