Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik selbstgebaute Solargartenbeleuchtung


von Sven H. (sven91)


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Hallo Zusammen,

ich habe ein kleines Projekt vor:
Eine selbstgebaute Solargartenbeleuchtung.

Bei Conrad habe ich diese Sachen gekauft:

Amorphes Solarmodul 3W / 6V :
Nennspannung: 7,5 V      (Leerlauf: 11 V)
Nennstrom: 428 mA       (Kurzschluss: 450 mA)

Wartungsfreier Bleiakku:
6V / 3,2 Ah

Controller: Atmega88 mit 3,3V -> wegen evtl. Funkmodulerweiterung usw...

Und hier sind meine Fragen:

1. Bei der Solarzelle steht "mit Integrierter Blockdiode".
Dann brauche ich doch keine Diode mehr, die verhindert, dass die 
Solarzelle nachts zum Verbraucher wird oder?

2. Aus Kostengründen (Solarzelle 10€, Akku 11€, STEUERGERÄT 22€!!!) und 
Spaßgründen möchte ich die Steuerung selber machen.
Stimmt die Schaltung im Bild?:
Orange: Solarspannung messen wenn Mosfet getrennt -> Helligkeit 
bestimmen
Rot: Akkuspannung messen wenn Mosfet getrennt -> Akkustand bestimmen
Grün: Leds
Blau: Akku und Solarzelle trennen

3. Liege ich mit der Arbeitsreihenfolge von der Logik her richtig?:
Pseudocode: (das Programm wird später mit Interrupts usw... gemacht)
while(1) //so etwa jede sekunde
{
Solarzelle mit Transistor von Akku trennen;
Akkuspannung messen;
Solarspannung messen und auswerten;
if(Akkuspannung > Max.Akkuspannung)
{
Alle Verbraucher anlassen;
Solarzelle mit Transistor von Akku trennen;
}
else if(Akkuspannung < Min.Akkuspannung)
{
Alle Verbraucher ausschalten;
Solarzelle mit Akku verbinden;
}
else
{
Alle Verbraucher anlassen;
Solarzelle mit Akku verbinden;
}

usw...

}

4. Stimmt die Schaltung mit den Mosfets?
Und muss der Mosfet zum Trennen von Akku und Solarzelle oben oder unten 
hin???

5. Was sind die Grenzen von dem Akku?
Leer: 6,5V - 6,7V ?
Voll: 7,2V zur Sicherheit 6,9V ?
Im Datenblatt von Conrad steht leider nichts (Artlnr: 250103)???
Auf dem Akku steht:
Cycle use: 7.25-7.45V
Standby use: 6,8-6.9V
Initial Current less than 1,28A

6. Bei einem Bleiakku muss ich mich ja nur um die Grenzen kümmern ohne 
komplexe Ladetechniken oder?

7. Ist es schlimm wenn die Solarzelle voll in der Sonne ist und kein 
Verbraucher dran ist (Leerlauf)?


Danke, wenn du dir bis hierher Zeit genommen hast :)

Vielen Dank für eure Antworten

Mfg Sven

von MaWin (Gast)


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> 7. Ist es schlimm wenn die Solarzelle voll in der Sonne ist
> und kein Verbraucher dran ist (Leerlauf)?

Im Leerlauf ist eine Solarzelle nie, sondern es sind dann alle
Dioden, aus denen die besteht, Photodioden, in Reihe an der
erzeugten Spannung, d.h. der erzeugte Strom fliesst durch die
Solarzelle, durch deren interne Dioden, und erzeugt dort
Wärme.

Also schliesst man Solarzellen eher kurz. Keine Spannung, dann
ist der Strom fast egal, keine Verlustleistung.

Man baut das so:

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.5

Damit lösen sich auch alle anderen Fragen...

von Ben _. (burning_silicon)


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> Also schliesst man Solarzellen eher kurz. Keine Spannung, dann
> ist der Strom fast egal, keine Verlustleistung.
Das ist Quatsch, kurzgeschlossen erzeugen Solarzellen genauso viel 
Verlustleistung wie im Leerlauf. Die Dinger haben immer noch einen 
Innenwiderstand, auch wenn ich jetzt nicht genau weiß wie der sich im 
Kurzschlußfall verhält.

Tatsache ist aber, daß Du im kurzgeschlossenen Zustand weder Leistung im 
Regler noch in den Kabeln verheizt (jedenfalls nichts Nennenswertes im 
Vergleich zur möglichen Entnahmeleistung) und sie auch an keinen 
Verbraucher abgegeben wird. Da diese Leistung aber in die Zellen 
eingestrahlt wird (an der Sonne ändert sich ja nichts egal ob die Zellen 
kurzgeschlossen sind oder nicht) und sich nicht einfach auslöschen lässt 
muß sie irgendwo bleiben. Eben in den Zellen, und da kann sie nur als 
Wärme wieder raus wenn's als elektrische Leistung nicht geht.

von Michael D. (etzen_michi)


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Gebe deinem ATmega mal eine gemeinsamme Masse mit dem Rest der 
Schaltung. Ich befürchte das du am ADC sonst nur misst messen wirst.

von B.A. (Gast)


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Wenn du so viel Wärme wie möglich außerhalb der Solarzelle verbraten 
möchtest muss deine Last genau so groß sein wie der Innenwiderstand der 
Solarzelle.

2. Du brauchst den die Zelle nicht von der Schaltung zu trennen wenn 
schon eine Diode den Rückstrom in die Solarzelle sperrt.

Ersetze den MosFET spaßeshalber erst mal durch eine normale Diode 
(1N4007 oder so), dahinter ist ja dann gleich die Spannung vom Akku, 
davor die Spannng der Solarzelle, wenn es nicht mehr so hell ist sinḱt 
die Spannung an der Solarzelle bis auf ein bestimmtes Niveau welches du 
erst noch ermitteln müsstest.

3. Also das würde man auch mit ein paar OpAmps hinbekommen.


4.Du  kannst den N-kanal MosFET nur highside schalten lassen wenn du 
eine Spannung am Gate hast die ca. 4 Volt höher ist als die Spannung an 
Source.
Wenn du den MosFET öffnen willst mutiert der also zu einem Widerstand 
der gerade so viel Strom durch lässt damit er gerade so ein bischen 
öffnet.

Dein MosFET schaltet bei 3.3V vielleicht noch nicht richtig durch.

6. Ja, die Spannung darf nicht unter die 6.5 oder 6.7V sinken, sonst get 
das Teil sehr schnell kaputt.

7. Die Solarzelle darf sich nicht im Leerlauf befinden, wenn dein Akku 
voll ist und die Solarzelle Energie erzeugt muss diese auch irgendwo 
verbraucht werden.

von Ben _. (burning_silicon)


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Also kurzgesagt:

Alle preiswerten kleinen Solar-Laderegler lösen das Problem so, daß sie 
den Strom aus der Solarzelle über eine Diode direkt in den Akku 
schicken. Wenn der Akku voll ist wird die Solarzelle (bei besseren 
Reglern periodisch mit einer sehr langsamen PWM) vor der Diode 
kurzgeschlossen. Da kann man auch wunderbar einen N-Kanal-FET nehmen.

MPP Tracking usw. kommt alles später...

von Sven H. (sven91)


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Danke für Eure Antworten

@ MaWin:danke für die Seite ich werde meinen Schaltplan umändern

@ Michael D.: stimmt hab ich ganz vergessen

@ B.A.:
> Ersetze den MosFET spaßeshalber erst mal durch eine normale Diode
werd ich machen

> 3. Also das würde man auch mit ein paar OpAmps hinbekommen.
später soll der Akkustand evtl. per Funk versendet werden -> Mikroc.

> 4.Du  kannst den N-kanal MosFET nur highside schalten lassen
Ok ich lass die MosFET sachen erst mal weg und probiere es mit einer 
Diode
und: dann werd ich den MC doch mit 5V laufen lassen

@ Ben: OK wird mein 2. Versuch wenn das mit dem Spannung messen vor und 
nach der Diode nicht klappt

von Sven H. (sven91)


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Ich habe gerade die Spannung des Akkus gemessen und die ist nur bei 
6,36V.
Ist das normal? Was soll oder kann ich machen?

von Sven H. (sven91)


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Soll ich den Bleiakku umtauschen und einen neuen holen oder mit wenig 
Strom aufladen?

von MaWin (Gast)


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> Ich habe gerade die Spannung des Akkus gemessen
> und die ist nur bei 6,36V. Ist das normal?
> Soll ich den Bleiakku umtauschen

Ein 12V Akku wäre kaputt, aber ein 6V Akku ist damit recht voll.

von Mike J. (emjey)


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Ich kenne mich mit Bleiakkus nicht aus, aber ich gaube die sind alle 
erst mal fast leer wenn sie neu sind.

Wenn 6V Typen eine Spannung von 6V haben sind sie defekt, 12V Typen sind 
defekt wenn sie nur noch 12V haben.


Des Text ist aus einem anderen Forum:

----------------------------------------
Zuerst: das Akkugeschäft ist eine Wissenschaft für sich.

Voll ist eine Batterie mit 2,3Volt/Zelle.
Vorteil ist eine max. Lebensdauer
Nachteil ist die anfälligkeit für Sulfatierung


Voll ist eine Batterie mit 2,45Volt/Zelle
Vorteil: weniger anfällig für Sulfatierung
Nachteil ist die Anfälligkeit für Gasbildung.


Leer ist eine Batterie mit weniger als 1,9 Volt/zelle.

25% sind 2,01Volt
50% sind (eben leider nicht linear)2,04 Volt und
75% sind 2,075Volt.
100% s.Oben

Eine Batterie sollte während der Lagerung nicht unter 2,1Volt fallen.

Such dir was aus.
----------------------------------------

Das bedeutet für einen 6V Akku mit 3 Zellen:
bei 6.03V ist er leer, (25%)
bei 6.12V halb voll, (50%)
bei 6.225V 3/4 voll. (75%)
bei 6.9V voll + Sulfatierung, (100%)
bei 7.35V voll + Gasbildung / ohne Sulfatierung, (100%)

von Sven H. (sven91)


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Ich hab grade nochmal nachgerechnet.
Bei Bleiakkus liegt die Entladeschlussspannung bei 1,75 Volt mal 3 = 
5,25
also ist er erst bei 5,25 ganz leer.
Sorry mein Fehler ...

von Sven H. (sven91)


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OK danke Mike J. :)

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Mike J. schrieb:
> Ich kenne mich mit Bleiakkus nicht aus,
Das merkt man, wenn man die folgenden Weisheiten liest.

> Wenn 6V Typen eine Spannung von 6V haben sind sie defekt, 12V Typen sind
> defekt wenn sie nur noch 12V haben.

Sie sind vielleicht leer, aber nicht defekt.

von Mike J. (emjey)


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Dirk J. schrieb:
> Sie sind vielleicht leer, aber nicht defekt.

Ja das ist wirklich ganz korrekt was du sagst, aber wenn du sie ein paar 
Tage so stehen lässt sind sie es und du kannst das Ding entsorgen.

Diese Bleiakkus sollten immer voll gelagert werden, "lagern" bedeutet 
nicht nur Monate oder Jahre, das sind auch Tage oder Wochen.

Dieser Zustand "leer" sollte nie erreicht werden, das Minimum liegt bei 
25% da es einfach sehr schnell gehen kann bis aus deinem "leer" ein 
"defekt" wird.

Selbst bei LiIon-Akkus hast du diesen Fall, er darf nie ganz leer 
werden.

Informiere dich bevor du schlaue Ratschläge gibst die andere dann 
vielleicht noch Anwenden und zum Schluss vor einem defekten Gerät stehen 
und Geld zum Fenster herraus geschmissen haben.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Mike J. schrieb:
> Informiere dich bevor du schlaue Ratschläge gibst

Haha, wer hat denn den Leuten den Bären aufgebunden, daß ein Akku mit 6V 
bzw. 12V defekt sei und damit angedeutet, daß er demnach entsorgt werden 
könne?
Wenn der Akku soeben entladen wurde, ist er eben leer und nicht defekt. 
Daß er das erst bei der unsachgemäßen Lagerung wird, diesen Grund hast 
Du aber schnell nachgeschoben!
Wenn man nur geballtes Halbwissen besitzt, mal die Klappe halten!

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