Forum: Platinen Wie löte ich SMD (Festspannungsregler)


von André R. (andr_r23)


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Hi,

habe das meiste alles problemlos per Hand löten können. Da ich aber mit 
einem Stink normalem Lötkolben hantiere bekomme ich jetzt aber ein 
Problem bei meinem Festspannungsregler. Der hat ne riesige massefläche 
und muss auf die Platine wie mach ich das am geschicktesten, so dass das 
Lötzinn wirklich überall drunter fliesst?

Massefläche vorverzinnen und dann durch heißmachen den regler 
draufwerfen? Ich habs noch nicht probiert aber mir ist rätselhaft wie 
der wirklich 100%igen Kontakt bekommen soll. Kann leider nicht mit 
Heissluft löten!

von Lars W. (larsw)


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Was für einen Spannungsregler hast du denn? Poste mal einen link vom 
Datenblatt, dann verstehen wir vielleicht dein Problem.

von André R. (andr_r23)


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von M. Schwaikert (Gast)


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Ich tippe auf SOT-223 oder SOT-252?

Dann: Zuerst die Beinchen anlöten und dann die Massefläche. Dabei mit 
der Spitze des Lötkolbens genau in die Ecke Lötfahne und Massefläche 
drücken. Durch zufuhr von Lötzinn und Flussmittel läuft das Zinn von 
selbst unter deie Lötfahne.

von André R. (andr_r23)


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M. Schwaikert schrieb:
> Ich tippe auf SOT-223 oder SOT-252?
>
> Dann: Zuerst die Beinchen anlöten und dann die Massefläche. Dabei mit
> der Spitze des Lötkolbens genau in die Ecke Lötfahne und Massefläche
> drücken. Durch zufuhr von Lötzinn und Flussmittel läuft das Zinn von
> selbst unter deie Lötfahne.

Danke, ich hätts anders probiert

von M. Schwaikert (Gast)


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André R. schrieb:
> Danke, ich hätts anders probiert

Es gibt kein Richtig oder Falsch. Die Einen machen es so, die anderen so 
und jeder ist natürlich von seiner Methode überzeugt :)

Wenn Du die Massefläche zuerst anlötest, kann es passieren, dass sich 
durch die Adhäsion das IC verschiebt. Und dann wieder auslöten wird 
nicht gerade angenehm.

Immer darauf achen: Lieber eine dicke Spitze für Masseflächen (damit 
genügend Wärme zugeführt wird) und aufhören, wenn die Beinchen sich 
ablöten ;)

von Basti (Gast)


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Den löte ich so wie du es dir schon gedacht hattest... funktioniert 
prima... musst halt den Lötkolben etwas hochfahren und am besten den IC 
gleich zuerst auf die Platine, damit nichts anderes durch die Hitze 
Schaden nimmt...

Die Beine zuerst klingt für mich etwas unsinnig. Da müsste man ja dann 
beim Massefläche-löten die Beine etwas verbiegen...

Aber so wie jeder mag :)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Basti schrieb:
> Die Beine zuerst klingt für mich etwas unsinnig. Da müsste man ja dann
> beim Massefläche-löten die Beine etwas verbiegen...
Nein, da wird nichts "hochgebogen", denn das Zinn fließt ganz von allein 
zwischen Kühlpad und Leiterahn.

Ich löte auch immer erst die Pins an, und zum Schluss wird noch der 
klitzekleine Spalt zwischen Bauteil und Platine mit Zinn "gefüllt". Viel 
Zinn ist da gar nicht nötig.

von Basti (Gast)


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Achso macht ihr das... ist dann der kleine Spalt beabsichtigt oder meint 
ihr den der eh entsteht?
Konnte mir nicht vorstellen, dass sich da das Lötzinn drunter zieht und 
hab erst das Pad angelötet... Muss ich beim nächsten mal auch so 
probieren...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Basti schrieb:
> Achso macht ihr das... ist dann der kleine Spalt beabsichtigt oder meint
> ihr den der eh entsteht?
Spalt? Mehr als 0,2mm sind das sicher nicht, wenn nicht vorher an den 
Pins hermgebogen wurde. Und falls doch: einfach draufdrücken, dann liegt 
das Bauteil hübsch plan auf dem Pad auf...

von Thomas B. (thomasbarends)


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Schau mal auf EEVblog #186 - Soldering Tutorial Part 3 - Surface Mount
(Englisch, fuerchte ich...) auf
http://www.youtube.com/watch?v=b9FC9fAlfQE
Ab der 31. minute Loetet er einen SMD Spannungsregler fest.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo M. Schwaikert.


> Dann: Zuerst die Beinchen anlöten und dann die Massefläche. Dabei mit
> der Spitze des Lötkolbens genau in die Ecke Lötfahne und Massefläche
> drücken. Durch zufuhr von Lötzinn und Flussmittel läuft das Zinn von
> selbst unter deie Lötfahne.

So mache ich das auch. Allerdings verzinne ich vorher eines von den Pads 
für die Beinchen (aussenliegend, aber links oder rechts ist egal) ganz 
leicht. Dann kann ich beim Festlöten dieses Beinchens, welches ich 
zuerst löte, mithilfe einer Pinzette das Bauteil noch ausrichten.
So ist die Gefahr geringer, das es schief liegt.
Ok, auf dem Labortisch vieleicht nicht für jeden nötig, aber im Feld, wo 
es mal wackeln kann, oder für Leute mit zittrigen Händen sinnvoll.

Wenn ich dabei Feststelle, dass das Kupfer der Platine schon etwas zu 
vergammelt zum guten Löten ist, verzinne ich vorher noch das Pad für die 
Massefläche. Aber wirklich nur ganz dünn, so was überbleibt, wenn ich 
mit Entlötlitze das überschüssige Lötzinn wegsauge.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Martin S. (sirnails)


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Hallo Bernd,

ja, so kann man es sich natürlich leichter machen. Ein leichtes Zittern 
am ersten Beinchen und schon liegt das Teil schief drauf. Ich persönlich 
habe recht gute Erfahrungen mit verzinnten Pads gemacht (wenn sie das 
nicht eh schon sind). Ich drücke dann einfach die Lötspitze kurz auf das 
erste und letzte Beinchen um diese nur ein klein wenig festzukleben und 
fange dann mit dem zweiten Beinchen an, einzulöten.

von HildeK (Gast)


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Wenn ich die Platine selbst entwerfe, dann mache ich unter das große Pad 
eine Durchkontaktierung/Bohrung mit etwa 2-3mm Durchmesser. Damit kann 
man von der Rückseite zentral mit dem Lötkolben noch Wärme zuführen, 
wenn unten sowieso noch Platz ist, füge ich noch eine zusätzliche 
Kühlfläche hinzu.

Hilfreich ist auch, die Platine vor dem Löten (Entlöten) auf etwa 100°C 
zu erwärmen. Dann ist die notwendige Temperaturdifferenz für den 
Lötvorgang geringer. Das ist besonders bei mehrlagigen Platinen mit 
großen Flächen von Vorteil.

von RGB-Bastler (Gast)


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Ich löte die Regler mit einem konventionellem 100W Lötkolben. Meine 
Lötstation hat mit 48W einfach zu wenig Power und man muss ewig 
draufrumbraten. Mit dem Grossen gehts in wenigen Sekunden. Ach ja, alle 
Pads vorher verzinnt und die Beinchen zuerst angelötet.

Hatte es auch mal mit SMD-Lötpaste probiert. Hab nen Klecks Paste 
zwischen Pad und IC plattgedrückt und bin dann mit dem Lötkolben dran. 
Hat eine kleine Explosion gegeben und die Paste ist an den Seiten 
rausgespritzt. Nachher war keine Hohlkehle zu sehen und ich habe doch 
noch Lötzinn zugeben müssen. Mein Fazit: Das mit der Paste war Quatsch.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo RGB-Bastler.


> Hatte es auch mal mit SMD-Lötpaste probiert. Hab nen Klecks Paste
> zwischen Pad und IC plattgedrückt und bin dann mit dem Lötkolben dran.
> Hat eine kleine Explosion gegeben und die Paste ist an den Seiten
> rausgespritzt. Nachher war keine Hohlkehle zu sehen und ich habe doch
> noch Lötzinn zugeben müssen. Mein Fazit: Das mit der Paste war Quatsch.

Nicht ganz. Zu schnell zu Heiss gemacht. Die Flüssigkeit muss Zeit 
haben, sachte zu verdunsten. Sonst verdampft sie schlagartig mit der von 
Dir beschriebenen Wirkung.
Wenn HildeK wie angegeben, auf 100°C vorheizt (und das langsam) passiert 
das wohl nicht.

Tatsächlich bin ich auch nicht so der Freund von Lötpaste beim 
Handlöten. Sie hat nur eine beschränkte Lagerzeit, und wenn man als 
Handlöter zu wenig braucht, ist die Ampulle schnell überlagert....auch 
bei Lagerung im Kühlschrank.

Sehr sinnvoll zum Handlöten ist aber DÜNNER Flussmittel gefülter 
Lötdraht (0,5 mm oder weniger). 1 mm oder gar 1,5 mm Llötdraht nur für 
Through hole oder gröbere Sachen verwenden!

Lötdraht überlagert wenigstens nicht, solange er nicht korrodiert....

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Axel R. (Gast)


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>>http://www.youtube.com/watch?v=b9FC9fAlfQE
1:34 "1206 is a Monster. Stevie Wonder can solder this" UUps.

Axelr.

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