Hallo, nach 6 Jahren habe ich mal wieder meine LED Module ausgegraben die die ganze zeit nur verstaubten. Ich habe nun eine Frage zur Stromversorgung. Laut Datenblatt ziehen die Module jeweils 3.2 A bei 5v wenn alle pixel auf orange (rot+gruen) geschaltet sind, andere Leute sprechen von 2A. Wie man auf diesen Wert kommt, ist mir nicht ganz klar, denn soweit ich das beurteilen kann ist stets nur eine Zeile beleuchtet, also 32 LEDs. Gehe ich nun ganz naiv von 20mA pro LED aus bei 32 leuchtenden LEDs komme ich auf 640mA. Gibt es hier Effekte die bei sehr schnellem zeilenwechsel zustandekommen und die Werte von 2A oder sogar 3.2A erklaeren? Oder sind die Module von vornherein auf die durch schnellen Zeilenwechsel zustandekommenden Impulse ausgelegt und treiben die LEDs daher mit mehr Strom? Wie auch immer, nun zu meiner eigentlichen Frage. Wie gesagt betreibe ich 10 dieser Module, also laut Datenblatt bzw Erfahrungswerten anderer 20-32A. Momentan haengt alles an einem ATX netzteil und es hat zu kaempfen und man kann deutlich ein zischen in der Frequenz des Zeilenwechsels hoeren. Ausserdem moechte ich die Stromversorgung auch durch schnelle Helligkeitswechsel puffern. Auf Bildern eines anderen Projektes mit diesen Modulen habe ich einen Elko von den ausmassen einer Getraenkedose ausmachen koennen. Ausserdem habe ich mir sagen lassen dass dazu noch eine Drossel gehoert, ist die dann dazu da den Strom beim einschalten und aufladen des Elko zu begrenzen? Kann mir jemand einen Richtwert nennen wie ich nun den Kondensator und die Drossel dimensionieren sollte um eine stabile Stromversorgung sicherzustellen? Ich moechte so wenige reichelt roundtrips wie moeglich machen :) Dieses Netzteil soll es werden: http://www.reichelt.de/Schaltnetzteile-Case-geschlossen/SNT-MW150-05/3//index.html?ACTION=3&GROUPID=4959&ARTICLE=85210&SHOW=1&START=0&OFFSET=16& "Once of the 16x16 displays draws about 2 A if all LEDs are switched to amber." http://www.harbaum.org/till/ledmatrix/index.html Riesenelko: http://hackedgadgets.com/2006/06/20/the-giant-mp3-player-led-display-panel/
@ heeen (Gast) >nach 6 Jahren habe ich mal wieder meine LED Module ausgegraben die die Wie sehen die aus? Wieviel Spalten/Zeilen? Was für LEDs? >Wie man auf diesen Wert kommt, ist mir nicht ganz klar, denn soweit ich >das beurteilen kann ist stets nur eine Zeile beleuchtet, also 32 LEDs. Die Ding werden gemultiplext, mit Pulsstömen. Wie das alles geht und warum steht im Artikel LED-Matrix. >erklaeren? Oder sind die Module von vornherein auf die durch schnellen >Zeilenwechsel zustandekommenden Impulse ausgelegt und treiben die LEDs >daher mit mehr Strom? Ja, müssen sie auch, wenn sie hell sein sollen. Siehe oben. >habe ich mir sagen lassen dass dazu noch eine Drossel gehoert, ist die >dann dazu da den Strom beim einschalten und aufladen des Elko zu >begrenzen? So in etwa. >Kann mir jemand einen Richtwert nennen wie ich nun den Kondensator und >die Drossel dimensionieren sollte um eine stabile Stromversorgung >sicherzustellen? Naja, muss man mal überschlagen. Also die Rechnung, nicht sich selber ;-) Wenn im Extremfall eine Zeile voll an, die nächste voll aus ist, macht der Strom einen 30A Sprung in wenigen Mikrosekunden. Hoppla! Wenn es nur ein Kondensator sein soll, was eher suboptimal ist, kann man ganz grob so abschätzen. Um wieviel Vollt soll/darf meine Spannung maximal einbrechen und in welcher Zeit? C = I * t / U = 30A * 20us / 0,5V = 1200uF. Mit Drossel wird es schwieriger, das mal einfach so zu berechnen. Hier kann man ein bisschen mit PSpice probieren. Als Startwert würde ich mal 100uH nehmen. >http://www.reichelt.de/Schaltnetzteile-Case-geschl... Könnte passen. >Riesenelko: >http://hackedgadgets.com/2006/06/20/the-giant-mp3-... Naja, hier sollte man vielleicht ein wenig Hirnschmalz in einen Pi-Filter mit ZWEI kleineren Elkos und einer passenden Drossel stecken.
Ich habe die Originalseite zu dem grossen LED panel gefunden: http://www.trektech.de/ledpanel.htm dort ist von 100.000 uF die Rede. Er hat aber auch 32 Module in Betrieb. Wenn man auf den Bildern genau hinschaut hat er zwei Kondensatoren zwischen Masse und Vcc und im Text steht etwas von einer handgewickelten Spule - er hat also einen PI-Filter? Habe mir noch eine zweite Meinung geholt und mir wurden 4700uF nahegelegt, das waere dann etwa das vierfache deiner Empfehlung. Kann man in diesem Fall von bigger is better ausgehen? Preislich ist der Unterschied ja vernachlaessigbar.
@ Florian H. (heeen) >zwischen Masse und Vcc und im Text steht etwas von einer handgewickelten >Spule - er hat also einen PI-Filter? Kein Ahnung. >Habe mir noch eine zweite Meinung geholt und mir wurden 4700uF >nahegelegt, Ist OK. Oben war nur eine erste, einfache Rechnung.
Florian H. schrieb: > Ich habe die Originalseite zu dem grossen LED panel gefunden: > http://www.trektech.de/ledpanel.htm Ich wollte schon meckern. Wenn mein Projekt zitieren, dann bitte die Originalseite und nicht irgendwelche Kopien. :-) > dort ist von 100.000 uF die Rede. Er hat aber auch 32 Module in Betrieb. Oops, doch so viel. Hatte ich gar nicht mehr in Erinnerung. Man sollte hin und wieder mal seine eigene Webseite lesen. Ausserdem untertreibst Du masslos. Es gibt zwei von den Panels die nebeneinander montiert ein großes ergeben, also 64 Module oder auch 256x64x2 = 32768 LEDs. :-) Theoretisch müßte man ja die LEDs mit dem 16-fachen Nennstrom betreiben, da ein 1:16 Multiplex stattfindet. Geht man von im Mittel 20mA pro LED aus kommt man so auf theoretisch 655A! Ich habe zwei 100A Netzteile dran und die sind bei normalem Bildinhalt so gering belastet, daß sie kaum warm werden. Ich hab mich sogar getraut die Lüfter wegzulassen. Dafür überwacht der Atmel die Netzteiltemperatur und begrenzt die Anzahl der leuchtenden LEDs auf 60%. Letztere Notmassnahme hat bei meinen Bildinhalten aber nie zugeschlagen. In der Praxis zeigt das wohl, daß nicht der 16-fache LED-Strom genutzt wird. Ich habe aber nie wirklich den Strom gemessen (Mein Multimeter geht nur bis 20A). Was auch für geringeren Strom spricht ist, daß die LEDs nicht sofort verglühen wenn das Multiplexing mal stehen bleibt. Sie brauchen immerhin ca. 5 Sekunden zum verglühen. :-) Aus dieser leidigen Erfahrung mit Gott sei Dank nur einem Modul habe ich lieber eine Notausschaltung mit einem retriggerbaren Monoflop eingebaut, die die Blanking Pins der Module aktiviert wenn der Muxtakt ausbleibt. Das ist SEHR zu empfehlen, zumindest solange man noch an der Software werkelt. > Wenn man auf den Bildern genau hinschaut hat er zwei Kondensatoren > zwischen Masse und Vcc und im Text steht etwas von einer handgewickelten > Spule - er hat also einen PI-Filter? Nein, habe ich nicht. Habe bis eben nichtmal von einem Pi Filter gehört. Ein kurzer Ausflug zu Google sagt mir, daß ein Pi Filter vor und nach der Spule einen Kondensator hat. Wäre vielleicht schlau. Ich habe nur einen hinter der Spule, das Foto ist nicht ganz aktuell. Also Netzteil, Spule, Elko. Parallel zu letzterem das Panel. Da ich keinen Schimmer hatte wie ich sowas berechnen soll habe ich fürchterlich viel herumprobiert. Erst der kleine Elko - hat nicht geholfen. Dann der große dazu, auch nix. Dann bekam ich einen Tip mit einer Spule. Wo nehm ich eine Spule her die 100A überlebt. Ich habe dann die Zuleitungen vom Netzteil, die im Bild noch Kupferbleche waren durch 8mm² Kabel ersetzt, das ich zu etwa 5 Windungen mit ca. 8cm Durchmesser aufgewickelt habe. Fertig war die Spule. Und viel besser: es hat geholfen. Also schnell zugeschraubt die Kiste und nicht weiter geforscht. Vermutlich würde dieser Pi-Filter kleinere Elkos erfordern. Andererseits enthält das Netzteil ja auch am Ausgang irgendwelche Elkos, insofern habe ich doch einen Pi-Filter. Viel Erfolg. Thorsten
> Gehe ich nun ganz naiv von 20mA pro LED aus bei 32 leuchtenden LEDs > komme ich auf 640mA. und super schummrige Anzeige > Wie man auf diesen Wert kommt, ist mir nicht ganz klar, denn soweit ich > das beurteilen kann ist stets nur eine Zeile beleuchtet, also 32 LEDs. Aber natürlich mit dem mehrfachen Strom. 16 x 16 x 2 x 20mA wären 10.24A Also nutzen die weniger, mir mittlere 6.25mA pro LED, mit etwas Intelligenz seitens Samsung aber wenigstens 12.5mA wenn nur rot oder grün an ist. 10 x 3.2A macht 32A, da solltest du einem dickeren Netzteil greifen. Ein Fiepen des Schaltnetzteiles wirst du nicht verhindern können, einen Elko und Drossel dazuzubauen halte ich nicht für hilfreich. Die Elkos im Schaltnetzteil sind ausgelegt für Stromschwankungen. Der PI-Filter koppelt nicht nur das Netzteil von den Stromschwankungen ab, er macht auch daß die Spannung mit dem Strom schwankt :-(
@ Thorsten - danke fuers Antworten, ich kannte deine Seite noch von damals, aber alle links auf die LED-Panel seite waren tot, vielleicht kannst du da redirects basteln auf die aktuelle Seite. @ MaWin - dein direkter vor-poster hat sein gigantisches display mit einer Spule leise und stabil bekommen - scheint also was dran zu sein. du rechnest 16x16x2x20mA was aber falsch ist, da stehts nur eine Zeile, also 16x2 LEDs leuchten kann.
> du rechnest 16x16x2x20mA was aber falsch ist, da stehts > nur eine Zeile, also 16x2 LEDs leuchten kann. Oh Mann, du hast es immer noch nicht begriffen. Du hast offensichtlich den Satz "Aber natürlich mit dem mehrfachen Strom" übersehen und den Hinweis zu deiner Methode "und super schummrige Anzeige" also meinen Beitrag überhaupt nicht wahrgenommen. Ist das so schwer, Multiplexanzeigen zu verstehen ? http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.8.1 Es ist kein Perpetuum-Mobile, bei dem trotz niedrigerem Stromverbrauch auf zauberische Weise mehr Licht rauskommt. > leise und stabil bekommen eben nicht leise UND stabil, sondern nur leise. Die Spannung wird instabiler sein, was kein Vorteil ist.
@ MaWin (Gast)
>Die Spannung wird instabiler sein, was kein Vorteil ist.
Denk mal bitte über den Sinn und zweck von LC-Filtern in der
Leistungselektronik nach.
Ach Falk, denk nicht, simulier' es. Im Schaltnetzteil ist schon ein LC Filter drin, mit dem entscheidenden Unterschied, daß dort der Input geregelt wird.
MaWin schrieb: > Oh Mann, du hast es immer noch nicht begriffen. > > Du hast offensichtlich den Satz > "Aber natürlich mit dem mehrfachen Strom" > übersehen und den Hinweis zu deiner Methode > "und super schummrige Anzeige" > also meinen Beitrag überhaupt nicht wahrgenommen. > > Ist das so schwer, Multiplexanzeigen zu verstehen ? > http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-fa... Bitte sachlich bleiben. Wenn du meinen ersten Beitrag liest erwaehne ich bereits dort den mehrfachen Strom. Die Staerke des Stroms schien mir nur nicht realistisch. 6,25mA im Mittel macht dann 100mA Spitzen? > eben nicht leise UND stabil, sondern nur leise. > Die Spannung wird instabiler sein, was kein Vorteil ist. Du kannst nur Vermutungen anstellen - Thorsten sitzt dagegen vor seinem fertigen Display und kann aus erster Hand berichten welche Mittel ihm geholfen haben.
MaWin schrieb: > eben nicht leise UND stabil, sondern nur leise. > Die Spannung wird instabiler sein, was kein Vorteil ist. Das stimmt schon. Wenn man die Spannung mit einem Oszi anschaut siehts gar grauslig aus. Scheint die Module aber nicht zu stören. Und sehen tut man es an der Anzeige auch nicht. Ich kann mir übrigens nicht vorstellen, daß man es mit einem Schaltnetzteil nicht leise hinkriegt. Vermutlich müßte man schon das Netzteil passend designen. In der Firma haben wir sog. Andon-Tafeln im Einsatz. Im Prinzip das selbe wie mein großes Panel. Da hort man (nahezu) nichts wenn man daneben steht. Und da ist auch ein Schaltnetzteil drin. Thorsten
Ach nochwas. Das Panel von http://www.harbaum.org/till/ledmatrix/index.html finde ich in sofern faszinierend, das er laut seiner Beschreibung den Bildinhalt 50x pro Sekunde aktualisieren kann. Das schaffe ich nicht. Die Datenversorgung via Ethernet ist dabei nicht das Problem, sondern das Einschieben des Bildes in die Module. Man muß ja die Daten im Anzeigetakt einschieben. Theoretisch kann man die Module wohl mit 25MHz takten. Das bekomme ich aber nicht annähernd hin. Erstmal ist der Atmel zu langsam und ausserdem bekomme ich starke Störungen in Form von Pixelfehlern wenn ich zu schnell takte. Man müßte sich dann wohl sehr viel mehr Mühe geben bei der Verdrahtung. Würde mich ja mal interessieren wie der Harbaum das hinbekommen hat. Würde meinem Panel auch gut stehen. Ich schaffe etwa 2 Bilder pro Sekunde, was bei der Bedienung des MP3 Players schon auffällt. Thorsten
Hängen deine Module alle am selben Bus? Nach seiner Beschreibung hat er 2 Busse er kann also zwei Module gleichzeitig beschreiben, eins in der oberen Reihe, eins in der unteren. Ich habe zwei Methoden gefunden um die Displays zu betreiben: Wenn ich während des beschreibens bright Low halte und nur kurz zum zeilenwechsel kurz High schalte, kann ich die Module schnell genug betreiben um per pwm um die 16 Farben darzustellen. Der Nachteil ist dabei dass die Zeilen "Bluten" also die Zeile davor und danach mit einem Teil der Helligkeit mitleuchten. Wenn ich streng nach Datenblatt erst eine Zeile beschreibe und dann bright auf low, einige zeit warte, dann wieder High, ist das zu langsam für pwm, dafür kann man aber klare Kanten abbilden die nicht überstrahlen. Die Busleitungen sind auch recht empfindlich, wenn ich ground auf der Controllerseite nicht tatsächlich mit ground verbinde bekomme ich nach meinen mageren 10 Modulen auch bereits pixelfehler.
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