Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik PWM-SIgnal in Analogspannung wandlen (Tiefpass)


von NickNack (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe 2 PWM-Ausgänge, die in eine Spannugn mittels Tiefpass gewandelt 
werden müssen.
Das Angeschlossene Gerät hat einen Eingangswiderstand >500 Ohm.

Da die PWM-Signale durch die Timer0 und Timer2 eines Atmega16 erzeugt 
werden, wäre eine Anpassung der PWM-Frequenz durch Prescaler möglich.
Die Taktfrequenz des Atmega beträgt 3.6864MHz und die gewünschte 
Ausgangsspannung entsprechen 0V - 5V.

Wie muss ich den Tiefpass dimensionieren/bauen um eine stabile 
Ausgangspannung mit einer Reaktionszeit <0,5sek zu bekommen?

von nafets (Gast)


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Hinsetzen, Tafelwerk lesen, ausrechnen, fertig. Wenn nicht zum Ziel 
gelangt, wieder herkommen und konrektes Problem schildern.

von NickNack (Gast)


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Dann direkt zur ersten Frage:
Wie berechne ich die benötigte Grenzfrequenz? (3686400 / Prescaler) / 
256 )?

von Max W. (max96)


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Welche maximale Frequenz hat dein Ausgangssignal? Dann halt die Cutoff 
Frequenz des Filters so einstellen, dass er knapp drüber liegt und dein 
Signal so wenig wie möglich dämpft.

von NickNack (Gast)


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Ergibt sich die Frequenz nicht durch obrige Rechnung?
Sry aber bin absolut neu in dem Thema und muss mich so schnell wie 
möglich darin einarbeiten.

von Wastl F. (rescuetigerchen)


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Bau dir das doch mit LTspice oder der Pspice student version auf. Da 
kannst du die gewünschten Frequenzen durchfahren. So siehst du zumindest 
ob deine Berechnung in die richtige Richtung geht. Ein ganz normaler RC 
Tiefpaß reicht hier übrigens vollkommen aus.

von Max W. (max96)


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Aus der Rechnung ergibt ich die maximale Frequenz mit der du ein 
Rechtecksignal ausgeben kannst. Du willst doch aber per PWM irgendeine 
Form von Analogsignal erzeugen, dazu musst du ja mehrere Flanken mit 
unterschiedlicher länge glätten. Deshalb musst du die Frequenz aus 
deiner Rechnung nochmal durch die Anzahl der benötigten Flanken für eine 
Periode deines Signals teilen.

von NickNack (Gast)


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@ Wastl
Ich errinnere mich nur mit Grauen an Pspice, denn dies wurde in der 
Ausbildung mal angeschnitten, aber leider nicht verständlich 
vermittelt:(

Ich habe die Simulation mit Crocodile Physiks probiert und dort 2 
Tiefpassfilter hintereinander gehangen...10k und 100nf. Dadurch erreiche 
ich natürlich nicht die benötigte Ausgangsleistung, aber wäre es eine 
Möglichkeit, dass ich vor den Ausgang noch einen TS912 hänge? +
Wäre dieser (dank r2r) in der Lage den kompletten Bereich von 0V bis 5V 
auszugeben?

von Max W. (max96)


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Was soll denn für ein Signal rauskommen? Und welche Leistung an welche 
Last benötigst du?

von Wastl F. (rescuetigerchen)


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>Wäre dieser (dank r2r) in der Lage den kompletten Bereich von 0V bis 5V
>auszugeben?

Wenn deine Versorgungsspannung höher als 5V liegt, dann ja. Allerdings 
sollte sogar der Controller in der Lage sein 10mA zu treiben.
Welche Last schließt du denn da an? Hast du die 500R gemessen?

von NickNack (Gast)


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Im aktuellen Test waren 2 Tiefpassfilter hintereinander geschalten in 
der konfiguration 10k + 100nF. Der PWM-Ausgang wurde ohne Prescaler 
verwendet
((3686400[QUarz@Atmega] / 256[8Bit-Auflösung] / 2[Flanken]) = 7200Hz ?!?

Messe ich mit dem Multimeter nach, erhalte ich genau (naja +Offset von 
0,02V) die Spannungswerte die ich erwarte.
Schließe ich diese jetzt jedoch an ein GPS-Gerät mit analogen Eingängen 
an, so fällt die Spannung drastisch ab von z.B. Vorher 4,96V auf 
ungefähr 2V.

Ich habe die 500Ohm nur grob überschlagen, da die mA-Messung an meinem 
Multimeter defekt ist.

Vorhher wurde das Ganze mit einem R2R-Netzwerk(R=690Ohm) gemacht und hat 
tadellos funktioniert

von NickNack (Gast)


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Achja: schließe ich den PWM-Ausgang direkt an den Analog-Eingang vom GPS 
an schwankt der Wert zu stark

von asdf (Gast)


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Wenn du die grenzfrequenz des tiefpasses(R-C) auf die frequenz der 
grundwelle des 50% PWM Rechtecksignal legst, hast du eine unterdrueckung 
der grundwelle von 3dB oder(1/sqrt(2)). Das wird oft nicht reichen. 
Entweder du schiebst die grenzfrequenz weiter hinunter, erhoest die pwm 
frequenz, oder verwendest einen filter mit steilerem cutoff(naah).
Wieso wird die grundfrequenz verwendet? Die oberwellen der 
Rechtecksfunktion haben kleinere amplitude und liegen bei hoeheren 
frequenzen, werdern also staerker gedaempft. Wieso bei 50%? Hier ist die 
frequenz am niedrigsten (man moege sich die fourier zerlegungen in einer 
gaengigen formelsammlung ansehen).
(3686400 / Prescaler) / 256 passt also schon. Was gefehlt hat ist der 
erwuenschte daempfungsfaktor.

von NickNack (Gast)


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Bin mir schnell bei einem Kollegen ein Multimeter leihen gegangen um die 
Ströme die der Analog-Eingang zieht messen zu können: 0,2mA -.-
Wieso werden die Spannungswerte dann so weit runtergezogen?

Wenn ich einen Tiefpass entferne steigt der Spannungswert von 1,46V auf 
1,77V...bei einem Dutycycle(?) von 50% müsste dieser aber bei 2,5V 
liegen.

von Dietrich L. (dietrichl)


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NickNack schrieb:
> Schließe ich diese jetzt jedoch an ein GPS-Gerät mit analogen Eingängen
> an, so fällt die Spannung drastisch ab von z.B. Vorher 4,96V auf
> ungefähr 2V.

Dann brauchst Du einen Impedanzwandler: 
(http://www.mikrocontroller.net/articles/Operationsverst%C3%A4rker-Grundschaltungen#Spannungsfolger_.28Impedanzwandler.29).
Je nach verfügbarer Versorgungsspannung brauchst Du einen Rail-to-Rail 
Operationsverstärker, z.B. TS912.

Gruß Dietrich

von NickNack (Gast)


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Ich habe das Layout nun geändert und bitte um eure Absegnung:

JE PWM-Ausgang ZWEI Tiefpassfilter hintereinander  mit 10kOhm und 100nF 
(Dimensionierung so ok?)
An dieser geglätteten Spannung hängt dann ein TS912, dessen Output 
direkt an das GPS-Gerät gehangen wird...zusätlicher Kodensator am 
Ausgang benötigt?

Der invertierte Eingang des AMP ist mit dem Output verbunden(Follower).
Am nicht-invertierendem Eingang das geglättete PWM-Signal.

von HildeK (Gast)


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NickNack schrieb:
> zusätlicher Kodensator am
> Ausgang benötigt?
Erst mal wäre ein grafisches Schaltbild statt Prosa willkommen. Sonst 
versteht jeder was anderes und die meisten was falsches. Könnte mir auch 
passiert sein ...
Grundsätzlich zur Frage nach einem C an einem OPA-Ausgang: nein, führt 
meist zu Schwingneigung. Wenn doch notwendig, dann einen kleinen 
Widerstand in die OPA-Ausgangsleitung setzen, je nach Typ sollten schon 
50...100Ω reichen.

von Dietrich L. (dietrichl)


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NickNack schrieb:
> zusätlicher Kodensator am Ausgang benötigt?

Ob das GPS-Gerät ein C am Eingang benötigt, weiß ich nicht. Aber ein 
Kondensator direkt am Ausgang eine Op-Amp kann ihn zum Schwingen 
bringen. Daher:
- am Besten kein kondensator
- wenn benötigt, dann Längswiderstand + Kondensator. Ob das dann 
allerdings dimensionierbar ist? Zu klein: OP kann schwingen; zu groß: 
Spannung am GPS wird ev. zu klein.

Du hattest den TS912 ja schon erwähnt - hatte ich übersehen. Wie weit er 
am Ausgang an die Rails kommt, hängt von Deiner Last ab. Wenn Deine Last 
nur nach GND geht, wirst Du 0V aber nicht ganz +5V erreichen.

Gruß Dietrich

Edit: HildeK hat das meiste ja schon gesagt.

von NickNack (Gast)


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Werde versuchen heute noch einen Schaltplanausschnitt zu posten:)

von Michael A. (Gast)


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NickNack schrieb:
> JE PWM-Ausgang ZWEI Tiefpassfilter hintereinander  mit 10kOhm und 100nF
Das ist nicht besonders effektiv, wenn du an einem steilen Übergang 
interessiert bist. Guck dir mal Tschebyscheff Filter an.

Von TI gibt es das Filterdesigntool FilterPro zum durchrechnen von
aktiven Filtern
http://focus.ti.com/docs/toolsw/folders/print/filterpro.html

von NickNack (Gast)


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Habe den Aufbau entsprechend geändert (Tiefpass + TS912) und jetzt 
gehts...danke für eure Hilfe.

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