Hallo mikrocontroller.net Community! Ich studiere Informatik und habe erst vor kurzem angefangen mich mit Platinen und Mikrocontrollern zu beschäftigen. Als Übung möchte ich einen digitalen Bilderrahmen reparieren, der vor kurzem seinen Geist aufgegeben hat (Er geht garnicht mehr an). Bisher finde ich leider keine verdächtigen Bauteile, bis auf silberfarbene Flächen die ich nicht ganz einordnen kann (Siehe Abbildung Anhang). Es scheint als wäre aus diesen Flächen Flüssigkeit ausgetreten und eine Stelle sieht aufgeplatzt aus. Vielleicht kann mir jemand bei der Einordnung der Flächen und bei der Beurteilung, ob sie womöglich den Defekt auslösen, helfen. Werden solche Flächen zur Kühlung eingesetzt? Vielen Dank für Tipps!
Das wird nicht das Problem sein. Diese Flächen sind verzinnt und an denen sind diese kleinen viereckigen Schaumwürfel aufgebracht die mit einem Metalgeflecht umwickelt sind (rechts im Bild). Sollen zu einem Anderen Gehäuseteil Masse/Schirmung Verbindung herstellen. Mach doch mal ein Foto von der ganzen Platine.
> Ich studiere Informatik und habe erst vor kurzem angefangen > mich mit Platinen und Mikrocontrollern zu beschäftigen. Du willst uns wohl veräppeln, oder? Kann es sein, dass Du gerne Informatik studieren würdest und noch gar keine Ahnung von Platinen und Mikrocontrollern hast? Da Dir diese Flüssigkeiten suspekt vorkommen, rate ich ganz dringend dazu, die Finger von elektronischen und elektrischen Geräten zu lassen - bis Du wenigstens ein kleines bisschen Grundwissen dazu angeeignet hast. Du hättest das Gerät nicht einmal öffnen sollen. Um Deine Frage zu beantworten: Die Flächen nennt man Lötstellen. Lötstellen dienen in elektronischen Geräten dazu, elektrisch leitfähige Verbindungen zu schaffen. Man verbindet zwei Teile in der Regel mit Lötzinn, eine überwiegend Zinn haltige Legierung, die durch Erhitzung Flüssig wird. In diesem Fall handelt es sich vermutlich jedoch nicht um eine feste Verbidnung zwischen Bauteilen, sondern um eine Kontaktfläche zum Gehäuse. Dazu gehört dieser würfelförmige metallische Schwamm. Er verbindet die genoppte Fläche der Platine mit dem Gehäuse. Die Verbindung ist sehr wichtig (warum kann ich Dir nicht auf die Schnelle erklären). Die Kontaktflächen sind verzinnt, damit sie langfristig gut leitfähig sind. Blankes Kupfer oxidiert schnell und leitet den Strom dann nur noch schlecht bis gar nicht. Dass an der eingekreisten Stelle zwei Punkte miteinander verbunden sind, ist völlig egal. Die Punkte sind warscheinlich sowieso durch die Platine alle miteinander verbunden. Wieso denkst Du, du könntest das Gerät reparieren? Hast Du eine Vorstellung, was kaputt sein könnte, wo Du ggf passende Ersatzteile bekommst und wie du sie dann einbaust?
Vielen Dank für die netten Worte Stefan. Eure Erklärung hat mir aber tatsächlich weiter geholfen. Wisst ihr zufällig welchen Klebstoff / welche Paste man nutzt, um die Zinkstellen mit den Schaumwürfeln zu verbinden? Bilder der kompletten Platine kann ich später hochladen, wenn ich zu Hause bin. Grüße
Hallo, was hast du denn überhaupt für Messgeräte? Multimeter? Oszilloskop? Du solltest erstmal schreiben was du für ausrüstung hast. Wenn, wie du schon geschrieben hast keine Bauteile defekt aussehen, dann hast du ohne Oszilloskop fast keine chance. PS: Die Lötstellen sind nicht aus Zink, sondern aus Zinn. Das heist ja nicht umsonst Lötzinn... Mfg
Wooden Leg schrieb: > ...die Zinkstellen... Ich denke, Dir fehlen noch eine Menge Grundlagen. Solange Du diese nicht beherrscht, solltest du besser nicht an Geräten rumschrauben. Das gilt insbesondere, wenn Du auch an 230V-Geräten arbeiten willst. Gruss Harald
Wooden Leg schrieb: > Wisst ihr > zufällig welchen Klebstoff / welche Paste man nutzt, um die Zinkstellen > mit den Schaumwürfeln zu verbinden? Das ist für die Funktion des Gerätes zweitrangig, da geht es nur um EMI-Abschirmung, und es geht prinzipiell auch ohne. Der Defekt, den das Ding hat, liegt definitiv ganz woanders.
Naja, nett waren meine Worte nicht, eher Sarkastisch. Das Display wird auch ohne diese würfelförmigen Masseschwämme funktionieren. Sie unterstützen die Abschirmung von Radiowellen. Die Grundsätzliche Funktion wird aber auch ohne Abschirmung vorhanden sein. Falls Du elektrisch leitfähigen Kleber irgendwo zum kaufen findest, sag' mir Bescheid. Ich suche sowas nämlich auch noch. Hab mir bisher immer beholfen, indem ich diese Masseschwämme nur punktuell mit Sekundenkleber befestige, so daß neben der Klebestelle noch genug Fläche für eine (nicht klebende) elektrische Verbindung frei bleibt. PS: Weis jemand, wie die von mir phantasievoll genannten "Masseschwämme" richtig heissen?
Stefan schrieb: > Weis jemand, wie die von mir phantasievoll genannten "Masseschwämme" > richtig heissen? "EMI Gasket", "EMI conductive foam" o.ä. Oft werden die Dinger mit ganz normalem doppelseitigem Klebeband montiert - das ist dann aber nicht so breit wie der komplette Schwamm, so daß neben dem Klebeband noch leitfähige Oberfläche vorhanden ist, die die Leiterplatte/das Metall/wasauchimmer kontaktieren kann.
Zinn natürlich. :-/ Nicht an 230V Geräten zu hantieren ist ein Argument, ansonsten bin ich Fan von learning by doing. Ein Oszilloskop besitze ich im Gegensatz zu einem Multimeter leider nicht (kann ich mir aber sicherlich leihen). Welche, nicht sichtbaren, Defekte treten bei elektronischen Bauelementen typischerweise auf? Ich nehme an durchgebrannte Leiter? PS: Ich denke mittlerweile nicht mehr, dass ich in der Lage bin das Gerät zu reparieren. Aber welche Techniken es gibt um Defekte zu identifizieren interessiert mich doch sehr.
Hallo, wenn ein Gerät keinen Pieps mehr von sich gibt, ist es meist Sinnvoll, bei der Stromversorgung anzufangen. 1. Funktioniert das Netzteil überhaupt? (Bei angeschlossenen Gerät prüfen, ob die Spannung zusammenbricht) 2. Kommt die Spannung an der Platine an (evtl Buchse defekt?) 3. Identifiziere die Bauteile, zu denen die Spannung an der Platine weitergeleitet wird (Festspannungsregler, Verpolschutzdiode o.ä.) Dies kannt Du meist durch verfolgung der Leiterbahnen von der Versorgungsbuchse aus bewerkstelligen. Sind diese Vorraussetzungen gegeben, Versuche einen Chip zu Identifizieren, schau ins Datenblatt, an welchen Pin welche Versorgungsspannung gehört und Messe nach, ob diese im Spec liegt. Deine Ergebnisse kannst Du hier ja posten, dann können wir weitersehen. Gruß (c)chrizz
Erste Schritte zur Fehlersuche: Optische Kontrolle mit Suche nach abgerissenen Drähten, Verfärbungen durch Überhitzung, Elkos mit gewölbten Deckeln, Rissen in Leiterbahnen und Lötstellen, ... Die nächsten Schritte sind dann üblicherweise, die Versorgungsspannungen zu messen und auf Vorhandensein bzw. Plausibilität zu prüfen. Als Datenquelle dafür können z.B. Datenblätter der verwendeten ICs sein. Dann kann man vielleicht Taktquellen suchen und testen. Aber dann wird es i.A. schon schwieriger. Ein Schaltplan wäre dann hilfreich oder sogar unbedingt erforderlich. Gruß Dietrich
Um nach sichtbaren Schäden zu suchen,müsste er allerdings wissen, wie die Bauteile normalerweise aussehen. Um die Schaltung durchzumessen, müsste er mit entsprechenden Messgeräten umgehen können und die Funktion der Bauteile zumindest ungefähr verstehen. > silberfarbene Flächen die ich nicht ganz einordnen kann... > Es scheint als wäre aus diesen Flächen Flüssigkeit ausgetreten > und eine Stelle sieht aufgeplatzt aus. Ich denke, das wird so nichts. Jedenfalls nicht in absehbarer Zeit.
Danke für die Ratschläge! > Um nach sichtbaren Schäden zu suchen,müsste er allerdings wissen, wie > die Bauteile normalerweise aussehen. > Ich denke, das wird so nichts. Jedenfalls nicht in absehbarer Zeit. Ach komm, als wäre das ein Hexenwerk...
Dietrich L. schrieb: > ... dann wird es i.A. schon schwieriger. Ein Schaltplan ... > > Gruß Dietrich Kannst du mir sagen was i.A. bedeutet ? Ich kenne nur u.A. und i.d.R. Danke dir ;)
Tim E. schrieb: > Dietrich L. schrieb: > >> ... dann wird es i.A. schon schwieriger. Ein Schaltplan ... >> >> Gruß Dietrich > > Kannst du mir sagen was i.A. bedeutet ? Ich kenne nur u.A. und i.d.R. > > Danke dir ;) i.A. = im Allgemeinen (Guckle hätte das aber auch gewusst!)
Wooden Leg schrieb: > Danke für die Ratschläge! > >> Um nach sichtbaren Schäden zu suchen,müsste er allerdings wissen, wie >> die Bauteile normalerweise aussehen. > >> Ich denke, das wird so nichts. Jedenfalls nicht in absehbarer Zeit. > > Ach komm, als wäre das ein Hexenwerk... Hm. Ich hoffe inständig, das Du nicht auch mit dieser Herangehensweise Dein KFZ (oder anderes Fortbewegungsmittel) "instandsetzt" und Dich mit Geschwindigkeiten oberhalb derer, welcher ein Fußgänger erreichen könnte, unter Deine Mitmenschen begibst?!
> Hm. Ich hoffe inständig, das Du nicht auch mit dieser Herangehensweise > Dein KFZ (oder anderes Fortbewegungsmittel) "instandsetzt" und Dich mit > Geschwindigkeiten oberhalb derer, welcher ein Fußgänger erreichen > könnte, unter Deine Mitmenschen begibst?! Wenn du damit mein Fahrrad meinst, dann trifft das durchaus zu.
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