Heute habe ich einen Autositz repariert. Aus England und mit Leder bezogen. Auf der Unterseite " CH 16.1. 90 " mit Kreidestift auf ein Gummiband geschrieben. Wer macht sowas heute noch ? Die tägliche Arbeit signieren?
Kann auch der Qualitätskontrolle dienenen und sieht man hier und da öfters
Bei unserem Fertiger haben die Mitarbeiter, die die Endprüfung machen, persönliche Aufkleber mit einer Nummer. Produkt geprüft -> Nummer drauf. Datum geht über elektronisches Prüfprotokoll verknüpft mit Seriennummer.
Da gibt es aber Unterschiede. Signieren, weil die Qualitätskontrolle das so haben will, oder Signieren, weil man stolz auf seine Arbeit ist. Ich signiere einige Arbeiten ( nicht Alle ) mit vollem Namen und Datum. Da die Sachen Generationen halten, ist das nur für eventuelle Restaurationen interessant. Andererseits finde ich es toll, wenn ich einen alten Tresor überhole, und da steht " Peter Müller 18.07. 1899 "
Bernd Funk schrieb: > Signieren, weil man stolz auf seine Arbeit > ist. Das bekannteste Beispiel hierfür ist wohl AMG: http://www.theautochannel.com/news/2008/05/02/085885.3-lg.jpg
test schrieb: > Bernd Funk schrieb: >> Signieren, weil man stolz auf seine Arbeit >> ist. > > Das bekannteste Beispiel hierfür ist wohl AMG: > > http://www.theautochannel.com/news/2008/05/02/085885.3-lg.jpg Das finde ich jetzt zu vordergründig. Schön sind die Signaturen, die nur Eingeweihte ( Reparierer ) finden. Ganz toll ist das manchmal bei Taschenuhren, nur der Uhrmacher, der das Werk komplett zerlegt, findet das. Gilt auch für den Autsitz, Normalsterbliche würden diese Signatur nie sehen. :)
Das gab es auch schon bei Mainboard-chips (North- oder Southbridge), da haben die Entwickler eine kleine Signatur auf dem Silizium hinterlassen. Gesehen haben das dann die russisch/chinesischen replikanten als sie das Board kopiert haben. Das mit dem Tresor ist interessant, es ist so ein kleines bisschen wie in einer Zeitmaschine, man hat plötzlich Bezug zu jemanden der dort auch ein mal dran saß, sein Leben damit bestritten hat und froh war als es dann fertig hatte. Heutzutage ist es eher so, dass man etwas macht und wenn möglich nichts mehr damit zu schaffen haben will, keiner kann einen verklagen weil es auseinander gefallen ist oder Serviceleistungen einfordern. ... und nein, ich signiere meine Arbeit nicht und hinterlasse auch keine DNA-Spuren oder Fingerabdrücke. Wenn der Nutzer mit dem billigen Sche*ß ein Problem hat ist er auf sich allein gestellt ... und wenn er in den Laden gehen möchte wo er es gekauft hat sagt man ihm dass die Firma immer nur 6 Monate existiert, dann bankrott geht und sich still und heimlich unter einem anderen Namen neu formiert. ** zwinker ** ----------------- Die Firma die angeblich unsere Gasheizung wartet schabt da nur mit einem Schraubenzieher im Brennraum rum, es hatten sich dort mehrere Defekte angesammelt. Der eine hat die Verbrennung erheblich behinderten und durch eine Schlamperei fehlte an einer Stelle Dichtmasse, so dass dort immer Wasser ausgetreten ist und auf die Pumpe getropft ist. Man hat zu den Leuten meist zu viel vertrauen, da die einen ja eine Garantie geben und immer von Sicherheit reden. Ich habe mir jetzt jemanden geholt der mir das komplette System repariert und wieder sicher gemacht hat. Ich hatte vorher mehrmals Jährlich Wasser auffüllen müssen da der Betriebsdruck durch das Wasserleck permanent gefallen ist. Wartungsmonteur: [das ist normal, da kann man nichts machen] ... die richtigen Leute konnten eben doch was machen. Auch der Deckel vom Brennraum ist jetzt nicht mehr locker. (Gasaustritt) Scheinbar haben die gehofft dass es einen Defekt gibt und die Heizung ausfällt, das spült Geld in die Kasse. Die richtigen Leute ... die stehen vor dem Ding und fragen mich: "Was bezahlst du noch mal jährlich für DIESEN Service?" Heutzutage hätten die wahrscheinlich eine Naht in den Sitz gemacht die sich nach einiger Zeit löst, dann sieht es nicht mehr schön aus und der Kunde kauft etwas neues. --------------------- @ Bernd ... sorry, hab mich wieder mal ausgeko*zt.
die tägliche arbeit signiere ich nur äußerst selten. wenn ich aber was am haus mache (holzverkleidung, trockenbau, boden, ...) dann gibts eine signatur, wenn möglich (platz) auch eine zeitung dazu. das haus selber hat knapp 170 jahre am buckel, bei diversen renovierungen habe ich auch alte signaturen gefunden - ich führe quasi die tradition weiter ;-)
Das Gästeklo auf unserem Dachboden hat jahrelang mehr oder weniger getropft, es gab lange Kalkablagerungsspuren bis wir das gemerkt haben. Zwischenlösung war, das Wasser jeweils zuzudrehen. Vor einiger Zeit hab ich mir die Sache dann mal angesehen: Es gibt ein Rohr mit Gummidichtung unten dran, das man beim Spülvorgang über Hebel nach oben zieht. Dieses Rohr muss mitsamt der Dichtung natürlich zum entsprechenden Spülkasten passen. Doch bei diesem Modell des Spülkastens gibt es zwei Ausführungen, warum weiß ich nicht. Da es ein Hinterbau-Spülkasten ist, kann man auch nicht ohne weiteres reingucken. Beim Reparaturversuch bin ich dann nach Digikam-Foto und Studium der Interneseiten des Herstellers drauf gekommen, dass bei uns das FALSCHE Rohr eingebaut war - und die Kiste schon allein deswegen nie ganz dicht war. Also zum Klempnerladen, das richtige Rohr gekauft bzw. das neue falsche umgetauscht und DICHT ist der Kasten. Ach ja, um zu Thema zu kommen: auf der Rückseiten der Wasserkastenabdeckung stand stolz: Spülrohr nebst Dichtung gewechselt, Pasquale, 2001. Welche Firma das war, weiß ich heute nicht mehr, sonst hätte ich mich mal erkundigt, ob Pasquale da noch arbeitet...
Mike J. schrieb: > Das gab es auch schon bei Mainboard-chips (North- oder Southbridge), da > haben die Entwickler eine kleine Signatur auf dem Silizium hinterlassen. Es gab einen ziemlichen Eklat auf Seiten Microsofts, als sich herausstellte, dass die Chipentwickler auf dem Pentium den Schriftzug "Bill sucks" untergebracht hatten: http://home.arcor.de/netzking/eastereggs/das_lustigste__easteregg_der_wel.htm
Bernd Funk schrieb: > Wer macht sowas heute noch ? > Die tägliche Arbeit signieren? Englische Autobauer jedenfalls nicht, die gibt es fast nicht mehr.
Andreas Schweigstill schrieb: > Mike J. schrieb: >> Das gab es auch schon bei Mainboard-chips (North- oder Southbridge), da >> haben die Entwickler eine kleine Signatur auf dem Silizium hinterlassen. > > Es gab einen ziemlichen Eklat auf Seiten Microsofts, als sich > herausstellte, dass die Chipentwickler auf dem Pentium den Schriftzug > "Bill sucks" untergebracht hatten: > http://home.arcor.de/netzking/eastereggs/das_lustigste__easteregg_der_wel.htm Das ist ein modernes Märchen... Bild ist von dem Buch hier und bearbeitet. http://www.amazon.com/Dynamic-Asset-Pricing-Theory-Second/dp/0691021252
Mike J. schrieb: > Das mit dem Tresor ist interessant, es ist so ein kleines bisschen wie > in einer Zeitmaschine, man hat plötzlich Bezug zu jemanden der dort auch > ein mal dran saß, sein Leben damit bestritten hat und froh war als es > dann fertig hatte. Eher wie ne Zeitkapsel.
Du meinst dass man etwas von dort in unsere Zeit hinein geholt hat, ja ist richtig. Ich habe mal einen alten Fotoapparat in einem Schrank im Keller entdeckt, der war aus Holz und hatte so eine Belichtungsplatte. Er war noch im Originalen Aufbewahrungsbehälter mit dem Zubehör. Es ist interessant sich dann in die Personen hinein zu versetzen die das Gerät gerade gekauft haben. Für mich ist sowas dann immer eine richtige Zeitreise ... nicht nur ein Kasten mit altem Zeug drin zum angucken. Diese Dinge helfen einen sich in diese Zeit gedanklich hinein zu versetzen. Man merkt aber auch immer dass die Leute andere Geräte verwendet haben und auch der Tagesablauf unterschiedlich war, aber sonst eigentlich alles wie heute war. Es gibt aber auch Ausnahmen, wenn man dann gesagt bekommt dass es Strohkissen gab, alte Bilder von sehr einfachen Häusern sieht und das Leben zum großen Teil auf Handarbeit (sähen, ernten usw.) ausgelegt war ist man dann schon froh jetzt zu leben und nicht damals.
Mike J. schrieb: > Für mich ist sowas dann immer eine richtige Zeitreise ... Eine solche Zeitreise mache ich öfter Mal, wenn ich in mein Buch "Elektrotechnik für Jungen" aus dem Jahre 1912 gucke. Böse Zungen werden jetzt sicherlich sagen, das wohl die meisten meiner Ratschläge in diesem Forum aus diesem Buch stammen. :-) Gruss Harald
>"Elektrotechnik für Jungen"
Hieß das nicht Radiobasteln für Jungen? So von 1962 rum?
Joachim ... schrieb: >>"Elektrotechnik für Jungen" > Hieß das nicht Radiobasteln für Jungen? So von 1962 rum? Gibt beides, vom gleichen Autor. Wahnsinn das Amazon so altes Zeug listet. http://www.amazon.de/Elektrotechnik-f%C3%BCr-Jungen-Heinz-Richter/dp/B0000BMT29 http://www.amazon.de/Radiobasteln-f%C3%BCr-Jungen-Heinz-Richter/dp/B0000BMT3O
Joachim ... schrieb: >>"Elektrotechnik für Jungen" > Hieß das nicht Radiobasteln für Jungen? So von 1962 rum? Den Begriff Radiobasteln gab es 1912 noch nicht. Obwohl in dem Buch auch ein (Morse-)Sender und Empfänger beschrieben wird. Gruss Harald
Es wäre toll wenn diese älteren Bücher abgescannt, digitalisiert und in einer e-Bibliothek ausleihbar wäre. Ich wollte mir mal über Sender/Empfänger zusammen tragen, da habe ich aber nirgends etwas gutes gefunden, ich habe nur ein altes Buch aus der DDR gefunden wo das gut beschrieben war. Einen Teil hatte ich abgescannt, damit ich mir das Buch nicht immer wieder ausleihen muss ... und weil die dort in der Bibliothek öfters mal ältere Bücher wegschmeißen. Interessant ist nicht dass dort auch gezeigt wird wie man den Rumpf eines Bootes oder ein Flügel gebaut wird, wirklich interessant war die Tatsache dass die Servos und die Fernbedienung(Gehäuse mit Steuerknüppel) selber gebaut wurden.
Das macht das PDM System automatisch bei jeder CAD Zeichnung die ich erstelle oder bearbeite... ;)
Ich mache eigentlich immer irgendeine Kleinigkeit in meine Leiterplatten. Normalerweise sogar als 'Easter-Egg' in eine Zwischenlage. Sieht man auf den X-Ray Bild wunderbar... Wäre mal interessant zu wissen, ob Produktfälscher dieses 'Easter-Egg' mitkopieren ;-)
Mike J. schrieb: > Es wäre toll wenn diese älteren Bücher abgescannt, digitalisiert und in > einer e-Bibliothek ausleihbar wäre. Von den meisten Büchern und Tonträgern gibt es in der Deutschen Nationalbibliothek entsprechende Präsensexemplare. Der Nachdruck oder die elektronische Verteilung sind ein heikles Thema, da sie das Urheberrecht in ganz erheblichem Umfang tangieren. Insbesondere bei verstorbenen Autoren, deren Todeszeitpunkt weniger als 75 Jahre zurückliegt, gibt es massive Probleme, deren Zustimmung einzuholen, insbesondere wenn auch noch ein Verlag involviert ist. Ggf. müssten dann Erben des Autors und Rechtsnachfolger des Verlages aufwändig recherchiert werden. Und wer sollte denn diese Kosten tragen? Wenn es einem also wichtig ist, ein altes Werk einzusehen, muss man sich eben auf den Weg nach Frankfurt oder Leipzig machen und ein dortiges Präsensexemplar einsehen und ggf. Auszüge daraus fotokopieren.
Nachtrag zur Digitalisierung deutscher Bücher: www.dnb.de/DE/Aktuell/Presse/digitaliserungBuchmedien.html
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