Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Navigationsgerät entwickeln?


von ibo (Gast)


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Wie kann ich ein Navigationsgerät selber basteln? Ich würde gern fertige 
Karten benutzen können! Ist das überhaupt möglich?

von Frank (Gast)


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Hardware: portabler Computer mit Touchscreen, Kartenleser, Soundausgabe 
und GPS-Modul.
Software: geeignetes Betriebssystem (z.B. Linux oder Windows CE) und 
geeignete Software (selber machen, kaufen oder Open Source Projekt 
finden)

von STK500-Besitzer (Gast)


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OpenMaps.org oder so?!

von M. K. (sylaina)


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Kommt auf dein Wissensstand an bzgl. Programmierung. Die Hardware dürfte 
relativ einfach sein, es muss ja nur ein GPS-Empfänger seine Daten (also 
Längen und Breitengrad) an die Software weiterreichen. Aber die Software 
muss dann ackern und von dem Punkt aus, den der GPS-Empfänger nennt, 
eine gültige Route zum vorgegebenen Zielort berechnen. Das ist sicher 
nicht so leicht wie es klingt.
Also, was kannst du denn schon?

von fonsana (Gast)


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Ich benutze navit auf einem Linuxrechner und das tut was ich erwarte.

fonsana

von spess53 (Gast)


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Hi

>Ist das überhaupt möglich?

Kommt darauf an, was es können soll.

Beitrag "Re: Zeigt her Eure Kunstwerke !"

MfG Spess

von Karl H. (kbuchegg)


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ibo schrieb:
> Wie kann ich ein Navigationsgerät selber basteln? Ich würde gern fertige
> Karten benutzen können! Ist das überhaupt möglich?


In diesem Forum ist es oft so, dass das die falsche Frage ist.
Die richtige Frage lautet: Ist es FÜR MICH möglich?

Und da fehlt eine Zutat: Nämlich über welches Wissen und Können du 
bereits verfügst. Das kannst aber nur du korrekt einschätzen.

von ibo (Gast)


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Michael Köhler schrieb:
> Aber die Software
> muss dann ackern und von dem Punkt aus, den der GPS-Empfänger nennt,
> eine gültige Route zum vorgegebenen Zielort berechnen. Das ist sicher
> nicht so leicht wie es klingt.
> Also, was kannst du denn schon?

Mein erstes Ziel ist es, auf der Karte meine aktuelle Position anzeigen 
zu lassen. Kann ich das auf einem µC machen? wie zB. den SAM3S EK?

von Karl H. (kbuchegg)


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ibo schrieb:
> Michael Köhler schrieb:
>> Aber die Software
>> muss dann ackern und von dem Punkt aus, den der GPS-Empfänger nennt,
>> eine gültige Route zum vorgegebenen Zielort berechnen. Das ist sicher
>> nicht so leicht wie es klingt.
>> Also, was kannst du denn schon?
>
> Mein erstes Ziel ist es, auf der Karte meine aktuelle Position anzeigen
> zu lassen. Kann ich das auf einem µC machen? wie zB. den SAM3S EK?

Sei mir nicht böse.
Aber so wie du fragst, ständig 'kann man das machen, kann ich das 
machen', fehlt dir wohl alles an Voraussetzungen.

Das ist kein Wochenendprojekt!
Das ist kein Einsteigerprojekt!
Das ist nichts, was im nächsten halben Jahr für einen Einsteiger 
realisierbar ist!
Das ist nichts, was du selbst billiger herstellen kannst als die 
Industrie


Du musst erst mal krabbeln lernen, dann gehen, dann laufen. Und dann 
kannst du dich zum New York Marathon anmelden. Die Dinge müssen in 
dieser Reihenfolge laufen. Nicht umgekehrt.


"Kann man das auf einem µC machen?"
Was glaubst du, was in diversen käuflichen Navis drinnen ist?
Natürlich kann MAN das machen. Das ist aber nicht die entscheidende 
Frage.
MAN kann auch Herzklappen operieren. Nur ich kanns nicht.

von ibo (Gast)


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Ja ok ich habe es falsch formuliert! Auf welchem µC kann man es machen? 
Es soll möglichst alles drauf sein :D GPS + Display(~4Zoll) + geeigneter 
Prozessor + Beschleunigungssensor + Lagesensor usw :D ich weiss das ist 
zuviel verlangt aber ein großteil sollte drauf sein :D

von fonsana (Gast)


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Kauf Dir ein Smartphone, da ist die ganze Hardware drin.
Die Software auch, die kannst Du ja dann neu erfinden oder SW benutzen, 
die es schon als OS gibt. Im Idealfall bringst Du Deine Faehigkeiten in 
eines der OS-Projekte z.B. Navit ein und hilfst, dieses weiterzubringen.

fonsana

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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ibo schrieb:
> Auf welchem µC kann man es machen?
Nimm einen 32-Bit ARM, der hat ausreichend Rechenleistung.

> Es soll möglichst alles drauf sein :D
Und möglichst nichts kosten. Klar.

> GPS + Display(~4Zoll) + geeigneter Prozessor + Beschleunigungssensor
> + Lagesensor usw :D
> ich weiss das ist zuviel verlangt aber ein großteil sollte drauf sein
Auf keinem uC ist das drauf. Ein uC ist nur der Rechenknecht, der Rest 
ist Peripherie. Ach übrigens: sind schon Ferien?

von Bon z'O (Gast)


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Das Anzeigen der Position auf einer Karte ist eine relativ einfache 
Sache. Man hat eine Karte als Bitmap hinterlegt, mit den Koordinaten 
fuer linken, rechten, obere,n unteren Rand und das GPS gibt die 
Position. Dann sind es 2 lineare gleichungen und man hat das Pixel. Das 
kann man auch auf einem Mega8 rechnen. Eine Bitmapkarte auf ein 
Grafikdispaly schmieren kann der Mega8 auch. Unter einem Mega32 oder so 
wuerd ich aber nichts machen, denn die haben zuwenig Beinchen. War's das 
?

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Also nochmal: "Das ist nichts, was du selbst billiger herstellen kannst 
als die Industrie"

Und in deinem Fall kommt noch: "Das ist nichts, was du selbst besser 
herstellen kannst als die Industrie" dazu.

Warum kaufst du dir dann nicht einfach ein TomTom und bastelst, bei 
Bedarf, am drunterliegenden Linux rum?

von UltraSchwall (Gast)


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Hallo,
wie kann ich ein Kernfussionsreaktor im Taschenformat bauen?
Der soll alles können. Mit Beschleunigungssensor und GPS.
Geht das überhaupt? Er soll 9 Terrawatt leistung haben.
Kan ich dafür ein 8051 nehmen? Reichen 0,5er Litzen?



omg manche Leute. :D

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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Michael Köhler schrieb:
> Das ist sicher nicht so leicht wie es klingt.

Eigentlich ist das garnicht so kompliziert. Am einfachsten ist ein 
Backtracking-Algorithmus, der sich den "besten" Weg sucht. Dann noch 
angereichert mit einem Filter (keine Autobahnen, keine Wasserstraßen, 
keine Fuß- und Radwege, nicht verkehrtherum in eine Einbahnstraße...).
Das ganze kann man recht "einfach" in ein SQL-Skript packen; dann ist es 
"nur" noch eine Datenbankabfrage.

Das komplizierte ist eher die Datenbasis und die richtigen Filter.
Wenn die gewünschte Strecke gefunden ist, muss diese nur noch irgendwie 
angezeigt werden.

Am kompliziertesten ist die Positionsbestimmung selber. GPS-Koordinaten 
reichen hier nicht aus.

Es muss ein Angleichungsalgorithmus her. Die GPS-Koordinaten stimmen 
nicht immer genau mit der Straße überein. Der Algorithmus muss dafür 
sorgen, dass trotzdem eine Position auf der (richtigen) Straße erkannt 
wird. Problematisch ist es, wenn mehrere Straßen parallel laufen.

Bei Abzweigungen muss geprüft werden, ob sowas überhaupt möglich wäre 
(wieder Datenbankabfrage; von einer Brücke auf die darunterliegende 
Straße zu wechseln ist halt unwahrscheinlich). Ist die Position nicht 
mehr eindeutig, muss geraten werden (also erst einmal annehmen, dass die 
gewählte Route weiter befolgt wird) - passt die Position nicht mehr, 
muss die passende Alternative geprüft werden. Eventuell nochmal Strecke 
neu berechnen.

Sooo kompliziert ist das ganze also nicht.

von Karl H. (kbuchegg)


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Christian H. schrieb:

> Sooo kompliziert ist das ganze also nicht.

Wenn in endlicher Zeit die kürzeste Verbindung von Palermo nach Berlin 
gerechnet werden soll, dann wirds komplizierter.

Vom Prinzip her ist es einfach, da geb ich dir schon recht. Aber 
zwischen dem Prinzip und praxistauglich liegen ungeahnte Fallstricke.

Vom Prinzip her ist ein Schachprogramm auch einfach.

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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Ich hatte vor 15 Jahren sowas ähnliches in Oracle programmiert (ca. 20 
Zeilen PL). Der Datenbestand war nicht berauschend. Eigentlich handelte 
es sich auch "nur" um fiktive Flugstrecken (alle Wege mit gleichem 
Kostenfaktor; teilweise Einbahnwege).
Die Berechnung des Traveling-Salesman-Problems dauerte da etwa 6 
Sekunden. Die Berechnung einer einfachen Route ging unter einer Sekunde 
durch.

Eine Navigationsanwendung ist im Prinzip nichts anderes. Es kommt halt 
drauf an, wieviele Streckendaten und Filterdaten vorhanden sind.

Mein Navi benötigt für eine innerdeutsche Strecke ca 10 Sekunde für eine 
Route. Das ist meist aber nur eine Näherung. Eine 100%ige Berechnung 
wird länger dauern.

Ich wollte damit aber nicht sagen, dass es leicht ist.

Speziell ging es mir darum, dass nicht die Wegsuche das Pronlem ist, 
sondern dass die Positionsbestimmung und Bewegungserkennung viel 
komplizierter ist.

von heinz (Gast)


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Zum Thema Wegbestimmung kann man mal hier
http://code.google.com/p/monav/
schauen. Das Prog. rechnet von Portugal nach Sibirien in Sekunden 
Bruchteilen (OSM Karten). Das hat übrigens 1 Person geschrieben. Und das 
bisschen Hardware kriegt der auch noch hin ;)

Gruss Heinz

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