Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Lügen Firmen generell bei Absagen, bzw. wieso??


von EGS_TI (Gast)


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Hallo,

habe mich vor kurzem auf eine Facharbeiterstelle beworben, die sich seit 
dem 15.03.2012 in der Jobbörse des Arbeitsamtes befindet.

Nach dem Vorstellungsgespräch hat es eine Woche gedauert bis die Absage 
mit folgendem Inhalt als Email kam:

>Aus der Vielzahl der Einsendung ergaben sich jedoch Mitbewerbungen, die >dem 
Anforderungsprofil der zu besetzenden Position noch näher kamen.
Aaahja, auf einmal sollen also zuuuufällig gerade jetzt noch mehr 
Bewerbungen eingegangen sein, wo die Stelle doch schon seit dem 15.03 
ausgeschrieben ist.

Komischerweise befindet sich die Stelle immer noch in der Jobbörse und 
zusätzlich wurde diese wohl heute auch noch vom Arbeitgeber besucht:

Auf der Seite steht:
>Letzte Änderung
>30.07.2012 15:40

Soo verdammt anspruchsvoll kann doch eine Facharbeiterstelle nicht sein, 
dass einem mit einem guten Zeugnis und fortgeschrittenen 
Programmierkenntnissen nicht einmal eine Chance gegeben wird.
Am liebsten würde ich dort anrufen oder beim Chef vorbeigehen und ihm 
ins Gesicht sagen, was ich von ihm halte. Zumal ich noch herumgeführt 
wurde und das Gespräch meiner Meinung nach gut und locker verlaufen ist.


GRRRRRRRRRRRRRRRR

von Hans (Gast)


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Liegt am AGG (Allgemeines Gleichstellungsgesetz). Seitdem bekommt man 
endgültig keine ehrliche Absage mehr, weil die Angst vor Klagen zu groß 
ist.

von Ulli N. (Gast)


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>Aus der Vielzahl der Einsendung ergaben sich jedoch Mitbewerbungen, die >dem 
Anforderungsprofil der zu besetzenden Position noch näher kamen.

Das ist halt eine Standardfloskel, das darst du nicht persönlich nehmen. 
Aus irgendeinem Grund, haben sie eben einen anderen genommen, vielleicht 
hat sich nach dir noch ein Angehöriger/Verwandter eines Mitarbeiters 
o.ä. beworben. Gegen Vitamin B. ist kaum anzukommen, egal wie gut du 
bist.
Laß dich nicht entmutigen. Wut und Zorn sind keine guten Berater.

Gruß Ulli

von Wuzzelmann (Gast)


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Ja, das AGG macht es unmöglich die Wahrheit zusagen, weil sonst 
praktisch immer ein Klagegrund geliefert wird - und es wird leider auch 
von einigen Bewerben systematisch geklagt...

Also mal wieder das Gegenteil erreicht von dem was die Politik wollte...

von EGS_TI (Gast)


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Na toll -.-

von chuckie (Gast)


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Machen wir genauso. Standardfloskel. 1.: weniger Aufwand. Bei der Masse 
der Bewerber kann niemand da überall den entscheidenden Grund 
reinschreiben und 2.: die wirklichen Gründe will ich ehrlich gesagt 
nicht unbedingt vor Gericht klären müssen, bzw. kann man die nicht 
schreiben. Da tauchen Leute auf, da müsste man sonst schreiben: sie 
haben im Bewerbungsgespräch vollkommen unintelligent gewirkt, daher 
besetzen wir die Stelle lieber gar nicht, da machen sie zumindest keinen 
Schaden...
Traurig, ist aber leider gar nicht so selten der Fall.

von .... (Gast)


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chuckie schrieb:
> 2.: die wirklichen Gründe will ich ehrlich gesagt
> nicht unbedingt vor Gericht klären müssen, bzw. kann man die nicht
> schreiben. Da tauchen Leute auf, da müsste man sonst schreiben: sie
> haben im Bewerbungsgespräch vollkommen unintelligent gewirkt, daher
> besetzen wir die Stelle lieber gar nicht, da machen sie zumindest keinen
> Schaden...

Man könnte immerhin sagen, die fachliche oder soziale Kompetenz sei 
nicht ausreichend dargelegt worden. Bin gespannt, wie man dagegen klagen 
könnte.

von Michael S. (technicans)


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Hans schrieb:
> Liegt am AGG (Allgemeines Gleichstellungsgesetz). Seitdem bekommt man
> endgültig keine ehrliche Absage mehr, weil die Angst vor Klagen zu groß
> ist.

Das liegt nicht allein daran, denn das AGG gibts ja noch gar nicht
so lange.
Die Verantwortungslosigkeit vieler Unternehmen gibts aber schon seit 
Jahrzehnten obwohl diese Gesellschaft so modern, aufgeschlossen und
human sein soll. Nun erkennt man, das es mit dem Humanismus nicht
all zu weit her ist. Würde mich nicht wundern wenn der Fachkräftemangel
durch dieses Missverhältnis sogar entstanden und verschärft wurde.

EGS_TI schrieb:
> Am liebsten würde ich dort anrufen...
Ich würde mich erst mal beruhigen und tatsächlich da anrufen.
Am Telefon, besonders auf Führungsebene kann man vielleicht doch mal
versuchen, Informationen zu bekommen. Schriftverkehr ist gewöhnlich
ziemlich nüchtern und steril, aber ein Telefonat kann schon mal recht
emotional werden. Ich sehe da die einzige Chance, das man auf die Art
etwas Verantwortung einfordern kann, aber man darf den Leuten eben
nicht die Pistole auf die Brust setzen wie das beim AGG der Fall ist.
Versuch macht klug.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Die Unternehmen wären dumm die echten Gründe anzugeben, man fängt sich 
so nur juristischen ärger ein.

Mit dem AGG hat der Gesetzgeber dafür gesorgt, dass der Bewerber auf 
keinen Fall mehr mitbekommt, was nicht passt. Somit kann er auch keine 
Verbesserungen vornehmen, bzw. Defizite bekämpfen.

Nimm die Absage keinesfalls persönlich. Die Entscheidung ist gefallen 
und du kannst das nicht mehr drehen.

EGS_TI schrieb:
> Soo verdammt anspruchsvoll kann doch eine Facharbeiterstelle nicht sein,
> dass einem mit einem guten Zeugnis und fortgeschrittenen
> Programmierkenntnissen nicht einmal eine Chance gegeben wird.

Eventuell liegt der Grund sogar darin, das du zu gut bist. Wenn dich der 
Job nicht auslastet/fordert, wirst du dich nach was neuem umsehen und 
der AG kann sich nach nem neuen umsehen.

von unglaublich (Gast)


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> Aaahja, auf einmal sollen also zuuuufällig gerade jetzt noch mehr
> Bewerbungen eingegangen sein, wo die Stelle doch schon seit dem 15.03
> ausgeschrieben ist.
es gab wohl einen, der besser ins Bild paßte bzw. Du hast beim 
Vorstellungsgespräch gepatzt - außerdem was soll's, Du bist ins 
Vorstellungsgepräch gekommen, damit ist der Lebenslauf, etc. schon mal 
makellos ... was willst Du eigentlich? Es gibt keine Jobgarantie bei 
einer Bewerbung!

> Komischerweise befindet sich die Stelle immer noch in der Jobbörse und
> zusätzlich wurde diese wohl heute auch noch vom Arbeitgeber besucht:
völlig normal, die haben vielleicht schon jemand eingestellt, suchen 
aber noch jemand geeigneteren.

> Soo verdammt anspruchsvoll kann doch eine Facharbeiterstelle nicht sein,
> dass einem mit einem guten Zeugnis und fortgeschrittenen
> Programmierkenntnissen nicht einmal eine Chance gegeben wird.
vielleicht bist Du noch nicht lange genug arbeitslos - so bist Du 
überqualifiziert für die Stellenausschreibung und damit ein Bewerber, 
der anderes im Sinn hat. Solche Leute würde ich als Arbeitgeber auch 
nicht einstellen.

> Am liebsten würde ich dort anrufen oder beim Chef vorbeigehen und ihm
> ins Gesicht sagen, was ich von ihm halte. Zumal ich noch herumgeführt
> wurde und das Gespräch meiner Meinung nach gut und locker verlaufen ist.
vielleicht gab es ja auch beim Vorstellungsgespräch einen eklatanten 
Mangel Deinerseits ... darüber würde ich mal nachdenken.
Vielleicht kam Deine lockere Art am Ende nicht so gut rüber wie Du Dir 
das denkst.

> Ich würde mich erst mal beruhigen und tatsächlich da anrufen.
das bringt doch gar nichts mehr und spätestens dann hast Du bei einer 
erneuten Bewerbung dort Jahre später ganz schlechte Karten - wer will 
schon Querulanten. Auf keinen Fall da auch noch hinterher telefonieren.
Einfach woanders bewerben und gut ist es.

> Man könnte immerhin sagen, die fachliche oder soziale Kompetenz sei
> nicht ausreichend dargelegt worden. Bin gespannt, wie man dagegen klagen
> könnte.
Ganz schlechter Stil und sowas kann auch als Angriff auf die Kompentenz 
des Bewerbers verstanden werden ... man muß ja nicht immer klagen - es 
gibt ja noch ganz andere Möglichkeiten, z.B. persönliche Blacklist, 
usw., einige wenige Firmen, die mir miese Absagen geschrieben haben, hab 
ich mir jedenfalls gemerkt.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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unglaublich schrieb:
>> Ich würde mich erst mal beruhigen und tatsächlich da anrufen.
> das bringt doch gar nichts mehr und spätestens dann hast Du bei einer
> erneuten Bewerbung dort Jahre später ganz schlechte Karten - wer will
> schon Querulanten. Auf keinen Fall da auch noch hinterher telefonieren.
> Einfach woanders bewerben und gut ist es.

Die Tips von Michael S. sind leider drauf angelegt andere in die Sch.... 
zu reiten. Leider lässt er seine "Berufs/Karriereberatung" nicht sein.

von haggedicht (Gast)


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Vielleicht warst du zu teuer. Oder dem Chef hat deine Nase nicht gepaßt. 
Vielleicht warst du auch auf der falschen Schule oder kommst aus dem 
falschen Dorf/Stadt/Bundesland etc.

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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Hallo EGS_TI,

>>Aus der Vielzahl der Einsendung ergaben sich jedoch Mitbewerbungen, die >dem 
Anforderungsprofil der zu besetzenden Position noch näher kamen.

Das hat doch damit nichts zu tun, ob Du eine Absage bekommen 
hast......auch wenn der anderen Profil der Anforderung naehrr kam muss 
noch kein vetrag zustande gekommen sein.

Lassen wir doch mal beiseite, dass der AG evtl. mit den Personalannoncen 
nur billige Werbung machen will...... was soll ich denn einem Bewerer in 
der Absage schreiben?
"Sehr geehrte(r) Herr/Frau.....
ich teile Ihnen mit, dass der Bewerber, der nach Ihnen hier war, einen 
besseren Notenschnitt  mehr Erfahrung  einen schoeneren Schlips, eine 
groessere/kleinere Oberweite hatt......"

Ist doch Quatsch.
Ich schicke eine Absage ohne genauere Spezifikation.
Oder genauer: Ich schicke die garnicht. Die Personalabteilung schreibt 
das, nachdem sie mich gefragt hat ob JA oder NEIN.
So einfach ist das.
Und da weiss die PA i.A. nichtmal warum ich so entschieden habe.

Wenn mich der abgelehnte Bewerber anruft und genaueres wissen will, bin 
ich gwerne zu Auskunft bereit, ich habe mich sogar mit einem solchen 
nochmal getroffen, um ihm Tipps zu geben, wo/ wie er sich besser 
bewirbt.

Ich kann dieses ganze Geheule und Gesuelze hier nicht mehr hoeren.
Glaubt Ihr es ginge mior besser, wenn ich nach einerm Auswahlverfahen 
ueber drei Wochen und nach Interviews mit 10 Bewerbern mich fuer einen 
entscheide und der mir sagt "sorry...ich bleibe doch hier weil man mir 
hier jetzt xyz geboten hat" oder aehnliches?

Es ist doch fuer einen Betrieb zulaessig abzuwaegen, ob er glaubt, einen 
noch besseren Kandidaten zu finden und dafuer eine Stelle laenger 
unbesetzt laesst oder einen Kompromisskandidaten anstellt und dann 
lanegerfristig nicht froh mit ihm wird.

Frag Dich immer "was wuerde ICH tun, wenn das meine Firma waere?"


Gruss

Michael

von so läufts (Gast)


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wir hatten auch mal eine Stelle für einen Entwicklungsingenieur 
ausgeschrieben. Es gab viele Bewerbungen von geeigneten Kandidaten. Die 
wurden auch eingeladen und bekamen alle den internen Vermerk "kniF".
kniF = kommt nicht in Frage
Eingestellt wurde stattdessen ein unbrauchbarer Wirtschaftsingenieur, 
der völlig know-how-frei ist und bleibt.
Heute wissen wir, daß das die Verwandschaft von der Personaltussi ist.
Das läuft halt wie in der Politik.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Michael Roek schrieb:
> Lassen wir doch mal beiseite, dass der AG evtl. mit den Personalannoncen
> nur billige Werbung machen will...... was soll ich denn einem Bewerer in
> der Absage schreiben?

Dann hätte der AG ihn nicht zum Vorstellungsgespräch einladen dürfen - 
pure Zeitverschwendung.

Michael Roek schrieb:
> Frag Dich immer "was wuerde ICH tun, wenn das meine Firma waere?"

Volle Zustimmung!

von Lebenskünstler (Gast)


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> Lügen Firmen generell bei Absagen, bzw. wieso??

Die Lügen nicht nur bei Absagen, richtig belogen wirst du bei Zusagen.

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Wenn die Firmen 10+ Bewerber haben und eh schon klar ist das man sie 
nicht einstellt, warum sich dann die Mühe machen einen Grund zu finden? 
Versetze dich mal in die Lage des Einstellers. Würdest du dir die Mühe 
machen alle ein persönliches Schreiben zu schicken? Du bekommst doch 
nichts dafür, außer Klagen und Sätze wie "Das lasse ich mir aber nicht 
gefallen! Das geht jetzt zu meinem Anwalt!" Da hat keiner Lust darauf.

Es ist nur schade das man sich so nicht verbessern kann. Ich bin mir 
sicher dass viele ihr Fehlverhalten ändern wenn man sie darauf hin 
weist. Mit dieser Absagementalität geht das natürlich nicht. Das ist 
aber nicht die Schuld von dir, EGS_TI. Einfach nicht darüber aufregen, 
wobei ich selber weiß dass es nicht so einfach ist wie ich es gerade 
sage.

von Michael S. (technicans)


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Michael Roek schrieb:
> Hallo EGS_TI,
>
>>>Aus der Vielzahl der Einsendung ergaben sich jedoch Mitbewerbungen, die >dem
> Anforderungsprofil der zu besetzenden Position noch näher kamen.
>
> Das hat doch damit nichts zu tun, ob Du eine Absage bekommen
> hast......auch wenn der anderen Profil der Anforderung naehrr kam muss
> noch kein vetrag zustande gekommen sein.
Natürlich nicht, weil hier die Willkür muntere Partys feiert.
> Lassen wir doch mal beiseite, dass der AG evtl. mit den Personalannoncen
> nur billige Werbung machen will...... was soll ich denn einem Bewerer in
> der Absage schreiben?
> "Sehr geehrte(r) Herr/Frau.....
> ich teile Ihnen mit, dass der Bewerber, der nach Ihnen hier war, einen
> besseren Notenschnitt  mehr Erfahrung  einen schoeneren Schlips, eine
> groessere/kleinere Oberweite hatt......"
Eine sachliche Liste der Anforderungen die erfüllt/nicht erfüllt waren
wäre doch mal was aber das kostet ja Arbeit und das will man sich ja 
nicht antun. Auch wäre eine Möglichkeit das anonymisierte Profil der 
erfolgreichen Mitbewerbers zu erhalten, damit man einen Anhaltspunkt für
die künftigen Bemühungen im Bildungsbereich zu haben.
> Ist doch Quatsch.
Klar, weil es dir prima in den Kram passt.
> Ich schicke eine Absage ohne genauere Spezifikation.
Wie ein Lemming, Hauptsache mit dem Strom schwimmen und sich später über 
Personalmangel beklagen.
> Oder genauer: Ich schicke die garnicht. Die Personalabteilung schreibt
> das, nachdem sie mich gefragt hat ob JA oder NEIN.
> So einfach ist das.
> Und da weiss die PA i.A. nichtmal warum ich so entschieden habe.
Wenn ihr im Innenverhältnis nicht kommuniziert, kein Wunder.
> Wenn mich der abgelehnte Bewerber anruft und genaueres wissen will, bin
> ich gwerne zu Auskunft bereit, ich habe mich sogar mit einem solchen
> nochmal getroffen, um ihm Tipps zu geben, wo/ wie er sich besser
> bewirbt.
Wenigstens etwas, aber die Bereitschaft würde ich dann auch Bewerbern 
mitteilen. Dann haben wenigstens die die Wahl.
> Ich kann dieses ganze Geheule und Gesuelze hier nicht mehr hoeren.
Nun, Hunde die heulen, beißen nicht. Wäre nämlich nicht sehr erfreulich.
> Glaubt Ihr es ginge mior besser, wenn ich nach einerm Auswahlverfahen
> ueber drei Wochen und nach Interviews mit 10 Bewerbern mich fuer einen
> entscheide und der mir sagt "sorry...ich bleibe doch hier weil man mir
> hier jetzt xyz geboten hat" oder aehnliches?
Aus deinem Blickwinkel sind Bewerber sicher nur ein Ware, keine 
Menschen.
> Es ist doch fuer einen Betrieb zulaessig abzuwaegen, ob er glaubt, einen
> noch besseren Kandidaten zu finden und dafuer eine Stelle laenger
> unbesetzt laesst oder einen Kompromisskandidaten anstellt und dann
> lanegerfristig nicht froh mit ihm wird.
Sicher hat er das Privileg, genauso wie Arbeitnehmer die Freiheit
haben um Firmen die spinnen einen riesen Bogen zu machen. Nur wer macht
dann die Arbeit?
> Frag Dich immer "was wuerde ICH tun, wenn das meine Firma waere?"
Sozialkompetent und Verantwortungsbewusst sein, vielleicht?

Insgesamt betrachtet entsteht so von Firmen ein Bild, wo man sich dann
überlegt ob man sich nicht lieber mit dem Jobcenter gelegentlich rum 
ärgert.

Ulrich S. schrieb:
> Leider lässt er seine "Berufs/Karriereberatung" nicht sein.

Wenn sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt nicht zum besseren ändert, 
kaum.

von Personler (Gast)


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Wie sozialkompetent bist Du denn?

Du hattest ja durch die Bank Probleme bei deinen vielen Ex-Arbeitgebern. 
Das ist statistisch schon sehr auffällig und lässt ganz andere 
Hypothesen zu, als "Arbeitgeber sind schlecht".

von studi (Gast)


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Unser Michl hier im Forum hat ganz andere Probleme.
Vermutlich bringt er's im Bett nich.

von MaWin (Gast)


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> Aus der Vielzahl der Einsendung ergaben sich jedoch Mitbewerbungen, die > dem 
Anforderungsprofil der zu besetzenden Position noch näher kamen.

Die suchen halt jemanden, der noch besser und noch billiger ist,
und das seit einem halben Jahr. Das ist echter Facharbeitermangel.


Wenn du allerdings beim Arbeitsamt bist, würde ich diese Absage
und die Tatsache daß der Job noch gelistet wird, deinem Bearbeiter
vorlegen. Der ist ja auch an Vermittlungen interessiert, und kann
der Firma durchaus den Marsch blasen.

von Lebenskünstler (Gast)


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> Autor: Personler (Gast)
> Datum: 31.07.2012 10:13

> Wie sozialkompetent bist Du denn?

Schon wieder dummes Zeug !

> Autor: studi (Gast)
> Datum: 31.07.2012 10:16

> Unser Michl hier im Forum hat ganz andere Probleme.

Da ist er nicht allein !

von tex (Gast)


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Diverse Firmen beschäftigen die AA und Personalabteilungen damit, 
Stellen auszuschreiben, die gar nicht existieren. Das IAV ist ein 
Paradebeispiel dafür. Sinn dieser Aktion ist es, den Rahm des 
Arbeitsmarkes abzuschöpfen oder den Nachweis zu erbringen, dass man 
versucht, Defizite in der Gleichstellung zu beseitigen. Es werden dann 
Stellen die für Behinderte oder Frauen geeignet sind ausgeschrieben, 
aber eben nie besetzt, denn die Abteilung kann zwar beweisen, dass sie 
die Stellen ausgeschrieben hat, niemand kann jedoch beweisen, dass sich 
auch jemand auf die Stelle beworben hat.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Michael S. schrieb:
>> Frag Dich immer "was wuerde ICH tun, wenn das meine Firma waere?"
> Sozialkompetent und Verantwortungsbewusst sein, vielleicht?

Machen die ja. Darum hast du auch keinen Job!

von Personler (Gast)


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Good Point! =)

von Stephan (Gast)


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Vielleicht hatte eine Mitbewerberin große Brüste. Und das war dem Cheffe 
wichtig.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:

> Wenn du allerdings beim Arbeitsamt bist, würde ich diese Absage
> und die Tatsache daß der Job noch gelistet wird, deinem Bearbeiter
> vorlegen. Der ist ja auch an Vermittlungen interessiert, und kann
> der Firma durchaus den Marsch blasen.

Ich fürchte, Du verkennst die Situation in DE.

Zur AG-Seite sind die Damen und Herren der AA lammfromm - man könnte 
auch sagen: sie kriechen einem in den Allerwertesten.

Empfand/empfinde ich (als Arbeitgeber) als sehr unangenehm.

zum Thema:
Aufgrund der neuen Gesetzeslage würd eich vermutlich im Anschreiben auch 
sehr unspezifisch bleiben. Ansonsten finde ich aber den Hinweis auf den 
Telefonkontakt gut. Man sollte dem Bewerber schon mitteilen, warum er 
durchgefallen ist - oder auch einfach Tipps geben.

Mich hat man schon nach einer Absage auf eine Initiativbewerbung(!) hin 
angerufen und sich bedankt, weil ich in dem Schrieb zu 95% aufgelistet 
habe, was mir negativ/positiv aufgefallen war.

Es geht also auch anders.

Um nun die Überschrift zu beantworten: Nein :-)

Chris D.

von Michael S. (technicans)


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Ulrich S. schrieb:
> Machen die ja. Darum hast du auch keinen Job!

Machen die nicht. Bei denen ist es sozialfeindlich und
verantwortungslos, aber wenn man sich so wie du auf
dieser Ebene bewegt, sind vernünftige Argumente ohnehin nicht
zu erwarten. Du solltest dich lieber von den Pro-Arbeitgeber-
Vasallen hier fernhalten. Ist gesünder auf Dauer.

MaWin schrieb:
> Wenn du allerdings beim Arbeitsamt bist, würde ich diese Absage
> und die Tatsache daß der Job noch gelistet wird, deinem Bearbeiter
> vorlegen. Der ist ja auch an Vermittlungen interessiert, und kann
> der Firma durchaus den Marsch blasen.

Ja, ins eine Ohr rein und auf dem anderen wieder raus.
Bei meinem letzten Gespräch mit meiner Sachbearbeiterin sagte
die auch das die Unternehmen ausgesprochen bedingungsfeindlich
sind. Da macht es ihre Arbeit eben schwer bis unmöglich. Daher
gibts auch kaum noch Kontakte mit Firmen, es sei denn die
wollen Subventionen, aber viele haben das gar nicht nötig.

Chris D. schrieb:
> Mich hat man schon nach einer Absage auf eine Initiativbewerbung(!) hin
> angerufen und sich bedankt, weil ich in dem Schrieb zu 95% aufgelistet
> habe, was mir negativ/positiv aufgefallen war.
Bitte? Welchen Schrieb? In deinem Bewerbungsschreiben schreibst du
negatives? Ist das nicht Kontraproduktiv?

> Es geht also auch anders.
>
> Um nun die Überschrift zu beantworten: Nein :-)
Wieso, hast du doch schon mehr oder weniger oben zugegeben.
Dein Unternehmen ist ja noch jung. Wenn du erst mal durch alle Höhen
und Tiefen gegangen bist wird sich auch bei dir einiges ändern.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Chris D. schrieb:
> Mich hat man schon nach einer Absage auf eine Initiativbewerbung(!) hin
> angerufen und sich bedankt, weil ich in dem Schrieb zu 95% aufgelistet
> habe, was mir negativ/positiv aufgefallen war.

Würden das alle so handhaben, könnten die abgelehnten Bewerber an ihren 
schwächen arbeiten und sich verbessern. Das würde zwar nicht automatisch 
für mehr besetzte Stellen sorgen, aber die globale Wettbewerbsfähigkeit 
würde steigen.

Leider fängt man sich mit dem AGG nur Ärger ein - besonders schräg ist 
mir der Fall in Erinnerung geblieben:

http://www.sueddeutsche.de/karriere/diskriminierung-bei-bewerbung-ossi-wollen-wir-nicht-1.8045

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Michael S. schrieb:
> Ulrich S. schrieb:
>> Machen die ja. Darum hast du auch keinen Job!
>
> Machen die nicht. Bei denen ist es sozialfeindlich und
> verantwortungslos, aber wenn man sich so wie du auf
> dieser Ebene bewegt, sind vernünftige Argumente ohnehin nicht
> zu erwarten. Du solltest dich lieber von den Pro-Arbeitgeber-
> Vasallen hier fernhalten. Ist gesünder auf Dauer.

Würde man dich einstellen, wäre das vor allem "sozialfeindlich" 
gegenüber den Kollegen.

von Marwin (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Wieso, hast du doch schon mehr oder weniger oben zugegeben.
> Dein Unternehmen ist ja noch jung. Wenn du erst mal durch alle Höhen
> und Tiefen gegangen bist wird sich auch bei dir einiges ändern.

Nun siehst du es ja doch endlich ein, dass die Unternehmen das nicht aus 
Bosheit tun, sondern aufgrund schlechter Erfahrungen. Ein Lichtblick...

von Zittermann (Gast)


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Das Arbeitsamt respektive die Arge verlangt von den Leuten, sich auf
Alles und Jedes zu bewerben, was auch nur im Entferntesten mit dem
eigentlichen Beruf zu tun hat. Es kommt dann zu solchen kuriosen
Erscheinungen, daß von den Bearbeitern die Begriffe "SAP" und "SPS"
gleichgesetzt werden und man Menschen unter Sanktionsandrohungen
zur Bewerbung zwingt.

-> Der Bewerber wird abgelehnt (Kunststück, denn er hat vom Geforderten
   keine Ahnung)

-> Die Arge schickt den Menschen postwendend zum x-ten Bewerbungs-
   training, weil es ja offenbar an der Form des Bewerbungsschreibens
   lag

-> Der Arbeitgeber ist verärgert (Die schicken nur Idioten hier her...)

-> Der Arbeitslose ist verärgert (Das war doch klar, wenn ich mich
   als Bäcker um einen Friseurjob bewerbe...)

Im Rechnersystem der Ämter sind Stellenangebote zu finden, aber die
Adresse des Arbeitgebers ist dort nicht hinterlegt. Man muß über den
Berater gehen, doch wenn der einen nicht für geeignet hält, bekommt
man die Adresse nicht. Diese Leute arbeiten schließlich an ihrer
Existenzberechtigung und wären sonst völlig entbehrlich.

Abhilfe wäre: Jede Firma, die Leute sucht, stellt sich einen Schaukasten
vor das Grundstück, so wie früher:
               "WIR SUCHEN....
-Ingenieure
-Meister
-Facharbeiter

Ansprechpartner Herr Nudelwatz Tel:0815

Das spräche sich rum: "Sag mal Erwin, Du suchst doch Arbeit und bist
doch xxxxx - geht mal zur Firma Nudelwatz, da steht's im Schaukasten!"

Noch wichtiger: Jede Firma, die Überstunden macht, bekommt zwangsweise
einen vorher Arbeitslosen zugewiesen. Durch die sog. Bewerberprofile ist
dem Amt bekannt, was der Arbeitslose kann und somit kann man ihn genau
dorthin schicken, wo die Überstunden geschruppt worden sind.

gez. Zittermann

von Jürgen W. (lovos)


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> könnten die abgelehnten Bewerber an ihren schwächen arbeiten und sich
> verbessern.

Bzw. sie könnten in Erfahrung bringen, welche Eigenschaften sie besser 
verbergen und vertuschen.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Zittermann schrieb:
> Im Rechnersystem der Ämter sind Stellenangebote zu finden, aber die
> Adresse des Arbeitgebers ist dort nicht hinterlegt. Man muß über den
> Berater gehen, doch wenn der einen nicht für geeignet hält, bekommt
> man die Adresse nicht. Diese Leute arbeiten schließlich an ihrer
> Existenzberechtigung und wären sonst völlig entbehrlich.

Online findet man alles:

http://jobboerse.arbeitsagentur.de/vamJB/startseite.html?kgr=as&aa=1&m=1&vorschlagsfunktionaktiv=true

Wo ist das Problem?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael S. schrieb:

> Chris D. schrieb:
>> Mich hat man schon nach einer Absage auf eine Initiativbewerbung(!) hin
>> angerufen und sich bedankt, weil ich in dem Schrieb zu 95% aufgelistet
>> habe, was mir negativ/positiv aufgefallen war.
> Bitte? Welchen Schrieb? In deinem Bewerbungsschreiben schreibst du
> negatives? Ist das nicht Kontraproduktiv?

Ich bin ArbeitGEBER. Schon vergessen? Ich habe dem Bewerber abgesagt.

>> Es geht also auch anders.
>>
>> Um nun die Überschrift zu beantworten: Nein :-)
> Wieso, hast du doch schon mehr oder weniger oben zugegeben.

Eher weniger.
Wenn jemand anderes geeigneter für die Stelle ist, dann werde ich das 
auch so reinschreiben, allerdings ohne genauere Angaben. Die kann 
derjenige aber gern per Telefon erfahren.

> Dein Unternehmen ist ja noch jung. Wenn du erst mal durch alle Höhen
> und Tiefen gegangen bist wird sich auch bei dir einiges ändern.

Erstaunlich ist immer, was andere - insbesondere diejenigen, die nie 
selbstständig waren - alles über die Entwicklung von Unternehmen zu 
wissen meinen :-)

Chris D.

von Personler (Gast)


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Das ist normal.

Leute, die im Leben erfolgslos sind, versuchen anderen einzureden, dass 
sie es auch (früher oder später) sein werden.

Keine neue menschliche Charaktereigenschaft. ;)

von Zittermann (Gast)


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Voodoofrei schrieb:
>Wo ist das Problem?

Wo das Problem ist? Dann guck Dir mal die Seite an: Außer bei den Zeit-
arbeitsbuden sind die Arbeitgeberadressen anonymisiert.

Die Leute suchen NICHT nach Arbeitpläten in Görlitz, wenn sie in
Flensburg wohnen, sondern nach Arbeitsstellen in räumlicher Nähe.

Von diesem Mist sind die kostenlosen Anzeigenblätter voll und es kotzt
mich an, daß mit Steuergeldern noch "Zwischenhändler für Arbeit"
gesponsort werden!

gez. Zittermann

von Michael S. (technicans)


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Chris D. schrieb:
> Erstaunlich ist immer, was andere - insbesondere diejenigen, die nie
> selbstständig waren - alles über die Entwicklung von Unternehmen zu
> wissen meinen :-)

Altersbedingt können die das auch, wenn die von der Gründung bis heute
die Höhen und Tiefen beobachtet haben, z.B. in der Zeitung, in Foren
oder auch im persönlichem Umfeld.

Chris D. schrieb:
> Ich bin ArbeitGEBER. Schon vergessen? Ich habe dem Bewerber abgesagt.

Ne, weiß ich doch, hatte dein Post missverstanden.

Zittermann schrieb:
> Im Rechnersystem der Ämter sind Stellenangebote zu finden, aber die
> Adresse des Arbeitgebers ist dort nicht hinterlegt. Man muß über den
> Berater gehen, doch wenn der einen nicht für geeignet hält, bekommt
> man die Adresse nicht. Diese Leute arbeiten schließlich an ihrer
> Existenzberechtigung und wären sonst völlig entbehrlich.
Aber die haben Vorgesetzte und denen kann man auf die Füße treten.
> Abhilfe wäre: Jede Firma, die Leute sucht, stellt sich einen Schaukasten
> vor das Grundstück, so wie früher:
>                "WIR SUCHEN....
> -Ingenieure
> -Meister
> -Facharbeiter
Da würden sich dann doch auch wieder irgend welche diskriminiert fühlen,
also lässt mans.
> Ansprechpartner Herr Nudelwatz Tel:0815
>
> Das spräche sich rum: "Sag mal Erwin, Du suchst doch Arbeit und bist
> doch xxxxx - geht mal zur Firma Nudelwatz, da steht's im Schaukasten!"
>
> Noch wichtiger: Jede Firma, die Überstunden macht, bekommt zwangsweise
> einen vorher Arbeitslosen zugewiesen. Durch die sog. Bewerberprofile ist
> dem Amt bekannt, was der Arbeitslose kann und somit kann man ihn genau
> dorthin schicken, wo die Überstunden geschruppt worden sind.

Überstunden sind aber nicht meldeplichtig und damit wäre dieses Schwert
wohl ziemlich stumpf wie die vielen anderen auch die der Staat bisher
versucht hat. Besser wäre ein temporär wirkende Planwirtschaft auf
Personalebene, aber da würden die Arbeitgeber dann auch Methoden und
Mittel entwickeln um das zu verhindern, selbst wenn es noch Kohle vom
Staat dazu gäbe.

Ulrich S. schrieb:
> Würde man dich einstellen, wäre das vor allem "sozialfeindlich"
> gegenüber den Kollegen.

Lass das mal die Leute selbst entscheiden.

von j. c. (jesuschristus)


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> Wenn du allerdings beim Arbeitsamt bist, würde ich diese Absage
> und die Tatsache daß der Job noch gelistet wird, deinem Bearbeiter
> vorlegen. Der ist ja auch an Vermittlungen interessiert, und kann
> der Firma durchaus den Marsch blasen.

Hahahahahahahahahahahahahaha. lol.

von Zittermann (Gast)


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@Jesuschristus

Über den oben zitierten Satz hat sich manch Einer seit Stunden vor
lauter Tränenlachen noch nicht wieder eingekriegt...

:-((

gez. Zittermann

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Zittermann schrieb:
> Voodoofrei schrieb:
>>Wo ist das Problem?
>
> Wo das Problem ist? Dann guck Dir mal die Seite an: Außer bei den Zeit-
> arbeitsbuden sind die Arbeitgeberadressen anonymisiert.

In meiner Region steht immer dabei wer sucht.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Michael S. schrieb:
> Ulrich S. schrieb:
>> Würde man dich einstellen, wäre das vor allem "sozialfeindlich"
>> gegenüber den Kollegen.
>
> Lass das mal die Leute selbst entscheiden.

Haben sie doch schon längst.

von Ehmaliger Bauarbeiter (Gast)


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> Abhilfe wäre: Jede Firma, die Leute sucht, stellt sich einen
> Schaukasten vor das Grundstück, so wie früher:
>               "WIR SUCHEN....
> -Ingenieure
> -Meister
> -Facharbeiter

Also, kann nur für Süddeutschland bzw. Baden-Württemberg sprechen: Das 
ist doch schon längst Realität.

Geh mal in die ganzen Industriegebiete. Dort hängt in manchen Gegenden 
an jedem zweiten Betrieb solche Kästen mit Stellenangebote!

Das Problem ist doch: Wer über das Arbeitsamt geht, hat schon verloren. 
Das ist eine Behörde die einen Mangel verwaltet. Zum Großteil 
unvermittelbare Arbeitsmarktteilnehmer. Das trifft die Stellen-Suchenden 
wie die Stellen-Anbietenden Seiten. Geschätzt 80% Müll. Auf beiden 
Seiten.

Also: Google-Maps anwerfen, alle Industriegebiete suchen, Firmen 
recherchieren die Interessant für einen sind. Sortierte Liste 
aufstellen, z.B. nach Entfernung vom Wohnort. Dann oben die Liste 
anfangen. Web-Seiten der Firmen anschauen. Ansprechpartner herausfinden. 
Keine Stelle offen? Macht nichts, anrufen und fragen! Die meisten haben 
hier eh eine Telefon-Flat-Rate. Sobald man telefoniert hat, und eine 
positive Rückmeldung, muss die Bewerbung noch am gleichen Tag raus. Ist 
das Unternehmen in der Nähe? Also Bewerbung direkt noch am selben Tag 
persönlich abgeben!

Mal ein paar Größenordnungen: 100 Firmen zu recherchieren ist in einer 
Kalenderwoche machbar. 100 Firmen abzutelefonieren dauert zwei Tage.

Ja, das ist ein durchaus anstrengender Full-Time-Job, so eine 
Stellensuche. Systematisches, hartnäckiges und fleißiges Vorgehen führt 
praktisch immer zum Erfolg. Aber das wollen oder könne manche nicht 
verstehen. Und diese Menschen, oder auch Arbeitgeber, landen eben beim 
Amt und werden dort verwaltet. Dann können beide Seiten jammern, wie 
schlecht doch die Welt ist. Und wenn sie ihren A*sch noch nicht 
hochbekommen haben, jammern sie noch heute. Die einen über 
Facharbeitermangel, die anderen über Stellenmangel.

Amen!

von Zittermann (Gast)


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@Ehemaliger Bauarbeiter

>Also, kann nur für Süddeutschland bzw. Baden-Württemberg sprechen: Das
>ist doch schon längst Realität.


Gut, dann ist man dort schlauer bzw. vernünftiger als z.B. in Thüringen.

>Das Problem ist doch: Wer über das Arbeitsamt geht, hat schon verloren.

Das Problem ist ein anderes: Du MUSST am ersten Tag der Arbeitslosigkeit
dort erscheinen und Dich melden, falls Du keine Reserven hast, von denen
Du Dich ernähren kannst bzw. Deine Krankenversicherung bezahlen kannst.

>Keine Stelle offen? Macht nichts, anrufen und fragen!

Das wiederum erweist sich oft als Bumerang: Diese Idee haben ja auch
noch hunderte andere Arbeitslose und die Firmen reagieren extrem genervt
auf Anrufe bzw. gar nicht auf Anfragen per Brief oder Mail.

>Ja, das ist ein durchaus anstrengender Full-Time-Job, so eine
>Stellensuche. Systematisches, hartnäckiges und fleißiges Vorgehen führt
>praktisch immer zum Erfolg.

Sicher ist es das und das Amt verlangt ja auch eine bestimmte Anzahl von
Bewerbungsbemühungen pro Woche, sonst kommt der Sensenmann.

Diese Vorgehensweise des Amtes ist nicht die Lösung sondern Teil des
Problems. Besser wäre es, die Leute im ersten halben Jahr ihrer Arbeits-
losigkeit mit Arbeitslosengeld zu versorgen, aber sonst in Ruhe zu 
lassen.

Ich bin der festen Überzeugung, daß die Leute auch ohne Repressalien
so schnell wie möglich Arbeit suchen, denn:
a) ist das Geld knapp
b) braucht man Bestätigung und Anerkennung von Anderen für seine Arbeit
c) nimmt man den Leuten das Gefühl: Du bist NICHTS, Du kannst NICHTS
   und der gute Onkel Arbeitsamt muß Dich am Händchen führen und
   Dich in sinnlose Kurse stopfen. Das würde viel Geld sparen, von dem
   eine ganze Industrie von Weiterbildungsvereinen lebt und schmarotzt.

gez. Zittermann

von Lebenskünstler (Gast)


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> Autor: Zittermann (Gast)
> Datum: 31.07.2012 15:52

> Ich bin der festen Überzeugung, daß die Leute auch ohne Repressalien
> so schnell wie möglich Arbeit suchen

Falsch !

Wir haben doch hier den Willijam. Der macht auch mit Represalien keinen 
Finger krumm geschweige den ohne !

von Ich (Gast)


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2 Möglichkeiten:

Die Firma hat reichlich Zeit sich den passenden Mann / Frau für eine 
anspruchsvolle Aufgabe zu finden.
Bewerber können über Monate gesichtet und abgelehnt werden.
Nur 6 Monate in China reichen nicht aus, wir wollen (nicht unbedingt 
brauchen) 12 Monate.
Das Unternehmen darf das aber so nicht schreiben, denn wenn man aus 
mangelnden Chinesisch Kenntnissen abgelehnt wird, diese Stelle wird aber 
von einem besetzt der kaum Sprachkenntnisse hat, könnte ggf. geklagt 
werden.

Eine Firma sucht von jetzt auf sofort, dann bist Du Versuchskaninchen.

@EGS_TI (Gast)

Was gefällt Dir besser?

Willst Du tatsächlich den wahren Grund hören?

haggedicht schrieb:
> Vielleicht warst du zu teuer. Oder dem Chef hat deine Nase nicht gepaßt.
> Vielleicht warst du auch auf der falschen Schule oder kommst aus dem
> falschen Dorf/Stadt/Bundesland etc.

Du warst der Personalerin nicht sexy genug oder zu sexy oder die Farbe 
deiner Schuhe passten nicht zum Gürtel oder ... .

Das müssen nicht immer fachliche Gründe sein.

von Zittermann (Gast)


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Lebenskünstler schrieb:
>Wir haben doch hier den Willijam. Der macht auch mit Represalien keinen
>Finger krumm geschweige den ohne !

Ich hätte noch erwähnen müssen, daß auch die stärksten Repressalien
einen Kranken nicht gesund machen. Es passiert oft, daß jemand seine
Arbeitsstelle verliert, weil er z.B. nach 35 Jahren Arbeit körperlich
nicht mehr so leistungsfähig ist, wie einst. Natürlich schreibt das
in der Kündigung niemand so, weil das an sich kein Kündigungsgrund wäre.
"Der Kollege Knödelwappler wurde aus Gründen der Umgestaltung des
Arbeitsablaufes freigesetzt".

Onkel Amt liest diesen Text und schon stopft man Kollegen Knödelwappler
in den nächsten Lehrgang zum Erlernen von Hallenhalma in Verbindung
mit Unterwasser-Billard -in der Hoffnung, die sog. 
"Vermittlungshemmnisse"
zu beseitigen.

Vernünftig wäre: Was kann der Mann sonst noch, was er auch im körperlich
eingeschränkten Zustand tun kann, bzw. was würde er sich selbst 
zutrauen.


gez. Zittermann

von Michael S. (technicans)


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Zittermann schrieb:
> Vernünftig wäre: Was kann der Mann sonst noch, was er auch im körperlich
> eingeschränkten Zustand tun kann, bzw. was würde er sich selbst
> zutrauen.

Vernünftig? Ne, vernünftig wäre wenn man als Amt dem Bürger gegenüber
haftbar wäre wenn die keinen Job akquirieren, denn das sollte eigentlich
deren Job sein und zwar nach beruflichen Vorgaben des Arbeitnehmers.
Packen dies es nicht und liegt die Schuld beim Amt, müsste der AN
ein wenig mehr Geld als Entschädigung bekommen um sich selbst was zu 
überlegen z.B. sich selbst zu bilden (Bücher kosten auch Geld).
Passt was nicht der Wirtschaft, dann wäre es ja kein Thema
bedarfsgerecht zu schulen, aber das wurde ja jahrelang wegen
Sparmaßnahmen der Regierung mit schöner Regelmäßigkeit abgewürgt.
Jetzt gibts Geld dafür, aber kaum geeignete Maßnahmen die passen
würden.
Ein Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz ist politisch und rechtlich
machbar, aber ein passender Job anscheinend nicht.

Ich schrieb:
> Das müssen nicht immer fachliche Gründe sein.

Die Personaler schauen auf die Bewerbungsform und der Fachentscheider
in den Abteilungen auf die Noten und der Chef auf die Kontinuität der
Beschäftigungen. Arbeitslosen werden als faule Schweine stigmatisiert,
gibt ja genug. Pessimismus ist da verbreiteter als der Optimismus.

Ich schrieb:
> Willst Du tatsächlich den wahren Grund hören?

Kann auch gut sein das du als nicht naiv genug eingestuft wurdest
um bei denen in die Falle der abhängigen Beschäftigung zu tappen, was
in der Praxis heißt, das du in eine Funktion eingestellt wirst und
sonst aufgrund des weitreichenden Weisungsrechts fast alles mit dir
machen lassen musst. Das Gehalt was man dir bietet und nicht das was
du gern hättest, hat in deinen Augen natürlich fürstlich zu sein,
selbst wenns nur Almosen sind. Erst wenn diese Bedingungen erfüllt
sind, dann biste beinahe der Richtige. In der Probezeit gibts dann
noch weitere Fallen.

Ulrich S. schrieb:
> Haben sie doch schon längst.

Gähn, lass dir mal was besseres einfallen, wird ja schon stumpf.

Zittermann schrieb:
> Das Problem ist ein anderes: Du MUSST am ersten Tag der Arbeitslosigkeit
> dort erscheinen und Dich melden, falls Du keine Reserven hast, von denen
> Du Dich ernähren kannst bzw. Deine Krankenversicherung bezahlen kannst.

Ich kann mich irren, aber sollte es nicht so sein das du schon 3 Monate
vorher denen Bescheid geben sollst, spätestens wenn du erfährst, das der 
Job endet, also sehr lange bevor du wirklich auf der Straße stehst?

Die wollen/sollen den Amtsapparat nämlich schon früh in Gang setzen
damit Arbeitslosigkeit erst gar nicht entsteht. Klappt nur eben nicht
immer.

von cäsar (Gast)


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weil es zum thema passt, werfe ich einen buchtipp in die runde:

"Im Kern getroffen" von Bernd Sprenger

http://www.amazon.de/Im-Kern-getroffen-Selbstwertgef%C3%BChl-wiederfinden/dp/3466307007/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1343747228&sr=8-1


"Kurzbeschreibung

Immer mehr Menschen fragen sich: Bin ich überhaupt noch wer? Die moderne 
Gesellschaft greift permanent ihr Selbstwertgefühl an: Hoch 
qualifizierte Manager verlieren aufgrund von Umstrukturierungsmaßnahmen 
ihren Arbeitsplatz, gut ausgebildete Fachkräfte sind mit Anfang 50 nicht 
mehr vermittelbar, andere haben jahrzehntelang gearbeitet und müssen 
jetzt massive Rentenkürzungen hinnehmen [...]"
(Zitat Ende)

kann das buch nur wärmstens empfehlen!

(bei interesse das buch vielleicht lieber über die buchhandlung an der 
ecke bestellen und nicht bei a....., die entwerten lt. presseberichten 
ihre mitarbeiter/auslieferer anscheinend ebenfalls)

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