Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Temperaturkontrolle Eisstadion


von ProblemKind (Gast)


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Hallo an alle,


ich "muss" mehr oder weniger ein Projekt für ein Kunsteisstadion 
verwirklichen. Die Profis dort haben sich immer beschwert, dass dort 
keiner Temperaturfühler unter dem Eis ver"bauen" will. Jetzt haben sie 
mich gefragt, ob ich das nicht übernehmen möchte. ( -.- ) . 
Es werden insgesamt 4 Messpunkte mit 4 OneWire Temp.Sensoren von Maxim 
verbaut. Gesamtlänge des Busses 100 Meter (+\-  20 Meter , ist noch 
nicht einkalkulierbar). Ich hätte eine perlschnurartige Topologie des 
Busses (Da diese sehr zuverlässig ist und eine Rechweite von bis zu 300 
Met hat) angewendet (Keine parasitäre Spannungsversorgung) . 
Die Leitung kommt in einem kleinen Häuschen an und wird dort von einem 
ATMega und einem 16*2 LCD in menschenlesbare Form verwurstet. Jetzt 
tauchen einige Fragen auf:

-Was sollte ich für eine dreiadrige Leitung verwenden? Hat es einen 
Einfluss auf die Reichweite des Busses wenn das Kupfer durch die Kälte 
(max. -30 Grad Celsius) an Leitfähigkeit verliert? Der Leiterquerschnitt 
sollte unter 0,4 mm2 liegen.

-Was würdet ihr für eine Busform wählen?

-Evtl. sogar zwei OneWire Systeme aufbauen, statt nur einem?
(Kann man mit vertretbarem Aufwand zwei OneWire Schnittstellen an einem 
Mikrocontroller aufbauen?)

- Was könnte die Kälte an Bauteilen noch so beeinflussen?

-Seht ihr noch Probleme?

Die Messpunkte (X) sind in den Bullypunkten, ungefähr so:

X                                                 X


X                                                 X
               [==]

Unten das Steuerhaus, die Leitungen sollen schlangenartig von dem ersten 
Messpunkt "unten links" zu dem "oben links" weiter zu dem " oben rechts" 
und zu dem "unten rechts" geführt werden, danach ein 
Abschlusswiderstand.

Noch Anregungen?

Danke im Voraus

von ttl (Gast)


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Wenn die Profis das wollen sollte das auch ein Profi bauen.(nein, nicht 
ich, ich hab nur Oberliga gespielt). OneWire über die Entfernung ist 
Blödsinn und unzuverlässig.

von ttl (Gast)


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PS falls es für die DEG ist mach ich es gerne professionell und umsonst, 
aber ich glaube die haben schon EIS, also zu spät zum verlegen

von ProblemKind (Gast)


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Ist ein Kunsteisstadion in Pegnitz, einfach mal googlen ;)  Nene, von 
DEL sind wir noch soooooooooo weit entfernt ;)

von ProblemKind (Gast)


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Übrigens: Betreiber der Stadt =|= Profi , wie schon so oft beim 
Eismachen erfahren

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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ttl schrieb:
> OneWire über die Entfernung ist
> Blödsinn und unzuverlässig.

Warum Blödsinn? Unzuverlässig könnte sein, aber wenn ein paar Prozent 
der Botschaften nicht vom CRC verworfen werden, sollte das trotzdem 
reichen. Es geht ja nicht um Geschwindigkeit.

ProblemKind schrieb:
> Was sollte ich für eine dreiadrige Leitung verwenden?

Für CAN-Bus reichen i.d.R. zwei ungeschirmt verdrillte Adern, vielleicht 
ist das 'ne Alternative? Dann muß halt pro Sensor noch ein kleiner µC 
mit CAN-Interface spendiert werden. Vergleiche bei den Längen mal die 
Preise für die Leitungen, da kannst Du sicher mehr sparen als am µC.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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One-Wire ist unterdimensioniert und CAN überdimensioniert.
Wie wärs mit RS485? Also differentielles RS232.

von ttl (Gast)


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Blödsinn wegen dem Spannungsabfall auf der langen Leitung. Deswegen 
braucht man eh mehr als den blanken OneWire Chip um mit einer höheren 
Spannung arbeiten zu können. Dann kann man gleich was mit einer 
zuverlässigen Übertragung bauen.

von MaWin (Gast)


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OnWire über 100m ist nur mit CAT5 Kabel angeraten:
http://www.maxim-ic.com/app-notes/index.mvp/id/148

von ProblemKind (Gast)


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Das Problem ist, dass dicke Leitungen Ziemlich blöd zu anfrieren und 
verlegen sind.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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ProblemKind schrieb:
> Das Problem ist, dass dicke Leitungen Ziemlich blöd zu anfrieren und
> verlegen sind.

Wen meinst du jetzt damit? Beziehungsweise, worauf spielst du an? Hast 
du dir überhaupt die vorhergehenden Posts durchgelesen?

von ProblemKind (Gast)


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Ja habe ich mir, mein Problem ist bloss, das ich mich in CAN noch nicht 
eingearbeitet habe, dass Projekt aber ziemlich schnell stehen muss, und 
ein CAT5 Kabel wegen der Größe schon hart an der Grenze ist. Obwohl mir 
CAN schon sehr zusagt für das Projekt...

von ProblemKind (Gast)


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Habt ihr eine gute Informationsquelle zum Einarbeiten in CAN?

von Trf (Gast)


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Was haltet ihr eig. davon, dass ich hinter jeden Sensor einen ATtiny 
hänge und der mir extrem lange, mit gutem Unterschied zwischen den 
Pegeln , Signale aus dem Output des Temp.Sensors macht? Einem sehr 
robusten Bus mit langen Signalwegen ermögicht?

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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ProblemKind schrieb:
> Habt ihr eine gute Informationsquelle zum Einarbeiten in CAN?

Wie gesagt, ich halte CAN für zu komplex für die simple Aufgabe. Nimm 
RS485/RS422

Trf schrieb:
> Was haltet ihr eig. davon, dass ich hinter jeden Sensor einen ATtiny
> hänge und der mir extrem lange, mit gutem Unterschied zwischen den
> Pegeln , Signale aus dem Output des Temp.Sensors macht? Einem sehr
> robusten Bus mit langen Signalwegen ermögicht?

Nix. Nimm lieber den ATtiny und bau dort einen RS232 Sender ein, der 
dann mit einem RS422 Chip das ganze differentiell überträgt.

von Peter D. (pdiener) Benutzerseite


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Ich würde auf Grund der Bauart davon ausgehen, dass die Temperatur bis 
auf vernachlässigbare Differenzen über die gesamte Fläche gleich ist.

Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten, das Eis zu erzeugen:

1. Direktverdampfer, z.B. NH3 oder R410A o.Ä.
2. Solekreis, Rückkühlung über abgesetzte Kältemaschine

In beiden Fällen wird die Spreizung über den Verdampfer in etwa bei 4-6 
°C liegen, das kann man bei Interesse auch mit einem einfachen 
Thermometer nachmessen.

Daher würde ich einfach einen Anlegefühler an die Gasleitung vor dem 
Kompressorblock montieren. Das ist die höchste Temperatur, die an der 
Eisoberfläche vorkommt.

Ein weiterer Anlegefühler nach dem Entspannungsventil zeigt die 
niedrigste Temperatur, die an der Eisoberfläche vorkommt.

Das sind einfache Grundlagen der Kältemaschinentechnik, die Messung kann 
ohne aufwändige Verkabelung erfolgen.

Grüße,

Peter

von Hauspapa (Gast)


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und -30°C wird auch keiner Messen wollen. Wenn Ihr richtig Eisschnellauf 
macht könnten um Null herum die Zehntelgrad noch interessant sein.

viel Erfolg
Hauspapa

von Trf (Gast)


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Es ist ein Ammoniakkühlkreis mit zwei Kompressoren. Leider gibt es auf 
der Eisfläche Stellen, aud denen das Eis durch Sonneneinstrahlung fast 
schmilzt, während es zehn Meter weiter -5 Grad hat.

von Trf (Gast)


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Es existiert aber für den Ammoniakkreislauf und den Salzwasserkreislauf 
eine Temperatursteuerung und Regelung, dort ist alles in Ordnung, nur 
die Temp. des Eises direkt kann nicht gemessem werden.

von Peter D. (pdiener) Benutzerseite


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Wenn das Eis punktuell zu warm wird, sollte die Spreizung im Solekreis 
verringert werden, d.h. der Solevolumenstrom (Pumpleistung!) muss erhöht 
werden.

Mir scheint, es ist mehr eine Fehlersuche als eine permanente Anzeige, 
was benötigt wird. Daher würde ich vorschlagen, eine IR-Kamera zu 
verwenden.

Die gibt es auch zu mieten, wenn die Anschaffung zu teuer ist.

Grüße,

Peter

von Trf (Gast)


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Das Problem ist das einige "Experten" meinen, sie müssten spätnachts, 
weil Regen kommen solle, die Kompressoren ausschalten oder drastisch die 
Leistung verringern und sie natürlich erst wieder am Mittag hochfahren, 
wenn schon das Eis für den ganzen Tag im A*** . Das Solereservoir ist 
gigantisch, damit ist auch eine gewaltige Trägheit im gesamten 
Kühlsystem. Die punktuellen Stellen mit erhöhter Temperatur kommen von 
der extremen Sonneneinstrahling im Rechten Drittel, und ein Dach bekommt 
das Eisstadion ums Verrecken nicht genehmigt. Ein Infrarotthermometer 
ist vorhanden, leider keine Wärmebildkamera, aber wir wissen ja, wo die 
Problemstellen sind. Deshalb wurde ich angefragt, da sich einige eine 
permanente, bequeme Überwachung der Temperatur wünschen.

von S(p)a(r)tanist (Gast)


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ProblemKind schrieb:
> Es werden insgesamt 4 Messpunkte mit 4 OneWire Temp.Sensoren von Maxim
>
> verbaut.

Das reicht nicht aus. In der hiesigen Eissporthalle sind alle 30m2 ein 
Fühler, der die Kühlung individuell regelt. Das ist nötig, wegen der 
Luftströmungsverhältnisse und der Scheinwerfer.

von Trf (Gast)


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Die Fünler werden ja nicht für eine komplette autonome Steuerung 
verwendet, sondern nur zur Kontrolle einiger Problemstellen, im 
Maschinenraum am Kühlkreislauf sind dann schon die armdicken Bündel an 
Messkabeln verbaut ;)

von Peter D. (pdiener) Benutzerseite


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Für die einzelnen Solekreise gibt es doch mit Sicherheit einen 
hydraulischen Abgleich. Dort sollte man die Volumenströme für die 
einzelnen Kühlzonen so anpassen können, dass die Leistung in den 
sonnenbestrahlten Regionen ausreicht.

Dafür ist aber eine detaillierte Kenntnis der Wärmetauscherverlegung 
notwendig, die man ohne gute Revisionsdoku nur per Wärmebild ordentlich 
sieht.

von Trf (Gast)


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Ich glaube es gibts sogar einen Abgleich, aber da das Teil 1974 erbaut 
wurde, check ich das morgen lieber mal ab. Aber darum geht es auch 
garnicht, es wurden schom von allen Seiten Anstrengungen unternommen, 
die sulzigen Flecken im Eis durch bessere Kühlung loszuwerden - ohne 
Erfolg, was vllt. Auch daran liegen mag, dass die Stadt wenig Interesse 
daran hat, viel für das Stadion auszugeben. Beschränken wir uns doch auf 
die Sache mit den Sensoren.

von Trf (Gast)


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Das mit der Wärmebildkamera wäre übrigens auch kein Problem, unsere 
Feuerwehr verfügt über ein solches Gerät und stellt es sogar manchmal 
zur Verfügung.

von Peter D. (pdiener) Benutzerseite


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Vor der Auswahl der Elektronik würde ich mich darauf beschränken, einmal 
auszuprobieren, wie sich bei der Kälte verschiedene Kabel verlegen und 
"eineisen" lassen.

Dann braucht man sicher eine robuste Gehäuselösung für den Sensor samt 
Elektronik. Also flach genug zum Eineisen, stabil genug zum Überfahren 
usw.

Das dürfte das Hauptproblem sein.

Zudem denke ich, dass die besagte Fläche aus mehreren Zig 
Kühlkreisläufen bestehen wird und eine Messung an 4 ausgewählten Punkten 
bei weitem nicht aussagekräftig ist.

Vielmehr sollte eigentlich am Soleverteiler gemessen werden, das ist 
representativ für alle Flächenteile.

Damit relativiert sich das Problem mit der Notwendigkeit eines 
Langstrecken-Bussystems, 30 Standard-NTC Tauchhülsensensoren über 
Vorwiderstand an Mehrkanal ADCs und gut. Jeden mit Kabelbinder und 
Wärmeleitpaste ans Rohr und ein paar cm² Armaflex drum.

Im Endeffekt ist die Messung an 4 Punkten ja keine Problemlösung und 
auch keine neue Erkenntnis. Dort wo es sulzig ist, hat es 0°C, das ist 
eine physikalische Tatsache. Was gewinnt man also durch die Messung?

von Peter D. (pdiener) Benutzerseite


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Im Übrigen kann ich mir das Problem schon zusammenreimen, das ist 
nämlich das übliche "Wir haben zu wenig Kühlwasser!"-Problem.

Irgendwo gibt es eine (oder mehrere) zentrale Netzpumpen, die 
Unterverteiler mit Sole versorgen.

Jeder Abgangskreis im Unterverteiler besteht normal aus Drosselventil, 
Eintrittsthermometer, Austrittsthermometer und optimalerweise 
Durchflussanzeige.

Wenn die Kälteleistung nicht reicht, erhöht der Betreiber die 
Pumpenleistung im Solekreis. Reicht das immer noch nicht, fährt man die 
Kältemaschinen bis zum Anschlag, im Extremfall bis die Saugdruckstörung 
kommt.

Dann werden alle Abgangskreise in den Unterverteilern voll geöffnet, 
weil viel hilft viel.

Jetzt reicht die Leistung aber an bestimmten Kreisen immer noch nicht.
Das ist der Punkt, an dem viele "Profis" schon aufgeben.
Fazit: Es geht einfach nicht.

Technisch gesehen, ist das genau die verkehrte Vorgehensweise. Denn 
durch das Öffnen aller Abgangsdrosselventile hat man den hydraulischen 
Abgleich gestört.

Das ist wie in der Elektronik.

Die Pumpe ist das Netzteil und die Abgangskreise sind die parallel 
geschalteten Lasten. Setzt man den Widerstand von jeder Last auf nahezu 
Null, bricht das Netzteil wegen Überlastung ein (d.h. die Pumpe kann den 
Auslegungsdruck nicht halten).

Hydraulischer Abgleich bedeutet, dass man jedem Kreis nur so viel 
Wasserdurchfluss gibt, wie er auch benötigt, keinesfalls mehr. Man muss 
also korrekt eindrosseln! Dann bleibt auch noch genug Reserve für die 
Kreise, die es benötigen und diese einzelnen Stellen kann man dann auch 
großzügig mit Kälte versorgen - ohne, dass der Pumpendruck einbricht.

Soviel zu den Grundlagen...

von Ein Gast (Gast)


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ProblemKind schrieb:
> Hat es einen Einfluss auf die Reichweite des Busses wenn das Kupfer
> durch die Kälte (max. -30 Grad Celsius) an Leitfähigkeit verliert?

Da brauchst du keine Sorgen zu haben. Die Leitfähigkeit nimmt mit 
niedrigerer Temperatur zu (TK20 0.0039 1/K)
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrischer_Widerstand#Einflusseffekte

von Peter D. (pdiener) Benutzerseite


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Technisch gesehen, ist das Vorhaben mit RS485 und beliebigem 
optimalerweise geschirmtem Kabel realisierbar.

Für das RS485 sollte ein Controller eingesetzt werden, der einen 
Hardware-UART hat, ich glaube (ohne es genau zu wissen), dass ein ATTiny 
daher nicht in Betracht kommt.

Ich persönlich würde bei dem Vorhaben nicht zu viel Aufwand treiben, da 
der Nutzen (aus meiner Sicht) nur begrenzt ist. Daher würde ich durchaus 
über eine "Analoglösung" nachdenken, Pt1000 4-Leiter Sensoren in 
Tauchhülen über Schrumpfmuffe an Telefonkabel und die ganze Auswertung 
zentral.

Wenns schnell gehen muss auf eine Siemens Logo, wenn nicht, möcht ich 
die Freude am Basteln ja nicht verderben...

Aber Leiterplatten wasserdicht bekommen mit Kabelanschluss - ist nicht 
ganz trivial, wenns überfahrbar sein soll.

von Trf (Gast)


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@Peter Diener
Danke für die Fülle an Infos, aber ich bin ja nicht zum Regeln der 
Anlage da ;)Ich bin bloss immer dabei, wenn etwas umgestellt wird und 
kenne mich in der Materie etwas aus. Aber deine Begründung leuchtet 
schon ein. Fast dasselbe haben uns schonmal die Servicetechniker der 
Anlage gesagt, was anscheinend schon so mancher vergessen hat...
Aber es mangelt meistens nicht an der nötigen Power (Meistens läuft 
sogar nur ein Kompressor) oder der korrekten Stellung der Drosseln und 
der Verteilung des Solemediums, sondern schlicht und einfach an dem 
Fehlen eines Daches, welches nicht genehmigt wird :/
Eine Leiterplatte muss ja nicht notwendigerweise mit eingefroren werden, 
es reicht das Kabel und der Sensor, welchen ich hoffentlich mit Gießharz 
dicht bekomme.

@In Gast
Danke !

von Trf (Gast)


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Sry, was vergessen:
Das Thema Überfahrbarkeit ist auch nicht so kritisch zu nehmen, da das 
Eis  die Sensorkapsel ja dicht umschliesst und den meisten Druck von 
oben schon, wie soll ich sagen, "ableitet". Der Zamboni für die 
Eisbereitung ist jetzt auch nicht das schwerste Teil :)

von Frank K. (fchk)


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Mein Vorschlag ist:
Bussystem LIN (siehe www.lin-subbus.org), Eindraht-serielles Bussystem 
mit 12V-Pegeln und 20 kbps aus der Automobilindustrie - wird zu 
Millionen verbaut, ist billig und funktioniert.
Controller: PIC12F1822; 8-pinner mit Hardware-LIN-Support für den UART, 
hat auch 4 analoge Kanäle und Hardware SPI/I2C; dazu noch
MCP 2021 LIN-Transceiver mit Spannungsregler; Analogchip, der den UART 
auf 12V LIN-Pegel bringt und gleichzeitig aus einer 12V 
Versorgungsspannung die 5V oder 3.3V für den PIC und den 
Temperatursensor erzeugt; 8-pinner
Temperatursensor: MCP9800: I2C SOT23

Alle Chips funktionieren von -40 bis +125°C. Du hast also 2 SO-08 Chips 
und ein SOT23-5 plus gegebenenfalls die eine oder andere Diode und R und 
C. Klein, billig und einfach.

Als Master würde ein einen PIC24FV302 nehmen. 28 Pinner, 16 Bit 
Prozessor, LIN-Hardware drin, billig. Alternativ tuts auch ein PIC18F 
mit LIN-Hardware.

Zur Verkabelung: PVC geht nur bis -20°C. Schau mal bei www.lappkabel.de, 
die haben so ziemlich alles.

fchk

von Trf (Gast)


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Danke Frank, cih werde mir die Bauteile mal ansehen ;)

von Daniel (Gast)


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Viele Interessantes in diesem Beitrag...
Wenn ich mal fragen darf, welche elektrische Leistung hat so ein 
Kompressor?

von Transistorröster (Gast)


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@Daniel:
Die gesamte Anlage etwas über 600 kva :)

von Daniel (Gast)


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Transistorröster schrieb:
> @Daniel:
> Die gesamte Anlage etwas über 600 kva :)

Ok, danke. Ein Haufen Zeug. Und schon wieder ein neuer Benutzername, 
oder sind hier ganz viele vom Eisstadion Pegnitz.

von Transistorröster (Gast)


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Ohne Mist? Wer hat schon was darüber gepostet?

von Transistorröster (Gast)


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Zu dem Thema poste ich gerade zu ersten Mal was

von Daniel (Gast)


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Oh, ich nahm an, Du seist der Threadersteller, weil Du die Anlage 
kennst. Tschuldigung.

von Transistorröster (Gast)


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Oh verdammt, sry ich bin der Threadsteller, hab bloss de Namen cooler 
gefunden, und mobil am IOS gerät kann ich mich net anmelden -.-

von Transistorröster (Gast)


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Mein Fehler, entschuldigung

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Peter Diener schrieb:
> Technisch gesehen, ist das Vorhaben mit ...
> optimalerweise geschirmtem Kabel realisierbar.

Das Kabel macht vermutlich den größten Kostenfaktor aus, wenn man CAT5 
o.ä. abgeschirmtes Kabel nimmt. Ich würde nach einer Variante suchen, 
die mit "unshielded twisted pair" auskommt.

> Für das RS485 sollte ein Controller eingesetzt werden, der einen
> Hardware-UART hat

Da es hier nicht um Geschwindigkeit geht, könnte man den UART auch 
locker in SW umsetzen. Aber der Mehrpreis für den HW-UART ist ja nicht 
hoch.

Aus Kostengründen würde ich auf eine Pegelwandlung verzichten. Wenn man 
direkt zwei Portpins als Ausgang nimmt, kann man auf Senderseite gleich 
im µC das differenzielle Signal mit Pegeln zwischen 0 und 3,3V erzeugen.

RS485 ist für eine bidirektionale Verbindung, aber wenn man was eigenes 
macht, kann man sich ja daran orientieren.

> Ich persönlich würde bei dem Vorhaben nicht zu viel Aufwand treiben, da
> der Nutzen (aus meiner Sicht) nur begrenzt ist.

So sehe ich das auch aber was soll das:

> Daher würde ich durchaus
> über eine "Analoglösung" nachdenken, Pt1000 4-Leiter Sensoren in
> Tauchhülen über Schrumpfmuffe an Telefonkabel und die ganze Auswertung
> zentral.

Im 1-Wire-Sensor hast Du für ein par Cent incl. ADU alles fertig drin, 
was willst Du da noch basteln, abgleichen und kalibrieren? Und wer will, 
kann ihn auch gleich eingeschweißt mit Kabel kaufen:

http://www.h-tronic.eu/product_info.php?info=p381_temperatursensor-ts2-kunststoff--kabel-laenge-ca--2-meter.html

Trf schrieb:
> Was haltet ihr eig. davon, dass ich hinter jeden Sensor einen ATtiny
> hänge und der mir extrem lange, mit gutem Unterschied zwischen den
> Pegeln , Signale aus dem Output des Temp.Sensors macht? Einem sehr
> robusten Bus mit langen Signalwegen ermögicht?

Genau das halte ich für die beste Idee!

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Peter Diener schrieb:
> Technisch gesehen, ist das Vorhaben mit RS485 ... realisierbar.

PS: Nicht dass ich falsch verstanden werde. RS485 ist - denke ich - am 
dichtesten an der in diesem Fall optimalen Lösung dran, im Vergleich zu 
CAN, 1-wire, LIN usw. Wenn man was RS485-ähliches in SW umsetzt, ist man 
genau bei der Lösung von Trf (hinter jeden Sensor einen ATtiny hängen^^ 
).

Jede Lösung hat Vor- und Nachteile. Der TO wird sich schon das 
"herauspicken", was am ehesten nach seinem Gusto ist.

von Trf (Gast)


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Hallo ich werde heute mal die verschiedene Varianten ausprobieren, erst 
mal die OneWire Lösung auf Reichweite und Robustheit testen, dazu werde 
ich erstmal das twisted pair ohne Abschirmung verwenden.
Aber ist es nocht eig, egal ob das Aderpaar verdreht ist oder nicht? Es 
ist doch eine Halbduplexverbindung, oder?

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Trf schrieb:
> Aber ist es nicht eig, egal ob das Aderpaar verdreht ist oder nicht?

Das ist ganz und gar nicht egal. UTP ist unempfindlich gegen 
elektromagnetische Störungen, da sich die Polaritäten alle paar cm 
umdrehen und sich die Störungen kompensieren.

http://www.servotechnik.de/fachwissen/EMV/f_beitr_00_810.htm

von Trf (Gast)


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Danke Thorsten! Ich dachte mir, wenn ich keinen "beeinflussenden" Leiter 
neben meiner Ground und Datenleitung habe, ist das ganze nicht so 
kritisch

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Trf schrieb:
> Ich dachte mir, wenn ich keinen "beeinflussenden" Leiter
> neben meiner Ground und Datenleitung habe, ist das ganze nicht so
> kritisch.

Wenn der Trainer mit seinem Handy genau über der Leitung steht, stört 
das ggf. auch. ;-)

von Trf (Gast)


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:D Danke Thorsten
Meiner Erfahrung nach ist das OneWire System aber schon ziemlich 
störfest. Habe jetzt einmal ein 10 Meter verdrilltes zweiadriges Kabel 
aufgerollt und den Sensor am anderen Ende angeschlossen. Selbst als ich 
mit einem großen Festplatten-Neodym Magneten genau über der 
improvisierten"Luftspule" herumgefuchtelt habe, hat es ein-, zweimal 
einen Reset des Sensors gegeben, der hat aber sofort danach wieder die 
Messung aufgenommen, und da meien jetzige Software die Resetpulse so 
oder so rausfiltert, ist das nicht so kritisch.
(Das war übrigens im parasitären Spannungsversorgungsmodus)

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Trf schrieb:
> Das war übrigens im parasitären Spannungsversorgungsmodus

Den Modus finde ich gut, da man mit zwei verdrillten Adern arbeiten und 
genau den o.g. Effekt erreichen kann.

Für längere Leitungen würde ich mir das "selbst verdrillen" sparen. Es 
gibt z.B. den "BW-Klingeldraht" (googeln). Ich gehe immer zu der 
KFZ-Werkstatt meines Vertrauens und lasse mir von der Rolle dort 
verdrillte CAN-Leitung abschneiden. Die KFZ-Leitungen sind sehr robust.

PS: Vielleicht kannst Du pro ATTiny ja auch zwei Sensoren anschließen 
und nur für die großen Entfernungen was RS485-ähliches umsetzen.

Trf schrieb:
> und da meien jetzige Software die Resetpulse so
> oder so rausfiltert, ist das nicht so kritisch.

Mit dem CRC wird Datenmüll ggf. ja auch unterdrückt.

von Trf (Gast)


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Das mit den Entfernungen ist auch so eine Sache... Entweder ich baue 
zwei Messleitungen á 50 Meter oder eine, welche dann um die 110-120 
Meter lang wäre, ich tendiere eher zu der ersten Lsg. Ich denke auch, 
dass ich den normalen Weg der Spannungsversorgung wählen werde, da man 
par. Versorgung laut Maxim nur bis ca. 25 Meter einsetzen sollte.
Das mit den CAN Leitungen wird mir immer sympathischer, ich denke ich 
werde mich mal danach umsehen

von Trf (Gast)


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PS: Thorsten wie genau unterdrückst du die Signale? Ich mache es 
zurzweit so, dass eine Art LookUp Table (In der alle vorkommenden 
Antworten des Sensors abgelegt sind) existiert und der mC nur die 
Signale annimmt und verarbeitet, welche darin vorkommen.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Trf schrieb:
> wie genau unterdrückst du die Signale?

Meinst Du den CRC-Check?

Ich hab's bisher nicht implementiert, nur gelesen wie's geht:

Kapitel "CRC GENERATION" auf Seite 8 im Datenblatt:

http://datasheets.maxim-ic.com/en/ds/DS18B20.pdf

Weitere Infos unter:

http://www.maxim-ic.com/app-notes/index.mvp/id/27

Wenn beim "READ SCRATCHPAD [BEh]" der CRC nicht stimmt, muß man die 
Daten halt verwerfen, da offenbar 'ne Störung anlag.

Was Du mit der "LookUp Table" meinst, habe ich nicht verstanden. Habe 
ich Deine Frage trotzdem richtig verstanden bzw. beantwortet?

von Trf (Gast)


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Ich habe einfach alle möglichen Rückgabewerte auf bestimmte Befehle 
(z.B. 0b01000100) und gültigen Temp.Bereiche des DS 18s20 gespeichert 
und vergleiche ankommende Signale des Sensors damit.  Wenn die 
ankommenden Daten nicht mit meiner LookUp Table übereinstimmen, haben 
sich wohl Fehler in die Übertragung eingeschlichen und der mC verwirft 
die Signale und wartet weiter auf gültige.
Aber Danke dein Links haben mir auch weitergeholfen!

von Dieter (Gast)


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Also wenn du nur die Temperatur messen willst, gibt es fertige Modbus 
Sensoren:

http://www.epluse.com/en/products/humidity-instruments/humidity-measuring-modules/ee071/

Aber ich denke die werden nicht ganz billig sein.

von weinbauer (Gast)


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wie sieht das mit dem K-Wert von Eis aus? Die Sensorik wird ja Wärme 
abgeben, wird der Messwert da noch akkurat sein?

von Trf (Gast)


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Danke Dieter, aber ich denke diese Module sind nicht zum permanenten 
Verbleib unter dem Eis geeignet

von Trf (Gast)


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Das kleine Modul hat kaum eine Eigenerwärmung, zumindest konnte ich im 
Datenblatt nichts finden und selbst auch nicht feststellen.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Trf schrieb:
> Das kleine Modul hat kaum eine Eigenerwärmung,

Lt. Datenblatt wandelt der Sensor rund 5mW in Wärme um: Standby Current 
bzw.  Active Current bei VDD = 5V

Ich habe davon keine Ahnung, aber die Wärmeleitfähigkeit von Kuststoff 
liegt bei 0,25 W / (m x K). Bei 'ner 2mm Kunststoffhülle wären das

0,005 / 0,25 / 0,002 = 10 (Kelvin).

Es kann doch nicht sein, dass sich der Sensor um 10 Kelvin erwärmt. Wie 
berechnet man sowas?

Ich denke, per Experiment kommt man da eher weiter, und Trf hat ja keine 
erkennbare Eigenerwärmung festgestellt.

von Trf (Gast)


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Habe gerade mehrere Category 5 Kabel mit 25 Meter Länge in der Werkstatt 
gefunden - vllt. sollte ich sie mal auf 100 Meter zusammenstecken und 
dann mit dem Sensor probieren

von Trf (Gast)


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Ich werde das mit einem Infrarotthermometer nochmal nachprüfen, Moment

von Trf (Gast)


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Ok, der Sensor hat sich laut Anzeige des Thermometers um rund 0.05 Grad 
erwärmt, was aber genausogut Messungenauigkeiten sein können.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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weinbauer schrieb:
> Die Sensorik wird ja Wärme
> abgeben, wird der Messwert da noch akkurat sein?

Es wäre ja quatsch, wenn Maxim einen Temperatursensor verkauft, der den 
gemessenen Wert nennenswert beeinflusst. Vertrauen ist gut, Kontrolle 
ist besser:

Trf schrieb:
> der Sensor hat sich … um rund 0.05 Grad erwärmt

Wie man rechnerisch auf den Wert käme, würde mich zwar trotzdem 
interessieren, aber das ginge hier sicher zu weit.

von Trf (Gast)


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Nochmal zu dem verdrillten Kabel:
Ich habe es jetzt mal aussen "verlegt" (Ausgelegt waren es dann so 15 
Meter, hatte mich vorhin verschätzt), schnell ein LCD-Shield 
draufgepappt und wieder kamen hervorragende Messergebnisse raus.
Übrigens wurde die ganze Konstruktion von einer TEDI POWER 9Volt 
Batterie versorgt, welche erstaunlich lange hält.

von oszi40 (Gast)


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Trf schrieb:
> Übrigens wurde die ganze Konstruktion von einer TEDI POWER 9Volt
> Batterie versorgt, welche erstaunlich lange hält.

... das kännte bei -30 Grad auch anders sein, da die nutzbare 
Batteriekapzität sich bei Kälte verringert und Plastekabel brüchig 
werden.

Trotzdem frage ich mich, warum unter dem Eis die Temperatur an wenigen 
Stellen gemessen werden soll obwohl ein Infrarot-Thermometer das an der 
aufgeweichten Oberfläche genauer könnte.

von weinbauer (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Trotzdem frage ich mich, warum unter dem Eis die Temperatur an wenigen
> Stellen gemessen werden soll obwohl ein Infrarot-Thermometer das an der
> aufgeweichten Oberfläche genauer könnte.

Was dann zur Frage der Positionierung der Sensoren führt ... weiter 
unten am Wärmetauscher werden die nix bringen, dann kann man auch gleich 
den Rücklauf messen, weiter oben können die durch die Eisläufer 
beschädigt werden.

von oszi40 (Gast)


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von Trf (Gast)


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Fas mit der Batterie war bloss ein schnell zusammengewürfelter 
Testaufbau, hat noch nichts mit dem Endergebniss gemein ;)
Wie gesagt, am Wärmetauscher, den relevanten Drosseln, im Soletank, usw. 
sind genug Sensoren vorhanden, welche auch von einer (Siemens, kann das 
sein?) Steueranlage verarbeitet wird, ich will mich wirklich auf die 
paar Stellen auf dem Eis konzentrieren.

von Trf (Gast)


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Ich denke ich werde die Sensoren direkt auf der Betonoberfläche, in 
welche die Solerohre eingelassen sind, verbauen.

von Trf (Gast)


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Die Eismeister wollen auch die Eistemperatur im laufenden Betrieb 
messen, man kann ja kaum schnell mal unter einem Spiel auf die Eisfläche 
rennen und messen ;)

von Martin K. (maart)


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>Es wäre ja quatsch, wenn Maxim einen Temperatursensor verkauft, der den
>gemessenen Wert nennenswert beeinflusst. Vertrauen ist gut, Kontrolle
>ist besser:

Ich rede jetzt nur vom DS1820: Wenn der im Dauerbetrieb die Temperatur 
in digitale Werte umwandeln soll, wird er in der Tat etwas wärmer.
Deshalb lässt man ihn auch nur alle 30 Sekunden wandeln, wenn es auf 
Genauigkeit ankommt.

von Trf (Gast)


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Ich habe ihn einfach beständig messen lassen, also mit der Zeit, die er 
zum Umwandeln braucht (750ms ?) + Rechenzeit ca. alle 800ms durchlaufen 
lassen und er wurde kaum (wie oben beschrieben) warm.

von J.-u. G. (juwe)


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Martin Kreiner schrieb:
> Ich rede jetzt nur vom DS1820: Wenn der im Dauerbetrieb die Temperatur
> in digitale Werte umwandeln soll, wird er in der Tat etwas wärmer.

Das sollte doch aber für die hier diskutierte Anwendung vernachlässigbar 
sein, oder?

von Trf (Gast)


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Ja, ich denke ein, zwei Messungen pro Minute sind angebracht. Alles 
andere wäre übertrieben.

von Michael A. (Gast)


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Trf schrieb:
> Habe gerade mehrere Category 5 Kabel mit 25 Meter Länge in der Werkstatt
> gefunden - vllt. sollte ich sie mal auf 100 Meter zusammenstecken und
> dann mit dem Sensor probierenBeitrag melden Bearbeiten Löschen

Maxim spricht in seiner AppNote "Guidelines for Reliable Long Line 
1-Wire® Networks" mit einem kleinen Bustreiber (FET, 2xR,C) von einem 
mögichen 1-wire Netzwerkradius von 200 Metern. Das sollte doch reichen.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Michael A. schrieb:
> Maxim spricht … von einem
> mögichen 1-wire Netzwerkradius von 200 Metern.

Sogar von 500 Metern:

> Sophisticated 1-Wire master designs have overcome this limitation … and
> have extended the maximum supportable weight to over 500m. See application
> note 244, "Advanced 1-Wire Network Driver."

http://www.maxim-ic.com/app-notes/index.mvp/id/148

Über die Kabel schweigt sich Maxim aus. Ein Telefonkabel wird nur als 
Beispiel aufgeführt:

> The typical signal propagation speed in a phone cable is about 2/3 of the
> speed of light. In a 750m cable, for example, the roundtrip delay is
> 7.5µs. … the roundtrip delay of such a long cable makes it impossible for
> the master to communicate with that near-end slave.

Wenn das also nur mit "teurem" Kabel geht (Versuch macht Klug) ist was 
RS485-ähliches mit billigem Kabel wahrscheinlich billiger und 
störunanfälliger.

von weinbauer (Gast)


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Wäre es nicht sinnvoller IR-Temperatursensoren in die Bande zu bauen, 
deren Fokus auf die Eisoberfläche zielt? Melexis baut da recht gute 
Teile, hab mit MLX90614 gute Erfahrungen gemacht. sind auch auf Bus 
aufreihbar

von weinbauer (Gast)


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PS: ist SMBus, praktisch n langsamer I2C

von Christian M. (fpga-fan)


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Habt Ihr mal die Umwelteinflüsse bedacht, die auf das Kabel einwirken?

Zunächst extrem kalt-> Kabel wird brüchig
Dann im Sommer die Sonne -> Kabel wir brüchig
Feuchtigkeit kommt in die Bruchstellen

Beim auftauen liegen die Kabel blank -> extrem empfindlich bei jeder 
Bewegung. Muss der Boden mal gereinigt werden?

von Mike J. (emjey)


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weinbauer schrieb:
> Wäre es nicht sinnvoller IR-Temperatursensoren in die Bande zu bauen,
> deren Fokus auf die Eisoberfläche zielt? Melexis baut da recht gute
> Teile, hab mit MLX90614 gute Erfahrungen gemacht. sind auch auf Bus
> aufreihbar

Nein, das Eis reflektiert die IR-Strahlung in der Umgebung und du 
bekommst nie einen richtigen Wert.

Die Datenübertragung kann ja ganz langsam sein, aber durch die Länge des 
Kabels ist es sehr Wahrscheinlich dass Störungen in das Kabel 
eingestreut werden.

So ein langsamer RS485 Bus wäre doch gut geeignet.
Ich würde ein wasserdichtes Kabel nehmen welches bei Kälte nicht so 
starr wird, also vielleicht nicht so ein Telefonkabel sondern eher ein 4 
Poliges Silikonkabel?

http://www.rn-wissen.de/index.php/RS485

von weinbauer (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Nein, das Eis reflektiert die IR-Strahlung in der Umgebung und du
> bekommst nie einen richtigen Wert.

hab mal etwas gesucht nach Wärmebildern von Eishallen,
das scheint so nicht ganz zu stimmen ... hier ist ein
solches Bild drinnen

http://www.low-e-solutions.com/images/EishalleLandsberg_gb.pdf

Emissionsgrad wird mit 0,96 angegeben ... der TO hat ja auch was von nem 
IR-Thermometer geschrieben, das er verwendet, könnte also gehen.

von Mike J. (emjey)


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Wenn es geht ist schön, ich kann mir das aber nicht vorstellen.

Bei einer Wärmebildkamera habe ich diese Effekte auch gesehen, das Licht 
tritt durch ein Fenster oder von der Beleuchtung, wird von der glatten 
Oberfläche reflektiert und auf dem Bildschirm ist ein Eisblock so heiß 
wie die Sonne.

Ist dort ein Polarisationsfilter davor oder werden die Bilder (der 
Punkt) aus einem guten Winkel aufgenommen?

Die hatten in der PDF auch nicht die Deckenbeleuchtung an, das ist 
bestimmt nicht so einfach immer ein richtiges Messergebnis unter allen 
Bedingungen zu erhalten.


@ Thread Opener
Du kannst das ja mal mit einem Sensor probieren und mit einer IR-Pistole 
misst du zeitgleich auch die Temperatur, achte dabei auf Reflektionen.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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weinbauer schrieb:
> Wäre es nicht sinnvoller IR-Temperatursensoren in die Bande zu bauen,
> deren Fokus auf die Eisoberfläche zielt?

Den MLX90614 kannte ich noch gar nicht, interessant. Die BCI-Version hat 
sogar nur 5° Öffnungswinkel, damit könnte man schon ganz gut zielen.

Bei Digikey kostet die BCI-Version 46€. Die BAA-Version für 13€ hat 90° 
Öffnungswinkel, da wird's schwierig, Reflektionen auszublenden.

Ein ziemlich teures unterfangen, aber das muß der TO beurteilen.

von Michael A. (Gast)


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Torsten C. schrieb:
> Sogar von 500 Metern:

Warum den Aufwand hochtreiben, wenn der TO (100 +/-20) Meter braucht?

von Trf (Gast)


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Hallo an alle,
sry ich konnte jetzt erst online gehen. Das mit den IR-Sensoren finde 
ich persönlich auch nicht so gut, da das Eis, wie oben schon 
angesprochen, bei Sonneneinstrahlung "spiegelt". Auch sind diese 
Sensoren (vllt. sogar ein umgebautes IR Thermometer) natürlich 
wesentlich teuerer, und einen ausschlaggebenden Vorteil ggü. den 
konventionellen Temperatursensoren sehe ich nicht. Ich habe auch an die 
Verwendung eines Silikonkabels gedacht, welches jedoch nur im Winter 
unter dem Eis verbleibt und im Sommer abbebaut wird.

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