Hallo zusammen. Nach längerem Lesen hier im Forum ist mir mittlerweile aufgefallen, dass hier so gut wie jeder Bastler ums verrecken nicht mit SMD beschäftigen möchte. Gibt es einen Mikrocontroller nicht im DIL Gehäuse, so wird er einfach nicht gekauft. Was ist das bitte für eine verschlafene Einstellung? Wenn ich so sehe was hier einige Bastler so hinzaubern (und welchen Lernaufwand sie dafür wohl betreiben mussten) dann ist doch das Löten von SMD Bauteilen im Vergleich zum lernen von beispielsweise C ein Witz? Zumal man zum SMD löten höchstens eine etwas feinere Spitze für den Lötkolben anschaffen muss (was sich irgendwann wohl auch wieder relativiert, da SMD Bauteile oft billiger sind). Also würde mich mal interessieren: Was hindert euch genau daran SMD zu löten?
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Electronics'nStuff schrieb: > Nach längerem Lesen hier im Forum ist mir mittlerweile aufgefallen, dass > hier so gut wie jeder Bastler ums verrecken nicht mit SMD beschäftigen > möchte. Selektive Wahrnehmung? s/so gut wie jeder/mancher/ Ich mag keine Platinen selber ätzen, schon garnicht doppelseitig mit Duko, und sie machen lassen ist mir zu blöd. Und in Lötpunktraster passen DILs besser, ggf. eben mit Trägerplatine.
A. K. schrieb: > Selektive Wahrnehmung? "so gut wie jeder" != "mancher". Lassen wir doch einfach die Haarspalterei. A. K. schrieb: > Und in Lötpunktraster passen DILs besser, ggf. eben mit Trägerplatine. Das man in Lötpunktraster keine SMD Bauteile einlöten will ist mir schon klar. Würde mich mehr interessieren, warum "manche" noch mit DIL Bauteilen Leiterplatten designen?
Ganz ehrlich, außer wenn es sich nicht vermeiden lässt, beschäftige ich mich "ums Verrecken nicht" mehr mit bedrahteten Bauteilen. ;)
Bis 0603 und alle SO Gehäuse kommt man auf normalem Lochraster wunderbar zurecht. Ich hab fast nichts anderes mehr. fröhliches basteln Hauspapa
Ich dachte es geht um TQFPs und so. An SMD-Hühnerfutter stört mich nur, dass man es als Nichthuhn im Teppich nicht wiederfindet. ;-)
smufte schrieb: > Gegenfrage Warum SMD. Wenn es auf die Baugröße nicht ankommt. Weil es wohl viele Bauteile nur noch als SMD Varianten gibt (gerade Controller). Abgesehen davon ist SMD, wie erwähnt, oft günstiger. Und vielleicht weil es wichtig ist ein wenig mit der Zeit zu gehen. Das letzte Argument ist allerdings für Bastler natürlich nicht so wichtig.
Ich nutze auch gerne SMD, vor allem bei selber gefertigten Platinen. Das ätzen geht ja, nur das Bohren ist doof. Und mit SMD-Bauelementen fällt das Bohren einfach weg ;-) Allerdings habe ich gemerkt dass zusätzlich zu einer dünnen Lötspitze und einer guten feinen Pinzette auch eine Heißluft-Station bei SMD gute Dienste leistet. gruß cyblord
Electronics'nStuff schrieb: > Was hindert euch genau daran SMD zu > löten? Werd' über 60, dann erfährst Du das am eigenen Leib... Zweipad-Bauteile (Widerstände, Kondensatoren, Induktivitäten, Dioden, LEDs, ...) sowie Dreipad-Teile (SOT23) verwende ich ganz gerne. Aber um SMD-Chips mache ich einen großen Bogen. Da biege ich lieber DIL-Chips die Pins breit und pappe diese nach SMD-Manier auf die Lötseite der Platine. Electronics'nStuff schrieb: > Was hindert euch genau daran SMD zu > löten? - Die nachlassenden Augen (gegen Netzhautschäden hilft auch keine Brille) - Die nachlassende Ruhe in den Händen bzw. Fingern (Paul nennt das "Mandolinenfiber") - Die (fast) unvermeidlichen Kurzschlussbrücken bei SMD-Chips auf selbstgefertigten Platinen ohne Lötstopp ...um nur einiges zu nennen... ...
... wenn es vor 30 Jahren dieses Forum gegeben hätte, wäre die Frage vielleicht auch von mir gekommen. Habe damals gern die defekten LCD-Armbanduhren repariert oder auf 1s/ Woche getrimmt. Heute bin ich froh, ohne Brille 'nen runtergefallenen Tiny noch auf dem Teppich zu finden, den Rest denk dir selbst ...
cyblord ---- schrieb: > Ich nutze auch gerne SMD, vor allem bei selber gefertigten Platinen. Das > ätzen geht ja, nur das Bohren ist doof. Und mit SMD-Bauelementen fällt > das Bohren einfach weg ;-) > Allerdings habe ich gemerkt dass zusätzlich zu einer dünnen Lötspitze > und einer guten feinen Pinzette auch eine Heißluft-Station bei SMD gute > Dienste leistet. > > gruß cyblord Mir gehts ähnlich. Ich verwende hauptsächlich selbst gefertige Platinen (mit Tonertransfer). Weil ich bei Lochraster einfach disziplinlos bin und das ganze schon nach wenigen Bauteilen aussieht wie S**. Für das Hühnerfutter setze ich bevorzugt SMD ein, weil: - billiger - imho schneller zu löten - braucht weniger platz im vorratsschrank Bei den großen Sachen setzte ich DIP ein wo es geht, einfach weil ich die teuren Teile gerne rette, wenn die Schaltung völlig verhauen ist. Wenn es nicht anders geht, nehme ich aber auch noch TQFP.
Hannes Lux schrieb: > Die (fast) unvermeidlichen Kurzschlussbrücken bei SMD-Chips auf > selbstgefertigten Platinen ohne Lötstopp Mit der richtigen Lötspitze - eigentlich eher Lötstumpfe :-) und jeder Menge Flußmittel ist das kein Problem.
Man kann DIL-Bauelemente oft besser routen da man auch mal leicht zwischen den Beinen mit einer Leiterbahn durch kommt. Ich habe auch schon bei DIL-Bauteilen die Beinchen umgebogen und wie bei SMD auf die Platine gelötet, so hatte ich den Vorteil von SMD (keine Bohrungen, konnte die andere Seite mit nutzen) und ein etwas geringerer Routing Aufwand.
Also Widerstände, Transistoren und Keramik-C's mach ich wenn möglich in SOT23/1206. Das ist SMD (also einseitig), dennoch etwas größer, damit man die Teile auch mal ohne große Konzentration und/oder mit etwas zittriger Hand schnell gelötet bekommt. Einen Reflow-Ofen hab ich (leider) nicht und die Küchen-Backofen-Methode muss ich auch nochmal genauer untersuchen, aber solange ich mit dem Lötkolben aufm Dachboden löte, bleib ich bei 1206 und SOT23. Bei ICs bevorzuge ich SMD, allerdings auch die größeren. Also SOIC und TQFP (sprich kein TSSOP, QFN oder BGA, wobei TSSOP und QFN mit dem Ofen interessanter werden). Mit TQFP ab 64 Pins hab ich allerdings auch noch ein wenig Probleme.. Ich hatte alle Seiten fertig gelötet, bin bei einer anderen nochmal rüber und dann haben sich die kleinen Kupfer-Leiterbahnen von der Platine gelöst und dann konnte ich alleswegschmeißen. Zum Glück hab ich mit dem IC angefangen. Meine Platinen sind entweder gefräst (kann ich kostenfrei in der FH machen) oder Loch-/Streifenraster. Wenn man die Ringe beim Lochraster teilt, passt genau ein SOIC drauf.. Doch warum sollte ich etliche Ringe teilen, wenn ich für evtl ein paar Cent mehr ein DIP bekomme, den ich einfach durchstecken kann? Und den IC irgendwie draufzukleben und mit Draht die Pins mit der Platine zu verbinden ist mir ebenso zu umständlich. Ansich nehme ich geätzte Platinen und SMD, doch wenn mal was auf die Schnelle gemacht werden soll, nehm ich aus dem Schrank eine Lochrasterplatine und nehm die Trough-Hole Bauteile. Ansonsten.. Mir ist nicht aufgefallen, dass andere SMD meiden und umstände haben, nur um bei DIP zu bleiben.. Viele Anfänger nehmen nunmal DIP, weil es die Bauteile da gibt, man sie leicht(er) wieder auslöten kann, man grobmotorischer sein kann und die meisten einfach auf Lochraster aufbauen und da DIP einfach einfacher ist. Für ein Projekt brauch ich ganz viele IOs, weswegen ich um ein µC in TQFP64 nicht drumrum komme. Einen hab ich verhauen und jetzt probier ich ansich hauptsächlich wegen dem IC die Methode mit dem Backofen. Ich muss aber ehrlich sagen, dass, wenn es den auch in DIP oder größeren SMD (evtl auch PLCC) geben würde, ich mir den holen würde, statt da rumzuprobieren, wie ich es am besten hinbekomme.
radiostar schrieb: > Hannes Lux schrieb: >> Die (fast) unvermeidlichen Kurzschlussbrücken bei SMD-Chips auf >> selbstgefertigten Platinen ohne Lötstopp > > Mit der richtigen Lötspitze - eigentlich eher Lötstumpfe :-) und jeder > Menge Flußmittel ist das kein Problem. Stimmt! Das geht auch auf solchen Platinen problemlos. Auch 0.5er Pitch ist kein Problem, solange man das richtige Werkzeug hat. Große flächige Lötspitze und viel Flussmittel.
Wenn ich Platinen Layoute und herstellen lasse, dann versuch ich so viel SMD zu verwenden wies nur geht (dass die Platine klein wird). Verwende bis 0603. Für selbst hergestellte Plainen verwende ich DIP oder SMD in den größeren Bauformen.
Simon K. schrieb: > solange man das richtige Werkzeug hat. Und die richtigen Augen... Tip: Werd' bloß nicht alt, stirb beizeiten... ;-)) Tom Z. schrieb: > Wenn ich Platinen ... herstellen lasse, ...dann ist das kein hobbymäßiges Basteln mehr... ...
cyblord ---- schrieb: > Und mit SMD-Bauelementen fällt > das Bohren einfach weg ;-) Das ist allerdings genauso eine urban legend, wie dass alle Bastler SMD nicht leiden könnten. Es werden vielleicht ein paar weniger Bohrungen, aber durch die höhere Pindichte braucht man im Mittel mehr Vias als bei THT. Dank preiswerter Platinenhersteller spielt das aber keine große Rolle mehr, siehe Jakob Kleinen's Angebot hier im Markt-Forum. Da bekommt man nicht nur so viele Vias, wie man sich wünscht, sondern auch den Lötstopp noch mit. Selbstgebastelte Platinen muss man halt immer noch bohren, nur nicht so viel wie mit THT. Hannes Lux schrieb: >> solange man das richtige Werkzeug hat. > > Und die richtigen Augen... Tip: Werd' bloß nicht alt, stirb beizeiten... > ;-)) Naja, habe seit einiger Zeit nun auch ein Mikroskop. Lohnt sich wirklich. > Tom Z. schrieb: >> Wenn ich Platinen ... herstellen lasse, > > ...dann ist das kein hobbymäßiges Basteln mehr... Dann musst du aber auch deinen Lötkolben selbst basteln, die Bohrer selbst feilen, schleifen, härten und anlassen, das Eisen(III)chlorid selbst aus Salzsäure und Eisenfeilspänen synthetisieren, etc. pp. :-) Laminierst du denn wenigstens die Kupferfolie selbst auf die Pertinaxplatten? ;-)
Mittlerweile mache ich praktisch alles in SMD, da mit der Erfahrung auch die Ansprüche bezüglich Platz und verwendbarem Bauteilspektrum steigen. Was mir aber deutlich auffällt ist, dass das Basteln dadurch viel "theoretischer" wird. Beim Arbeiten mit bedrahteten Bauteilen wurde die Schaltung entworfen, ein Layout auf kariertem Papier gezeichnet und anschließend konnte auf Lochraster gelötet werden. Durch SMD steigt der Umfang der nötigen Vorarbeit beträchtlich an, und zwar meiner Meinung nach deutlich mehr als es die Steigerung Komplexität der Schaltungen rechtfertigen würde. Man verbringt einen haufen Zeit mit der Suche nach passenden Bauteilen, genaueres lesen der Datenblätter und natürlich auch dem Entwurf des Layouts. Schließlich soll die geätzte Platine dann auch funktionieren, nachträgliche Änderungen wie auf Lochraster sind nur schwer möglich. Tatsächlich aufgebaut sind die meisten Sachen dann nach max. zwei Tagen. Ich will damit nicht sagen, dass es weniger Spass macht, aber gerade Anfänger vermissen vielleicht das praktische/handwerkliche an der Sache.
Jörg Wunsch schrieb: > Naja, habe seit einiger Zeit nun auch ein Mikroskop. Lohnt sich > wirklich. Habe und benutze ich doch auch. Es hilft aber auch nicht gegen Netzhautschäden, das räumliche Sehen in der Nähe ist nunmal im Eimer. Jörg Wunsch schrieb: > Dann musst du aber auch deinen Lötkolben selbst basteln, Die Zeiten sind vorbei, dass ein Lötkolbengriff mehrere Heizeinsätze überlebte und die Spitzen aus dickem Kupferdraht gefeilt wurden... > die Bohrer > selbst feilen, schleifen, Nachschleifen ja, mit Dremel unter dem Mikroskop, produzieren aber nicht... > härten und anlassen, das Eisen(III)chlorid > selbst aus Salzsäure und Eisenfeilspänen synthetisieren, etc. pp. :-) Nein, ich gehöre inzwischen zur Salzsäure-Wasserstoffperoxyd-Fraktion. > > Laminierst du denn wenigstens die Kupferfolie selbst auf die > Pertinaxplatten? Nein, aber den Toner auf die Platinenrohlinge... Siehe hier: http://www.hanneslux.de/avr/dcc/ewd/ewd-platinen/ Das Löten geschieht dann je nach momentanem Zustand der Augen unter der Lupe oder dem Mikroskop. ...
Hannes Lux schrieb: > Nachschleifen ja, mit Dremel unter dem Mikroskop, produzieren aber > nicht... Funktioniert das anständig? Welche Scheibe benutzt du und welche Durchmesser schleifst du?
Markus R. schrieb: > Funktioniert das anständig? DIN-gerecht werden sie nicht, aber sie schneiden danach wieder eine Weile, manchmal sogar länger als mit Originalschliff. > Welche Scheibe benutzt du Für die kleinen Bohrer eine ausgediente Diamant-Trennscheibe, die am Rand (zum Trennen) keinen Diamantstaub mehr hat, aber an den Seiten noch ganz gut greift. > und welche Durchmesser schleifst du? 0,7mm bis 1,5mm mit der Diamantscheibe, größere dann mit kunststoffgebundener armierter Trennscheibe. ...
Hannes Lux schrieb: > Werd' über 60, dann erfährst Du das am eigenen Leib... Genau! In die Richtung möchte ich auch mal eine Bresche schlagen! Wenn ich nicht so stark kurzsichtig wäre, so dass meine Augen ohne Brille wie eine Lupe wirken, hätte ich auch schon arge Probleme. Eine Lesebrille hilft da nicht viel. Und wenn man mal 'n Tatterich hat, gehts auch nicht gut. Ich habe heute schon Angst, dass ich eines Tages nicht mehr so freudig werde basteln können, wie derzeit noch. SMD benutze ich nur, wenn es besonders klein und platzsparend sein muss. Ich verbaue etwa so viel SMD, wie auch bedrahtete Bauteile. Letztens musste ich aus Platzgründen 0603 Kondensatoren einlöten. Es ging, aber es war echt übel. Fliegenkot sortieren ist leichter. Und eine Sache spricht ganz gewaltig für DIPs: Man kann sie in einen Sockel setzen und einfach austauschen! Folglich spricht gewaltig gegen SMD-Chips: (Zerstörungsfreies) Auslöten ist ohne eine Rework-Station mehr Kunst als Handwerk. Nicht jeder kauft sich für rund 200 Euro deshalb einen Preheater und eine Rework-Station. > - Die (fast) unvermeidlichen Kurzschlussbrücken bei SMD-Chips auf > selbstgefertigten Platinen ohne Lötstopp Da hilft aber Entlötlitze sehr gut. Einmal über die Beinchen damit und das Problem ist behoben. Tschö, Volker
cyblord ---- schrieb: > Und mit SMD-Bauelementen fällt > das Bohren einfach weg ;-) Aus Spaß machte ich mal ein Layout, wo bedrahtete Bauelemente sogar IC ohne Bohrungen auf einer Seite einer Karte bestückt sind. Die Pins normal steckbarer DIL-IC direkt auf die Pads gelötet, wie bei SMD. Das geht. !!!
Meist ist doch die Größe des Gehäuses durch die Bedienelemente und Anzeigen, Kühlkörper etc. vorgegeben. Warum sollte man sich da ohne Not mit dem Elektronik-Granulat (SMD) schinden? MfG Paul
Markus R. schrieb: > Man verbringt einen haufen Zeit mit > der Suche nach passenden Bauteilen, genaueres lesen der Datenblätter und > natürlich auch dem Entwurf des Layouts. Was ja eigentlich auch nicht schlecht ist. ;-) > Schließlich soll die geätzte > Platine dann auch funktionieren, nachträgliche Änderungen wie auf > Lochraster sind nur schwer möglich. Wenn ich beginne, mit irgendeiner mir bislang eher nicht geläufigen Technik zu experimentieren, dann mach' ich mir als erstes eine Art Bastelplatine. Da sind dann reichlich Footprints für alles Mögliche mit drauf, auch mal Lötbrücken (bzw. Footprints für 0-Ω-Widerstände), damit man man einen Strommesser einschleifen kann und dergleichen. Da kommt's auch nicht drauf an, ob während der Experimente mal ein Leiterzug durchgekratzt werden muss. Diese Platinen habe ich früher dann selbst geätzt, mittlerweile würde ich, sofern es zeitlich in den Rahmen passt, damit auch eher zum "Platinensammler" gehen. Jakob macht ja in der Regel hier einen Nutzen pro Monat, und die Zeiten, da ich mir von heute auf morgen irgendwas vornehmen konnte, sind (auf- grund diverserer anderer Dinge, die Teile des Zeit-Budgets beanspruchen) sowieso vorbei. Das ist gewissermaßen sowas wie "Lochraster, auf den konkreten Anwendungsfall zugeschnitten". Wenn ich auf diese Weise dann eine Idee habe, wie die Schaltung richtig werden soll, wird die endgültige Platine entworfen, die dann hoffentlich im "ersten Schuss" funktioniert. Paul Baumann schrieb: > Warum sollte man sich da ohne > Not mit dem Elektronik-Granulat (SMD) schinden? Da liegt der Hase im Pfeffer: solange man das als "schinden" empfindet, macht man's nicht freiwillig. Wenn du an dem Punkt bist, da du das als viel angenehmer empfindest als das ganze DIL-Gewurschtel, dann nimmst du DIL nicht mehr freiwillig zur Hand. ;-)
Paul Baumann schrieb: > Meist ist doch die Größe des Gehäuses durch die Bedienelemente und > Anzeigen, Kühlkörper etc. vorgegeben. Warum sollte man sich da ohne > Not mit dem Elektronik-Granulat (SMD) schinden? Naja, mobile Geräte in Handgehäusen mit Batteriebetrieb geben teilweise Größen vor, die SMD zwangsläufig erfordern. Ich hatte grade kürzlich diesen Fall (s.o.). Da waren 55 x 65 mm die Größenvorgabe. Ohne SMD völlig ausgeschlossen, das hinzukriegen. Deshalb kann man die Frage nach SMD oder DIL gar nicht pauschal beantworten. Es kommt immer auf den jeweiligen Fall und die Bedingungen an!
Volker U. schrieb: > Naja, mobile Geräte in Handgehäusen mit Batteriebetrieb geben teilweise > Größen vor, die SMD zwangsläufig erfordern. Da hast du Recht. Eine Handy-Elektronik bekäme ich als Einzelperson gegenwärtig allenfalls in einen Wohnzimmerschrank, und im Jahr 2734 wäre sie voraussichtlich fertig. ;-) So war das schon immer, wenn man da nicht auch reichlich Manpower mit vielen reichlich erfahrenen Leuten auf vielen Gebieten hinein steckt. Aber im Hobby geht doch noch einiges, und macht Spaß. ;-) Und wenn es nur ein 8051 oder 80517A ist. Wir wollen ja nicht alle einen Mars-Rover bauen.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Aber im Hobby geht doch noch einiges, und macht Spaß. ;-) Und wenn es > nur ein 8051 oder 80517A ist. Wir wollen ja nicht alle einen Mars-Rover > bauen. Und auch im Hobby bleibt die Entwicklung nicht stehen. Wenn ich mich so erinnere, was in den 70er Jahren noch gebastelt wurde und was man heute so macht... Das wäre damals unvorstellbar gewesen. Und zudem gibt es noch genügend Aufgaben, die mit handelsüblichen Geräten nicht erledigt werden können und den Hobby-Elektroniker und -Programmierer geradezu herausfordern :).
Ich mach nur SMD wenn es geht. Das ist einfach schneller zusammengelötet. Und wer älter ist, nimmt eben ein Mikroskop und eine Handauflage. THT finde ich deutlich umständlicher. Zumal man mit SMD super "1,5 Layer" Platinen machen kann: Rückseite als Gnd und alles andere auf der Vorderseite routen. Gnds überall mit Nieten/Drähten/Lötkeilen durchkontaktierne. Das spart einem eine Menge echter Doppelseitiger!
j. c. schrieb: > Ich mach nur SMD wenn es geht. Das ist einfach schneller > zusammengelötet. Also das würde ich so nicht sagen. Wenn man einen Bestückungsrahmen sein eigen nennt, sind bedrahtete Bauteile schneller eingelötet. Bauteile von oben durchstecken, mit dem Klemmschwamm fixieren, umdrehen, von unten verlöten und abschneiden. Zusätzlich kühlt der Klemmschwamm die Bauteile beim Einlöten. Gerade für Transistoren und Dioden ist das vorteilhaft. > Und wer älter ist, nimmt eben ein Mikroskop und eine > Handauflage. Hmm, ein Stereo-Mikroskop? Ich finde, unter dem Mikroskop arbeitet es sich nicht gut, weil einem der direkte Bezug zur Realität fehlt. Was für Mikroskope würdet ihr denn empfehlen, bzw. wer hat eines, das er empfehlen könnte? Würde mich mal interessieren! > Rückseite als Gnd und alles > andere auf der Vorderseite routen. Gnds überall mit > Nieten/Drähten/Lötkeilen durchkontaktierne. Das spart einem eine Menge > echter Doppelseitiger! Schöner Vorschlag! Und zudem wirkt die Massefläche auch noch gut als Abschirmung gegen EM.
Volker U. schrieb: > Und auch im Hobby bleibt die Entwicklung nicht stehen. Das stimmt. Sonst wäre ich sicher in den Anfängen der Dampfmaschine. ;-)
Volker U. schrieb: > Was für > Mikroskope würdet ihr denn empfehlen, bzw. wer hat eines, das er > empfehlen könnte? Würde mich mal interessieren! Wenn Geld keine Rolle spielt: http://www.visioneng.de/stereomikroskope-stereo-mikroskope-fuer-hoechste-qualitaet-overview.php Persönlich finde ich SMD toll: Schaltungen werden kleiner und sind schneller aufgebaut. Auch in verbindung mit DIP-ICs ist SMD toll, ein 100n Kerko benötigt keine Nennenswerte Fläche mehr, sondern kann einfach unter dem IC platziert werden. Was das mit der Vorarbeit anbetrifft: Führt zu qualitativ höherwertigen Projekten, da die Versuchung, was 'zusammenzupfuschen' deutlich geringer ist. Auch kommt dieser Prozess dem in der Wirtschaft üblichen näher, so fühlt man sich doch gleich deutlich weniger als 'Bastler' ;)
Wilhelm Ferkes schrieb: > Das stimmt. Sonst wäre ich sicher in den Anfängen der Dampfmaschine. ;-) Als Kind hatte ich mal so eine kleine Modell-Dampfmaschine von Wilesco. Die wurde mit Esbit betrieben. Da gabs dann Transmissionsriemen und einen Dynamo, der ein kleines Glühlämpchen leuchten ließ. Echt geil! Irgendwo im Keller muss sie noch rumliegen. Und produziert werden die auch noch, wie eine Google-Suche grade ergibt (http://www.dampfmaschinen24.de/Dfmaschine-D10_detail_233.html).
Lukas K. schrieb: > Wenn Geld keine Rolle spielt: > http://www.visioneng.de/stereomikroskope-stereo-mikroskope-fuer-hoechste-qualitaet-overview.php Urks! Also da muss ich schon ziemlich blind werden, bevor ich dafür 2000 Euro oder mehr ausgebe :)
Bis vor einigen Jahren hatte ich auch einen kleinen Horror vor SMD. Das hat sich mittlerweile gelegt. Trotzdem bastle ich hauptsächlich mit Lochrasterplatinen und DIL-Chips. Das hängt einfach damit zusammen, dass ich schneller ein Ergebnis habe als wenn ich erst eine Platine fertigen (lassen) müsste. Für Cs, Rs, etc verwende ich aber trotzdem meist 1206 und löte die direkt auf die Unterseite der Platine. Das geht besser als gedacht. Bei speziellen Bauteilen, die es nur in SMD gibt nehme ich ein Breakout-Board oder die "Käfer auf dem Rücken"-Methode.
Volker U. schrieb: > Urks! Also da muss ich schon ziemlich blind werden, bevor ich dafür 2000 > Euro oder mehr ausgebe :) Die Dinger sind auch weniger für Privatleute oder 1206 gedacht ;-) Aber wenn man mal damit gearbeitet hat, rechtfertigt sich der Preis schon..
> Würde mich mehr interessieren, warum "manche" noch mit DIL > Bauteilen Leiterplatten designen? Ich verwende was ich noch auf Lager habe. Und solange es der Platz auf der Leiterplatte zulässt nehme ich auch Dil. Allerdings kaufe ich nur noch selten einen Dil wenn es auch SMD gibt. Inzwischen verwende ich die DIL oft als SMD, weil ich dann auf der anderen Seite kein Problem habe die Leiterbahnen drunter durch zu routen.
Einen guten Grund für den Kauf von DIL gibt es noch: Sie passen in ein Bread-Board, ohne dass man extra Adapter braucht. Ich freue mich daher immer, wenn es von einem Bauteil noch eine DIL-Version gibt. Da kaufe ich dann 2 Stück im DIL-Gehäuse, die in den Entwicklungskasten kommen und eine handvoll in SMD für die Fertigung...
Volker U. schrieb: > Ich finde, unter dem Mikroskop arbeitet es > sich nicht gut, weil einem der direkte Bezug zur Realität fehlt. Das mag zwar für nicht-stereo Mikroskope zutreffen, mein Stereomikroskop möchte ich zum SMD-löten aber nicht mehr missen. Es arbeitet sich damit viel angenehmer als z.B. mit einer Lupe. Wichtig ist neben einem möglichst großen Gesichtsfeld eine gute Beleuchtung, ich habe mir dazu ein Ringlicht gemacht (allerdings mit warmweißen LEDs, was im Nachhinein betrachtet eine Fehlentscheidung war). Man sieht die Modelle von Olympus öfters mal auf Ebay, allerdings nicht ganz günstig. Auf www.mikroskopie-forum.de sollten sich Erfahrungsberichte zu Stereomikroskopen finden lassen.
Danke für die Infos! Markus R. schrieb: > Es arbeitet sich damit > viel angenehmer als z.B. mit einer Lupe. Aber man muss natürlich auch sagen, dass eine Lupe nur einen winzigen Bruchteil eines Mikroskops kostet. Vielleicht ist eine sehr große Lupe daher auch eine Alternative. Wenn ich so die Preise sehe, wird mir ganz schwindelig. Oder eine Lupenbrille. Die ist ja auch stereoskopisch.
Volker U. schrieb: > Aber man muss natürlich auch sagen, dass eine Lupe nur einen winzigen > Bruchteil eines Mikroskops kostet. Naja, eine ordentliche Lupenbrille oder große Lupe kostet auch schon mehr als einen Hunderter, preiswerte China-Stereo-Mikroskope bekommst du ab vielleicht 250 Euro. Kommt hinzu, dass man in dem Alter, wo man so ein Teil für gewöhnlich dringend brauchen kann, in der Regel gut im Berufsleben steht und dann vielleicht nicht jeden Euro einzeln umdrehen muss.
Ich bin ein großer Fan von SMD-Kondensatoren der Form 0805, die ich als 100nF gleich als ganze Rolle gekauft habe. Die lassen sich schön über die Versorgungsanschlüsse von vielen Kontrollern löten oder auch direkt an Regler wie 7805. Sonst nehme ich aber lieber bedrahtete Bauelemente. Warum? 1. Ich habe hier noch rauhe Mengen von allen möglichen Sachen 2. Meist komme ich mit einseitigen Platinen aus, die ich selber fertigen kann 3. Wenn die Schaltkreise nicht mechanisch viel größer sind, als ihre SMD- Äquivalente, dann ist die Einsparung an Platz nicht so gravierend, denn die Umwege und Durchkontaktierungen fressen auch Platz. 4. Ich KANN SMD-Bauelemente auch mit sehr kleinem Raster einlöten, aber es strengt mich sehr, sehr an. Wenn es für mich selbst ist, mache ich es nicht. 5. Ich kann DIL-Schaltkreise auf Fassungen setzen und besser tauschen, wenn es notwendig ist. (Wer noch nie einen Schaltkreis durch Unachtsamkeit abgeschossen hat, der werfe mit dem ersten Trafo!) ;-) MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > Wer noch nie einen Schaltkreis durch Unachtsamkeit > abgeschossen hat, der werfe mit dem ersten Trafo! Sei vorsichtig mit Deinen Äußerungen, denn diese Leute gibt es zu Hauf. Haben selbst noch nichts gemacht (und damit auch nix zerschossen), haben aber üBÄRall die große Klappe... Aber die haben meist auch keine Trafos zum Werfen vorrätig, nichtmal aufgeladene Hochvolt-Elkos... ...
Hannes schrob:
>...zum Werfen vorrätig, nichtmal aufgeladene Hochvolt-Elkos...
So kenne ich Dich!
:-)))
MfG Paul
Jörg Wunsch schrieb: > Kommt hinzu, dass man in dem Alter, wo man so ein Teil für gewöhnlich > dringend brauchen kann, in der Regel gut im Berufsleben steht und > dann vielleicht nicht jeden Euro einzeln umdrehen muss. Sofern man nicht zu den vielen arbeitslosen Ingenieuren gehört, die gegen jüngere, preiswertere Mitarbeiter ausgetauscht wurden :). Aber das ist ein anderer Thread...
Paul Baumann schrieb: > (Wer noch nie einen Schaltkreis durch Unachtsamkeit > abgeschossen hat, der werfe mit dem ersten Trafo!) Mit zunehmender Erfahrung werden diese Fälle gottseidank deutlich seltener. Und durch den Besitz eines Netzteils mit Strombegrenzung auch :).
Hannes Lux schrieb: > denn diese Leute gibt es zu Hauf. Wer nichts macht kann nichts kaputt machen. Mein erstes (nicht mutwillig) zerstörtes Bauteil war der Elko eines Radios, seit diesem Zeitpunkt kenne ich den Unterschied zwischen Gleich- und Wechselstrom. Als er explodiert ist und sich der inneren Alu-Streifen aus dem Gehäuse wie eine Luftschlange auseinander gezogen hat roch es nach Erdnussflips. Das zweite ein Transistor (im TO220 Gehäuse), der hat aber komischer Weise wieder funktioniert wenn man das Kühlblech mit dem zu 75% abgeprengten Silizium und dem Plastikgehäuse mit den restlichen 25% wieder zusammen gedrückt hat. Später wurden noch mehr (oft alte) Bauteile ordentlich auseinander genommen, nur um zu sehen wie sie funktionieren. Manche davon funktionierten dann zwar auch nicht mehr, aber man kannte dann wenigstens die Funktionsweise und die Schwächen dieser Bauteile.
Paul Baumann schrieb: > 5. Ich kann DIL-Schaltkreise auf Fassungen setzen und besser tauschen, > wenn > es notwendig ist. Der sogenannte "programmierte Wackelkontakt". ;-) Dafür lötet man die SMD-Teile 1-fix-3 mit ein wenig Heißluft wieder aus, und das geht deutlich besser, als man jemals irgendeinen DIL-IC auslöten konnte. Bei letzterem schädigt man eigentlich jedesmal die Platine ein wenig. Wenn man gar nichts anderes hat, kann man das sogar mit einer 08/15- Baumarkt-Heißluftpistole machen. Alten Elektronikschrott, an dem man vorher üben kann, gibt's ja in der Regel zu Hauf'.
Jörg Wunsch schrieb: > Paul Baumann schrieb: >> 5. Ich kann DIL-Schaltkreise auf Fassungen setzen und besser tauschen, >> wenn >> es notwendig ist. > > Der sogenannte "programmierte Wackelkontakt". ;-) Also ich habe noch niemals einen Wackelkontakt oder andere Probleme mit ICs in Sockeln gehabt. Und ich sockele DIL-ICs eigentlich immer. > Dafür lötet man die SMD-Teile 1-fix-3 mit ein wenig Heißluft wieder > aus, [..] > > Wenn man gar nichts anderes hat, kann man das sogar mit einer 08/15- > Baumarkt-Heißluftpistole machen. Urks!? Und alle daneben liegenden Bauteile sind gleich mit ausgelötet oder haben Wackelkontakt. Es sei denn, man klebt vorher alles sauber mit Kaptonband ab. Da bin ich mit meiner Saugpumpe beim DIL-IC aber schneller fertig.
@Volker U. Das war Gedankenübertragung! ;-) Exakt die gleichen Worte hätte ich auch schreiben wollen. MfG Paul
Volker U. schrieb: > Urks!? Und alle daneben liegenden Bauteile sind gleich mit ausgelötet > oder haben Wackelkontakt. Deren Lot wird flüssig, aber es hat noch genügend Oberflächenspannung, als dass da nichts runterfällt. Wackelkontakte entstehen da erst recht keine, warum auch? Du nimmst einfach nur mit der Pinzette das gewünschte Teil runter. > Da bin ich mit meiner Saugpumpe beim DIL-IC aber > schneller fertig. Außer, dass man das deiner Platine danach ansehen kann (egal, wie gut die Saugpumpe ist), meiner sieht man das nur mit einem sehr geübten Auge an. Been there, done both.
Bei SMD-Bauteilen hatte ich schon immer ein ungutes Gefühl wegen mechanischer Spannungen aufgrund von Temperatur- Schwankungen, weil bei diesen Bauteilen die Entlastungs- Möglichkeit über sich biegende Beinchen fehlt. Weiß jemand etwas zu dieser Problematik?
Josef G. schrieb: > Bei SMD-Bauteilen hatte ich schon immer ein ungutes Gefühl > wegen mechanischer Spannungen aufgrund von Temperatur- > Schwankungen, weil bei diesen Bauteilen die Entlastungs- > Möglichkeit über sich biegende Beinchen fehlt. Das Lot ist trotzdem ausreichend duktil. Zum anderen hast du viel kleinere Bauteile. Der thermische Ausdehnungskoeffizient von Polymeren (Vergussmasse) ist ungefähr eine Größenordnung größer als der von Metall. Die thermischen Spannungen, die so ein DIL-40 allein in sich erzeugt, sind nicht ohne. Das SMD-Äquivalent zu einem DIL-40 wäre ein TQFP-44, das ist von der Gesamtgröße nur wenig größer als ein DIL-8, dürfte also zu diesem vergleichbare innere thermische Spannungen haben.
Jörg Wunsch schrieb: > Dafür lötet man die SMD-Teile 1-fix-3 mit ein wenig Heißluft wieder > aus, und das geht deutlich besser, als man jemals irgendeinen DIL-IC > auslöten konnte. Bei letzterem schädigt man eigentlich jedesmal die > Platine ein wenig. Würde ich auch meinen, dass das je nach Design deutlich einfacher geht. Problematisch wird es nur, wenn man eine sehr "platzsparende" Platine hat, auf der alles nebeneinander ist und dann ggf noch THT-Elkos daneben, dann ist ein DIP u.U. leichter getauscht. Aber warum sollte man die Platine schädigen? Wegen der ungleichmäßigen thermischen Belastung? Volker U. schrieb: > Urks!? Und alle daneben liegenden Bauteile sind gleich mit ausgelötet > oder haben Wackelkontakt. Es sei denn, man klebt vorher alles sauber mit > Kaptonband ab. Da bin ich mit meiner Saugpumpe beim DIL-IC aber > schneller fertig. Dafür gibt es spezielle "Protektoren": http://www.jbctools.com/extractors--product-554.html http://www.jbctools.com/protectors--product-553.html Aber auch völlig ohne Abschirmung fliegt bei geringer Luftmenge nichts weg. Und es werden wohl eher kalte Lötstellen behoben als hervorgerufen.. Jörg Wunsch schrieb: > Außer, dass man das deiner Platine danach ansehen kann (egal, wie > gut die Saugpumpe ist), meiner sieht man das nur mit einem sehr > geübten Auge an. Warum sollte man es der Platine ansehen können (abgesehen von möglicherweise unterschiedlichem Glanz der Lötstellen, je nach Zinn)?
Sni Ti schrieb: > Aber warum sollte man die Platine schädigen? Wegen der ungleichmäßigen > thermischen Belastung? Ich habe bislang noch keine Platine gesehen, deren Lötaugen man die Benutzung einer Absaugpumpe nicht angesehen hätte. Vermutlich, weil man von einer Seite ziemlich viel Wärme einbringen muss, um alles durchzuschmelzen. Ist natürlich dann am schlimmsten, wenn man auf der Oberseite eine stark wärmeableitende Kupferfläche hat. Wenn man natürlich die ganze Platine auf einem Lötbad gleichmäßig aufschmelzen kann, wäre das dort auch kein Problem. Gehört aber wohl noch weniger zu Standardausrüstung des Hobbybastlers als eine Heißluftpistole ...
Ansonsten, was das Thema angeht: Ich verwende inzwischen privat fast nur noch SMD. Wenn man die Platinen nicht selbst fertigt, hat man durch die Platzersparnis auch einen preislichen Vorteil. Und viele Designs wären in THT schlicht auch nicht so möglich, wie ich es mir vorstelle ;-)
SMD Löten ist einfacher, als bedrahtete Bauteile zu bestücken. Jedenfalls habe ich diese Erfahrung gemacht. Einen SMD Widerstand habe ich wesentlich schneller verlötet. Auch ein IC ist sehr einfach zu löten wenn man weiß wie es geht. Ich glaube, dass die Vorstellung, dass SMD schwerer zu löten ist als bedrahtete Bauteile, einfach ein Vorurteil ist :-)
Paul Baumann schrieb: > Wer noch nie einen Schaltkreis durch Unachtsamkeit abgeschossen hat, > der werfe mit dem ersten Trafo! Den Spruch werde ich mir merken :) Volker U. schrieb: > Mit zunehmender Erfahrung werden diese Fälle gottseidank deutlich > seltener. Du meinst, mit der zunehmenden Knappheit der Trafos ;-) > Und durch den Besitz eines Netzteils mit Strombegrenzung auch :). Vielleicht seltener, aber auch gefährlicher. Einen kleinen Printtrafo am Schädel überlebt man vielleicht noch, aber ein paar hundert Watt starkes Labornetzgerät mit scharfkantigem Gehäuse möchte ich lieber nicht auf mich zufliegen sehen ;-)
Jörg Wunsch schrieb: > Volker U. schrieb: > >> Urks!? Und alle daneben liegenden Bauteile sind gleich mit ausgelötet >> oder haben Wackelkontakt. > > Deren Lot wird flüssig, aber es hat noch genügend Oberflächenspannung, > als dass da nichts runterfällt. Wackelkontakte entstehen da erst > recht keine, warum auch? Wenn du das mit deiner Reworkstation machst, ja. Da kannst du den Luftstrom regeln. Aber nicht mit dem von dir in Betracht gezogenen Heißluftföhn aus dem Baumarkt. Da sind die Bauteile nebenan danach fröhlich "vom Winde verweht"... Teilweise ist auch nur sehr wenig Lötzinn unter den Beinchen, was dazu führen kann, dass nach dem Aufschmelzen nicht mehr genug für sauberen Kontakt vorhanden ist, besonders wenn durch thermische Belastung beim Abkühlen diese besonders feinen Lötbrücken reißen. Was mindestens ebenso wahrscheinlich ist: Der Föhn pustet benachbarte Bauteile aus ihrer Position und die Oberflächenspannung reicht danach nicht aus, um das Bauteil wieder exakt auf Position zu ziehen. Die Folge: Kurzschlüsse zwischen benachbarten Beinchen.
Josef G. schrieb: > Bei SMD-Bauteilen hatte ich schon immer ein ungutes Gefühl > wegen mechanischer Spannungen aufgrund von Temperatur- > Schwankungen, weil bei diesen Bauteilen die Entlastungs- > Möglichkeit über sich biegende Beinchen fehlt. > Weiß jemand etwas zu dieser Problematik? Ich wärme deshalb die Platine inklusive der Bauteile grundsätzlich mit einem Preheater für einige Minuten auf 150°C auf. Das ist eine Temperatur, die die meisten Chips sogar als dauerhafte Lagertemperatur noch vertragen und die Platinen ohnehin. Danach schmelze ich die Beinchen mit der Reworkstation bei rund 350°C ganz kurz auf. Das IC-Gehäuse und die Platine werden dabei kaum wärmer als 230°C. Danach lasse ich den Preheater ohne Heizung weiter laufen, bis die Platine Raumtemperatur hat. Dadurch sind minimale thermische Spannungen zwischen Platine und Bauteil gewährleistet. Die Ergebnisse sind auch optisch von einer Industrieproduktion nicht zu unterscheiden.
Volker U. schrieb: > Aber nicht mit dem von dir in Betracht gezogenen > Heißluftföhn aus dem Baumarkt. Da sind die Bauteile nebenan danach > fröhlich "vom Winde verweht"... Daher schrieb ich ja: erst ein wenig an altem Elektronikschrott üben. Ja, mit einer Rework-Station (auch mit einer billigen chinesischen) geht das zweifellos besser, aber auch dort muss man ein Gefühl für den anzuwendenden Luftstrom und die Lufttemperatur entwickeln. Es geht aber auch wirklich alles mit dem billigsten Heißluftfön aus dem Baumarkt. Das habe ich lange Zeit benutzt, bevor ich die "Chinagurke" hatte. Anfangs nur, um Bauteile aus dem Schrott zu gewinnen, später aber durchaus auch für Reparaturarbeiten. (Natürlich ist eine Heißluftpistole mit einstellbarer Temperatur und einstellbarem Luftstrom auch hier besser geeignet als die billigste Version.) In jedem Falle ist das viel einfacher als das fachgerechte Auslöten eines DIL-ICs. Selbst ein 14pinner ist da deine deutlich größere Herausforderung. Im Prinzip geht die Heißluftvariante natürlich auch für DIL, aber nur dann, wenn deren Pins nicht verbogen sind. Wie ich schon schrieb: das ist alles kein Theoretisieren, sondern jahrelange praktische Erfahrung. Mit der Heißluftpistolen-Variante habe ich schon anno 1995 eine alte IBM-Workstation repariert, die infolge eines thermischen Aussetzers damals schon ein Weilchen in der Firma in der Ecke verstaubte. Hässlich bei denen war nur, dass die IBM-Platinen allesamt mit Patchdrähten übersät waren, die deutlich weniger thermisch beständig waren als die eigentlichen Platinen.
ich gebs zu, ich benutze beides gerne (tht und smd) und zwar aus ganz einfachen gründen: - bedrahtete bauteile inkl. dil-ics passen einfach viel besser ins breadboard - smd-platinen muss man weniger bohren
Yalu X. schrieb: > ..., aber ein paar hundert Watt starkes > Labornetzgerät mit scharfkantigem Gehäuse möchte ich lieber nicht auf > mich zufliegen sehen ;-) Das wird dir bei mir nicht passieren, denn ich habe in meiner Jugend genügend Transistoren und ICs gemordet, als dass ich noch das Recht hätte, mit Netzteilen zu werfen ;) - hoffentlich hat das nicht der Rächer der Transistormorde gelesen -
Jörg Wunsch schrieb: > In jedem Falle ist das viel einfacher als das fachgerechte Auslöten > eines DIL-ICs. Selbst ein 14pinner ist da deine deutlich größere > Herausforderung. Liegt vielleicht daran, dass ich es schon so oft gemacht habe, dass ich das in keinster Weise als Herausforderung betrachte. Die Platine leidet darunter auch überhaupt nicht. Sehen kann man die Reparatur allenfalls daran, dass meine Lötstellen etwas mehr glänzen, weil ich Bleilot verwende und das Flussmittel (F-SW 26) sichtbare Rückstände hinterlässt. Aber davon fällt auch niemandem ein Zacken aus der Krone :).
Volker U. schrieb: > Liegt vielleicht daran, dass ich es schon so oft gemacht habe, dass ich > das in keinster Weise als Herausforderung betrachte. OK, und ich hab' es schon so oft machen müssen, dass ich es nach wie vor nicht leiden kann. ;-) Gut, dann hast du wohl für dich eindeutig die bessere Methode gefunden als ich.
THT Bauteile reißen nicht so leicht von der Platine ab. SMD kann man aber auch privat mit einem selbst gebauten Bestückungsautomaten auf die richtige Position setzen, für THT bräuchte man viele kleine Chinesen die das machen. (ist eine undankbare Arbeit die man nur sehr schwer automatisieren kann)
Mike J. schrieb: > THT Bauteile reißen nicht so leicht von der Platine ab. Auch wenn ich ein großer Freund bedrahteter Bauteile bin, muss ich da einen Wermuthstropfen reingießen: Wenn man diese Bauteile nur unterseitig verlötet, sie auf der Oberseite Spiel haben und Druck bekommen, kann es leicht passieren, dass sich das Lötpad auf der Unterseite durch den Druck ablöst. Das ist mir grade mit einem Quarz passiert, der in einem engen Handgehäuse zu viel Druck bekam. Ich habe ganz schön gesucht um rauszufinden, warum das Gerät immer nur dann nicht funktionierte, wenn es fest verschraubt war :). > SMD kann man aber auch privat mit einem selbst gebauten > Bestückungsautomaten auf die richtige Position setzen, für THT bräuchte > man viele kleine Chinesen die das machen. (ist eine undankbare Arbeit > die man nur sehr schwer automatisieren kann) Ein selbst gebauter SMD-Bestückungsautomat? WOW! Hast du da nähere Infos zu? Ansonsten ist ein Bestückungsrahmen für THT ein sehr effizientes Gerät, um schnell fertig zu sein und optimale Ergebnisse zu erhalten. Auch ohne Chinesen :). Den hier habe ich seit 20 Jahren im Einsatz und bin sehr glücklich damit: http://www.reichelt.de/Bestueckungsrahmen/L-TRAHMEN/3/index.html?;ACTION=3;LA=446;ARTICLE=10985;GROUPID=4130;artnr=L%C3%96TRAHMEN
Mike J. schrieb: > THT Bauteile reißen nicht so leicht von der Platine ab. Naja, Pertiknacks habe ich schon vor 30 Jahren aus meinem Bastler- leben verbannt (außer vielleicht mal für ein schnell hingeschuster- tes Gehäuse). Epoxidharzbasiertes Basismaterial ist da deutlich robuster, da muss man schon recht brachial rangehen, damit man dort was abreißt.
Mike J. schrieb: > THT Bauteile reißen nicht so leicht von der Platine ab. Für mechanisch Stark beanspruchte Teile (Buchsen, Schalter) oder größere Teile (Elkos) setze ich auch gerne THT ein. Allerdings muss man dazusagen, dass bei Standardbauteilen wie Widerständen auch das Gewicht deutlich geringer ausfällt. Da liegen dann auch THT Bauteile nach einem Rütteltest gerne mal lose im Gerät. > SMD kann man aber auch privat mit einem selbst gebauten > Bestückungsautomaten auf die richtige Position setzen, für THT bräuchte > man viele kleine Chinesen die das machen. (ist eine undankbare Arbeit > die man nur sehr schwer automatisieren kann) Ich habe noch keinen selbst gebauten Bestückungsautomaten gesehen, da wäre ich mal an einem Link interessiert. Ansonsten gibt es die Dinger sowohl für SMD wie THT. Abgesehen von großen Bautelen (Trafos, Übertrager, Siebekondensatoren,.. ), die es eh nicht als SMD gäbe, können die THT Automaten auch alles Gängige bestücken.
Sni Ti schrieb: > Ich habe noch keinen selbst gebauten Bestückungsautomaten gesehen, da > wäre ich mal an einem Link interessiert. http://www.cncecke.de/forum/showthread.php?t=23764&highlight=best%FCckungsautomat&page=1
Volker U. schrieb: > Als Kind hatte ich mal so eine kleine Modell-Dampfmaschine von Wilesco. > Die wurde mit Esbit betrieben. Da gabs dann Transmissionsriemen und > einen Dynamo, der ein kleines Glühlämpchen leuchten ließ. Echt geil! Das glaube ich dir sofort, ohne Hinterfragung. Wenn mich nicht alles täuscht, hatten sogar Quelle und Neckermann in den 1970-er Jahren mal solche Esbit-betriebenen Mini-Dampfmaschinen in ihren Kaufhauskatalogen.
Kevin K. schrieb: > Sni Ti schrieb: >> Ich habe noch keinen selbst gebauten Bestückungsautomaten gesehen, da >> wäre ich mal an einem Link interessiert. > http://www.cncecke.de/forum/showthread.php?t=23764&highlight=best%FCckungsautomat&page=1 Besonders schön wäre es, wenn man den Automaten bestaunen könnte, ohne sich irgendwo anmelden zu müssen.
Um einen Thread anzusehen? Um diese Zwangsanmeldung zu unterstützen, die manche Leute anscheinend betreiben um hohe Statistiken zu bekommen (was sonst spricht dagegen, jedem das Lesen zu erlauben)? Ne..
Kevin K. schrieb: > Sni Ti schrieb: >> Ich habe noch keinen selbst gebauten Bestückungsautomaten gesehen, da >> wäre ich mal an einem Link interessiert. > http://www.cncecke.de/forum/showthread.php?t=23764&highlight=best%FCckungsautomat&page=1 Na, das nenne ich mal echte Freaks! Respekt, Respekt! Ich glaube, dagegen sind die meisten Elektronik-Bastler hier lahme Enten (inklusive mir) :-)
Wilhelm Ferkes schrieb: > Wenn mich nicht alles täuscht, hatten sogar Quelle und Neckermann in den > 1970-er Jahren mal solche Esbit-betriebenen Mini-Dampfmaschinen in ihren > Kaufhauskatalogen. Ja, die gabs auch in jedem Spielwarengeschäft. Wer als Jugendlicher was auf sich hielt, musste son Teil haben :-)
J.-u. G. schrieb: > Besonders schön wäre es, wenn man den Automaten bestaunen könnte, ohne > sich irgendwo anmelden zu müssen. Es gibt ein Video von dem Gerät, das man auch ohne Anmeldung ansehen kann: http://www.benezan.de/Forum/SmdBestueckung-Beast.AVI Man muss aber auch sagen, dass ein normal begabter und erfahrener Bastler mit einem normalen Freizeitkontingent nicht in der Lage ist, so etwas in angemessener Zeit zu bauen, wenn er nicht seine ganze Freizeit darin investieren will. Trotzdem eine großartige Leistung für einen Heimbastler.
Volker U. schrieb: > Es gibt ein Video von dem Gerät, das man auch ohne Anmeldung ansehen > kann: http://www.benezan.de/Forum/SmdBestueckung-Beast.AVI OK, das ist wirklich beeindruckend. Das aber als Grund für SMD anzuführen, halte ich jedoch für etwas übertrieben ;-) Der Prozentsatz an Privatleuten, die ihre eigenen Bestückungsautomaten bauen, dürfte äußerst gering sein ;-)
Sni Ti schrieb: > OK, das ist wirklich beeindruckend. Das aber als Grund für SMD > anzuführen, halte ich jedoch für etwas übertrieben ;-) Zumal man sich ja auch einen THT-Bestückungsautomaten selbst bauen könnte. Deshalb ist dieses Argument wenig tauglich. > Der Prozentsatz > an Privatleuten, die ihre eigenen Bestückungsautomaten bauen, dürfte > äußerst gering sein ;-) Und wer den zugehörigen Thread gelesen hat, der weiß, dass das nicht einer allein gebaut hat, sondern mehrere. Einer ist Mechanik-Spezi und hat die Mechanik gebaut und ein anderer hat sich um die Steuerungssoftware gekümmert. Und es hat wohl alles in allem auch mehr als ein Jahr gedauert, wenn ich das richtig gelesen habe.
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