Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Wickelstifte


von HJ.FREIPORT (Gast)


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Hallo an Alle,

ich suche dringend einzelen Wickelstifte zum einlöten.
Bei allen mir bekannten Elektrohandelshäuser kann man zwar 
Wickelwerkzeuge und Wickeldraht kaufen (Wire-Wrap Technik)aber die 
eigentlichen Wickelstifte finde ich nicht.

Kennt jemand vielleicht eine Bezugsquelle ?

MfG HJ

von Harald W. (wilhelms)


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HJ.FREIPORT schrieb:

> ich suche dringend einzelen Wickelstifte zum einlöten.

So etwas war schon damals zur "Hoch-Zeit" der Wirewraptechnik
selten, weil es eigentlich keinen Sinn macht. Die Wirewrap-
Technik wurde ja eingeführt, weil es damit weniger Fehler als
beim Löten gab. Was spricht gegen Lötösen bei Deinem Problem?
Gruss
Harald

von HJ.FREIPORT (Gast)


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Hallo Harald,

erstmals vielen Dank für die schnelle Antwort. Nun ja ich habe in meiner 
Sturm- und Drangzeit meinen ersten Computer komplett in Wickeltechnik 
aufgebaut. Wo ich herkomme gab es leider damals keine zu kaufen. In 
unserer Firma gab es für 0 Serien und Entwicklungsmuster halt die 
Wickelstifte. Da ich mich nach langer Zeit wieder mal mit der Thematik 
Mikrorechner beschäftige (Atmega) wollte ich halt da weitermachen wo ich 
augehört habe, die Werzeuge habe ich noch !

MfG HJ

von ??? (Gast)


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Achtung! Hier ist offensichtlich echtes Wire-Wrap gemeint! Dabei werden 
die Verbindungen mit speziellem Draht stramm um scharfkantige 
quadratische Stifte gewickelt und NICHT verlötet. Dafür gibts auch diese 
Wannenstecker mit den elend langen Lötstiften. Diese werden heute ja 
bevorzugt zum verbinden von Leiterplatten genutzt. Der ursprüngliche 
Zweck war aber eben diese Wickeltechnik. Später hat sich dann 
herausgestellt, dass man dazu den exakt richtigen Draht braucht. Deshalb 
habe ich dann elendig viele Geräte nachträglich verlöten dürfen...

von Harald W. (wilhelms)


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??? schrieb:
> Dabei werden die Verbindungen mit speziellem Draht stramm um scharfkantige
> quadratische Stifte gewickelt und NICHT verlötet.

"HJ" will aber anscheinend diese Stifte verlöten und das macht irgendwie 
keinen Sinn. :-(
Gruss
Harald

von ich (Gast)


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Und diese Stiftleisten auseinander knipsen?

von Harald W. (wilhelms)


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ich schrieb:
> Und diese Stiftleisten auseinander knipsen?

Bist Du Dir da sicher, das es sich um Wirewrap-Stifte handelt?
Ich glaube, das das eher Steckerstifte sind.
Gruss
Harald

von Stefan F. (kpy3ep) Benutzerseite


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Das funktioniert trotzdem. Habe damit bisher immer gute und sichere 
Wickelverbindungen herstellen können.

von Düsendieb (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Bist Du Dir da sicher, das es sich um Wirewrap-Stifte handelt?

Na Klar ist das eine Stiftleiste.

@HJ
Generell würde ich sagen: besorge Dir lieber ein Steckbrett oder irgend 
ein Entwicklungskit.

Axel

von HJ.FREIPORT (Gast)


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Hallo an Alle,

erstmal vielen Dank für euer Interesse.

Es gab zumindest in der DDR Wickelstifte, welche man in einer 
Universalleiterplatte eingelötet hat und man dann ganz einfach die 
Verbindungen zum entsprechend anderen Schaltkreis herstellte, mit 
Wickeldraht und Wickelwerkzeug. Man sparte sich so das verlöten von 
Drähten direkt an den jeweiligen Pins und natürlich auch das Herstellen 
einer ensprechenden Leiterplatte. Der Vorteil dieser Technik war 
sicherlich das schnelle Arbeiten, ausserdem sah so eine Platine gar 
nicht mal so schlecht aus.

Mal sehen ob ich ein Bild machen kann, das sagt mehr als tausend Zeilen.

MfG hj

von Harald W. (wilhelms)


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HJ.FREIPORT schrieb:

> Es gab zumindest in der DDR Wickelstifte, welche man in einer
> Universalleiterplatte eingelötet hat und man dann ganz einfach die
> Verbindungen zum entsprechend anderen Schaltkreis herstellte, mit
> Wickeldraht und Wickelwerkzeug. Man sparte sich so das verlöten von
> Drähten direkt an den jeweiligen Pins und natürlich auch das Herstellen
> einer ensprechenden Leiterplatte.

Normalerweise gibt es auf Wirewrapplatinen überhaupt keine
Leiterbahnen. Die ICs wurden in Fassungen mit Wirewrap-Stiften
gesteckt und der Anschluss der ganzen Platine erfolgte über
teckerleisten mit Wirewrap-Stiften. Typisch waren Platinen mit
mindestens 100ICs. Die Verbindung der Stifte wurde nur mit
gewickelten Drähten gemacht.
Gruss
Harald

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Harald Wilhelms schrieb:
> Normalerweise gibt es auf Wirewrapplatinen überhaupt keine
> Leiterbahnen.

Ich kenne etliche Leiterplatten, bei denen die Stromversorgung per 
Leiterbahn realisiert wurde. Die Abblockkondensatoren waren so auf 
kürzestem Weg mit den ICs verbunden.

Leider war das nur mäßig zuverlässig, da die Biegekräfte auf die 
Wickelstifte zu Haarrissen in den Lötstellen führten. Denn die 
Leiterplatten waren eben nur einseitig oder doppelseitig, aber nicht 
durchkontaktiert, so dass sich auch keine ordentliche Löthülse bildete.

von Kenne (Gast)


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die Wickeltechnik auch noch, allerdings nur als Rückwandverdrahtung von 
Steckerleisten für Leiterplatten. Worin der Vorteil liegen soll, sowas 
heute noch zu verwenden erschließt sich mir allerdings nicht. Nostalgie 
?

von Harald W. (wilhelms)


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Kenne schrieb:
> die Wickeltechnik auch noch, allerdings nur als Rückwandverdrahtung von
> Steckerleisten für Leiterplatten. Worin der Vorteil liegen soll, sowas
> heute noch zu verwenden erschließt sich mir allerdings nicht. Nostalgie
> ?

Grundsätzlich sind gewickelte Verbindungen sicherer als Lötverbindungen.
Gerade deshalb macht eine Verbindung: Unten gelötet, oben gewickelt
keinen Sinn.
Gruss
Harald

von Hans (Gast)


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Ich auch. Leider gibt es aber mehr Schwätzer, die keine Ahnung haben, 
als eben Wickelstifte.

von René F. (Gast)


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Für die Nachwelt:

??? schrieb:
> Dafür gibts auch diese
> Wannenstecker mit den elend langen Lötstiften. Diese werden heute ja
> bevorzugt zum verbinden von Leiterplatten genutzt.

Das ist definitiv nicht wahr, solche Buchsenleisten unterscheiden sich 
in einigen Details zu den WireWrap Buchsenleisten, die Ausrichtung der 
Stifte und die Oberfläche ist komplett anders, die Stiftseite der 
WireWrap Buchsenleisten lassen sich nur in Buchsen mit gedrehten 
Kontakten stecken, Amphenol Mini PV oder generische Buchsenleisten 
können die verdrehten WireWrap Kontakte nicht aufnehmen.

von Einer (Gast)


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Ich habe schon viele Geräte mit Wickelstiften auf Platine gesehen.
Das beschleunigt die Verdrahtung um einiges.
Die Kontaktierung ist besser und störsicherer als bei Steckverbindungen.

von MaWin (Gast)


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Einer schrieb:
> Ich habe schon viele Geräte mit Wickelstiften auf Platine gesehen.
> Das beschleunigt die Verdrahtung um einiges.
> Die Kontaktierung ist besser und störsicherer als bei Steckverbindungen.

Insbesondere in den 80gern in Receivern aus Japan.

Ist aber aus der Mode gekommen.

Es war wohl billiger, Einzeldrähte erst bei der Fertigung mit Wire Wrap 
Pistolen um Pfosten zu ziehen, als vorkonfektionierte Mehrfachstecker 
einzukaufen, zu bevorraten und einstecken zu lassen,

aber wohl auch fehleranfälliger.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Insbesondere in den 80gern in Receivern aus Japan.

Stimmt. Insbesondere bei den Netzteilen bzw. Netztrafos war so etwas 
üblich.

> Ist aber aus der Mode gekommen.

Bei einer rein SMD-bestückten Leiterplatte wäre das Einlöten der Stifte 
ein erheblicher Zusatzaufwand, insbesondere weil für zehn Stift auch 
zehn Handgriffe erforderlich wären. Sofern nicht ohne schon komplett 
SMD-Steckverbinder verwendet werden, ist eine mehrpolige THT-Buchse viel 
einfacher zu bestücken.

> aber wohl auch fehleranfälliger.

Auch bei vorkonfektionierten Kabeln gibt es erstaunlich viele 
Verdrahtungsfehler, insbesondere vertauschte Leitungen. Ich hatte einmal 
extrem großes Glück, weil ich beim Zusammenbau eines PCs rein zufällig 
bemerkte, dass an einem Stromversorgungsstecker die gelbe und rote 
Leitung (+12V, +5V) vertauscht waren. Auch bei irgendeiner anderen 
Gelegenheit war mir schon einmal so etwas aufgefallen.

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