Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Rasenmäher Motorbremse Asynchronmotor


von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Der Rasenmäher meienr Schwester springt nur noch widerwillig an. Der 
Motor ist ein einphasiger Asynchron-Motor mit 16 uF 
Phasen-Schieb-Kondensator.

Der Motor hat wohl eine "Motorbremse", in Form einer Bremsscheibe und 
kleinen Bremsklötzen. Diese Scheint nicht/nicht/immer/nicht genügend zu 
lockern, um den Motor freizugeben und einen Anlauf zu ermöglichen

Kennt jemand das zugrunde liegende Prinzip (Link oder Suchbegriffe würde 
schon reichen), wann und unter welchen Bedingungen deise Bremse 
"loslässt", und den Motor einen Anlauf gestattet?

Der Kondensator als Verursacher kann es "eigentlich" nicht sein, ich 
hatte diesen mit einem anderen neuen, sowie einen weiteren gebrauchten 
getauscht, beidesmal das selbe Verhalten: Mal springt der Mäher an, mal 
brummt er nur noch. Meine Schwester ist sich nicht ganz sicher, ob der 
jemals ein laut vernehmliches "klack" von sich gegeben hat bei 
Bestromung (sowas hatte ich woanders gelesen, daß das die Bremse löst)

von flying knife (Gast)


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Könnte sein: RST, Robert Stahlschmidt (-Motoren), Wuppertal?, 
Bielefeld?. Baut(e?) in D! Hundertausende davon: Hat (ausgelaufen?) ein 
Patent auf "Schnellstopp" (mechanisch) von Rasenmähermotoren.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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auf dem Motor steht folgendes:

atb
BSRBF 0,75/2-C58

von Hunt W. (hunt_work_er)


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bei einer mechanischen Bremse könnte ich mir (fast) nur vorstellen, dass 
die Bremse durch ziehen am Griff (Hebel) gelöst wird. Sobalt dieser 
losgelassen wird geht der Motor natürlich aus, aber zusätzlich werden 
die Bremsbacken nicht mehr gehalten und der Motor gestoppt.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Hunt Worker schrieb:
> mechanischen Bremse

es ist keine mechanische Bremse. Das geschieht alles elektrisch

Am Griff selbst ist dieser typische Rasenmäher-Schalter, welcher nur 
durch Betätigung eines roten Sicherheitsknopfes erlaubt, daß man den 
"Griff" des Schalters zum Griffrahmen des Mähers drandrücken kann. Der 
Schalter schaltet Null und Phase zu bzw ab.

von flying knife (Gast)


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ATB kenn ich als Motorenhersteller, es gibt aber verschiedene. Er kann 
die Technik auch lizensiert haben (der Rasenmäherhersteller). Schwierig, 
so aus der Ferne und ohne Bild.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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ich mach morgen mal ein Foto

von flying knife (Gast)


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to late for answer.
Die Lösung von RST war rein mechanisch (genial preisgünstig und 
sicher!).

von flying knife (Gast)


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nochmal to late.
Der "rote" oben am Bügel ist der "Totmann" (Totfrau) Schalter. Die 
Freigabe, der normvorgeschriebene Schnellstopp damit das Messer nicht 
nachläuft muß nichts damit zu tun haben (==> wenn mechnisch).
Habe mit diesen Motoren in viel zu tun gehabt, ich würde als erstes den 
(die) C (Anlauf(selten)- Betriebskondensator) überprüfen.

von Hunt W. (hunt_work_er)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> Der Motor hat wohl eine "Motorbremse", in Form einer Bremsscheibe und
> kleinen Bremsklötzen. Diese Scheint nicht/nicht/immer/nicht genügend zu
> lockern, um den Motor freizugeben und einen Anlauf zu ermöglichen

Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> es ist keine mechanische Bremse. Das geschieht alles elektrisch

passt nicht
wie wäre es denn, wenn das ganze magnetisch funktioniert?: Magnete 
ziehen die Bremsklötzte weg?
naja... wäre schon sehr ungewöhnlich ;)

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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flying knife schrieb:
> ich würde als erstes den
> (die) C (Anlauf(selten)- Betriebskondensator) überprüfen.

hab ich ja schon, siehe oben:

> Der Kondensator als Verursacher kann es "eigentlich" nicht sein, ich
> hatte diesen mit einem anderen neuen, sowie einen weiteren gebrauchten
> getauscht, beidesmal das selbe Verhalten

Es  ist nur 1 Kondensator verbaut.

Hunt Worker schrieb:
> Wegstaben Verbuchsler schrieb:
>> es ist keine mechanische Bremse. Das geschieht alles elektrisch
>
> passt nicht
> wie wäre es denn, wenn das ganze magnetisch funktioniert?

Na sicher wird es irgendwie (elektro-)magnetisch funktionieren. Aber 
halt nicht mechanisch, wo irgendein Seilzug irgendwas wegzieht ...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> Meine Schwester ist sich nicht ganz sicher, ob der
> jemals ein laut vernehmliches "klack" von sich gegeben hat bei
> Bestromung (sowas hatte ich woanders gelesen, daß das die Bremse löst)

Genau dieses Klacken machen beide meine Rasenmäher, der eine ist ein 
30cm China Modell, der andere ein Wolf mit 45cm Schnittbreite. Ich 
vermute mal, das durch den langen Gebrauch viel Dreck in der Mechanik 
gelandet ist und eine gründliche Demontage und Reinigung das Problem 
lösen wird, wenn nicht gerade ein Lagerschaden vorliegt.
Leg dir ein bisschen Kugellagerfett bereit und die Chancen stehen gut, 
das das Dings bald wieder schnurrt.

von Rainer (Gast)


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von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Rainer schrieb:
> http://www.wer-weiss-was.de/theme131/article5377077.html
>
> Rainer

danke für den Link, da war ich auch schon drauf gestossen. "Mein" Motor 
entspricht genau der Beschreibung. "Meine" Brems-Scheibe selbst ist ja 
noch beweglich, aber ich glaube, ich werde den Motor doch mal 
vollständig zerlege - viel verlieren kann ich ja nicht


ach ja, unter dem Schlagwort "Bremsmotor" hab ich einige Links gefunden, 
aber noch keinen der das zugrunde liegende Wirkprinzip konsistent 
erklärt

von flying knife (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier ist das Patent von dem ich sprach, es enthält eine nette Zeichnung 
die das Prinzip verdeutlicht. Vielleicht ist die Konstruktion bei Deinem 
Motor ähnlich... (sorry, das mit dem C ist bei mir untergegangen).

von Ben _. (burning_silicon)


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Kann man mal wieder sehen, mit dem modernen möchtegern-sicheren Schrott 
hat man nur Ärger...

Opa hatte einen Rasenmäher, einfach einen etwa 2kW Motor auf einen 
Blechkasten mit seitlichem Gras-Auswurf geschraubt, Messer an die Achse, 
vier Räder dran, die bis zur Erde reichen, Griff dran, Kabel in die Dose 
und ab geht's. Schalter? Wozu Schalter? Bremse?? Das Ding soll drehen, 
mähen, metzeln - aber sicher nicht bremsen...!

Das Ding hab ich als kleiner Pimpf oftmals und über Jahre hinweg durch 
den Garten geschoben sobald ich das körperlich drauf hatte. Und meine 
Finger sind alle noch dran. Jeder weiß, daß man nicht in die Nähe des 
Messers fasst, solange das Ding dreht. Natürlich läuft das eine ganze 
Weile nach, aber in dieser kann man schon mal das Kabel aufrollen. Das 
Messer saubermachen kann man auch danach noch, am besten sitzend, mit 
dem Hintern auf dem Stecker.

Warum ich das erzähle oder wieso ich das was nicht verstehe: Wieso 
müssen heute alle schon eine Sekunde nach dem Abschalten des Mähers ins 
Messer grabschen? Komisch. Haben die sich anstelle des Rasens mit dem 
Ding das Gehirn gemäht oder was?! Mir ist aus damaliger Zeit kein 
einziger Unfall im ganzen Dorf bekannt, wo jemand in das drehende Messer 
eines Rasenmähers gefasst hat... Aber damals gabs auch noch kein 
Hartz4-TV.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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flying knife schrieb:
> Vielleicht ist die Konstruktion bei Deinem
> Motor ähnlich.

ja, das sieht genau so aus ...

Mittlerweile hab ich den Motor auseinander genommen. Leider sind die 4 
Schrauben, welche den Motor "zusammen halten", so fest angezogen, daß 
ich diese nur durchsägen konnte.

Ich konnte nix erkennen, was die Brems-Lösung blockiert ... muß nochmal 
das Patent genau studieren, vielleicht läßt sich ja da was draus 
herleiten....

Ben _ schrieb:
> ieso
> müssen heute alle schon eine Sekunde nach dem Abschalten des Mähers ins
> Messer grabschen?

Freu dich, daß du nicht in Amerika lebst. Da würde der Rasenmäher mit 
hunderten skurilen Sprüchen gepflastert sein, z.B. daß man den nicht 
verwenden darf, um seinen Hund damit die Haare zu stutzen.

von Jz26 (Gast)


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@Ben:
Oder ganz einfach einen Rasenmäher mit Ottomotor verwenden. Keine 
Bremsen, wenn man abschaltet sofort aus und das Kabel aufrollen spart 
man sich auch. Nur hin und wieder nimmt man bei der Tanke nen Kanister 
Benzin und Flasche Öl mit...

von Praktiker (Gast)


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Hallo,

Ben _ (burning_silicon) auch wenn ich ganz bestimmt keiner aus der 
Fraktion "Früher war alles besser" bin, kann ich dir nur zustimmen.

Warum ist das so ? - Nun wenn "früher" der Nachwuchs beim Unsinn machen 
sich verletzt hat weil er z.B. auf eine hohe Mauer geklettert ist und 
dann heruntergefallen war- hat es einen entsprechenden Kommentar von den 
Erziehungsberechtigten gegeben und gut war es.
Heutzutage gibt es leider genug übereiferige Mamas und Papas welche 
direkt einen Anwalt einschalten (der sich natürlich freut einen Auftrag 
zu bekommen) und den Mauerbesitzer verklagen weil er seine Mauer nicht 
vor den besteigen gesichert hat.
Und selbst wenn dies eine Minderheit ist, sorgen solche Mitmenschen 
dafür das immer mehr Vorschriften und Normen enstehen, welche bei 
Nutzung des normalen Menschenverstandes nicht notwendig sind.

Eine einfache Tatsache haben viele Menschen aus den modernen 
Industrieländern wohl vergessen : Das Leben ist voller Risiken und endet 
immer mit den Tod...

Praktiker

von Dietrich L. (dietrichl)


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Ich warte ja schon darauf, dass die Wanderwege in den Bergen mit Zäunen 
gesichert oder besser die Berge gleich komplett gesperrt werden!

Es ist nun mal so - am besten lernt man durch Erfahrung (=Fehlern). Wer 
dem Risiko immer aus dem Wege geht, ist in unerwarteten 
Gefahrensituationen völlig hilflos.

Gruß Dietrich

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