Forum: Platinen Ist Acryl-/Plexiglas säurebeständig gegen Natriumperlsulfat & Natronlauge?


von Welche Größe? (Gast)


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Ich möchte mir eine Ätzmaschine und eine weitere zum Entwickeln bauen 
und würde daher gerne wissen, ob Acrylglas gegen diese beiden Säuren 
beständig ist?

In einem Fachgeschäft habe ich schon nachgefragt, und da wurde mir 
gesagt, dass die chemisch beständigen Acrylglasscheiben nur gegen 
leichte Tropfen, also wenn man mal was draufkommt und man das dann 
gleich abwischt beständig sind, aber man dieses Acrylglas nicht gerade 
in die Säuren längere Zeit eintauchen sollte.

Allerdings war das eine Aussage zu Säuren im Allgemeinen und nicht 
speziell zu Natriumperlsulfat und Natronlauge.
Es könnte also gut sein, dass Acrylglas gegen z.B. die eine Säure nur 
bedingt oder gar nicht beständig ist und gegen die andere ausgezeichnet 
beständig ist.

Und daher wollte ich mal eure Erfahrungen bezüglich Natriumperlsulfat & 
Natronlauge gegen Acrylglas wissen.


Acrylglas hätte halt gegenüber richtigem Glas den großen Vorteil, dass 
es Bruchsicher ist.

von UR-Schmitt (Gast)


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Weder Natriumpersulfat noch NaOH ist eine Säure.
Eine Lauge ist das Gegenteil einer Säure!
Wenn also Acrylglas (besser Polymethylmethacrylat) gegen Säuren 
beständig sein sollte dann hilft dir das überhaupt nichts bzgl. der 
Beständigkeit gegenüber Laugen.
Wikipedia sagt: "beständig gegen Säuren, Laugen mittlerer Konzentration" 
für nähere Informationen solltest du spezifische Chemieseiten besuchen 
oder einen Distributor fragen.

von Welche Größe? (Gast)


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Oh, ja, da hast du Recht.
Das sind natürlich laugen.


Hat von euch denn noch niemand eine Ätzmaschine aus Plexiglas gebaut?

von Michael S. (technicans)


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Kann man doch im Web nachlesen:
http://www.ktec.at/pdf/chemische_Bestaendigkeit_Acrylglas_XT_ktec.pdf

Welche Größe? schrieb:
> Acrylglas hätte halt gegenüber richtigem Glas den großen Vorteil, dass
> es Bruchsicher ist.

Hast du ne Ahnung wenn so ein Körper aus dem Material zu Boden geht.

von Welche Größe? (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Kann man doch im Web nachlesen:
> http://www.ktec.at/pdf/chemische_Bestaendigkeit_Ac...

Ah, super, besten Dank.

Da steht zu

30 % iger Natronlauge, daß Acrylglas XT (extrudiert) bei einer Testzeit 
von 28 Tagen beständig ist.

Gegen 48 % iges Eisen(3)chlorid ist es für 28 Tage allerdings nur 
bedingt beständig.

Aber zum Natriumperlsulfat, welches ich zum Ätzen verwenden möchte, gibt 
es auf dieser Seite keinerlei Informationen.




>
> Welche Größe? schrieb:
>> Acrylglas hätte halt gegenüber richtigem Glas den großen Vorteil, dass
>> es Bruchsicher ist.
>
> Hast du ne Ahnung wenn so ein Körper aus dem Material zu Boden geht.

Nö, ich kenne Acrylglas halt als bruchsicheren transparenten Kunststoff.
Das ist kein Polycarbonat, der würde in der Tat leicht zerbrechen.

von Welche Größe? (Gast)


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Ansonsten müßte ich mal schauen, wie es bei anderen Kunstsotfen ist.
Polyvinylchlorid (PVC) gibt es z.B. auch als transparenten Kunststoff 
und der ist in der Regel gut gegen Chemikalien aller Art beständig.

von Michael S. (technicans)


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Welche Größe? schrieb:
> Ansonsten müßte ich mal schauen, wie es bei anderen Kunstsotfen ist.
> Polyvinylchlorid (PVC) gibt es z.B. auch als transparenten Kunststoff
> und der ist in der Regel gut gegen Chemikalien aller Art beständig.

Viele Kunststoffe sind eigentlich ursprünglich immer durchsichtig
und werden extra farbig hergestellt weil das von den Kunden so
verlangt wird.
Transparentes PVC gibts nur im Fachhandel und wenn man Pech hat
muss man auch noch eine große Tafel von zwei Quadratmetern abnehmen.
Im Baumarkt hab ich kürzlich nach Plexiglas geschaut und die hatten
da Bastlerglas in klar und auch farbig, was sich dann als Polystyrol
herausstellte, aber dafür in handlichen kleinen Tafeln zu bekommen
war. Man muss eben nur zusehen das man dazu den richtigen Kleber
findet.

Welche Größe? schrieb:
> Aber zum Natriumperlsulfat, welches ich zum Ätzen verwenden möchte, gibt
> es auf dieser Seite keinerlei Informationen.

Wird ähnlich sein, ist eben anorganische Chemie.
Richtig problematisch wäre es bei organischer Chemie mit diesem
Material. Ich würde nach Gebrauch die Ätzlösung immer zurück
in einen Kanister füllen, weil das Wasser in der Lösung sonst
verdunstet und die Ätze dann so einen Schmutzrand bekommt
den man irgend wann gar nicht mehr weg bekommt.

von Otto M. (samandiriel)


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Also eigentlich ist PC deutlich bruchfester als PMMA. Es sei denn, du 
hast schon Mikrorisse drin.

von Welche Größe (Gast)


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Otto Meier schrieb:
> Also eigentlich ist PC deutlich bruchfester als PMMA. Es sei denn, du
> hast schon Mikrorisse drin.



Sry, ich meinte nicht PC welches für CDs verwendet wird, sondern das 
Zeugs, was für CD Hüllen verwendet wird, also Polystyrol und das bricht 
extrem leicht.
Da habe ich genug leidige Erfahrung mit gemacht, so leidig, dass ich das 
inzwischen immer Brechplastik nenne und wie die Pest meide.

von Kunststoffpark GmbH Kriens (Gast)


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http://www.buerkle.de/media/files/Chemische-Bestaendigkeit.pdf

hier sollte man die Antwort finden ob Plexiglas geeignet ist

von Michael S. (technicans)


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Die Chemikalie schon, aber leider nicht der Kunststoff (PMMA).
Für Polystyrol (PS) wird keine Beständigkeitsaussage gemacht.

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