Forum: Ausbildung, Studium & Beruf 4 Vorstellungsgespräche an einem Tag bei 4 Arbeitgebern = 4x Fahrtkosten?


von LEDdiffus (Gast)


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Hallo, ich habe in 2 Wochen 4 Vorstellungsgespräche bei 4 verschiedenen 
Unternehmen an einem Tag, welche alle im Prinzip in einer Stadt sind 
(München und Umgebung). Ich reise aus ca. 400km mit dem Auto an und bei 
allen Unternehmen steht, dass man pro km 30cent bekommt.

Kann ich jetzt bei allen 4 Unternehmen die 2*400km (hin- und rückweg) 
einreichen um von allen die fahrkosten erstattet zu bekommen, auch wenn 
ich im prinzip nur einmal hin fahre und nur einmal dann wieder 
zurückfahre?

falls nicht, welches unternehmen muss die fahrtkosten tragen, das wo ich 
das erste gespräch habe? und müssen die anderen dann gar nichts zahlen, 
oder müssen die dann die entfernung von Unternehmen 1 zu Unternehmen 2 
bzw,. 3/4 zahlen?

Oder wäre es Betrug, wenn ich keinem der Unternehmen sage, dass ich noch 
weitere Vorstellungsgespräche habe und von jedem die 
Farhtkostenpauschale der 800km "einsacke" ?

danke

von Sarah E. (menaymaus)


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Das erste muss es tragen, sackst du von allen das Geld ein, wäre es 
Betrug. Kann auch leicht rauskommen, man muss nur sich verplappern und 
sagen, dass man noch mehr Gespräche hat, z.B. wenn vor Ort gesagt wird, 
ob das Gespräch eine Stunde später anfangen kann und man dann in 
Quereleien gelangt.

Was mich interessieren würde: Wie kann man 4 Gespräche zeitlich an einem 
Tag managen? Zwei Stück fände ich schon hart... ist doch immer recht 
viel Zeit die man einplanen muss....außerdem auch immer etwas 
vorbereiten, dann die Fahrt usw..

von Willi W. (williwacker)


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So einen hatte ich auch mal vor mir sitzen, der hat es genau so gemacht, 
wie Du es beschreibst. Er hat sich dann verplappert. Ergebnis: Die 
Fahrtkosten hat er von uns erhalten, den Job nicht.

Naütlich ist es Betrug, aber Du musst auch erwischt werden. Ich würde 
den Firmen gegenüber offen sein, die Reisekosten vierteln, das macht 
einen guten Eindruck, Du gibst bekannt, dass sich andere auch für Dich 
interessieren. Und Du hinterlässt einen guten Eindruck.

Als ich noch Student in einem höheren Semester war, war es bei einigen 
Leuten Sport, die Termine entsprechend zu arrangieren. Die Fahrkarte 
kannst Du dem Arbeitgeber nicht geben, denn die benötigst Du noch für 
die Rückfahrt. Es ist allerdings auch möglich, dass er Dich bittet, sie 
ihm nachträglich zuzusenden. Mit dem Auto wäre es einfacher. Und das 
leihst Du Dir von Deinem Pappi und der zahlt auch das Benzin.

Meiner Meinung nach ist es unfair, aber jetzt kommen die bestimmt 
wieder, die anhand gut gestylter Beispiele nachweisen, wie unfair die 
Arbeitger denn eigentlich sind und dass die das brauchen, dringend 
sogar!

Ciao
Willi

von Michael S. (technicans)


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LEDdiffus schrieb:
> Oder wäre es Betrug, wenn ich keinem der Unternehmen sage, dass ich noch
> weitere Vorstellungsgespräche habe und von jedem die
> Farhtkostenpauschale der 800km "einsacke" ?

Wo kein Kläger, so auch kein Richter.
Berechne jedem Betrieb die vollen Reisekosten und fertig.
Anders sähe das bei Fahrkostenerstattung vom Amt aus.
Da wäre es ja auch offensichtlich. Hier jedoch...?
Vier Termine an einem Tag? Mann, Olympia ist doch schon vorbei.
Hoffentlich machst du dich vorher jedesmal wieder frisch
(frisches Hemd, Deo etc., nicht das man beim zweiten oder
dritten Termin das merkt).

Willi Wacker schrieb:
> Meiner Meinung nach ist es unfair, aber jetzt kommen die bestimmt
> wieder, die anhand gut gestylter Beispiele nachweisen, wie unfair die
> Arbeitger denn eigentlich sind und dass die das brauchen, dringend
> sogar!

Wieso? Wer die Musik bestellt hat, hat sie auch zu bezahlen.
Unternehmer sehen auch zu das sie einen guten Schnitt machen und
ob die Pauschale wirklich kostendeckend ist kann man leicht
nachvollziehen weil manche mit ner Ente und manche mit einem
Mercedes vorfahren, bei gleicher Pauschale.
Ich sehe da keinen Betrug, sondern nur eine Vorteilsannahme.

von Muecke (Gast)


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Alle meine Vorstellungsgespräche dauerten im Bereich zwischen 1 1/4 Std. 
bis 2,5 Std.. Und das waren einige. Bin ja mal gespannt wie Du das 
managen willst. Werden wohl auch nicht alle Firmen nebeneinander 
liegen...

Es scheint ja mittlerweile Gang und Gäbe zu sein zu Terminen zu spät zu 
kommen, aber das macht definitiv keinen Guten Eindruck. Auch einen 
Termin am gleichen Tag zu verschieben mit fadenscheiniger Ausrede kommt 
nicht sehr gut an.

Ich würde Dir empfehlen 2 Termine auf den Folgetag zu legen, so daß DU 
an jedem Tag 2 Termine hast (Vor- / Nachmittags)
Die 4 mal Reisekosten sollten ja genug herausspringen lassen für eine 
Übernachtung.

Bedenke auch, das ein "richtiges" Vorstellungsgespräch recht stressig 
sein kann. Es ist eine Situation, in der sich der normale Mensch nicht 
jeden Tag befindet.

Nur meine Meinung / Erfahrung


Gruss

Muecke

von Martin S. (sirnails)


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Streng betrachtet musst Du die gesamten Fahrtkosten auf alle Stellen zu 
gleichen Teilen aufteilen. Machst Du das nicht, ist das eine 
unrechtmäßige Bereicherung und kann sogar strafrechtlich als Betrug 
ausgelegt werden. Ich würde die Finger davon lassen, mit solchen 
spielereien ein paar lächerliche Euro einzustreichen.

von R. M. (rmax)


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Michael S. schrieb:

> Ich sehe da keinen Betrug, sondern nur eine Vorteilsannahme.

Vorteilsannahme ist ebenfalls eine Straftat, die aber nur Amtsträger 
begehen können:

http://de.wikipedia.org/wiki/Vorteilsannahme

von Bond (Gast)


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Fairerweise würde ich auch jedem Unternehmen nur 1/4 der Fahrtkosten
anrechnen. Du glaubst gar nicht, wie schnell so ein Betrug, also von
jedem die vollen Fahrtkosten zu kassieren, rauskommen kann.
Die Firmen geben natürlich und völlig legal die Fahrkosten als Betriebs
ausgaben an, müssen aber dazu auch den Empfänger angeben. Mehr muß
wohl nicht gesagt werden.

Und versuche besser die 4 Termine auf zwei aufeinanderfolgende Tage
zu verteilen. Besser sogar am Tag vorher anreisen.
Tip: Außerhalb MUC, gibt es ordentliche und Preiswerte Zimmer.
Wenn Du eh' mit dem Auto kommst, dann such Dir was in einem Ort
ohne S-Bahnanschluß oder etwas weiter draußen.

von Sarah E. (menaymaus)


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Ich glaube, der Threadersteller trollt....4 Vorstellungsgespräche, in 2 
Wochen zufällig an einem Tag in der gleichen Umgebung stattfinden und 
zusätzlich noch in der Zeit stark auseinanderliegen halte ich doch für 
äußerst unwahrscheinlich.

von Michael S. (technicans)


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Bond schrieb:
> Mehr muß wohl nicht gesagt werden.

Ach ja? Tauscht das FA da Informationen aus?
Ich glaube eher nicht. Kann allerdings sein das
das FA dem Bewerber evtl. ein Zusatzeinkommen
anrechnet. Damit das passiert, müssten da aber
mehrere und regelmässigere Beträge anfallen oder
eine Diskrepanz mit geltend gemachten Werbungskosten
bei gleicher Vergütung auftreten.
Und mal ganz abgesehen werden Betriebe auch nicht
so oft geprüft. Selbst wenn, müsste es schon sehr
auffällig sein bevor da Ungemach kommt.
Also nicht gleich die Pferde scheu machen.

von JBB (Gast)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Streng betrachtet musst Du die gesamten Fahrtkosten auf alle Stellen zu
>
> gleichen Teilen aufteilen. Machst Du das nicht, ist das eine
>
> unrechtmäßige Bereicherung und kann sogar strafrechtlich als Betrug
>
> ausgelegt werden. Ich würde die Finger davon lassen, mit solchen
>
> spielereien ein paar lächerliche Euro einzustreichen.


Falsch. Es ist eine Entfernungspauschale und daher auf die Entfernung zu 
rechnen. Auch wenn er sich hinbeamen würde, bekäme er sie. Das ist das 
Merkmal von allen Pauschalen.

Ausserdem sollen die Firmen nicht so ein Geschiss machen!

Auch bei 300km kommen da nicht mal 100,- zusammen und der Bewerber 
investiert ja auch seine Zeit, die er nicht bezahlt bekommt! Das 
Gespräch mit einem Vorgesetzten kostet die Firma inklusive Vorbereitung 
auch schon 500,-! Die Firma fährt da sehr gut bei! Bei so einer Distanz 
wären normal nämlich auch noch Übernachtungskosten drin.

von Max L. (Firma: IT Firma) (max1809)


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Ich würde auch jedem Unternehmen jeweils 1/4 der Reisekosten in Rechnung 
stellen.

Das erweckt doch auch bei dem Arbeitgeber ein gewisses - weiteres - 
Interesse an dir. Wenn er sieht, das da noch einige Unternehmen an dir 
Interessiert sind und du dich evtl. entscheiden kannst.


Das ist eine sehr gute Ausgangslage, mit der Du in ein 
Vorstellungsgespräch gehen kannst.

Du solltest das aufjeden Fall erwähnen - das macht es keinefalls 
schlimmer.

---

Mfg

Max

von klausr (Gast)


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Wenn es irgend wie noch zu ändern ist, mache nur 2 Vorstellungsgespräche 
an einem Tag (Vormittags + Nachmittagstermin) und übernachte einmal. Die 
Gesamtreisekosten (An- und Abreise + Übernachtung) lässt du dir dann 
jeweise zu einem Viertel pro Arbeitgeber erstatten. Also, ich würde, 
wenn überhaupt, nur bei einem Praktikum mehr als 2 auf einen Tag legen!

von JBB (Gast)


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Max L. schrieb:
> Das ist eine sehr gute Ausgangslage, mit der Du in ein
>
> Vorstellungsgespräch gehen kannst.

Wieder falsch. Er weiss nicht, dass der Bewerber "zu unrecht" voll 
fordert.

Das Offenlegen der anderen Termine wäre ein echtes Problem. Man sagt der 
Firma nicht, dass man noch andere Termine hat. Das muss man durch die 
Blumen tun, indem man einige Bewerbungsterminverschläge verschiebt. Am 
Besten nach vorne zieht. Dann erweckt man den Eindruck, dass man die 
Firma einer anderen vorgezogen hat. Die firma muss durch eigene 
Schlussfolgerung drauf kommen, im Handlungszwang zu sein.

von Michael S. (technicans)


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Den meisten Firmen dürfte es sauer aufstoßen wenn sie nicht die
erste oder einzige Geige spielt. Das bekommt man sogar in Bewerbungs-
Trainings zu fressen. Wer da hoch pokert kann noch mehr verlieren.
Außerdem kann da ja auch eine Firma oder mehrere Firmen dabei sein die
überhaupt keine Reisekosten zahlen WOLLEN und es einfach drauf
ankommen lässt verklagt zu werden. Es gibt eben solche und solche.

von Martin S. (sirnails)


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JBB schrieb:
> Falsch. Es ist eine Entfernungspauschale und daher auf die Entfernung zu
> rechnen. Auch wenn er sich hinbeamen würde, bekäme er sie. Das ist das
> Merkmal von allen Pauschalen.

Richtig. Und sie gilt pauschal für die Entfernung, und nicht vierfach!

von Roland B. (geldler)


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Das geht gar nicht. Man weiß bei einem Bewerbungsgespräch nie, wie lange 
es dauert. Manchmal lassen sie einen locker 15 Min vorher sitzen. Man 
sollte aber trotzdem wenigstens 10 min vorher da sein. Und wenn die 
Termine nicht alle gerade um die Ecke sind und man quer durch München 
muß (mind. ne Stunde) ist das überhaupt nicht möglich. Mehr als 2 kann 
man an einem Tag nicht schaffen, wenn man sicher sein will, sich 
nirgends zu verspäten usw.

von Marx W. (Gast)


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LEDdiffus schrieb:
> Kann ich jetzt bei allen 4 Unternehmen die 2*400km (hin- und rückweg)
>
> einreichen um von allen die fahrkosten erstattet zu bekommen, auch wenn
>
> ich im prinzip nur einmal hin fahre und nur einmal dann wieder
>
> zurückfahre?

a) Ja!
b) Fahrtkostenerstattung ist nur eine Aufwandsentschädigung.
Also du hast echt nur 2x 400 km plus paar Kilometer in M. Also so ca. 
850km.
Angeben tut`s du 3200 km. Du gibt`s also 2350 km mehr an, als du 
tatsächlich an Aufwand hast. Ist im rechtlichen Sinn einfach Betrug, den 
du  da begehtst.
c) Kassier und halt die Schnauze!

Hoff du hast auch andere Randbedingungen im Auge.

von Michael K. (charles_b)


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1. 4 Gespräche müssen eine Fiktion sein. Es sei denn es geht um GANZ 
einfache Tätigkeiten wo man nur schaut ob der Typ grade stehen kann.

2. Die Frage ist, wie man die Viertelung begründen möchte. Ich würde 
nicht schreiben, dass da noch andere Termine sind. Sonst sagt dann die 
eine Firma, soll doch die andere alles zahlen...

von EGS (Gast)


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Rein rechtlich gesehen muss er sogar die ORIGINALE Fahrkarte einreichen, 
damit die Kosten erstattet werden.

Die Firmen müssen damit die ausgaben (auch wenn diese vielen trivial 
ersheinen) belegen.

Eine Entfernungspauschale bedeutet nur, dass alle Kosten, die durch dir 
Fahr entstehen auf den km gerechnet gedeckelt wurden (z.B. Auto: Sprit, 
Verschleiss, anteilge Steuern& Versicherung...).

Alleine der erste Fakt macht eine doppelte oder sogar vierfache 
Abrechnung unmöglich...

MfG

von Michael S. (technicans)


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EGS schrieb:
> Rein rechtlich gesehen muss er sogar die ORIGINALE Fahrkarte einreichen,
> damit die Kosten erstattet werden.
Das Rechtliche würde ich mal ignorieren weil die eine Firma ja nichts
von der anderen weiß. Wie der Bewerber überhaupt anreißt ist allein
seine Sache und wenn er eine Bahncard für 30Euro (oder so) nimmt
und 100Euro an Pauschale geltend macht ist das allein seine Sache
wo man ihm keine Vorschriften machen kann.
> Die Firmen müssen damit die ausgaben (auch wenn diese vielen trivial
> ersheinen) belegen.
Die Firma wird den Betrag gewöhnlich mit einer Begründung überweisen
oder es gegen Quitung Bar auszahlen. Damit haben die alles was die
fürs FA brauchen.
> Eine Entfernungspauschale bedeutet nur, dass alle Kosten, die durch dir
> Fahr entstehen auf den km gerechnet gedeckelt wurden (z.B. Auto: Sprit,
> Verschleiss, anteilge Steuern& Versicherung...).
Eben, wenn man noch was dran verdient ist das völlig okay.
Andererseits wenn die Pauschale nicht reicht gibts auch keinen
Nachschlag.
> Alleine der erste Fakt macht eine doppelte oder sogar vierfache
> Abrechnung unmöglich...

Wenn das ganze Betrug wäre, wäre jeder Spediteur im Streckengeschäft
mit Mischladung auch ein Betrüger.

von Klausi (Gast)


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An die Leute die zur Viertelung raten: euch ist aber schon klar, dass 
der Personaler, der sich mit einem im Bewerbungsgespräch unterhält, von 
den Fahrtkosten so nie etwas mitbekommt? Dafür gibt es Sachbearbeiter 
die das erledigen und die fragen höchstens nach ob man tatsächlich zum 
Gespräch da war, falls das nicht schon die Rezeption erledigt hat.

Kurz: einen positiven Eindruck kann man durch die Viertelung nicht 
hinterlassen.

Meine Vorstellungsgespräche gingen immer ziemlich genau zwei Stunden, 
ganz selten auch mal drei Stunden (AC). Und danach war ich immer total 
platt für den Rest des Tages. Mit der Übung wurde es zwar besser, aber 
ich kann mir beim besten Willen und nicht vorstellen, wie man bei zwei 
oder mehr Vorstellungsgespräche an einem Tag Leistung bringen will.

Ich finde den Tipp mit der Übernachtung am besten. Einfach von jedem 
Unternehmen eine Übernachtung bezahlen lassen und die Woche vor Ort 
verbringen.

Als Absolvent kann man auch ruhig sagen, dass man noch andere Angebote 
hat bzw. sich andere Firmen anschaut, da wissen die Personaler das 
sowieso, denn a) bist du interessant für die und damit auch für andere 
Unternehmen oder b) du bist eine Pfeife und dann wollen die die, wie 
alle anderen, auch nicht.

von Michael K. (charles_b)


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Klausi schrieb:
> Dafür gibt es Sachbearbeiter
> die das erledigen und die fragen höchstens nach ob man tatsächlich zum
> Gespräch da war, falls das nicht schon die Rezeption erledigt hat.
>
> Kurz: einen positiven Eindruck kann man durch die Viertelung nicht
> hinterlassen.

Vor allem ist die Berechnung mit der Pauschale auch steuerlich einfach. 
Sie multiplizieren und gut ist. Mit einer Fahrkarte müssen sie dann die 
MwSt. rausrechnen, die Quittung muss stimmen, sonst meckert die 
Buchhaltung und der Steuerprüfer.

Wenn es die Pauschale gibt, du hättest nur 1 Gespräch und du würdest mit 
deiner Bahncard ein günstiges Ticket ergattern - dann würdest du auch 
die Pauschale mitnehmen und es gut sein lassen.


> Meine Vorstellungsgespräche gingen immer ziemlich genau zwei Stunden,
> ganz selten auch mal drei Stunden (AC). Und danach war ich immer total
> platt für den Rest des Tages.

So war es bei mir auch. Ein Vorstellungsgespräch ist kein Kinofilm 
sondern Stress pur.

> Ich finde den Tipp mit der Übernachtung am besten. Einfach von jedem
> Unternehmen eine Übernachtung bezahlen lassen und die Woche vor Ort
> verbringen.

München ist auch ne Stadt, die man sich mal ansehen kann.
>
> Als Absolvent kann man auch ruhig sagen, dass man noch andere Angebote
> hat bzw. sich andere Firmen anschaut, da wissen die Personaler das
> sowieso, denn a) bist du interessant für die und damit auch für andere
> Unternehmen oder b) du bist eine Pfeife und dann wollen die die, wie
> alle anderen, auch nicht.

Nun ja, sie werden sicher fragen, warum man genau für IHRE Firma 
arbeiten möchte. "Jobangebote gibt es ja wie Sand am Meer." wäre da aus 
meiner Sicht eine Killerphrase, die ein zweites Vorstellungsgespräch 
erübrigt.

von Michael S. (technicans)


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LEDdiffus schrieb:
> Ich reise aus ca. 400km mit dem Auto an und bei
> allen Unternehmen steht, dass man pro km 30cent bekommt.

Nach so einem Bewerbungsmarathon dürfte man dann so k.o. sein
das an eine sichere Heimfahrt kaum zu denken ist. Schnell hat man
dann einen Sekundenschlaf und reitet sich tief in die Sch....e,
evtl. noch weitere mit rein. Dann lieber eine günstige Bleibe 
(Zelt,Pension,Hotel?) für die Nacht suchen und dann in alter
Frische nächsten Tag heim fahren. Wenn man das dann sowieso
so macht, kann man das auch terminlich etwas günstiger gestalten.
Außer der evtl. Zusatzausgabe kann man dadurch nur Vorteile
gewinnen und sein Risiko minimieren. An der Abrechnungspraxis
ändert das ja nix.

von Thomas1 (Gast)


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Mach 2 Termina am Tag und fahr 2x hin. Gibt auch das Geld wieder und 
weniger Streß.

von Bewerber (Gast)


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Ich würde die Fahrtkosten von den Firmen verlangen, von denen ich eine 
Absage bekomme.

von wurst (Gast)


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Den Firmen sind diese lächerlichen Fahrtkosten sowas von wurscht. Das 
interessiert die überhaupt nicht. Kassier wenn möglich ruhig alles ein.

von Sarah E. (menaymaus)


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Bei mir wurde immer Hin- und Rückweg von der Firma bezahlt. Euch nicht?

von Michael K. (charles_b)


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Berufserfahrener schrieb im Beitrag #2801724:

> Und zweitens wollten sie von mir wissen, wie hoch meine Fahrtkosten
> waren. Habe geschrieben, dass die Entfernung laut Google Maps 46,5 km
> waren, was einer Fahrtkostenerstattung von ca. 14 € entspricht.
> Überwiesen haben sie mir aber exakt 13,95 €. Gibt also Firmen, die bei
> den Fahrtkosten um jeden Cent feilschen.

1. Da sitzt ein Buchhalter und kein Gast im Biergarten. Mit "Aufrunden" 
ist da nix. Sonst würden sie es dem Buchhalter als Fehlbuchung 
vorwerfen. Wenn die Firmen schon Plastikschrauben statt Metallschrauben 
nehmen damit es 1/10 Cent billiger wird - warum sollen sie bei dir 
aufrunden?

2. 13,95 € ist tatsächlich ein wenig grenzwertig für den Ersatz von 
Fahrtkosten. Gut, wenn einer ALG bezieht ist klar, dass man das zahlt. 
Aber sie haben dir sicher auch nen Kaffee angeboten oder dich mit in die 
Kantine zum Essen mitgenommen - da wirkt es schon ein wenig kleinlich, 
wenn man dann mit den Fahrkosten ankommt. Wobei du RECHTLICH hier 
natürlich auf der sicheren Seite bist.

von Michael K. (charles_b)


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Berufserfahrener schrieb im Beitrag #2801956:
> Michael K-punkt schrieb:
>> 2. 13,95 € ist tatsächlich ein wenig grenzwertig für den Ersatz von
>> Fahrtkosten. Gut, wenn einer ALG bezieht ist klar, dass man das zahlt.
>
> War mir klar, dass irgend so ein Arschkriecher genau sowas schreiben
> wird.

1. Reg dich nicht so auf und beleidig die Leute nicht. Wegen deiner 
Aufrunderei hat hier auch keiner den Wulff ausgepackt.

2. Wenn du meinen Absatz zu Ende gelesen hättest, hättest du entnehmen 
können, dass er RECHTLICH ja völlig in Ordnung ist, dass du den Ersatz 
verlangst.

3. Ich hoffe, die 46,xx km waren für Hin- und Zurück und nicht nur die 
einfache Strecke, sonst hast du dir exakt die Hälfte zuwenig geben 
lassen.

> Wenn 13,95 € Pillepalle sind, warum bieten die Firmen dann nicht
> freiwillig die Fahrtkostenerstattung an?

Jetzt wird langsam klar, warum dich das emotional so mitnimmt. Ja, es 
würde zum guten Ton gehören, wenn man von der Sekretärin auf den 
Abrechnungsmodus hingewiesen würde bzw. sie gleich eine Art Formular 
hat, in das du nur deine Bankverbindung und die km einträgst und gut 
ist.

> Nein, nein. Gerade deshalb will
> ich meine Fahrtkosten von solchen Firmen erstattet haben, damit die
> nicht reihenweise Leute zum Bewerbungsgespräch antanzen lassen,

So wie sich das anhört, tanzt DU reihenweise zu den Gesprächen an und 
hast die Schnauzu voll, dass es nicht endlich klappt mit der neuen 
Stelle.

Andererseits entstehen den Firmen die Kosten nicht durch die 13,95 Euro 
sondern viel mehr durch die ganze Personalbüroinfrastruktur. Der 
Stundensatz der Leute, mit denen zu zusammengesessen bist, wird die o.a. 
Summe um ein Vielfaches übersteigen.

> dann
> aber nicht für die Fahrtkosten aufkommen wollen, weil sie denken, der
> Bewerber kennt sein Recht auf Fahrtkostenerstattung nicht oder weil sie
> wissen, dass viele so dumm sind wie du und freiwillig darauf verzichten.

Völlige Panik, was? Ich hab nicht gesagt, dass ich drauf verzichten 
würde, sondern dass es ein blöder Betrag ist: zu viel, dass man wirklich 
locker drauf verzichten will aber zu wenig, um ein großes Boha draus zu 
machen.
>
> Nebenbei: Ich beziehe kein Hartz IV, aber wenn ich 100
> Bewerbungsgespräche gehabt hätte, wie manche hier schreiben, dann wären
> da mal locker über 1.395 € zusammen gekommen. Weiß man im Vorraus ja
> nie. Würdest du darauf auch freiwillig verzichten?

Ich sags mal so:
1. 100 Bewerbungen mögen noch ok sein, 100 Bewerbungsgespräche und keine 
Zusage hätten für mich den schalen Beigeschmack, dass irgendwas mit der 
Performance während des Gesprächs nicht stimmt. Fass es nicht als Kritik 
auf, aber die Personaler haben vielleicht irgendwelche Raster, durch die 
die 100-Bewerbungsgespräch-Leute durchfallen.

Auf jeden Fall würde ich in so einem Fall zumindest mit nem Freund den 
Ablauf so eines Gesprächs mal rekonstruieren wollen.

>
>
>> Aber sie haben dir sicher auch nen Kaffee angeboten oder dich mit in die
>> Kantine zum Essen mitgenommen - da wirkt es schon ein wenig kleinlich,
>> wenn man dann mit den Fahrkosten ankommt. Wobei du RECHTLICH hier
>> natürlich auf der sicheren Seite bist.
>
>
> Zum Mittagessen mitgenommen? *Lach*

Kenn ich so, wobei dann "zufällig" auch gleich Leute dazukommen, die NUR 
Englisch können und die dich sehr freundlich ins Gespräch verwickeln...


> Eine Flasche Mineralwasser haben sie mir angeboten und einen
> Werbekugelschreiber geschenkt.

Ja, das ist schäbig.

> Ob sie mir Kaffee angeboten haben, weiß
> ich nicht mehr.

Das wäre jetzt aber schon wichtig, dass du dich an den Ablauf des 
Gesprächs und das Drumherum erinnerst. Wahrscheinlich warst du ziemlich 
aufgeregt, was verständlich ist, und kannst dich deswegen nicht mehr 
erinnern.

> Und natürlich habe ich erst nach der
> Fahrtkostenerstattung gefragt, nachdem ich eine Absage bekommen habe.

Jetzt wollte ich zunächst was lobenswertes schreiben, aber das ist ja 
wohl auch ne Warmduschermentalität - erst auf die Absage warten.

Hättest du auf die 13,95 verzichtet, wenn du die Stelle bekommen 
hättest?

Wenn es dir zusteht kannst du auch direkt nach dem Gespräch einen netten 
Brief hinterherschicken, wo du noch mal das eine oder andere aufgreifst 
und deinen Wunsch bekräftigst, bei dieser und nur bei dieser Firma 
arbeiten zu wollen (es gibt meist noch den einen oder anderen offenen 
Punkt).... und nebenbei eine Zusammenstellung deiner bisherigen Kosten 
(auf den Cent genau!) als Anlage mit beifügst.



> Die Stellenanzeige stand dann noch ein halbes Jahr auf ihrer Webseite.

Da sitzen dann wohl Luschen im Personalbüro.

von Michael S. (technicans)


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Michael K-punkt schrieb:
> 3. Ich hoffe, die 46,xx km waren für Hin- und Zurück und nicht nur die
> einfache Strecke, sonst hast du dir exakt die Hälfte zuwenig geben
> lassen.

Wenn man nicht in den 30 Cent schon die Rückreise mit drin ist?
Das konnte ich leider nicht heraus finden.

Michael K-punkt schrieb:
> Da sitzen dann wohl Luschen im Personalbüro.

Wenn, dann nur der/die Personalleiter/in, der Rest ist doch nur Fußvolk
die kuschen müssen.

von genervt (Gast)


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Lebenskünstler schrieb im Beitrag #2802568:
> Bei mir wurde immer Hin- und Rückflug von der Firma bezahlt.

Vermutlich wollte man sicherstellen, dass du wieder gehst.

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