Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Lötstation Analog oder Digital - Weller, JBC


von Absolvent (Gast)


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Hallo,
ich habe seit einer Ewigkeit eine Billig-Lötstation von Corad für 
umgerechnet ca. 30,-EUR. Löten kann man damit schon nur Komfort sieht 
wirklich andres aus: Lange Heizzeiten, nach einiger Zeit warmer und 
später heißer Lötkolbengriff und nur 30W Leistung.

Da Sie langsam den Geist aufgibt, verstehen die meisten wahrscheinlich, 
dass ich dem Ding nicht so wirklich nachtrauere. Was besseres sollte mal 
demnächst her. Zudem ich bei meiner Diplomarbeit an der Uni für den 
praktischen Aufbau mit professionellen Weller Lötstationen zu tun hatte. 
Nun im Job verwenden wir im Labor JBC. Da merkt man den 
Qualitätsunterschied..

Ich dachte daher mir eine der folgenden Lötstationen zuzulegen:
JBC CD-2BB
Weller WS 81 Set (bzw. PU80)
Weller WSD 81SE (bzw. PUD80)
evtl. Weller WD 1000

Vorteil der JBC ist natürlich die wirklich sehr schnelle Aufheizung, 
Regelung und der Lötspitzenwechsel.
Vorteil Weller: weitverbreitet auch im Hobbybereich, leichte 
Ersatzteilbeschaffung

So nun zur Frage:
Alle außer der PU80 sind digital. Mich stört bei den digitalen das ewig 
lange drücken, bis die Temperatur eingestellt ist. Bei der analogen 
Weller ist es ja manuell in 1Sek erledigt.

Da ich vorhabe die Station wirklich lange zu verwenden ('lebenslange 
Investition'), wollte ich mal von paar erfahrenen Leuten wissen, ob dies 
in der Praxis wirklich so stört? Verändert Ihr oft die Temp.?
Ich will überwiegend ganz normale Platinen löten - teilweise SMD teils 
THT.

von JBC-Nutzer (Gast)


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Lass dir einen JBC-Vertreter vorbeikommen und probier seine Geräte aus !

Du wirst dann das Problem einer Entscheidung zugunsten der Mitbewerber 
nicht mehr haben, da du dann bereits mit nichts anderem als JBC arbeiten 
willst.

von wuzi (Gast)


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JBC-Nutzer schrieb:
> Lass dir einen JBC-Vertreter vorbeikommen und probier seine Geräte aus !
>
> Du wirst dann das Problem einer Entscheidung zugunsten der Mitbewerber
> nicht mehr haben, da du dann bereits mit nichts anderem als JBC arbeiten
> willst.

...und wenn Du auf die Preisgestaltung von JBC schaust, hat sich das 
Problem von vornherein erledigt ;-)

von JBC-Nutzer (Gast)


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Absolvent schrieb:
> Da ich vorhabe die Station wirklich lange zu verwenden ('lebenslange
> Investition')

Schätze, er hat sich schon dabei gedacht, ein paar Euros mehr 
auszugeben...

von skyperhh (Gast)


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Ich kanna auch nur die JBC empfehlen, habe Sie an der Uni gehabt und mir 
für zuhause von Weidinger die analoge Version zugelegt und bin voll und 
ganz zu frieden !!! ... und 189,- + Steuer finde ich nicht so teuer (Ok, 
Spizen und weiteres Material ist auch nicht billig... aber dafür eine 
Investition!)

http://www.weidinger.eu/shop/loet-_und_entloettechnik/jbc/loet-_und_entloetgeraete/jbc_loetstationen/wl26830

von Absolvent (Gast)


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Nun ich kann die Stationen wahrscheinlich deutlich billiger beziehen, 
deswegen interessieren mich die UPE von JBC aber auch Weller nicht so 
sehr.

Wie siehts aber auch, wie erwähnt, mit dem Einstellkomfort aus - analog 
vs digital?

von Gerd E. (robberknight)


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> Wie siehts aber auch, wie erwähnt, mit dem Einstellkomfort aus - analog
> vs digital?

Du drückst beim digitalen halt 2 oder 3 mal auf + oder - und bist dann 
10 oder 15°C hoch oder runter. Viel mehr verändere ich die Temperatur 
normal nicht. Kein großes Ding.

Ganz selten kommt es mal vor daß man z.B. vom Kupferlackdraht den Lack 
wegbrennen will oder so. Dann braucht man die vollen 450° und muss halt 
nen bischen rumdrücken. Aber so selten wie ich das brauche ist das kein 
Grund ne andere Lötstation zu nehmen.

Nimm ne JBC. Den Ärger (Blasen, Brandlöcher) den Du bei den Weller etc. 
mit dem Spitzenwechseln hast ist viel kritischer als die 
Temp-Einstellung.

von jbc nutzer (Gast)


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Also ich benutze beruflich eine Ähnliche JBC Station.
Der Griff heizt sich aber auch nach einigen Minuten ununterbrochener 
Nutzung unerträglich auf. Weiterer Minuspunkt ist der fest an der Basis 
montierte Kolbenhalter.
Positiv finde ich die sehr schnelle Aufheizzeit und das einfache 
wechseln der Spitzen

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Absolvent schrieb:
> Wie siehts aber auch, wie erwähnt, mit dem Einstellkomfort aus - analog
> vs digital?

Wir haben in der Firma die digitale Variante der Weller, zu Hause
habe ich die analoge.  Lötkolben sind gleich (wenn du sie kaufst:
bestell' dir gleich noch ein paar Spitzenhülsen mit, damit man nicht
aus der heißen Hülse die Spitzen rausfummeln muss) und damit gleich
gut oder schlecht.  In der Tat, das Gefummel bei der digitalen ist
ein wenig nervig, andererseits stellt man die Temperatur nicht so
oft neu ein.  Auf der Pro-Seite zeigt die digitale halt auch die
Augenblickstemperatur mit an, während man bei der analogen nur am
Blinken der LED merkt, dass die Aufheizphase beendet ist.

Ich komm' mit beiden gut klar.  Mit einem Vergleich zu JBC kann ich
aber nicht dienen, sorry.

jbc nutzer schrieb:
> Positiv finde ich die sehr schnelle Aufheizzeit und das einfache
> wechseln der Spitzen

Das ist beim hier benutzten Weller-Lötkolben WSP80 aber genauso gut
gegeben.

von Absolvent (Gast)


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jbc nutzer schrieb:
> Also ich benutze beruflich eine Ähnliche JBC Station.
> Der Griff heizt sich aber auch nach einigen Minuten ununterbrochener
> Nutzung unerträglich auf. Weiterer Minuspunkt ist der fest an der Basis
> montierte Kolbenhalter.
> Positiv finde ich die sehr schnelle Aufheizzeit und das einfache
> wechseln der Spitzen

Das mit der Grifftemperatur kann ich nicht bestätigen. Mir ist das mit 
dem Kolbenhalter auch aufgefallen, noch stört es mich nicht, wenn ich im 
Labor was löte. Jedoch bin ich auch nur sehr selten im Labor und löte 
dort nur ganz wenig. D.h. ich kann das nicht so einschätzen, ob das 
langfristig stört.

An die Leute die mit einer JBC arbeiten: Stört euch die digitale 
Temp.einstellung?
Ich finde es dauert schon lange, wenn mann z.B. von 250 auf 450°C 
aufdreht.

von Löter (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> jbc nutzer schrieb:
>> Positiv finde ich die sehr schnelle Aufheizzeit und das einfache
>> wechseln der Spitzen
>
> Das ist beim hier benutzten Weller-Lötkolben WSP80 aber genauso gut
> gegeben.

Dann zeig mir mal eine Weller, die in 2s aufgeheizt ist oder eine neue 
Spitze hat ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Löter schrieb:
> Dann zeig mir mal eine Weller, die in 2s aufgeheizt ist oder eine neue
> Spitze hat ;-)

Naja, ob das nun 2 oder 5 s sind, spielt doch keine wirkliche Geige
im praktischen Leben, oder?  Davon abgesehen ist das im Wesentlichen
eine Frage der Heizleistung, und da nehm' ich dir deine 2 s einfach
mal nicht ab.  Milchmädchenrechnung:

Die Spitze (und alles, was noch erwärmt werden muss) habe eine Masse
von 5 g und im Durchschnitt eine Wärmekapazität von 400 J/(kg K)
(Mittelwert zwischen Eisen und Kupfer).  Sie ist von 20 °C auf 350 °C
um 330 K zu erwärmen, dafür benötigt man 660 Ws an Energie.  Mit einer
Heizleistung von 80 W kann man dies frühestens (ohne Wärmeverluste
nach außen) in 8,25 s schaffen.  Wenn es die JBC also in 2 s schafft,
dann hat sie entweder eine Heizleistung von 300 W oder eine noch viel
geringe Masse der zu erwärmenden Teile als 5 g; beides klingt nicht
sehr plausibel.

In 2 s eine Spitze wechseln trau' ich mir zu (wenn nicht alles schon
so festgebrannt ist, dass die Hülse nur mit Gewalt abgeht).  Allerdings
würde ich mir in der Praxis lieber 4 s dafür Zeit lassen, weil das das
Risiko einer Verbrennung reduziert. ;-)

von Löter (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Naja, ob das nun 2 oder 5 s sind, spielt doch keine wirkliche Geige
> im praktischen Leben, oder?

Ich wage auch zu bezweifeln, dass es bei der Weller 5 sind ;-) Und die 
JBC schafft die 350° (was für die meisten Lötarbeiten genügen sollte) in 
2s.

http://www.jbctools.com/heating-system.html

In der Praxis mögen die 10 Sekunden Wartezeit vor dem Löten nicht 
stören, allerdings daraus resultierende Reaktionszeit (wenn die Spitze 
jedesmal "festklebt" weil man an einer Massefläche lötet, ist das recht 
nervig). Dazu kommt noch ein Sleepmodus (Lebenszeit der Spitzen) der 
ohne schnelle Aufheizzeit wohl nicht sinnvoll möglich wäre.

>  Davon abgesehen ist das im Wesentlichen
> eine Frage der Heizleistung, und da nehm' ich dir deine 2 s einfach
> mal nicht ab.  Milchmädchenrechnung:

Die JBC heizt mit 140 Watt (75 Watt Nennleistung), wobei die Heizung 
direkt im vordersten Teil der Spitze ist. Die 2s stimmen jedenfalls, 
lassen sich auch nachmessen. JBC würde wohl auch Probleme bekommen, wenn 
sie das behaupten würden, ohne dass die Werte einhaltbar sind.

> In 2 s eine Spitze wechseln trau' ich mir zu (wenn nicht alles schon
> so festgebrannt ist, dass die Hülse nur mit Gewalt abgeht).  Allerdings
> würde ich mir in der Praxis lieber 4 s dafür Zeit lassen, weil das das
> Risiko einer Verbrennung reduziert. ;-)

2s sind bei einer Weller schon rekordverdächtig ;-) Da würde ich dir 
gerne mal zusehen ;-) Bei der JBC ist es jedenfalls ohne Verbrennrisiko, 
zusätzliche Hülsen, etc möglich die Spitzen zu wechseln ;-) Wobei das 
natürlich kein Kaufkriterium sein mag, aber wenn man sich daran gewöhnt, 
möchte man es nicht mehr missen ;-)

von Electronics'nStuff (Gast)


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Absolvent schrieb:
> So nun zur Frage:
> Alle außer der PU80 sind digital. Mich stört bei den digitalen das ewig
> lange drücken, bis die Temperatur eingestellt ist. Bei der analogen
> Weller ist es ja manuell in 1Sek erledigt.
>
> Da ich vorhabe die Station wirklich lange zu verwenden ('lebenslange
> Investition'), wollte ich mal von paar erfahrenen Leuten wissen, ob dies
> in der Praxis wirklich so stört? Verändert Ihr oft die Temp.?
> Ich will überwiegend ganz normale Platinen löten - teilweise SMD teils
> THT.


Ich verwende eine digitale WMD-3 und eine alte analoge Weller 
(Bezeichnung entfallen).

Die Temperatur ändere ich selten und das einstellen dauert eig. auch 
nicht wirklich lange, da du ja meisten den Bereich nicht viel mehr als 
+/- 30° verstellst. Klar, geht es bei der alten Weller etwas schneller 
aber ich würde trotzdem jeder Zeit die neue bevorzugen

von Olaf (Gast)


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> Da ich vorhabe die Station wirklich lange zu verwenden ('lebenslange
> Investition'), wollte ich mal von paar erfahrenen Leuten wissen, ob dies
> in der Praxis wirklich so stört?

Ich benutze eine Weller WTCP. Und das bereits seit 30Jahren.
Damit hat Weller also bereits bewiesen das man damit das machen kann was 
du noch machen willst. :-D

Zum aenderen der Temperatur muesste ich die Loetspitzen wechseln. Das 
hat mich noch nie gestoerst weil man die Temperatur niemals aendern 
muss. Und auch die Loetspitze muss ich nur 4-5mal im Jahr wechseln.

Das Problem bei der lebenslangen Loetkolbennutzung ist allerdings das du 
bei Diskussionen wie diesen hier dann immer total veraltet bist. :-)

In den 30Jahren war es im uebrigen notwendig zweimal den 
Temperaturschalter im Loetkolben zu wechseln. Die Teile des Loetkolbens 
gibt es von Weller alle einzeln!

Olaf

p.s: Ausserdem hat Weller bei den guten alten Loetkolben noch einen 
EMV-Dirac-Impuls Generator eingebaut. .-)

von Heinz (Gast)


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> Ausserdem hat Weller bei den guten alten Loetkolben noch einen
> EMV-Dirac-Impuls Generator eingebaut.

Soviel also zur Qualität von teurer Markenware.

von Anton (Gast)


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Der Trick mit dem Weller Magnastat mal schnell zu testen ob
eine Schaltung störempfindlich ist, kennt man fast so lange
wie es den Magnastat gibt. Nicht nur dazu pflegen wir unseren
Oldie (30 Jahre), ist auch die Notreserve, falls mal einer
der neueren Weller streiken sollte.

Ein Marketing-Mensch würde das als Zusatznutzen verkaufen!

von (c)chrizz (Gast)


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Moin,

>>Ich dachte daher mir eine der folgenden Lötstationen zuzulegen:
>>JBC CD-2BB
>>Weller WS 81 Set (bzw. PU80)
>>Weller WSD 81SE (bzw. PUD80)
>>evtl. Weller WD 1000

mein Tip wär die Weller WD 1.

Ist Digital, 3 Presets einstellbar (erspart die "längere Einstellzeit" 
bei Temperaturwechsel).

Heizt zwar nicht ganz so schnell, wie die WD 1000, ist aber auch in ca. 
20 sek auf 350° hochgefahren.
Für den Hausgebrauch und alle standard Lötarbeiten hervorragend 
geeignet.

Hab das Ding jetzt seit ca. 2 Jahren, löte mehrmals in der Woche damit 
und bin immer noch höchst zufrieden!
Der Handgriff wird nicht warm, ist angenehm leicht und die Zuleitung ist 
sehr flexibel und macht das Gerät damit schön handlich.

von vilu (Gast)


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Wir hatten am SMD-Platz eine WMD 3 von Weller, für meinen Laborplatz hab 
ich mir auf Anraten unseres E-Produktionsleiters vor Jahren schon eine 
JBC besorgt (unsere Produktion hat schon lange komplett auf JBC 
umgestellt).

Nachdem ich mit der Weller überhaupt nicht zurecht gekommen bin hab ich 
immer meine Lötstation mitgenommen sobald es an Finepitchbauteile ging. 
Mit den dünnen Spitzen von Weller bekommt man wesentlich schlechter die 
Wärme aufs Pad als mit JBC, die Lötergebnisse sind da mit JBC wesentlich 
besser, von der angenehmeren Handhabung (Spitzenwechsel, Aufheizzeit) 
wurde ja schon genug geschrieben.

Seit kurzem steht nun auch am SMD-Platz eine große JBC, Weller-Lötkolben 
gibts jetzt nur noch an den Praktikantenplätzen ;-).

von JSchreck (Gast)


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Hallo,

alternativ gibt's auch die Ersa i-CON nano:
- Aufheizzeit 8 Sek.
- Abgabeleistung 80 W
- KEIN Patronensystem -> günstige Wechselspitzen
- Sehr leistungsstark und schnell im Nachheizen
- Temperaturregelung per Thermoelement
- ESD-sicher
- Kleiner, handlicher Lötkolben
- Extrem breitbandige Spitzenserie 102
- Standby, Shutdown
- Drei Nachheizkurven einstellbar
- Optional sehr einfach konfigurierbar über kostenlose PC-Soft und 
microSD-Karte

Wer auf die ESD-Sicherheit verzichten will, kann auch die i-CON pico 
ansehen:
- Praktisch gleiche Leistungsdaten wie i-CON nano
- nicht ESD-sicher ausgerüstet.

Preise im Web: ca. 200,- / 135,- EUR inkl. Steuer

Einfach mal ausprobieren.

Freundliche Grüße,
JSchreck

von Sni T. (sniti)


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JSchreck schrieb:
> - KEIN Patronensystem -> günstige Wechselspitzen

Kann man aber auch als Nachteil sehen ;-)

von Gerd E. (robberknight)


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> - KEIN Patronensystem -> günstige Wechselspitzen

Wenn man das mal konkret vergleicht:

http://www.weidinger.eu/shop/loet-_und_entloettechnik/ersa/loet-_und_entloetspitzen/ersa_loetspitzen_reihe_102/wl22885
6,40 EUR netto

http://www.weidinger.eu/shop/loet-_und_entloettechnik/jbc/loet-_und_entloetspitzen/jbc_loetspitzen_c245-lf_fuer_t245/wl19821
17,25 EUR netto

dann sind das gut 10 EUR netto / 12 EUR butto Unterschied pro Lötspitze. 
Wenn man sich jetzt überlegt wieviele unterschiedliche Lötspitzen man 
braucht und wie lange die halten, dann weiß ich nicht ob das wirklich 
ein relevantes Argument für die Entscheidung zu einer Lötstation ist.

von hotsmelt (Gast)


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die schwachpunkte an lötkolben sind:
-lötspitze hat keine leistung oder zu hohe wärmekapazität
-lötspitzenform lieferbar /selbstdrehen
-handgriff wird heiß bei weller wegen wärmereflektorscheibe vor griff
-kabel unflexibel oder klebt auf tisch bei bewegung
-temperatur nur hohe werte einstellbar, plaste geht nicht zu schmelzen
(verschmort)
ich löte ohne station mit dimmer
habe nur unflexibles kabel.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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hotsmelt schrieb:
> die schwachpunkte an lötkolben sind:

Wenn du jetzt noch dazu schreibst, auf welche Lötstation mit
welchem Lötkolben sich deine Einlassungen beziehen, könnte man
sie zumindest zuordnen.  Es waren ja mittlerweile wenigstens vier
verschiedene hier in der Diskussion.

Und nein, Lötkolben für direkten Betrieb an 230 V waren da keine
dabei, die werden alle mit Kleinspannung betrieben.  Das lässt die
Vermutung zu, dass dein Einwurf hier komplett off-topic ist.

> plaste geht nicht zu schmelzen
> (verschmort)

Das dürfte für ernsthaftes Arbeiten mit einer *Löt*station ohnehin
kein Thema sein.

von gk (Gast)


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Also ich benutze auch schon immer Weller, angefangen beim Magnastat. 
Irgendwie hat mir nie etwas gefehlt, sodaß ich nach Alternativen suchen 
musste. Naja, wenn ich mal so eine JBC zu fassen kriege, dann werde ich 
die mal testen. Vielleicht eröffnet sich mir ja der siebte Löthimmel 
;-). Und den Spitzenwechsel habe ich durch den Kauf einer WSD161 gelöst. 
Ich kann mich übrigens nicht daran erinnern, schon mal an den 
Temperatureinstellungen was geändert zu haben.

gk

von JüSchi (Gast)


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skyperhh schrieb:
> für zuhause von Weidinger die analoge Version zugelegt und bin voll und
> ganz zu frieden !!! ... und 189,- + Steuer finde ich nicht so teuer (Ok,

Und dort bestellen ging privat "einfach so", oder welcher Trick steckt 
dahinter? Andere beklagen in einem anderen thread, dass diese Firma 
nicht an Endverbraucher verkauft, nicht mal an selbstabholende Barzahler 
...

Ich hatte mich nämlich auch schon genau auf diese Station gedanklich 
eingeschossen, und jetzt scheint das nicht zu klappen...

Gruß, JüSchi

von ... (Gast)


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gk schrieb:
> Ich kann mich übrigens nicht daran erinnern, schon mal an den
> Temperatureinstellungen was geändert zu haben.

Dann hast du entweder immer nur ein und dasselbe Lötzinn und noch nie 
Cu-Lackdraht entmantelt oder die Temperatur immer auf 450°C stehen ...

Seit der Erfindung gespeicherten Voreinstellungen spart man sich auch 
das Dauerdrücken auf Lötstationen, bei denen der Hersteller meint, dem 
potentiellen Kunden präzises Arbeiten der Temperaturregelung durch 
Einstellbarkeit in 1°C Stufen vermitteln zu müssen.

von Max (Gast)


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Hallo,

ich habe beide Weller und die analoge JBC von Weidinger.
Zu JBC bin ich gekommen, da ich nach einer Station gesucht habe, die 
auch kleine Lötspitzen (~0,55 mm) ausreichend händeln kann.
Im Gegensatz zur Weller WS81 istdie JBC um Welten besser. Ich kann nun 
endlich vernünftig an QFN mit 0,5er Pitch nachlöten. War mit der WS81 
nur mit großer Lötspitze und gleichzeitigem Löten mehrer Pads möglich.
Auch bei großen Lötspitzen drehe ich dei Temperatur im Schnitt um 30°C 
niedriger. Dies ist gerade bei Bauteilen mit Platik (Schalter) sehr 
hilfreich, da es nicht mehr verschmorrt.

Also wenn ich heute die Entscheidung zw. den beidern Stationen hätte: 
Ganz klar JBC!

Grüße
May

von skyperhh (Gast)


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Kein Trick, gewerblich über eine Firma gekauft, wollte auch erst privat 
kaufen, war aber leider nicht möglich...

JüSchi schrieb:
> skyperhh schrieb:
>> für zuhause von Weidinger die analoge Version zugelegt und bin voll und
>> ganz zu frieden !!! ... und 189,- + Steuer finde ich nicht so teuer (Ok,
>
> Und dort bestellen ging privat "einfach so", oder welcher Trick steckt
> dahinter? Andere beklagen in einem anderen thread, dass diese Firma
> nicht an Endverbraucher verkauft, nicht mal an selbstabholende Barzahler
> ...
>
> Ich hatte mich nämlich auch schon genau auf diese Station gedanklich
> eingeschossen, und jetzt scheint das nicht zu klappen...
>
> Gruß, JüSchi

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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skyperhh schrieb:
> für zuhause von Weidinger die analoge Version zugelegt und bin voll und
> ganz zu frieden

Kann man die Teile eigentlich auch auf 1 MΩ Erdwiderstand umbauen?
"Hart geerdet" würde ich zu Hause nicht arbeiten wollen.  1 MΩ ist
allemal noch "ESD-sicher", aber man riskiert halt keine Funkenregen
oder kaputte Transistoren, wenn man mal in einer Schaltung unter
Spannung lötet und nicht dran denkt, dass auch der (geerdete) Oszi
noch angeklemmt ist.

(Das ist bei der Weller wirklich praktisch ausgeführt: standardmäßig
ist sie hart geerdet, steckt man einen 3,5-mm-Klinkenstecker in die
Buchse, ist der Lötkolben offen, und wenn man an den Klinkenstecker
einen Widerstand anlötet, dann erdet man sie über diesen Widerstand
weich.)

von Sni T. (sniti)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Kann man die Teile eigentlich auch auf 1 MΩ Erdwiderstand umbauen?
> "Hart geerdet" würde ich zu Hause nicht arbeiten wollen.  1 MΩ ist
> allemal noch "ESD-sicher", aber man riskiert halt keine Funkenregen
> oder kaputte Transistoren, wenn man mal in einer Schaltung unter
> Spannung lötet und nicht dran denkt, dass auch der (geerdete) Oszi
> noch angeklemmt ist.

Nicht in vorgesehener Weise. Das wäre dann wohl ein Punkt auf der "Pro 
Weller" Liste. Möglicherweise per Mod. Wobei ich mir lieber einen 
Trenntrafo zulegen würde als eine Weller Station. Allerdings komme ich 
auch damit aus, nicht an unter Spannung stehenden Platinen zu löten. 
Kommt dann sicher auf Spezialfälle/ Vorlieben an.

Max schrieb:
> Im Gegensatz zur Weller WS81 istdie JBC um Welten besser.

Kann ich nur bestätigen. Hatte erst das "Vergnügen" eine WMD 3 zu 
testen. Ich war wirklich überrascht, wie weit die Weller den JBC 
hinterherhinkt. Dass die Spitze an der Lötstelle festklebt, hatte ich 
schon lange Zeit nicht mehr. Einziges Mittel das bei der schlechten 
Regelung (Wärmeübertragung von Heizelement zur Spitze/ Wärmekapazität 
der Spitze) halbwegs hilft, ist die Temperatur enorm hoch zudrehen. 
Bleibt die Frage, ob man das wirklich möchte..
Die Heißluft ist das nächste.. Reicht um SO14 Gehäuse auszulöten, dann 
ist man aber auch schon an der Grenze.. Und das auch nur mit einer so 
hohe Luftmenge, dass oft mal nebenstehende Bauteile davonfliegen..
Nebenbei sind alle Griffe enorm dick und werden trotzdem unangenehm warm 
(auch die Heißluft ist durchgängig beheizt..). Das Einzige halbwegs 
brauchbare an der Station ist wohl die Entlötpumpe.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sni Ti schrieb:
> Nebenbei sind alle Griffe enorm dick und werden trotzdem unangenehm warm

Dann guck' dir mal eine Chinagurke an. :-)

>> Kann man die Teile eigentlich auch auf 1 MΩ Erdwiderstand umbauen?

> Nicht in vorgesehener Weise.

Eigentlich schade, zumal es ja offenbar auch eine offizielle 1-MΩ-
Ausführung gibt.

von Absolvent (Gast)


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Hallo,
ich bins noch mal. Danke für die rege Beteiligung.
Also ich habe mich nun endgültig für eine JBC CD-2BB entschieden. 
Persönlich finde ich sie deutlich besser als eine Weller.
Da ich die Löstation inkl. 3 Lötspitzen für nur 190,-EUR erwerben 
konnte, musste ich nicht wirklich lange noch darüber nachdenken. Bin 
sehr zufrieden mit der Lötstation.

von Sni T. (sniti)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Dann guck' dir mal eine Chinagurke an. :-)

Das Preis/ Leistungsverhältnis dürfte da aber deutlich besser sein ;-) 
Die letzte Chinastation die ich probiert habe ist mir deutlich besser in 
Erinnerung, als die Weller jetzt. Aber das ist auch schon ewig her, kann 
gut sein, das meine Ansprüche gestiegen sind ;-) Wobei die natürlich 
auch vom Preis abhängen. Da Weller auch nicht gerade "billig" ist, 
erwarte ich hier mehr als bei einem Chinateil.

> Eigentlich schade, zumal es ja offenbar auch eine offizielle 1-MΩ-
> Ausführung gibt.

Stimmt, hatte ich gestern nicht dran gedacht.

Absolvent schrieb:
> Da ich die Löstation inkl. 3 Lötspitzen für nur 190,-EUR erwerben
> konnte, musste ich nicht wirklich lange noch darüber nachdenken.

Meinen herzlichen Glückwunsch. Das für eine neue Station samt Spitzen 
ist schon ein super Schnäppchen ;-)

von Thomas R. (Gast)


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Hallo,
habe selbst 2 analoge JBC-Stationen.
Die Aufheizzeit von 2 Sekunden kann ich aus der Praxis bestätigen, 
natürlich ziehen die geschätzte 200 Watt in den ersten 2 Sekunden nach 
dem Spitzenwechsel.
http://www.jbctools.com/heating-system.html
Die Spitzen halten EWIG, weil die Temperatur in den Lötpausen abgesenkt 
wird.
Sowas geht nur mit extrem kleiner Lötspitzenmasse, hoher Peak-Leistung 
und intelligenter Regelung.
Meine ollen Weller habe ich teilweise verschrottet, ein paar liegen noch 
in der Ecke.

von JBC-Nutzer (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Meine ollen Weller habe ich teilweise verschrottet, ein paar liegen noch
> in der Ecke.

Nicht nur du hast das so gemacht.

Woanders löte ich noch hin und wieder mit "altem" Ersa-Equiqment, auch 
das halt ich nicht mehr aus, da kommt auch eine Analog-JBC hin.

Spitzen gibt es ja ausreichend im Sammelpack in der Bucht und dazu mit 
vernünftigem Preis.

von JBC-Interessierter (Gast)


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Absolvent schrieb:
> Da ich die Löstation inkl. 3 Lötspitzen für nur 190,-EUR erwerben
> konnte, musste ich nicht wirklich lange noch darüber nachdenken.

Da würde ich dann ebenso nicht mehr darüber nachdenken.
190 Eur würde ich auch zahlen wenn noch Mehrwertsteuer dazu käme.

Gibt es einen Händler der auch an Normalsterbliche (Privatkunden) zu 
ähnlichen Preisen verkauft?

von Sni T. (sniti)


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Das war eine eBayauktion ;-) Inklusive Versand und MWStr.

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