Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Fehlersuche: mit Labornetzteil läuft die Schaltung, mit billigem Wandnetzteil nicht


von Nico B. (vegetico)


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Moin...
Ich hab mal wieder n kleines Verständnissproblem.
In einer Bastelschaltung habe ich den Effekt, dass, sofern ich ein 
Bluetooth Modul über ein normales Labornetzteil versorge, alles normal 
funktioniert.
Also ca 7V Labornetzeil -> via Reg1117 auf 3.3V -> BT Modul.
Benutze ich nun ein Steckernetzteil (diese 10Euro Teile) mit gleicher 
Spannung (7.5V), sehe ich, dass das BT Modul kurzzeitig läuft, dann aber 
nen Fehler reportet und nicht mehr geht.
Die BT Module sind aus alten RS232-BT Modulen rausgebastelt, ich habe 
also kein Datenblatt oder irgendwas - auf dem Modul ist jedoch ne 
StatusLED, welche im Normalfall mit 1Hz blinkt, im Fehlerfall mit ca. 
2Hz.
Ich habe die Module schon in 3 Projekten ohne Probleme benutzt, das 
sollte also nicht das Problem sein.

Am Anfang dachte ich, dass es ne unsaubere Spannung wäre - daher hatte 
ich direkt am BT Modul noch nen 100nF und auf der Platine nen weiteren 
10uF Elko verbaut - das hats aber nicht verbessert.

Wenn ich ein Oszi anhänge (GND auf GND, Probe in der Luft), sehe ich, 
das mein GND über das Labornetzteil ne Gerade ist; über das 
Steckernetzteil hab ich eher zwei verschobene Sinuse. Das ist der 
einzige Unterschied, den ich sehen kann - sobald ich Spannungen messe 
sind diese sehr sauber und stabil.

Das Ganze tritt auch bei nicht angeschlossener Hardware auf - sprich auf 
dem Board sind aktuell nur das BT Modul und der Atmega 162 
angeschlossen.

Ich hatte, als ich das Board gemacht hatte, gepennt und keine Common GND 
Polygon am Ende gezogen. Kann es sein, dass ich jetzt irgendwo 
Streuungen von dem 7805 rein bekomme??? Aber wieso dann nur beim 
Steckernetzteil???

Sorry für die dürftige Beschreibung - aber ich kanns momentan nicht 
wirklich eingrenzen.

Einer ne Idee???
Gruß
Nico

von Ulrich (Gast)


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Störungen auf der Spannung sind schon eine mögliche Ursache. Wenn das 
einfache Netzteil nur einen Gleichrichter hat, braucht man noch einen 
etwas größeren Elko (z.B. 470 µF - 1000 µF) vor dem Spannungsregler. Vor 
den Reglern sollte auch ein 100 nF Kondensator sein - nur der Elko 
reicht nicht unbedingt.

von M. M. (blackcow)


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das ist ein Schaltnetzteil der billigen sorte, ich würde mal den - mit 
Erde ( heizkörper oder so ) kontaktieren, wahrscheinlich gehts dann

von Nico B. (vegetico)


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Ich hab jetzt mal zwei 100uF Elkos vor den Spannungswandlern plaziert - 
hat aber leider auch nichts geändert.
Wieso braucht man eigentlich vor den Spannungswandlern noch mal 100nF. 
Ich hab das zwar schon gesehen, hab die aber meist nur vorn Ausgang 
gesetzt.

Was mir auch noch aufgefallen ist - sobald ich das Steckernetzteil vom 
Strom trenne, läuft das BT noch kurz wieder normal (ca. 2 Sekunden oder 
so). Es ist also wahrscheinlich wirklich ne unsaubere Spannung...

von Nico B. (vegetico)


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Ich kotze, die Sache mit der ordentlichen Erdung klappt... Grad kurz ans 
Rechnergehäuse gehalten - und schwups es läuft...
Wie kann ich sowas auf Schaltungsebene lösen...
Was ist eigentlich genau das Problem - weil die Erde fehlt ist das 
Potential 'schwammig' oder wie kann man sich das vorstellen???

von M. M. (blackcow)


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gans genau, die spannung ist wohl "eigentlich" galvanisch getrennt, aber 
ein bisschen schmutz kommt doch noch durch von den 230V. Ich würde ein 
anderes netzteil nehmen, weil aufmachen geht warscheinlich nicht, weils 
verschweisstes Plastik ist

von Nico B. (vegetico)


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Mist, ich hab schon 2 probiert - langsam wirds eng... Also weiter try & 
error :(
Trotzdem vielen Dank, das hat mir schon wahnsinnig geholfen.

Gruß
Nico

von Nico B. (vegetico)


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Nochmal generell zu dem Thema,
wie arbeitet man schlatungstechnisch gegen eine schlechte Erdung bzw. n 
schwammiges Potential???
Würde mir hier ne galvanische Trennung was bringen??? Nein, müßte ja 
schon da sein (im Steckernetzteil).
Ich dachte immer, das ne Horde Elkos und Kondensatoren das Ganze beheben 
- aber das scheint ja nicht immer zu klappen. Filtern kann man das doch 
auch nicht wirklich.
Was macht man bei einer ernsthaften Entwicklung, um sowas vorzubeugen 
(also ner Strippe zur Heizung) ;)

Gruß
Nico

von Ulrich (Gast)


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Die Schaltnetzteile haben schon eine Galvanische Trennung, aber meist 
auch Y-Kondensatoren (ein paar nF) von der Eingangsseite zum Ausgang. 
Eine gewisse Kapazitive Kopplung zum Netz hat man also schon.

Die Kopplung kann dann dazu führen das Eingänge leicht was einfangen. 
Eine gut designte Schaltung sollte aber mit den Störungen klar kommen. 
Von der Schaltung aus gesehen sind das Kapazitive Einkopplungen von 50 
Hz (mit den üblichen Störungen).  Ein Versuch wäre ggf. noch ein 
Kondensator (1-100 nF) in der Resetleitung nach GND.  Ein anderer Punkt 
wäre ggf. eine grobe Schirmung (mit GND der Schaltung verbunden) für 
Leitungen zum Quarz.

von Hannes L. (hannes)


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Nico B. schrieb:
> Wieso braucht man eigentlich vor den Spannungswandlern noch mal 100nF.

Zur Unterdrückung der Schwingneigung.

> Ich hab das zwar schon gesehen, hab die aber meist nur vorn Ausgang
> gesetzt.

Ich setze die prinzipiell auch an den Eingang.

...

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