Forum: HF, Funk und Felder Das Handy und die Mikrowelle


von Dennis (Gast)


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Hallo zusammen,

Ich hätte eine Verständnisfrage zur Funktionsweise der Gitterdichtung in 
der Tür einer Mikrowelle bzw. zur Schirmung des Dingens allgemein. 
Angenommen die übrigen Wände sind ideal leitend und werden mit dem 
Schließen der Tür verbunden, dann ist doch anzunehmen, dass nach der 
Hohlleitertheorie die Schirmdämpfung umso höher ist, je kleiner die 
Maschenweite gegenüber der Wellenlänge ist.
Lege ich mein Handy in die Mikrowelle, zeigt es folgende RX-Level an:

Je nach Position unterschiedlich, nachfolgend jene Werte mit größter 
Dämpfung.

Tür  offen  geschlossen   Schirmdämpfung

WLAN  -41dBm  -84dBm    43dB
GSM1800  -61dBm  -66dBm    5dB

Mir ist bewusst, dass der Herd für eine "Betriebsfrequenz" von 2,4GHz 
ausgelegt ist. Da die Wellenlänge von GSM länger ist, hätte ich hier 
jetzt allerdings eine höhere Schirmdämpfung erwartet.
Wo kann mein Denkfehler liegen?

Da die Wabenstruktur fast kreisförmig ist, nehme ich an, dass die 
Polarisation eine untergeordnete Rolle spielt.
Der Kreisdurchmesser der Waben schätze ich auf 1-2mm.

Vielleicht hat ja einer ne Idee...

MfG

Dennis

von Christian B. (casandro)


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Nö, das ist ziemlich unabhängig von der Wellenlänge. Dein Mobiltelefon 
ist einfach ein sehr schlechtes Messgerät. Die wenigsten Mobiltelefone 
werden darauf getrimmt genaue Leistungsmesswerte zu bestimmen, besonders 
nicht bei GSM. (bei UMTS ist das was anderes, da ist die Leistung 
wichtiger)

von Peter (Gast)


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>Tür      offen  geschlossen   Schirmdämpfung
>WLAN     -41dBm  -84dBm         43dB
>GSM1800  -61dBm  -66dBm          5dB

Deiner Gesundheit zuliebe solltest Du den Mikrowellen-Grill NIEMALS mit 
nicht verschlossener Türe betreiben!

von (prx) A. K. (prx)


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Peter schrieb:
> Deiner Gesundheit zuliebe solltest Du den Mikrowellen-Grill NIEMALS mit
> nicht verschlossener Türe betreiben!

Hat er auch nicht. Das war ziemlich sicher die Empfangsqualität vom 
Handy, in der abgeschalteten Mikrowelle gemessen. Mit dem üblichen 
Einsatz eines solchen Gerätes hatte das nichts zu tun, ihn interessierte 
nur die für eine Abschirmung ähnlicher Frequenzen konstruierte Tür.

von Mikrowellenmann (Gast)


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Peter schrieb:
>>Tür      offen  geschlossen   Schirmdämpfung
>>WLAN     -41dBm  -84dBm         43dB
>>GSM1800  -61dBm  -66dBm          5dB
>
> Deiner Gesundheit zuliebe solltest Du den Mikrowellen-Grill NIEMALS mit
> nicht verschlossener Türe betreiben!
Mikrowellen gehen ohne Modifikation auch gar nicht erst an wenn die Tür 
offen ist.
Er hat "gemessen" was von WLAN oder GSM noch beim in der Mikrowelle 
stehenden Handy noch ankommt (offen, geschlossen) und nicht was von 
einer offen betriebenen Mikrowelle noch beim Handy ankommt (mal davon 
abgesehen, dass das Handy dort wohl keine Änderung zeigen würde)

von (prx) A. K. (prx)


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Mikrowellenmann schrieb:
> einer offen betriebenen Mikrowelle noch beim Handy ankommt (mal davon
> abgesehen, dass das Handy dort wohl keine Änderung zeigen würde)

Sicher? Ich wär nicht überrascht, wenn sehr wohl eine Wirkung auf das 
Handy aufträte. Wenn auch eine eher endgültige.

von Mikrowellenmann (Gast)


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Ich glaube kaum, dass der GSM/WLAN Transceiver IC einen Empfangspegel 
anzeigt wenn es sich nicht um ein Nutzsignal handelt. Und eine 
Mikrowelle jaucht halt um die 2.4 GHz rum und zwar ohne "Protokoll"

von HF-Werkler (Gast)


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Hallo Dennis,

Dennis schrieb:
> Ich hätte eine Verständnisfrage zur Funktionsweise der Gitterdichtung in
> der Tür einer Mikrowelle bzw. zur Schirmung des Dingens allgemein.
> Angenommen die übrigen Wände sind ideal leitend und werden mit dem
> Schließen der Tür verbunden,

Genau hier beginnt der Fehler. Die elektromagnetische Türdichtung ist 
auf die Arbeitsfrequenz der Mikrowelle abgestimmt und somit eben nicht 
"breitbandig". Das wurde mit Absicht so gemacht, da ein normale leitende 
Metallverbindung in einer Küche zu schnell korrodiert, verschmutz oder 
sonstig nicht mehr leitend genug wäre, mit den verbundenen 
gesundheitlichen Gefahren bei der Leistung einer Mikrowelle.

D.h. die Türdichtung bzw. Schirmung funktioniert nur bei 2.45GHz am 
besten.

Gruss

von Helmut L. (helmi1)


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Das ganze ist als Resonazdichtung bekannt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hohlleiter

Funktioniert nur bei der richtigen Frequenz

von GehEssÄhm (Gast)


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Mikrowellenmann schrieb:
> Ich glaube kaum, dass der GSM/WLAN Transceiver IC einen Empfangspegel
>
> anzeigt wenn es sich nicht um ein Nutzsignal handelt. Und eine
>
> Mikrowelle jaucht halt um die 2.4 GHz rum und zwar ohne "Protokoll"

Genau! Auch wenn ich noch kein Transceiver IC mit Pegelanzeige gesehen 
habe, dafür gibts doch das Bit Pattern im Flash  ;-)

Der angezeigte Pegel entspricht dem der eingebuchten Zelle.
Da eine Mikrowelle wohl kaum die Anforderungen einer GSM Basisstation 
erfüllt, läuft auch kein "Protokoll" und das Handy kann sich nicht 
einbuchen. Zumal der Mikrowellenfrequenzbereich für GSM1800 auch nicht 
beim Suchlauf nach dem Einschalten gescannt wird.
Keine Zelle, in der das Mobiltelefon eingebucht ist - > keine 
Pegelanzeige.
Für welche Frequenz sollte in diesem Fall der Pegel auch angezeigt 
werden, GSM 1800 besteht nicht nur aus einer.

von Dennis (Gast)


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Danke für Eure Gedanken.

NEIN, ich nutze die Mikrowelle nicht als Basisstation! Aber als 
WLAN-Jammer würde sie sicher etwas taugen.

Ich hatte mit dem Handy nur qualitativ festgestellt, dass die 
Gesamtschirmung des Herds nicht breitbandig ist.

Ich komme langsam dahinter. Die Resonanzdichtung dämpft wie bei einer 
Schirmkabine vermutlich breitbandig, die Türdichtung funktioniert nach 
einem anderen Prinzip, weil  eine einfache metallische Kontaktierung 
Verschmutzen kann, wenn der Brei mal wieder überkocht. Danke an 
HF-Werkler für den Hinweis.

Dazu Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Leitungstheorie#Sonderfall_.CE.BB.2F4
Beim Mikrowellenherd ist die "Türdichtung" ein umlaufendes Band aus 
einem λ/4-Kanal, der exakt 3 cm breit ist und dessen Metallflächen sich 
nicht berühren. Diese Breite passt zu der vom Magnetron erzeugten 
Wellenlänge 12 cm. Damit gelingt es auch ohne Verwendung störanfälliger 
Kontakte, das elektromagnetische Strahlungsfeld im Innenraum 
"einzusperren".

Also pfeifen die GSM-Signale hier durch? Ich verstehe nur nicht ganz, wo 
dieser Kanal genau liegen soll:
http://bilder2.eazyauction.de/ebaykonkurshaus/artikelbilder/7755.jpg

Zur Leistungsmessung:
Bei der letzten Labormessung mit unserem Stabilock ist der RXL schon 
ziemlich genau gewesen. Mich interessieren eh nur die Pegeldifferenzen.
Apropos, angenommen ich kenne die Antennenwirkfläche im Handy, kann ich 
dann über die Fernfeldformel
S=E^2/ 377 Ohm
das E-Feld ganz grob überschlagen? Oder wäre das zu unseriös?
MfG
Dennis

von Michael K. (charles_b)


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Dennis schrieb:

> Lege ich mein Handy in die Mikrowelle, zeigt es folgende RX-Level an:
>
Was ist das den für ein Handy? Entweder ein ganz altes von der deutschen 
Bundespost aus dem Servicebereich oder eines mit ner app drauf?

von HF-Werkler (Gast)


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Hallo,
mit den richtigen Messmitteln (Basisstationssimulator), zeigt jedes 
GSM-Mobiltelefon (sogar Remote an die Basisstation) während einer 
Verbindung den RX-Level an. Das ist Teil der Sendeleistungsregelung von 
GSM und Teil des Standards.

Gruss

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Obacht, Dennis,

> Ich komme langsam dahinter. Die Resonanzdichtung dämpft wie bei einer
> Schirmkabine vermutlich breitbandig
Ist Dir an der Formulierung nicht schon etwas aufgefallen?
Eine Lambda/4-Sackleitung stellt einen Kurzschluss dar. Aber sehr 
schmalbandig.

Zum Gitternetz - die Maschenlänge muss nur klein sein gegenüber der 
Wellenlänge und die Masche unendlich gut leitend - oder die Dämpfung ist 
nur begrenzt.

Ciao
Wolfgang Horn

von Denis (Gast)


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Ja, habe mir eine App dafür geschrieben (Android-OS).

Ok. Danke. Dann hoffe ich darauf, dass das Magnetron auch auf der 
richtigen Frequenz herumstrahlt.
Schirmwirkung für WLAN-Kanal 4 is also schon mal um die 99,99%. Ich 
denke, damit kann man leben; Man muss ja nicht mit der Nase an der 
Scheibe kleben. Meine alte low-cost Mikrowelle kommt übrigens auf den 
gleichen Wert.

MfG und vielen Dank.

von Michael K. (charles_b)


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HF-Werkler schrieb:
> Hallo,
> mit den richtigen Messmitteln (Basisstationssimulator), zeigt jedes
> GSM-Mobiltelefon (sogar Remote an die Basisstation) während einer
> Verbindung den RX-Level an. Das ist Teil der Sendeleistungsregelung von
> GSM und Teil des Standards.
>
> Gruss

Ok, also in der Sendetechnik steckt das Teure am RX-Level messen.

von Michael K. (charles_b)


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Denis schrieb:
> Ja, habe mir eine App dafür geschrieben (Android-OS).
>
> Ok. Danke. Dann hoffe ich darauf, dass das Magnetron auch auf der
> richtigen Frequenz herumstrahlt.
> Schirmwirkung für WLAN-Kanal 4 is also schon mal um die 99,99%. Ich
> denke, damit kann man leben; Man muss ja nicht mit der Nase an der
> Scheibe kleben. Meine alte low-cost Mikrowelle kommt übrigens auf den
> gleichen Wert.
>
> MfG und vielen Dank.

Ne app, die Strahlungslevel anzeigt? Cool. Oder gehört die App zum 
entsprechenden Sendemastsimulator (den ein Privatmensch ja kaum haben 
dürfte)?

von GehEssEhm (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Ne app, die Strahlungslevel anzeigt? Cool.

"Strahlungslevel" ... sletsame Bezeichnung für ne Empfangsfeldstärke, 
aber bitte ...

>  Oder gehört die App zum
> entsprechenden Sendemastsimulator (den ein Privatmensch ja kaum haben
> dürfte)?

Naja, um nur den Mast zu simulieren reicht ein Bauingenieur ;-)
Falls du einen Protokolltester meinst, der z.B. eine BTS (Base 
Transceiving Station) simuliert, bist du so mit ner viertel Million Euro 
dabei (Rohde & Schwarz oder Agilent). Für den Preis bekommst du schon 
was Anständiges. Wenn du allerdings mehrere Zellen simulieren willst, 
wird's nochmal richtig teuer.

von Maddin (Gast)


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Mikrowellenmann schrieb:
> Ich glaube kaum, dass der GSM/WLAN Transceiver IC einen Empfangspegel
> anzeigt wenn es sich nicht um ein Nutzsignal handelt. Und eine
> Mikrowelle jaucht halt um die 2.4 GHz rum und zwar ohne "Protokoll"

Das liegt aber auch nur daran, dass während der "Messung" kein Paket 
reintrudelt und deshalb dieser Pegel nicht ausgewertet wird.

Das Prinzip z.B. des RSSI beruht auf der "Messung" der Leistung im 
aktuellen Kanal. Das passiert direkt auf PHY Ebene und dafür sind Pakete 
eben nur notwendig, weil diese die RSSI-Messung "auslösen". Wenn die 
Mikrowelle da reinbratzt dann ist der RSSI in dem Moment eben anders.

Es gibt andere Parameter die dies anders lösen. (Korrelationsgrad usw.)

Ob die Implementierung von RSSI überall (wenn vorhanden) die gleiche ist 
weiß ich nicht.

Auch der Begriff der Messung ist hier relativ zu verstehen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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GehEssÄhm schrieb:
> Der angezeigte Pegel entspricht dem der eingebuchten Zelle.
> Da eine Mikrowelle wohl kaum die Anforderungen einer GSM Basisstation
> erfüllt, läuft auch kein "Protokoll" und das Handy kann sich nicht
> einbuchen. Zumal der Mikrowellenfrequenzbereich für GSM1800 auch nicht
> beim Suchlauf nach dem Einschalten gescannt wird.
> Keine Zelle, in der das Mobiltelefon eingebucht ist - > keine
> Pegelanzeige.
> Für welche Frequenz sollte in diesem Fall der Pegel auch angezeigt
> werden, GSM 1800 besteht nicht nur aus einer.

Das Standardprozedere zumindest bei GSM ist aber so:
Das Handy wird eingeschaltet und ist erstmal nicht eingebucht und sucht 
nun alle Kanäle ab. Die Basisstation die den höchsten Empfangspegel 
bringt, wird dann zuerst versucht, wenn sie nicht im Setup verboten 
(Menü "Netze" bzw. Daten der SIM-Karte) wurde. Dort loggt sich das Handy 
also ein und danach wird es vom Netz gesteuert, z.B. an die nächste 
Station übergeben. Mutiert dann sozusagen zu einem Zombie.

Daher können die Handys den Empfangspegel recht genau bestimmen. Sobald 
es eingeloggt ist, kann es dann auch die Entfernung bestimmen über eine 
Laufzeitmessung. Empfangspegel und Laufzeit bestimmen dann die 
Reihenfolge, in der alle Basisstationen betrachtet werden (und es dann 
dem Netz auch erlauben, bei einer Bewegung sowohl Geschwindigkeit als 
auch Richtung des Handys zu bestimmen für den Soft-Handover zur nächsten 
Station...).
Man muß die Anzeige-Funktion nur aufrufen können, um an diese Daten zu 
kommen. Netz-Monitor. Nicht sonderlich gerne von den Netzbetreibern 
gesehen...

Der klassische Fall wäre ein Notruf. Dafür ist keine Autorisierung 
notwendig und es wird sofort die Basisstation mit der höchsten 
Empfangsstärke 'aufgesucht'. Die Basisstation nimmt den Notruf als 
bevorrechtigten Ruf an und kickt notfalls andere niederpriorisierte 
Gespräche aus den eigenen Kanälen zur nächsten Ebene raus.

Da gabs auch mal einen Fehler, daß Notrufe bei besetzten 'Gassen' nicht 
weitergeleitet wurden. Wurde irgendwann korrigiert.
Dann gabs auch Handys die Notrufe erkannten, obwohl es keine waren und 
so lustige Dinge. Oder PIN-Nummern, die 112 enthielten und das Handy 
schaltete auf Notruf um. Deswegen wurden eine zeitlang PINs nur ohne 
112-Sequenz vergeben...
Naja, daß so am Rande.

von HF-Werkler (Gast)


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GehEssEhm schrieb:
> Falls du einen Protokolltester meinst, der z.B. eine BTS (Base
> Transceiving Station) simuliert, bist du so mit ner viertel Million Euro
> dabei (Rohde & Schwarz oder Agilent). Für den Preis bekommst du schon
> was Anständiges. Wenn du allerdings mehrere Zellen simulieren willst,
> wird's nochmal richtig teuer.
Es gibt durchaus Möglichkeiten, das ganze erschwinglicher zu 
realisieren. Schau dir mal OpenBTS und USRP an.

Mal abgesehen davon gibt es einfache Geräte (auch von R&S oder ) 
manchmal um die 5-10k im Gebrauchtmarkt. Und selbst eine "grosse" Box 
kommt kaum auf eine Viertel Mio.

von GehEssEhm (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Dort loggt sich das Handy
> also ein und danach wird es vom Netz gesteuert, z.B. an die nächste
> Station übergeben. Mutiert dann sozusagen zu einem Zombie.

Nein, das stimmt nicht. Im Idle-Mode (keine dedezierte Verbindung) 
bestimmt das Mobiltelefon selbst, ob und zu welcher Nachbarzelle es 
wechselt Reselection). Grundlage hierfür ist der schon genannte RX-Level 
der eingebuchten Zelle und eine Liste mit den stärksten Nachbarzellen, 
die das Mobiltelefon zu pflegen hat.

Was du meinst ist "Handover" während eines Calls. Hier bestimmt das 
Netzwerk, da es seine Resourcen am besten kennt und somit auch optimal 
verteilen kann.

von GehEssEhm (Gast)


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HF-Werkler schrieb:
> Mal abgesehen davon gibt es einfache Geräte (auch von R&S oder )
> manchmal um die 5-10k im Gebrauchtmarkt. Und selbst eine "grosse" Box
> kommt kaum auf eine Viertel Mio.

Als Privatmann werde ich mir mit Sicherheit keinen Protokolltester 
zulegen.
Und als Profi würde ich nicht bei einer Firma arbeiten wollen, die sich 
ihre Ausrüstung am Gebrauchtmarkt besorgt.

Hast du überhaupt eine Vorstellung davon, was beispielsweise ein 
Agilent-System kostet, das 8 GSM Zellen inclusive GPRS/EDGE simulieren 
kann kostet?

Und auch eine einzelne "Box" mit diversen SW Erweiterungen kommt eben 
doch schnell in den von mir genannten Bereich. Hierbei handelt es sich 
ja schließlich nicht um Geräte, die massenweise verkauft werden.

von GehEssEhm (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Sobald
> es eingeloggt ist, kann es dann auch die Entfernung bestimmen über eine
> Laufzeitmessung. Empfangspegel und Laufzeit bestimmen dann die
> Reihenfolge, in der alle Basisstationen betrachtet werden (und es dann
> dem Netz auch erlauben, bei einer Bewegung sowohl Geschwindigkeit als
> auch Richtung des Handys zu bestimmen für den Soft-Handover zur nächsten
> Station...).

Noch ne kleine Ergänzung:
Die Laufzeit spielt für das Mobiltelefon keine Rolle. 
Zellwechselentscheidungen in IDLE (Reselections) werden aufgrund des 
RX-Levels der eingebuchten Zelle und der Nachbarzellenliste (RX-Levels 
der Nachbarzellen) vom Mobiltelefon getroffen.
Was du mit "Reihenfolge, in der alle Basisstationen betrachtet werden" 
ist mir leider nicht klar.
Ein Handover gibt es im IDLE Mode nicht. Nur während einer dedizierten 
Verbindung.
Hier entscheidet das Netzwerk aufgrund des vom Mobiltelefon zu 
liefernden Measurement Reports.

Soft-Handovers gibt es in GSM nicht, nur Hard-Handovers.
Ansonsten bräuchtest du 2 Transceiver, da ein GSM Handover ja immer mit 
einem Frequenzwechsel verbunden ist.

von HF-Werkler (Gast)


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GehEssEhm schrieb:
> Die Laufzeit spielt für das Mobiltelefon keine Rolle.
Das mag für den Zellwechsel gelten, aber für die Normeinhaltung bei der 
Slotzuteilung ist die Zeitkorrektur (und damit die indirekt die 
Laufzeitmessung) entscheidend.

http://de.wikipedia.org/wiki/Timing_Advance

von GehEssEhm (Gast)


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HF-Werkler schrieb:
> Datum: 10.08.2012 11:12
> >
> GehEssEhm schrieb:
>
>> Die Laufzeit spielt für das Mobiltelefon keine Rolle.
>
> Das mag für den Zellwechsel gelten, aber für die Normeinhaltung bei der
>
> Slotzuteilung ist die Zeitkorrektur (und damit die indirekt die
>
> Laufzeitmessung) entscheidend.
>
>
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Timing_Advance

Kein Widerspruch.

Mein Beitrag bezog sich aber auf den IDLE Mode und die 
Entscheidungsgrundlage zur Reselection.
Die Slotzuteilung ist übrigens Sache der BTS, nicht der Mobilen.

Vergiss bitte Links auf Wikipedia in diesem Zusammenhang. Die Artikel 
sind oft oberflächlich und ungenau.
Das Schöne an GSM (GPRS, EDGE, UMTS, LTE, etc.) ist doch, das die 
Spezifikationen öffentlich verfügbar sind, wenngleich sie Laien 
möglicherweise etwas im Magen liegen bleiben.
Hier einer meiner Lieblingslinks:
http://www.3gpp.org/specification-numbering

von ich bin ein gast ob es dem server gefällt oder nic (Gast)


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Interessanter Thread!

GehEssEhm schrieb:
> Das Schöne an GSM (GPRS, EDGE, UMTS, LTE, etc.) ist doch, das die
> Spezifikationen öffentlich verfügbar sind,
Um wie viele (zehn?)tausend Seiten geht es da?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Zuviele ;-)

> "Soft-Handovers gibt es in GSM nicht, nur Hard-Handovers"

Soft: Gespräch bleibt bestehen
Hard: Gesprächsabbruch

von GehEssEhm (Gast)


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Wieso, willst du etwa alle lesen?
Ich schlage vor, du konzentrierst dich auf ein Thema.

von ich bin ein gast ob es dem server gefällt oder nic (Gast)


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Och nur so aus Interesse... Lesen werde ich das Zeug bestimmt nicht, das 
ist ein paar Nummern zu hoch für mich. :-/

von GehEssEhm (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Soft: Gespräch bleibt bestehen
> Hard: Gesprächsabbruch

Das stimmt so zusammengekürzt nicht oder du hast es falsch verstanden.

Das Gespräch bleibt selbstverständlich immer bestehen, sonst wäre es ein 
Call Drop und kein Handover.

Allerdings bleiben beim Softhandover (z.B. bei UMTS) die alte und die 
neue Verbindung eine kurze zeitlang gleichzeitig bestehen, um auch ja 
keine Paketverluste zu haben.

Bei GSM ginge dies gar nicht, da ein Handover hier immer auch einen 
Frequenzwechsel bedeutet. Bei UMTS geht dies, da hier dieselbe Frequenz 
verwendet wird, nur der Code ist ein anderer.

Daher nochmal, GSM kann nur Hard-Handovers.


... aber ich glaube, ich muss mich bei Dennis entschuldigen und den 
gekaperten Thread zurückgeben ;-)

von GehEssEhm (Gast)


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ich bin ein gast ob es dem server gefällt oder nic schrieb im Beitrag 
#2789431:
> Och nur so aus Interesse... Lesen werde ich das Zeug bestimmt nicht, das
> ist ein paar Nummern zu hoch für mich. :-/

Ja gut, ich gebe zu, ich kann mir nur schwer vostellen, dass diese Specs 
für Leute, die nicht in der Branche arbeiten von großem Interesse sind.
Wikipediaartikel über das Thema gibt es ja wie Sand am Meer. Was mich 
persönlich an vielen dieser Artikel stört ist, dass sie mir an vielen 
Stellen einfach zu ungenau sind und dadurch evtl. falsch interpretiert 
werden können.

Für den interssierten Laien sind sie aber wahrscheinlich genau das 
Richtige.

... es gab übrigens mal einen Beitrag der Sendung mit der Maus, der den 
Mobilfunk bzw. die Funktionsweise eines GSM Netzes erklärt hat. Der 
Beitrag hat mich echt fasziniert, der war Klasse.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ja, der Beitrag der Maus war klasse.

Was den Handover angeht: Hatte das mal so erklärt bekommen. Da es von 
einem GSM-Supplier kam, auch nicht weiter hinterfragt. Es ging auch 
nur um GSM, nix UMTS.
Ich kann mich nur daran erinnern, daß im Anfang von GSM in DE bei 
Eigenbewegung oft Gespräche zusammenbrachen - selbst auf Landstraßen und 
Autobahn in manchen Regionen ganz normal, und ganz extrem nervig. Da 
wurde was völlig unausgegorenes den Leuten superteuer verkauft.
War ganz üblich und ein wesentliches Argument für die Weiterbenutzung 
des C-Netzes.

von ham (Gast)


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GehEssEhm schrieb:

> ... es gab übrigens mal einen Beitrag der Sendung mit der Maus, der den
> Mobilfunk bzw. die Funktionsweise eines GSM Netzes erklärt hat. Der
> Beitrag hat mich echt fasziniert, der war Klasse.


Hier kann man sich das Video nochmals anschauen:

http://www.youtube.com/watch?v=UyWy4UBXadQ
http://www.youtube.com/watch?v=U8nyhA48xP8

von Rudi (Gast)


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GehEssEhm schrieb:
> bist du so mit ner viertel Million Euro
> dabei (Rohde & Schwarz oder Agilent)

Angeber!
Unser CMU200 (R&S) hat ein zehntel davon gekostet!!

von GehEssEhm (Gast)


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Rudi schrieb:
> GehEssEhm schrieb:
>
>> bist du so mit ner viertel Million Euro
>
>> dabei (Rohde & Schwarz oder Agilent)
>
>
>
> Angeber!
>
> Unser CMU200 (R&S) hat ein zehntel davon gekostet!!

Tja, jedem die Ausrüstung, die er verdient!
Ich sage ja nicht, dass es nicht auch billiger geht.

von William L. (sirwilli)


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Gibt es einen Mikrowellenherd, der bei geöffneter Tür betrieben werden 
kann? Kann ich mir nicht vorstellen!!!!!!!

Gruss

Bruce

von Helmut L. (helmi1)


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Bruce L. schrieb:
> Gibt es einen Mikrowellenherd, der bei geöffneter Tür betrieben werden
> kann? Kann ich mir nicht vorstellen!!!!!!!

Kann man aber aus jedem machen :=)

von somni (Gast)


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Peter schrieb:
>>Tür      offen  geschlossen   Schirmdämpfung
>>WLAN     -41dBm  -84dBm         43dB
>>GSM1800  -61dBm  -66dBm          5dB
>
> Deiner Gesundheit zuliebe solltest Du den Mikrowellen-Grill NIEMALS mit
> nicht verschlossener Türe betreiben!

vergleiche hier:
http://www.youtube.com/watch?v=28reNNevJ3s

(video auf ca. 11 min und 11 sec stellen)

von Michael K. (charles_b)


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somni schrieb:
> Peter schrieb:
>>>Tür      offen  geschlossen   Schirmdämpfung
>>>WLAN     -41dBm  -84dBm         43dB
>>>GSM1800  -61dBm  -66dBm          5dB
>>
>> Deiner Gesundheit zuliebe solltest Du den Mikrowellen-Grill NIEMALS mit
>> nicht verschlossener Türe betreiben!
>
> vergleiche hier:
> http://www.youtube.com/watch?v=28reNNevJ3s
>
> (video auf ca. 11 min und 11 sec stellen)

Also, der Trick wenn man mal keinen Dosenöffner hat, ist auch nicht 
schlecht (Minute 5 - 6).

Aber: War den die Mikrowelle NACH dem Knall aus? Wenn der 
Freischaltbolzen bei der Explosion abgerissen wurde könnte es doch sein, 
dass das Dings weiter mikrowellt - und Wigald bruzzelt sich dann sein 
Resthirn.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Verschlüsselte Links ohne Kurzinhaltsangabe und dann noch von Heinis aus 
der TV-Unterhaltung. Toll.

von Dennis (Gast)


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Ja, sehr wissenschaftlich. Besonders das letzte Experiment. Was wohl 
Hoecker's Mutti dazu sagt, wenn sie vom Einkaufen zurückkommt?
Um seinen Verstand mache ich mir keine Sorgen; es besteht aber die 
Gefahr, dass sein Kopf zum Hohlraumresonator wird.

Gut zu wissen, wofür man Rundfunkgebühren zahlt. Das ganze ist wohl aber 
der Einschaltquote geschuldet - leider.

MfG

Dennis
(Starter des entarteten Threads)

von Robert Schultheiss (Gast)


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Also ich benutze meine Mikrowelle ja eher, um mir dann was zu essen und 
nicht um Experimente mit meinem Handy zu machen :D Hab mir letztens son 
richtig gutes Teil von Ristormarkt zugelegt. Die vorletzte in der Liste 
hier:
http://www.ristormarkt.de/komplementare-kochgerate/mikrowellen.html
Wer weiß vielleicht erzielst du ja auch andere Ergebnisse mit einer 
anderen Mikrowelle.

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